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Fridtjof F. Schliephacke Berlin-Schmargendorf Hundekehlestraße 18
Verstell-und Lagervorrichtung für die Beinstütze von Sitz-Liegeverstellsesseln Die
Erfindung bezieht sich generell auf Sitz-Liegeverstellsessel und betrifft insbesondere
eine neuartige und verbesserte Verstell-und Lagervorrichtung für die Beinstütze
derartiger Sessel.
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Der übliche Sitz-Liegeverstellsessel enthält normalerweise ein Sesselgestell,
eine Körperstütze aus Sitz und Rückenlehne, die zur Bewegung nach hinten in verschiedene
Neigungsstellungen in dem Sesselgestell beweglich gelagert ist, und eine Beinstütze,
die in Abhängigkeit von der Rückwärtsbewegung der Körperstütze in verschiedene angehobene
beinstützende Stellungen gebracht werden kann. Neuere Gestaltungstendenzen bei Sitz-Liegeverstellsesseln
gehen vorzugsweise dahin, den Sitz-Liegeverstellsessel mit verhältnismäßig hohen
Beinen und einem offenen und unbehinderten Raum unterhalb des Sitzes auszubilden.
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Dadurch werden insbesondere hinsichtlich der Ausfahrbewegung der Beinstütze
in Abhängigkeit von der Rückwärtsbewegung der Körperstütze des Sessels gewisse Probleme
aufgeworfen, In derartigen modern gestalteten Sesseln muß nämlich die Beinstütze
in ihrer zurückgezogenen Stellung verborgen werden, so daß der Sessel in seiner
aufrechten oder Sitzstellung das Aussehen eines einfachen modernen und wohlgestalteten
Sessels hat. Zu diesem Zweck muß die Beinstütze in ihrer zurückgezogenen Stellung
so gelagert werden, daß sie verhältnismäßig dicht und im wesentlichen parallel zu
der Unterfläche des Sitzes liegt. Es ist nicht nur erforderlich, daß die Beinstütze
der Einsicht verborgen ist, sondern
auch die Verstell-und Lagervorrichtung für die |
Beinstütze muß so zusammengefaltet oder-geklappt |
können |
werden daß sie sehr kompakte Form erhält, ihre |
einzelnen Teile verhältnismäßig dicht aneinanderliegen und der Einsicht durch den
Rahmen des Sessels ebenfalls verborgen sind. Das bedeutet also, daß sowohl die Beinstütze
als auch ihre Verstell-und Lagervorrichtung in der aufrechten oder Sitzstellung
des Sessels nicht sichtbar sind, wenn man den Sessel von der Seite betrachtet.
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Außer der Notwendigkeit, die Beinstütze und ihre Verstell-und Lagervorrichtung
in der aufrechten Sitzstellung des Sessels zu verbergen, wird ein weiteres
Problem
dadurch aufgeworfen, die Bewegung der Beinstütze aus ihrer umgeklappten zurückgezogenen
Stellung in ihre ausgefahrene beinstützende Stellung in Abhängigkeit von der Rückwärtsbewegung
der Körperstütze zu verwirklichen. Um die Beinstütze. in diese ausgefahrene Stellung
aus der zurückgezogenen Stellung zu bringen, muß sie zunächst nach unten und vorne
über eine vertikale Zwischenstellung unterhalb des vorderen Endes des Sitzes geschwenkt
und darauf nach oben und außen in die beinstützende Endstellung gebracht werden,
in der sie vor und in einem Abstand von dem vorderen Ende des Sitzes liegt. Eine
derartige Bewegung muß innerhalb der für die richtige Sesselgestaltung erforderlichen
Abmessungen verwirklicht werden, wobei die Höhe des Sitzes oberhalb des Fußbodens
innerhalb annehmbarer Normalmaße liegen muß. Die Schwierigkeiten bei der Verwirklichung
der Bewegung der Beinsütze aus ihrer zurückgezogenen Stellung durch die vertikale
Zwischenstellung innerhalb des begrenzten vertikalen Spielraumes zwischen Sitz und
Fußboden liegen erfahrungsgemäß darin, daß die Beinstütze selbstverständlich nicht
auf dem Fußboden anschlagen oder den Fußboden streifen darf, was besonders wichtig
ist. Die
praktische Forderung, die dadurch gestellt ist, be- |
steht darin, daß der tiefste Teil der Beinstütze |
während der Bewegung der Beinstütze wahrend dor-Bowe- |
gung der Boinotütso in die ausgefahrene beinstützende |
stellung wenigstens 25, 4 mm (1 inch) Spielfreiheit von |
dem Fußboden bzw. dem unteren Ende der Beine während dieser Bewegung
haben muß, um zu gewährleisten, daß die Beinstütze nicht auf dem Fußboden oder auf
einem Läufer oder Teppich unterhalb des Sessels anschlägt.
