DE1816162B2 - Verfahren zur Gewinnung von Palladium aus palladiumhaltigen Loesungen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Palladium aus palladiumhaltigen LoesungenInfo
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Description
1 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung sättigten, komplexbildenden Mittel aus der Lösung
von Palladiumsalzen aus palladiumhaltigen Lösungen, ausgefällt, der ausgefallene Komplex abgetrennt, der
bei dem das Palladium in Form eines unlöslichen abgetrennte Komplex zersetzt und das dabei freigesetzte
Komplexes mit einem olefinisch ungesättigten, korn- Palladium, in Form eines Salzes, gewonnen wird, das
plexbildenden Mittel aus der Lösung ausgefällt, der 5 dadurch gekennzeichnet ist, daß man als komplexausgefallene Komplex abgetrennt, der abgetrennte bildendes Mittel eine olefinisch ungesättigte Ver-Komplex
zersetzt und das dabei freigesetzte Palladium, bindung mit zwei oder mehr Doppelbindungen verin
Form eines Salzes, gewonnen wird. wendet.
Bei der Oxydation von Olefinen ist bekanntlich die Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des
Verwendung palladium- und kupfersalzhaltiger Kataly- io Verfahrens der Erfindung wird die palladiumsalzhaltige
satoren weit verbreitet, so daß Abfalllösungen anfallen, Lösung in ein Reaktionsgefäß eingebracht und mit der
die neben bei der Destillation mitgerissenem Wasser zwei oder mehrere Doppelbindungen enthaltenden,
auch noch Palladiumverbindungen enthalten, die z. B. olefinischen Verbindung versetzt, worauf das erhaltene
aus bestimmten Verfahrensströmen stammen, die in Gemisch bei Zimmertemperatur mehrere Stunden lang
dem Katalysator gebildete, unerwünschte Neben- 15 bis zur Bildung eines Niederschlages stehengelassen
produkte und/oder Rückstände oder durch Kataly- wird. Der ausgefallene Palladiumkomplex wird dann
satorgifte unbrauchbar gewordene Katalysatorver- von der überstehenden Lösung abgetrennt, z. B. durch
bindungen enthalten. Um derartige Verfahren wirt- Filtration und/oder Dekantieren, worauf er in einen
schaftlich zu gestalten und die Verfahrenskosten so mit einem Kondensator ausgestatteten Kolben übergering
wie möglich zu halten, ist es von Vorteil, das in 20 führt wird. Zur Zersetzung des Palladiumkomplexes
den Abfallösungen vorhandene Palladium zurück- wird schließlich der Kolben erhitzt, wobei die als
zugewinnen. komplexbildendes Mittel verwendete, olefinische Ver-
Es sind bereits mehrere Verfahren zur Gewinnung bindung verdampft und in dem Kondensator kondenvon
Palladium aus palladiumhaltigen Lösungen be- siert wird, so daß sie in reiner, zur Wiederverwendung
kannt. So ist es z. B. bekannt, Palladium in Form 25 geeigneter Form zurückgewonnen wird. Das in Form
metallischen Palladiums mit Hilfe eines Plattier- von metallischem Palladium oder eines hochgereinigverfahrens
aus palladiumhaltigen Lösungen durch ten Palladiumsalzes, z. B. in Form von Palladium-Einwirkung
eines Reduktionsmittels, z. B. Wasserstoffs chlorid, in dem Kolben zurückbleibende Palladium ist
und Äthylens zu isolieren. Es sind ferner Verfahren ebenfalls zur Wiederverwendung geeignet,
bekannt, nach denen das Palladium aus basischen 3° Die palladiumhaltigen Abfallösungen, aus denen Lösungen mit Hilfe von Alkoholen, Formaldehyd und das Palladium nach dem Verfahren der Erfindung Hydroxylaminhydrochlorid ausgefällt wird. zurückgewonnen werden kann, können die verschie-
bekannt, nach denen das Palladium aus basischen 3° Die palladiumhaltigen Abfallösungen, aus denen Lösungen mit Hilfe von Alkoholen, Formaldehyd und das Palladium nach dem Verfahren der Erfindung Hydroxylaminhydrochlorid ausgefällt wird. zurückgewonnen werden kann, können die verschie-
Diese bekannten Verfahren besitzen jedoch zahlreiche densten Palladiumsalze enthalten, z. B. Palladiumsalze
Nachteile. So ist z. B. nachteilig, daß die meisten organischer Carbonsäuren und anorganischer Säuren,
bekannten Verfahren zur Gewinnung von Palladium 35 ferner Chloropalladiumsäuren und deren Metallsalze,
in Gegenwart von Säuren und Kupfersalzen nicht oder Typische, in derartigen Verfahrensströmen enthaltene
nicht in vorteilhafter Weise durchführbar sind. Palladiumsalze organischer Carbonsäuren sind z. B.
