DE1694004A1 - Verfahren zur Behandlung von Fluorkohlenstoff-Kunststoffen mit Fuellstoffen - Google Patents

Verfahren zur Behandlung von Fluorkohlenstoff-Kunststoffen mit Fuellstoffen

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DE1694004A1
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alkali metal
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alkali
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Dipl-Ing Hein Schmidt-Bruecken
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K3/00Use of inorganic substances as compounding ingredients
    • C08K3/02Elements
    • C08K3/08Metals

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  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatments Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)

Description

  • Verfahren zur Behandlung von Fluorkohlenstoff-Kunststoffen mit Füllstoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Fluorkohlenstoff-Kunststoffen durch Einbringen haftender Füllstoffe.
  • Kunststoffe aus Fluorkohlenstoffverbindungen weisen besondere Eigenschaften auf, wodurch deren weitverbreitete Anwendung in allen Zweigen der Technik trotz ihres hohen Preises zu erklären ist. Besonders bekannt sind die Polymerisationsprodukte aus Tetrafluoräthylen CF2 = CF2 - also das Polytetrafluoräthylen (PTFÄ) und das Polymerisat aus Hexafluorpropylen CF3 - CF = CF2 - also das Polyhexafluorpropylen (riiFP). Diese Kunststoffe sind unter dem Namen 11Teflon" (für PUFÄ) bzw. "Teflon 100" (für PHFP) in den Handel gebracht worden und deshalb weitgehend unter diesem Namen bekannt. Derartige Produkte werden auch unter dem Namen "Hostaflon" und "Gaflon" bezeichnet. Die beiden genannten Fluorkunststoffe PTFÄ und PHFP sind die bekanntesten aber nicht die einzigen oder gar die allein möglichen Fluorkohlenstoff-Kunststoffe. Es gibt beispielsweise auch Misohpplymerisate aus Tetrafluoräthylen und Hexafluorpropylen, außerdem ist auch ein Polyvinyllfluorid-Kunststoff im Handel bekannt geworden.
  • Zu den hervorragenden Eigenschaften der Fluorkohlenstoff-Kunststoffe gehört zunächst einmal ihre relativ hohe Temperaturbeständigkeit. PTFÄ ist dauernd bis zu 2600 C, vorUbergehend gehend sogar bis zu 290° C einsetzbar. Bei höheren Temperaturen zersetzt es sich langsam unter Abspaltung fluorkohlenstoffhaltiger Dämpfe. Ein Schmelzen oder Erweichen dieses Polymerisates tritt jedoch nicht ein, so daß sich dieser Kunststoff nicht durch plastische Verformung, z. B. im Extruder, verarbeiten läßt. Es ist deshalb nur durch spanabhebende Verfahren zu verformen, oder die gewünschte Formgebung muß während der Bildung des Kunststoffes beim Sintern des pulverförmigen Ausgangsproduktes unter Druck und bei etwa 330 C erreicht werden.
  • Kunststoffe aus PEFP sind etwas weniger temperaturbeständig als die oben für PTFÄ genannten Werte. Im Gegensatz zu PTFÄ besitzt nämlich das PHFP einen deutlichen Erweichungspunkt bei etwa 2500 C, ohne Bich dabei zu zersetzen. Wegen dieser Erweichung ist PHFP aber höchstens bis zu 2500 a - dauernd sogar nur bis zu 2200 0 - anwendbar. Dafür läßt sich dieser Kunststoff jedoch plastisch verformen.
  • Auch bei extrem tiefen Temperaturen besitzen PTFÄ und PHFP hervorragende mechanische Eigenschaften. Selbst bei der Temperatur des flüssigen Wasserstoffes - also bei 2530 averspröden sie nicht sondern bleiben völlig flexibel.