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Allgemeines Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer verbesserten
Verstell-und Lagervorrichtung für die Beinstütze des oben beschriebenen Sitz-Liegeverstellsessels,
bei der die geschilderten Schwierigkeiten überwunden sind.
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Besonderes Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Verstell-und
Lagervorrichtung für die Beinstütze,
die besonders für eine in der zurückgezogenen Stel- |
CD |
lung nach unten unter den Sitz ungeklappte Beinstütze geeignet ist und die die Beinstütze
in eine ausgefahrene beinstützende Stellung vor dem Sitz des Sessels bringen kann,
aber gleichzeitig so ausgebildet und angeordnet ist, daß sie ausreichend Spielfreiheit
zwischen der Beinstütze und dem Fußboden während dieser Bewegung gewährleistet.
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Es ist ein weiteres spezielles Ziel der Erfindung, eine Verstell-und
Lagervorrichtung für die Beinstütze von Sitz-Liegeverstellsesseln zu schaffen, die
die bevorzugte Gestaltung dieser Sessel mit modernem Aussehen ermöglicht, dessen
besonderes Kennzeichen offene Seitenrahmen mit verhältnismäßig hohen Tragbeinen
sind,
also dem für alle Anwendungszwecke und Einsatzgebiete |
CD |
angewendeten Aussehen moderner dänischer Sessel entspricht, welche
nicht verstellbar sind.
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Gemäß der Erfindung ist eine Verstell-und Lagervorrichtung für die
Beinstütze eines Sitz-Liegeverstellsessels, bei dem die Beinstütze in Abhängigkeit
von der Neigungsbewegung der Körperstütze aus Sitz und Rückenlehne, die in dem Sesselgestell
zur Neigungbewegung nach hinten beweglich gelagert ist, aus einer zurückgezogenen
Stellung unterhalb des Sitzes in eine ausgefahrene beinstützende Stellung vor dem
Sitz gebracht werden muß, gekennzeichnet-durch ein Traggestänge für die Beinstütze
mit einem ersten Lenker, der eine erste Gelenkverbindung mit dem Sitz hat, mit einem
zweiten Lenker, mit einer Einrichtung, die eine Verbindung mit totem Gang zwischen
dem Sitz und dem zweiten Lenker und eine zweite Gelenkverbindung des zweiten Lenkers
mit dem Sitz herstellt, und mit einer Koordinierungseinrichtung, die zusammenwirkend
mit dem ersten und dem zweiten Lenker verbunden ist. Die Verbindung mit totem Gang
ist während der anfänglichen Phase der Rückwärtsbewegung der Körperstütze wirksam,
um die Bewegung der Beinstütze in ihre ausgefahrene beinstützende Stellung solange
zu verzögern, bis das vordere Ende des Sitzes ausreichend weit angehoben worden
ist, um die erforderliche Spielfreiheit für die darunter passierende Beinstütze
zu schaffen. Durch die Verstell-und Lager-
vorrichtung gemäß der Erfindung kann die Beinstütze |
CD |
aus ihrer zurückgezogenen oder Ruhestellung in die gewünschte beinstützende Stellung
auf der erforderlichen Bewegungsbahn bewegt werden, ohne den Fußboden zu streifen-oder
darauf anzuschlagen, wobei die Beinstütze anfänglich in einem angemessenen Abstand
oberhalb des Fußbodens in einer verborgenen Lage aufbewahrt wird, so daß der Sessel
mit offenen Seitenrahmen und hohen Beinen gestaltet werden kann, die ein Merkmal
moderner dänischer Sitzmöbel sind.
