DE1813224A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Sieben von schuettfaehigem koernigem Gut - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Sieben von schuettfaehigem koernigem GutInfo
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Description
'Μ/Κα/11665
Binder + Co In Gleisdorf (Österreich)
Verfahren und Vorrichtung zum Sieben von schüttfähigem,
körnigem Gut
Die Erfindung betrifft ein Verfahron und eine Vorrichtung
zum Sieön von schüttfähigam, körnigem Gut mittsls Schwingsieben.
Unter einem schüttfähigon Gut mird hier jedes eiobbare lose Λ
Gut, ujia ZiB. Kies, Schotter, Sand, Kohle, Erz und dargleichen
verstanden, wobei dieses "Siebgut" auch einen unter Umständen beträchtlichen Feuchtigkoitsgehalt und bzuj. oder Verschmutzungsgrad
besitzen kann. Unter einem Schwingsieb uiird eine Schwingförderoinrichtung
vorstanden, die mindestens ein Sieb umfaGt, dem eine Schuiingbemegung erteilt wird und über welches das Siebgut geleitet wird, um dem Siebvargang untoriuorfen zu luordcn.
Bei den bisher bekannten Schwingfördermaschinen erfolgt
das Absieben des Siobgutes unter gleichzeitiger Förderung des ^
letzteren; die dom Schwingsieb erteilte Bewegung beiuirkt souiohl
den filaterialtransport als auch den eigentlichen Siebvorgang.
Bei den bekannten Schujingfördersiebon dieser Bauweise sind die
Sxsbflächen zur Horizontalen etiuas geneigt angeordnet, und es
udtd ihnen eine Schu/ingbeiuegung orteilt, die linear, kreis- oder
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ellipsenförmig ist, wobei im allgemeinen für kleine fileschonweiten
kleine Wurfweiten und hoho Frequenzen, hingegen für große Maschoniueitsn große lUurfiueitcn und niedrige Frequenzen
vor. Vorteil sind. Alle diese Zusammenhänge führen schließlich dazu, daß einem gegebenen Siebgut, das in einem Schwingsieb
gesiebt wird, eine gewisse Grenzsiebleistung zugeordnet ist,
dis mit wirtschaftlichen Rütteln nicht überschritten werden
kann. Eine Vergrößerung der Sieblcistung wäre jedoch grundsätzlich
erwünscht,
Die vorliegende Erfindung weist einen Meg, um die Siebleistung
von Schwingsieben tueiter und sogar in beliebigem Maße
unter ÜJahrung einer zufriedenstellenden Wirtschaftlichkeit des
Maschinenbetriebes und der maschinenbaukosten zu erhöhen. In diesem Sinne botrifft die Erfindung ein Vorfahren zum Siebon
von schuttfähigem Gut mittols Schwingsieben, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß das Siebgut durch gooignetc IKlaterialauf gcbuvorrichtungen
oder im freien Fall in einen oder in mohrern
Siebkanälo eingeführt wird, wobei jeder Siebkanal von mindestens einer, vorzugsweise aber zwei einender gegenüberliegenden und
quer zur Richtung der Schworkraft schwingendan Siebflächen
begrenzt ist, und daß die Siobgutteilchon zu Bewegungen quer
zur lilirkungsrichtung der Schworkraft veranlaßt werdon, d.h.
zu einer Bewegung, die zu den schwingenden Siobflächcn senkrecht
oder doch jedenfalls relativ steil verlaufen, wobei die den Teilchen erteilte Beschleunigung ausreichen muß, um das
Siebgut auf das Sieb aufprallen und das feino Siebgut (Untor-
tt*Ff>) durch die Sieböffnungen hindurehtfetgn zu Jaeeen, wehrend
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das grobe Siobgut (übcrkorn) iuoitor durch dan Siobkanal wandert.
