DE2941965A1 - Verfahren zum herstellen von papierstoff - Google Patents

Verfahren zum herstellen von papierstoff

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DE2941965A1 DE19792941965 DE2941965A DE2941965A1 DE 2941965 A1 DE2941965 A1 DE 2941965A1 DE 19792941965 DE19792941965 DE 19792941965 DE 2941965 A DE2941965 A DE 2941965A DE 2941965 A1 DE2941965 A1 DE 2941965A1
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Description

  • Verfahren zum Herstellen von Papierstoff
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Papierstoff aus nicht holzartigem Fasermaterial wie zum Beispiel Bagasse.
  • Verschiedene Verfahren zur Papierherstellung aus Bagasse wurden bislang vorgeschlagen, beispielsweise das Soda., Sulfit-, Kraft-, Refiner GP-, TMP-, Kaltätzungs-, Mechanisch-Chemisch-, Alkali-Sauerstoff-, SOx Chemisch-Mechanische-, Simmon-Cusi-, De la Roza-, Ayotla- und Readco-Verfahren. Jedoch ist keines dieser Verfahren ohne starke Verschmutzung ökonomisch auf einen Betrieb im kleinen Umfange anwendbar, der geeignet wäre, die Bagasse in solcher Menge zu verarbeiten, wie sie von einer Zuckerrohrpflanzung anfällt. Die chemischen Herstellungsverfahren sind für eine Anwendung in einem derartig kleinen Umfang zu komplex, wenn Verfahren zur Verhinderung von Verschmutzung vorgesehen werden. Darüberhinaus ist Bagasse, die eine geringe Schüttgutdichte besitzt, nur unvorteilhaft zu einer bestimmten Stelle zu transportieren, wo sie in größeren Mengen verarbeitet werden kann, was sonst sicherlich sich als nützlich erweisen würde. Es ist deshalb wünschenswert, einen Papierstoff-Herstellungsprozeß aus Bagasse anzugeben, der mit niedrigen Kosten, frei von Verunreinigungen und in geringer Menge durchgeführt werden kann und geeignet ist für die Menge von Bagasse, die von einer Zuckerrohrpflanzung anfällt.
  • Das thermomechanische Papierherstellungsverfahren (abgekürzt als "TMP") wird verwendet, um Papier aus Holz herzustellen und liefert den überwiegenden Teil (zumindest 70 %) des Materials für Zeitungen und ähnliche Papiere. Bei diesem Verfahren wird ein hoher Ausstoß erreicht, in der Regel keine chemischen Substanzen verwendet, und deshalb ist er vorteilhaft, um den oben genannten Anforderungen zu genügen, falls er für die Herstellung von Papierstoff aus Bagasse verwendet werden könnte.
  • Es wurden Experimente durchgeführt, um die Anwendbarkeit zu erforschen, und dabei wurde herausgefunden, daß der Bagasse-Papierstoff, der durch das TMP-Verfahren hergestellt wurde, sehr schlechte Festigkeitseigenschaftn aufweist und deshalb kein verwendbares Papier beispielsweise für Zeitungen abgibt, wenn er nicht mit gebleichtem Nadelholz-Sulfitzellstoff (abgekürzttboftwood B. KP"für"softwood bleached kraft pulpe oder einem ähnlichen Zell- oder Papierstoff mit höherer Festigkeit gemischt wird.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von Papierstoff aus Bagasse oder ähnlichem nicht hölzernem Fasermaterial bei niedrigen Kosten und bei verringerter Schadstoffabgabe anzugeben, um einen Papier- oder Zellstoff zu erhalten, der als Grundmaterial für Papier, beispielsweise für Zeitungen, verwendbar ist.
  • Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man zu dem faserartigen Material eine alkalische Lösung von 0,5 bis 5 Gew.%, ausgehend von dem Trockengewicht des Fasermaterials, von zumindest einer Verbindung aus der Gruppe Hydroxide, Karbonate und Sulfite von Alkali- oder Erdalkalimetallen und Ammoniumhydroxid hinzufügt, und das Gemisch einer Primärrefinermahlung in einem Scheibenrefiner unter Anwendung von Druck und Aufheizung durch Dampf unterwirft.