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Die Erfindung ist beispielsweise anhand der Zeichnung im folgenden
näher beschrieben.
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Fig. 1 ist eine Seitenansicht mit Teilen abgebrochen und Teilen im
Schnitt von einem verbesserten Sitz-Liegeverstellsessel, der eine Verstell-und Lagervorrichtung
für die Beinstütze gemäß der Erfindung enthält und in seiner aufrechten oder Sitzstellung
dargestellt ist, und Fig. 2 ist eine Seitenansicht im Aufriß des Sessels von Fig.
1 in einer geneigten Ruhestellung, in der die Beinstütze in eine ausgefahrene
beinstützende Stellung gebracht worden ist. |
ID |
Der generell mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnete Sitz-Liegeverstellsessel enthält
gemäß der Zeichnung
ein Sesselgestell 12, in dem eine Körperstütze
14 aus starr miteinander verbundenen Rückenlehne 16 und Sitz 18 beweglich gelagert
ist. Das Sesselgestell 12 besteht aus gegenüberliegenden offenen Seitenrahmen 20,
welche jeweils eine Seitenstrebe 22 enthalten, die durch eine oder mehrere Querstreben
24 miteinander verbunden sind und auf herabweisenden Beinen 26 ruhen. Die Beine
26 sind entsprechend moderner Gestaltung verjüngt ausgeführt und relativ hoch und
schmal, um einen großen unbehinderten Raum unterhalb des Sitzes 18 und der Seitenstreben
22 zu schaffen.
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Gemäß den Erfordernissen moderner Gestaltung ist eine Beinstütze 28
in einer zurückgezogenen oder umgeklappten Stellung unterhalb des Sitzes 18 angeordnet.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist die Beinstütze in ihrer Ruhelage umgekehrt, wobei
die beinstützende Fläche 28a auf den Fußboden weist. In der zurückgezogenen oder
umgeklappten Stellung liegt die Beinstütze 28 in einem relativ kurzen Abstand unterhalb
der Unterfläche des Sitzes 18 und im wesentlichen parallel dazu, wobei die beinstützende
Fläche 28a oberhalb der Höhe der Seitenstreben 22 liegt, so daß die Beinstütze 28
und Ihre Verstell-und Lagervorrichtung vollständig der Sicht verborgen sind. Die
vertikale Ausdehnung der Seitenstreben 22 ist ausreichend groß, um die Beinstütze
und Ihre Verstell-und Lagervorrichtung vollständig
zu verbergen.
Alternativ dazu können die normalerweise offenen Seitenrahmen auch gefüllt oder
aufgepolstert werden, wie allgemein bekannt.
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Die Beinstütze 28 ist zur Bewegung aus der zurückgezogenen umgeklappten
Ruhestellung nach Fig. 1 in eine ausgefahrene beinstützende Stellung nach Fig. 2
mittels einer Verstell-Ulld Lagervorrichtung gelagert, die generell das Bezugszeichen
30 trägt. In der zurückgezogenen Ruhestellung der Beinstütze ist die Vorrichtung
3o auf sehr kompakte Form zusammengeklappt, wobei ihre einzelnen Teile dicht am
Sitz liegen. Um die Beinstütze in die ausgefahrene beinstützende Stellung nach Fig.