dem Geengten ist ersichtlich, daß einer dor uiosontliehen
Gedanken des noucn Verfahrens darin besteht, Siobung
und Transport das Siebgutes zu trennen, indem der Transport
dos Aufgabogut.es Über die Siebflächen praktisch allein unter
der Wirkung der Schwerkraft Erfolgt. Die Siebung dos Gutos
erfolgt aleo utährcnd das Gut don Sisbkanal durchwandert und
dies bedeutet, drß diospr Sicbkanal in vertikaler Richtung
oder doch wenigstens sehr steil vorlaufon wird, obwohl unter
Umständen eine relativ geringe Neigung zur Vertikalen züge- ~
standen werden kann.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil dos neuem Vcrfehruns
besteht ferner darin, daß es (durch geeignete Anordnung dor Siebdecken oder durch besondere Einbauten, in V-erbindung mit
der richtigen Abstimmung zwischen Drchzr.nl und Schuiingweite)
möglich ist, die durch dia Schwerkraft horvorgorufene Durchlauf
geschwindigkeit des Siebgutes praktisch beliebig zu steigern, wobei die Trennschärfe trotz der durch die erhöhten Durchlauf"
gcschwindigkeiten gesteigerten Aufgabelcistung konstant gehalten
werden kann. ™
Eine Schwingmaschine zur Durchführung das erfindungsgemäßon
Verfahrens kennzeichnet sich dadurch, daß eie mindestens einen in lotrechter oder näherungsweise lotrechter Richtung
verlaufenden Siebkanal aufweist, in welchen das Siebgut eingeführt
wird, wobei mindestens eine Seitenbegrenzung dieses Kanals '
von einer Siobflache gebildet ist, der senkrecht oder nahezu
senkrecht zu ihr verlaufende vornehmlich lineare, oder auch
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elliptische oder kreisförmige Schwingungen erteilt werden
können. Dies schließt jodoch nicht aus, daß zusätzlich den
Siebdeckon, dom Siebkanal odor dor gosnmton Vorrichtung zur
Erhöhung des Sieboffoktos weitere sokundäro Schuiingungon in
beliebiger Richtung überlagert worden können, wobei es durch
Variierung der Frequenz dieser überlagerton Schwingungen,
gegenüber den Houptschuiingungen, möglich ist, die Bouicgungsform
der für den Siebvorgang notwendigen Houptschiuingung der
Vorrichtung boliobig zu verändern, woraus bosondors boi der
Behandlung von siobtechnisch schwiorigom Siobgut Vorteile
erwachsen.
Uionn im vorliegenden Fall geengt ist, daß der Siobkanal
wenigstens einsoitig von einer Siebfläche bogranzt ist, so ist dies wie folgt zu verstehen: Das durch den Siobspalt
fallende Siebgut wird von der schwingenden Fläche beaufschlagt und aus seiner Fallloie. abgelenkt; dna Siebgut wird zwischen
den hin- und herschwingenden Flächen, von denen wenigstens eine eine Siebfläche sein muß, solange hin- und horgoworfon,
bis das der Siebmaschenwcite entsprechende Unterkorn durch
eine Siobmaatcfhfc. - hindurchgefollen ist bzw. das vom Sieb nicht
durchgelassene Korn am Ende des Siebknnnles austritt. Obgleich
zwecks Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des vorliegenden Siebverfahrens
die beiden schwingenden Seitenbegrenzungen des Kanales als Siebflächen auszubilden sein werden, 1st einzusehen,
daß auch eine einzige derartige Siebfläche eine Siobwxrkung
hervorbringen wird. Es versteht eich natürlich, daß jene Begrenzungsflächen des Kanalee, dlo parallel zur Schwing-
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richtung der Siebfläche verlaufen, nicht als SiobflMchon ausgeführt
worden brauchen, sonriorn als oßschlDsaene durchgehende
Wände gebaut werden, da an diesen Flächen eins nennenswerte
Siebwirkung nicht eintritt. Diese Flächen können jedoch zur
Aufnahme bzui. Befestigung von Sondervorrichtungen dienen.
Zur wetteren Erläuterung der Erfindung uiird auf die
schematisc/ien Zeichnungen verwiesen. Es zeigen:
fL$, 1 und 2 im Aufriß und Grundriß oino Schiuingsiebmaschine
nach dor vorliegenden Erfindung} Fig. 3 und 4 den
Aufriß und QrundriO einer anderen der vielen möglichen Bau- ^
formen das vorliegenden Siebkörpers; Fig. 5 ein anderes System
der vorliegenden lilaschino, die jedoch nach dem erfindungsgemäOen
Vorfahren arbeitet5 Fig. 6 und 7 zu/oi Beispiele für die
Kupplung von zuiei erfindungsgemäßen Schiuingeiobeinrichtungen
zu einem Zuieimaesenschuiingkörper; Fig. 8-10 drei u/eitere mögliche
Bauuieison dor vorliegenden maschine und Fig. 11 die
Maschine nach Fig. 10 in der anderen Extremlogo; Fig. 12 eino ffiaschino mit Unwuchtantrieb und Fig. 13 mit Kurbelantrieb,
in beiden Fällen zur Erzeugung einer nichtlinearon Schuiingbeuiegung.
