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Holzabsatzfabrik Friedrich Dörler, Wilgartswiesen/Pfalz "Keilabsatz"
Keilabsätze, insbesondere für Damenschuhe, werden üblicherweise aus Holz oder auch
Kork, Naturkork oder Presskork hergestellt. Keilabsätze aus Holz müssen mit Leder,
Korkfolie oder irgendeinem anderen Deckmaterial überzogen werden.
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Diese Keilabsätze sind zwischen Brandsohle und Laufsohle eingebettet,
wobei die Unterseite des Absatzes parallel zur Laufsohle verläuft und die Oberseite
des Absatzes zusammen mit der Brandsohle eine Wölbung bildet, die entsprechend der
Ausbildung des Schuhes in Laufrichtung, also nach vorne zur Lauffläche, einen mehr
oder weniger spitzen Winkel bildet.
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Bei der Drehbewegung und damit der verbundenen Abrollung des Fusses
wird der vordere, wie schon gesagt, einen mehr oder weniger spitzen Winkel einschliessende
Teil des Keilabsatzes außerordentlich belastet. Hier treten
demgemäss auch die meisten Brüche auf. Um dem entgegen- |
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zuwirken, werden z. B. in Holzabsätzen in diesem Bereich in entsprechenden
Einschnitten Verfestigungseinlagen aus Lefa oder einem ähnlich geeigneten Werkstoff
eingebracht.
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Gerade diese Belastung im vorderen und schmalen Bereich des Keilabsatzes
bedingt also, dass nicht jedes beliebigeb Material zur Herstellung eines solchen
Keilabsatzes verwendet werden kann, sondern dass an dessen mechanisehe Festigkeit
gewisse Mindestvoraussetzungen geknüpft sind.
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Ganz allgemein hat sich nun gezeigt, dass thermoplastischer Kunststoff
zur Herstellung von Absätzen auf Grund seiner mechanischen Eigenschaften vorzüglich
geeignet ist. Diese Kunststoffe, z. B. Polyäthylen und ähnliche, finden demgemäss
auch immer grösseren Eingang in grösserem Umfang in die Herstellung von Damenschuhabsätzen
mit hoher Sprengung und geringem Querschnitt, in z. B. den sogenannten Pfennigabsätzen.
Einer allgemeinen Verwendung steht jedoch das verhältnismässig hohe Gewicht dieser
Kunststoffe entgegen, was bei dünnen Absätzen zwar noch nicht allzu sehr ins Gewicht
fällt, bei den hier in Frage stehenden Keilabsätzen jedoch eine Verwendung dieser
Kunststoffe ohne besondere weitere Massnahmen nicht möglich erscheinen lässt. Im
übrigen wären solche Absätze nicht nur zu schwer, sondern auch zu unwirtschaftlich
in der Herstellung.
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Der Neuerung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen aus thermoplastischem
Kunststoff hergestellten Keilabsatz für Damenschuhe zu schaffen, der, insbesondere
im besonders beanspruchten vorderen Bereich die nötige mechanische Festigkeit aufweist,
der aber trotzdem leicht im Gewicht ist und mit Laufsohle und Brandsohle in einfacher
Weise verbunden, z. B. verklebt, werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird neuerungsgemäss ein Keilabsatz aus
thermoplastischem Kunststoff mit einer Mehrzahl von Ausnehmungen beliebigen Querschnittes
versehen, die ihm eine zellige Struktur verleihen. Damit behält der Absatz durch
die zwischen den einzelnen Zellen stehenbleibenden Stege eine hohe mechanische Festigkeit,
er wird leicht und er bietet gegenüber der Laufsohle und der Brandsohle noch genügend
Fläche, um mit diesen in befriedigender Weise verbunden werdenzu können.
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Vorzugsweise sind die Ausnehmungen senkrecht gerichtet und können
von unten und von oben, sich geringfügig konisch verringernd, und unter Bestehenbleibens
einer dünnen Zwischenschicht in den Keilabsatz eingebracht sein. Die Ausnehmungen
können jedoch auch durchgehend angeordnet sein, sie können auch jede beliebige andere,
von der Senkrechten abweichende Richtung annehmen.
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Zwischen den einzelnen Ausnehmungen können an den der Lauf-und der
Brandsohle zugekehrten Fläche Zapfen oder halbkugelförmige Erhöhungen vorgesehen
sein, die gegebenenfalls ein Verschweissen mit den aufzubringenden Sohlen erlauben.
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In der der Lauffläche zugekehrten Seite des Keilabsatzes können die
Ausnehmungen so gestaltet sein, dass sie zur Aufnahme eines Steckfleckes herangezogen
werden können oder es können besonders hierfür vorgesehene Ausnehmungen vorgesehen
sein.
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Weitere Merkmale der Neuerung und Einzelheiten der durch dieselbe
erzielten Vorteile ergeben sich aus der
nachstehenden Beschreibung
von in der beigefügten Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen des Neuerungsgegenstandes.
