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"Einstufiges Verfahren zur kontinuierlichen Isomexisierung von aromatischen
C8-Kohlenwasserstoffen zwecks Herstellung von p-Kylol" Die Erfindung betrifft ein
einstufiges kontinuierliches Verfähren zur Isomerisierung einer Mischung aus C8-Aromaten,
welche Äthylbenzol enthält. Insbesondere betrifft die Erfindung ein kontinuierliches
Verfahren zur Herstellung von p-Xylol oder einer Mischung aus p-Xylol und o-Xylol.
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Im grosstechnischen Maßstab erfolgt die Herstellung von p-Xylol üblicherweise
mittels eines kontinuierlichen Verfahrens, bei welchem eine Mischung aus C8-Aromaten,
welche
o-, m- und p-Xylol sowie Äthylbenzol enthält, in Anwesenheit
von Wasserstoff und eines Katalysators iaomerisiert wird, welcher aus einem sauren
Träger und einer Komponente mit Hydrierungs/Dehydrierungsaktivität besteht. Die
aus der Isomerisierungszone abgezogene Reaktionsmischung enthält neben den vorstehend
erwähnten Xylolisomeren und nichtumgewandeltem Äthylbenzol auch noch Nebenprodukte,
wie Benzol, Toluol, Naphthene und C9- sowie C10-Aromaten. Diese Reaktionsmischung
wird anschliessend einer Destillationszone zugerführt, in welcher Verbindungen mit
Siedepunkten, die sich von dem Siedepunkt der betreffenden C8-Aromaten unterscheiden,
abgetrennt werden. Im wesentlichen werden bei dieser Destillation drei verschiedene
Fraktionen erhalten 1) eine leichte Fraktion, welche im wesentlichen aus Verbindungen
besteht, die unterhalb den C8-Aromaten sieden und unter anderem aus Benzol, Toluol
und Naphthenen besteht, beispielsweise C8-Naphthenen; 2) eine Zwischenfraktion,
welche im wesentlichen aus C8-Aromaten mit einem erhbbten Anteil an p-Xylol besteht
und 3) eine schwere Fraktion, welche im wesentlichen aus Verbindungen besteht, welche
höher als die betreffenden C8-Aromaten sieden, und welche unter anderem C9 sowie
C10-Aromaten enthält
Die abgetrannte Zwichenfraktion, gegebenenfalls
zusammen mit einem Anteil von frischer Isomerisierungsbeschickung, kann anschliessend
einer Kristallisationzone zugeleitet werden, in welcher die in dem kombinierten
Produkt strom vorhandene Verbindung p-Xylol so weit als wirtschaftlich tragt bar
durch Abkühlen auskristallisiert wird. Die Mischung aus C8-Aromaten, welche aus
dieser Kristallisationezone abgezogen wird und im wesentlichen eine Mischung aus
o-, m- und p-Xylol sowie aus Äthylbenzol mit einem verringerten p-Xylolgehalt ist,
wird dann in die Isomerisierungszone zurückgeführt.
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Wenn man ein übliches Ausgangsmaterial verwendet, welches etwa 80
Gew.% Xylole und etwa 20 Gew.% Ethylbenzol enthält, ao liefert die vorstehend skizzierte
kontinuierliche einstufige Isomerisierung eine Ausbeute an p- Xylol, welche höchstens
etwa 60 - 70 % beträgt. Diese relativ niedrige Ausbeute an p-Xylol ist übrigens
von einer niedrigen Xylolretention begleitet, welche in vielen Pillen nur einen
Wert von 0,96 - 0,97 hat, was mit den Verfahrensbsdingungen als solchen zusammenhängt.
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Unter "Ausbeute an p-Xylol" wird der folgende Ausdruck verstanden
: Menge des in der Kristallisationszone abgetrennten p-Xylols x 100 % Menge der
dem Isomerisierungsverfahren als Ausgangsmaterial zugeführten C8-Aromaten
Unter
der "Xylolretention" wird im Rahmen der Erfindung der nachstehende Ausdruck verstanden
s Menge der aus der Isomerisierungszone abgesogenen Xylole Menge der der Isomerisierungszone
zugeführten Xylole.
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Es ist ein Siel der vorliegenden Erfindung, dieses Isomerisierungsverfahren
hinsichtlich der Ausbeute an. p-Xylol in einer wirtsohaftlich tragbaren Weise zu
verbessern.
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Ausserdem ist es erfindungsgemäss möglich, die kontinuerliche Durchführung
des Isomerisierungsverfahrens durch Verlängerung der Lebensdauer des Katalysators
zwischen Zwei Regenerierungsbehandlungen zu verbessern.
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Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die Ausbeute an p-Xylol
arhöht werden kann, wenn man die Isomerisierung unter solchen Bedingungen durchführt,
dass das der Destillationszone zugerführte Reaktionsprodukt eine bestimmte Minimalmenge
an C8-Naphthenen enthält und wenn man weiterhin dafür sorgt, dass mindestens ein
Teil dieser C8-Naphthene aus der Destillationszone direkt in die Isomerisierungszone
zurückgeführt wird. Bei Anwendung dieser kombinierten Massnahmen erhöht sich die
Xylolretention bei dem einstufigen Isomerisierungsverfahren.
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Weiterhin hat sich überraschenderweise gezeigt, dass sich die Lebensdauer
des Isomerisierungskatalysators verlängern lässt, wenn während der Isomerisierungsbehandlung
sowohl
die Temperatur als auch der Druck erhöht werden, falls die
Katalysatoraktivitttt in bezug auf die Äthylbenzolunwandlung absinkt. Dieser Sachverhalt
wird nachstehend noch im einzelnen erläutert werden.
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Das erfindungsgemässe einstufige Verfahren zur kontinuierlichen Isomerisierung
von aromatischen C8-Kohlenwasserstoffen zwecks Herstellung von p-Xylol, wobei eine
Mischung von zwei oder mehr aromatischen C8-Kohlenwasserstoffen, die Athylbenzol
als eine Komponente enthält, in einer Isomerisierungszone in Gegenwart eines Katalysators,
der eine Metallkomponente mit Hydrierungs/Dehydrierungsaktivität sowie ein saures
feuerfestes oxydischen Trägermaterial enthält, mit Wasserstoff in Beruhrung gebracht
wird, und wobei das Reaktionsprodukt destillativ aufgetrennt, das p-Xylol aus einer
der Fraktionen auskristallisiert und gesammelt und eine aromatische C8-Kohlenwasserstoffe
enthaltende Mischung mit verminderter p-Xylolkonzentration in die Isomerisierungszone
zurückgeführt wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration an C8-Naphthenen
in dem der Destillationszone zugeführten Reaktionsproduktstrom durch Einregelung
von Temperatur und Wasserstoffpartialdruck in der Isomerisierungszone auf einen
Wert im Bereich von 1 - 50 Gew.% eingestellt wird und dass mindestens 10 Gew.% der
in der Destillationszone abgetrennten C8-Naphthene direkt in die Isomerisierungszone
zurückgeführt werden.