%
Das aus den Fig. 1 und 2 ersichtliche Schwingsieb besitzt
einon Grundrahmen 1, von dem über Säulen 2 ein Oberrahnien
3 getragen uiird. Auf diesem Oberrahmen sind Energiospoicher
4 wie z.B. Schubgummiolements oder Federn befestigt,
die über eine Kraftübortrngungseinrichtung 5 in Verbindung
stehen, die direkt oder über Zwischenglieder wie z.B. Erreger-
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federn den Siebantrieb von der (nicht gezeichneten auf der
Konsole 7 angeordnet zu dankenden) Antriebsmaschine 12 in das eigentliche schwingende System einleitet. Diese schwingende
System besteht aus zwei vertikal stehenden Platten 8 und 81 ,
dio mit Querjochen 9 verbunden sind, wobei dioso Querjocho auch
als Verankerungen 4er Siebs 10 dienen. Die Siebe 10 begrenzen
den vornehmlich vertikal laufenden Sibkanal 13. Dieser Siebkanal kann je nach Verwendungszweck,'von oben nach unten gesehen,
parallel oder wie gezeichnet, etwas verengt, aber auch
erweitert sein, wie noch gezeigt wird. Seine Symmetrieobene
(falls vorhanden) kenn von der Vertikalen abweichen. Die Energiespeicher 4 oder andoro.analogo federnde Lagarmittel
erlauben es dom aus den Platten 8, den Querträgern 9 und den
Siebdecken 10 bestehenden Aggregat in Richtung dos Doppslpfeiles B
mit Bezug auf den Rahmen 1, 2, 3 zu schwingen, wobei die Bewegung vornehmlich linear ist, soweit im folgendon nicht andere
Bewegungen beschrieben werden.
Die fllaterieleufgäbe erfolgt durch geeignete Aufgabevorrichtungen
(nicht dargestellt) von oben in Richtung der Pfeile A und die Aussiebung geschieht dadurch, daß die rasche Hin- und
Herbewegung der beiden Siebdockon 10 vornehmlich in Richtung
cIgs Doppelpfeiles B das Pictorial von einem Siebbelag zum
anderen wirft, wodurch die feinen Körnungen (Unterkorn) durch die Siobmaschen nach zußen treten, wogegen das Überkorn zwischen
den beiden Siebbelägen nach unten gerät und am unteren Ende 14
des Spaltes austritt. Transporteinrichtungen wie z.B. Förderbänder, Rinnen oder dergl. 15 bzw. 16, dienen der Abfuhr des
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klassiorton Materials. Antoilo d:-3r Tranoporteinrichtungen
12, 13 können cbor auch andersartige oder auch ufcitoro orfindungsgo.'näßo
Siobeinrichtungen unterhalb der dcrgostollton
Siebmaschine, angeordnet werden, um cine weitere Klassierung
oder Behandlung dos Gutes herbeizuführen.
Die Fj 'g. 1 und 2 zeigen eine orfindungsgemäße Schwingsiobmnschine
mit oinem einzigon Arbeitsspalt. Dia Fig. 3 und
zoigon die Ausgestaltung diosoe Godankons in dor Weiss, daQ
zuiischon don Platten 16 insgesamt vier Siobpaaro 10 und damit
vier Siebspalts 17 ausgebildet sind. Der Antrieb dieser Siebmaschinon
kann uiio aus Fig. 1 ersichtlich erfolgen. Den vier ^
Siebspclton dor Fig. 3 und 4 können uioitore Siebe_uor- oder
nechgeordnot soin, uiobei die Führung der ffloteriolströme durch
Leitvorrichtungen erfolgt.
