DE1800982B2 - Haerter-beschleuniger-system fuer fluessige polysulfidpolymer-massen - Google Patents
Haerter-beschleuniger-system fuer fluessige polysulfidpolymer-massenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Härter-Beschleunicer-System
für stabile, härtbare, einteilige flüssige Polysulfid-Polymermischungen zum Kleben und Versiegeln.
Flüssige organische Polysulfidpolymere mit endständigen
Mercaptogruppen im Molekül sind aus den US-Patentschriften 24 66 963 und 24 74 858 bekannt
und haben einen großen Bereich von Anwendungen als Versiegelungsmittel und Klebstoffe gefunden.
Kautschuk- bzw. gummiartige Substanzen mit ausgezeichneter Beständigkeit gegenüber Witterung, Öl.
Ozon oder Wasser werden durch Kompoundieren von Härtemitteln und Füllstoffen in geeigneten Verhältnissen
mit den flüssigen Polysulfid-Polymerem und anschließendes Härten erhalten. Oxide oder Peroxide,
wie Bleidioxid, werden als Härtemittel verwendet; die Härtungsreaktion basiert auf der Oxidation der
endständigen Mercaptogruppen der Polymeren zu Disulfidgruppen durch das Härtemittel. Bei dieser
Reaktion wird Wasser als Nebenprodukt gebildet. J. S. Jorczak und E. M. Feztes berichten in
Ind. Engng. Chem., 42, 2220 (1950), daß die Reaktion mit Stearin- oder ölsäure verzögert werden kann,
und in Ind. Engng. Chem., 43, 326 (1951), daß alkalisches Medium die Oxidation beschleunigt und daß
bei einigen Umsetzungsreaklionen Wasser eine:n bemerkenswerten
Beschleunigungseffekt auf die Umsetzungsgeschwindigkeil während der Induktionsperiode
besitzt.
In den früheren Stufen des Standes der Technik wurde die Härtung normalerweise direkt vor der
Anwendung durch Zugabe eines Härtungsmittels zu einem separat kompoundierten flüssigen Polysulfklpolymeren
eingeleitet, da die Vormischung eines flüssigen Polymeren und eines Härtungsmittels oft
zu einer Härtung des Polymeren während der Lagerung führte, da entweder eines oder beide von ihnen normalerweise
Feuchtigkeit enthalten. Es ist jedoch nachteilig, verschiedene Komponenten genau zu dosieren
und sie sorgfältig zu vermischen.
Zur Üterwindung dieser Schwierigkeil wurde in
der US-Patentschrift 32 2:5 017 eine stabile, härtbare, einteilige flüssige Polysulfidmischung beschrieben. Die
Mischung gemäß dieser Patentschrift enthält als wesentliche Bestandteile (a) ein flüssiges Polyalkylenpolysulfkl-Polymeres,
darin sorgfältig dispergiert (b) ein ruhendes (zunächst nicht wirkendes) Härtemittel,
das durch Anwesenheit von Feuchtigkeit aktiviert werden kann, und (c) ein alkalisches, trocknendes
zerfließendes Beschleunigungsmittel. Das alkalische Mittel hält das Polymere in trockenem Zustand und
läßt das Härtemittel während der Lagerung der Mischung in einem Behälter ruhend (unwirksam) bleiben.
Wenn jedoch die Mischung an Ort und Stelle gebracht wird, zieht das alkalische Mittel aus seiner Umgebung
Feuchtigkeit an und aktiviert das Härtemittel zur
ίο Härtung des Polymeren.