  • Außer der guten Temperaturbeständigkeit zeichnen sich die Fluorkohlenstoff-Kunststoffe durch hervorragende elektrische Eigenschaften aus, die besonders für die Fernmeldetechnik von Bedeutung sind. Dort finden sie beispielsweise als Werkstoffe für Drägerplatten von gedruckten Schaltungen und als Werkstoffe für Gehäuse von Elektronenröhren und Halbleiterbauelementen Verwendung. Die Fluorkohlenstoff-Eunststoffe haben niedere Dielektrizitätskonstante und extrem extrem kleine dielektrische Verluste, und zwar über den gesamten Frequenzbereich und bei Demperaturen vom absoluten Nullpunkt bis hinauf in den heißen bereich ihrer Grenztemperatur von 2500 G bzw. 2900 C. Gerade in den dielektrisohen Eigenschaften unterscheiden sich die Fluorkoiilenstoffe ganz wesentlich von den ihnen chemisch verwandten Chlorkohlenstoffverbindungen. Dieser wesentliche Unterschied hat seine unveränderbare Begründung in der Tatsache, daß das Fluor - im Gegensatz zu seinen Homologen Chlor, Brom und Jod - als Bindungspartner nicht polarisierbar in ein Molekül eintreten kann. besondere Eigenschaften haben die i?luorkohlenstoff-Kunststoffe PTFÄ und PHFP jedoch in bezug auf ihre chemische Beständigkeit. Bs gibt keine Säure - selbst nicht Königswasser oder Flußsäure - und keine Lauge, die diese tunststoffe im geringsten angreifen würde - auch nicht bei Siedehitze. Gegen starke Oxydationsmittel. wie etwa Sauerstoff oder Ozon bei erhöhter Temperatur und hohem Druck oder gegen schmelzende Nitrate oder heißePeroxyde sind diese Kunststoffe absolut beständig. Es gibt zudem kein Lösungsmittel, in dem sie sich lösen werden oder in dem sie wenigstens zum Aufquellen zu bringen wären. Bis zu ihrer bereits erläuterten-Grenztemperatur sind PTFÄ und PHFP chemisch also beständiger als Gold oder Platin. Es gibt nur zwei Chemikalien, mit denen man sie angreifen kann; das sind elementares Fluor und Alkali-Metalle (also Lithium, katrium, Kalium, Rubidium und Gäsium - aber nur in ihrem elementaren, also metallischen Zustand). Elementares - also gasförmiges Fluor zerstört die Kohlenstoffsetzte, kette, indem das Fluor unter Aufbrechen der C-C-Bindung sich unmittelbar mit dem Kohlenstoff verbindet, wodurch der Kunststoff zu kurzen gasförmigen Fluorkohlenstoffketten abgebaut wird. Weniger destruktiv wirken die Alkali-Metalle. Sie nehmen dem Fluorkohlenstoffpolymerisat lediglich das Fluor at - aber nur an seiner Oberfläche, an der der chemische Kontakt eintritt. Die Eohlenstoffkette der angegriffenen Moleküle der Kunststoff-Oberfläche bleibt jedoch erhalten und deckt die darunterliegenden Kunststoffmoleküle gegen weitere Angriffe der Alkali-Metalle ab.
  • Von dieser Reaktion ist eine nutzbringende Anwendung bekannt geworden. Kunststoffe aus Fluorkohlenstoffen haben nämlich die manchmal nachteilige Eigenschaft, daß sie sich - ohne Vorbehandlung - mit nichts benetzen lassen und daß sie mit keinem Mittel zu verkleben sind. Das ändert sich, wenn man ihre Oberfläche dem chemischen Angriff von Alkali-Metall aussetzt, etwa indem man geschmolzenes Alkali-Metall oder bei 2000 O Alkali-Metall-Dampf einwirken läßt oder indem man ~eine Dispersion dieser Metalle auf den Kunststoff aufträgt. Dem Kunststoff werden dabei aus seiner Oberfläche Fluoratome weggenommen und die so freigemachten chemischen Valenzen der Kohlenstoffketten können nun an Stelle des Fluors andere chemische Radikale binden, über welche dann Benetzung oder gar Klebhaftung ermöglicht werden kann. Auf diese Weise ist es also gelungen, die Oberfläche von PTFÄ- oder PHFP-Eunststoffen (Teflon oder dgl.) auch klebbar zu machen.