Die in den Fig. 1 bis 4 dorgostellten Schwingsiebe
schwingen gleichsinnig. Das AusfUhrungsboispiel nach Fig. 5
arbeitet mit gegensinnig schwingenden Siebon 19, 20, tuclche
vier Siebspalte 18 bilden. Die Siebe 19, 20 sind abwechselnd an den gegoneinnig angetriebenen Trogplatten 20 bziu. 21 auskragend
befestigt. Diese Siebmaschine ist mehr für Feingut M
bestimmt, denn eine die Annäherung der beiden gegenläufig schwingenden Siebflächen 19, 20 ist für gröberes Gut weniger
geeignet. Der Spalt 23, dar zwischen dom Ende jedes Siebes
und der gcgonüberliegondon Tragplatte der anderen Siobgruppe
besteht, soll klein soinf gleitende Dichtungslippen aus Gummi, Stahlblech oder dgl. (nicht dargostellt) können vorgesehen sein»
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-B-
Dia Fig. 6 und 7 zsigcn filöglichkaiten, luio msn Schuingsiebe
der erfindungsgcmäßen Art unter Ausnützung bekannter
Baupriruipien zu ujoitgohend ausgeglichenen Ziuoimessonschuiingern
vereinigen kann. Gemäß Fig. 6 morden ztuoi über oin elastisches
Bindeglied (z.B. Fedor 25) gekuppelte Schwingsiebe 26 mit einem
gemeinsamen liniuuchtantriGb 27 in Bauiegung gesetzt; gemäß Fig.
sind die beiden erfindungsgemäßen Schwinguinrichtungon 26
wieder mit einem elastischen Verbindungselement 25 verbunden, der Antrieb erfolgt jedoch durch oinen Exzenternntrieb 28
übar Pleuel 29 und Dämpfungsfodern 30. Bemerkt sei, daß eine
dsr beiden massen 26 auch nls bloße Gegenschujingmasse ausgeführt
sein könnte. Ferner wäre es möglich, durch unterschiedliche Größonbemossung der beiden schwingenden Massen 26 bewußt verschiadene
Schuiingtueiten jedes Siebes zu erreichen.
Gomäß den bisher beschriebenen AusführungsbBispielen
uiird den Sieben eine v/oruiiogerid lineare Schiuingbetuegung erteilt.
Es kann aber von Vorteil sein, den Siebeffekt dadurch zu verbessern, daß den Sieben kreisförmige oder elliptische Schuiingbeiuegungon
erteilt bzui. den geradlinigen Antriebsbetuegungen
zusätzlich überlagert u/erden, wie dies aus dor Schuiingsiebtßchnik
on sich bekannt ist. Auch ist es möglich und bei bostimmton
Materialien vorteilhaft, tuenn die Schuiingu/sits, gesshen
(3ber die Fallhöhe des Siebes, nicht überall die gleiche Amplitude
hat, sondern derart unterschiedlich ist, daß man im Bereich des Aufgabespaltee, also im größten Abstand dor beiden Siebdecken
auch größere Schiuingamplituden als im Austrittsbereich
der Siabdackan anwendet oder umgekehrt. Durch eine besondere
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@AD ORIGINAL
Lagerung de* Antriebsmittel und eine entsprechende Abstützung
dor schwingenden Teile der Vorrichtung ist diose Aufgabe
ohne toeiteros lösbar.
Dio optimalen Durchsatzloistungon und Siebeffekte u/erden
durch eine richtige lllahl dar Drahzahl, Schwingweite, Siebspaltiueite
und beidseitige Neigung der Siebe gegenüber dar Lotrechten
festgelegt und aufeinander abgestimmt. Dabei können die Beschleunigungsworte der Schwingmaschinen der erfindungsgemäßen
Art im weitesten Maße gesteigert werdan, da das Siebgut in beiden Richtungen durch die Vorrichtung beschleunigt
wird und nicht, wie bsi den herkömmlichen Siebvorgängcn, dio ^
Beschleunigung des Siabgutes durch die Maschine nur in Richtung
des AbuJurfes erfolgt, wogegen das UJiederauf troff an des Materials
auf die Siebbeläge ausschließlich eine Folge der Schwerkraft
Bemerkenswert ist, daß die erfindungsgemäßo Bauweise es
erlaubt, der Vorrichtung Beschleunigungen zu erteilen, die fast der Siebkonnzahl entsprechen (Siebkennzahl ist jene Beschleunigung,
ausgedrückt alsoein Vielfaches der Erdbeschleunigung g, die dem Siebgut senkrecht zur Siebdecke durch dia ^j
Maschine aufgezwungen wird) und zwar deshalb, weil kein besonderer UJurfwinkßl zum gleichzeitigen Transport des materials
notwendig ist, und das Material sehr steil auf die Siebbeläge auftrifft. Aus diesem Umstand resultiert bereits eine wesentliche
Steigerung dos Siebeffektes ohne Erhöhung der ßlaschinenbeschleunigung,
welche üblicherweise gegenüber der Siebkennzahl infolge des Ulurfwinkols höher liegt. Außerdem ist cino Angl&ichung
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dor Schwingweito an die filaschonweite der Siebe nicht mehr
im fterkömmlichon Verhältnis notwendig, da diu Trcnsportgeschufindigkoit
dos Materials nunmehr υοη anderen Faktoron
abhängig ist. Es können daher auch Feinsiobungen mit großen
Schwingwoiten -/orggnommon werden.