Es wurde nun gefunden, daß die Härtung des PoIysulfid-Polymeren
durch ein ausgewähltes Peroxidhärtemittel durch saures Medium beschleunigt wird.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von
»5 Zinkperoxid oder Cadmiumperoxid als Härter zusammen
mit unter Normalbedingungen festen Substanzen, die bei Reaktion mit Wasser anorganische
oder organische, wasserlösliche Säure bilden, als Beschleuniger in härtbaren Massen flüssiger PoIysulfidpolymerer
mit endständigen Mercaptogruppen. Somit wird durch d'e Erfindung eine stabile, härtbare,
im wesentlichen wasserfreie, einteilige flüssige Polysulfidmischvng ermöglicht, enthaltend ein flüssiges
organisches Polysulfid-Polymeres mit endständigen Mercaptogruppen im Molekül, ein Peroxid-Härtemittel
in einer arsreirhenden Menge, um mindestens eine stöchiometrische Menge zur Härtung des Polymeren
erforderlichen Sauerstoffs zu liefern, und ein Eeschleunigungsmittel in einer ausreichenden Menge,
I'm die Härtung innerhalb einer angemessenen Zeitspa-me
nach Aussetzen der Mischung an atmosphärische Luft zu vervollständigen.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß bei Anwendung
der Härter in Kombination mit den Beschleunigem gemäß der Erfindung die Polysulfidmassen
zwar bei Ausschluß von Feuchtigkeit äußerst stahil sind, d. h. bei Lagerung lange flüssig bleiben,
jedoch bei Zutritt von Feuchtigkeit wesentlich schneller härten als bei Anwendung der bekannten Härter und
Beschleuniger. Dies ist um so überraschender, als nach der Erfindung feste Substanzen als Beschleuniger
eingesetzt werden, die also Feuchtigkeit nicht so leicht absorhieren wie die zerfließenden Beschleuniger des
Standes der Technik und als man bisher angenommen hatte, daß sich Säuren bzw. säurebildende Substanzen
nicht zur Härtung eignen, da Stearin- oder ölsäure als Härteverzögerer publiziert worden sind.
Der hier verwendete Ausdruck »stabil« bedeutet, daß die Mischung mit dem erfindungsgemäß verwendeten
Härter-Beschleuniger-System während einer langen Zeit stabil ist, wenn sie vor Feuchtigkeit geschützt
in einem Behälter gelagert wird. Mit dem Ausdruck »härtbar« ist gemeint, daß die Mischung,
wenn sie zum Gebrauch aus dem Behälter entnommen wird, durch Berührung ihrer Oberfläche mit atmosphärischer
Luft gehärtet wird.
Als Beschleunigungsmittel für die Härtung der Masse können gemäß der Erfindung Verbindungen
verwendet werden, die eine anorganische Säure bei Reaktion mit Wasser erzeugen, wie Aluminiumchlorid,
Zinn(IV)-chlorid, Phosphorpentoxid, Phosphortrichlorid und analoge Verbindungen, jedoch ist die
Verwendung von Verbindungen, die eine organische, wasserlösliche Säure bei Reaktion mit Wasser bilden,
bevorzugt. Insbesondere bevorzugte Beschleunigungsmittel sind Salze von aliphatischen Carbonsäuren mit
1 bis 5 Kohlenstoffatomen mit einem der Elemente Aluminium, Arsen, Kupfer, Chrom, Germanium,
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Jod, Blei, Mangan, Silicium, Zinn, Titan und Zink. Spezielle Beispiele sind Aluminiumacetat, Arsenacetat,
Kupfer(lJ)-acetat, Kupfer(II)-formiat, Chrom(III)- und Chrom(II)-acetate und -forniiate, Germaniumacetat,
Jodacetat, Bleitetraacetat, Mangan(Il)- und Mangan-(III)-acetate, Siliciumtetraacetat, Blei-(IV)-acetat,
Titanacetatchlorid, Zinkacetat und analoge Salze dieser Verbindungen. Siliciumtetracetat, Bleitetracetat,
Zinn(lV)-acetat, Kupfer(II)-acetat und Titanacetatchlorid sind besonders vorteilhaft. Titanacetatchlorid
kann leicht durch Reaktion von Titantetrachlorid mit Essigsäure erhalten werden, z. B.
durch Zugabe von Titantetrachlorid zu Eisessig.
