DE1815589C3 - Eingelenkiger Sicherheitsvorderbacken für Skibindungen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen eingelenkigen Sicherheitsvorderbacken für Skibindungen, der sich am Vorderteil des Skischuhs abstützt, gegen elastische Kräfte um eine lotrechte Achse schwenkbar ist und zwei im Winkel zueinander stehende Arme aufweist, welche den Sohlenrand übergre fen un ' seitlich am Vorderschaft anliegen.

Bei einem bekannten Sicherheit orderbacken dieser eingelenkigen Bauart (FR-PS 13 36 704) ist am Backen unterhalb der beiden Arme eine Stützfläche vorgesehen, an der sich der Skischuh mit der Vorderkante der Sohle abstützt. Durch diese Abstützung wird die Längsschubkraft des Schuhes aufgenommen, die durch die Fersenbindung ausgeübt wird. Die beiden, den Sohlenrand übergreifenden und seitlich am Vorderschaft anliegenden Arme des Backens nehmen diese Schubkraft nicht auf. sondern dienen einerseits als Sohlenniederhalter und andererseits als Backenhebelarme beim Verschwenken des Schuhes beim Auftreten eines größeren Drehmomentes. Mit Rücksicht auf die verschiedenen Abmessungen des Vorderschaftes bei verschiedenen Modellen bzw. Schuhgrößen müssen bei dieser vorbekannten Bauart diese Arme auf die jeweilige Breite des Vorderschaftes einstellbar sein. Zu diesem Zweck sind die beiden Arme je um eine lotrechte Achse am Backen verschwenkbar angeordnet und mittels einer besonderen Einstellvorrichtung in ihrer Winkelstellung einstellbar. Die Herstellung dieses Sicherhcitsvorderbackens ist daher verhältnismäßig teuer. Außerdem müssen die beiden seitlichen Arme des Backens auf die jeweilige Breite des Vorderschaftes eingestellt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen SicherheitsvöTderbaeken der im Oberbegriff des Anspruches angegebenen Art Wesentlich zu vereinfachen, ohne daß damit die Funktion dieses Vorderbackens bei Verschiedenen Skischuhmodellen bzw. -größen beeinträchtigt wird.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindüngsgemäß vorgeschlagen, daß der Sacken aus einom Backenfnilielteil, dessen oberer Teil über den unteren Teil zum Schuh hin vorspringt, und aus zwei von diesem Teil ausgehenden, mit ihm einstückig ausgebildeten Armen besteht, und daß diese Teile eine glatte Stützfläche für den Vorderschaft bilden, die in der waagerechten Ebene ϊ am Backenmittelteil kreisbogenförmig und nach den Enden der Arme zu geradlinig verläuft, wobei diese geradlinigen Teile der Stützfläche einen Winkel (γ) von etwa 75 b's 95° einschließen und der Krümmungsradius der mittleren Stützfläche dem kleinsten, vorkort menden

ίο Krümmungsradius des Vorderschaftes entspricht.

Da bei diesem Sicherheitsbacken die seitlichen Arme mit dem Backen aus einem Stück bestehen, sind damit die Herstellungskosten erheblich herabgesetzt. Es kommt ferner die vorerwähnte Einstellung der seitli-

i-i chen Arme in Wegfall, so daß dieser Backen ohne Beeinträchtigung der Funktion für verschiedene Schuhgrößen bzw. Modelle Verwendung finden kann Da bei dem neuen Backen die vorerwähnte, unterhalb der Arme angeordnete Stützfläche in Wegfall kommt, so kann sich auch an dem neuen Backen kein Schnee ansammeln, der das Einsteigen in den Sicherheitsvorderbacken beeinträchtigt.

Zwar ist aus der DE-AS 11 78 339 ein am Vorderteil des Schuhes angreifender Backen bekannt geworden, welcher einstückig mit zwei seitlichen Armen ausgebildet ist, die über ein gerundetes Mittelteil ineinander übergehen. Dabei handelt es sich jedoch um den Sohlenhalter eines zweigelenkigen Vorderbackens. Der Sohlenhalter bzw. seine beiden Arme sind dort nicht mit

J(> dem Backen bzw. dem .Schwenkglied des Backens einstückig verbunden, sondern bilden ein selbständiges Sohlenhalteglied, welches schwenkbar mit dem Backen, nämlich um das /.weite Gelenk verbunden ist. Ein Angreifen oder sogar ausschließliches Angreifen dieses

5Ί Sohlenhalters am Vorderschaft des Skischuhs ist weder möglich noch angeregt. Die Auslösekinematik /wischen Schuh und Backen ist bei einem /weigelenkigen Backen eine völlig andere.

