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Photographische oder kinematographische Kamera mit Reflexsucher Die
Neuerung betrifft eine photographische oder kinematographische Kamera, bei welcher
im Aufnahmestrahlengang eine reflektierende Fläche vorgesehen ist, welche einen
Teil des einfallenden Lichtes in ein Suchersystem umlenkt, so dass eine parallaxenfreie
Beobachtung des Aufnahmeobjekts durch den Sucher erfolgen kann.
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Bei bekannten Anordnungen dieser Art ist die reflektierende Fläche
entweder hinter dem Aufnahmeobjektiv oder aber innerhalb des Objektivsystems, zum
Beispiel an einer Stelle starker Einschnürung der durchtretenden Strahlenbündel,
angebracht. In beiden Fällen wird das Scharfstellen des Aufnahmeobjektivs durch
an sich bekanntes Verstellen des gesamten Aufnahmeobjektivs erreicht. Diese Verstellung
des Aufnahmeobjektivs ist jedoch in
manchen Fällen unerwünscht,
zum Beispiel dann, wenn die Objektivblende von einem photoelektrischen Belichtungsmesser
automatisch gesteuert wird. In diesem Falle wäre es nämlich notwendig, dafür zu
sorgen, dass das gesamte Belichtungsmessersystem oder zumindest die von diesem gesteuerten
Blendenscheiben bzw.-lamellen an der axialen Scharfstellbewegung des Objektivs teilnehmen.
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Es ist deshalb Aufgabe der Neuerung eine Scharfstellmöglichkeit für
das Aufnahmeobjektiv zu schaffen, welche es erlaubt, dass das Aufnahmeobjektiv in
seiner Gesamtheit während des Scharfstellens seine Lage unverändert beibehält und
durch welche zudem gleichzeitig mit der Scharfstellung des Aufnahmeobjektivs auch
die Scharfstellung des Suchersystems erreicht wird. Diese Aufgabe wird neuerungsgemäss
dadurch gelöst, dass die reflektierende Fläche vor dem Aufnahmeobjektiv angeordnet
ist, und dass vor der reflektierenden Fläche ein aus einem positiven und einem negativen
Glied bestehendes Linsensystem angeordnet ist, dessen Abstandsänderung seiner beiden
Glieder die Scharfstellung sowohl des Aufnahmeobjektivs wie auch des Suchers bewirkt.
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Zur Verringerung der Abstandsänderung der beiden Glieder des Linsensystems
ist das Aufnahmeobjektiv, gemäss einem weiteren Merkmal der Neuerung, in Fix-Fokus-Stellung,
zum Beispiel
entsprechend einer Einstellung auf 7 m Aufnahmeentfernung
fest eingebaut. Weitere Einzelheiten der Neuerung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels sowie aus der Zeichnung und den Schutzansprüchen hervor.
In der Zeichnung ist die neuerungsgemässe Anordnung in Verbindung mit einer kinematographischen
Kamera gezeigt, und zwar sind im Interesse der besseren Übersichtlichkeit ausschliesslich
die zur Neuerung gehörenden Teile in schematischer Form und zwar in Seitenansicht
dargestellt.
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In dem Gehäuse 1 einer kinematographischen Kamera ist ein Aufnahmeobjektiv
2 fest angeordnet. Vor dem Aufnahmeobjektiv 2 ist ein Prismeniiürfel 3 vorgesehen,
welcher eine reflektierende Fläche 3a aufweist. Die reflektierende Fläche 3a des
Prismenwürfels 3 ist so ausgebildet, dass sie den überwiegenden Teil des einfallenden
Lichtes zum Aufnahmeobjektiv 2 hindurchtreten lässt und den kleineren Teil des einfallenden
Lichtes, gemäss der strichpunktierten Linie 4, in den Sucher der Kameraablelikt.
Die Linsen 5, 6, 7 und 8 des Suchers sind so ausgebildet und angeordnet, dass sie
in der Ebene einer Einstellscheibe 11 ein reelles Bild ergeben, welches mittels
der Linsen 9 und lo betrachtet werden kann. Die Einstellscheibe 11 kann in an sich
bekannter Weise, also zum Beispiel als Mattscheibe, Rasterplatte oder
dergleichen
ausgebildet sein. Ein Reflektor 12 dient zur Strahlenumlenkung innerhalb des Suchers.
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Vor dem Prismenwürfel 3 ist ein aus einem negativen Glied 13 und einem
positiven Glied 14 bestehendes Linsensystem angeordnet und zwar der-art, dass der
Abstand der Linse 13 von der Linse 14 verändert werden kann. Die mechanische Ausgestaltung
der Verstellvorrichtung gehört nicht zum Gegenstand der Neuerung und ist deshalb
in der Zeichnung nicht dargestellt. Vor den Linsen des Aufnahmeobjektivs 2 ist eine
Blendenscheibe 15 vorgesehen, deren Stellung von dem Messinstrument 16 eines photoelektrischen
Belichtungsmessers entsprechend der auf eine nichtdargestellte Photozelle einwirkenden
Lichtintensität automatisch bestimmt wird. Selbstverständlich kann die Blendenscheibe
15 auch zwischen den Linsen des Aufnahmeobjektivs 2 angeordnet sein, wenn dies gemäss
dem optischen Aufbau des Aufnahmeobjektivs 2 günstiger erscheint.
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Hinter den Linsen des Afnahmeobjektivs 2 befindet sich im Aufnahmestrahlengang
eine Filterfolie 17, welche zweckmässigerweisè in einer an sich bekannten Filterfassung
gehalten ist, die ein wahlweises Einschwenken bzw. Herausschwenken des Filters in
den bzw. aus dem Aufnahmestrahlengang ermöglicht. Selbstverständlich kann die Filterfolie
17 auch in einer Revolverscheibe oder einem Schieber gefasst sein, welche
bzw.
welcher das wahlweise Einbringen verschiedener Filter in den Aufnahmestrahlengang
in bekannter Weise ermöglicht.
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Anstatt hinter den Linsen des Aufnahmeobjektivs 2 kann die Filterfolie
17 auch zwischen den Linsen des Aufnahmeobjektivs 2 vorgesehen sein.
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Das aus den Linsen 13 und 14 bestehende Einstellsystem kann auch so
an der Kamera angeordnet sein, dass es gegen ein anderes Einstellsystem auswechselbar
ist, welches die Brennweite des Aufnahmeobjektivs 2 verlängert oder verkürzt, und
welches ebenfalls zur Durchführung der Scharfstellung geeignet ist.
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Auch die Verwendung von Vorsatzlinsen ist durchaus möglich, da sowohl
die Scharfstellung als auch der Abbildungsmassstab beim Durchblick durch den Sucher
einwandfrei beurteilt werden kann.
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Bei entsprechender Ausgestaltung des Aufnahmeobjektivs 2, welches,
wie bereits erwähnt, in Fix-Fokus-Stellung eingebaut ist, ist es auch ohne weiteres
möglich, für die gebräuchlichsten Aufnahmeentfernungen, d. h. von einer gewissen
Nahentfernung bis unendlich, ohne das aus den Linsen 13 und 14 bestehende Einstellsystem
auszukommen, so dass dieses nur für unter einer gewissen Grenze liegende Nahentfernungen
benötigt wird.