DE1817112A1 - Verfahren zur Behandlung von Fluorkohlenstoff-Kunststoffen mit Fuellstoffen - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von Fluorkohlenstoff-Kunststoffen mit FuellstoffenInfo
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Description
Z 3 Deutsche Bundespost
Pernmeldetechnisches Zentralamt 61 Darmstadt, Am Kavalleriesand 3
Verfahren zur Behandlung von Pluorkohlenstoff-Kunststoffen mit Püllstoffen
;
Zusatz zu Patent (Patentanmeldung P 16 94 004.8)
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Pluorkohlenstoff-Kunststoffen
durch Einbringen haftender !Füllstoffe.
Kunststoffe aus Plüorkohlenstoffverbindungen weisen besondere
Eigenschaften auf, wodurch deren weitverbreitete Anwendung in i allein Zweigen der Technik trotz ihres hohen Preises zu erklären
ist. Besonders bekannt sind die Polymerisationsprodukte aus Tetrafluoräthylen CPp = Oi1? - also das Polytetrafluoräthylen
(PTi1I) und das Polymerisat aus Hexafluorpropylen CP-, - OP =
CP2 - also das Polyhexafluorpropylen (PHPP). Diese Kunststoffe
sind unter dem Namen "Teflo.n" (für PTPÄ') bzw. "Teflon 100"
(für PHPP) in den Handel gebracht-worden und deshalb weitgehend
unter diesem Kamen bekannt. Derartige Produkte werden auch unter dem Hamen "Hostafion" und "Gaflon" bezeichnet. Die beiden ge-""nannten
Pluorkunststoffe PTPÄ und PHPP sind die bekanntesten, aber nicht die einzigen oder gar die allein möglichen Pluorkohlenstoff-Kunststoffe.
Es gibt beispielsweise auch Mischpolymerisate aus Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen, '
außerdem ist auch ein Polyvinylfluorid-Kunststoff im Handel
bekannt geworden.
Zu den hervorragenden Eigenschaften der Pluorkohlenstoff-Kunststoffe
gehört zunächst ihre relativ hohe Temperaturbeständigkeit. PTPÄ ist dauernd bis zu 2600O, vorübergehend sogar bis
zu 29O0O, einsetzbar. Bei höherer Temperatur zersetzt es sich
langsam unter Abspaltung fluorkohlenstoffhaltiger Dämpfe. Ein Schmelzen oder Erweichen dieses Polymerisates tritt jedoch'
nicht ein, so daß sich dieser Kunststoff nicht durch plastische
Verformung, z.B. im Extruder, verarbeiten läßt'. Ir ist deshalb nur durch spanabhebende Verfahren zu verformen, oder die gewünschte
Formgebung muß während der Bildung des Kunststoffes beim
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6ADORiGlNAL
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Sintern des pulverfö'rmigen Ausgangsproduktes unter Druck und
bei etwa 330° 0 erreicht werden.
Kunststoffe aus PHi1P sind etwas weniger temperaturbeständig als
die oben für PTI1I genannten Werte. Im Gegensatz zu PTPl besitzt
nämlich das PHPP einen deutlichen Erweichungspunkt bei etwa 250° 0, ohne sich dabei zu zersetzen. Wegen dieser Erweichung
ist PHPP aber höchstens bis zu 250° G - dauernd sogar nur bis zu 220° G - anwendbar. Dafür läßt sich dieser Kunststoff jedoch
plastisch verformen.
Auch bei extrem tiefer Temperatur besitzen PTFl und PHPP hervorragende
mechanische Eigenschaften. Selbst bei der Temperatur des flüssigen Wasserstoffes - also bei -253° G - verspröden
sie nicht sondern bleiben völlig flexibel.
Außer der guten TemperaturbestänUgkeit zeichnen sich die Pluorkohlenstoff-Kunststoffe
durch hervorragende elektrische Eigenschaften aus, die besonders für die Fernmeldetechnik von
.Bedeutung sind. Dort finden sie beispielsweise als Werkstoffe für Irägerplatten von gedruckten Schaltungen und als Werkstoffe
für Gehäuse von Elektronenröhren und Halbleiterbauelemente Verwendung. Die Pluorkohlenstoff-Kunststoffe haben
niedere Dielektrizitätskonstante und extrem kleine dielektrische Verluste, und zwar über den gesamten JB?aquenzbereich und
bei Temperaturen vom absoluten Nullpunkt bis hinauf in den heißen Bereich ihrer Grenztemperatur von 250° G bzw. 290° C.