■Die fur den Siebeffekt maßgebende Geschwindigkeit, mit .
welcher das Siebgufc υοη der einen Decke abgoujorfon wird, sowie
die Geschwindigkeit, mit welcher das Material auf den gegenöberliegündon
Siebbelag aufprallt und die der Abwurfgeschwindigkeit
nahezu gleich sein kenn, steigt linear mit dar Drehzahl
der Antriebsmaschine, d.h. mit der Schwingfroquonz. Da jedoch
die Beschleunigung der Vorrichtung und dnmit die Beanspruchung
der Maschinenteile mit dem Quadrat der Drehzahl ansteigt, ist es vorteilhaft, mit größeren Schwingwuiten und kleineren Drehzahlen
arbeiten zu können. Dies soll jedoch nicht als Regel angesehen werden, da die Abstimmung zwischen Drehzahl, Schwingweits
und Spaltwoite ebenso in Abhängigkeit υοη der Zusammensetzung, dem Zustand und den Siebeigenschaften des zu behandelnden
Materials erfolgen muß.
Uiio bereits erwähnt, beruht bei einer Ausführungsart
die Erfindung im wesentlichen auf dem Gedanken, die Fördarbswegung
des Siebgutes von der eigentlichen Siebung zu trennen, soweit es sich um die zur Durchführung dDr beiden Bewegungen
notwendige Antriebskraft handelt. Infolgedessen erfordert
eine Vorrichtung der erfindungsgemäßen Art gegenüber solchen
der herkömmlichen Bauweise bei sonst gleichen Bedingungen ainen
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geringeren Energie aufwand, da dieser nur für Siebongszwocko
und nicht für den Transport das Siebgutes bonötigt wird. Dios
bedeutüt aber auch verhältnismäßig geringere mitschwingende
Hassan für eine konstante Arbeitsweise im Rosonnnzbetrieb.
Die spezifische Sieb- und Durchsatzleistung ist in orfindungsgemäöer»
Maschinen durch Erhöhung dor Beschlounigungsiuerto und
Vergrößerung der Spaltwoiton in weiten Bereichen eteigerungsfähig.
Bei der zweiten Ausführungsart dieser Erfindung ist es
möglich, dutch besondere Anordnung der Siebdocken oder durch ^t
Einbauten dis Durchflußgeschwindigkeit dos Materials gegenüber
der lediglich durch die Schwerkraft hervorgerufenen
Fördergeschwindigkeit praktisch beliebig zu steigern. Dio dazu erforderliche Energie ist jedoch gegenüber dem für die
Siebung erforderlichen Aufwand äußerst gering, da es lediglich
notwendig ist, die bereits durch die Schwerkraft vorhandene Kraftkomponente zu verstärken.
Zwei Ausführungsbeispiele für solche Bauwoisen zeigen
die Fig. θ und 9, in denen 30 die Siebe mit ihren Auflagern und den Fundamenten 32. und 33 die Antriebsmittel sind (Fig. B '
bis einschließlich 11). Diese beiden Konstruktionen beruhen
auf dem Gedanken, daß eine stärkere Erweiterung des Siebkanals nach unten vorteilhaft ist, weil es damit möglich ist, das
Siebgut in einem kürzeren Weg durch den Siebkanal zu fördern
(vgl. Pfeile D). Gemäß Fig. B wird die sich ergebende Siebkanelverbreiterung, die ab einem bestimmten, vom Siebgut
abhängigen Maximalwert den Wirkungsgrad der maschine verschlechtert, durch Abstufungen 34, gemäß Fig« 9 durch einon
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keilförmigen Einbaukörper 35 ausgeglichen. In beiden Fällen
erfolgt der Antrieb mittels Kurbel 36, doch sind natürlich auch
ahdorü Antriebe möglich.
