DE1012763B

DE1012763B - Mikroskopobjektiv fuer UEbersichtsbilder

Info

Publication number: DE1012763B
Application number: DEL19427A
Authority: DE
Inventors: Walter Klein
Original assignee: Ernst Leitz Wetzlar GmbH
Current assignee: Ernst Leitz Wetzlar GmbH
Priority date: 1954-07-21
Filing date: 1954-07-21
Publication date: 1957-07-25
Also published as: US3176583A

Description

DEUTSCHES

kl. 42 h 3/01

INTERNAT. KL. G 02 b

PATENTAMT

L 19427IX/42 h ANMELDETAG: 21.JULI1954

BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 25. JULI 1957

In der Mikroskopie wünscht man häufig zur Gewinnung eines Überblicks über einen großen Teil des Objektes ein schwaches Objektiv zur Verfügung zu haben, das trotz seiner langen Brennweite zusammen mit starken Objektiven an einem Revolver angebracht werden kann. Im Falle sogenannter abgestimmter Objektive ist dabei bekanntlich die Bedingung zu erfüllen, daß für alle Objektive der Abstand von der .Anschraubfläche des Objektivs bis zum Objekt derselbe ist, so daß die Grobeinstellung beim Objektivwechsel erhalten bleibt. Man kann dies bekanntlich erreichen, indem man als langbrennweitige Objektive Telesysteme verwendet, deren bildseitiges Positivglied ungefähr in der Anschraubfläche des Tubus bzw. Revolvers liegt. Dabei liegt die Austrittspupille des Teleobjektivs sehr weit von den Austrittspupillen der stärkeren Objektive entfernt. Die Abbildung einer Beleuchtungsblende in die Austrittspupillen der verschiedenen Objektive macht daher Schwierigkeiten.

Im Falle der Durchlichtbeleuchtung kann man für das Übersichtsobjektiv einen besonderen Kondensor vorsehen, der so eingerichtet ist, daß er die Lichtstrahlen in die negative Frontlinse des Teleobjektivs sammelt und einen dem großen Objektfeld angepaßten Durchmesser hat. Es entsteht also der Nachteil, daß für das Teleobjektiv ein anderer Kondensor vorgesehen werden muß als für die stärkeren Objektive. Dagegen ist im Falle der x\uflichtbeleuchtung, bei der das Objektiv selbst als Kondensor dient, die Äusleuchtung des Objekts durch ein Teleobjektiv überhaupt nicht möglich, weil die auf das Objekt schräg auf treffenden Strahlen seitKch am Objektiv vorbei zurückgeworfen werden, wie Fig. 1 zeigt.

Diese Schwierigkeiten bezüglich der Beleuchtung lassen sich dadurch vermeiden, daß erfindungsgemäß das Telesystem mit einem objektseitig angeordneten Positivsystem kombiniert ist, welches objektseitig einen nahezu telezentrischen Strahlengang erzeugt.

Man kann einen telezentrischen Strahlengang erzeugen, wenn in der hinteren Brennebene (Austrittspupille) des Objektivs eine Blende angeordnet oder abgebildet wird. Dies ist im vorliegenden Fall nicht anwendbar, weil, wie oben gesagt, die Brennebenen der verschiedenen Objektive weit voneinander entfernt liegen.

Ein anderes Mittel, welches schon bei einem photographischen Objektiv angewendet wurde, ist die Anordnung einer Feldlinse. Gemäß der Erfindung ist dieses Mittel benutzt, um die erwähnten Schwierigkeiten der Beleuchtung bei einem mikroskopischen Übersichtsobjektiv mit Telesystem zu überwinden.

Die Erfindung besteht demgemäß darin, daß das Telesystem mit einem objektseitigen Positivsystem kombiniert ist. Wie Fig. 2 zeigt, werden die Hauptstrahlen durch das Positivsystem parallel gerichtet und nach der Reflexion am Objekt in die negative Linse zurückgeworfen. Wählt man den Abstand des Positivsystems vom Mikroskopobjektiv für Übersichtsbilder