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Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich ganz besonders für die
Isomerisierung von technischen Xylolmischungen, wlche ausserdem Äthylbenzol enthalten.
Der Äthylbenzolgehalt solcher Mischungen braucht dabei nur 0,5 Gew.% zu betragen0
Mischungen von zwei oder mehr aromatischen C8-Kohlenwasserstoffen, welche Äthylbenzol
als eine Komponente enthalten, können jedoch das Äthylbenzol auch in Konzentrationen
von 5 - 40 Gew.% aufweisend Übliche technische aromatische Kohlenwasserstoffmischungen
enthalten 10 - 30 Gew.% Äthylbenzol. Gans allgemein kann das erfindungsgemässe Verfahren
ftir die Isomerisierung von alkylaromatisohen Kohlenwasser-Stoffen mit mindestens
zwei Alkylkohlenstoffatomen und nicht mehr als drei Kohlenstoffatomen in einer einzigen
Alkylgruppe angewendet werden.
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Vorzugsweise soll der in die Destillationszone eingespeist.
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Reaktionsproduktstrom 5 - 30 Gew% an C8-Naphthenen enthalten.
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Vorzugsweise werden mindestens 30 Gew.% und insbesondere 50 - 100
Gew.% der C8-Naphthene direkt von der Destillationszone in die Isomerisierungszone
zurückgeführt.
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Diese direkte Zurückührung der C8-Naphthene bedeutet, dass die betreffenden
Verbindungen unter Umgehung der Kristallisationezone direkt von der Destillationszone
in die Isomerisierungszone eingespeist werden. Eine solche Masenahme hat den Vorteil,
dass sich die der Kristallisationszone zugefahrt. Produktmenge nicht vergrössert,
wodurch auch die
erforderliche Grösse des Kristallisators besinflusst
werden könnte, und dass numnmehr die Kristallisation und die Abkühlung nicht bei
einer so tiefen Temperatur durchgeführt in werden brauchen, als wenn die betreffenden
Naphthene nooh in dem Produktstrom enthalten wären.
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Durch das erfindungsgemässe Verfahren lässt sich der Wert.
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fttr die Xylolretention auf 0.99 - 1,01 erhöhen.
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Da eine höhere Xylolretention zu einer höheren Ausbeute an p-Xylol
führt, lassen sich mittels der erfindungsgemässen Massmahmen in einem kontinuierlichen
einstufigen Isomerisierungsverfahren beträchtlich htiliere Ausbeuten an p-Xylol
erzielen als das bisher möglich war.
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Die Abhängigkeit der p-Xylolaubeute von der Xylolretention ergibt
sich aus der folgenden Tatsache t Bei einem Ausgangsmaterial mit einem Gehalt von
20 Gew.% Äthylbenzol und 80 Gew.% Xylol ermöglicht eine Erhöhung der Xylolretention
von 0,97 auf 1,01 einen Anstieg in der p-Xylolausbeute von etwa 70 % auf etwa 85
%. Obwohl also die Erhöhung des Wertes für die Xylolretention nur geringfügig erscheint,
verursacht diese Erhöhung doch eine gans wesentliche Verbesserung der p-Xylolausbeute
in der Kristallisationszone.
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Da sich die Konzentration an C8-Naphthenen in der flüssigen Reaktionsmichung
beispielsweise gut durch Gas-Flüssig-
Chromatographie bestimmen
lässt, kann diese Naphthenkonzentration sehr bequem als kritische Qhr8ess für die
Regulierung der Verfahrensbedingungen verwendet werden. Da sich darüber hinaus die
Gleichgewichtskonzentration an O8-Naphthenen für ein gegebenes Ausgangsmaterial
voraussagen lässt, kannen die richtigen Isomerisierungsbedingungen leicht ausgewählt
werden Obwohl die Isomerisierungstemperatur und der Wasserstoffpartialdruck jeder
für sich innerhalb eines weiten Bereiches variiert werden können, müssen diese beiden
Verfahrensgrössen doch derart aufeinander eingestellt werden, dass die die Isomerisierungszone
verlassende Reaktionsmischung den gewünschten Wert für die C8-Naphthenkonzentration
aufweist, welche im wesentlichen konstant gehalten werden soll.
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Durch die Isomerisierungsreaktion werden m- und o-Xylol sowie das
Äthylbenzol umgewandelt. Das m- und o-Isomere werden jeweils zu dem p-Isomeren isomerisiert.
Die Äthylbenzolumwandlung steht in direkter Beziehung zu der C8-Naphtenkonzentration
in der Reaktionsmischung, was bedeutet, dass sich durch eine richtige Auswahl der
C8-Naphtenkonzentration in der vorstehend diskutierten Weise die Umwandlungsgrade
des Äthylbenzols in der Isomerisierungsbeschickung einregeln lassen. Der Umwandlungsgrad
des Äthylbenzols und die Isomerisierung der Xylole ist darüber hinaus von dem speziell
angewendeten Katalysator und der Isomerisierungstemperatur abhängig, wie an sich
dem Fachmann bekannt ist.
Die Auswahl der speziellen C8-Naphtenkonzentration,
bei der das Isomerisierungsverfahren durchgeführt wird, hängt unter anderem von
dem gewünscbten Äthylbenzolumwandlungsgrad ab Falls eine niedrige Äthylbenzolumwandlung
gewählt wird, d.h.
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wenn der Wert für die Äthylbenzolretention hoch ist, so wird für die
Abscheidung des p-Äylols eine grosse Kristallisiervorrichtung erforderlich. Andererseite
führt eine hohe Äthylbenzelumwandlung nicht unbedingt zu einer optimalen Ausbeute
an p-Xylol. Vorzugsweise werden die Isomerisierungebedingungen so gewählt, dass
der Wert für die Äthylbenzolretention im Bereich von 0,4 bis 0,8 und vorzugsweise
im Bereich von 0,50 bis 0,75 liegt.
