DE1805758B2 - Verfahren zur Abtrennung von Acryl saure aus wäßriger Rohacrylsaure - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von Acryl saure aus wäßriger RohacrylsaureInfo
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Description
3 4 S
Energieaufwand besonders gering, wenn das Extrak- Destillationskolonnen nur unzureichend zu 83% ent- |
tionsmittel mit Wasser ein tief siedendes Azeotrop bil- fernt, so daß die gewonnene Acrylsäure noch 2 % Essig- ?
deL säure enthält Außerdem ist bei diesen Verfahren nicht j|
Die zur Extraktion von Acrylsiure aus wäßriger nur die Entfernung der Essigsäure zu aufwendig, |
Rohsäure bisher vorgeschlagenen Lösungsmittel sieden 5 sondern auch die destillative Entfernung des Wassers |
meist tiefer als Acrylsäure und müssen daher zur Ge- aus den Extrakten, die bei einem Acrylsäuregehalt von ί
winnung reiner Acrylsäure aus den Extrakt abdestil- 15 Gewichtsprozent etwa 20 Gewichtsprozent Wasser |
liert werden. Hierdurch ergibt sich sin beträchtlicher enthalten sowie die destillative Reinigung eines Teiles %
Energieaufwand für die Rückgewinnung des Extrak- des verwendeten Lösungsmittels vor Wiedereinsatz in ,
tionsBiittels, denn der ExtraH besteht im allgemeinen io die Extraktionsstufe. Aus den Ausführungen in der |
zu 70 bis 85 % aus ExtraktionsmitteL Bei Verwendung niederländischen Auslegeschrift 6 702 292 kann schließ- |
eines hotbsiedenden Lösungsmittels mit einem Siede- lieh entnommen werden, daß die eingesetzten N-Alkyl- ί
punkt von mehr als 1800C wird nach Extraktion und pyrrolidone zum Nachteil des Verfahrens keine azeo- |
Extraktentwässerung die Acrylsäure aus dem Extrakt tropen Gemische mit Wasser bilden, so daß im Abwas- §
abdestilliert; das annähernd säurefreie Extraktionsmit- *5 ser der Extraktionsstufe gelöstes Extraktionsmittel von |
tel fließt bei optimalen Verbältnissen nach Kühlung etwa 3,5 g pro 100 g extrahierter Acrylsäure nicht zu- J
und Filtration, also ohne aufwendige Reinigung rückgewonnen werden kann. %
in die Extraktionskolon"e zurück, Diese Verfahrens- Die britische Patentschrift 1 081 095 beschreibt ein |
weise erfordert den Einsatz eines Lösungsmittels, das Verfahren zur Trennung einer Acrylsäure und Essig- I
bei der Extraktion die unverdampfbaren, hochsieden- so säure enthaltenden Mischung, wobei die Mischung mit ,
den Bestandteile der Rohsäure nicht oder nur in un- Wasser und einem Extraktionsmittel für Acrylsäure in
wesentlicher Menge löst. Dann kann ein unschädlicher Berührung gebracht wird. Als geeignete Extraktions- |
Gehalt von Verunreinigungen im Extraktionsmittel mittel werden Äther, Alkohole, Ketone und Ester emp- j
durch destillative Aufarbeitung eines Teiles des ge- fohlen, wobei die Durchführbarkeit des Verfahrens ■
brauchten Extraktionsmittels leicht eingehalten wer- «5 lediglich am Einsatz von Diisopropyläther beispielhaft .
den. demonstriert wird. Da aliphatische Äther bekanntlich ■■
Schließlich ist ein ausreichender Dichteunterscbied Ätherperoxid bilden, sind sie aus Sicherheitsgründen ^
zwischen Rohsäure, welche beispielsweise eine Dichte als Extraktionsmittel abzulehnen. *
von 1,05 aufweist, und Extraktionsmittel Yorausset- Schließlich wird in einer älteren Patentanmeldung 5
zung für den reibungslosen Verlauf der kontinuierlichen 30 (vgl. die deutsche Offenlegungsschrift 1 942 332) vorExtraktion.