Das flüssige organische Polysulfid-Polymere kann durch die allgemeine Formel
HSRSS—RSS-RSH
dargestellt werden, in der R gleiche oder verschiedene zweiwertige aliphatische Reste, im wesentlichen frei
von Unsättigung, darstellt Reste, die hauptsächlich aus Kohlenstoff- und Wasserstoffatomen zusammengesetzt
sind und Sauerstoff und/oder Schwefelatome in Form von Äther- bzw. Thioätherbindungen oder
in Form von Hydroxyl- oder Mercaptosubstituenten enthalten kann. Diese Polyrrere sind im wesentlichen
aus der Einheit RSS zusammergesetzt, und das Molekulargewicht variiert in Abhängigkeit von der Zahl
dieser Einheiten und auch von dem speziellen Aufbau der Gruppe: R. Für besondere Polymere wird Bezug
genommen auf die US-Patentschriften 24 66 963 und
24 74 859. Bevorzugte flüssige organische Polysulfid-Polymere besitzen eine Viskosität von etwa 1000 bis
2COCCOcP, gemessen bei 20cC. Sie können ein Molekulargewicht
von etwa ICCO bis 8Of1O und eine Quervernetzung
von bis zu etwa 20% aufweisen. Bevorzugte flüssige Polymere, die im Handel erhältlich sind,
besitzen ein Molekulargewicht von etwa 40C0, eine Quervernet/'.ung von etwa 0,5 bis 2% und eine Viskosität
von etwa 70 CCO bis 90 COO cP.
Wie bekannt ist, können diese flüssigen organischen Polysulfid-F'olymeren zu festen Elastomeren durch
verschiedene Oxidationsmittel gehärtet werden, beispielsweise Alkaliperoxide und Alkaliperoxysalze, wie
Natriumperoxypyrophosphat, Natriumperoxycarbonat und Natriumperborat, Erdalkaliperoxide, wie
Calciumperoxid und Bariumperoxid, andere Metallperoxyde, wie Bleidioxid, Zinkperoxid und Mangandioxid,
Oxidationsmittel, wie Ammoniumdichromat und organische Oxidationsmittel, wie Dinitrobenzol.
Gemäß der Erfindung werden von diesen Härtemitteln selektiv Zinkperoxid oder Cadmiumperoxid
verwendet. Die hier nicht ausgewählten Härtemittel können, soweit bekannt ist, nicht durch die vorstehend
erwähnten Beschleunigungsmittel aktiviert werden und weisen, selbst wenn sie aktiviert werden, eine zu
niedrige, praktisch unbrauchbare Härtungsgeschwindigkeit auf oder ergeben Mischungen mit einer zu
kurzen, praktisch unbrauchbaren Lagerungsdauer.
Die optimale Menge an Härtemittel und Beschleunigungsmiltel,
die mit dem Polymeren zu vermischen sind, kann von Fall zu Fall variieren. Jedoch sollte
das Härtemittel in einer ausreichenden Menge vorhanden sein, um mindestens eine stöchiometrische
Menge an dem für die Härtung des Polymeren erforderlichen Sauerstoff zu liefern, und das Beschleunigungsmittel
in einer ausreichenden Menge, um die Härtung innerhalb einer angemessenen Zeildauer nach
Aussct7cn der Mischung ;in die atmosphärische Luft
zu vervollständigen. Zum Beispiel würde, im Falle eines flüssigen organischen Polysulfid-Polymeren mit
einem Molekulargewicht von etwa 4000 und einer Quervernetzung von etwa 2% die Menge des verwendeten
Härtemittels etwa 4 bis 40 Gewichtsteile je 100 Gewichtsteile des Polymeren sein, und die
Menge des verwendeten Beschieunigungsmittels würde etwa 2 bis 20 Gewichtsteile je 100 Gewichtsteile des
Polymeren sein.
ίο Ein Weichmacher, wie Dibutylphthalat und chloriertes
Biphenyl, sowie ein Pigment und ein Füllmittel, wie Calciumcarbonat, Titandioxid, Ton und
Ruß, können wahlweise zu der für die Erfindung verwendbaren Masse hinzugegeben werden.