2 zu bringen, muß sie nach unten und vorne auf einer vorgeschriebenen Bewegungsbahn
durch eine Zwischenstellung bewegt werden, in der sie im wesentlichen vertikal zum
Fußboden steht und in der ihr unteres Ende sich dem Fußboden sehr stark nähert,
jedoch ausreichend Spielfreiheit davon hat, um ein Anschlagen auf dem Fußboden oder
ein Streifen des Fußbodens auszuschließen. Die Vorrichtung 30 enthält einen ersten
oder hinteren Lagerlenker 32 mit einem relativ festen ersten oder hinteren Gelenk
34 an dem Sitz 18. Der Lagerlenker 32 ist mit dem oberen Ende der Beinstütze 28
durch einen ersten Verbindungslenker 36 verbunden, der sich in der zurückgezogenen
Ruhestellung der Beinstütze 28 im wesentlichen horizontal erstreckt und eine Gelenkverbindung
38
an seinem hinteren Ende mit dem unteren Ende des ersten Lagerlenkers 32 sowie eine
Gelenkverbindung 40 an seinem vorderen Ende mit der Beinstütze 28 aufweist. Die
Vorrichtung 30 enthält ferner einen zweiten oder vorderen Lagerlenker 42 mit einem
relativ beweglichen zweiten oder vorderen Gelenk 44 an seinem vorderen Ende an dem
Sitz 18. Das zweite Lagergelenk 44 liegt innerhalb eines Schlitzes 46, der in dem
Sitz ausgebildet ist, z. B. mittels einer geeigneten Konsole oder Platte, und der
sich in bezug auf das relativ feste Lagergelenk 34 nach oben und vorne erstreckt.
Die Stift-Sohlitzgelenkverbindung 44, 46 erzeugt eine Bewegung mit totem Gang zwischen
dem Sitz 18 und dem vorderen Lagerlenker 42, wie ersichtlich, während der das Lagergelenk
44 von dem unteren Ende des Schlitzes 46 nach oben und vorne zu dem oberen Ende
des Schlitzes 46 wandert, wie in Fig. 2 dargestellt. Der zweite oder vordere Lagerlenker
42 ist mittels eines Verbindungslenkers 48 an die Beinstütze 28 angeschlossen, der
eine Gelenkverbindung 50 an seinem vorderen Ende mit der Beinstütze 28 an einer
Stelle hat, die in einem Abstand nach hinten von der Gelenkverbindung 40 liegt und
der an seinem hinteren Ende eine Gelenkverbindung 52 mit dem hinteren Ende des vorderen
Lagerlenkers 42 hat. Die Lager-und Verbindungslenker bilden jeweils Lenkerpaare,
welche durch Vorkehrung einer Gelenkverbindung
54 zwischen den
Lenkern 36 und 42 an dem Kreuzungspunkt dieser Lenker zueinander koordiniert sind.
Die Vorrichtung 30 ist von einem Koordinierungslenker 56 vervollständigt, der sich
zwischen dem ersten Lagerlenker 32 und dem zweiten Lagerlenker 42 erstreckt, wobei
der Eoordinierungslenker 56 an seinem hinteren Ende eine Gelenkverbindung 58 mit
dem ersten Lagerlenker 32 an einer Stelle in einem Abstand von und unterhalb des
Lagergelenkes 34 und an seinem vorderen Ende eine Gelenkverbindung mit dem zweiten
Lagerlenker 42 hat, die koaxial zu dem beweglichen Lagergelenk 44 liegt.
