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Kapok, das Samenhaar des Kapokw@llbaumes, weist, insbesondere wegen
seiner Lufthaltigkeit, eine hervorragende Wärmedäamwirkung auf, sodass er für warmhaltende
Polsterungen der verschiedensten Art geradezu prädestiniert wäre, wenn seine Fasern
daneben nicht ausserordentlich glatt und verhältnismässig brüchig wären. Es ist
demgemäss bisher noch nicht gelungen, aus Kapok eine Watte oder ein Vlies herzustellen,
das ohne weitere Hilfsmittel auf Grund der ursprünglichen Adhäsion zusammenhält,
wie diesz. Bhei Wolle oder Baumwolle der Fall ist. Demgemäss stiess die Verwendung
von Kapok für Polster-oder Wärmehaltungszwecke immer mehr auf Schwierigkeiten. So
wurde achen Kapok schon lose und wirr zur Füllung von Kissen und Matratzen verwendet,
wobei die Matratzen in üblicher Art und Weise abgeheftet und garniert wurden. Es
hat sich aber immer wieder gezeigt, dass Kapok wegen der fehlenden gegenseitigen
Adhäsion zwischen den einzelnen
Fasern und seiner Brüchigkeit sehr
schnell bei einer solchen Verarbeitung seine Polsterwirkung verliert.
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Weiterhin wurde auch schon versucht, Kapok steppdeckenartig zu verarbeiten,
er wurde also in einen grossen Überzug eingebracht und dieser in Karos abgesteppt,
sodass der Inhalt in eine Anzahl kleiner Kissen unterteilt wurde. In diesen lag
aber der Kapok wiederum lose und wirr, sodass dieselben Unzuträglichkeiten, wie
bei den Matratzen, auftraten. In dieser stepi, deckenartlgen Form wurde er schließlich
auch schon als wärmende Auflage bei Matratzen unter derem Drellbezug verwendet.
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Wegen seiner geschilderten Eigenschaften schied Kapok in der Fachtechnik
immer mehr als Polster-und Wärmehaltungsmaterial aus, da bisher eben noch keine
Moglichkeit gefunden wurde, die einzelnen Kapokfasern haltbar in Gestalt eines Vlieses
oder in ähnlicher beise festzulegen und so zu Polstermaterialien weiterzuverarbeiten.
Dies war umso bedauerlicher, als die Wärmedamm-bzw. Wärmehaltungseigenschaften des
Kapoks, wie eingangs schon geschildert, als ausserordentlich gut zu bezeichnen sind.
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Die vorliegende Neuerung hat sich nun die Aufgabe gestellt, Mittel
und Wege zu finden, Kapok in irgendeiner Weise in seinen einzelnen Fasern aneinander
zu binden, wie dies z. B. mit Wolle und Baumwolle auf Grund deren natürlicher Adhäsion
ohne weiteres möglich ist.
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Die Neuerung löst diese gestellte Aufgabe durch ein Kapokvlies mit
mehr oder weniger ausgerichteten Kapokfasem,
das ein-oder beidseits
von einem leichten Gewebe abgedeckt ist und mit vorzugsweise elastischen, parallel
verlaufenden Nähten, die durch das Vlies geführt sind, verfestigt ist.
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Daneben können zur weiteren Verfestigung die Kapokfasern chemisch
behandelt und einem Trocken-oder eine. Erhitzungsprozess unterworfen sein, sodass
die Adhäsionskräfte zwischen den einzelnen Fasern verbessert werden und so ein besseres
Zusammenhalten der Kapokfasern erreicht wird. Diese Massnahmen können auch für sich
allein zur Bildung eines Kanokviieses getroffen werden.
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Weitere Merkmale der Neuerung und Einzelheiten der durch dieselbe
erzielten Vorteile ergeben sich aus
der nachstehenden Beschreibung einer in der beigefug- |
tenZeichnung dargestellten beispielsweisen Ausfüh- |
rungsform des neuerungsgemässen Kapokvlieses. |
Fig. 1 zeigt dabei dieses Kapokvlles von oben, |
in Fig. 2 ist es im Schnitt nach der Linie 1-1 in Fig. 1 dargestellt.
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Das Vlies 1 selbst wird durch die aokfasern gebildet, die mehr oder
weniger ausgerichtet sein können, vorzugsweise wird dieses Vlies jedoch in einer
entsprechenden Maachine unter weitgehender Ausrichtung der einzelnen Fasern gebildet.
Das Vlies ist oben und unten mit einer leichten Gewebelage 2 abgedeckt und mit durch
das Vlies gehenden Nähten 3 verfestigt. Diese Nähte können vorzugsweise parallel
zueinander verlaufen und können in
beliebigem Abstand, je nach den
geforderten Eigenschaften des Vlieses, vorgesehen sein. Um dem Vlies eine möglicht
weitgehende Beweglichkeit und Biegsamkeit nach allen Seiten zu geben, können die
Nähte vorzugsweise elastisch ausgebildet sein.
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Schliesslich ist es möglich, allein oder in Ergänzung zu den Nähten
und der bzw. den Abdeckungen, die Kapokfasern einer ihre Adhäsion verbessernden
Behandlung zu unterwerfen.
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Mit dem neuerungsgemässen Kapokvlies werden dem Kapok weitreichende
Verwendungsmöglichkeiten eröffnet, die ihm bisher, wie eingangs dargelegt, auf Grund
vorschiedener seiner Eigenschaften verschlossen waren. So ist es z. B. insbesondere
möglich, Steppdecken der üblichen Art nun mit Kapok zu füllen, nämlich in Gestalt
des neuerungsgemässen Kapokvlieses. In diesem Vlies sind die einzelnen Kapokfasern
so weitgehend festgelegt, dass sie, ähnlich wie Baumwollwatte oder ein Wollvlies,
ihre polsternde Elastizität auf lange Zeit beibehalten und nicht schon in kurzer
Zeit zu einem nicht mehr polsternden und nicht mehr wärmenden Restinhalt von zerstörten
Kapokfasern in den einzelnen Taschen bzw. Kissen der Steppdecke zusammenschwinden.
Ein weites Anwendungsgebiet eröffnet sich den sogenannten, den Steppdecken verwandten
Einsteckdecken. Schliesslich kann Kapok in Form des neuerungsgemässen Vlieses selbstverständlich
für alle Aufgaben herangezogen werden, für die es bisher schon, wenn auch nur bedingt
einsatzfähig, herangezogen wurde. In
Form des Vlieses behält er lange Zeit die von ihm gefor- |
derten polsterndem und elastischen Eigenschaften. |
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Selbstverständlich sind der Ausbildung des neuerungsgemässen Kapokvlieses
betreffend Stärke, Dichte, Polsterwirkung und dgl. keine Grenzen gesetzt. Durch
entsprechende Wahl und Anordnung der ein-bzw. zweiseitigen Abdeckung und der Verfestigungsnähte
kann das Kapokvlies dem jeweiligen Verwendungszweck angepasst werden.