Beispielsweise ist Actophenon mit einer geschlagen, aus einer Mischung von Acrylsäure und i
Dichte von 1,028 als Lösungsmittel ungeeignet. Essigsäure die Acrylsäure mit Hilfe von Isophoron \
Die bekannten Verfahren zur Isolierung von Acryl- zu extrahieren.
säure aus wäßrigen Lösungen umfassen im allgemeinen Das erfindungsgemäße Verfahren zur Abtrennung
Extraktionsverfahren mit Extraktionsmitteln, die bei 35 reiner Acrylsäure aus einer wäßrigen Rohsäure, die \
Berücksichtigung der vorhergehenden Ausführungen neben Acrylsäure noch geringe Mengen an Essigsäure j
nur bedingt verwendbar oder ungeeignet sind. Formaldehyd, Acrolein, Maleinsäure und höheren i
Nach dem einschlägigen Stand der Technik werden Carbonsäure sowie gegebenenfalls polymere Acryl- I
zur Extraktion hauptsächlich tiefsiedende Lösungsmit- säure enthält, durch Extraktion mit einem organischen |
tel verwendet, was — wie bereits erwähnt — unwirt- 40 Lösungsmittel und Auswaschen des anfallenden orga- i
schaftlicb ist. Die Verwendung hochsiedender Lö- nischen Extraktes mit Wasser, worauf aus dem ausge- |
sungsmittel wird in der Patentschrift 54 354 des waschenen und durch azeotrope Destillation entwässer- |
Amtes für Erfindungs- und Patentwesen in Ost Berlin ten Extrakt Acrylsäure durch Destillation abgetrennt ;
und in der niederländischen Auslegeschrift 6 702292 wird, ist dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrige,
beschrieben. Das erstgenannte Patent empfiehlt die 45 acrylsäurehaltige Rohsäure mit etwa 1 bis 10 Gewichts-Anwenduug
höherer aliphatischer Carbonsäuren mit teilen 3,3,5-Trimethylcyclohexanon, gegebenenfalls im
einer Kettenlänge von mindestens 6 C-Atomen als Gemisch mit Isophoron, pro Gewichtsteil Acrylsäure
Extraktionsmittel, wobei die Extraktion teilweise bei bei einer Temperatur von etwa 5 bis 200C extrahiert
erhöhter Temperatur durchgeführt wird. Aus den er- und den anfallenden Extrakt mit etwa 1 bis 8 Gewichtshaltenen
Extrakten wird die Acrylsäure abdestilliert. 50 teilen Wasser pro Gewichtsteil Acrylsäure auswäscht.
Da das genannte Patent keine Angaben über die Tren- Vorteilhafterweise führt man die Extraktion der
nung von Acrylsäure und Essigsäure, über die Entfer- Rohsäure mit dem Extraktionsmittel sowie das Ausnung
gelösten Wassers aus den Extrakten sowie über waschen des organischen Extraktes mit Wasser gleichdie
Wiederverwendbarkeit des Extraktionsmittels be- zeitig und vorzugsweise jeweils im Gegenstrom durch,
ziehungsweise über dessen Reinigung enthält, ist es 55 Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Verfraglich,
ob die angeführten Carbonsäuren als Extrak- fahrens der Erfindung verwendet man zur Extraktion
tionsmittel geeignet sind und das bekannte Verfahren der Rohsäure pro Gewichtsteil Acrylsäure etwa 2 bis
in kontinuierlicher Verfahrensweise betrieben werden 4 Gewichtsteile Extraktionsmittel und zum Auswaschen
kann. des Extraktes etwa 1 bis 4 Gewichtsteile Wasser pro
In der niederländischen Auslegeschrift 6 702 292 60 Gewichtsteil Acrylsäure.