Die Erfindung ist im folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 die Aufsicht auf einen Sicherheitsvorderbakken in natürlicher Größe;

F i g. 2 die zugehörige Seitenansicht mit dem Vorderteil eines Skischiihcs. in kleinerem Maßstab;

F i g. 3 die Aufsicht auf den Vorderbacken der F i g. 1 mit Skischuh in der Mittelstellung;

F i g. 4 dieselbe Darstellung bei verschwenktem Skischuh und Backen;

■so F i g. 5 die Aufsicht auf den Backen der F i g. I nebst einem Skischuh, der die kleinsten Abmessungen des Vorderschaftes aufweist;

F i g. 6 die Aufsicht auf einen Sicherheilsvorderbakken in einer anderen vorteilhaften Ausführung, nebst ">■> Skischuh in Mittelstellung und in natürlicher Größe;

F i g. 7 dieselbe Darstellung bei verschwenktem Skischuh und Backen;

F i g. 8 die Seitenansicht des Backens der F ι g. 6.

In der Zeichnung ist mil 1 cine auf dem Ski 2 mit Schrauben 3 /u befesiigcnde Grundplatte bezeichnet, an der ein Vorderbacken 4 um eine lotrechte Achse 5 schwenkbar gelagert ist, Dieser Backen wird mit bekannten elastischen Kräften in der Mittelstellung gemäß Fig. 1,3 Und 5 gehalten. Wie aus der Zeichnung hervorgeht, weist dieser Vorderbacken 4 zwei Arme 6 auf, die mit dem Backen aus einem Stück bestehen und zusammen mit dem Backenmittelleil 4a eine glatte

Stützfläche 7,8 für den Vorderschäft 9 eines Skischuhes

bilden. Diese Stützfläche ist in der waagerechten Ebene am Backenmittelteil 4a bei 7 kreisbogenförmig und nach den Enden der Arme 6 zu bei 8 geradlinig. Der Krümmungsradius r der Stützfläche 7 entspricht dem kleinsten vorkommenden Krümmungsradius Ri (siehe ι F i g. 5) des Vorderschaftes. Die geradlinigen Teile 8 der Stützfläche schließen einen Winkel γ ein, der etwa 75 bis 95" beträgt. Wie aus Fig. 2 und 3 ersichtlich, übergreifen die beiden Arme 6 den Sohlenrand 10 der Sohle 11, so daß diese Arme als Sohlenniederhalter m wirken. Diese Arme bilden zusammen mit dem Backenmittelteil die Stützfläche /', 8, an der sich der Vorderschaft 9 abstützt. Die gesamte, von der nicht dargestellten Fersenbindung erzeugte Längsschubkrafl P wird daher nur mit dem Vorderschaft 9 — also nicht r> wie bisher mit der Vorderkante 12 der Sohle 11 — auf diese Stützfläche 7,8 übertragen.

Der reue Sicherheitsvorderbacken ist nicht nur für Skischuhe gemäß Fig. 5 geeignet, bei denen der Krümmungsradius r der Stützfläche 7 mit dem in Krümmungsradius /?> des Vorderschaftes übereinstimmt, sondern auch für Skischuhgrößen bzw. Modelle, bei denen gemäß Fig. 3 der Krümmungsradius R₁ des Vorderschaftes 9 größer ist als der Krümmutrgsradius der Stützfläche 7. Der Vorderschaft dieses Skischuhes >^ri stutzt sich bei 13 an den Stützflächen 8 der Arme 6 ab. Es ist jtdoch ersichtlich, daß damit die Eingriffstiefe des Vorderschaftes in den Backen gegenüber F i g. 5 sich nicht wesentlich ändert, so daß darr it auch der wirksame Hebelarm a des Vorderbackens nicht wesentlich in vergrößert, also die Funktion des Backens nicht beeinträchtigt wird. Beim Auftreten eines zwischen Skischuh und Ski auftretenden stärkeren Drehmomentes M wird Skischuh und Backen gemäß F i g. 4 verschwenkt, wobei der Schwenkwinkel des Skischuhes r> mit β und der Schwenkwinkel des Backens mit χ bezeichnet ist. Es ist ersichtlich, daß bei dieser Verschwenkung der Stützpunkt 13 an der Stützfläche 8 nur geringfügig nach außen in die Lage 13' wandert, so daß auch bei dieser Schwenkbewegung der Hebelarm a w des Backens nur unwesentlich vergrößert wird. Wenn dieser Sicherheitsvorderbacken als sog. Langhubbindung ausgebildet ist, d.h. bei einem Schwenkwinkel \ bis etwa 20" das auf den Backen wirkende elastische Widerstandsmoment MW erhalten bleibt, so wird bei r> der in F i g. 4 dargestellten Schwenkstellung der Backen 4 mit den Armen 6 den Skischuh wieder in seine Mittelstellung zurückdrücken. Bei kurzzeitig auftretenden, für den Fuß ungefährlichen Momenten M wird daher der Skischuh von dem Vorderbacken nicht v> freigegeben, so daß damit unfreiwillige Stürze verhindert werden. Die Zeichnung zeigt jedoch, daß bei der vorbeschriebenen Ausführung des .Sicherheitsvorderbackens dieser den Skischuh bei langer wirkenden, für den Fuß gefährlichen Drehmomenten freigibt. 'Λ