  • Dadurch wird ein chemisch-thermomechanischer Papierherstellungsprozeß (im folgenden einfach als "C-TMP" bezeichnet) angegeben, bei dem ein nicht hölzernes Fasermaterial mit einer alkalischen chemischen Lösung vor dem TMP vorbehandelt wird. Die alkalische chemische Lösung umfaßt mindestens ein Hydroxid, Karbonat oder Sulfit eines Alkali- oder Erdalkalimetalls und Ammoniumhydroxid, und zwar in einer Menge von 0,5 bis 5 Gew.%, bezogen auf das nicht hölzerne Fasermaterial. Diese Lösung wird dem Fasermaterial hinzugegeben. Das Gemisch wird dann dem TMP unterworfen, nämlich einem Primärrefinerverfahren in einem Plattenrefiner unter Druck und Aufwärmung mit Dampf.
  • Dieses Verfahren liefert einen gut verwendbaren Papierstoff von verbesserten Festigkeitseigenschaften, ohne daß das teure Softwood B. KP verwendet wird oder mit einer kleinen Menge derartigen Papierstoffs vermischt wird. Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden Ausstöße erreicht, die mit denen vergleichbar sind, die durch das übliche TMP-Verfahren erreicht werden, und es kann bei niedrigen Kosten durchgeführt werden aufgrund der kleinen Menge bnötigter Chemikalien. Zusätzlich bringt das Verfahren nur eine geringe Verschmutzungswahrscheinlichkeit mit da sich, das erhaltene, vorgereinigte Abwasser nur geringe Mengen an schädlichen organischen Substanzen enthält.
  • Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der TMP in einem erhitzten und unter Druck stehenden Zustand unter der Verwendung von Dampf bei 1050 C (etwa 0,3 kg/cm2 G) bis 1500 C (etwa 4 kg/cm2 G), vorzugsweise bei 1200 C (etwa 1 kg/cm2 G) bis 1350 C ( etwa 2 kg/cm2 G) durchgeführt.
  • Das Verhältnis des Trockengewichts des nicht hölzernen Fasermaterials zu Wasser beträgt 1/1 bis 1/9.
  • Die Vorbehandlung wird vorzugsweise bei Temperaturen von 20 bis 1500 C durchgeführt. Es ist wünschenswert, daß zumindest 50% der chemischen Lösung mit dem Fasermaterial während der Vorbehandlung reagiert.
  • Dementsprechend kann die Reaktion, wenn sie bei hoher Temperatur durchgeführt wird, für einen kurzen Zeitraum ablaufen, während bei niedrigen Temperaturen die Reaktion für einen längeren Zeitraum durchgeführt werden muß. Die Vorbehandlung umfaßt einen Vorerwärmungsschritt vor der Primärrefiner-Behandlung, und die chemische Lösung wird dem Fasermaterial gewöhnlich beim Vorerwärmen zugeführt.
  • Es ist günstig, daß das Reaktionsgemisch, das von der Primärrefinermahlung erhalten wird, einer weiteren Refinerbehandlung, und zwar ein- bis etwa viermal unterworfen wird, um einen Papierstoff zu erhalten, der den gewünschten Mahlgrad (50 bis 300 ml) besitzt. Obwohl die aufeinanderfolgenden Refinerschritte nicht unbedingt unter Erwärmung bei erhöhtem Druck durchgeführt werden müssen, hat es sich als vorteilhaft erda9 Cemisch üblicherweise bei einer Papierstoffkonzentration von 10 bis 30% und eine Temperatur von wenigstens 600 C der Refinermahlung unterworfen wird.
  • Die Erfindung wird unter Bezug auf die Zeichnungen näher beschrieben.