Gerade in den dielektrischen Eigenschaften unterscheiden sicn die Pluorkohlenstoffe ganz wesentlich von den ihnen chemisch
verwandten Ghlorkohlenstoffverbindungen. Dieser wesentliche Unterschfed hat seine unveränderbare Begründung in der Tatsache,
daß das Pluor - im Gegensatz zu seinen Homologen Ghlor, '·
Brom und Jod - als Bindungspartner nicht polarisierbar in ein Molekül eintreten kann.
Besondere Eigenschaften haben die Pluorkohlenstoff-Kunststoffe
PTPl und PHPP jedoch in Bezug auf ihre chemische Beständigkeit. Es gibt keine Säure - selbst nicht Königswasser oder Plußsäure
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und keine Lauge, die diese Kunststoffe im geringsten angreifen
würde - auch nicht bei Siedehitze. Gegen starke Oxydationsmittel wie etwa Sauerstoff oder Ozon "bei erhöhter Temperatur und hohem
Druck oder gegen schmelzende Nitrate oder heiße Peroxyde sind diese Kunststoffe absolut beständig. Es gibt zudem kein Lösungsmittel,
in dem sie sich lösen würden oder in dem sie wenigstens zum Aufquellen zu bringen wären. Bis zu ihrer erläuterten G-renztemperatur
sind PTFÄ und PEE1P chemisch also beständiger als
Gold oder Platin. Es gibt nur zwei Chemikalien, mit denen man sie angreifen kann; das sind elementares Fluor und Alkali-Metalle
(also Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium und Oäsium aber nur in ihrem elementaren, also metallischen Zustand).
Elementares - also gasförmiges Fluor zerstört die Kohlenstoffkette,
indem das Fluor unter Aufbrechen der C-G-Bindung sich unmittelbar mit dem Kohlenstoff verbindet, wodurch der Kunststoff
zu kurzen gasförmigen Fluorkohlenstoffketten abgebaut wird. Weniger destruktiv wirken die Alkali-Metalle. Sie nehmen dem
Fluorkohlenstoffpolymerisat lediglich das Fluor ab - aber nur an seiner Oberfläche, an der der'chemische Kontakt eintritt. Die
Kohlenstoffkette der angegriffenen Moleküle der Kunststoff-Oberfläche bleibt jedoch erhalten und deckt die darunterliegenden
Kunststoff moleküle gegen weitere Angriffe c'sr Alkali-Metalle
ab.
Von dieser Reaktion ist eine nutzbringende Anwendung bekannt
geworden. Kunststoffe aus Fluorkohlenstoffen haben nämlich
die manchmal nachteilige Eigenschaft, daß sie sich - ohne Vorbehandlung
- mit nichts benetzen lassen und daß sie mit keinem Mittel zu verkleben sind. Das ändert sich, wenn man ihre Oberfläche
dem chemischen Angriff von Alkali-Metall aussetzt, etwa indem man geschmolzenes Alkali-Metall oder bei 200 C Alkali-Metall-Dampf
einwirken läßt oder indem man eine Dispersion dieser Metalle auf den Kunststoff aufträgt. Dem Kunststoff werden dabei
aus seiner Oberfläche Fluoiatome weggenommen und die so freigemachten
chemischen Valenzen der Kohlenstoffketten können nun
an Stelle des Fluors andere chemische Radikale binden, über welche dann Benetzung oder gar Klebehaftung ermöglicht werden
kann. Auf diese Weise ist es also gelungen, die Oberfläche von
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PTi1I- oder PIIJ1P- Kunststoffen (Teflon oder dgl.) auch klebbar
zu machen.
Gegen eine andere oft unerwünschte Eigenschaft der Fluor—
kohlenstoff-Kunststoffe hat man aber "bisher keine wirksame
Abhilfe schaffen können. Diese Kunststoffe zeigen nämlich "kalten Fluß", d. h. sie verformen sich allmählich, wenn
man sie lange hohen Drucken aussetzt. Zur Beseitigung dieses Übels hat man versucht, Glasfasern oder auch Keramikfasern
(Whisker) in das Fluorkohlenstoffpolymerisat als »Füllstoff» einzubringen. Auch andere Materialeigenschaften der Fluorkohlenstoff-Kunststoffe
sucht man durch geeignete Füllstoffe zu verbessern. So bringt man Graphit oder auch Molybdändisulfid
in den Kunststoff ein, um seine Yerschleißfestigkeit bei gleitender Reibung zu ernähen. Ferner sind Bronzepulver bzw.
