DE1800108A1 - Verfahren zur Herstellung papierartiger Erzeugnisse,insbesondere von synthetischem Papier - Google Patents

Verfahren zur Herstellung papierartiger Erzeugnisse,insbesondere von synthetischem Papier

Info

Publication number
DE1800108A1
DE1800108A1 DE19681800108 DE1800108A DE1800108A1 DE 1800108 A1 DE1800108 A1 DE 1800108A1 DE 19681800108 DE19681800108 DE 19681800108 DE 1800108 A DE1800108 A DE 1800108A DE 1800108 A1 DE1800108 A1 DE 1800108A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
layer
swelling
film
paper
opaque
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE19681800108
Other languages
English (en)
Inventor
Wachio Ichihara
Shozo Imoto
Shiro Kawazoe
Tatsuhiko Nagai
Hiroaki Noguchi
Kaneyasu Tani
Bunkichi Yamada
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Nippon Kakoh Seishi KK
Original Assignee
Nippon Kakoh Seishi KK
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Nippon Kakoh Seishi KK filed Critical Nippon Kakoh Seishi KK
Priority to DE19681800108 priority Critical patent/DE1800108A1/de
Publication of DE1800108A1 publication Critical patent/DE1800108A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J7/00Chemical treatment or coating of shaped articles made of macromolecular substances
    • C08J7/02Chemical treatment or coating of shaped articles made of macromolecular substances with solvents, e.g. swelling agents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Laminated Bodies (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung papierartiger Erzeugnisse, insbesondere von synthetischem Papier Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung papierartiger Erzeugnisse, insbesondere von synthetischem Papier, bei dem eine oder beide Oberflächen- einer thermoplastischen Kunstharzfolie mit einem Quellmittel zur Bildung einer gequollenen Schicht und nachfolgend mit einem koaguliert renden Mittel zum Koagulieren der gequollenen Schicht behandelt werden, wobei das koagulierende Mittel keine quellende oder lösende Wirkung hat und mit dem Quellmittel mischbar ist und bei dem ferner die Folie zur Erzeugung mindestens einer opaken, rauhen Oberflächenschicht getrocknet wird.
  • Dieses Verfahren wird durch die ältere Anmeldung N 29 908 X/39a3 desselben Anmelders vorgeschlagen und ermöglicht die Herstellung eines synthetischen Papieres, welches sehr gut beschrieben und bedruckt werden kann.
  • Thermoplastische Kunstharzfolien, die nachstehend an manchen Stellen der Einfachheit halber kurz Kunststoffolien oder Folien genannt werden, sind in der Regel im Gegensatz zu Papier, welches Cellulosefasern enthält, nahezu völlig transparent, wenn nicht ein Pigment oder ein anderes Additiv eingelagert ist. Derartige Folien lassen ferner eine Flüssigkeitsabsorptionsfähigkeit vermissen und haben sehr glatte Oberflächen. Aus diesen Gründen kann mit Hilfe der gewöhnlichen Schreib- und Druckverfahren ein scharfes Bild auf derartigen Folien nicht aufgezeichnet werden.
  • Aufgrund dieser Problemstellung wurden verschiedene Versuche zur Verbesserung der Druckfähigkeit von Kunststoffolien unternommen.
  • So ist es z. B. bekannt, zur Verbesserung der opaken Eigenschaften einen Farbstoff oder ein anderes Hilfsmittel im Verlauf der Filmbildung beizugeben, die Oberfläche der Folie abzureiben oder mit sehr kleinen Prägungen zu versehen. Weiterhin ist es bekannt, ein Lösungsmittel auf die Kunststoffrolle einwirken zu lassen, wobei sich eine Lösung des Kunstharzsubstrates auf der Oberfläche bildet. Anschließend wirkt ein Ausfällmittel auf die Lösung ein, wodurch das Kunstharz zum Ausfällen aus der Lösung gebracht wird, so daß die Folie nicht nur opak, sondern auch etwas aufgerauht wird.
  • Durch keines dieser bekannten Verfahren ist es jedoch möglich, eine Oberfläche mit befriedigenden Eigenschaften im Hinblick auf die erwünschte Druck- und Schreibfähigkeit zu erhalten, denn selbst wenn eine Verbesserung der opaken Eigenschaften gelingt, so ist gleichwohl die Affinität gegenueber Flüssigkeiten, insbesondere aber gegenüber Tinte, nach wie vor sehr gering und wird praktisch nicht verbessert.