  • Fig. 1 ist eine graphische Darstellung, die die Reißlänge und den spezifischen Beretwideretand von Blättern aus Bagassepapierstoff und Softwood B. KP durch TMP zeigt; Fig. 2 ist eine graphische Darstellung, die den Reißfaktor der Blätter aus Bagassepapierstoff und Softwood B. KP durch TMP zeigt; Fig. 3 ist eine graphische Darstellung, die die Festigkeitseigenschaften von Bagassepapierstoff, der durch das C-TMP-Verfahren nach der Erfindung erzeugt wurde, und die Menge der verwendeten chemischen Lösung zeigt; und Fig. 4 ist eine graphische Darstellung, die das Verhältnis zwischen der Ausbeute- oder den Stärkeeigenschaften des Papierstoffs, der durch das erfindungsgemäße Verfahren erhalten wurde, und der Temperatur, die für den TMP-Prozeß verwendet wurde, zeigt.
  • Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Experimentergebnisse und auf die Zeichnungen beschrieben.
  • Das Ausgangsmaterial, das verwendet wurde, war Bagasse, die auf der Tanegashima Insel in Japan geerntet wurde. Die Bagasse wurde bis zu einem Wassergehalt von 6,4* luftgetrocknet und in 3-mm-mesh und 1-mm-mesh Standardraster getrennt, um homogene Proben zu erhalten. Das zu große Material (zurückgeführt) auf dem 3-mm-Maschensieb wurde mit einer Hammermühle zerkleinert und inn gleichermaßen größenmäßig sortiert. Typischerweise hatte das auf diese Weise vorbereitete Material die in Tabelle 1dargestellte Zusammensetzung.
  • Tabelle 1 Sieben der Bagasse >3 mm 3-1 mm <1 mm A roh (%) 37.4 35.5 27.1 B zerkleinert (%) 1.3 27.7 8.4 Gesamt 1.3 63.2 35.5 Die in den Experimenten verwendeten Proben lagen bei Faserlängen zwischen 1 mm und 3 mm und wurden in dem A/B - Mischverhältnis von 9 zu 7 vorbereitet. Die Bruchstücke mit kurzen Fasern von weniger als 1 mm waren sogenanntes Pitch und wurden nicht verwendet. Die verwendete TMP-Ausrüstung bestand aus einem Druckrefinermodell BRP 45 300SS hergestellt durch die Firma Kumagaya Riki Kogyo Co., Ltd., Japan. Die verwendeten Scheibenplatten waren Sprout Waldron Type D2A 507, mit einem Durchmesser von 300 mm.
  • Bei dem Betrieb der Vorrichtung wurden die Refinerteile durch ean Betreiben bei gegebenes Dampfdruck ohne Zuführung irgendeiner Probe für 20 Minuten vorerhitzt. Wenn dann der Druck auf Atmosphärendruck herabgesenkt wurde, wurde die Probe schnell dem Zuführkessel zugeführt. Die Probe wurde dann unter gegebenem Dampfdruck für 5 Minuten vorerwärmt und danach einer Primärrefinermahlung für etwa 3 Minuten unterworfen. Die erhaltene Probe wurde weiterhin einer Refinermahlung in zwei Stufen bis zum gewünschten Mahlgrad bei Atmosphärendruck und 60 bis 800 C unterworfen, wobei die gleichen Platten mit Veränderung des Zwischenraumes verwendet wurden.
  • Exeriment 1 Vor den C-TMP-Experimenten entsprechend der Erfindung wurde ein TMP-Experiment zu Vergleichszwecken unter folgenden Bedingungen durchgeführt.
  • Tabelle 2 Bedingungen des TMP Primärrefinermahlung Probe (trocken) 300 g 2 Druck 2 kg/cm² G Temperatur 1330 C Vorerwärmungszeit 5 Minuten Scheibenabstand 0,3 mm Sekundäre und tertiäre Refinermahlung Temperatur 60 bis 800 C Refinermahlstufen 2 3 Konsistenz 19,2 18,6 Scheibenabstand 0,25 0,20 Der Mahlgrad des erhaltenen Bagassepapierstoffs wurde entsprechend der JIS-Methode nach Entfaserung bei 80 °C gemessen.
  • Ebenso wurde der Papierstoff auf seine Festigkeitseigenschaften entsprechend den JIS-Bedingungen getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3, Spalte A angegeben.