Bronzespäne als Füllstoffe angewandt worden, um die Wärmeleitfähigkeit der PTFÄ- bzw. PHFP-Kunststoffe zu vergrößern. Im
Gegensatz zu allen anderen Kunststoffen ergibt sich aber bei den Fluorkohlenstoffpolymerisaten der Nachteil, daß in ihnen
die Füllstoffe ohne jede Bindung oder Haftung im Kunststoff eingeschlossen liegen. Die schon erwähnte Eigenschaft der Fluorkohlenstoffe,
mit keiner Substanz chemisch zu reagieren und an nichts zu haften oder zu kleben, wirkt eben auch in Bezug auf
die Füllstoffe. Für die Zugfestigkeit dieser Kunststoffe ist das nachteilig, denn die ungebundenen Füllstoff-Einlagerungen
verkleinern den für die Festigkeit wirksamen Querschnitt genau so, als wären an Stelle der Füllstoffe kleine Löcher im
Material vorhanden.
Im Hauptpatent .ist bereits angegeben, die Eigenschaften von
Fluorkohlenstoffpolymerisaten, den geplaten Anwendungen entsprechend,
zu verbessern, indem die Füllstoffe mit elementarem Alkali-Metall beladen, diese Füllstoffe dann mit der Kunststoff-Ausgangssubstanz
vermischt, diese Mischung in die gewünschte Form gepreßt und unter Druck bei erhöhter Temperatur
gesintert wird. Es wird also versucht, Füllstoff in die Kunststoffe so einzubringen, daß eine nöglicrebf este Ver-
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klebung oder Bindung zwischen den Füllstoffteilchen und dem .Kunststoff entsteht. Dex Füllstoff wird mit dem Alkali-Metall
beladen, welches zunächst an die Füllstoffpartikel - chemisch
oder durch Adsorbtion. - gebunden ist.. Die so vorbehandelten
Füllstoffkörnchen oder -fasern werden dann mit der pulverförmigen Kunststoff—Ausgangssubstanz vermischt, worauf diese
Mischung in die gewünschte JOrm gepreßt und anschließend unter
Druck gesintert wird. In allen Fällen, in denen bei der Zersetzung
der eingebrachten Verbindungen keine gasförmigen Spaltverbindungen frei werden, kann auch drucklos gesintert
werden.
Die Arbeitsgänge bis zum Sintern müssen natürlich in inerter
Atmosphäre durchgeführt werden, da sonst das Alkali-Metall mit
dem Luftsauerstoff oder mit dem GOp- Gehalt der Luft oder auch
mit der Luftfeuchte reagieren würde. Bei der hohen Temperatur während des Sinterns wird das an den Füllstoff adorbierte bzw.
gebundene Alkali-Metall wieder frei und reagiert nun mit dem angepreßten Kunststoff, und zwar unter Ablösung von Fluoratome,
die sich mit dem Alkali-Metall zu dem sehr beständigen Alkalifluoriö
verbinden. Über die Valenz, die auf diese Weise an einem G-Atom des Kunststoffmoleküls frei gemacht worden ist, ist dann
Bindung oder wenigstens Haftung zum eingelagerten Füllstoff Aus dem Geagten ergibt sich allgemein, daß für die anfängliche
Beladung des Füllstoffes mit dem Alkali-Metall die beiden Partner derart ausgewählt werden müssen, "bzw. das Verfahren
derart durchgeführt werden muß, daß das Alkali-Metall später bei der Sinterhitze auch wieder, im elementaren Zustand abgegeben
werden kann.
Für die Einlagerung von Graphit als Füllstoff ist hierfür gemäß
dem Hauptpatent die Verwendung der chemischen Verbindung Alkali-Metall-Graphit, z.B. von Kalium-Graphit, besonders günstig.
Alkali-Metall-Graphite sind echte chemische Verbindungen, die mit Kalium, Rubidium und Cäsium im ganzzahligen stöchiometrischen
Mengenverhältnis - z.B. als KGQ vorliegen.
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Als ÜTüllstoffe für Flüorkohlenstoffpolymere sind diese Verbindungen
indessen wie geschaffen, denn sie geben in der Hitze also beim Sintern - das Alkali-Metall wieder ab, wodurch die
an die Graphitteilchen anliegenden ITuorkohlenstoffverbindungen
durch Wegnahme einzelner Fluoratome zur Bindung bzw.