  • Gegen Gegen eine andere oft unerwünschte Eigenschaft der Fluorkohlenstoff-Eunststoffe hat man aber bisher keine wirksame Abhilfe schaffen können. Diese Kunststoffe zeigen nämlich "kalten Fluß", d. h. sie verformen sich allmählich, wenn man sie lange hohen Drucken aussetzt. Zur Beseitigung dieses dübels hat man versucht, Glasfasern oder auch Keramikfasern (Whisker) in das Fluorkohlenstoffpolymerisat als 'IBüllstoff"einzubringen. Auch andere Materialeigenschaften der Fluorkohlenstoff-Kunststoffe sucht man durch geeignete Füllstoffe zu verbessern. So bringt man Graphit oder auch Molybdändisulfid in den Kunststoff ein, um seine Verschleißfestigkeit bei gleitender Reibung zu erhöhen. Ferner sind Bronzepulver bzw. Bronzespäne als Füllstoffe angewandt worden, um die Wärmeleitfähigkeit der PTFÄ- bzw. PHFP-Kunststoffe zu vergrößern. Im Gegensatz zu allen anderen Kunststoffen ergibt sich aber bei den Fluorkohlenstoffpolymerisaten der Nachteil, daß in-ihnen die Füllstoffe ohne jede Bindung oder Haftung im Kunststoff eingeschlossen liegen. Die schon erwähnte Eigenschaft der Fluorkohlenstoffe, mit keiner Substanz chemisch zu reagieren und an nichts zu haften oder zu kleben, wirkt eben auch in Bezug auf die Füllstoffe. Für die Zugfestigkeit dieser Kunststoffe ist das nachteilig, denn die ungebundenen Füllstoff-Einlagerungen verkleinern den für die Festigkeit wirksamen Querschnitt genau so, als waren an Stelle der Füllstoffe kleine Löcher im Material vorhanden.
  • Aus den geschilderten Mängeln ergibt sich also die Aufgabe, die Eigenschaften der Fluorkohlenstoffpolymerisate, den geplanten Anwendungen entsprechend, zu verbessern. Dies wird bei bei dem Verfahren zur Behandlung von Fluorkohlenstoff-Kunststoffen mit Füllst offen erfindungsgemäß dadurch erreicht,. daß die Füllstoffe mit elementarem Alkali-Metall beladen werden, daß diese Füllstoffe mit der Kunststoff-Ausgangssubstanz vermischt werden, daß diese Mischung in die gewünschte Form gepreßt und unter Druck bei erhöhter Temperatur gesintert wird. Es wird also versucht, Füllstoff in die Kunststoffe so einzubringen, daß eine möglichst feste Verklebung oder Bindung zwischen den Füllstoffteilchen und dem Kunststoff entsteht. Der Füllstoff wird mit dem Alkali-Metall beladen, welches zunächst an die Füllstoffpartikel - chemisch oder durch Adsorbtion -gebunden ist. Die so vorbehandelten Büllstoffkörnchen oder -fasern werden dann mit der pulverförmigen Eunststoff-Ausgangssubstanz vermischt, worauf diese Mischung in die gewünschte Form gepreßt und anschließend unter Druck bei etwa 3400 C (für P2FÄ) bzw. bei etwa 2900 C (für PHFE) gesintert wird. Die Arbeitsgänge bis zum Sintern müssen natürlich in inerter Atmosphäre durchgeführt werden, da sonst das Alkali-Metall mit dem Luftsauerstoff oder mit dem CO2-Gehalt der luft oder auch mit der Luftfeuchte reagieren würde. Bei der hohen Temperatur während des Sinterns wird das an den Füllstoff adsorbierte bzw. gebundene Alkali-Metall wieder frei und reagiert nun mit dem angepreßten Kunststoff, und zwar unter Ablösung von Fluoratomen, die sich mit dem Alkali-Metall zu dem sehr beständigen Alkalifluorid verbinden. Über die Valenz, die auf diese Weise an einem C-Atom des Kunststoffmoleküls frei gemacht worden ist, ist dann Bindung oder wenigstens Haftung zum eingelagerten eingelagerten Füllstoff möglich. Aus dem Gesagten ergibt sich allgemein, daß für die anfängliche Beladung des Füllstoffes mit dem Alkali-Metall die beiden Partner derart ausgewählt werden müssen, bzw. das Verfahren derart durchgeführt werden muß, daß das Alkali-Metall später bei der Sinterhitze auch wieder im elementaren Zustand abgegeben werden kann.