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Die "Äthylbenzolretention" wird entsprechend wie die Xylolretention
durch den nachstehenden Ausdruck definiert: Menge des aus der Isomerisierungszone
abgezogenen Äthylbenz Menge des der Isomerisierungszone zugeführten Äthylbenzols
Im Verlauf der Isomerisierungsreaktion reichert sich das Äthylbenzol infolge einer
Abnahme der Äthylbenzolumwandlung allmählich an. Diese Anreicherung des Äthylbenzols
führt in der Folge zu einer Verminderung der Katalysatoraktivität.
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Dadurch wird auch die p-Xylolgewinnung in der Kristallisationszone
beeinträchtigt. Schliesslich nimmt die Äthylbenzolkonzentration in dem Rücklaufstrom
so hohe Werte an, dass das Isomeriserungsverfahren abgebrochen und der Katalysator
regeneriert und/oder durch frischen Katalysator ersetzt
werden
muss.
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Aus wirtschaftlichen Gründen ist eine Unterbrechung des Verfahrens
selbst nach 3000 Stunden oder mehr unerwünscht.
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Ausserdem ist auch ein Ersatz des Isomerisierungskatalysators ungünstig.
weil im allgemeinen flir diesen Zweck edelmetallhaltige Katalysatoren verwendet
werden. das erfindungsgemässe Verfahren ermöglicht es, die Katalysatorlebensdauer
wesentlich zu verlängern.
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Im allgemeinen knn man bei katalytisch aktivierten Verfahren einer
Abnahme der Katalysatoraktivität durch Erhöhung der Reaktionstemperatur entgegenwirken.
Es ist jedoch ein besonderes Merkmal der Xylolisomerisierung, dass diese Massnahme
keine günstige Wirkung hat. Durch eine Erhöhung der Isomerisierungstemperatur lässt
sich nämlich der Umwandlungsgrad des Äthylbenzols nicht erhöhen, und in manchen
Fällen tritt sogar eine Abnahme der Äthylbenzolumwandlung ein, wodurch gleichzeitig
die Anreicherung an Äthylbenzol beschleunigt wird. Auch eine Absenkung der Isomerisierungstemperatur
hilft hier nicht ab, da die erhöhte Umwandlung des Äthylbenzols durch eine verringerte
Isomerisierungsgeschwindigkeit der Xylole begleitet ist, so dass insgesamt bei einer
Anlage gegebener Grösse eine niedrigere Ausbeute an p-Xylol erhalten wird0 Bei dem
erfindungsgemässen Verfahren kann der Verringerung
der Katalysatoraktivität
in bezug auf die Äthylbenzolumwandlung entgegengewirkt werden, indem man sowohl
die Temperatur als auch den Wasserstoffpartialdruck während der Isomerisierung in
solcher Weise erhöht, dass der Japhthengehalt, bei welchem das Verfahren durchgefUhrt
wird, in der Reaktionsmischung praktisch konstant bleibt.
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Es ist ausserordentlich überraschend, dass einer Abnahme der Äthylbenzolumwandlung
durch eine Erhöhung der Temperatur nicht entgegengewirkt werden kann, dass aber
der Umwandlungsgrad auf dem gleichen Wert gehalten und/odar sogar erhöht werden
kann, wenn man die Isomerisierungstemperatur und den Wasserstoffpartialdruck gleichzeitig
erhöht.
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Die Beziehung zwischen Isomerisierungstemperatur und Wasserstoffpartialdruck
ergibt sich aus der nachstehenden Gleichung t
In dieser Gleichung bedeutet pH2 den Wasserstoffpartialdruck in kg/cm², T die Temperatur
in °Kelvin, PC8-Naphthene den Partialdruck der C8-Naphthene und in gleicher Weise
PC8-Aromaten den Partialdruck der C8-Aromaten, jeweils in kg/cm².
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Die Beziehung zwischen den einzelnen Betriebsgrössen gemäss der vorstehenden
Gleichung kan wie folgt erläutert werden:
Ein Isomerisierungsverfahren0
welches bei einem Gesamtdruck von 20,9 kg/om2 und einer Temperatur von 427 °C bei
einer C8-Naphthenkonzentration von 10 % durchgeführt wird, ergibt zu einem bestimmten
Zeitpunkt eine Äthylbenzolkonzentration von 11 % in dem Reaktionsproduktstrom. Wenn
zu diesem Zeit punkt die Temperatur auf 440 cc erhöht wird, so beträgt die Äthylbenzolkonzentration
nach Einstellung des stationären Zustandes immer noch 11 % im Reaktionsproduktstrom.
Die Konzentration der C8-Naphthene hat sich jedoch auf 5 % verringert. Aus der vorstehenden
Gleichung kann berechnet werden, dass der Druck gleichzeitig auf 26,5 kg/cm2 erhöht
werden muss, damit eine Naphthenkonzentration im Reaktionsproduktstrom von 10 %
aufrechterhalten wird. Die gleichzeitige Erhöhung von Temperatur und Druck führt
dann zu einer Verringerung der Äthylbenzolkonzentration auf 9 %o Das erfindungsgemässe
Verfahren eignet sich auch sehr gut zur gleichzeitigen Herstellung von o-Xylol und
p-Xylol.
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Sehr günstige Ergebnisse werden erzielt, wenn das Verfahren derart
durchgeführt WiRd9 dass die beiden Xylolisomeren in einem Verhältnis von o-Xylol
t p-Xylol im Bereich von 0*5 1 1 bis 1,5 : 1 liegen0 Die Ausbeute an diesen beiden
Xylylen beträgt dann für Ausgangsmaterialien, welche etwa 20 bis 30 Gew. % Äthylbenzol
enthalten, etwa 85 - 90 Gew. %.