  • Gemäß dem letztgenannten Verfahren gelingt die Herstellung eines praktisch geeignete Schreib- und Druckpapiers vor allem deshalb nicht, weil die aufgerauhte Oberflächenschicht des Filmes eine derart verringerte Festigkeit hat, daß sie beim Beschreiben oder Bedrucken abbröckelt oder sich abschält. Außerdem besteht die Gefahr, daß die einzelnen Folien und Blätter an den Druckplatten oder Druckzylindern festkleben, so daß ein kontinuierliches Drucken unmöglich ist.
  • Zur Verwendung einer Kunststoffolie als Papier, z. B. zum Schreiben oder Drucken, ist es deshalb erforderlich, daß zumindest eine Oberflächenschicht der Folie Eigenschaften aufweist, die mit denen von beschichtetem oder nicht beschichtetem Cellulosepapier vergleichbar sind. Dies bedeutet, daß die Oberflächenschicht eine genügend große Aufnahmefähigkeit für die Tinte aufweisen und entsprechend opak sein muß. Außerdem muß die Festigkeit so hoch sein, daß eine Beschädigung beim Bedrucken oder Beschreiben nicht eintritt. Ferner muß die Haltbarkeit derart sein, daß das aufgezeichnete Druckbild sich auch bei langzeitigem Lagern nicht verändert.
  • Die vorgenannten Nachteile werden durch das eingangs genannte Verfahren desselben Anmelders vermieden, welches zudem noch den Vorteil hat, daß die Papierprodukte ein schönes, helles Aussehen aufweisen. Bei diesem Verfahren wird, wie schon eingangs erwähnt, eine opake, aufgerauhte Oberflächenschicht auf der Folie gebildet, indem ein Quellmittel auf dem Kunststoffilm zur Einwirkung gebracht wird. Sodann wird ein koagulierendes Agens auf der gequollenen Oberflächenschicht zur Einwirkung gebracht, die hierdurch koaguliert. Das koagulierende Agens ist eine Flüssigkeit, die mit dem Quellmittel mischbar ist, jedoch keine Quellwirkung gegenüber der Folie zeigt. Abschließend erfolgt eine Trocknung der Folie.
  • Ein derart hergestelltes synthetisches Papier hat eine gute Oberflächenfestigkeit und weist die gewünschten opaken Eigenschaften auf. Ein kontinuierlicher Vielfarbendruck ist ohne Schwierigkeiten möglich. Es können jegliche Schreib- oder Druckmittel in Anwendung kommen, wie z. B. Bleistift, Kugelschreiber, Füllfederhalter, Kohlestifte. Die Eigenschaften sind dieselben wie die von echtem Papier und die aufgezeichneten Bilder und Schriftzeichen werden selbst bei längeren Lagerzeiten nicht verändert.
  • Trotz dieser Vorteile weist das vorgenannte Verfahren einige Nachteile auf.
  • Um eine opake, undurchsichtige, aufgerauhte Schicht mit hoher Oberflächenfestigkeit und guten Schreib- und Druckeigenschaften zu erhalten, ist es erforderlich, die etwas kritische Bedingung einzuhalten, daß die lösende Wirkung des Quellmittels gegenüber der Folie weniger als ca. 0, 3 % ist. Die resultierende undurchsichtige, aufgerauhte Schicht läßt einen gewissen Glanz und eine gewisse Glätte vermissen, wie sie dem herkömmlichen, nicht be-.
  • schichteten Papier zueigen ist, so daß die Folie für Qualitätsdrucke und Kunstdrucke nicht so gut geeignet ist.
  • Ausgehend hiervon ist es Aufgabe der Erfindung, diesen Nachteilen abzuhelfen und ein verbessertes Verfahren in Vorschlag zu bringen, bei welchem insbesondere die Oberflächenfestigkeit der opaken, aufgerauhten Schicht weiter verbessert werden soll, ohne daß hierdurch die Schreib- und Druckeigenschaften beeinträchtigt werden. Außerdem soll die Oberflächenschicht: einen gewissen Glanz und eine bestimmte Farbe aufweisen und der zulässige Löslichkeitsbereich des Quellmittels gegenüber der Folie soll vergrößet werden. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen oder mehrere der nachfolgenden Verfahrensschritte: 1. Um die Quellwirkung zu verringern, wird die gequollene Schicht in mindestens zwei Quellbädern mit einer oder mit mehreren Komponenten gebildet, die gegenüber dem Kunstharz unterschiedliche Quellwirkungen besitzen.
  • 2. Vor dem Koagulieren der gequollenen Schicht wird die Folie soweit getrocknet, daß die gequollene Schicht noch einen gewissen Feuchtigkeitsgehalt aufweist.
