DE1815383A1 - Verfahren zur Herstellung von Holzstoffmassen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Holzstoffmassen

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DE1815383A1 DE19681815383 DE1815383A DE1815383A1 DE 1815383 A1 DE1815383 A1 DE 1815383A1 DE 19681815383 DE19681815383 DE 19681815383 DE 1815383 A DE1815383 A DE 1815383A DE 1815383 A1 DE1815383 A1 DE 1815383A1
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    • D21C3/00Pulping cellulose-containing materials
    • D21C3/04Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides
    • D21C3/06Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides sulfur dioxide; sulfurous acid; bisulfites sulfites

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Description

  • "Verfahren zur Herstellung von Holzstoffmassen" Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Sulfit-Holzstoffmassen (Pulpen) von sehr hoher Festigkeit. Insbesondere bezieht sie sich auf Sulfit-Holzstoffmaasen von ungewöhnlich hoher Festigkeit, welche durch Kochen in einem Medium von geregelter Alkalinität hergestellt werden.
  • FUr die meiste Zeit ihrer hundertjährigen Entwioklung war die Technologie des Sulfitkochens nur auf einen sehr sauren Bereich und auf "Calciumbase"(pH in der Kälte 1,3 bis 1,5) beschränkt. Nach 1930 wurde ein enges Gebiet nahe der oberen Grenze der Sulfit-pH-Skala zugefügt und hauptsäohlich auf das chemisch-mechanische Kochen hoher Ausbeute von Hartholz unter Verwendung einer Natriumbase angewendet. Ein typischer NSSC-Kochprozess ("neutral sulfite semichemioalt') dieser Art wird mit einer Lauge von pH 9 durchgefUhrt, und der pH-Wert verringert sich während des Kochens auf 7 oder weniger. USSC-Holzstoflmassen werden in großen Mengen hergestellt und hauptsächlich für die Herstellung von Behälterpappen und anderen VerpackunGsmaterialien verwendet.
  • Nach 1950 wurden viele Versuche zur Verbesserung der Sulfit-Technologie unter Ausnutzung des Zwischenbereichs von ca. 1,5 pH bis 9 pH unternommen. Diese Versuche waren teilweise erfolgreich und führten zu der handelsmäßigen Einführung von Ein-Stufen-Bisulfitverfahren mit Natrium- und Magnesiumbasen und Zweistufen-Verfahren mit Natriumbasen.
  • Alkalische Sulfitkochverfahren sind in kanadischen, norwegischen und US-Patenten vorbeschrieben. In allen Pällen war jedoch die Anwesenheit von Natriumsulfid erforderlich, um die gewünschte Kochwirkung zu erzielen. Einem Fachmann ist es nämlich bekannt, daß es nicht möglich ist, allein durch Kochen in Sulfit oder Sulfit-Carbonat-Lösungen einen /niedrigeren für die Fasertrennung ausreichen Ligninspiegel zu erreichen. Tatsächlich kommt der NSSC-Eochvorgang praktisch zu einem Stillstand, sobald sich der pH-Wert naturgemäß auf und unter den pH-7-Stand verringert.
  • Es war möglich, die Festigkeit von Sulfit-Holzstoffen bis zu einem bestimmten Ausmaß zu erhöhen und durch die Entwicklung von geeigneten Raffinierungsmaßnahmen den Ertrag von verwendbaren Pulpen aus Holz auf sehr hohe Werte zu erhöhen. Obwohl jedoch viele der hergestellten Sulfit-Holzstoffmassen an Helligkeit ("brightness"), Sauberkeit, Mahlbarkeit, Bleichbarkeit und Ausbeuten unübertroffen sind, waren die FeatigkeiteeigensOhaften dieser lUrslichen Entwicklungen nicht annihejrnd gleich oder auch nur ähnlich dem Stand, der duroh Sulfatholzstoffmassen erreicht wird, die durch Kochen in einer Lössung aus Natriumhydroxyd und Natriumsulfid hergestellt wurdenm aber herkömmlicherweise nach der Zugabe von Natriumsulfat während der Gewinnung benannt wurden.
  • Nach einem ungewissen Anfang hat sich die Verwendung von Sulfat-Kochverfahren insbesondere seit dem zweiten Weltkrieg weitgehend ausgedehnt. In den letzten Jahren wurden die meisten Anlagen in Nordamerika auf der Grundlage des Sulfatverfahrens gebaut. Derartige Entscheidungen beruhen hauptsächlich auf den folgenden drei Voraussetzungen: 1. Sulfatfasern ergeben stärkeres Papier oder Pappe als Sulfitfasern.