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Die Xylolausbeute wird dabei durch den nachstehenden Ausdruck definiert
Menge der im Verfahren gewonnenen Xylole x 100 ffi Menge der dem Verfahren zugeführten
C8-Aromaten Gemäss einer bevorzugten Ausführungsweise wird das erfindungsgemässe
Verfahren in einer Anlage durchgeführt, welche eine Iaomersierungszone, eine iestillationszone
und eine Kristallisationszone aufweist. Das zu isomerisierende Ausgangsmaterial
wird der Isomerisierungszone zusammen mit dem Rücklauf strom aus C8-Naphthenen von
der Destillationszone zugeführt. Das Reaktionsprodukt, welches aus der Isomerisierungszone
abgezogen wird, wird in die Destillationszone eingespeist, um dort die aromatischen
O8-Kohlenwasserstoffe von allen Verbindungen abzutrennen, welche entweder tiefer
oder höher sieden. In der Destillationszone werden zunächst die Verbindungen mit
einem Siedepunkt unterhalb der aromatischen 08-Kohlenwasserstoffe aus dem Reaktionsproduktstrom
abdestilliert, Dies kann in ein oder mehreren Destillationsstufen erfolgen Da die
C8-Naphthene zwecks Rückführung in die Isomerisierungszone möglichst vollständig
gewonnen werden sollen, können die niedriger siedenden Verbindungen einer weiteren
Fraktionierbehandlung unterworfen werden, wenn für ihre Abtrennung aus dem Reaktionsproduktstrom
nur eine Destillationsstufe angewendet worden ist. Gemäss einer besonders bevorzugten
Ausführungsweise wird der Reaktionsproduktstrom
zunächst abgetoppt,
indem man alle Verbindungen abdestilliert, welche unterhalb der C8-Naphthene sieden,
worauf anschliessend diese C8-Naphthene aus dem abgetroppten Reaktionsproduktstrom
gewonnen werden, indem man diesen einer weiteren Destillationsbehandlung unterwirft.
Die so gewonnenen C8-Naphthene werden dann teilweise oder insgesamt direkt in dje
Isomerisierungszone zurückgeführt.
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Der restliche Reaktionsproduktstrom, welcher also erhalten wird, nachdem
man die Verbindungen mit einem Siedepunkt unterhalb der aromatischen C8-Kohlenwasserstoffe
abdestilliert hat, wird anschliessend fraktioniert, wobei man eine die aromatischen
08-Kohlenwasserstoffe enthaltende Zwischenfraktion und eine schwere traktion erhält,
welche im.wesentlichen aus Kohlenwasserstoffen besteht, die einen Siedepunkt oberhalb
der aromatischen 08-Kohlenwasserstoffe in der Zwischenfraktion aufweisen. Die Zwischenfraktion
wird dann zwecks Gewinnung von p-Xylol in die Kristallisationszone eingespeist£
Die nach der p-Xylolabtrennung gewonnene Muterflüssigkeit wird in die Isomerisierungszone
zurEckgeführt. Vor der Einspeisung in diese Zone kann der Produktstrom mit dem die
C8-Naphthene enthaltenden Rücklaufstrom vereinigt werden. Die vorstehend erwähnte
schwere Destillatfraktion wird aus dem Verfahren entfernte Falls sowohl o-Xylol
als auch p-Xylol aus dem Reaktionsprodukt strom gewonnen werden sollen, wird der
Schnittpunkt
der Zwischenfraktion derart gewählt, dass sich das
o-Xylol in der schweren Fraktion befindet. Da der Siedepunkt von o-Xylol um 6°C
höher liegt als derjenige der übrigen C8-Aromaten der Zwischenfraktion, bereitet
es keine Schwierigkeiten, diese destillative Abtrennung durchzuführen.
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Im letzteren Fall wird die schwere Fraktion zwecks Gewinnung des gewünschten
o-Xylols einer weiteren Destillationsbehandlung unterworfen.
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Das zu isomerisierende Ausgangsmaterial kann an irgendeinem Punkt
in das Verfahren eingespeist werden. Es ist jedoch besonders vorteilhaft, wenn man
dieses Ausgangsmaterial mit ehe man letzteres dem Reststrom des Reaktionsproduktes
vereinigt, in eine Zwischenfraktion und eine schwere Fraktion auftrennt, und zwar
insbesondere dann, wenn sowohl o-Xylol als auch p-Xylol gewonnen werden sollen.
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Es hat sich weiter gezeigt, dass die in der Destillationszone abgetrennten
C8-Naphthene nicht frei von Verunreinigungen zu sein brauchen. Diese Naphthene kannen
als Fraktion mit einem Siedebereich zwischen 100 und 135 ° gewonnen werden, weil
sich die in einer solchen Fraktion vorliegenden Verbindungen, wie Toluol und/oder
C8-Paraffine in dem erfindungsgemässen Isomerisierungsverfahren nicht anreichern.
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Im Gegensatz hierzu muss Jedoch der Reaktionsproduktetrom von C9-Aromaten
und höher siedenden Aromaten befreit werden, da diese Kohlenwasserstoffe bei dem
Verfahren nicht umgewandelt
werden und sich somit in dem Produktstrom
anreichen.
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Das erfindungsgemässe Verfahren kann nicht nur für die Isomerisierung
eines Gemisches aus einem einzigen aromatischen C8-Kohlenwasserstoff und Äthylbenzol
verwendet werden, schdern es ist von besonderer Bedeutung für die Isomerisierung
von Mischungen aus 08-Aromaten, welche Äthylbenzol und zwei oder mehr Xylollsomere
enthaltene Eine solche Mischung kann beispielsweise 5 - 40 Gew.% Äthylbenzol, 5
- 35 Gew.% o-Xylol, 90 - 70 Gew.% m-Xylol und/oder 5 - 35 Gew.% p-Xylol enthalten.
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Die vorstehenden Prozentsätze beziehen sich auf die Zusammensetzung
des Ausgangsmaterials, welches in das Verfahren eingespeist wird, und nicht auf
die Zusammensetzung des der Isomerisierungszone zugeführten Kohlenwasserstofstroms,
obwohl auch die Zusammensetzung des zuletzt genannten Produktstromes hinsichtlich
der Konzentration an aromatischen C8-Kohlenwasserstoffen im allgemeinen innerhalb
der angegebenen Bereiche liegt.
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Das erfindungsgemässe Verfahren kann gewünschtenfalls auch für die
Gewinnung von m-Xylol aus der Reaktionsmischung eingesetzt werden. In diesem Fall
wird das m-Xylol vor der Abtrennung des p-Xylols aus der Zwischenfraktion unter
Verwendung von Mischungen extrahiert, die vorzugsweise aus HF und FF bzw. aus HF
und BF3 bestehen. Gemäss einer anderen Ausführungsform lässt sich weniger reine.
m-XYlol auch
destillativ aus der Mutterlauge gewinnen, welche bei
der Abtrennung von p-Xylol anfällt.
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Die Isomerisierungsreaktion wird bei erhöhter Temperatur und erhöhtem
Druck durchgeführt. Die Temperatur kann im Bereich von 560 - 500 °C und vorzugsweise
von 390 - 460 °C liegen. Der r Wasserstoffdruck kann im Bereich von 5 - 80 kg/cm²
und vorzugsweise im Bereich von 8 - 40 kg/cm2 liegen.