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Mit der Vorrichtung 30 ist eine Betätigungseinrichtung zusammenwirkend
verbunden, die die Vorrichtung 30 in Abhängigkeit von der Rückwärtsbewegung der
Körperstütze 14 betätigt, um die Beinstütze 28 aus ihrer zurückgezogenen Ruhestellung
nach Fig. 1 durch eine vertikale Zwischenstellung in die ausgefahrene beinstützende
Stellung nach Fig. 2 zu bringen, in der die beinstützende Fläche 28a in einem Abstand
vor dem vorderen Ende des Sitzes 18 und im wesentlichen in der gleichen Höhe liegt,
um die Beine der den Sessel einnehmenden Person bequem aufzunehmen, wenn der Sessel
die Neigungsstellung erreicht, die zum Fernsehen, Lesen o. dgl. geeignet ist. In
der dargestellten Ausführungsform hat der Betätigungslenker 60 ein Lagergelenk 62
an dem Sesselgestell und eine Gelenkverbindung
64 mit dem ersten
oder hinteren Lagerlenker 32 an einer Stelle, die in einem Abstand unterhalb des
Lagergelenks 34 liegt. In Abhängigkeit von einer Bewegung der Körperstütze 14 nach
hinten dient der direkte Betätigungslenker 60 dazu, eine Stoßkraft auf den hinteren
Lagerlenker 32 auszuüben, welche letzteren sich um die Gelenkverbindung 64 drehen
läßt, wobei der Teil des Lenkers 32 zwischen den Gelenken 64 und 38 über einen nach
unten und vorne gerichteten Bogen schwenkt und diese Schwenkbewegung eine Betätigung
der Vorrichtung 30 auslöst, die Beinstütze 28 in ihre ausgefahrene beinstützende
Stellung zu bringen.
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Die starre oder aus einem Stück bestehende Körper-
stütze 14 ist zur Rückwärtsbewegung in bezug auf das |
CD |
Sesselgestell durch den direkten Betätigungslenker 60 und den Teil des Lenkers 32
zwischen den Gelenkverbindungen 34 und 64 gelagert, die als vordere Frührungseinrichtung
oder als vorderes Führungsgestänge dienen. Ein hinterer Führungslenker 66 mit einem
Lager-
gelenk 68 an der Querstrebe 24 des Sesselgestells 12 |
CD |
hat an seinem oberen Ende eine Gelenkverbindung 70 mit der Körperstütze 14. Wie
ersichtlich vervollständigt dieser hintere Führungslenker 66 ein Hauptlager-oder
Führungsgestänge für die Körperstütze 14, das als feststehenden Lenker den Teil
des Sesselgestells zwischen den Gelenken 62 und 68 und als bewegliche Lenker den
direkten Betätigungslenker 60, den Teil
des Lenkers 32 zwischen
den Gelenken 64 und 34, den Teil des Sitzes zwischen den Gelenken 34 und 70 und
den hinteren Führungslenker 66 enthält. Durch ange-
messene Auslegung dieses Hauptlager-oder Führungs- |
C> L-D |
gestänges kann die Körperstütze 14 in bezug auf das Sesselgestell in die geneigte
Ruhestellung nach Fig. 2 verschoben werden.
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Geeignete Anschläge sind vorgesehen, um die aufrechte oder Sitzstellung
des Sessels 10 nach Fig. 1 und die geneigte Ruhestellung nach Fig. 2 festzulegen.
In der dargestellten Ausführungsform ist ein erster Anschlag 72 an der Seitenstrebe
22 des offenen Seitenrahmens 20 an einer Stelle unterhalb des direkten Betätigunglenkers
60 vorgesehen, der eine Bewegung der Körperstütze 14 über die aufrechte Sitzstellung
hinaus, die in Fig. 1 dargestellt ist, verhindert. Die hintere Querstrebe 74 des
Sesselgestells 12 dient als zweiter Anschlag, gegen den der hintere Führunglenker
66 bzw. die Rückenlehne 16 der Körperstütze in der geneigten Ruhestellung des Sessels
nach Fig. 2 in Anlage kommt.
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Um ein tiefergehendes Verständnis der Erfindung zu erleichtern, wird
im folgenden einrtypischer Ablauf der Verstellbewegung im einzelnen beschrieben.