  • Die Ergebnisse zeigen an, daß trotz des sehr hohen Ausstoßes von über 90% das Verfahren einen Papierstoff liefert, der nicht die Festigkeitseigenschaften hat, die für verwendbares Papier für Zeitungen erforderlich sind.
  • Dementsprechend wurde versucht, die Papierherstellung durch eine gleichzeitige Verwendung von Softwood B. KP zu verbessern.
  • Die Ergebnisse sind in den Fig. 1 und 2 dargestellt, die aufzeigen, daß die Festigkeitseigenschaften etwa direkt proportional sich mit dem Anwachsen des Softwood B. KP im Gehalt zu verbessern. Im Vergleich mit den JIS-Spezifizierungen bezüglich Zeitungen können die Festigkeitsanforderungen durch die Zugabe von zumindest 20% des Softwood B. KP für die Reißlänge und zumindest 10% des Papierstoffs für den Reißfaktor erfüllt werden.
  • Wie die JIS festlegt, sollen Zeitungspapierstoffe eine Reißlänge von zumindest 2,3 km und einen Reißfaktor von zumindest 38,5 besitzen.
  • Experiment 2 Ein Experiment auf der Basis des C-TMP-Prozesses gemäß der vor liegenden Erfindung wurde durchgeführt unter der Verwendung von NaOH als alkalische Substanz. Für den ersten Test wurden 750 ml einer 1,2%igen NaOH-Lösung für 300 g einer nach obigen Angaben gesiebten und vorbereiteten Probe verwendet. Somit wurden 3% NaOH auf der Basis der Bagasseprobe verwendet. Die Probe wurde der Lösung bei RaumtemperaturZougesetzt und dann sorgfältig gemischt, um ein Gemisch von 28,6% in Papierstoffkonsistenz zu erhalten. Das Gemisch wurde der TMP-Behandlung unter den gleichen Bedingungen wie im Experiment 1 ausgesetzt. Tabelle 3, Spalte B zeigt den Ausstoß, den Mahlgrad und die Stärkeeigenschaften des hergestellten Papierstoffs.
  • Für einen zweiten Test wurden 3 Liter einer 0,5%igen NaOH-Lösung verwendet, d. h. 5% NaOH basierend auf einer Bagasseprobe. Die Probe wurde in die Lösung bei 500 C für 30 Minuten eingetaucht und das Gemisch zentrifugiert, um einen Brei zu erhalten, der 750 ml der Flüssigkeit enthält und eine Papierstoffkonsistenz von 28,6% besitzt.
  • Der Brei wurde in der gleichen Weise wie bei dem ersten Test behandelt. Tabelle 3, Spalte C zeigt die Ergebnisse.
  • In einem dritten Test wurden 3 Liter 1%iger NaOH-Lösung verwendet, nämlich 10% NaOH ausgehend von einer Bagasseprobe.
  • Das gleiche Verfahren wie in dem zweiten Test wurde wiederholt, die Ergebnisse sind in Tabelle 3, Spalte D aufgeführt.
  • Fig. 3 zeigt die Festigkeitseigenschaften, die durch die vorangegangenen Tests bestimmt wurden. Es kann deutlich gesehen werden, daß die Vorbehandlung mit NaOH verbesserte Festigkeitseigenschaften gibt. In der Tat verbessern sich die Festigkeitseigenschaften mit dem Ansteigen des Betrags an NaOH, der der Bagasse zugesetzt wurde. Obwohl der in Tabelle 3, Spalten B, C und D dargestellte Ausstoß unveränderbar niedriger als in Spalte A ist, liegt er doch, mit Ausnahme für Spalte D, auf einem hohen Wert. Die Spalte D, obwohl sie sehr stark verbesserte Festigkeitseigenschaften aufweist, besitzt nur einen sehr geringen Ausstoß, und die zugehörigen gereinigten Abwasser enthielten noch organische Substanzen in hohen Konzentrationen.
  • Somit führt die Probe D leicht zu Verunreinigungen. Wenn dies auch durch eine Behandlung des Abwassers zur Wiedergewinnung der Chemikalien verhindert werden kann, wird der Bagassebearbeitungsprozeß dennoch unvertretbar teuer. Die Probe D ist als Vergleichsbeispiel angegeben.