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Während der isomerisierung ist Wasserstoff im Überschuss anwesend..
Geeignete molare Verhältnisse von Wasserstoff su Kohlenwasserstoff-Ausgangsmaterial
liegen beispielsweise im Bereich von 5 : 1 bis 30 t 1 und vorzugsweise im Bereich
von 7 : 1 bis 20 t lo Geeignete Raumgeschwindigkeiten liegen im Bereich von 0,5
- 5 und vorzugsweise von 027 - 2 Volumenteile C8-Aromaten je Volumenteil Katalysator
je Stunde.
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Der Katalysator enthält als Trägermaterial ein saures feuerfestes
Oxyd, auf welchem ein Metall mit Hydrierungs/Dehydrierungsaktivität niedergeschlagen
ist. Anstelle eines einzigen festen Oxydes kann auch eine Kombination aus zwei oder
mehr solcher Oxyde verwendet werden. Vorzugsweise enthalten die sauren Träger mindestens
ein festes Oxyd eines Elementes der Gruppe III des Periodischen Systems, wie Boroxyd
oder Aluminiumoxyd, und/oder mindestens ein festes Oxyd eines Elementes der Gruppe
IV des Periodischen Systems, wie Siliciumdioxyd oder Zirkondioxyd. Diese Oxyde können
auch
mit anderen festen Metalloxyden, wie Magnesiumoxyd oder Thoriumoxyd,
vermischt sein. Geeignete saure Trägermatenahen sind beispielsweise Aluminiumoxyd,
welches ein Halogen wie Fluor, enthält, oowie Gemische aus Silioiumdioxyd und Aluminiumoxyd,
z.B. amorphe Siliciumdioxyd und Aluminiumoxyd enthaltende Spaltkatalysatoren oder
kristalline Aluminosilicatzeolithe, ferner Trägermaterialien auf der Grundlage von
Siliciumdioxyd, wie Gemische aus Siliciumdioxyd und Zirkonoxyd, Siliciumdioxyd-Aluminiumoxyd-Magnesiumoxyd,
Siliciumdioxyd-Titanoxyd und ähnliche Gemische dieser Art. Gemische aus Silciumdioxyd
und Aluminiumoxyd sowie ihre Herstellung sind an sich bekannt. Auch kristalline
Aluminosilicate sowie ihre Struktur und Herstellung sind oft in der Literatur beschrieben
worden. Besondere gut eignen eich fllr die Isomerisierung von aromatischen C8-Kohlenwasserstoffen
Zeolithe, welche im allgemeinen als Paujasite bezeichnet werden und ein molares
Verhältnis von Siliciumdioxyd zu Aluminiumoxyd oberhalb 3 t 1 autweisen. Vorzugsweise
sollen derartige Aluminiumsilicate einen Natriumgehalt von weniger als 3 Gew.%,
ausgedrückt als Na2O, aufweioen. Im Rahmen der Erfindung sind Aluminosilicate mit
einem Iatriumgehalt von weniger als 1 Gew.% besonders bevorzugt.
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Mit besonderen Vorteil werden im Rahmen der Erfindung Katalysatoren
eingesetzt, deren Trägermaterial aus
amorphem Siliciumdioxyd-Aluminiwnoxyd
bestehen und 10 - 70 Gew.
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und insbesondere 30 - 60 Gew.% Aluminiumoxyd enthalten. Weiterhin
eignen sich besondere gut Aluminiumoxyde, welche 1 - 3 Gew.
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Fluor enthalten.
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Als Komponente mit Hydrier/Dehydrierungsaktivität wird vor zugsweise
ein Metall der Gruppe VIII des Periodischen Systems der Elemente eingesetzt, wie
Nickel, Kobalt, Platin oder Palladium. Platin iEt dabei besonders bevorzugt Diese
Metalle der Gruppe VIII können auch in Verbindung mit anderen Metallen eingesetzt
werden Die Menge der Komponente mit Hydrierungs/ Dehydrierungsaktivität kann innerhalb
weiter Grenzen aohwanken, doch beträgt die Konzentration im allgemeinen 0,1 bis
20 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des sauren Trägermaterials.
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Falls besonders aktive Metalle, wie Platin, eingesetzt werden, sind
im allgemeinen Konzentrationen von 0,1 - 2,5 Gew.
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bezogen auf das Gewicht des sauren Trägermaterials, ausreichend Wenn
der eingesetzte Isomerisierungskatalysator schliesslich regeneriert werden muss,
wird er vorzugsweise gemäss dem nachstehenden mehrstufigen Verfahrens schema behandelt
s Mindestens 5-stündiges Erhitzen des Katalysators in einer Inertatmosphäre bei
Atmosphärendruck und einer Temperatur oberhalb 350 °C, allmähliche Erhöhung des
Sauerstoffgehalte der Atmosphäre bis auf einen Wert oberhalb 2 Vol.% Sauerstoff,
wobei der Katalysator mindestens 5 Stunden lang unter diesen Bedingungen behandelt
wird anschliessende schnelle
Erhöhung (innerhalb eines Zeitraumes
von weniger ale 2 1/2 Stunden) des Sauerstoffgehaltes bis auf einen Wert oberhalb
20 Vol.%, wobei der Katalysator etwa eine Stunde oder weniger unter diesen Bedingungen
behandelt wird. Anschliessend wird der Sauerstoffgehalt auf unterhalb 1 Vol.% verringert
und die Temperatur gleichzeitig auf 450 °C erhöht. Nach Erreichen dieser Temperatur
wird der Sauerstoffgehalt verhältnismässig schnell, dohd innerhalb etwa 4 Stunden,
nochmals auf 20 Vol. erhöht und der Katalysator wird mindestens 5 Stunden lang unter
diesen Bedingungen weiterbehandelt. Nach dem AbkUhlen auf Raumtemperatur ist der
Katalysator erneut ein satzfähig Die Anwendung dieser Behandlungsfolge ist auch
für einen frischen Katalysator vorteilhaft, um so die Katalysatoraktivität zu erhöhen.
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Das erfindungsgemässe Verfahren wird einstufig durchgeführt.
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Wenn die Isomerisierungsreaktion in zwei oder mehr Reaktoren durchgeführt
wird, so wird das Verfahren trotzdem als einstufig betrachtet, wenn der Druck in
praktisch allen Reaktoren der gleiche ist abgesehen von dem üblichen Druckabfall
im Katalysatorbett. Bei einem Einstufenverfahren wird vorzugsweise in Jedem Reaktor
der gleiche Katalysator verwendet, doch ist diese Bedingung nicht obligatorisch.