  • 2. Das Sulfatverfahren schließt ein erprobtes und jetzt übliches Rekaustizierungssystem zum Abschließen des Chemikalienzyklus ein; und 3. Es werden verbesserte, wenn auch teurere, Bleichverfahren angewendet, wobei die Helligkeit auf einen hohen Stand zu bringen ist.
  • Bei dem Sulfatverfahren eind jedoch einige hartnäckige Schwierigkeiten in Kauf zu nehmen: 1. widerwärtiger Geruch aufgrund der durch die Wirkung von Sulfid erzeugten Merkaptane; 2. niedriger Verfaserungspunkt; 3. Widerstand beim Mahleni 4. niedrige Blattdichte; und 5. niedrige Faserelastizität und schlechte Druckeigenschaften.
  • Außerdem bietet das Bleichen von Sulfat-Holzstoffmassen eine weitere Schwierigkeit.
  • Es wurde nun ein Verfahren gefunden, um außergewöhnlich starke Holzstoffmassen bei Verwendung von Sulfit und Alkali und unter Ausschluß von Natriumsulfid herzustellen, wobei diese Bestandteile für das "Kraft-Verfahren", (d.h. das Sulfat-Verfahren) und das Sulfid-Sulfit-Verfahren als entsoheidend angesehen werden. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Holzstoffässen können als "Eraftpulpen" angesehen werden, wenn man berücksichtigt, daß der Ausdruck "Kraft" aus dem schwedischen Wort für "Stärke"abgeleitet ist, obwohl der Ausdruck im Laufe der Zeit hauptsächlich, wenn nicht ausschließlich, für Sulfat-Kochverfahren in Anwendung gekommen ist.
  • In den letzen Jahren wurde eine Einrichtung für das direkte Messen des pH-Wertes während einee "Pulping"- oder Eoohverfahrens entwickelt. Mittels dieser Einrichtung ist es möglich, den pH-Stand (Wasserstoffionenaktivität) während des Kochverfahrens zu messen und leiohter zu überwachen.
  • Bei Verwendung einer solchen pH-Einrichtung im Rahmen einer kürzlichen Untersuchung auf dem Gesamtgebiet des Sulfitkochens war es möglich, einen großen Teil der in der Literatur vorhandenen Unklarheiten hinsichtlich der Wirkung der einzelnen Kochvariablen zu beseitigen und den pH-Faktor als von direktem Einfluß auf alle Qualitätseigenschaften der Holzstoffmasse herauszustellen (Siehe TAPPI, Band 50, Seiten 597 bis 614).
  • Aus diesem Werk ist bekannt, daß hohe Werte für Bruch-Zug-, Reiß- und Faltfestigkeit natürlicherweise mit gewissen hohen pH-Werten zusammenhängen. Es wurde ebenfalls festgestellt, daß große Schwankungen in den physikalischen Eigenschaften der Holzstoffmasse auf relativ geringe Veränderungen des pH-Wertes zurückzuführen sind.
  • Weiterhin wurde in diesem Zusaminenhabg festgestellt, daß die Reißfestigkeit, der Faltwiderstand und die grundmolare Viskositätszahl der Holzstoffmasse mit zunehmenden pH-Werten in der Hitze über pH 6 hinaus auch weiter ansteigen, und aaß bei pH 9,5 (in der Hitze) kein Bestwert für die Reißfestigkeit erreicht wurde0 Andererseits zeigen Zug-* und Bruchfestigkeit Höchstwerte bei pH 8 (in der I-Iitze), und diese Höchstwerte stimmten mit dem Xylan-Höchstwert der Holzstoffmasse überein Diese Werte und Höchstwerte beziehen sich auf die schwarze Fichte und können etwas variieren, wenn andere Pflanzenarten verwendet werden, und zwar aufgrund der natürlichen Unterschiede in der Zusammensetzung, der Verhältnisse und der Chemie der Kohlehydratbestandteile una der verschiedenen Holzarten und anderer Lignocellulose-Materialien. Ein ähnliches Verhalten wie das oben bei Sichten beschriebene hat man aber mit einer Hartholzmischung hauptsächlich aus Pappel, Birke und Ahorn festgestellt.