Die Zeichnung zeigt, daß der neue Vorderbacken nicht nur mit den Armen 6, sondern auch mit dem Backenmittelteil 4a den Sohlenvorderrand 10 in voller Breite übergreift, also die Sohle 11 hierdurch sehr stabil und sicher gehalten wird. Das beim Verschwenken gemäß F i g. 4 auftretende Gleiten des Vorderschaftes 9 gegenüber der Stützfläche 7, 8 wird dadurch begünstigt, daß einerseits das Schaftleder — im Vergleich zum Sohlenleder — eine größere Oberflächengüte aufweist und andererseits auch die Stützfläche 7, 8 eine glatte Oberfläche aufweist, die bei einem aus Aluminium bestehenden Vorderbacken beispielsweise durch Polieren der Oberfläche erzielt werden kann.

In Fig. b bis 8 ist die vorteilhafte Ausführung eines Sicherheitsvorderbackens dargestellt, der als Langhubbindung im vorerwähnten Sinn ausgebildet ist, also gemäß Fi g. 7 bei einer kleineren Schwenkbewegung \. β den Schuh in seine Mittellage zurückdrückt. Dieser Vorderbacken 14 ist nicht nur um eine lotrechte Achse 5 schwenkbar, sondern außerdem mittels einer lotrechten Stellschraube 15 in seiner HoV gegenüber der Grundplatte 16 einstellbar, so daß aarrit die Arme 6a gemäß F i g. 8 als Sohlenniederhalter in der Höhe genau eingestellt werden können. Bei dieser Ausführung schließen die beiden geradlinigen Stützflächen 8 einen Winke· γ von etwa 93° ein. Der dem kleinsten Vorderschaftradius eines Skischuhes entsprechende Krümmungsradius r der Stützfläche 7 beträgt etwa 25 mm. Bei einem Skischuh mit größerem Krümmungsradius R] des Vorderschaftes 9 kommt dieser gemäß F i g. 6 an den Stellen 13 der Stützflächen 8 zur Anlage. Ein Vergleich von F i g. 6 und 7 zeigt, daß der wirksame Hebelarm ao des Backens 14 beim Verschwenken desselben nur unwesentlich auf das Maß ai vergrößert wird. Es tritt also bei dieser Ausführung beim Verschwenken des Vorderbackens nur eine geringe Verschiebung der Stützstellen 13' ein.

Dabei ist zu berücksichtigen, daß bei verschiedenen Skischuhmodellen bzw. -größen der vorerwähnte Krümmungsradius R des Vorderschaftes sich nicht wesentlich ändert (im Gegensatz zur Breite des Sonlenvorderteils), so daß demgemäß bei dem erfindungsgemäßen Backen auch die Eingriffstiefe des Vorderschaftes in den Backen sich nicht wesentlich ändert. Ein und derselbe Vorderbacken kann also für Damen- und Herrenskischuhe Verwendung finden.

Im Hinblick auf die erfindungsgemäße Abstützung des Skischuhes mit dem Vorderschaft am Backen verteilt sich der Preßdruck auf eine größere Fläche. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, daß durch diesen Preßdruck der Vorderschaft sich etwas verformt, so daß er sich nach und nach der Form der Stützfläche 7, 8 des Backens anpaßt. Der Reibungswiderstand wird hierflur< '·, erheblich vermindert, so daß der Vorderschaft im Backen bei einer Verschwenkung leicht gleitet.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Eingelenkiger Sicherheitsvorderbacken für Skibindungen, der sich am Vorderteil des Skischuhs abstützt, gegen elastische Kräfte um eine lotrechte Achse schwenkbar ist und zwei im Winkel zueinander stehende Arme aufweist, weiche den Sohlenrand übergreifen und seitlich am Vorderschaft anliegen, dadurch gekennzeichnet, daß der Backen (4, 14) aus einem Backenmittelteil (4), dessen oberer Teil (4aJ über den unteren Teil zum Schuh hin vorspringt, und aus zwei von diesem Teil {4a) ausgehenden, mit ihm einstückig ausgebildeten Armen (6, 6aJ besteht, und daß diese Teile (4a, 6, 6a) eine glatte Stützfläche (7,8) für den Vorderschaft (9) bilden, die in der waagerechten Ebene am Backenmittelteil kreisbogenförmig (7) und nach den Enden der Arme zu geradlinig (8) verläuft, wobei diese geradlinigen Teile der Stützfläche einen Winkel (j>) von etw? 75 bis 95° einschließen und der Krümmungsradius der mittleren Stützfläche dem kleinsten, vorkommenden Krümmungsradius des Vorderschaftes entspricht.