Die Mischung mit dem gemäß der Erfindung verwendeten Härter-Beschleuniger-System ist bei Lagerung
in einem versiegelten Behälter beständig und beginnt nicht zu einem festen Elastomeren zu erhärten,
bis sie aus dem Behälter entnommen und der atmosphärischen Luft ausgesetzt wird. Die Erfindung ist
nicht auf irgendeinen Arbeitsmechanismus begrenzt, es wird jedoch angenommen, daß, wenn die Mischung
der atmosphärischen Luft ausgesetzt wird, das Beschleunigungsmittel
in der Mischung mit der Feuchtigkeit der atmosphärischen Luft zur Erzeugung einer
wasserlöslichen Säure reagiert und die Wirkung der Säure zur Aktivierung des Härtemittels und zur Beschleunigung
der Härtungsreaktion führt. Es wurde bereits festgestellt, daß eine Mischung, bestehend
aus einem organischen Polysulfidpolymeren und Zinkperoxid oder Cadmiumperoxid, während einer
langen Zeit klebrig bleibt, selbst beim Aussetzen an atmosphärische Luft und daß die Zugabe einer wasserlöslichen
Säure, wie Essigsäure, zu der Mischung die Härtung induziert, welche innerhalb eines kurzen
Zeitraums vervollständigt ist. Ferner wird, selbst der tiefere Anteil einer dicken Schicht der Mischung an
der atmosphärischen Luft innerhalb einer relativ kurzen Zeit gehärtet. Als Grund hierfür wird, obwohl
noch nicht vollständig klar, angenommen, daß, da das gemäß der Erfindung zu verwendende Beschleunigungsmittel
eine Säure unmittelbar nach Reaktion mit Wasser erzeugt, bei der Härtungsreaktion als
Nebenprodukt an der Oberfläche gebildetes Wasser nicht aufgenommen wird und in dem inneren Teil
vorrätig gehalten wird, jedoch mit nicht umgesetztem Beschleunigungsmittel zur weiteren Erzeugung einer
Säure reagiert und so für die Induktion der Härtungsreaktion in dem tieferen Anteil sorgt; mit anderen
Worten wird die Härtungsreaktion in dem tieferen Teil der Schicht induziert, bevor die Feuchtigkeit
durch die bereits gehärtete Oberflächenschicht diffundiert und den tieferen Anteil erreicht.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung einiger Ausführungsformen der Erfindung.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung einiger Ausführungsformen der Erfindung.
200 g eines handelsüblichen Polysulfidpolymeren, das im wesentlichen die Struktur
HS(C2H4 — O — CH2 — OC2H4 — S — S )*-,·■·■.
'■- C2H4 — O — CH2 — O — C2H4 — SH
mit etwa 2% Quervernetzungen oder Seitenketten besitzt, 20 g Zinkperoxid, 50 g »Kanechlol No. 500«
Diphenylpentachlorid als Weichmacher, 20 g Ruß
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und 50 g Titandioxid wurden mittels zweier Walzen gut vermischt. Das Gemisch wurde im Vakuum gut
getrocknet und in trockenem Zustand mit 10 g SiIiciumtetracetat
gemischt. . Das entstehende Gemisch wurde in eine Patrone für eine Siegelpistole geladen.
Im geladenen Zustand wurde es sechs Mo.iate bei 200C stehengelassen, es trat jedoch keine Veränderung
auf. Wenn es auf eine Glasplatte gespritzt wurde und in atmosphärischer Luft stehengelassen wurde, verlor
es seine Klebrigkeit in einem Tage und wurde eine kautschukartige Substanz in einer Woche.
Zu Vergleichszwecken wurde das Gemisch vor Zugabe von Siliciumtetracetat auf eine Glasbahn gebracht
und in atmosphärischer Luft stehengelassen. Es trat selbst nach Verstreichen eines Monats keine
Veränderung auf.