wird ein Verfahren beschrieben, das die Extraktion der Es hat sich weiterhin gezeigt, daß der Extraktionswäßrigen
Rohacrylsäure mit hochsiedenden N-Alkyl- effekt besonders günstig ist, wenn man die Extraktion
pyrro3idonen durchführt. Obwohl die Verteilungskoef- in einer Pulsationskolonne durchführt. Um eine PoIyfizienten
und Trennfaktoren der angeführten Alkyl- merisation der Acrylsäure bei der destillativen Aufpyrrolidone
bezüglich der Trennung von Acrylsäure 65 arbeitung des Extraktes zu verhindern, stabilisiert man
und Essigsäure gut sind und somit die Trennung der den bei der Extraktion anfallenden organischen Extrakt
beiden Säuren in der Extraktionskolonne wahrschein- sowie das Sumpfprodukt der ersten Destillationsstufe
lieh erscheint, wird die Essigsäure mit Hilfe zweier jeweils vor der Destillation mit Methylenblau.
Die Wirtschaftlichkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens kann dadurch erhöht werden, daß man aus der
bei der Extraktion der Roh säure anfallenden wäßrigen Phase gelöstes Extraktionsmittel als azeotropes Gemisch
mit Wasser in einer dritten Destillationsstufe abtrennt und nach Phasentrennung das Extraktionsmittel in die Extraktionsstufe zurückführt.
Wie bereits erwähnt, können erfindungsgemäß Rohsäuren eingesetzt werden, die bei der katalytischen
Gasphasenoxydation von Propylen oder Acrolein erhalten werden. Die wäßrige Rohsäure kann beispielsweise
etwa 5 bis 40 Gewichtsprozent Acrylsäure, etwa 0,5 bis 8 Gewichtsprozent Essigsäure, etwa 1 bis 5 Gewichtsprozent
Formaldehyd und Acrolein, bis etwa 2 Gewichtsprozent Maleinsäure und höhere Carbonsäuren
sowie etwa bis 2 Gewichtsprozent polymere Acrylsäure enthalten.
Die zur Durchführung der Extraktion, der Extraktaufarbeitung sowie zur Lösungsmittelrückführung aus
der bei der Extraktion anfallenden wäßrigen Phase wichtigen physikalischen Daten der erfindungsgemäßen
Extraktionsmittel sind aus Tabelle 1 ersichtlich:
Molgewicht
Dichte
Siedepunkt
Viskosität
Löslichkeit in Wasser
Löslichkeit von Wasser in
Siedepunkt des Azeotrops
mit Wasser
mit Wasser
Wassergehalt des Azeotrops
Verteilungskoeffizienten
im System Säure/Wasser
im System Säure/Wasser
für Acrylsäure
für Essigsäure
Trennfaktor
3,3,5-Tri-
tnethylcyclo-
hexanon
140,2
0,888
0,888
189°C
2,54 cP
0,3%
1.4%
2,54 cP
0,3%
1.4%
980C
70%
70%
2,25
0,45
5,0
0,45
5,0
Isophoron
138,2
0,923
0,923
215°C
2,6 cP 1,2% 4,3%
2,6 cP 1,2% 4,3%
99°C
84%
84%
5,5
1,3
4,2
1,3
4,2
35
40
Das erfindungsgemäße Verfahren weist gegenüber den bekannten Verfahren verschiedene Vorteile auf.
So ist es nunmehr möglich, aus einer wäßrigen Roh-Acrylsäurelösung,
welche insbesondere mit Essigsäure verunreinigt ist, Acrylsäure mit einem Reinheitsgrad
von 99,7 bis 99,8 % in 96- bis 98 %iger Ausbeute zu iso-Heren, d. h. daß die Acrylsäure hinsichtlich des Reinheitsgrades
allen technischen Anforderungen entspricht. Trotz des vorzüglichen Reinheitsgrades der Acrylsäure,
den das Verfahren der Erfindung ermöglicht, weist dieses gegenüber den bekannten Verfahren eine
wesentliche Vereinfachung auf, indem zur Extraktion und zur Abtrennung der Acrylsäure von den übrigen
Bestandteilen derRobsäurenureineExtraktionskolonne benötigt wird.
Eine beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens sei an Hand der Figur näher er-Üäutert.