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Haftung an das verbleibende normale Graphit befähigt werden.
Sollen andere Füllstoffe - z.B. Glasfasern oder Eeramikmehl
- benutzt werden, so läßt sich nicht auf chemische Alkali-Metallverbindungen
dieser Substanzen zurückgreifen, weil solche nicht bekannt sind. Hier bietet sich nach dem Hauptpatent
ein anderer Weg, indem die Oberfläche dieser Füllstoff partikel mit Alkali-Metall beladen wird. Das geschieht,
indem das Füllstoff-Material zunächst in der Wärme und unter
Vakuum sorgfältig entgast wird, wobei es darauf ankommt, daß es von adsobiertem Sauerstoff und besonders 00« und Wasser
befreit wird, weil diese das aufzubringende Alkali-Metall
binden würden. Die vorbehandelten Füllstoffpartikel können dann mit elementarem Alkali-Metall beladen werden, und zwar
zweckmäßig derart, daß das gekühlte Material durch einen Rezipienten mit Alkali-Metall-Dampf rieselt - bzw. regnet oder
indem es während des Aufdampfens umgewälzt wird. Die so vorbehandelten Füllax>ff partikel werden in das pulverförmige
Ausgangsmaterial der Fluorkohlenstoffpolymerisate eingemischt,
und anscnließend wird diese Mischung wie üblich gepreßt und gesintert. Natürlich muß auch dieses Verfahren bis nach Beendigung
des Sinterprozesses in inerter Atmosphäre durchgeführt werden, weil das freie Alkali-Metall durch Luftsauerstoff,
Kohlendioxyd oder Wasserdampf gebunden würde, womit es unwirksam wäre.
Die Beladung der Fillstoffpartikel kann nach dem Hauptpatent
noch in einer anderen Weise als durch die beschriebene Aufdampfung erfolgen. Hierzu werden bestimmte organische Verbindungen
der Alkali-Metalle benutzt Von diesen weisen nämlich diejenigen, die keinen Sauerstoff oder Halogen bzw.
Schwefel im organischen Rest enthalten, die Eigenschaft auf, beim Erhitzen in den organischen Rest (bzw. dessen Folgeprodukt)
und in freies Alkali-Metall zu zerfallen. Verbindungen dieser Art sind z.B. das Methylnatrium, NaOH,: Äthylnatrium,
NaCpHc; Buthylnatrium, NaC.Hg,· oder das Phenylnatrium, Na
(C6H5). Auch Alkali-Metall-Acetylide - wie Na-C-C-H - können
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I Ö I / Il I
•verwendet werden, da sich diese sehr leicht unter Abspaltung
des Alkali-Metalles zersetzen.
An Stelle des Natriums kann natürlich jedes andere Alkali-Metall in allen genannten metallorganischen Verbindungen enthalten
sein, also auch Lithium, Kalium, Rubidium oder Cäsium, Mischt man solche metallorganischen Verbindungen in feinpulvri ger
Verteilung mit dem ebenfalls feinteiligen Füllstoff und erhitzt diese Mischung mäßig (z.B. auf 150° G), so zerfällt
die metallorganische Verbindung in den organischen Rest (oder dessen Folgeprodukte) und in freies Alkali-Metall. Das Alkali-Metall
wird dabei an der Oberfläche der Füllstoffpartikel adsorbiert, während der organische Rest teils gasförmig ist und
entweichen kann oder feste rußähnliche Folgeprodukte bildet, die als Rückstand im allgemeinen nicht stören.
Die erwähnten metallorganischen Verbindungen der Alkali-Metalle zeichnen sich noch dadurch aus, daß sie in einigen organischen
Lösungsmitteln gut löslich sind, ohne sich zu zersetzen oder zu verändern. So ist Methyllithium in Äther, Buthyllithium in
Hexan, Phenyllithium in einer Mischung Äther und Benzol und Lithiumacetylid-Äthylendiamin in Dimethylsulfoxid löslich.
Mit solchen Lösungen kann das feinteilige Füllstoffmaterial auch befeuchtet bzw. getränkt werden, um dann das Lösungsmittel
verdampfen zu lassen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Weiterbildung des Verfahrens
nach dem Hauptpatent. Erfindungsgemäß wird das Alkalimetall in Form einer pulvermetallurgiseh verpreßten Mischung oder einer
Legierung mit einem gegen den Kunststoff passiven Metall in feiner Verteilung in den Kunststoff eingebracht.