  • Experiment 7 Ein weiteres Experiment wurde unter der Verwendung von Ca(OH)2 als vorbehandelieAlkalisubstanz anstelle von NaOH durchgeführt.
  • Das Experiment wurde in der gleichen Weise wie der erste Test in Experiment 2 durchgeführt mit der Ausnahme, daß Ca(OH)2 -Lösungen verschiedener Konzentration verwendet wurden. Somit wurde eine o,2%ige Lösung (0,5% Ca(OH)2 bezüglich der Bagasse) für einen ersten Test, eine 1,2%ige Lösung (3% der Bagasse) für einen zweiten Test und eine 2%ige Lösung (5* der Bagasss) für einen dritten Test verwendet. Tabelle 3, Spalten E, F und G zeigt die Ergebnisse.
  • Die Experimente zeigen, daß Ca(OH)2 Wirkungen hervorruft, die den sohn NaOH entsprechen oder diese noch übertreffen. Kan kann sehen, daß die Verwendung von o,5% der Chemikalie eine verbesserte Festigkeitseigenschaft gegenüber Experiment 1, nämlich der Probe nach Spalte A, ergibt.
  • Experiment 4 Ein weiteres Experiment wurde durchgeführt, um die Verwendbarkeit von anderen Chemikalien als NaOH und Ca(OH)2 als vorbehandelnde Alkalisubstanzen zu erforschen. Das Experiment wurde unter den gleichen Bedingungen wie im Experiment 2, erster Test (Verwendung von 3% Chemikalie auf Grundlage der Bagasse) unter Verwendung von Na2SO3 für einen ersten Test,NH4OH für einen zweiten Test und Na2C03 für einen dritten Test durchgeführt. Die Resultate sind in Tabelle 3, Spalte H, I und J aufgeführt.
  • Alle Teste des Experiments zeigen verbesserte Festigkeitseigen schaften gegenüber den Ergebnissen nach Experiment 1 in Spalte A. NH40H zeigt etwas niedrigere Ergebnisse, dies scheint aufgrund der Freisetzung von NH3 unter verstärktem Druck zu erfolgen.
  • Tabelle 3 Pysikalische Eigenschaften von C-TMP Probe hinzuge- Ausstoß Mahlgrad Reiß- spezif. Reißfügte Che- (%) (ml) länge Berst- faktor mikalie (km) widerstand 90,2 191 1,33 0,60 23,4 B 3% NaOH 85,4 176 2,24 1,08 41,9 C 5% NaOH 81,6 168 2,95 1,50 43,9 10% NaOH 65,7 264 6,76 4,32 58,7 E 0,5% Ca(OH)2 89,2 187 1,53 0,65 24,8 F 3% Ca(OH)2 86,3 154 2,53 1,18 36,7 G 5% Ca(OH)2 80,1 127 3,51 1,99 52,4 H 3% Na SO 87,4 192 1,67 o,68 25,5 23 I 3% NH4OH 88,1 166 1,51 o,68 24,6 J 3% Na2 CO3 88,6 163 1,72 0,88 29,3 * Vergleichsbeispiel (das gleiche wie im folgenden) Experimsnt 5 Ein Gemisch von NaOH und Na2 SO3 wurde als Beispiel für den Fall verwendet, in dem zwei alkalische Substanzen als Gemisch für die Vorbehandlung verwendet werden. Als Vergleichs zwecke wurden 3% NaOH, ausgehend von dem Bagassengewicht in einem ersten Test allein versucht. Für einen zweiten Test wurden 1,9% NaOH und 1,9% Na2SO3 im Gemisch verwendet. Die biden Tests wurden in der gleichen Weise wie in den Experimenten 3 oder 4 mit der Ausnahme durchgeführt, daß das Vorerhitzen vor der Primärrefinermahlung und die Mahlung selbst bei 120° C und einem Dampfdruck von 1 kg/cm² G durchgeführt wurden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 aufgelistet.