Die zu reinigende Rohacrylsäure, die im allgemeinen 5 bis 40 Gewichtsprozent Acrylsäure, 0,5 bis 8 Gewichtsprozent
Essigsäure, 1 bis 5 Gewichtsprozent 6g Carbonylverbindungen in Form von Formaldehyd und
Acrolein, 0 bis 2 Gewichtsprozent Maleinsäure und höhere Carbonsäuren, 0 bis 2 Gewichtsprozent polymere
Acrylsäure sowie als Stabilisator z. B. 0,1 Ge^
wichtsprozent Methylenblau enthält, wird über Leitung
1 in Höbe des 30. bis 40. Bodens in die mit 60 Siebboden
ausgestattete Pulsaiionskolonne 2 eingeleitet und im Gegenstrom mit dem über die Leitung 3 am
Fuße der Pulsationskolonne 2 einströmenden Extraktionsmittel beziehungsweise Extraktionsmittelgemisch
beliebigen Mischungsverhältnisses bei Raumtemperatur extrahiert. Der in der Pulsationskolonne 2 aufsteigende
organische Extrakt wird im Gegenstrom mit Wasser, das über Leitung 4 dem oberen Teil der Pulsationskolonne
2 zugeführt wird, ausgewaschen, so daß über Kopf der Kolonne 2 durch die anschließende Leitung
6 ein Extrakt abgezogen wird, der außer dem Lösungsmittel noch 5 bis 30 Gewichtsprozent Acrylsäure,
2 bis 15 Gewichtsprozent Wasser und weniger als 0,1 Gewichtsprozent Essigsäure enthält und mit
Methylenblau noch ausreichend stabilisiert ist. Dieser Extrakt vnrd in der anschließenden ersten Destillationsstufe
7 durch Destillation unter vermindertem Druck von Wasser befreit und über die Leitung 12
in die Acrylsäurekolonne 13 eingeleitet. Über Kopf der Destillationskolonne 7 wird ein azeotropes Gemisch
aus Lösungsmittel und Wasser abgezogen, das über die Leitung 8 dem Trenngefäß 9 zur Trennung
in eine organische und eine wäßrige Phase zugeführt wird. Die organische Phase wird vom Trenngefäß 9
über die Leitung 11 dran Kopf der Destillationskolonne
7 als Rücklauf zugeführt, während die wäßrige Phase, die 0,1 bis 1 Gewichtsprozent Acrylsäure enthält,
über die Leitungen 10 und 4 zum Kopf der Extraktionskolonne 2 zurückfließt. Von dem aus der
Destillationskolonne 7 über die Leitung 12 abfließenden wasserfreien, methylenblauhaltigen Extrakt wird
ein geringer Teil abgezweigt und über die Leitung 19 in den oberen Teil der Destillationskolonne 7 zur Stabilisierung
der dort angereicherten Acrylsäure geleitet. In der zweiten Destillationsstufe 13 wird der durch die
"Leitung 12 zufließende wasserfreie Extrakt bei einem Druck von weniger als 100 Torr destilliert, wobei eine
99,7- bis 99,9 %ige Acrylsäure in 96- bis 97 %iger Ausbeute über die Leitung 14 entnommen wird. Aus dem
Sumpf der Destillationskolonne 13 wird das praktisch säurefreie Extraktionsmittel kontinuierlich abgezogen
und nach Kühlung über die Kreislaufleitung 3 der Extraktionskolonne 2 zugeführt. Der Inhalt der Destillationskolonne
13 wird mit einer 2%igen Lösung von Methylenblau in Acrylsäure, welche über Leitung 20
zugeführt wird, stabilisiert. Die im unteren Teil der Extraktionskolonne 2 anfallende wäßrige Phase der
Extraktion wird, da sie eine der Löslichkeit entsprechende Menge an Extraktionsinittel enthält, zur Rückgewinnung
des gelösten Extraktionsmittels über die Leitung 5 in die dritte Destillationsstufe 15 aufgegeben
und bevorzugt bei Normaldruck destilliert. Das über Kopf der Kolonne 15 über die Leitung 16 abziehende
dampfförmige Destillat stellt ein azeotropes Gemisch aus Extraktionsmittel und Wasser dar, das im Trenngefäß
17 in zwei Flüssigkeitsschichten getrennt wird. Die obere organische Phase, die aus dem Extraktionsmittel besteht, fliegt über die Leitungen 18 und 3 in die
Pulsationskolonne 2 zurück, während die untere wäßrige Schicht als Rücklauf über die Leitung 22 in die Destillationskolonne
15 zurückgeführt wird. Der im Sümpf der Kolonne 15 anfallende wäßrige Destillationsrückstand,
enthaltend Essigsäure, Aldehyde, höhere Carbonsäuren sowie polymere Acrylsäure, wird über die
Leitung 21 abgezogen.