Nachteilig ist ferner, daß die zur Entfernung des Verbindungen der allgemeinen Formel
Palladiums verwendeten Verbindungen in den meisten Pd(OCOR)
Fällen nicht zurückgewonnen werden können. Ferner 4°
Fällen nicht zurückgewonnen werden können. Ferner 4°
ist es sehr schwierig, ausgefallenes Palladiummetall in der R einen Alkyl-, Aryl- oder Aralkylrest oder einen
aus der Lösung zu entfernen, da metallisches Palladium cycloaliphatischen Rest bedeutet, beispielsweise Pallaan
allen verfügbaren Oberflächen sehr fest haftet. Ferner diumacetat, Palladiumpropionat, Palladiumisobutyrat,
ist nachteilig, daß das nach den bekannten Verfahren Palladiumbutyrat,Palladium-2-äthylhexanoat oder Palabgetrennte
Palladiummetall nur mit Hilfe zeit- und 45 ladiumnaphthenat. Als Palladiumsalz anorganischer
kostenaufwendiger Methoden in die für die meisten Säuren ist insbesondere Palladiumdichlorid zur AufVerwendungszwecke
erforderlichen Palladiumsalze arbeitung geeignet. Als Metallchloropalladite können
überführbar ist. Verbindungen der allgemeinen Formeln
Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfach und relativ ^ rp^Q ι
billig durchzuführendes Verfahren anzugeben, nach 5° * v
dem Palladium aus palladiumhaltigen Lösungen auch worin bedeutet; M ein Alkalimetall- oder ein mehrin Gegenwart von gegebenenfalls vorhandenen Säuren wertiges Metallatom, z. B. Kalzium, Eisen, Molybdän, and Kupfersalzen in besonders vorteilhafter Weise, Nickel, Kobalt, Mangan, Vanadium, Wolfram oder gegebenenfalls in Form hochgereinigter Salze, ge- Chrom; χ = 1 oder 2 und y = 1 oder 3, wobei wonnen sowie die zur Abtrennung des Palladiums 55 y definiert ist durch die Formel
verwendete Verbindung in besonders einfacher Weise . „.
zurückgewonnen werden kann. y = xl— j,
billig durchzuführendes Verfahren anzugeben, nach 5° * v
dem Palladium aus palladiumhaltigen Lösungen auch worin bedeutet; M ein Alkalimetall- oder ein mehrin Gegenwart von gegebenenfalls vorhandenen Säuren wertiges Metallatom, z. B. Kalzium, Eisen, Molybdän, and Kupfersalzen in besonders vorteilhafter Weise, Nickel, Kobalt, Mangan, Vanadium, Wolfram oder gegebenenfalls in Form hochgereinigter Salze, ge- Chrom; χ = 1 oder 2 und y = 1 oder 3, wobei wonnen sowie die zur Abtrennung des Palladiums 55 y definiert ist durch die Formel
verwendete Verbindung in besonders einfacher Weise . „.
zurückgewonnen werden kann. y = xl— j,
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß \ 2 /
Falladium aus palladiumhaltigen Lösungen mit Hilfe
Falladium aus palladiumhaltigen Lösungen mit Hilfe
genau definierter Verbindungen, die mit Palladium 6o worin V die Valenz des Metallatoms M ist, oder
unlösliche Komplexe bilden und aus den isolierten ^ p<jQ
Komplexen unter Freisetzung des Palladiums durch s 4
Verdampfen wieder entfernt werden können, in worin M ein Natrium-, Lithium-, Kalium, Rubidium
besonders vorteilhafter Weise abtrennbar ist. oder Caesiumatom bedeutet, vorliegen.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren 65 Die Palladiumsalze können in den nach dem Ver-
zur Gewinnung von Palladiumsalzen aus palladium- fahren der Erfindung aufzuarbeitenden Verfahrens-
haltigen Lösungen, bei dem das Palladium in Form eines strömen in den verschiedensten Konzentrationen
unlöslichen Komplexes mit einem olefinisch unge- vorliegen. Die Verfahrensströme können ferner auch
Salze anderer Metalle, z. B. Kupfer(II)-chlorid, Kupfer(I)-chlorid u.dgl., enthalten.