Ebenso wie bei dem Verfahren nach dem Hauptpatent genügt eine kleine Menge an Zusatzstoff zur Durchführung der Behandlung der
Fluorkohlenstoff-Kunststoffe mit dem Füllstoff. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, den Gehalt der pulvermetallurgisch verpreßten
Mischung oder der Legierung an Alkalimetall so gering
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zu wählen, daß das passive Metall die Hauptkomponente darstellt und mindestens 93, vorzugsweise über 99, Atomprozent der Mi-'
sehung oder legierung, "bezogen auf die C-Atome der OIU-Kettej
beträgt.
Das AlkalimetalX dient nach, dem vorliegenden Verfahren als
Aktivmetall dazu, andere, also gegen den Kunststoff passive Metalle, wie z,B. Kupfer in Form von Pulvermetall als Füllstoff
haftend in Polytetrafluoraethylen Pi1Tl oder ähnliche Kunststoffe
einzubringen. Die passiven Metalle können dabei zur Änderung oder Verbesserung der physikalischen Eigenschaften
der Fluorkohlen-Kunststoffe dienen.
So lassen sich die elektrische Leitfähigkeit, die Wärmeleitfähigkeit
und auch die mechanischen und magnetischen Eigenschaften durch Verwendung von entsprechend ausgewählten passiven Metallen als Füllmittel beeinflussen.
Das Verfahren hat im übrigen den Vorteil, daß das im passiven
Metall einlegLerte Aktivmetall zunächst gegen die ihm drohenden
Reaktionen mit dem Luftsauerstoff, der Kohlensäure oder der
Luftfeuchtigkeit geschützt ist. Lediglich die wenigen an der Oberfläche der pulverförmigen Legierung befindlichen Atome
des Aktivmetalles könnten mit der Luft reagieren und damit für die später beabsichtigte Wirkung im Kunststoff verbraucht
sein. Der überwiegende Anteil des legierten Aktivmetalles befindet sich jedoch im Inneren der Körnchen und damit gegen
jeden Angriff geschützt.
Dieses Metallpulver wird dann in den Kunststoff - vorzugsweise
also in PFSA* - in feiner Verteilung eingebracht, worauf diese Mischung wie üblich gepreßt und gesintert wird. Für das erfindungsgemäße
Verfahren muß der als Metallpulver eingebrachte Füllstoff aus einer Legierung bestehen, in der das Aktivmetall
in der passiven Haptkomponente in der Sinterhitze durch Diffusion beweglieh ist. Das Aktivmitell diffundiert dann während
der Sinterzeit auch zur Oberfläche der Legierungskörnchen, um dort in der beabsichtigten Weise mit dem Kunststoff durch
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Spaltung von C-F-Valenzen zu reagieren. Die Menge der die Oberfläche
erreichenden und dort reagierenden aktiven Metallatome
ist naturgemäß von der Diffusionsgeschwindigkeit und der Konzentration der Legierung abhängig und von der für die Sinterung
gewählten Temperatur und der Zeit. Damit nicht ein Teil der zur Oberfläche gewanderten aktiven Metallatome durch den beim
Pressen des Kunststoffpulvers miteingeschlossenen Luftsauerstoff
oder durch Feuchtigkeit verbraucht wird, kann das Einmischen und Pressen des Kunststoff-Füllstoff-Gemisches in inerter
Atmosphäre oder im Vakuum geschehen. Dieser Aufwand ist besonders wichtig, wenn das eingebrachte Metallpulver aus einer
Legierung besteht, in der das Aktivmetall nur langsam zur Uberflache
diffundiert. Je kleiner die Menge ist, die während der Sinterzeit zur Oberfläche gelangt, um so mehr muß man einen Verbrauch
des Sintermetalls durch Nebenreaktionen (mit 0?, G0? oder HpO)
vermeiden.
Legierungen, in denen die Aktivmetallkomponente durch Diffusion beweglich ist - um dadurch in der Sinterhitze zur Oberfläche
zu gelangen - sind solche Legierungen, in denen die Aktivmetallkomponente
im Bereich der Sintertemperatur in fester Lösung (solid solution) legiert vorliegt. Von solchen Zweistofflegierungen
gibt es eine ganze Reihe, die man aus entsprechenden Handbüchern (z.B. HANSEN": Constitution of Binary Alloys, 2.
Edition (1958) auswählen kann. Geeignet ist zum Beispiel die Legeirung Kupfer/Lithium, in der das Kupfer als Füllstoff (mit guter
Wärmeleitfähigkeit) fungieren soll.