tjP&ESNKK&i»·
364
Das aus der Pulsationskolonne 2 über diel Leitung 5 abfließende, annähernd acrylsäurefreie Abwasser der
Extraktion enthält je nach dem Mischungsverhältnis des Extraktionsmittelgemisches noch 0,3 bis 1,2 Gewichtsprozent
Extraktionsmittel. Wenn auf die Rückgewinnung dieser geringen Mengen Extraktionsmittel
verzichte!! wird, entfällt die Destillationskolonne 15 mit Zubehör 16, 17,18, 21 und 22.
Im Verlauf von 72 Stunden wurde in Höhe de? 40. Siebbodens einer mit 60 Siebboden ausgestatteten
Pulsationskolonne 2 21,6 kg wäßrige, mit Methylenblau stabilisierte, Rohacrylsäure mit einem Gehalt
von 20,7 Gewichtsprozent Acrylsäure, 1,7 Gewichtsprozent Essigsäure, 1 Gewichtsprozent Carbonylverbindungen
und 0,7 Gewichtsprozent höheren und polymeren Carbonsäuren eingeleitet. In den unteren
Teil der Extraktionskolonne 2 wurden gleichzeitig 25,9 kg S.S.S-Trimethylcyclohexanon als Extraktionsmittel und am Kopf der Kolonne 2 in Höhe des 60. Siebbodens
27,6 kg Wasser zum Auswaschen des Extraktes eingeleitet. Der über Kopf der Extraktionskolonne 2
ablaufende Extrakt, bestehend aus 82 Gewichtsprozent 3,3,5-Trimethylcyclohexanon, 14 Gewichtsprozent
Acrylsäure, 3,9 Gewichtsprozent Wasser sowie Spuren von Essigsäure und Stabilisator, wurde in der
anschließenden Destillationskolonne 7 unter einem Vakuum von 30 Torr und einer Kopf temperatur von
32°C Azeotrop entwässert. Während des Entwässerns wurde die Acrylsäure im oberen Teil der Kolonne 7 mit
methylenblauhaltigem Extrakt aus dem Sumpf der Kolonne 7 stabilisiert. Das erhaltene Azeotrop aus
Wasser und 3,3,5-Trimethylcyclohexanon mit einem Wasseranteil von 70 Gewichtsprozent wurde in zwei
Phasen getrennt und die aus 3,3,5-Trimethylcyclohexanon bestehende organische Phase als Rücklauf auf den
Kopf der Kolonne 7 gegeben, während die wäßrige Phase, die etwa 1 Gewichtsprozent Acrylsäure enthielt,
in die Extraktionskolonne 2 zurückgeführt wurde. Das entwässerte Sumpfprodukt der Destillationskolonne 7
wurde in die untere Hälfte der Destillationskolonne 13 eingeleitet und im Vakuum bei 5 Torr und einer Kopftemperatur
von 32 C destilliert. Es wurden 4,35 kg 99,7 %ige Acrylsäure gewonnen. Dies entspricht einer
Ausbeute von 970U ^er Theorie. Die Acrylsäure enthielt