Anmelder:
Ernst Leitz G.m.b.H., Wetzlar/Lahn

Walter Klein, Wißmar über Wetzlar/Lahn,
ist als Erfinder genannt worden

Objekt sehr klein, so werden Staubteilchen, die sich etwa auf ihm befinden, im Mikroskop sichtbar. Es ist daher vorteilhaft, das Positivsystem etwa in einem Abstand vom Objekt anzuordnen, der größer als die Hälfte des Abstandes der Negativlinse vom Objekt ist. Ein solches Objektiv zeigt Fig. 3. Bei diesem Aufbau ist es vorteilhaft, daß das Telesystem eine sehr große Brennweite hat oder nahezu afokal ist. Um Reflexbilder zu vermeiden, ist es vorteilhaft, das Positivsystem so auszubilden, daß die Krümmungsmittelpunkte der am stärksten gekrümmten Flächen auf die Seite des Telesystems liegen. In den folgenden Tabellen 1 und 2 sind die durchgerechneten Exemplare nach den Fig. 2 und 3 angegeben. Hier sind mit r die Radien, mit L die Abstände, mit d die Linsendicken, mit f_e die Brennweiten und mit nfv die Glassorten bezeichnet.

Y₁ =

	19,51	L_n	Tabelle 1	(Fig. 2)	1,5163/64,0	f_e = 79,7118	1,7618/26,5	709 589/125 J
			= 6,17209
T₁ = +	19,51	d_x		1,5725/57,5
			= 2,0
^2 = —	21,417	L₁
			= 11,96
^r3 =	3,83	d₂		1,7618/26,5
			= 1,5
^4 =	3,83	d_s		1,5014/56,5
			= 0,7
^₅= +	98,0	L₂
			= 20,53
'β= +	18,1	d_t
			= 0,9
r₇ = +		d₅
		L,	= 2,0
^8 ⁼⁼			= OO

Γ	T₁ = + 19,67	I	_y — 4- 17Q Ag — -ρ ι/ ₃y	(	r_e = — 12,8	i	3	(Fig- 3)	f	1,7618/26,5
		Tabelle 2	n_djv
	r₂ = + 50,0
		L₀ = 12,7108
r₃ = + 14,0		1,6910/54,8	1,6889/31,1
	d_x = 1,5
r_t = oo
	L₁ = 0,2
r₈=— 21,72		1,7618/26,5
	i_a = 1,5
_r6 = + 6,5		1,5231/50,9
	L₂ = 6,5
r₇ = + 78,04
i,= 1,0

L₃ = 17,6

^₄= 0,7

i_s = 2,2

L₁ = OO

= 50,2950

Claims

Patentansprüche:

1. Mikroskopobjektiv für Übersichtsbilder, gekennzeichnet durch die Kombination eines Telesystems mit einem objektseitig angeordneten Positivsystem.

2. Mikroskopobjektiv nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das objektseitige Positivsystem eine einfache Positivlinse ist, daß das Negativglied und das bildseitige Positivglied verkittete Teile des Telesystems sind.

3. Mikroskopobjektiv nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das objektseitige Positivsystem aus zwei dicht zusammenstehenden Sammellinsen besteht, daß das Negativglied unverkittet und das bildseitige Positivglied verkittet ist.

4. Mikroskopobjektiv nach Anspruch I₁ dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand des objektseitigen Positivsystems vom Objekt größer als die Hälfte des Abstandes des Negativgliedes vom Objekt ist.

5. Mikroskopobjektiv nach folgende Daten 1 Anspruch 1, gekenn- zeichnet durch KaIv L₀= 6,17209 T₁=+ 19,51 1 Ci₁= 2,0 ,5163/64,0 r₂ = —19,51 1 L₁ = 11,96 f. = 79,7118 r, = —21,417 d₂= 1,5 ,7618/26,5 f_{4 =} — 3,83 1_; ig= 0,7 ,5725/57,5 r_B = + 3,83 L₂ = 20,53 r_e = + 98,0 A₄= 0,9 ,7618/26,5 ^=+18,1 A₆= 2,0 1,5014/56,5

= —12,0

₁= OO

6. Mikroskopobjektiv nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Daten:

T₁=+ 19,67 r_a = + 50,0 r₃ = + 14,0 ^₄ = oo
r₅ = —21,72 r₆ = + 6,5 r_n = + 78,04 r —4-17 9

L₀ = 12,7108 ^₁ = 1,5 L₁= 0,2 d₂ = 1,5 L₂= 6,5 i₃= 1,0 L₃ = 17,6 A₄= 0,7 i₅= 2,2 L₆= oo

1,6910/54,8

/■_e = 50,2950 1,7618/26,5

1,6889/31,1

1,7618/26,5 1,5231/50,9

In Betracht gezogene Druckschriften: Österreichische Patentschrift Nr. 170 592.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen