DE2252276C2 - Verfahren zur gewinnung von vinylacetat aus gemischen, die im wesentlichen vinylacetat und methanol und als verunreinigung methylacetat und acetaldehyd enthalten - Google Patents
Verfahren zur gewinnung von vinylacetat aus gemischen, die im wesentlichen vinylacetat und methanol und als verunreinigung methylacetat und acetaldehyd enthaltenInfo
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- DE2252276C2 DE2252276C2 DE19722252276 DE2252276A DE2252276C2 DE 2252276 C2 DE2252276 C2 DE 2252276C2 DE 19722252276 DE19722252276 DE 19722252276 DE 2252276 A DE2252276 A DE 2252276A DE 2252276 C2 DE2252276 C2 DE 2252276C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C67/00—Preparation of carboxylic acid esters
- C07C67/48—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
- C07C67/52—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation
- C07C67/54—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation by distillation
Description
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40
Bei der Polymerisation von Vinylacetat in methanolischer Lösung fällt ein Gemisch an, das monomeres
Vinylacetat, Methanol und, bedingt durch Nebenreaktionen, Methylacetat und Acetaldehyd enthält.
Vinylacetat und Methanol bilden bekanntlich ein azeotropes Gemisch.
Es ist bekannt, derartige Gemische durch Extraktivdestillation zu trennen, wobei bisher Wasser oder
Äthylenglykol als Extraktionsmittel verwendet wird. In beiden Fällen verläuft die Extraktivdestillation so,
daß das Vinylacetat zusammen mit Methylacetat und Acetaldehyd als Kopfprodukt anfällt, während das
Methanol mit dem Extraktionsmittel das Sumpfprodukt darstellt. Während der Destillation laufen
Nebenreaktionen ab, wobei Vinylacetat mit Wasser zu Essigsäure und Acetaldehyd und mit Äthylenglykol
zu Glykolacetat und Acetaldehyd reagiert.
Bei Verwendung der genannten Extraktionsmittel treten daher Vinylacetatverluste auf, die wirtschaftlich
nicht tragbar sind, und bei der Verwendung von Äthylenglykol ist wegen der Bildung von Glykolacetat
zusätzlich eine Regenerierung erforderlich.
Ein weiterer Nachteil von Wasser und Äthylenglykol als Extraktionsmittel ist die Tatsache, daß in
einer der Extraktivdestillation nachgeschalteten Kolonne Acetaldehyd und Methylacetat vom Vinylacetat
getrennt werden müssen, wobei Vinylacetat als Sumpfprodukt anfallt. Das auf diese Weise rückgewonnene
Vinylacetat ist nur noch bei der Herstellung verhältnismäßig
niedrigmolekularer Polymerisate einsetzbar, da es insbesondere bei Anwesenheit von
geringen Mengen Methanol stets etwas Acetaldehyd enthält und zur Vermeidung von Polymerisatablagerungen
in den Verdampferkolonnen inhibiert ist.
Es wurde nun ein Verfahren zur Gewinnung von Vinylacetat aus Gemischen, die im wesentlichen
Vinylacetat und Methanol und als Verunreinigungen Methylacetat und Acetaldehyd enthalten, durch
Extraktivdestillation gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man das Gemiscn aus Vinylacetat,
Methanol, Methylacetat und Acetaldehyd, das auch etwas Wasser enthalten kann, in einer ersten Stufe in
ein Kopfprodukt aus Methanol, Metbvlacstat, Acetaldehyd
sowie aus geringen Mengen Extraktionsmittel und Vinylacetat und ein Sumpfprodukt aus dem
Extraktionsmittel und Vinylacetat zerlegt, einen bei Normaltemperatur flüssigen, bei über 1000C siedenden
Benzol- oder Naphthalinderivat das außer Kohlenstoff und Wasserstoff keine Elemente enthält als Extraktionsmittel
das einen Polymerisationsiiihibitor enthält, und in einer zweiten Stufe dieses Sumpfprodukt durch
Destillation in das Vinylacetat als Kopfprodukt und das Extraktionsmittel als Sumpfprodukt zerlegt.
Man erhält aaf diese Weise sehr reines Vinylacetat, das insbesondere frei von Aldehyden und Inhibitoren
ist und daher auch für die Herstellung von höhermolekularem Polyvinylacetat eingesetzt werden kann.
Als Extraktionsmittel eignen sich Benzol- und Naphthalinderivate, die bei Normaltemperatur flüssig
sind, einen Siedepunkt von mehr als 1000C haben und
ausschließlich aus Kohlenstoff und Wasserstoff aufgebaut sind, beispielsweise 1,2,4-Trimethylbenzoi,
1,3,5-Trimethylbenzol, i-Propylbcizol, x-Methylstyrol,
sec.-Butylbenzol, tert.-ButylbenzoI, Diäthylbenzol,
1 - Methyl -4 - i - propyl - benzol, 5 - tert.- Butyl - m - xylol, Cyclohexylbenzol, 1-Methylnaphthalin und Tetrahydronaphthalin.
Besonders gut hat sich 1,2,4-Trimethylbenzol bewährt.
Um zu vermeiden, daß das Vinylacetat in der Extraktivkolonne oder der Vinylacetat-Dcstillationskolonne
polymerisiert, muß dem Extraktionsmittel ein Polymerisationsinhibitor zugesetzt werden. Dieser
muß im Extraktionsmittel löslich sein und einen so niedrigen Dampfdruck haben, daß er bei der destillativen
Trennung von Vinylacetat und Extraktionsmittel nicht in das Kopfprodukt gelangt. Phenthiazin hat sich
besonders bewährt.
1,2,4-Trimethylbenzol ..,
1,3,5-Trimethylbenzol ...
1,3,5-Trimethylbenzol ...
i-Propylbenzol
Λ-Methylstyrol
sec.-Butylbenzol
tert.-Butylbenzol
Diäthylbenzol
l-Methyl-4-i-propylbenzol
5-tert.-Butyl-m-xylol
Cyclohexylbenzol
1-Methylnaphthalin
Tetrahydronaphthalin ...
ohne Extraktionsmittel ..
ohne Extraktionsmittel ..
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Das Kopfprodukt der Extraktivkolonne wird einer . Gewichts-
Destillationskolonne zugefPhrt und unter Zusatz von prwent
methanolischer Natronlauge zerlegt in ein Kopf- Vinylacetat 54,5
produkt aus Acetaldehyd, Methylacetat und wenig Methanol — 43,2
Methanol und ein Sumpfprodukt aus der Hauptmenge 5 Acetaldehyd 0,5
Methanol, gegebenenfalls Wasser, Natronlauge und Methylacetat 1,7
Extraktionsmittel. Aus diesem Sumpfprodukt wird Wasser 0,1
durch Destillation reines Methanol erhalten, das
praktisch frei von Aldehyd ist. Als Kolonne 1 diente eine Glockenbodenkolonne
In der Tabelle 1 sind die Trennfaktoren für Metha- io von 350 cm Länge und 5,0 cm Innendurchmesser mit
nol/Vinylacetat der aufgeführten Extraktionsmittel 50 Böden,
zusammengestellt. 200 g/h des Gemisches wurden mit einer Einspeise-
Die Zeichnung stellt ein Fließbild einer Anlage zur temperatur von 500C auf den 10. Boden gegeben.
Durchführung des Verfahrens dar. Vjna steht für Vinyl- Gleichzeitig wurden auf den 35. Boden 840 g/h
acetat. Ext. für Extraktionsmittel. i5 1,2,4-Trimethylbenzol von 65° C eingespeist
Der Kolonne 1 wird das Einsatzgemisch aus Im stationären Zustand betrug die Kopftemperatur
Vinylacetat, Methanol, Methylacetat und Acetaldehyd, 63,7"C, die Temperatur über dem 3. Boden 84"C und
das auch etwas Wasser enthalten kann, und oberhalb die Sumpftemperatur 121CC. Das Verhältnis Rücklauf
seiner Einspeisungsstelle das Extraktionsmittei mit zu Entnahme war 1:1. /,<js dem Sumpf wuiden
Inhibitor zugeführt. Das entstehende Sumpfprodukt ao stündlich 949 g eines Gemische, aus 1,2,4-Trimethyl-
»us Extraktionsmittel und Vinylaceta' mit dem darin benzol und Vinylacetat abgezogen und der Kolonne 2
gelösten Inhibitor wird in der Kolonne 2 in reines zugeführt, aus der als Kopfprodukt 109 g/h reines
Vinylacetat als Kopfprodukt und Extraktionsmittel Vinylacetat gewonnen wurden. Das Vinylacetat ent-
lind Inhibitor als Sumpfprodukt zerlegt. Das Sumpf- h;elt weniger als 0,02°,, Acetaldehyd,
produkt gelangt zurück in die Kolonne 1. Das Kopf- 25 Die Kolonne 2 von 180 cm Länge und 5,0 cm
produkt der Kolonne 1, das neben Methanol, Methyl- Innendurchmesser hatte 25 Böden. Das Gemisch aus
acetat und Acetaldehyd gegebenenfalls Wasser sowie Extraktionsmittel und Vinylacetat wurde mit 830C
geringe Mengen Extraktionsmittel und Vinylacetat auf den 15. Boden gegeben. Die Temperatur über dem
enthält, wird der Kolonne 3 zugeführt und hier unter 10. Boden betrug 140GC. im Sumpf 169,5°C und am
Zusatz von methanolischer Natronlauge destilliert. 30 Kopf 72,5aC. das Verhältnis Rücklauf zu Entnahme
Dabei gehen Acetaldehyd und Methylacetat mit war 2:1.
einer geringen Menge Methanol ins Kopfprodukt. Die Kolonne 3 von 350 cm Länge und 5,0 cm
Geringe Mengen Vinylacetat werden mit Methanol Innendurchmesser hatte 50 Böden. Sie wurde im
tu Methylacetat und Acetaldehyd umgesetzt. Das Laboratorium unabhängig von den ersten beiden
Sumpfproc'ukt enthält die Hauptmenge Methanol, 35 Kolonnen betrieben. Das EinsaUgemisch entsprach
lerner gegebenenfalls Wasser, Natronlauge und Extrak- dem Kopfprodukt der Kolonne 1 unc1 bestand aus
tionsrr:ttel. In der Kolonne 4 wird nun das Sumpf- 95,8°„ Methanol, 1,0°n Acetaldehyd, 2,0% Methylprodukt
der Kolonne 3 in reines Methanol als Kopf- acetat, 0,5% Vinylacetat, 0,2°,, Wasser und 0,5°,
produkt und eine geringe Menge Sumpfprodukt zer- 1.2,4-Trimethylbenzol. 390 ml/h dieses Gemische^
legt, welches noch Reste Methanol, Wasser. Natron- 40 wurden mit einer Temperatur von 500C auf den 40.
lauge und Extraktionsmittel enthält. Dieses Gemisch Boden der Kolonne gepumpt. Gleichzeitig liefen auf
ivird in einem Abscheider 5 getrennt. Das Extraktions- den 10. und 50. Boden je 8 ml/h 2,5°/oige methanolische
mittel gelangt zu einem Verdampfer 6. Das zurüci:- Natronlauge zu. Das Verhältnis Rücklauf zu Entnahme
gewonnene Extraktionsmittel aus dem Verdampfer 6 betrug 70: 1. Die Kopftemperatur betrug 55°C, die
wird in die Kolonne I zurückgeführt. 45 Sumpftemperatur 660C. Als Kopfprodukt wurde ein
. Gemisch erhalten, das 5 bis 7";, der eingespeisten K e ι s ρ 1 e i Menge ausmachte und neben etwas Methanol die
Der Versuch beschränkt sich auf den Teil der Gesamtmenge an Methylacetat und Acetaidehyd entAnlage,
der die Kolonnen 1. 2 und 3 umfaßt hielt. Durch Destillation des Sumpfproduk's wurde
Das zu trennende Gemisch hatte folgende Zu 5, Methanol mit weniger als 20 ppm Acetaldehyd
iammensetzung: erhalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung von Vinylacetat
aus Gemischen, die im wesentlichen Vinylacetat und Methanol und als Verunreinigungen Methylacetat
und Acetaldehyd enthalten, durch Extraktivdestillation, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Gemisch aus Vinylacetat, Methanol, Methylacetat und Acetaldehyd, das auch etwas
Wasser enthalten kann, in einer ersten Stufe in ein Kopfprodukt aus Methanol, Methylacetat, Acetaldehyd
sowie aus geringen Mengen Extraktionsmittel und Vinylacetat und ein Sumpfprodukt aus
dem Extraktionsmittel und Vinylacetat zerlegt, mit einem bei Normaltemperatur flüssigen, bei
über 100°C siedenden Benzol- oder Naphthalinderivat das außer Kohlenstoff und Wasserstoff
keine Elemente enthält als Extraktionsmittel, das einen Polymerisationsinhibitor enthält, und in einer
zweiten Stufe dieses Sumpfprodukt durch Destillation in Vinylacetat als Kopfprodukt und das
Extraktionsmittel als Sumpfprodukt zerlegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kopfprodukt der Extraktivdestillation
unter Zusat? von methanolischer Natronlauge destillativ zerlegt in ein Kopfprodukt
aus Acetaldehyd, Methylacetat und wenig Methanol und ein Sumpfpiodukt au? der Hauptmenge
Methanol, gegebenenfalls V isser, Natronlauge und Extraktionsmittel, und aus diesem Sumpfprodukt
das Methanol destillativ gewinnt.
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (1)
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---|---|
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Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2843464A1 (de) * | 1978-10-05 | 1980-04-17 | Wacker Chemie Gmbh | Verfahren zur abtrennung von aldehyden aus vinylacetat |
DE4425918C2 (de) * | 1994-07-21 | 1996-10-02 | Wacker Chemie Gmbh | Verfahren zur Rückgewinnung von nicht umgesetzten Vinylacetat-Monomer nach Polymerisationsreaktionen |
-
1972
- 1972-10-25 DE DE19722252276 patent/DE2252276C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2252276B1 (de) | 1974-01-31 |
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Legal Events
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