  • Tabelle 4 zeigt, daß die Verwendung von NaOH und Na2SO3 im Gemisch etwas schlechtere Festigkeitseigenschaften, jedoch eine bessere Helligkeit als die alleinige Verwendung von NaOH mit sich bringt. Somit ist dieses Gemisch geeigneter für die Verwendung als Hauptmaterial für Druckpapier.
  • Tabelle 4 Probe K L Verwendete Chemikalien 3% NaOH 1,9% NaOH + 1,9% Na2SO3 Ausstoß (%) 86,0 86,4 Mahlgrad (ml) 130 135 Reißlänge (km) 2,78 2,44 Reißfaktor 37 30 Helligkeit (%) 45,8 49,1 Opazität ($) 96,o 96,6 Experiment 6 Ein weiteres Experiment wurde zur Ermittlung der Auswirkungen der Dampftemperatur für das unter Druck stehende Vorerwärmen und die nachfolgende Primärrefinermahlung durchgeführt. Zu Vergleichszwecken wurde die Primärrefinermahlung bei einem Atmosphärendruck ohne Erwärmen in einem ersten Test durchgeführt.
  • Der zweite und der dritte Test wurden bei 1110 C (0,5 kg/cm2 und 1430 C (3 kg/cm2 G) durchgeführt. Die Testergebnisse sind in Tabelle 5, Spalten M, N und P aufgeführt. Weiterhin sind die Ergebnisse in Fig. 4 zusammen mit denen aus Tabelle 3, Spalte B und Tabelle 4, Spalte K dargestellt.
  • Probe M* N P Druckerhitzung Temperatur (O C) 111 143 Druck (kg/cm² G) 0,5 3,0 Zeit (Minuten) 5 5 verwendete Chemikalie 3% NaOH 3% NaOH 3% NaOH Ausstoß (%) 87,2 86,7 79,6 Mahlgrad (ml) 176 170 165 Reißlänge (km) 1,28 1,87 2,68 Reißfaktor 21,9 26,5 42,7 Helligkeit (%) 46,9 46,3 39,2 Opazität (%) 96,8 96,5 89,2 Die Ergebnisse zeigen, daß, wenn die Primärrefinermahlung ohne Anwendung von Druck und Wärme durchgeführt wird, sehr schlechte Festigkeitseigenschaften erhalten werden, wohingegen verbesserte Festigkeitseigenschaften bei höheren Temperaturen entstehen.
  • Eine zu hohe Temperatur jedoch führt zu einer Verringerung des Ausstoßes, sowie zu einer Verschlechterung bei Helligkeit oder Opazität, wäre also nicht vorteilhaft zur Herstellung von zu bedruckendem Papier.
  • Experiment 7 Ungebleichter Bagassepapierstoff, der durch den erfindungsgemäßen Prozeß hergestellt wurde, wurde auf seine Zugänglichkeit gegenüber Bleichen getestet, wobei die in Tabelle 4, Spalten K und L aufgeführten Proben verwendet wurden.
  • Tabelle 6 zeigt die Bleichbedingungen und die Ergebnisse.
  • Die Ergebnisse zeigen, daß der Papierstoff leicht mit H202 auf eine Helligkeit gebleicht werden kann, die für Zeitungen und Papiere höherer Qualität ausreicht.
  • Tabelle 6 Probe K-1 K-2 L-1 L-2 Ungebleichte Papierstoffprobe K K L L Helligkeit des ungebleichten Papierstoffes (%) 45,8 45,8 49,1 49,1 Konsistenz des gebleichten Papierstoffes (%) 10 10 10 10 Bleichtemperatur (O C) 60 60 60 60 Bleichzeit (Minuten) 90 90 90 90 Verwendete Chemikalien H2°2 (%) 2,0 4,0 1,0 3,o NaOH (%) 1,0 2,0 0,5 1,5 Natrium Silikat (%) 2,0 4,0 1,0 3,0 (400 se) Helligkeit des gebleichten Papierstoffs (%) 54,2 58,0 54,3 60,4 Experiment 8 Um die durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellten Papierstoffe auf ihre Eignung zur Herstellung von Papier zu testen, wurden Blätter aus den Bagassepapierstoffproben mit einem Zusatz von 15% Softwood B. KP durch Handarbeit hergestellt. Die Blätter wurden kalandert oder satiniert und danach auf verschiedene Eigenschaften getestet. Die Tabelle 7 zeigt die Ergebnisse.