  • Für die Einlagerung von Graphit als Füllstoff ist hierfür gemäß der Erfindung die Verwendung der chemischen Verbindung Alkali-Metall-Graphit, z. B. von ZRlium-Graphit, besonders günstig. Alkali-Metall-Graphite sind echte chemische Verbindungen, die mit Kalium, Rubidium und Cäsium im ganzzahligen stöchiometrischen Mengenverhältnis - z. B. als KC8 vorliegen und denen folgende Strukturformel zuzuordnen ist: Strukturformel von Kalium - Graphit Solche Solche Verbindungen sind auch für Natrium und Lithium bekannt; sie sind für diese beiden Elemente jedocb weniger stabil, so daß sie das ganzzahlige stöchiometrische Verhältnis nicht mehr halten. Die Graphit-Verbindungen gelten als Euriosa, für die sich eigentlich nur der Bindungstheoretiker interessiert. Ihre technische Anwendung ist kaum bekannt geworden ; lediglich in einer Patentanmeldung der Firma Philips ist die Anwendung von Cäsium-Graphit als Gettermaterial für Verstärkerröhren beansprucht worden.
  • Von diesem Vorschlag wird indessen kein Gebrauch gemacht.
  • Als Füllstoffe für Fluorkohlenstoffpolymere sind sie indessen wie geschaffen, denn sie geben in der Hitze - also beim Sintern - das Alkali-Metall wieder ab, wodurch die an die Graphitteilchen anliegenden Bluorkohlenstoffverbindungen durch Wegnahme einzelner Fluoratome zur Bindung bzw. Haftung an das verbleibende normale Graphit befähigt werden.
  • Sollen andere Füllstoffe - z. B. Glasfasern oder Keramikmehl - benutzt werden, so läßt sich nicht auf chemische Alkali-Metallverbindungen dieser Substanzen zurückgreifen, weil solche nicht bekannt sind. Hier bietet sich indessen ein anderer Weg, indem die Oberfläche dieser Füllstoffpartikel mit Alkali-Metall beladen wird. Das geschieht, indem das Füllstoff-Naterial zunächst in der Wärme und unter Vakuum sorgfältig entgast wird, wobei es darauf ankommt, daß es von adsorbiertem Sauerstoff und besonders C02 und Wasser befreit wird, weil diese das aufzubringende Alkali-Metall binden würden. Die vorbehandelten Füllstoffpartikel können denn mit elementarem Alkali-Metall beladen werden werden, und zwar zweckmäßig derart, daß das gekuhlte Material durch einen Rezipienten mit Alkali-Metall-Dampf rieselt - bzw. regnet - oder indem es während des Aufdämpfens umgewälzt wird. Der Alkalidampf kondensiert dann an den kalten Füllstoffpartikeln. Die so vorbehandelten Füllstoffpartikel werden in das pulverförmige Ausgangsmaterial der Fluorkohlenstoffpolymerisate eingemischt, und anschließend wird diese Mischung wie üblich gepreßt und gesintert. In der Sinterhitze greift das adsorbierte Alkali-Metall den Fluorkohlenstoff an der Grenzfläche zwischen Füllstoff und Kunststoff chemisch -an und bewirkt in der bereits beschriebenen Weise die Haftung bzw. Bindung zwischen beiden Komponenten. Natürlich muß auch dieses Verfahren bis nach Beendigung des Sinterproesses in inerter Atmosphäre durchgeführt werden, weil das freie Alkali-Metall durch Luftsauerstoff, Kohlendioxyd oder Wasserdampf gebunden --würde, womit es unwirksam wäre.