als Verunreinigungen 0,1 Gewichtsprozent Essigsäure, 0,1 Gewichtsprozent 3,3,5-Trimethylcyclohexanon
und 0,1 Gewichtsprozent Methylenblau. Der Inhalt der Destillationskolonne 13 und das Destillat wurden
durch kontinuierlichen Zusatz einer geringen Menge methylenblanhaltiger Acrylsäure stabilisiert. Aus der
Blase der Destillationskolonne 13 wurde kontinuierlich annähernd acrylsäiarefreies 3,3,5-Trnnethylcyclobexanon
abgezogen und nach Kühlung und Filtration wieder der Extraktionskolonne 2 zugeführt. Die im Sumpf
der Extraktionskolonrie 2 anfallende wäßrige Phase, bestehend aus 97,7 Gewichtsprozent Wasser, 0,4 Gewichtsprozent
3,3,5-Trimethylcyclohexanon, 0,8 Gewichtsprozent Essigsäure, 0,5 Gewichtsprozent Carbonylverbindungen,
0,1 Gewichtsprozent Methylenblau und 0,5 Gewichtsprozent höheren und polymeren Carbonsäuren,
wurde zur Rückgewinnung des Extraktionsmittels in die Destillationskolonne 15 geleitet und
bei einer Temperatur von 1000C und Atmosphärendruck
destilliert, wobei das 3,3,5-Trimethylcyclohexanon in Form eines Azeotrops mit Wasser bei einer Kopitemperatur
von 980C abdestillierte. Nach Phasentrennung
des Azeotrops wurde das zurückgewonnene 3,3,5-Trimethylcyclohexanon in die Extraktionskolonne
2 zurückgeführt. Der aus dem Sumpf der Destillationskolonne 15 abfließende Destillationsrückstand
enthielt etwa 99 % der in der Rohacrylsäure enthaltenen
ao uner wünschten Nebenprodukte.
Der mit 60 Siebboden ausgestatteten Extraktionskolonne 2 wurden stündlich in Höhe des 40. Siebbodens
aS 300 g einer wäßrigen, mit Methylenblau stabilisierten
Rohacrylsäure aufgegeben, die 24,7 Gewichtsprozent Acrylsäure, 2 Gewichtsprozent Essigsäure, 0,7 Gewichtsprozent
Carbonylverbindungen und 0,6 Gewichtsprozent höhere und polymere Carbonsäuren ent-
3" hielt. In den unteren Teil der Extraktionskolonne 2 wurden
stündlich 300 g eines Gemisches aus 3,3,5-Trimethylcyclohexanon und Isophoron im Mischungsverhältnis
3:1 als Extraktionsmittel eingeleitet. Dem oberen Teil der Extraktionskolonne 2 wurden in Höhe
des 60. Siebbodens stündlich 350 g Wasser zum Auswaschen des Extraktes zugeführt. Der über Kopf
der Extraktionskolonne 2 abströmende Extrakt enthielt 18,5 Gewichtsprozent Acrylsäure, 6,6 Gewichtsprozent
Wasser und 74,8 Gewichtsprozent Extraktionsmittel sowie Spuren von Essigsäure und Methylenblau.