Typische, zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeignete, olefinisch ungesättigte Verbindungen
mit zwei oder mehr Doppelbindungen sind z. B. l.S-Cyclooctadien, Tetramethylbutadien, Isopren,
1,3-Cyclooctadien und 1,5,9-Cyclododecatrien. Die
zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeigneten, olefinisch ungesättigten Verbindungen
bilden mit den Palladiumsalzen einen unlöslichen Komplex und verdampfen in vorteilhafter Weise bei
einer Temperatur, die unterhalb des Schmelzpunktes des Palladiumsalzes liegt.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Es wurde eine 0,006 Mol Palladiumchlorid pro Liter enthaltende wäßrige Lösung, in der ferner noch
Essigsäure, Salzsäure sowie gelöste Kupfer(II)-chlorid- *o
und Kupfer(I)-chloridsalze enthalten waren, in ein mit einem Glasmantel ausgestattetes Gefäß eingebracht.
Zu der Lösung wurden pro Mol Palladiumsalz 1,5 Mol !,S-Cyclooctadien zugegeben. Das erhaltene
Gemisch wurde 1 Stunde lang bei Zimmertemperatur as stehengelassen. Dann wurde der ausgefallene Niederschlag
abfiltriert, worauf er in einen mit einem Kondensator ausgestatteten Kolben eingebracht wurde. Dann
wurde der Kolben erhitzt, wobei der den Niederschlag bildende Komplex zersetzt und die entweichenden
!,S-Cyclooctadiendämpfe in dem Kondensator kondensiert
und in Form des Kondensates gesammelt wurden. Es wurden 58% des eingesetzten !,S-Cyclooctadiens
zurückgewonnen. 92°/0 des in der Ausgangslösung
enthaltenen Palladiumchlorids wurden in dem erhitzten Kolben in Form des hochgereinigten Salzes zurückerhalten.
- Beispi el 2
Zu einer Eisessiglösung, die pro Liter 0,01 Mot Palladiumchlorid, 0,5 Mol Kupfer(II)-chlorid und
0,2 Mol Lithiumacetat enthielt, wurden 0,01 Mol Cyclopentadien pro Liter zugegeben. Das erhaltene Gemisch
wurde bei Zimmertemperatur stehengelassen, worauf der aus der Lösung ausgefallene Niederschlag abgetrennt
und nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren in einen Kolben übergeführt und erhitzt
wurde. Es wurden 90% des in der Ausgangslösung
»5 vorhandenen Palladiums zurückgewonnen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung von Palladiumsalzen aus palladiumhaltigen Lösungen, bei dem
das Palladium in Form eines unlöslichen Komplexes mit einem olefinisch ungesättigten, komplexbildenden Mittel aus der Lösung ausgefällt, der
ausgefallene Komplex abgetrennt, der abgetrennte Komplex zersetzt und das dabei freigesetzte
Palladium in Form eines Salzes, gewonnen wird, dadurch gekennzeichnet, daß man
als komplexbildendes Mittel eine olefinisch ungesättigte Verbindung mit zwei oder mehr Doppelbindungen
verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als olefinisch ungesättigte
Verbindung 1,5-Cyclooctadien, Tetramethylbutadien, Isopren, 1,3-Cyclooctadien oder 1,5,9-Cyclododecatrien
verwendet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US69307367A | 1967-12-26 | 1967-12-26 |
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DE1816162B2 true DE1816162B2 (de) | 1970-07-30 |
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681816162 Pending DE1816162B2 (de) | 1967-12-26 | 1968-12-20 | Verfahren zur Gewinnung von Palladium aus palladiumhaltigen Loesungen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
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DE (1) | DE1816162B2 (de) |
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Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1497535A (en) * | 1973-12-13 | 1978-01-12 | Matthey Rustenburg Refines | Separation of palladium |
GB1497534A (en) * | 1973-12-13 | 1978-01-12 | Matthey Rustenburg Refines | Refining of metals |
US4465635A (en) * | 1982-11-22 | 1984-08-14 | Ashland Oil, Inc. | Manufacture of palladous carboxylates |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1967
- 1967-12-26 US US693073A patent/US3484235A/en not_active Expired - Lifetime
-
1968
- 1968-12-18 FR FR1596937D patent/FR1596937A/fr not_active Expired
- 1968-12-20 DE DE19681816162 patent/DE1816162B2/de active Pending
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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FR1596937A (de) | 1970-06-22 |
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