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Wenn eine Person im Sessel Platz genommen hat, wobei die Körperstütze
14 die Sitzstellung nach Big. 1 einnimmt, und gegen die Rückenlehne 16 drückt, so
bewegt sich die Körperstütze auf die geneigte Stellung zu, die in Fig. 2 veranschaulicht
ist. Dadurch wird eine Verschiebung des Lagergelenks 34 der Vorrichtung 30 nach
hinten in bezug auf das Lagergelenk 62 für den direkten Betätigungslenker 60 bewirkt.
In Abhängigkeit von dieser Bewegung neigt der Lenker 32 dazu,
sich über einen nach vorne und unten gerichteten |
CD Li |
Bogen an seinem Lagergelenk 34 in bezug auf die Ge- |
CD |
lenkverbindung 64 zu bewegen, während sich die Gelenkverbindung 38 über einen ähnlichen
Bogen bewegt, so daß eine Ausfahrkraft auf die Vorrichtung 30 ausgeübt wird. Während
der Anfangsphase der Rückwärts-
bewegung der Körperstütze 14 und der Ausübung der Aus- |
fahr-oder Betätigungskraft auf die Vorrichtung 30 ver- |
schiebt sich das relativbewegliche Lagergelenk 44 in |
dem Schlitz 46 über den toten Gang, der von der Länge und Richtung des Schlitzes
bestimmt ist, nach oben, so daß das Intätigkeit-treten des zweiten Lenkerpaares
42, 48 zum Ausfahren der Beinstütze 28 solange verzögert wird, bis sich das vordere
Ende des Sitzes 18 der Körperstütze 14 ausreichend weit angehoben hat, um den erforderlichen
Spielraum für die Beinstütze zu schaffen. Die Ausfahrbewegung der Beinstütze wird
solange verzögert, bis das Lagergelenk 44 seine Totgangbewegung abgeschlossen hat.
Daran anschließend
bewirkt die fortgesetzt Rückwärtsbewegung der
Körperstütze 14 die Schwenkbewegung der Beinstütze 28 durch ihre im wesentlichen
vertikale Zwischenstellung und dann in ihre beinstützende Endstellung nach
Fig. 2. Wenn einmal die Totgangbewegung abgeschlossen |
CD |
ist, erfüllt das zweite Lenkerpaar 42,48 seine normale Funktion, d. h. die Schwenkbewegung
der Beinstütze um den dann relativ festen oder im Ende festgelegten Schwenkpunkt
44, den das Lagergelenk 44 im oberen
Ende des Schlitzes 46 bildet, wird ausgeführt. |
ID |
Wann auch immer der Lenker 32 von dem Betätigungslen- |
ker 60 nach vorne um das Lagergelenk 34 an dem Sitz |
b |
18 gestoßen wird, bewegt sich die Gelenkverbindung 58 des Koordinierungslenkers
56 nach vorne auf einem Bogen um das Lagergelenk 34, wobei er das vordere Lagergelenk
44 in dem Schlitz 46 nach vorne drückt, so daß der Abstand zwischen dem relativ
festen Lagergelenk 34 und dem relativ beweglichen Lagergelenk 44 vergrößert wird,
wie deutlich aus Fig. 2 hervorgeht.