Ein weiteres Beispiel für die Erzeugung von schräg nach unten gerichteten Abwurfbewegungen der Siebfläche, Jedoch
bei einem Siebkanal konstanter Breite, zeigt Fig. 10 in der einen und Fig. 11 in der anderen Extremlage. Die Siebe 30
sitzen in Platten 40, welche über Arme 41 und Lenker 42
pendelnd am Traggestell 42 hängen und durch den Kurbeltrieb
so bewegt werden, daß das material im Sinne des Pfeiles E
vom Sieb abgeworfen wird.
Schließlich zeigen die Fig. 12 und 13, wie man einem aus Sieben 30 gebildeten Kanal durch entsprechend verteilte
Unwuchtantriebe (bekannter Art) 50, Fig. 12, bzw. unter einem
Winkel wirksame Kurbeln 51, 52, Fig. 13, eine aus zwei Komponenten zusammengesetzte Bewegung erteilen kann, welche eine
Wellenbewegung 53 bzw. 54, jeweils mit der Schwingwoite S (welche in einem größeren Maßstab dargestellt ist, als den
Antriebssystemen entspricht) vorstellt; die voll gezeichnete
Wellenlinie sei der Hingang, die strichliert gezeichnete Linie der Rückgang der schwingenden (Klassen. Es ist ersichtlich, daß
diese sowohl eine Vertikal- als auch Horizontalbewegung ausführen, welche natürlich nicht für Jeden Paokt der Masse
gleiche Größe zu haben brauchen.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Bauweise besteht darin, daß das Siebgut nahezu senkrecht auf den Siebbelägen
auftritt, womit eine Herabsetzung des spezifischen
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Siebverschleißes auf ein bisher nicht bekannt gewesenes Minimum
verbunden ist. Ferner bedingt die Vertikalanordnung der Siebbeläge
eine optimale Selbstreinigung, u/eahalb die Erfindung besonders
auch für die Aussiebung von slebtechniech schmierig
beherrschbaran Siebgütern geeignet ist, wie z.B. feuchtes bis
nasses lshrohältiges oder klebriges material, spießiges Siebgut
und dgl, !Deiters wird ein besonderer Vorteil bei der Siebung von HeiOgut gesehen, da das material nur kurzzeitig mit den
Siebdecken in Berührung kommt, wodurch die durch die Hitze
nervorgerufenen Beanspruchungen der Siebdecko stark reduziert
werden. Ferner können die parallel zur Hauptschiuingrichtung
der Sisbflächen angeordneten Siebkanal-Begrenzungsflächen zur
Aufnahme und Befestigung von Sondereinrichtungon verwendet
werden, die zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit und Verwendbarkeit der Sieboorrichtung dienen* Als Beispiele von Sondereinbauten
seien angeführt:
a) fflaterialleitbloche oder Prallplatten zur Erhöhung der
Siebgenauigkeit und/oder Lenkung oder Umleitung des
Siebgutflusses;
b) Einbau von Bebrausunga-, Kühl-, Trocknungs- oder ^k
Absaugeinrichtungen j
c) An- oder Einbau von HleOgerSten, ProbenBhmern, Klappen,
Siebspannvorrichtungen verschiedenster Bauweisen.
Es kann fernor zweckmäßig sein, die Antriebssysteme
der Schwingsiebe so auszuführen, daß die erzeugten Schwingamplitudcn
einregulierbar, und zwar gewünschtenfalls auch bei arbeitender Maschine, sind. Solche Antriebe sind an sich bekannt.
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Es versteht sich, daß im Zusammenhang mit der vorlieflenden
Erfindung nicht nur roin mechanische, sondern
obensogut an sich bekannte pneumatische odop elektromagnetische
oder auch hydraulische Antriebe möglich sind.
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Claims (18)
1. Verfahren zum Sioben van schüttfähigem Gut mittols
Schwingsieben, dadurch gekennzeichnet, daQ men das Siebgut
in einen Siobkanal fallen läßt, welcher Kanal von mindestens einer, vorzugsweise aber zwei und dann einander gegenüberliegenden
und quer zur Richtung der Schwerkraft schwingenden Siabflächer» begrenzt ist und daß die Siebgutteilchen durch
jedes schwingende Sieb zur Durchführung von Bewegungen quer zur Ufirkungsrichtung der Schwerkraft veranlaßt werden, wobei
die den Teilchen erbeilten Beschlounigungsiuerte ausreichen, 4|
um d*i8 Siebgut auf die Siebflachen aufprallen zu lassen, wobei
feines Siebgut (Unterkorn) durch die Sieböffnungcn hindurchtritt
und das grobe Siebgut (Überkorn) den Siebkanal insgesamt in Fallrichtung durchwandert»
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr des Siabgutos über Zufuhrvorrichtungen erfolgt und
das Siebgut im Siebkanal der Wirkung der Schwerkraft überlassen bleibt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, Λ
daß den Schwingsieben Schwingbewegungen erteilt werden, welche aus überlagerten Antriebsbeiuegungen in vorwiegend oder gänzlich
horizontaler und vorwiegend oder gänzlich vertikaler Richtung entstanden sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Schwingsieben eine Pendelbewegung erteilt wird.