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Fig. 1 zeigt einen neuerungsgemässen Keilabsatz in der Draufsicht,
in Fig. 2 ist derselbe, der Linie II-II der Fig. 1 folgend, im Längsschnitt dargestellt,
Fig. 3 gibt eine variierte Ausführungsform des Absatzes wieder.
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Ein aus einem thermoplastischen Kunststoff bestehender Keilabsatzkörper
1 ist in seiner Formgebung im wesentlichen durch seine der Brandsohle folgenden
oberen Kante 2 und der Laufsohle folgenden unteren Kante 3 festgelegt. Die obere
Kante 2 begrenzt den vorzugsweise etwas nach innen gewölbten Oberflächenbereich
des Absatzkörpers, während die Kante 3 die ebene Unterfläche des Absatzkörpers einschliesst.
Die Seitenfläche 4 erstreckt sich zwischen den beiden Kanten 2 und 3. Der der Vorderkante
5 benachbarte Bereich des Absatzkörpers ist besonders hohen mechanischen Belastungen
ausgesetzt und musste bei den bisher üblichen Werkstoffen, vorzugsweise Holz und
Kork, in besonderer Weise verstärkt werden.
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Diese Verstärkung ist bei der Wahl eines thermoplastischen Kunststoffes
zur Herstellung solcher Keilabsätze nicht mehr notwendig, jedoch müssen sodann besondere
Massnahmen vorgesehen sein, um sicherzustellen, dass der Absatzkörper nicht zu schwer
wird und weiterhin auch
in der Herstellung billig und wirtschaftlich
bleibt.
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Dies wird neuerungsgemäss durch Ausnehmungen 6 erreicht, die an sich
eine beliebige Querschnittsform haben können und dem Absatzkörper i eine zellige
Struktur geben. In Fig. 1 und 2 weisen diese Ausnehmungen 6 einen kreisförmigen
Querschnitt auf, in Fig. 3 ist eine abgewandelte Ausführungsform mit Ausnehmungen
6t dargestellt, die rechteckige Querschnittsform aufweisen bzw. im äusseren Bereich
der durch sie gebildeten zelligen Struktur des Absatzkörpers der Kante 2 desselben
in ihrer Querschnittsausbildung entsprechend nachgebildet sind.
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Die Ausnehmungen 6 bzw. 6t, wie gesagt, an sich beliebiger Querschnittsform,
sind vorzugsweise von oben als auch von unten, wie insbesondere aus Fig. 2 erkennbar,
in den Absatzkörper geführt, weisen eine leicht konische Querschnittsverengung von
aussen nach innen auf und sind so nahe aneinander geführt, dass noch ein schmaler
Zwischenbereich den jeweiligen Enden der Ausnehmungen bestehen bleibt. Die Ausnehmungen
könnten auch genau so von oben nach unten durch den Absatzkörper hindurchgeführt
sein und beidseitig oder einseitig offen ausgebildet sein.
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Selbstverständlich wäre auch jede von der Senkrechten abweichende
Anordnung der Ausnehmungen 6 bzw. 6t möglich, wenn nur die Erreichung einer zelligen
Struktur sichergestellt bleibt. Vorzugsweise werden jedoch, wie in der Zeichnung
dargestellt, die Ausnehmungen senkrecht verlaufen, damit eine glatte Seitenfläche
4 ohne irgendwelche Durchbrüche erhalten bleibt, die dann gegebenenfalls nicht mehr
mit irgendeinem Überzug versehen werden muss ; der Absatzkeil kann ja, da er aus
Kunststoff besteht, von vorneherein in beliebigen Farbgebungen und Oberflächenornamentierungen
und sonstiger Gestaltung der Seitenflächen 4 hergestellt werden.
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Ebenso ist es aber auch möglich, wie dies bisher bei den Holzabsätzen
nötig war, den Kunststoffabsatzkörper noch auf seiner Seitenfläche 4 mit einem beliebigen
Überzug zu versehen.
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Auf den Flächen des Absatzkörpers, die der Brandsohle und gegebenenfalls
auch der Laufsohle zugekehrt sind, können Erhöhungen 7 vorgesehen sein, die gegebenenfalls
eine Verschweissung mit anderen Teilen des Schuhwerks, z. B. der Brandsohle, falls
diese aus geeignetem Werkstoff besteht, zulassen.
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Die Ausnehmungen 6, die zur Laufsohle hin offen sind, können so ausgebildet
sein, dass sie zur Aufnahme eines Steckfleckes dienen können. Es können aber auch
neben den mehr oder weniger symmetrischen besondere Ausnehmungen zur Aufnahme eines
solchen Steckfleckes vorgesehen sein.
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Mit dem neuerumgsgemässen Keilabsatz, von dem in der beigefügten
Zeichnung nur beispielsweise Ausführungsformen dargestellt sind, ist ein Absatz
geschaffen worden, der alle an ihn zu stellenden Forderungen einerseits bezüglich
mechanischer Festigkeit, Geringe des Gewichts und Verarbeitbarkeit erfüllt, der
aber andererseits billig und wirtschaftlich in der Herstellung ist.