DE1815206B2 - Signalanlage mit mehreren parallel geschalteten Meldeeinheiten - Google Patents
Signalanlage mit mehreren parallel geschalteten MeldeeinheitenInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft eine Signalanlage mit mehrefen parallelgeschalteten Mekleeinheitcn und einer
Vorrichtung zur gleichzeitigen Femauslosung der Meldeeinheiten zu Prüfzwecken.
Meldeeinheiten bes'ehen in ihrer einfachsten Form
aus einem elektrischen Kontakt, welcher bei einer bestimmten Änderung der zu überwachenden Größe
seinen Schaltzustand ändert. Ist der Kontakt im Ruhezustand geöffnet, so spricht man von einem Arbeitsstromkontakt;
bei Verwendung eines Ruhcstromkontaktes dagegen unterbricht die Meldeeinhcit im
lingesprochencn Zustand einen von der Zentrale aus durch die Melder fließenden Ruhestrom. Meldeeinheiten können innerhalb einer Signalanlage grund-
sätzlich in Serie oder parallel geschaltet werden. Bei der Serienschaltung einzelner Meldeeinheiten bestehen die Meldekontakte aus Ruhestromkontakten.
Der Nachteil dieser Schaltung besteht jedoch darin, daß ein eventuell auftretender Defekt einer Meldeeinheit, wie bei der Meldungsabgabe, eine Unterbrechung des Ruhestromkreises zur Folge hat, und eine
Störung somit nicht von einer Meldung unterschieden werden kann. Moderne Meldeeinheiten bestehen zumeist
aus größeren elektronischen Schaltungen, die relativ störanfällig sind; stellt man sich vor, daß z. B.
Sicherheitsanlagen aus mehreren hundert Meldern bestehen können, wobei jedes Ansprechen einer
Meldeeinheit üblicherweise zu einschneidenden Maßnahmen, wie etwa dem Einsatz der Polizei oder
Feuerwehr führt, so wird leicht verständlich, daß Meldungs-(Alann) und Störungsanzeige getrennt werden müssen. Dies kann dadurch erreicht werden, daß
die Meldeeinheiten innerhalb der Anlage sieht in Serie, sondern parallel geschaltet und mit Arbeitsstatt Ruhestromkontakten versehen werden. Ein Defekt einer Meldeeinheit bewirkt nunmehr lediglich
deren Ausfall, ohne zwangläufige Auslösung eines I jhlalarmes und ohne Blockierung der Anlage durch
den defekten Melder, ein Nachteil, der die üerienschaltung von Meldeeinheiten in der Praxis häufig
ausschließt.
Um bei Signalanlagen mit mehren:;:, normalerweise mittels zwei Speiseleitungen parallelgeschalteten
Meldeeinheiten einen eventuellen Defekt frühzeitig feststellen zu können, werden den Meldern periodisch
alarmsimulierende Bedingungen zugeführt, wobei anschließend in der Zentrale das ordnungsgemäße
Ansprechen aller Meldeeinheiten kontrolliert wird. Es ist in diesem Zusammenhang bekannt, in der Zentrale
lediglich den -während des Prütvorganges fließenden Melder-Summenstrom/s mit einem Soll\vert/0
zu vergleichen, und eventuelle Abweichungen des Istvom
Sollwert als Störung anzuzeigen. Da die Meldeeinheiten in der Praxis aber erhebliche Toleranzen
aufweisen können und zudem an die Genauigkeit der Meßinstrumente nicht zu hohe Ansprüche gestellt
werden dürfen, muß diese Methode bei Verwendung einer Vielzahl von Meldeeinheiten pro Gruppe (in
einer modernen Feuermcldeanlage z. B. sind oftmals bis zu 30 Melder in einer Gruppe zusammengefaßt)
zwangsläufig versagen. — Bei einem anderen, bekannten System wird das Problem durch Rückführung
eines separaten Drahtes von jeder Meldeeinheit zurZentrale gelöst, doch ist dieses Verfahren aus installationstechnischen
und wirtschaftlichen Überlegungen kaum durchführbar.
In der prioritätsälteren DT-AS 1 281 321 der Anmelderin
sind zwar bereits mehrere Schaltungen für Signalanlagen vorgeschlagen worden, bei welchen
auch bei einer größeren Zahl parallel angeschlossener Meldeeinhciten das Ansprechen sämtlicher Melder
bei einer Funktionskontrolle sicher nachgewiesen werden kann. Dies kann entweder dadurch geschehen,
daß statt einer Auswertung eines Analogwertes, z. B. des Alarmstromes, eine digitale Auswertung
stattfindet, z. B. dadurch, daß jeder Melder beim Ansprechen ein digitales Signal abgibt und in der Zentrale
diese Signale digital ausgewertet werden, z. B. durch ein Zählgerät. Hierdurch läßt sich die Zahl der
angeschlossenen Meldeeinheitcn auf über 100 erhöhen. Eine weitere Vergrößerung der Zahl der Meldeeinheiten ist durch die in weiteren Beispielen beschriebene Auswertung mittels einer logischen Schaltung möglich. Diese bekannten Signalanlagen haben
jedoch die Eigenschaft, daß relativ komplizierte Auswerteeinrichtungen in der Zentrale vorgesehen sein
müssen.
Weiter ist aus der österreichischen Patentschrift 125 857 bekannt, in einer Meldeeinheit einer Signalanlage ein zusätzliches Ruhestromrelais vorzusehen.
Dieses dient jedoch zur Leitungsüberwachung, Da keine Abhängigkeit des Ansprechens dieses zusatzlichen Ruhestromrelais vom eigentlichen Arbeitsrelais
besteht, läßt sich das Ruhestromrelais nicht zur Funktionsüberprüfung mittels Fernauslösung des Arbeitsrelais heranziehen. Außerdem ist eine Parallelschaltung mehrerer solcher Meldeeinheiten nicht vorgesehen oder möglich.
Ziel der Erfindung ist deshalb eine Signalanlage der eingangs beschriebenen Art, bei welcher die Prüfung
der Funktionsbereitschaft der Meldeeinheiten auf besonders einfache und zuverlässige Art durchgeführt
werden kann.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß in den Meldeeinheiten zusätzliche Arbeitsstromkontakte
vorgesehen sind, daß die zusätzlichen Arbeitsstromkontakte der einzelneu Meldeeinheiten in Serie geschaltet sind und in der Zentrale die Serienschaltung
der zusätzlichen Arbeitsstromkontakte mit einer Spannungsquelle und einem Strommeßgerät verbunden
ist. wobei das Strommeßgerät während der Prüfphase Jus Fließen eines Arbeitsstromes feststellt, und
bei Jessen Ausbleiben eine Störungsanzeige auslöst.
Aiisl'ührungsbeispiele der Erfindung werden im fol-L..T,Jen
an Hand der Figuren näher erläutert. Es z:\c-
F g. 1 eine Signalanlage im Blockschema,
F . g. 2 eine vereinfachte Meldeeinheit.
Die in F i g. 1 im Blockschema dargestellte Signalanlage
besteht aus einer an eine Zentrale 2 angeschlossene Gruppe Meldeeinheiten 1, 1'..., von
denen lediglich zwei eingezeichnet sind. Die Meldccinheiten
sind an die Speiseleitungen 3 und 4 angeschlossen und liegen parallel zueinander. Sie bestehen
im wesentlichen aus einem Signalgeber 5 bzw. 5', beispielsweise einem auf Brandkenngrößen ansprechenden
Fühlerelement mit zugehöriger elektronischer Schaltung, und einem vom Signalgeber betätigten
ScMlter. z. B. einem Relais 6 bzw. 6'. Das Relais 6 der Meldeeinheit 1 besitzt mindestens zwei Arbeitsstromkontakte
7 und 8, das Relais 6' der Meldeeinheit Γ den Arbeitsstromkontakt 7'; die Arbeitsstromkontakte
7 bzw. 7' sind so geschaltet, daß sie im geschlossenen Zustand die beiden Speiseleitungen 3
und 4 kurzschließen. In Serie zum Arbeitsstromkontakt T der Meideeinheit Γ, als weitere Variante, ist
ein Relais 37 mit Vbeitsstromkontakt 8' eingefügt. Die Arbeitsstromkontakte 8 des Meldevs 1, 8' des
Melders I' usw. sind in Serie geschaltet, wobei der den Anfang der Serienschaltung bildende Kontakt 8
des Melders 1 mit Vorteil mit der einen der beiden Speiseleitungen 3 verbunden ist. Eine Meldeeinheit 1
besitzt somit die Speiseleitungseingänge 10 und Il und die auf den Arbeitsstromkontakt 8 führenden,
vertauschbaren Ein- und Ausgänge 13 und 14. Vom zusätzlichen Steuereingang 12 soll weiter unten die
Rede sein.
Die Zentrale 2 besteht, ebenfalls stark vereinfacht,
aus einer Batterie 15 mit den Teilkapazitäten 15 η und 15 b, dem Signalrelais 16, dem Störungsanzeigerelais 17 und dem Prüfschalter 18 mit den Schaltkon
takten 18«, 18b und 18c. Zwischen den beiden Speiseleitungen 3 und 4 bzw. den Klemmen 20 und
21 liegt die Serienschaltung der Batterie 15 und des Signalrclais 16. Das Signalrelais 16 ist derart ausgelegt, daß der durch die Meldergruppe 1, 1'... fließende Ruhestrom das Relais noch nicht zu schalten
vermag; bei Sigiulgabe durch eine der Meldeeinheiten, also bei Schließen einer der A.rbeitsstromkontakte 7, 7'... spricht das Signalrelaw 16 und schließt
damit einen zwischen den Ausgangsklemmen 23 und 24 liegenden Arbeitsstromkontakt; eine Signalanzeige lampe 28 kann damit zum Aufleuchten gebracht wer
den.
Die simultane Auslösung sämtlicher Meldeeinheiten zu Prüfzwecken kann auf verschiedene Arten
geschehen. Zur einfacheren Darstellung besitzt jede
ίο Meldeeinheit einen Steuereingang 12, 12'..., welcher
an eine gemeinsame Leitung 9 angeschlossen ist; die Steuerleitung 9 ist über die Klemme 22 in der Zentrale 2 und über einen Widerstand 19 mit dem Abgriff der beiden Teilbatterien 15 a und 15 b verbun-
t5 den. Durch Betätigung der Prüftaste 18 wird die
Steuerleitung 9 über den Kontakt 18 b an die Eingangsklemme der Batterie 15 ft gelegt; das an den
Steuereingängen 12 der Meldeeinheiten erscheinende veränderte Potential bewirkt die Auslösung der
Meldeeinheiten und bei den intakten Meldern Jas Anziehen des Relais 6, ύ' ... Selbstverständlich
kann die Auslösung der Iv.eldeeinheiten zu Prüfzwecken auch auf andere Art geschehen und es sind
ti. a. Verfahren bekannt, die hierzu die Speiseleitun-
>5 gen 3 und 4 verwenden, also ohne zusätzliche Signalle;tung
9 auskommen. Damit während der Prüfphase die Signalgabe (z. B. Auslösung eines Feueralarms)
unterbleibt, wird das Signalrelais 16 unter Einschaltung eines kleinen Widerstandes 28 über den Kontakt
18« überbrückt.
Die Serienschaltung der Arbeitsstromkontakte 8, 8'... wird in der Zentrale über die Klemme 27 und
Störunssrelais 17, welches eine besondere Form eines allgemeinen Strommeßgerätes darstellt, auf die Batterie
15 geführt. Sind alle Meldeeinheiten intakt, so ist während des Prüfvorganges ein Stromkreis: Batterie
15, Widerstand 28, Prüfkontakt 18«, Speiseleitung 3, Serienschaltung der Arbeitsstrumkontakte 8, 8'...
und Störungsrelais 17 geschlossen, so daß das Stö-
4.0 rungsrelais anspricht und einen Hilfsstromkreis:
Klemmen 25, geschlossener Prüfschaltkontakt 18 c. Klemme 26 unterbricht. Spricht dagegen auch nur
eine einzige Meldeeinheit nicht an. so bleibt das Störungsrelais 17 unerregt, und der Strompfad zwischen
den Klemmen 25 und 26 ist bei geschlossener Prüftaste 18 bzw. Kontakt 18c geschlossen, so daß eine
Störungsanzeigelampe 29 aufleuchtet. Der Anschluß der Klemmen 13 (Prüfeingang des ersten Melders)
muß selbstverständlich nicht unbedingt mit einer der beiden Speiseleitungen verbunden sein und kann auch
selbständig in die Zentrale zurückgeführt werden.
F i g. 2 zeigt als Ausfühmngsbeispiel einer Mcldecinheit
einen mit Ionisationskammern versehenen Feuermelder bekannter Bauart. Die Meßionisationskammer
30 üegt in Serie zur Referenzionisationskammer
31; ihr gemeinsamer Schaltpunkt führt auf ein Vcrstärkerclement mit hochohmigem Eingang, hier
durch einen Feldeffekttransistor 32 dargestellt, dessen Kathode über den Spannungsteiler Widerstand 33,
Widerstand 34 vorgespannt und dessen Anode an die Basis eines Transistors 36 angeschlossen ist. Parallel
zur Emitter-Basisstrecke des Transistors liegt ein Widerstand 35; der Emitter ist direkt mit der Speiseleitung 11 verbunden, während der Kollektor über die
Relaiswicklung 37 auf die Speiseleitung 10 geführt ist. Ändert sich das Potential am Gitter des Feldeffekttransistors 32 im Sinne einer Vergrößerung der Gitter-Kathodenspannung, sei es durch Änderung des
Ionisationsstromes bei Brandeinwirkung oder durch von der Zentrale aus bewirkte Verschiebung des Potentials
an der Steuerklemme 12 während des Prüfvorganges, so beginnt der Feldeffekttransistor 32 und
damit der Transistor 36 zu leiten; zwischen den Speiscleitungen 10 und 11 fließt dann durch die Relaiswicklung
37 und den Transistor 36 ein Strom, welcher in der Zentrale zur Alarmgabe führt und der
gleichzeitig die Kontakte 8, hier als Reed-Relais-Kontakte
(Schutzgaskontakte) dargestellt, schließt. Der Transistor 36 übernimmt die Funktion des Relais
6' mit ArbeitsstromkontaktT der Fig. 1, während
der Arbeitsstromkontakt 8' über eine in Serie zum Kontakt T bzw. Transistor 36 liegenden Relaisspule
37 geschaltet wird. Tritt nun irgend ein Defekt im Melder auf (ein »Klebenbleiben« der Kontakte 8,
8'... ist unwahrscheinlich), so bleibt während des Prüfvorganges der Kontakt 8 offen, und in der Zentrale
wird Störung angezeigt. Bei dieser Anordnung ist dafür gesorgt, daß jedes zur Meldungsgabe wesent- μ
liehe Element, inklusive Transistor 36, überwacht ist. Eine Überwachung der Speiscleitungen, welche bei
den heute bekannten Signalanlagen notwendig ist entfällt bei diesem System.
Das aus einem Reed-Relais 37 gebildete zusätzliche Schaltelement mil; Arbeitsstromkontakt 8 kanr
auch durch geeignete andere Bauelemente ersetz1 werden; so kommt etwa auch eine Lichtquelle (slati
Relaiswicklung 37) in Verbindung mit einer Photozelle (statt mechanischem Kontakt 8) oder ein temperaturempfindlicher
Widerstand mit Heizwicklung ir Frage. Die Lösung mit Lichtquelle und Photozellc drängt sich besonders dann auf, wenn der Melder bereits
mit einer Individual-Anzeigelampc versehen ist wird diese Anzeigelampe zugleich als Lichtquelle füi
die Photozelle verwendet, so ist, abgesehen von dei Wirtschaftlichkeit dieser Ausführung, auch das einwandfreie
Funktionieren der Anzeigelampe mitüberwacht. Schließlich lassen sich auch Schaltelemente
mit Arbeitsstromkontakten durch elektronische Schaltungen, beispielsweise mit Transistoren, realisieren,
doch sind dann vielfach die Ein- und Ausgänge 13 und 14 nicht mehr vertauschbar (installationstechnischer
Vorteil).
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Signalanlage mit mehreren parallelgeschalleten Meldeeinheiten und einer Vorrichtung zur
gleichzeitigen Fernauslösung der Meldeeinheiten
tu Prüfzwecken, dadurch gekennzeichnet, daß in den Meldeeinheiten (1, 1' . . .) zu-
«ätzliche Arbeitsstromkontakte (8, 8' . . .) vorgesehen sind, daß die zusätzlichen Arbeitsstrom-
kontakte der einzelnen Meldeeinheiten in Serie geschaltet sind und in der Zentrale (2) die Serienlchaltung der zusätzlichen Arbeitsstromkontakte
mit einer Spannungsquelle (15) und einem Strommeßgerät (17) verbunden ist, wobei das Strom-
meßgerät während der Prüfphase das Fließen eines Arbeitsstromes feststellt und bei dessen
Ausbleiben eine Störungsanzeige auslöst.
2. Signalanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Arbeitsstrom- ao
kontakt aus ti.iem Schutzgaskontakt besteht.
3. Signalanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklung des Schutzgaskontakt-Relais
(37) in Serie zum den Melderstromkreis schließenden Element (36) angeordnet as
is'..
4. Signalanlage nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß der zusätzliche Arbeitsstromkontakt (8, 8') aus einem Photoelement besteht, welcher vom Licht einer in den Signalstromkreis
des Melders £ ^schalteten Lampe beaufschlagt ist.
5. Signalanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die d-;n Wie" ,rstand des Photoelementes
steuernde Lampe ars einer den Ansprechzustand des Muiders anzeigenden Individual-Anzeigelampe
besteht.
6. Signalanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Serienschaltung der zusätzlichen
Arbeitsstromkontakte (8, 8'...) einseitig an eine der beiden Speiseleitungen (3, 4) anseschlossen
ist.
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