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Dieser vergrößerte Abstand zwischen den Lagergelenken 34 und 44 wird
von der Entfernung zwischen dem Lagergelenk 34 und der Gelenkverbindung 58 sowie
von der Länge des Koordinierungslenkers 56 bestimmt. In der zurückgezogenen Ruhestellung
nach Fig. 1 liegt der Teil des Lenkers 32 zwischen den Gelenken 34 und 58 zu dem
Lenker 56 unter einem spitzen Winkel, wobei während der Vorwärtsbewegung des Lenkers
32 dieser kleine Winkel vergrößert wird und der Zapfen 44 nach
vorne
und oben in der Richtung des Schlitzes 46 gestoßen wird. Wenn die Bewegung des Zapfens
44 durch Anlage des Zapfens 44 an dem oberen Ende des Schlitzes 46 abgeschlossen
wird, bildet der Zapfen 44 eine höhere und weiter vorne liegende Lagerung an dem
Sitz 18 und dient als vorübergehend festes Gelenk für die Vorrichtung 30, wenn die
Beinstütze 28 in die beinstützende Stellung vor und in Höhe des Sitzes 18 angehoben
wird. Die Drehbewegung des Lenkers 32 erzeugt die Stoßkraft für den Koordinierungslenker
56, der sich nach vorne bewegt und den Zapfen 44 nach außen und oben von dem Lagergelenk
34 soweit wegstößt, bis der Zapfen 44 seine Endstellung in dem oberen und vorderen
Ende des Schitzes 46 erreicht.
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Wenn die den Sessel einnehmende Person den Sessel aus der nach hinten
geneigten Ruhestellung nach Fig. 2 wieder in die aufrechte Sitzstellung nach Fig.
1 zurückbringen will, braucht sie lediglich geringen nach unten gerichteten Druck
auf die ausgefahrene Beinstütze 28 auszuüben. Daraufhin tritt die umgekehrte Wirkung
der Vorrichtung 30 ein, durch welche die Beinstütze 28 wieder in ihre umgeklappte
zurückgezogene Ruhestellung nach Fig. 1 gebracht wird. Während dieser Rückführbewegung
muß die Beinstütze 28 wieder ihre im wesentlichen vertikale Zwischenstellung passieren.
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Wenn sie sich dieser Stellung nähert, verschiebt sich der Zapfen 44
aus dem oberen Ende des Schlitzes 46 in
das untere Ende des Schlitzes
46, worauf der Sessel wieder seine aufrechte Sitzstellung erreicht. Durch die Neigung
des Schlitzes 46 nach oben und vorne wird die Verschiebung des relativ zu dem festen
Lagergelenk 34 beweglichen Lagergelenks 44 nach vorne ermöglicht, so daß ein weiteres
Ausfahren der Beinstütze in bezug auf den Sitz erfolgen kann. Das ist selbstverständlich
von Vorteil, da es fast immer schwierig ist, ein ausreichendes Ausfahren der Beinstütze,
insbesondere bei modern gestalteten Sesseln, zu verwirklichen.
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Wenn die dargestellte und beschriebene Ausführungform der Erfindung
auch nur einen Sitz-Liegeverstellsessel mit einer Körperstütze aus starr miteinander
verbundenen Sitz und Rückenlehne behandelt, so ist doch selbstverständlich, daß
die Verstell-und Lagervorrichtung für die Beinstütze gemäß der Erfindung auch auf
solche Sitz-Liegeverstellsessel anwendbar ist, bei denen Sitz und Rückenlehne für
sich beweglich sind. Weiterhin kann die Einrichtung zur Betätigung der Verstell-und
Lagervorrichtung für die Beinstütze abgewandetl werden. Beispeilsweise kann
der stoßende Betätigungslenker durch einen ziehenden |
CD |
Betätigungslenker ersetzt werden, wie ihn die US-Patentschrift 2 880 785 vom 7.
April 1959 offenbart und beschreibt. Weiterhin ist die Verwendung eines
Betätigungslenkers
überhaupt nicht unbedingt erforder-
lich. Die Betätigung der Vorrichtung kann auch bei- |
CD |
spielsweise durch Verbindung der Vorrichtung mit einer nach unten weisenden Verlängerung
der Rückenlehne erfolgen, die derart ausgeführt werden muß, daß die geforderte Betätigungskraft
der Vorrichtung von der Rückenlehne erteilt wird.
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Eine Vielzahl weiterer Abwandlungen, Ergänzungen und Fortlassungen
von den beschriebenen Ausführungsformen ist möglich, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.