DE916112C - Matratze oder Matratzenteil mit Liegeseiten unterschiedlicher Waermehaltigkeit - Google Patents

Description

• Die Erfindung bezieht sich auf eine Matratze oder einen Matratzenteil mit einem Federkern, der von einer mit einem Fa(;ongewebe eingehüllten Polsterung umgeben ist, wobei auf den Liegeseiten zum Erhalt einer unterschiedlichen Wärmehaltigkeit zwischen Überzug und dem Fa@ongewebe eine Auflage vorgesehen ist.
• Bei einer bekannten Matratze dieser Art ist unmittelbar unter dem Überzug ein Drahtgewebe aus einem gut leitenden Metall vorgesehen, das die Wärme von der Winterseite der Matratze zu einem Hohlraum innerhalb des Federkerns und von der Sommerseite zu außen angeordneten Radiatoren ableitet. Die Radiatoren verteuern die Matratze. Ferner wird das Liegen auf einem Drahtgewebe als unangenehm und entgegen dem angestrebten Zweck als kalt empfunden werden. Der Wärmeübergang von den Radiatoren an die Luft setzt überdies eine lebhafte Luftströmung voraus, die im Regelfall kaum erwartet werden kann. Die bekannte Matratze hat deshalb auch in die Praxis keinen Eingang finden können.
• Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Matratze mit einer Winter- und einer Sommerseite unter Verwendung von bewährtem Material zu schaffen. Die angestrebte Wirkung soll auf einfache Weise ohne erhöhten technischen Aufwand erzielt werden.
• Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, auf der Matratzenseite mit der größeren Wärmehaltigkeit als Auflage ein gestepptes; mit Kapok gefülltes Kissen anzuordnen. Im Winter wird die mit dem Kapokkissen versehene Seite, der die größere Wärmehältigkeit zukommt, nach oben gelegt. Im Sommer wird die Matratze umgedreht, so daß die Seite mit der geringeren Wärmehaltigkeit oben ist. Die neue Matratze vereinigt so die Vorteile der bekannten wärmehaltigen Kapokmatratze und der kühlen Federkernmatratzc.
• Um der Hausfrau die richtige Verwendung der zur jeweiligen Jahreszeit passenden Matratzenseite zu erleichtern, ist es zweckmäßig, zum Anzeigen der unterschiedlichen Wärmehaltigkeit die beiden Liegeseiten mit je einem Schildchen od. dgl. zu versehen.
• Weitere Merkmale der Erfindung und Einzelheiten der durch sie erzielten Vorteile ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles der neuen Matratze, wobei die Matratze in den verschiedenen Stadien ihrer Herstellung wiedergegeben ist.
• Fig. i zeigt einen Schnitt durch den Federkern mit der Polsterung; Fig. 2 ist ein Schnitt durch den Federkern und die bereits abgeheftete und garnierte Polsterung, wobei nur der Rahmen des Federkerns dargestellt ist; Fig.3 Iäßt die fertige Matratze im Schnitt erkennen, wobei der Deutlichkeit wegen der Federkern und die Polsterung weggelassen sind; Fig..I ist ein Schnitt durch das Auflagekissen nach der Füllung mit Kapok; Fig. 5 zeigt das gleiche Kissen nach dem Absteppen, und Fig. 6 ist "eine Draufsicht auf das Kapokkissen. Der Federkern i mit dem Tragrahmen :2 wird in das Federleinen 3 bzw. in ein Ersatzgewebe, z. B. Misch- oder Papiergewebe, eingenäht und mit Lasierstichen versehen. Der eingenähte Federkern wird mit der Polsterung umgeben, die aus Palmfaser, Kokosfaser oder Roßhaar q. und Polsterflocken 5 besteht. Sodann wird die Polsterung mit dem Fa#,ongewebe 6 überzogen, für das ein Leinen-, Jute-, Misch- oder sonst übliches Gewebe verwendet werden kann. ii bezeichnet die Abheftung und 1Z die Garnierung an den Kanten.
• Nach einer anderen Verarbeitungsart kann der Federkern auch mit einem bekannten Schnellpolster umgeben werden, bei dem das Polstermaterial auf ein Federgewebe aufgesteppt ist. Nach dem Ausgleichen der durch das Abheften und Garnieren entstehenden Vertiefungen durch Polsterflocken 7 wird auf die eine Seite der Matratze eine Auflage 8 und auf die andere Seite das abgesteppte, mit Kapok gefüllte Kissen 9 aufgebracht. Das Kissen g wird an seinem Rand am Garnierungswulst festgenäht, worauf die ganze Matratze mit dem Überzug io versehen wird.
• Die Auflage 8 besteht aus ungeleirnter oder einseitig bzw. doppelseitig geleimter Watte.
• Zur Herstellung des Kapokkissens wird eine Hülle aus Nessel oder aus einem ähnlichen Gewebe mit Kapok gefüllt. Zur Bindung des Materials wird das Kissen durch die Absteppnähte 13 in Karos unterteilt. Auf der mit dem Kapokkissen versehenen Seite der fertigen Matratze wird ein Schildchen mit der Bezeichnung »Winterseite<c und auf der anderen Seite ein solches mit der Bezeichnung »Sommerseite« aufgebracht.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Matratze oder Matratzenteil mit einem Federkern, der von einer mit einem Facongewebe eingehüllten Polsterung umgeben ist, wobei auf den Liegeseiten zum Erhalt einer unterschiedlichen Wärmehaltigkeit zwischen Überzug und dem Faeongewebe eine Auflage vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Matratzenseite mit der größeren Wärmehaltigkeit als Auflage ein gestepptes, mit Kapok gefülltes Kissen (9) angeordnet ist.
2. 2. Matratze oder Matratzenteil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anzeigen der unterschiedlichen Wärmehaltigkeit die beiden Liegeseiten je ein Schildchen od. dggl. aufweisen. .Angezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 5o7 586.