  • Die Beladung der Füllstoffpartikel kann noch in einer anderen Weise als durch die beschriebene Aufdampfung erfolgen. Hierzu werden bestimmte organische Verbindungen der Alkali-Metalle benutzt. Von diesen weisen nämlich diejenigen, die keinen Sauerstoff oder Halogen bzw. Schwefel im organischen Rest enthalten, die Eigenschaft auf, beim Erhitzen in den organischen Rest (bzw. dessen Folgeprodukt) und in freies Alkali-Metall zu zerfallen. Verbindungen dieser Art sind z. B. das Methylnatrium, NaCH3; Äthylnatrium, NaC2H5; Buthylnatrium, NaC4Hg; oder das Phenylnatrium, Na (C6H5). Auch Alkali-Metall-Acetylide-wie Na-C-C-H -kann verwendet werden, da sich diese sehr leicht unter Abspaltung spaltung des Alkali-Metalles zersetzen. Letzteres kann sogar mit explosionsartiger Heftigkeit erfolgen. Sicherer ist es deshalb, mit der phlegmatisierten Anlagerungsverbindung-also mit dem Natriumacetylid-Äthylendiamin, NaC-C-H.NH2-CH2-CH2-NH2 arbeiten. An Stelle des Natriums kann natürlich jedes andere Alkali-Metall in allen genannten metallorganischen Verbindungen enthalten sein, also auch Lithium, Kalium, Rubidium oder Cäsium.
  • Mischt man solche metallorganischen Verbindungen in feinpulvriger Verteilung mit dem ebenfalls feinteiligen Füllstoff und erhitzt diese Mischung mäßig (z. B. auf 1500 C), so zerfällt die metallorganische Verbindung in den organischen Rest (oder dessen Folgeprodukte) und in freies Alkali-Metall. Das Alkali-Metall wird dabei an der Oberfläche der Füllstoffpartikel adsorbiert, während der organische Rest teils gasförmig ist und entweichen kann oder feste rußähnliche Folgeprodukte bildet, die als Rückstand im allgemeinen nicht stören. Führt man die Krackung der metallorganischen Verbindung in Wasserstoff durch, so wird die Bildung der festen rußähnlichen Verbindungen weitgehend verhindert und der organische Rest bevorzugt aufhydriert und als gasförmiger Kohlenwasserstoff abgespalten.
  • Die erwähnten metallorganischen Verbindungen der Alkali-Metalle zeichnen sich noch dadurch aus, daß sie in einigen organischen Lösungsmitteln gut löslich sind, ohne sich zu zersetzen oder zu verändern. So ist Methyllithium in Äther, Buthyllithium in Hexan, Phenyllithium in einer Mischung von Äther und Benzol und Lithiumacetylid-Äthylendiamin in Dimethylsulfoxid löslich. Mit solchen Lösungen kann das feinteilige Füllstoffmaterial auch befeuchtet bzw. getränkt werden, um dann das Lösungsmittel verdampfen zu lassen.
  • Die metallorganische Verbindung des Alkali-Metalles bleibt als Rückstand auf den Füllstoffteilchen adsorbiert zurück. hiermit verfährt man, wie oben bereits dargelegt wurde.
  • Es wird also der mit der adsorbierten Verbindung beladene Füllstoff erhitzt, so daß die Verbindung in das Alkali-Metall und den organischen Rest zerfällt. Letzterer ist meist gasförmig und entweicht. Das Alkali-Metall bleibt am Füllstoff adsorbiert und wird mit diesem in den Kunststoff eingebracht, um in der Sinterhitze in der beschriebenen Weise die Bindung bzw. Haftung vom Fluorkohlenstoff zum Füllstoff zu ermöglichen.