  • *bursting strength Eine weitere Wirkung, die nach der Entwicklung des Meßgerätes für pH-Werte in der Hitze gefunden wurde, und die üblicherweise in Kochsystemen übersehen wird, besteht in der Verschiebung der Ionenkonzentration des Wassers aufgrund des Temperaturanstiegs. Das Medium bei Kocharten in flüssiger Phase ist meistens Wasser, und alle grundlegenden Veränderungen seiner ionischen Zusammensetzung haben großen Einfluß auf die ionischen Gleichgewichte der gelösten Stoffe, Aufgrund dieser Wirkung erhöht sich die Ionen-Dissoziationskonstante des Wassers bei der Erwärmung, wobei die H+- oder OH--Konzentration von 1 x 10 7 Mol pro 1 (pH 7 oder pOH 7) bei Zimmertemperatur auf 2 x 10 Mol pro 1 (pH oder pOH 5,70) bei 200°C, oder ungefähr um das Zwanzigfache, ansteigt. Folglich hat eine Natriumhydroxydlösung von pH 12 bei 25°C einen pH-Wert von 9,39 bei 20000, und der pH-Wert einer Sulfatlauge ohne die Anwesenheit von Holz beträgt etwa 13,5 bei Zimmertemperatur und etwa 10 bei 166°C. Bei Kochansätzen mit Holzspänen sind die effektiven pH-Werte solche in der Hitze wegen des Verbrauchs von Hydroxyd für die Neutralisierung von Holzsäuren, die entweder natürlicher Herkunft oder während des Kochverfahrens entatanden sind, sogar niedriger Aus dieser kurzen Beschreibung wird deutlich, dass Veränderungen der Wasserstoff- und Hydroxyl-Ionenkonzentrationen in alkalischen Kochansätzen als ein Hauptfaktor bei der Kinetik des Kochprozesses und der Pulpenqualit;it bisher außer acht gelassen worden sind, und daß durch deren regelung neue Aspekte bei der Holzstoffmassenherstellung eröffnet werden.
  • tDies trifft besonuers auf den Sulfitkochprozeß zu, bei dem bisher keine sinnvolle Regelung zum Kompensieren der Wirkung von Temperaturanstieg und Säurenneutralisation während des Wochprozesses bekannt war. Darin liegt jedoch der Schlüssel für einen vollständigen Kochvorgang und die Gewinnung von Holzstoffmassen mit sehr hoher Festigkeit beim Sulfitkochprozeß.
  • Die vorliegende Erfindung, welche die Herstellung von wertvollen Holzstoffmassen mit alkalischen Sulfitlaugen betrifft, ohne daß die Verwendung von liatriumsulfid oder eine mechanische Veredelungsbehandlung notwendig ist, beruht deshalb hinsichtlich der Bedeutung vom pH-Wert in der Hitze, der ein effektives Idaß für die Wasserstoffionen-Aktivität darstellt, wie sie bei der Temperatur und dem Druck im Digestor oder I'ocher besteht, auf einer vollständig neuen technischen Lehre.
  • Die folenden Beispiele dienen zur Erläuterung des Verfahrens, das auf vom pH-Wert gesteuerten Sulfitkochprozessen beruht, und der besonderen Eigenschaften der neuen Holzstoffmassen gemäß der vorliegenden Erfindung. - Beispiel I (Sulfat-Kochansatz zum Vergleich mit niedriger und mittlerer Ausbeute).
  • Ein mit Zwangsumlauf und Vorrichtungen zur indirekten Erwärmung ausgestatteter Versuchskocher wurde mit handelsüblichen Spänen der östlichen weißen Fichte gefüllt. Diese Charge wurde 15 Minuten lang mit Dampf vorbehandelt, und eine Lauge mit 83 96 Aktivität und 30 % Sulfidität wurde zugefügt, so daß ein Laugen/Holz-Verhältnis von 3 : 1 und eine chemische Beschi-ckung von 18 % aktivem Alkali auf 0.1). Holz erhalten wurde. Die Temperatur wurde innerhalb von 90 iinuten auf 16600 erhöht und ausreichend lange beibehalten, bis 1) eine schlammige Holzstoffmasse (Ansatz A) einer Ausbeute von 47,2 % co bei einem Kappa von 27 und 2) eine raffinierbare Holzstoffmasse einer Ausbeute von 63,3 % bei einem Kappa von 140 (Ansatz D) erhalten wurde0 Beispiel II (Sulfatkochansatz zum Vergleich mit sehr hoher Ausbeute) Es wurden gleiches zellulosehaltiges Material, gleiche Lauge Apparatur/und Vorbehandlungsstufe wie in Beispiel I verwendet. Die Temperatur wurde in 10 Minuten auf 16600 erhöht. Der Inhalt wurde sofort zu einer Holzstoffmasse einer Ausbeute von 78,5 ;; bei einem Kaa a von 153 (Ansatz ) verarbeitet.