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Beispiel 1 Eine Mischung aus C8-Aromaten wird unter den nachstehenden
Bedingungen isomerisiert: Temperatur .............. 427°C Druck (abs.) ............
14,2 Molverhältnis H2/C8-Aromaten . .. . 10 : 1 Raumgeschwindigkeit' bezogen auf
C8-Aromaten ..................0,93 ml.ml-1.h-1 Der Katalysator enthält 0,35 Gew.%
Platin als Komponente mit Hydrierungs/Dehydrierungsaktivität und einen sauren Träger,
der aus 98 Gew.% Aluminiumoxyd sowie 2 Gew.% Fluor besteht Die nachstehende Tabelle
zeigt die Zusammensetzung des die Isomerisierungszone verlassenden Reaktionsproduktstromes
und die dieser Isomerisierungszone zugeführte Beschickung und zwar mit und ohne
Rückführungs von C8-Naphthenen. Der Rückführungsstrom zu der Isomerisierungszone
enthält etwa 5 % solcher C8-Naphthene.
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Tabelle I
ohne Naphthenkreis- mit Naphthenkreis- |
laufführung laufführung |
Zusammen- |
setrung: Baschik- Produkt Beschik- Produkt |
Gew.% kung aus kung aus |
Isomeri- Isomeri- Isomeri- Isomeri- |
sierungs sierungs- sierungs- sierungs- |
zone zone zone zone |
Fraktion |
<100°C 3,1 0,2 3,9 |
C8-Naphthene - 4,@ 4,7 4,1 |
Benzol - @ - 1,0 |
Toluol - @ 1,2 2,2 |
Ethylbenzol 18,5 10/ 67,0 10,3 |
n-Xylol 8,9 18,1 8,5 18,0 |
m Alyol 50,6 41,8 47,4 40,6 |
o-Xylol 22,0 19,2 21,1 18,7 |
C9-und |
C10-Aromaten - 0,8 - 1,2 |
Xylol- 0,97 1,01 |
retention |
Infolge der direkten Rückführung der Naphtene erhöht sich die Xylolretention von
0,97 auf 1,01. Bei einer kontinuierlichen Durchführung des Verfahrens bewirkt dieser
erhöhte Wert
für die Xylolretention auch ein Ansteigen der p-ylolausbeute
ir. der Kristallisationszone.
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Beispiel 2 Dieses Beispiel erläutert den Einfluss von Druck und Temperatur
auf die t1iylbenzolumwandlung in Abhängigkeit von der Naphthenkonzentration Es werden
drei Versuche mit einem einmaligen Überleiten über den Kettelysator durchgeführt,
wobei ein im Handel erhätlioher Katalysator angewendet wird, welcher 0,35 Gew.%
Platin auf einem Träger aus Siliciumdioxyd und Aluminiumoxyd enthält. Der Gesamtdruck
und die Temperatur werden derart eingeregelt, dass die Konzentration an C8-Naphthenen
in dem Reaktionsproduktstrom konstant gehalten wird, und zwar beim ersten Versuch
auf 5 Gew0%, beim zweiten Versuch auf etwa 10 Gew.% und beim dritten Versuch auf
etwa 20 Gew.%.
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Als Ausgangsmaterial wird eine Mischung aus C8-Aromaten eingesetzt,
welche 18,5 Gew.% Äthylbenzol, 9,0 Gew.% p-Xylol, 50,1 Gew.% m-Xylol und 22,1 Gew.%
o-Xylol enthält.
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Ausserdem liegen in der Mischung kleine Anteile an Toluol und C9-C10-Aromaten
vor. Zu diesem Ausgangsmaterial wird eine solche Menge an C8-Naphthenen zugesetzt,
dass die Mischung zu Beginn der Versuche die gewunsohte Naphthenkonzentration von
5 bzw. 10 bzw. 20 Gew.% aufweist.
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Das molare Verhältnis von Wasserstoff zu den C8-Aromaten beträgt 10
: 1 und die stündliche flüssige Raumgeschwindigkeit, bezogen auf die C8-Aromaten,
beträgt 0,93 mlm.ml-1.h-1.
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Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in Tabel-1e II
zusammengestellt und sie werden ferner durch die Figuren 1 und 2 graphisch erläutert.
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In Fig. 1 1 ist der prozentuale Gewichtsanteil von p-Xylol in den
Xylolen, welche im Reaktionsproduktstrom enthalten sind, gegen die Isomerisierungstemperatur
aufgetragen In entsprechender Weise ist in Fig. 2 der prozentuale Gewichtsanteil
an Äthylbenzol in dem Gemisch der C8-Aromaten gegen die Isomerisierungstemperatur
aufgetragen.
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Die Linien A, B und C C geben die Ergebnisse für eine konstante C8-Naphthenkonzentration
von 20 Gew.% bzw. 10 Gew.% bzw. 5 Gew.% wieder.
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Tabelle II
C8- |
Naph- |
then- |
gehalt 5 Gew.% 10 Gew.% 20 Gew.% |
der Be |
schik- |
ung |
Tempe- Ge- p- EBZ* Ge- p- EBZ* Ge- p- EBZ* |
ratur, samt- Xylol** samt- Xylol** samt- Xylol** |
°C druck Gew.% Gew.% druck Gew.% Gew.% druck Gew.% Gew.% |
kg/cm² kg/cm² kg/cm² |
407 - - - - - - 17,8 2,9 11,6 |
411 12,0 22,15 15,3 - - - - - - |
414 - - - 15,8 22,0 12,95 - - - |
420 - - - 18,9 22,7 11,5 23,3 23,4 9,8 |
427 14,5 22,8 12,8 20.9 23,4 10,7 26,0 23,9 9,5 |
435 - - - 24,9 23,4 9,9 - - - |
440 20,9 23,8 10,75 - - - - - - |
* EBZ = Äthylbenzol als Prozentsatz der C8-Aromaten ** p-Xylol als Prozentsatz der
Xylole Aus den vorstehenden Daten kann entnommen werden, dass die Äthylbenzolumwandlung
mit ansteigendem Gehalt an C8-Naphthanen gleichfalls anwächst und dass die Äthylumwandlung
auch mit steigender Temperatur anwächst, wenn die Konzentration der C8-Naphthene
konstant gehalten wird0
Beispiel 3 Die Versuche von Beispiel 2
werden bei Aufrechterhaltung von zwei verschiedenen C8-Naphthenkonzentrationen unter
Verwendung eines im Handel erhätlichen Katalysators wiederholt, welcher 0,35 Gew.%
Platin auf Aluminiumoxyd als Trägermaterial enthält und welcher mit NH4HF bis zur
Erreichung einer Fluorkonzentration von etwa 2 Gew.% imprägniert worden ist.