Der Extrakt wurde wie im Beispiel 1 beschrieben aufgearbeitet. Es wurden pro Stunde durchschnittlich
72 g Acrylsäure, welche noch 0,1 Gewichtsprozent Essigsäure und 0,1 Gewichtsprozent 3,3,5-Trimethylcyclohexanon
enthielt, erhalten. Dies entspricht einer Ausbeute von 97%. bezogen auf die in der Rohacrylsäure
enthaltene Menge an Acrylsäure. Das Sumpfprodukt der Destillationskolonne 15 enthielt nach Rückgewinnung
des gelösten Extraktionsmittels noch 1 Gewichtsprozent Essigsäure, was etwa 98 % der i η der
Rohacrylsäure enthaltenen Essigsäure entsp^cht, 0,5 Gewichtsprozent Carbonylverbindiungen, 0,3 Gewichtsprozent
höhere und polymere Carbonsäuren sowie 0,2 Gewichtsprozent Acrylsäure.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
309549/423
Claims (2)
1. Verfahren zur Abtrennung reiner Acrylsäure trennung von Acrylsäure aus einer wäßrigen Rohsäure
aus einer wäßrigen Rohsäure, die neben Acrylsäure 5 geeignetes Lösungsmittel gestellt werden:
noch geringe Mengen an Essigsäure Formal- L &]η. te Lösungsvennögen für Acrylsäure,
debyd, Acrolem, Maleinsäure, und höheren Car- 2 hohe Selektivität,
bonsäuren sowie gegebenenfalls polymere Acryl- 3; chemische ^dKf616112 gegeilüber sämtlichen Besaure
entnalt, durch Extraktion mit einem organi- siandtel]6I1 der Rohsäure,
sehen Losungsmittel und Auswaschen des anfallen- 10 4 . Wasserlöslichkeit,
den organischen Extraktes mit Wasser, worauf aus 5 ausreichende Siedepunktdifferenz gegenüber Acryldem ausgewaschenen und durch azeotrope Destilla- säure
sehen Losungsmittel und Auswaschen des anfallen- 10 4 . Wasserlöslichkeit,
den organischen Extraktes mit Wasser, worauf aus 5 ausreichende Siedepunktdifferenz gegenüber Acryldem ausgewaschenen und durch azeotrope Destilla- säure
tion entwässerten Extrakt Acrylsäure durch De- 6 hohe; Siede ^1 ^ YeTgdch ^ siedepunkt
stillation abgetrennt wird, dadurch ge kenn- der Acrylsäure und
?eu-ChB V^ daß -man *"? w^' aC^fT 15 7· ausreichender Dichteunterschied gegenüber der
haltige Rohsaure mit etwa 1 bis 10 Gewiehtsteilen wäßrigen Rohsäure
S^^-Trimethylcyclohexanol, gegebenenfalls im Gemisch mit Isophoron, pro Gewkhtsteil Acrylsäure Im einzelnen ist zu diesen Punkten noch folgendes zu bei einer Temperatur von etwa 5 bis 200C extra- bemerken:
S^^-Trimethylcyclohexanol, gegebenenfalls im Gemisch mit Isophoron, pro Gewkhtsteil Acrylsäure Im einzelnen ist zu diesen Punkten noch folgendes zu bei einer Temperatur von etwa 5 bis 200C extra- bemerken:
hiert und den anfallenden Extrakt mit etwa 1 bis ao Ein Extraktionsmittel mit sehr gutem Lösungsver-
8 Gewiehtsteilen Wasser pro Gewichtsteil Acryl- vermögen für Acrylsäure ermöglicht die quantitative
säure auswäscht. Extraktion mit wenigen Extraktionsstufen und gerin-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- gern Lösungsmitteleinsatz. Kohlenwasserstoffe, chlozeichnet,
daß man aus der bei der Extraktion der rierte Kohlenwasserstoffe und Äther mit Verteilungs-Rohsäure
anfallenden wäßrigen Phase gelöstes 95 koeffizienten von 0,7 bis 1,6 sind ungeeignet, dagegen
Extraktionsmittel durch Destillation als azeotropes erfüller, stärker polare Lösungsmittel, wie bestimmte
Gemisch mit Wasser abtrennt und nach Phasen- Ester oder Ketone, beispielsweise Äthylacetat oder
trennung das Extraktionsmittel in die Extraktions- Methylethylketon, die Verteilungskoeffizienten von 2
stufe zurückführt. bis 3 aufweisen, diese Anforderung.
30 Der Trennfaktor eines Lösungsmittels, definiert durch den Ouotienten aus den Verteilungskoeffizienten
des Lösungsmittels für die zu trennenden Stoffe, ist ein
Maß für seine Selektivität. Im Falle der wäßrigen Rohacrylsäure ist das Trennungsvermögen eines Lö-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung 35 sungsmittels bezüglich der Hauptbestandteile Acrylvon
Acrylsäure aus wäßriger Rohacrylsäure durch säure und Essigsäure von entscheidender Bedeutung.