  • 3. Vor dem Koagulieren der gequollenen Schicht wird die gequollene Schicht mittels einer glatten oder einer rauhen Oberfläche leicht verdichtet oder gequetscht.
  • Durch einen oder mehrere der vorgenannten Verfahrensschritte gelingt es, nur auf der Oberfläche der Folie eine opake, rauhe Schicht mit ausgezeichneter Oberflächenfestigkeit und Glanz zu erzeugen, die sehr gut zum Schreiben und Drucken geeignet ist.
  • Falls erforderlich, ist es ohne weiteres möglich, die Eigenschaften der undurchsichtigen, aufgerauhten Schicht durch Einlagerung von Farbstoffen, antistatischen, formenden, schäumenden und/oder klebenden Agenzien zu modlfizieren. Diese Einlagerung kann in das Bad mit dem Quellmittel oder in du Bad mit dem koagulierenden Mittel erfolgen. Erfindungsgemäß ist es auch möglich, eine auf einem Pigment und einer Klebkomponente basierende Schicht auf der opaken, aufgerauhten Schicht anzuordnen.
  • Weitere Etnzelhetten und Merkmale der Erfindung sind aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen ersichtlich.
  • Eine erfindungsgemäß behandelte Kunststoffolie kann aus einem beliebigen Kunstharz bestehen, welches quellbar ist. Hierbei kommt es nicht darauf an, ob das Kunstharz eine Orientierung aufweist oder ob Additive vorhanden sind oder nicht. Besonders bevorzugt werden Folien aus thermoplastischen Kunstharzen. Aus wirtschaftlichen Gründen sind Polystyrol- und Polyvinylchloridfolien besonders vorteilhaft.
  • Das Quellmittel kann eine Flüssigkeit mit einer oder mit mehreren Komponenten sein, welche die genannte Quell eigenschaft gegenüber der Folie aufweisen. Ein derartiges flüssiges Präparat soll ein Lösungsvermögen von einigen wenigen bis zu mehreren 10 % gegenüber dem Kunstharz aufweisen.
  • Wie der vorgenannten älteren Anmeldung zu entnehmen, hat ein besonders bevorzugtes Quellmittel eine hohe Quellwirkung und eine niedrige Lösungewirkung, damit die gequollene Schicht eine ausreichende Oberflächenfestigkeit und gute Druck- und Schreibeigenschaften hat und ausreichend opak ist.
  • Es ist jedoch unvermeidlich, daß die meisten Aellmittel, die eine hohe Quellaktivität haben, gleichzeitig ein großes Lösungsvermögen aufweisen.
  • Aus diesem Grunde unterliegt die Auswahl eines geeigneten Quellmittels sowie der Quellbedingungen, die noch verträglich sind, strengen Grenzen.
  • Erfindungsgemäß gelingt es, die obere Grenze des Lösungsvermögens des Quellmittels beträchtlich zu steigern.
  • Wenn erfindungsgemäß die Folie der Behandlung in den einzelnen Bädern und/oder dem Arbeitsgang des Verdichtens, Drückens und Quetschens unterzogen wird, wird die obere Löslichkeitsgrenze um ca. 5 % angehoben.
  • Aufgrund der Verfahrensstufe des teilweisen Trocknens wird der zulässige Ldslichkeitsbereich um maximal ca. 30 % vergrößert. Die obere Löslichkeitsgrenze kann weiterhin vergrößert werden, wenn sämtliche vorgenannten Verfahrensschritte in Kombination miteinander benutzt werden.
  • Wenn auch das Lösungsvermögen des Quellmittels gegenüber der Folie sehr einfach gesteuert werden kann, und zwar dadurch, daß ein geeignetes Quellmittel genommen wird, und/oder durch eine geeignete Kombination verschiedener Quellmittel und/oder durch eine geeignete Wahl von Konzentration, Temperatur und anderen Bedingungen, ist es nicht ratsam, ein Quellmittel zu benutzen, dessen Lösungsvermögen den vorgenannten Bereich übersteigt, denn hierbei würde sich die Festigkeit der opaken, rauhen Oberflächenschicht verringern.
  • Aus der nachfolgenden Tabelle 1 sind einige bevorzugte Quellmittel ersichtlich, wobei gleichzeitig die entsprechenden Kunstharze sowie das Lösungsvermögen angegeben sind.