B e i s ρ i e I 2
35 g Titantetrachlorid wurden zu 250 ml Eisessig zur Ausfällung von Titanchloracetat hinzugegeben.
Nach Entfernung der überstehenden Flüssigkeit wurde der Niederschlag mit getrocknetem Benzol gewaschen
und bei 50°C unter vermindertem Druck getrocknet. 10 g des erhaltenen Titanacetatchlorids wurden anstelle
des Siliciumtetracetats von Beispiel 1 verwendet. Im übrigen war die Arbeitsweise die gleiche wie im
Beispiel 1, und das entstehende Gemisch wurde in eine Patrone für eine Siegelpistole geladen. Es wurde keine
Veränderung beobachtet, selbst wenn es sechs Monate bei 20°C stehengelassen wurde. Andererseits wurde es,
wenn es auf eine Glasplatte gespritzt wurde und in atmosphärischer Luft stehengelassen wurde, in einem
Tage nichtklebrig und wurde eine steife, kautschukartige Substanz in einer Woche.
15 g Bleiletracetat wurden anstelle des Siüciumtetracetats
von Beispiel 1 gut in trockenem Zustand mit dem gleichen Gemisch wie in Beispiel 1 vermischt,
welches vakuumgetrocknet und vollständig von Wasser befreit worden war. Das entstehende Gemisch wurde
in einem versiegelten Behälter sechs Monate lang bei Raumtemperatur gelagert. Es trat keine Veränderung
auf. Am Ende der sechsmonatigen Zeit wurde ein Teil der Mischung aus dem Behälter genommen und auf
eine Glasplatte als Schicht aufgebracht und so in atmosphärischer Luft stehengelassen. Es wurde in vier
Tagen nichtklebrig und wurde in 10 Tagen ?u einem kautschukartigen Elastomeren vollständig gehärtet.
20 g Kupfer(II)-acetat wurden anstelle des Siliciumtetracetats von Beispiel 1 mit dem gleichen Gemisch
wie in Beispiel 1 gemischt, welches vakuumgetrocknet und vollständig vom Wasser befreit worden war. Ein
Teil des entstehenden Gemisches wurde auf eineGlasplatte gebracht und in einem Raum stehengelassen.
Der Rest wurde in eine Patrone für eine Siegelpistole geladen und bei Raumtemperatur gelagert. Die Probe
auf der Glasplatte wurde nach Verstreichen von 3 Tagen nichtklebrig und wurde in 7 Tagen ein
k.vutschukartigcs Elastomeres. Das in die Patrone geladene Gemisch wurde nach sechs Monaten entnommen
und auf eine Glasplatte gespritzt. In 3 Tagen wi rdc es nichtklebrig, wobei es einen Ulm auf der
Oberfläche der Glasplatte bildete, und wurde in 10 Tagen vollständig zu einem kautschukartigen
Elastomeren gehärtet.
100 g eines handelsüblichen Polysulfidpolymeren mit etwa dem gleichen Aufbau wie das im Beispiel 1
eingesetzte Polymere, jedoch mit etwa 0,5% Quervernetzungen oder Seitenketten, 30 g Cadmiumper-
oxid, 60 g Diphenylpentachlorid als Weichmacher, 20 g Ruß und 50 g Titandioxid wurden gut in einer
Farbstoffmühle gemischt. Das Gemisch wurde im Vakuum getrocknet und in vollständig wasserfreiem
Zustand mit 6 g Siliciumtetracetat gemischt. Das ent-
stehende Gemisch wurde in einem versiegelten Behälter gelagert. Es war bei Raumtemperatur während
einer langen Zeit stabil, wobei es keine Veränderung selbst nach sechs Monaten zeigte. Am Ende der sechsmonatigen
Dauer wurde es aus dem Behälter genom-
men und auf eine Glasplatte gebracht. Es wurde in 3 Tagen nichtklebrig und wurde in 10 Tagen vollständig
zu einem kautschukartigen Elastomeren gehärtet.