-
Das eingesetzte Ausgansmaterial besteht aus 18,5 Gew.% Äthylbenzol,
8,9 Gew.% p-Xylol (10,9 Gew.% p-Xylol, bezogen auf den Gesamtgehalt an Xylonen).
50,6 Gew.% m-Xylol und 22,0 Gew.% o-Xylol. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind
nachstehend in Tabelle III zusammengestellt.
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Tabelle III
C8- |
Naph- |
then- |
gehalt 5 Gew.% 20 Gew.% |
der Be- |
schi- |
Kung |
Tempe- Ge- p- EBZ* Ge- p- EBZ* |
ratur, samt- Xylol** samt- Xylol** |
°C druck Gew.% Gew.% druck Gew.% Gew.% |
kg/cm² kg/cm² |
407 11,5 20,7 15,3 19,0 19,4 13,2 |
dto 12,9 21,4 14,3 - - - |
420 - - - 22,0 20,7 12,4 |
dto. - - - 23,0 21,2 11,8 |
427 15,1 22,4 13,6 25,7 22,2 10,9 |
dto 16,1 22,6 13,1 - - - |
435 - - - 29,0 23,0 10,1 |
440 20,9 23,6 10,9 - - - |
* EBZ = Äthylbenzol als Prozentsatz der C8-Aromaten ** p-Xylol als Prozentsatz der
Xylole Aus diesen Ergebnissen kann entnommen werden, dass sie Äthylbenzolumwandlung
bei konstanter C8-Naphthenkonzentration mit steigender Temperatur anwächst, unabhängig
von der Art des verwendeten Katalysators.
-
Beispiel 4 Dieses Beispiel erläutert den Einfluss einer Erhöhung sowohl
von Temperatur als auch Druck während der Isomerisierungs auf den Gehalt des Reaktionsproduktstromes
an Äthylbenzol.
-
Die in Beispiel 2 beschriebene Mischung aus C8-Aromaten wird unter
dos dort beschriebenen Reaktionsbedingungen und unter Verwendung des gleichen Katalysators
isomerisiert.
-
Der Gehalt an C8-Naphthenen des Ausgangsmaterials wird auf etwa 10
Gew. % eingestellt. Die Isomerisierungsreaktion wird bei einer Temperatur von 427
cc und einem Gesamtdruck von 20,9 kg/cm² begonnen Nach etwa einer Stunde beträgt
die Äthylbenzolkonzentration des Reaktionsproduktstromes etwa 9 Gew.% Im Verlauf
von 800 Stunden erhöht sich die Äthylbenzolkonzentration in diesem Reaktionsproduktstrom
allmählich auf 11 Gew.%. Zu diesem Zeitpunkt wird die Temperatur auf 440 °C erhöht,
während Jedoch der Gesamtdruck konstant gehalten wird0 Diese Massnahme führt zu
einem Absinken der C8-Naphthenkonzentration auf 5 Gew. %, wrend der Äthylbenzolgehalt
auf 11 % stehen bleibt Dann wird auch der Druck erhöht, und zwar auf einen Gesamtdruck
von 26,5 kg/cm². Nach Erreichen des stationären Zustandes beträgt die Äthylbenzolkonzentration
wiederum nur 9 %, während der Gehalt an C8-Naphthenen auf 10 % angestiegen ist.
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Tabelle IV
r . I |
Gesant C8-Nafihthenet Xempe- XB8 im Produt- |
drucks ratur, Strom, |
kg/cm2 Cs-maph%hene at" I Gew.% oo Xw.% |
dmÄcEr, Bew,Sb oF t3t;rom, |
20§g 10 427 ii,' Irrrr 11 (nach 600 h) |
f f |
5 5 440 1196 (nach 801 h) |
2 10 440 Ç (m 802 h) |
zeigt die Veränderung Beispiel 5 Eine Mischung aus 21,3 Gew.% Äthylbenzol, 20,7
Gew.% p-Xylol, 41,0 Gew.% m-Xylol und 17,0 Gew.% o-Xylol wird in einer halbtechnischen
Versuchsanlage isomerisiert, welche aus einer Isomerisierungszone, einer Destillationszone
und einer Kristallisationszone besteht.
-
Das Ausgangsmaterial wird der Versuchs anlage über die Kristallisationszone
zugeführt, indem man das Ausgangsmaterial mit dem aus der Destillationszone abgezogenen
Produktstrom vereinigt.
-
Der aus der Isomerisierungszone abgezogene Produkt strom wird in die
Destillationszone eingespeist. In dieser Zone wird eine leichte Fraktion, welche
unterhalb 100 0C siedet,
abgetrennt und ausserdem wird von dem
abgetoppten Isomerisierungsprodukt eine zweite Fraktion mit einem Siedebereich 7cn
100 - 133 cc abgetrennt, welche aus C8-Naphthenen, Toluol und einer geringen Menge
an C8-Paraffinen besteht. Diese zweite Fraktion wird direkt in die Isomerisierungszone
zurückgeführt. Die zurückgeführte Fraktion wird dabei mit dem die aromatischen C8-Kohlenwasserstoffe
enthaltenden Strom mit vermindertem -Xylolgehalt aus der Kristallisationszone vereinigt.
Diese Kohlenwasserstofmischung, welche nachstehend in der Tabelle als "Beschickung"
bezeichnet wird, wird in der Isomerisierungszone unter Verwendung eines im Handel
erhältlichen Katalysators isomerisiert, der 0,35 Gew.% Platin auf einem Träger aus
50 % SiO2 und 50 % A1203 e.nthältO Die Isomerisierungstemperatur und der Wasserstoffpartialdruck
werden so eingestellt, dass die Konzentration an C8-Naphthanen in dem Reaktionsproduktstrom
etwa 10 Gew.% beträgt.
-
Der in der Destilationszone nach Abtrennung der leichten Fraktion
und nach Abtrennung der C8-Naphthene anfallende Restproduktstrom wird von den aromatischen
C9/C10-Kohlenwasserstoffen und höher siedenden Verbindungen befreit, welche aus
der Anlage abgezogen werden, und der dann verbleibende Reetstrom wird zwecks Gewinnung
von p-Xylol in die Kristallisationszone eingespeiste Die dabei erhaltene Ausbeute
an p-Xylol beträgt et"ia 80 Gew.%.
