DE180884C

DE180884C -

Info

Publication number: DE180884C
Application number: DENDAT180884D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 180884 -KLASSE 34/. GRUPPE

JULIUS WEBER und ERNST SCHULZE in HIRSCHFELDE i. S.

Vorliegende Erfindung betrifft eine Kiste, welche sich in einen Schreibtisch oder -pult verwandeln läßt. Zu diesem Zweck ist in der Höhe oder über der Oberkante des Kisten-Unterteiles eine die Schreibfläche darstellende Tischplatte oder ein Pultdeckel angeordnet, welcher beim Aufklappen des Kistendeckels freiliegt, und letzterer ist mit in Abteilungen an den Kopfenden des Kistenunterteiles untergebrachten, verschiebbaren Beinen durch eine Hebelvorrichtung in der Weise Verbunden, daß die Beine unten aus der Kiste heraustreten, wenn man den Kistendeckel aufklappt. Dies geschieht unter gleichzeitiger Hebung der Kiste, bis der Schreibtisch oder das Pult eine zum Schreiben geeignete Höhe einnimmt. Durch auf die Beine wirkende Federn wird das Heben der Kiste erleichtert. Um den Schreibtisch oder das Pult bequem benutzen zu können, ist unter dem Boden der Kiste ein aufklappbarer Sitz angebracht, den man vor der Kiste aufstellen kann.

Eine solche Einrichtung findet eine praktische Anwendung besonders als Kiste für Militärakten, indem sich diese ohne weiteres in einen Feldschreibtisch oder -pult umwandeln läßt.

Auf der Zeichnung ist eine in ein Feldschreibpult verwandelbare Militäraktenkiste als beispielsweise. Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht.

Fig. ι ist eine Seitenansicht der Kiste mit aufgeklapptem Deckel, herausgeschobenen Beinen und aufgestelltem Sitz.

Fig. 2 ist eine der Fig. ι entsprechende Vorderansicht.

Fig. 3 ist ein senkrechter Querschnitt durch eine die Iiebelvorrichtung aufnehmende Abteilung der aufgeklappten Kiste.

Fig. 4 ist ein gleicher Schnitt bei geschlossener Kiste.

Fig. 5 ist ein Grundriß der Kiste bei abgenommenem Deckel und aufgeklapptem Pultdeckel.

Fig. 6 ist eine Unteransicht der Kiste und zeigt die Anordnung des aufklappbaren Sitzes unter dem Kistenboden.

Das Innere des Unterteiles α der dargestellten Kiste ist in eine Anzahl von zur Aufnahme von Akten oder dergl. dienenden Schubladen und Fächern eingeteilt^ die durch eine verschließbare vordere Klappe b zugänglich sind (Fig. 2). In der Höhe oder über der Oberkante des Unterteiles α befindet sich der um seine Hinterkante drehbare Pultdeckel c, welcher die für Schreibmaterial bestimmten oberen Fächer (Fig. 5) überdeckt. In einem dieser Fächer kann auch eine Lampe d außer Gebrauch Platz finden.

Durch parallel zu den beiden Kopfwandüngen gerichtete Scheidewände e. sind schmale Abteilungen gebildet, welche zur Aufnahme der verschiebbar angeordneten, rahmenförmigen Beine f, g dienen, die zweckmäßig unter dem Boden der Kiste miteinander verbunden sind. Die Beine stehen unter der Wirkung von Schraubenfedern h, welche durch Stangen geführt sind und sich gegen die

oberen Enden der Beine stützen (Fig. 3 und 4).

Die verschiebbaren Beine f, g stehen durch in den beiden engen Abteilungen vorgesehene Hebelvorrichtungen mit dem Kistendeckel i in Verbindung, und zwar so, daß dieselben bei geschlossenem Deckel in ihre Abteilungen hineingezogen sind (Fig. 4) und beim öffnen des Deckels aus den Abteilungen nach unten heraustreten (Fig. 3). Wie dargestellt, besteht die Hobelvorrichtung aus den miteinander gelenkig verbundenen Gliedern j, k, von denen das eine an den oberen Teil der Beine / bezw. g angelenkt und das andere um einen Bolzen auf der Kistenwand e drehbar ist. Das eine Glied / ist durch ein daran angelenktes Glied I mit einem zweiarmigen Hebel m verbunden, der im oberen Teile der Abteilung seinen Drehpunkt hat und dessen oberes Ende mittels einer Stange η mit dem Deckel i in Verbindung steht. Die Hebelanordnung ist so gewählt, daß die bei geöffnetem Deckel gehobene Kiste in ihrer oberen Stellung ohne Anwendung von Sperrvorrichtungen verbleibt (Fig. 1 bis 3).

Zum Schutz gegen Sonnenlicht kann man an dem Deckel i Stangen lösbar befestigen, welche eine Decke 0 tragen.

Unter dem Boden der Kiste ist ein aufklappbarer, vor der Kiste aufstellbarer Sitz p mit einer ausziehbaren Stange q angeordnet, die den beiden Stützen r des Sitzes als Drehpunkt dient und dieselben in aufrechter Stellung hält (Fig. 1).

Um bei dieser Einrichtung die Kiste in ein Pult umzuwandeln, ist es bloß erforderlich, den Deckel i aufzuklappen. Infolge der Verbindung des Deckels mit den verschiebbaren Beinen treten diese alsdann aus ihren Abteilungen heraus, wobei die Kiste mit dem Pultdeckel c auf die zum Schreiben passende Höhe gebracht wird. Nachdem dies geschehen, zieht man den Sitz unter dem Boden der Kiste hervor und stellt ihn vor der auf diese Weise in ein Pult umgewandelten Kiste auf. Das Öffnen des Kistendeckels bezw. das Heben der Kiste bei der Umwandlung in ein Schreibpult oder -tisch wird durch die Federn h unterstützt.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. In einen Schreibtisch oder ein Schreibpult verwandelbare Kiste, dadurch gekennzeichnet, daß der Kistendeckel (i) mit verschiebbaren Beinen (f, g) derart in Verbindung steht, daß diese beim Aufklappen des Kistendeckels aus der Kiste nach unten heraustreten.
2. Ausführungsform der Kiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiebbaren Beine (f, g) an den beiden Kopienden zusammen einen Rahmen bilden, welcher mittels zweier in den Abteilungen des Kistenunterteiles angebrachter Hebelvorrichtungen (i, k, I, m, n) mit dem Kistendeckel (i) verbunden ist.
3. Ausführungsform der Kiste nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,- daß unter dem Boden derselben ein aufklappbarer Sitz (p) mit einer ausziehbaren Stange (q) angebracht ist, die den Drehpunkt für die Stützen (r) des Sitzes bildet und dieselben in der aufrechten Stellung hält.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.