Extraktion mit S.S.S-Trimethyicyclohexanon, gegebe- Besonders hohe Trennfaktoren von 5 bis 10 und damit
ncnfalls im Gemisch mit Isophoren. Bevorzugt werden ausgezeichnete Selektivität weisen jedoch gerade die-Rohsäuren
eingesetzt, die bei der katalytischen Gas- jenigen Lösungsmittel auf, die auf Grund ihres geringen
phasenoxydation von Propylen oder Acrolein erhalten 40 Lösungsvermögens für Acrylsäure als Extraktionsmittel
werden. ungeeignet sind, wie z. B. Äther, Alkane und Alkyl-Eine
beispielsweise bei der katalytischen Gasphasen- chloride. Ketone und Eester mit Trennfaktoren von
Oxydation von Propylen oder Acrolein anfallende 4 bis 6 erfüllen die Anforderung ausreichender Selektiwäßrige
Rohsäure enthält im allgemeinen bis zu 40 Ge- vität. Die Abtrennung der übrigen Komponenten der
wichtsprozent Acrylsäure, bis zu 8 Gewichtsprozent 45 Rohsäure, wie Formaldehyd, Maleinsäure und polyEssigsäure,
etwa 2 Gewichtsprozent Formaldehyd, mere Acrylsäure, bereitet auf Grund ihrer ausgezeichne-1
Gewichtsprozent Acrolein, 1 Gewichtsprozent Malein- ten Wasserlöslichkeit und geringen Löslichkeit in den
säure und 1 bis 3 Gewichtsprozent polymere Acryl- üblichen organischen Lösungsmitteln keine Schwierigsäure.
Die Abtrennung von Acrylsäure aus einer der- keiten.
artigen wäßrigen Lösung wurde schon vielfach ver- 50 Ein Lösungsmittel, das während der Extraktion oder
sucht. Es sind insbesondere Extraktionsverfahren unter Extraktaufarbeitung durch chemische Reaktion mit
Verwendung bestimmter Lösungsmittel beschrieben, einem der Bestandteile des Extraktionsgutes zum Teil
jedoch konnte bisher keines der bekannten Verfahren dem Extraktionsprozeß entzogen wird, ist für ein konti-
in wirtschaftlicher Hinsicht befriedigen, vor allem, nuierliches Extraktionsverfahren nur bedingt geeignet,
wenn man Wert darauf legt, eine Acrylsäure mit mög- 55 Auch eine schädliche Einwirkung des Lösungsmittels
liehst geringem Essigsäuregehalt in hoher Ausbeute zu auf die zu_ extrahierende Acrylsäure muß ausgeschlos-
gewinnen. sen sein. Äther, die auf Grund ihrer Neigung zur Per-
Zur Isolierung von Acrylsäure aus wäßriger Roh- oxidbildung die Polymerisation der Acrylsäure begün-
säure kommt aus wirtschaftlichen und technischen stigen, sind ais Extraktionsmittel ungeeignet. Ebenso
Gründen nur ein kontinuierlich betriebenes Gegen- 60 können Carbonsäurederivate, insbesondere Ester, aus
strom-Extraktionsverfahren unter Verwendung eines den oben angeführten Gründen nicht als Lösungsmit-
geeigneten Extraktionsmittels in Betracht. Zur Gegen- tel empfohlen werden.
strom-Extraktion wurden bisher aliphatische oder Da die Rohacrylsäure etwa 50 bis 70 Gewichtsprochlorierte
Kohlenwasserstoffe als Extraktionsmittel zent Wasser enthält, ist eine möglichst geringe Wassereingesetzt, oder diese wurde mit Alkoholen, Äthern, 65 löslichkeit des Extraktionsmittels vorteilhaft, um Lö-Estern,
Ketonen und neuerdings mit Carbonsäuren sungsmittelverliaste im Abwasser der Extraktion zu
oder Lactamen als Extraktionsmittel betrieben. vermeiden. Bei einer notwendigen Rückgewinnung des
Ein in jeder Hinsicht befriedigendes Extraktions- im Abwasser gelösten Extraktionsmittels ist dann der
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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