-
Es werden drei verschiedene Versuche unter Anwendung verschiedener
Bedingungen bezüglich Temperatur, Druck und Raumgeschwindigkeit durchgeführt. Die
dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefasst.
-
Tabelle V
Temperatur, °C 427 414 445 |
Druck (abs.), kg/cm² 19,0 14,8 24,8 |
Molverhältnis H2/C8-Aromaten 10 10 10 |
LHSV, 1 1-1. h-1 |
(flüssige ständliche Raum- 0,93 0,93 2 |
geschwindigkeit) |
Reaktionsprodukt, Gew.% Beschik- |
kung |
Fraktion <100°C - 1,4 1,3 1,4 |
C8.-Naphthene* 9,8 11,6 10,0 10,1 |
Toluol 0,9 1,3 1,5 1,4 |
Äthylbenzol 12,5 8,5 9,0 9,5 |
p-Xylol 7,7 17,0 16,8 16,7 |
m-Xylol 48,1 39,8 41,0 40,6 |
o-Xylol 21,0 18,9 19,5 19,5 |
C9/X10-Aromaten - 1,5 0,9 0,8 |
Xylolretention 0,99 1,00 1,00 |
Gehalt an p-Xylol, Gew.% 22,4 21,7 21,7 |
bezogen auf Xylole |
Äthylbenzolretention 0,67 0,72 0,76 |
(Äthylbenzol 14,0 10,1 10,4 11,0 |
(p-Xylol 8,6 20,3 19,5 19,4 |
C8-Aromaten (m-Xylol 53,9 47,3 47,5 47,0 |
(o-Xylol 23,5 22,4 22,6 22,6 |
p-Xylolausbeute, % 79 82 80 |
*) einschl. einer kleinen Menge C8-Paraffine
Aus diesen Ergebnissen
lässt sich ableiten, dass Raumgeschwindigkeiten von 2 1.1-1.h-1 und höher gewählt
werden können, ohne dass dadurch die p-Xylolausbeute beeinträchtigt wird.
-
Beispiel 6 Die Versuche von Beispiel 5 werden zwecks gleichzeitigter
Herstellung von o-Xylol und p-Xylol in einem Verhältnis von 0,714 : 1 wiederholt.
Die der Versuchsanlage zugeführte Mischung aus C8-Kohlenwasserstoffen besteht aus
22 Gew.% Äthylbenzol und 78 Gew.% Xylolen. Dieses Ausgangsmaterial wird in die Destillationszone
eingespeist, indem man es mit der abgetoppten und von C8-Naphthenen befreien Reaktionsmischung
vereinigt. Um das o-Xylol zu isolieren, werden die Destillationsbedingungen etwas
angeändert. Das o-Xylol wird aus dem Gemisch von Ausgangsmaterial und Reaktionsproduktstrom
zusammen mit den aromatischen C9/C10-Kohlenwasserstoffen abgetrennt. Die so erhaltene
schwere Fraktion wird dann zwecks Gewinnung von o-Xylol nochmals destilliert.
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Die dabei erzielten Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt.
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Tabelle VI
Temperatur, °C 423 427 |
Druck (abs.), kg/cm² 17,9 19 |
Molverhältnis H2/C8-Aromaten 10 10 |
LHSV, 1 1-1. h-1 |
(flüssige ständliche Raum- 0,93 0,93 |
geschwindigkeit) |
Reaktionsprodukt, Gew.% Beschik- |
kung |
Fraktion <100°C - 1,8 2,5 |
C8.-Naphthene* 9,7 11,4 11,1 |
Toluol 0,9 1,4 1,5 |
Äthylbenzol 15,6 9,1 8,7 |
p-Xylol 9,4 17,7 17,4 |
m-Xylol 52,0 39,8 39,6 |
o-Xylol 12,4 17,5 17,5 |
C9/X10-Aromaten 1,3 1,7 |
Xylolretention 1,01 1,01 |
Gehalt an p-Xylol, Gew.% 23,3 23,4 |
bezogen auf Xylole |
Äthylbenzolretention 0,58 0,56 |
o-und p-Xyloausbeute, Gew.% 85 83 |
*) einschlieslich einer kleinen Menge C8-Paraffine
Beispiel 7 :Die
Versuche von Bespiel 6 werden zwecks Gewinnung von o-Xylol und p-Xylol in einen
Verhältnis von 1,3 : 1 wiederholt. Es werden solche Reaktionsbedingungen gewählt,
dass die Konzentration an C8-Naphthenen in dem Reaktionsproduktstrom bei dem einen
Versuch 10 Gew.% und bei dem anderen Versuch 15 Gew.% beträgt. Das in die Destillationszone
eingespeiste Ausgangsmaterial besteht aus 22 Gew.% Äthylbenzol, 21.3 Gew.% p-Xylol,
41,2 Gew.% m-Xylol und 15,5 Gew.% o-Xylol.
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Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt.
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Tabelle flI
Temperatur, °C 407 400 |
Druck (abs.), kg/cm² 13 14,3 |
Molverhältnis H2/C8-Aromaten 10 10 |
LHSV, 1 1-1. h-1 |
(flüssige ständliche Raumgeschwin- 0,93 0,93 |
digkeit) |
Reaktionsprodukt, Gew.% Beschik- Beschik- |
kung kung |
Fraktion <100°C 0,1 1,4 0,2 1,5 |
C8.-Naphthene* 9,6 10,1 16,0 16,7 |
Toluol 0,9 1,6 17,8 9,8 |
Äthylbenzol 20,6 11,6 17,8 9,8 |
p-Xylol 9,4 17,3 8,9 16,3 |
m-Xylol 57,2 40,2 54,0 38,5 |
o-Xylol 2,2 15,9 2,2 14,2 |
C9/X10-Aromaten - 1,9 - 1,7 |
Xylolretention 1,07 1,06 |
Gehalt an p-Xylol, be- 23,6 23,6 |
zogen auf Xylole, Gew.% |
Äthylbenzolretention 0,56 23,6 |
(Äthylbenzol 23,0 13,6 21,5 12,4 |
(p-Xylol 10,5 20,4 10,7 20,7 |
C8-Aromaten (m-Xylol 64 47,3 65,1 48,9 |
(o-Xylol 2,5 18,7 2,7 18,0 |
o- und p-Xylolausbeute,Gew.% 88 88 |
*) einschlieslich einer kleinen Menge C8-Paraffine