  • Man kann den mit der metallorganischen Verbindung beladenen Füllstoff auch ohne vorhergehende Erhitzung in das Fluorkohlenstoff-Pulver einmischen und die Abspaltung des Alkali-Metalles erst beim Sinterprozeß durchführen. Die hierbei frei werdenden meist gasförmigen Bindungspartfrer der Alkaliverbindung können jetzt aber nicht mehr entweichen und müssen als Krackprodukte im Kunststoff verbleiben. Das frei gewordene Alkali-Metall entreißt dem Fluorkohlenstoff wieder einzelne Fluoratome und schafft so die freien Valenzen an der Kohlenstoffkette, die zur naftung nötig sind.
  • Alle Operationen bis nach Beendigung des Sinterns müssen wieder in inerter Atmosphäre durchgeführt werden. Die Lösungen der metailorganischen Verbindungen in den oben genannten Lösungsmitteln sind Jedoch an Luft einigermaßen beständig, insbesondere nicht selbsten-tflammena, An Stelle von metallorganischen Verbindungen können die beschriebenen Verfahren -auch mit Alkali-Hydriden durchgefUhrt werden. werden. Besonders geeignet sind die Doppelhydride des Lithiums oder des Natriums mit Aluminium also LiAlH4 oder NaAlH4, welche sich schon bei mäßiger Temperatur (150° C) zersetzen und welche auch in Äther oder in Tetrahydrofuran löslich sind. Noch bequemer läßt sich mit den Alkali-Aziden arbeiten, z. B. mit dem Natrium-Azid Na-N3. Die Alkali-Azide sind bei Zimmertemperatur an Luft völlig beständig und in Wasser gut löslich. Beim Erhitzen auf 150 - 2.000 C zerfallen sie in Alkali-Metall und Stickstoff. Bei den Hydriden und den Aziden hat man also den Vorteil, daß man neben dem frei werdenden Alkali-Metall nur.gasförmigen Wasserstoff bzw. Stickstoff erhält und keine rußbildende Krackprodukte.

Claims (18)

  1. Patent ansrU 1. Verfahren tur Behandlung von Fluorkohlenstoff-Eunststoffen mit Füllstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllstoffe mit elementarem Alkali-Metail beladen werden, daß diese Füllstoffe mit der Eunststoff-Ausgangssubstanz vermischt werden, daß diese Mischung in die gewünschte Form gepreßt und unter Druck bei erhöhter Temperatur gesintert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in inerter Atmosphäre gearbeitet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoff: Polytetrafluoräthylen verwendet und bei etwa 3400 C gesintert wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoff Polyhexafluorpropylen verwendet und bei etwa 2900 C gesintert wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllstoff Graphit verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllstoff Glasfasern verwendet werden.
  7. 7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Füllstoff Keramikmehl verwendet wird.
  8. 8.
    8. Verfahren nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der unter Vakuum entgaste Füllstoff mit elementarem Alkali-Metall beladen wird.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff in Alkali-Metall-Dampf mit Alkali-etall beladen wird.
  10. 10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der gekühlte Füllstoff während des Aufdampfens von Alkali-Metall umgewälzt wird.
  11. 11. Verfahren nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß unter Abspaltung von freiem Alkali-Metall zerfallende metallorganische chemische Verbindungen zur Erzeugung des Alkali-Metalles dienen.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Abspaltung in Wasserstoff-Atmosphäre vorgenommen wird.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 10 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Abspaltung des Alkali-Metalles beim Sinterverfahren durchgeführt wird.
  14. 14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß Alkali-Hydride -verwendet werden.
  15. 15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß Doppelhydride von Lithium oder Natrium mit Aluminium verwendet werden.
  16. 16. 16. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß Alkali-Azide benutst werden.
  17. 17. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß Alkaliacetylide bzw. ihre phlegmatisierten Anlagerungsverbindungen benutzt werden.
  18. 18. Verfahren nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet. daß der feinteilige Füllstoff mit einer Lösung der in der Wärme Alkali-Metall abspaltenden Verbindung befeuchtet bzw. getränkt und dann das Lösungsmittel verdampft wird.
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