Außer den in fester Lösung vorliegenden diffusionsfähigen Legierungen eingene sich solche Legierungen der Aktivmetalle,
die im Bereich der Sinterhitze des Kunststoffs schmelzen, während sie im Anwendungsbereich des Kunststoffs noch im festen Zustand ,
vorliegen - woe dies vom Füllstoff verlangt wird. Für PTFl wären hier die Legierungen des Bleies mit Natrium oder Lithium
zu nennen. Diese Legierungen schmelzen nahe dem Schmelzpunkt des Bleies (327,4° G), sodaß sie also im Sinterbereich des PTFÄ
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SAD
I Ö I / I I C
- - ζ 3 ΧΛ
(3.40 Ms 380° C oder in Sonderfällen Ms 410° 0) feinverteilt,
aber geschmolzen im ΡΪΡΑ-Preßling vorliegen. Im flüssigen
Zustand kann das Aktivmetall besonders schnell und vollständig
durch Diffussion.oder durch Konvektion zur Oberfläche gelangen
und mit dem PTFÄ reagieren. Die schmelzbaren legierungen
"benötigen deshalb nur sehr wenig einlegiertes Aktivmetall. Bei Beendigung des Sinterprozesses erstarrt dann die Bleilegierung
als in feinster Verteilung eingelagerter Pullstoff, der im
ganzen Arbeitsbereich des PTFÄ - also unter 300° ö - in festem
Zustand vorliegt.
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6AD ORIGINAL·
Claims (6)
1) Verfahren zur Behandlung von Fluorkohlenstoff-Kunststoffen
mit Füllstoffen nach Patent (Patentanmeldung
P 16 94 004.8), dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalimetall in Form einer pulvermetallurgisch verpreßten Mischung
oder Legierung mit einem gegen den Kunststoff passiven Metall in feiner Verteilung in den Kunststoff eingebracht
wird.
2) Verfahren nach Anspruch 1,·dadurch gekennzeichnet, daß das
passive Metall die Hauptkomponente darstellt und mindestens
95, vorzugseise über 99, Atomprozent der Mischung oder Legierung, bezogen auf die G-Atome der ÖF^-Kette, beträgt.
3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet!
daß eine Kupfer-Lithium-Legierung verwendet wird.
4) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Blei-Lithium-Legierung verwendet wird.
5) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Blei-Natrium-Legierung verwendet wird.
6) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine pulvermetallurgisch verpreßte Kupfer-Kalium-Mischung
verwendet wird.
009837/2024 *A*>
original
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681817112 DE1817112A1 (de) | 1968-12-27 | 1968-12-27 | Verfahren zur Behandlung von Fluorkohlenstoff-Kunststoffen mit Fuellstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681817112 DE1817112A1 (de) | 1968-12-27 | 1968-12-27 | Verfahren zur Behandlung von Fluorkohlenstoff-Kunststoffen mit Fuellstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1817112A1 true DE1817112A1 (de) | 1970-09-10 |
Family
ID=5717464
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681817112 Pending DE1817112A1 (de) | 1968-12-27 | 1968-12-27 | Verfahren zur Behandlung von Fluorkohlenstoff-Kunststoffen mit Fuellstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1817112A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2352792A2 (de) * | 2008-11-17 | 2011-08-10 | University of Florida Research Foundation, Inc. | Trägheitsverschleissresistente feststoffschmiermittel auf fluorpolymerbasis, verfahren zu ihrer herstellung und verfahren zu ihrer verwendung |
-
1968
- 1968-12-27 DE DE19681817112 patent/DE1817112A1/de active Pending
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2352792A2 (de) * | 2008-11-17 | 2011-08-10 | University of Florida Research Foundation, Inc. | Trägheitsverschleissresistente feststoffschmiermittel auf fluorpolymerbasis, verfahren zu ihrer herstellung und verfahren zu ihrer verwendung |
CN102197084A (zh) * | 2008-11-17 | 2011-09-21 | 佛罗里达大学研究基金会公司 | 惰性的耐磨的基于含氟聚合物的固体润滑剂、其制备方法及使用方法 |
EP2352792A4 (de) * | 2008-11-17 | 2012-04-18 | Univ Florida | Trägheitsverschleissresistente feststoffschmiermittel auf fluorpolymerbasis, verfahren zu ihrer herstellung und verfahren zu ihrer verwendung |
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