  • Tabelle 7 Papierstoffprobe K-1 K-2 K L-1 L-2 L Anteil von Softwood B. KP (%) 15 15 15 15 15 15 Mahlgrad (ml) 175 175 175 180 180 180 Basisgewicht (g/m²) 50,3 58,1 77,2 50,6 61,3 78,0 Dichte (g/cm3) 0,51 0,52 0,51 0,53 0,53 0,50 Reißlänge (km) 2,80 2,96 2,93 2,52 2,63 2,92 Streckung (%) 2,2 2,4 2,6 2,0 2,3 2,4 Reißfaktor 70 73 79 70 73 72 Glätte (Sek.) 31 31 26 44 39 26 Helligkeit (%) 56,7 60,7 49,4 56,6 61,4 52,7 Opazität (%) 92,0 89,8 - 92,2 91,0 -Die Ergebnisse zeigen, daß Papiere, die hauptsächlich aus Bagassepapierstoff gemäß der Erfindung hergestellt wurden, für Zeitungen (K-1, L-1), für schreib- und bedruckfähiges Papier (K-2, L-2), leichtes Packpapier (K, L), usw.
  • verwendbar ist, wobei die Festigkeitseigenschaften höher als die in JIS als erforderlich für die Verwendung in Japan angegebenen sind. Papiere, die im wesentlichen aus Bagassepapierstoff nach dem TMP-Prozeß hergestellt wurden, weisen dahingegen derartige Eigenschaften nicht auf, wenn sie nicht wenigstens 30% von zugemischtem Softwood B. KP enthalten.
  • Obwohl die Erfindung nur für die Papierherstellung aus Bagasse beschrieben wurde, ist die Erfindung auch für andere nicht hölzerne Fasermaterialien wie zum Beispiel Reis, Weizen- und Gerstenstroh, Schilfrohr und ähnliches verwendbar.
  • Leerseite

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1) Verfahren zum Herstellen von Papierstoff aus nicht holzartigem Fasermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß man zu dem faserartigen Material eine alkalische Lösung mit 0,5 bis 5 Ges.%, ausgehend von dem Trockengewicht des Fasermaterials, von zumindest einer Verbindung aus der Gruppe Hydroxide, Karbonate und Sulfite von Alkali- oder Erdalkalimetallen und Ammoniumhydroxid hinzufügt, und das Gemisch einer Primärrefinermahlung in einem Scheibenrefiner unter Anwendung von Druck und Aufheizung durch Dampf unterwirft.
  2. 2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die alkalische Lösung 3 bis 5 Gew.%, ausgehend von dem Trockengewicht des faserartigen Materials, enthält.
  3. 3) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die akalische Lösung wenigstens Natriumhydroxid und/oder Kalziumhydroxid enthält.
  4. 4) Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die alkalische Lösung ein Gemisch aus Natriumhydroxid und Natriumsulfit ist.
  5. 5) Verfahren nach Anspruch 1, dadurcll gekennzeichnet, daß die alkalische Lösung dem faserartigen Material bei einer Temperatur zwischen 20 und 1500 C hinzugefügt wird.
  6. 6) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die alkalische Lösung dem faserartigen Material hinzugefügt wird, während das Material unter Anwendung von Druck vor der Primärrefinermahlung vorerwärmt ist.
  7. 7) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärrefinermahlung bei 105 bis 1500 C, vorzugsweise 120 bis 1350 C unter Druck und Erwärmung mit Dampf durchgeführt wird.
  8. 8) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis zwischen faserartigem Material und Wasser bei der Primärrefinermahlung zwischen 1/1 und 1/9 liegt.
  9. 9) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch, das von der Primärrefinermahlung erhalten wird, weiterhin ein- bis viermal einer Refinermahlung unterworfen wird, um einen Papierstoff eines Mahlgrades von 50 bis 300 ml zu erhalten.
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