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5. Vorrichtung zur Durchführung deö Verfahrens nach einem
dor Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens
einen in lotrechter bzuj. praktisch lotrechter Richtung verlaufenden
SMskanal sufmeist, in welchen das Siebgut von oben oingefUhrt
wird und der an mindestens einer Seite von einor Siebflächc
(1O) begrenzt ist, die durch eine an sich bekannte Vibrationsoinrichtung in senkrecht oder annähernd senkrecht
zu dieser Siebfläche verlaufende und folglich etwa senkrecht
zur Kanalachse gerichtete Schwingungen versetzt tuird (Fig. 1
und 2). "
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vibrationsolnrichtung dem Sieb (10) bzw. den Sieben
übliche lineare, mindestens teilweise in horizontaler Richtung vorlaufende Schwingungen erteilt. /
7. . Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vibrationsoinrichtung don Siebflachen (10) wie an sich bekannt
elliptische bis kreisförmige Schwingbewcgungon erteilt.
Θ. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß dem schwingenden Sieb zusätzlich zu dor in horizontaler
Richtung vor sich gehenden Hauptschüfingbewegung Schwingungen
in anderer Richtung, Frequenz und Größe überlagert werden.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Siobkanal eine lotrecht bzw. praktisch
lotrecht verlaufende Symmetrieebene aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß durch besondere Anordnung der Siebdecken irrsbes. eine Neigung derselben bzw. durch Einbauten die Durchlaufgeschwindigkeit
des Materials beeinflußt ist, wodurch eine
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Steuerung dor Aufgabomenge und/odor Trennschärfe boi verhält*·
nismäßig geringem Energieaufwand erreicht tuird.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die parallel zur Hauptschu/ingrichtung
liegendem seitlichen Trag- bzu». Siebkanalbogrenzungsplatton
zur Aufnahme von Vorrichtungen eingerichtet sind, die zur Erhöhung
der Siebleistung bzw. Behandlung dos Siobgutos dienen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden den Siobkanal begrenzenden Siebe gegensinnig schuiingon.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Siebkanäle zwischen zuioi einander
gegenüberliegenden, sich mit den Sieben zu den Kanälen ergänzenden Seitenplatten ausgeführt sind, wobei diese Seitonplatten
und ihre Schwingantriebe den Kanälen gemeinsam sind (Fig. 3 und 4).
14. Vorrichtung noch einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Siebkanäle zwischen gemeinsamen Seitenplatten übereinander angeordnet sind, wobei zur Führung
des IKlatorialstromes Führungauorrichtungen vorgesehen sein können.
15. Vorrichtung nach einom dar Ansprüche 5 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere je eine Seitenfläche eines Kanales ergebende Siobflächen von einer gemeinsamen Tragplatte abstehen
und über diese in Schwingungen versetzbar sind, und daß die
zugehörigen zweiten Siebflächen dieser Kanäle von einer zweiten, der ersten Tragplatte gegenüber angeordneten und parallel zu
ihr verlaufenden Tragplatte abstehen, die ihrerseits gegenläufig
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zur erstgenannten Tragplatte in Schwingungen versetzbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Anspruchs 5 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schiuinguieite des Siebkanols gesehen
Über seine' Höhe unterschiedlich ist.
17. Vorrichtung nach einem dar Ansprüche 5 bis 16, dadurch
gokennizoichnet, daß die SchuiingamplitudQ dor Schwingsiebe durch
pendelnde Aufhängung der Schwingsiebe im Aufgabeboroich größer
ist als im Entnahmeberaioh«
18. Votrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 16S dadurch
gekennzeichnet, daß die Antriebsmittel der Schwingsiebs in an sich bekannter Weise eine Vorstellung der Schiuingamplituden
erlauben»
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Q \ j θ S J B θ "J
Applications Claiming Priority (1)
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