Vergleichsversuch A
100 g des Polysulfidpolymeren von Beispiel 5 wurden mit 2 g Siliciumtetracetat unter trockenen Bedingungen
vermischt, und das Gemisch wurde an der Luft steh;r.-gelassen.
Es trat keine Veränderung auf.
Zu Vergleichszwecken wurden 100 g des gleichen Polysulfidpolymeren mit 1 g Natriumhydroxid ebenfalls
unter trockenen Bedingungen vermischt. Das Gemisch wurde an der Luft stehengelassen. In diesem
Fall wurde nach etwa 30 Minuten d e Bildung eines Filmes auf der Oberfläche der Poiysulndpolymermasse
beobachtet.
Es ist also ersichtlich, daß flüssige Polysulfidpolymere
bereits in Gegenwart von Alkalien Härtungserscheinungen zeigen, die in Gegenwart eines sauren
Mediums nicht auftreten. Der Härtungsbeschleuniger der Erfindung entfaltet den Härtungseffekt nämlich
nur, wenn er in Verbindung mit Zinkperoxid oder Cadmiumperoxid angewendet wird, während die bisher
als Härtemittel verwendeten alkalischen Substanzen bereits als solche an der Härtung von Polysulfiden
teilnehmen.
Vergleichsversuch B
Folgende Polysulfidpolymerinassen A, B und C
wurden unter trockenen Bedingungen hergestellt, wonach jede in einen separaten, dicht verschlossenen
Behälter gebracht wurde.
ABC
Gewichts- Gewichts- Gewichtsteile teile teile
Gewichts- Gewichts- Gewichtsteile teile teile
6o Polysulndpolymer | 100 | 100 | 100 | |
(wie im Beispiel 5) | ||||
Zinkperoxid | 10 | — | 10 | |
Cadmiumperoxid | — | 10 | — | |
65 Ruß | 30 | 30 | 30 | |
Siliciumtctraacetui | 1,0 | 1,0 | — | |
Natriumhydroxid | 1,0 |
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Tabelle II Dann wurden gleiche Mengen der aufgeführten
Polysulfidinassen entnommen und auf eine Glasplatte
Zeit bis die Oberfläche Zeit bis zur gebracht. Die betreffenden Härtezeiten an der Luft
nicht mehr klebrig ist Härtung f . ..„„ , ,_._,.. ...
_ bei 20 C wurden gemessen. Die Ergebnisse üind in
5 vorstehender Tabelle II zusammengestellt.
Es ergibt sich also, daß die Polysulfidpolymennassen
der Erfindung mit größerer Geschwindigkeit härten als die bekannten Polysulfidpolymermassen, die als
Härtemittel eine alkalische Substanz enthalten.
Masse A | 6 Tage | 15 Tage |
Masse B | 5 Tage | 13 Tage |
Masse C | 24 Stunden | 30 Tage |
Claims (2)
1. Verwendung von Zinkperoxid oder Cadmiumperoxid als Härter zusammen mit unter
Normalbedingungen festen Substanzen, die bei Reaktion mit Wasser anorganische oder organische,
wasserlösliche Säure bilden, als Beschleuniger in härtbaren Massen flüssiger Poiysulfidpolymerer
mit endständigen Mercaptogruppen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, unter Einsatz von Salzen einer anorganischen Säure oder einer
aliphatischen Carbonsäure mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen mit Aluminium, Arsen, Kupfer,
Chrom, Germanium, Jod, Blei, Mangan, Silicium, Zinn, Titan oder Zink.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP6392367 | 1967-10-03 | ||
JP6392367 | 1967-10-03 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1800982A1 DE1800982A1 (de) | 1969-05-14 |
DE1800982B2 true DE1800982B2 (de) | 1976-09-16 |
DE1800982C3 DE1800982C3 (de) | 1977-05-05 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1200290A (en) | 1970-07-29 |
DE1800982A1 (de) | 1969-05-14 |
FR1584882A (de) | 1970-01-02 |
US3586660A (en) | 1971-06-22 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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