  • Beispiel III (Alkalischer Sulfit-Ansatz bei eingestelltem pH-Wert von 8,0 für niedrige, mittlere un sehr hohe Ausbeuten).
  • Unter Verwendung des gleichen Kochers und cellulosehaltigen Materials wie in Beispiel I unc II urde die Beschickung 15 Minuten lang mit Dampf vorbehandelt. Sulftlauge mit einer dioxyd Konzentration von 6 % Schwefel und einem pH-Wert von 8,0 wurde bis zu einem Laugen/Holzverhältnis von 3 : 1 zugefügt.
  • die Temperatur wurde innerhalb von 90 Minuten auf 166°C erhöht und auf diesem Stand für unterschiedliche Zeiträume beibehalten bis 1) Ansatz B, eine schlammige Holzstoffmasse einer Ausbeute von 46,3 bei einem Kappa von 46, 2) Ansatz E mit einer mittleren Ausbeute von 67,8 bei einem Kappa von 127 und 3) Ansatz H, eine Holzstoffmasse von sehr hoher Ausbeute von 76,4 96 bei einem Kappa von 148 erhalten wurden.
  • Während dieser Ansätze wurde der pH-Wert(in der Hitze) im Kocher durch Einspritzung einer Na-OH-Lösung auf einem Stand von 8 gehalten, Beispiel IV (Alkalischer Sulfit-Ansatz eingestellt auf pH 9 für eine mittlere Ausbeute).
  • Unter Verwendung der gleichen Apparatur wie in den vorherigen Beispielen und schwarzer Fichte wird die Beschickung 15 Minuten lang mit Dampf vorbehandelt. Eine Sulfitlösung mit 6/ % SO2 und einem pH-Wert von 9,0 wurde bis zu einem Laugen/Holz-Verhältnis von 4,5 : 1 zugesetzt und die Temperatur innerhalb von 90 Minuten auf 14500 erhöht. Der pH-Wert in der Hitze wurde während des Kochprozesses durch Einspritzung einer NaOH-Lösung auf 9,0 gehalten. Die Temperatur wurde auf 14500 gehalten, wobei man eine Holzstoffmasse einer Ausbei beute von 64,6 96 einem Kappa von 131 (Ansatz P) erhielt.
  • Beispiel V (Alkalischer Sulfit-Kochansatz mit eingestelltem pH-Wert von 9,5 für eine niedrige Ausbeute an schlammiger Holzstoffmasse).
  • Unter Verwendung der gleichen Apparatur und des gleichen Rohmaterials wie in Beispielen I bis III wurde die Beschickung 15 Minuten lang mit Dampf vorbehandelt. Eine Sulfitlösung mit insgesamt 6 % S02 und einem pH-Wert von 9,5 wurde zugefügt, bis ein Laugen/Holz-Verhältnis von 3,5 : 1 erhalten wurde, und die Temperatur wurde innerhalb 90 Minuten auf 175°C erhöht. Der pH-Wert (in die Hitze) wurde während des Kochen durch Einspritzung einer NaOH-Lösung in den Kocher auf 9,5 gehalten, Die Temperatur wurde 90 Minuten lang auf 175°C gehalten, und es wurde eine Ausbeute von 45,6 % bei einem Kappa von 23 (Ansatz C) erhalten Analytische und Prüfdaten von Holzstoffmassen, die nach den vorgenannten Beispielen hergestellt wurden, sind in Tabelle I zusammengestellt worden.
  • 1 Tabelle I
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    pH 9,0 64,6 131 28,8 450 - 99
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    Ein Vergleich der Angaben zeigt, daß "Kraft"-Festigkeit leicht durch ein Sulfitverfahren bei eingestellten werten der Alkalinität erhalten werden kann. Damit ist gezeigt, daß die Hydroxyl-Ionen-Konzentration, mehr noch als die konzentration oder der Typ der in dem Verfahren verwendeten Schwefelverbindung, die Festigkeitseigenschaften der her@este lten Holzstoffmassen bestimmt.
  • Die Angaben zeigen ebenfalls deutlich die Vorteile des alkalischen Sulfit-Verfahrens gegenüber dem gewöhnlichen Sulfat- (alkalischem Sulfid-) Verfahren bei höheren Ausbeuten der Holzstoffmasse und insbesondere bei den sehr hohen Ausbeuten, die bisher durch das HSSC-Verfahren erzielt wurden. Die Fähigkeit des Sulfits, das Lignin-bindemittel in der mittleren Lamelle zu erweichen und dadurch die Verfaserbarkeit zu erhöhen, erweist sich als ein klarer Vorteil bei den höheren Ausbeuten. Die günstige Wirkung auf die Verfaserbarkeit wirkt sich auch in kürzeren Mahl-Zeiten as. Ein anderer Vorteil, der aus den Angaben her-Helligkeit vorgeht, ist ein beträchtlich höherer der Holzstoffmassen bei höheren Ausbeuten. Dies Wiederum ist für die Herstellung vcm Pappen von besonderem Interesse.
  • Ein bedeutender Vorteil diser Sulfitholzstoffe gegenüber Holzstoffmassen, die mit Sulfid gekocht wurden, ist die Leichtigkeit, mit der sie auf hohe Helligkeit gebleicht werden können. Ein Laborvergleich unter geregelten Bedingungen zeigt, daß nur 3-4 Bleichstufen erforderlich sind, um eine 90%ige Helligkeit zu übertreffen, und daß die Viskositäten der Holzstoffmasse sehr zufriedenstellend sind0 Die Helligkeitsumkehrung der 4-Stufen-Holzstoffmasse auf der Grundlage des alkalischen Sulfitverfahrens ist ähnlich derjenigen der 6-tufen-Pulpe bei dem Sulfatverfahren( bei einem Vergleich mit gleichen Ausbeuten) In einem Vergleich mit gleichem Lignin sind die alkalischen Sulfit-Holzstoffmassen klar überlegen. Diese Vorteile stärken die position der Sulfit-Holzstoffmassen von hoher Festigkeit beträchtlich.
  • Ein unerwünschtes Merkmal des Sulfatverfahrens, das bei den Fachleuten zimmer stärker werdende Besorgnis hervorruft, ist der äußerst widerliche Geruch der Ablauge. Der Geruch entsteht durch die Merkaptane, welche sich unvermeidlich bei der Umsetzung von Sulfid mit Methoxylgruppen des Lignins und der Hemicellulosen bilden, Der Anteil an schlechtriechenden Substanzen, die in dem Sulfat- oder ähnlichen Xochprozessen gebildet werden, hängt von der Menge an Scllwefel, der bei dem Verfahren als Natriumsulfid zugesetzt wird, ab. Die Toleranzgrenzen für Merkaptane sind sehr niedrig, nämlich in der Größenordnung von 0,0001 bis 0,001 mg/m) Luft, und der Geruch bleibt bis hinunter zu den sehr niedrigen Konzentrationswerten unangenehm.
  • Hauptursache des Geruchs in einer Sulfatanlage sind die Abgase beim Kochen und der Verbrennung der Schwarzlauge.
  • Um aber den typischen Sulfatgeruch vollständig zu beseitigen, wäre es no-twendig, alle Behälter, Leitungen und Kanäle, durch die Ablauge oder Abgase geleite-t werden, hermetisch zu verschließen.
  • Ein bedeutendes Kennzeichen des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß der Geruch der Ablauge sehr schwach und eher angenehm als unangenehm ist. Da die Kochmittel Sulfit- und Hydroxylionen sind, können sich keine Merkaptane in dem Prozeß bilden, und der Geruch entsteht eher von harzartigen Holzextraktionen, die von tTa-tur aus einen angenehmen Geruch haben.
  • Mit der vorliegenden Erfindung wird deshalb die Herstellung von Qellulosepulpe mit einer Festigkeit, die bleich oder in einigen Fällen größer als mit Sulfat ist, durch ein alkalisches Bulfitkochverfahren, das praktisch geruchlos ist, erreicht, Bei einem chemischen Gewinnungszyklus unter Anwendung des neuen Verfahrens herrscht vor dem Verbrennungsvorgang durchweg Geruchlosigkeit, und es besteht nur das Problem der Regelung der H2S- und S02-Abgabe an die Atmosphäre und der Wiedergewinnung des Schwefels.
  • Der unangenehme Schwefelgeruch, der ein Merkmal des Sulfitverfahrens nach konventioneller Art (Verfahren mit saurem Bisulfit und freiem S02) ist, kann also beim Kochen mit Alkalisulfit nicht auftreten, weil der gesamte unwesende Schwefel in Form der Sulfitionen (SO3--) verbleibt.
  • Bei der Beschreibung der vorliegenden Erfindung wurden beispielhaft Alkali-Sulfit-Kochverfahren, bei denen der wH-Iert in der Hitze auf einer konstanten Höhe eingestellt wird, angeben.
  • Damit soll jedoch keine Beschränkung auf eine bestimmte Art der pH-Regelung vorgenommen werden. Da besondere Figenschaf-ten der Holzstoffmassen von den verschiedenen Holzsorten oder anderen Lignonzellulose-Materialien durch Anwendung dieses Verfahrens hervorgebracht werden, wobei den verschiedenen Verwendungszwecken entsprochen werden kann, kann es vorteilhaft sein, den pH-Wert während des Kochens nach verschiedenen Regelungsprogrammen, z.B. nach stetigen, abnehmenden oder ansteigenden Zeitabschnitten oder in willkürlichen Stufen, zu regeln, wenn optimale Ergebnisse erhalten werden sollen. Solche Modifizierungen des Grundverfahrens liegen im Rahmen des Fachwissens und fallen deshalb unter den Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
  • Auch die Verwendung von NaOlI als allgemeines Mittel, um in Reaktionsinedium eine geregel-te hohe Alkalinität zu schaffen, und die Verwendung von Wasser als allgemeine Lösungsshase der Kochlauge sollten nur als beispielhafte Angabe ohne eine Beschränkung auf diese Modifikation des Kochprozesses angesehen werden, bei der geregelte Alkalinität zur Erzielung hervorragender Eigenschaften der Holzstoffmasse, insbesondere der Festigkeit, angewendet wird. Mit zunehmender Verfeinerung des Kochverfahrens, und insbesondere mit der Anwendung von vollko men geschlossenen Herstellungssystemen, sind Beschränkun en ökpnomischer oder anderer Art des verwendeten Kochmediums nicht erforderlich, d.h. es können auch andere Lösungsmittel als wasser verwendet werden. Der in solchen Systemen erreichbare Grad der hlkalinität kann zumindest gleich oder auch höher als derjenige sein, der bei Verwendung von NaOH-Lösungen oder Lösungen anderer üblicher Basen in wasser auftritt, Die Verwendung einer Lösung aus einer starken Base in einem beliebigen Alkohol ist dafür ein Beispiel,

Claims (4)

  1. Patent ansprüche 10 Verfahren zur Herstellung von Holzstoffmassen aus celluloseartigem Material, dadurch gekennzeichnet, daß das Material in einer Sulfitlauge gekocht wird, die kein zugesetztes Sulfid enthält, und in der ein alkalisches Milieu mit einem bei Kochtemperatur gemessenen pH-Wert von etwa 8 bis etwa 11 aufrechterhalten wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das der pH-Wert der Kochlauge in situ gemessen und die hlkalinität der Kochlauge entsprechend den gemessenden pH-Werten geregelt wird, vorzugsweise indem Alkali in einer vorbestimmten Weise anhand der pH-messungen zugesetzt wird.
  3. 30 Verfahren nach Anspruch 1 - 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kochstufe bei etwa 140°C bis 21000 und etwa 4 - 20 atü durchgeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, daß jede stufe des Verfahrens kontinuierlich durchgeführt wird.
DE19681815383 1968-02-16 1968-12-18 Verfahren zur Herstellung von Holzstoffmassen Expired DE1815383C3 (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2003002813A3 (de) * 2001-06-29 2003-03-20 Voith Paper Fiber Systems Gmbh Verfahren zum delignifizieren lignocellulosischer rohstoffe
WO2004104293A1 (de) * 2003-05-21 2004-12-02 Voith Paper Fiber Systems Gmbh & Co. Kg Verfahren zum delignifizieren lignocellulosischer rohstoffe

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