  • Tabelle 1 Lösungs-Kunstharz- Tempe-Quellmittel (Gewichtsteile) vermösubstrat ratur °C gen (%-Gew.) Aceton 30 0.04 Polystyrol Aceton (90): Tetrachlorkohlenstoff(10) 25 0.21 mit hoher Kerbschlag- " (70) : " (30) 25 7.86 zähigkeit " (50) : " (50) 25 12.58 (Mitsubishi ( ) (50) 25 12. 58 Monsanto) MIBK (95): MeOH (5) 40 0.29 MIBK (90): MeOH (10) 40 0. 13 " (85) : " (15) 50 0.85 " (80) : " (20) 30 0.02 Cyclohexanon (70): MeOH (30) 30 1.86 Aceton 20 0.04 GP MIBK (90): MeOH (10) 30 0.54 Polystyrol " (80): " (20) 30 0. 03 (Mitsubishi Benzol (90): MeOH (10) 25 12.00 Jushi) " (80): : " (20) 25 5. 19 " (60) : " (40) 25 0.01 MEK 40 1.65 Polyvinyl- " 50 3.91 chlorid MIBK 40 0.73 (Toyo 1I 50 0.84 Rayon) THF 25 4.71 THF (80): MeOH (20) 25 1. 87 THF (92): Wasser (8) 30 0.56 THF (88): Wasser (12) 30 0. 20 Cyclohexanon 25 2.71 Cyclohexanon (75) IPA (25) 25 1.35 Cyclohexanon(90): Wasser(5) : MeOH(S) 30 0.90 (85): " (7,5): " 75) 30 0.20 " (80) : " (10) : " (10) 30 0.07 Aceton 20 1.75 Methyl- Aceton (80): MeOH (20) 20 1.40 methacrylat- Aceton (90): Wasser (10) 20 1.04 polyme- " (80): " (20) 20 0. 12 rist " (80) : " (20) 30 0.31 (handelsüb- " (70) : " (30) 20 0.03 liches Produkt) MEK 20 1.86 MEK (60) : MeOH (40) 20 1.29 (50): " (50) 20 0.80 (40) : " (60) 20 0.22 " (40): " (60) 30 0.33 THF (90): MeOH(10) 20 0.36 Vinyl- (80): " (20) 20 0.18 chlorid- (70) : " (30) 30 0.09 vinyliden- (70): " (30) 40 0.44 chlorid- Dioxan 20 1.24 copolymerisat Dioxan (95): MeOH (5) 20 0. 52 (Asahi Dow) Dioxan (90): MeOH (10) 30 0.08 (80): " (20) 30 0. 03 Cellulose- Aceton 30 0.12 triacetat " 40 0.42 (Fuji " 50 0.49 Shashin Film) Polypropylen Tetrachlorkohlenstoff 60 0.03 (handelsübli- " 70 0.03 ches Produkt) Das Lösungsvermögen (Gew. %) bezieht sich auf die maximale Menge der Kunstharzfolie, die bei einer bestimrnten Betriebstemperatur in dem Quellmittel gelöst werden kann.
  • Die Abkürzungen haben folgende Bedeutung: MIBK: Methylisobutylketon MEK: Methyläthylketon THF: Tetrahydrofuran MeOH: Methylalkohol IPA: Isopropylalkohol.
  • Um eine gequollene Schicht zu erhalten, die nachfolgend die opake, aufgerauhte Schicht bilden soll, wird die Substratfolie, wie schon erwähnt, mit einem Quellmittel mit einer oder mit mehreren Komponenten behandelt.
  • Dies kann durch Eintauchen, Beschichten oder Besprühen erfolgen. Die Quellmittelbehandlung muß auf die gewünschte D cke der aufgerauhten, opaken Schicht, die geforderten opaken Eigenschaften und auf das Aufnahme.
  • vermögen für die Tinte, wie schon erwähnt, abgestimmt werden. Diese Bedingungen ändern sich in Abhängigkeit von der Art der zu behandelnden Folie und von dem Quellmittel. Es ist deshalb schwierig, eine genaue, ailgemeingültige Regel aufzustellen, wenn auch die folgenden Richtlinien allgemeine Gültigkeit haben.
  • Es ist in etwa Proportionalität zwischen der Temperatur und Zeit der Quellbehandlung und der Dicke der gequollenen Schicht gegeben sowie zwischen der Dicke der gequollenen Schicht und dem "Opak-Wert" (opacity) und dem Aufnahmevermögen für die Tinte. Je höher die Temperatur ist, bei der das Quellmittel auf die Folie einwirkt bzw. je länger die Zeitdauer ist, während der das Quellmittel auf die Folie einwirkt, desto größer ist die Dicke der gequollenen Schicht, die man erhält. Je größer die Dicke der gequollenen Schicht ist, umso größer sind der "Opak-Wert" und die Aufnahmefähigkeit für die Tinte.
  • Bei der Bildung einer gequollenen Schicht auf einem bestimmten Substrat empfiehlt es sich, ein bestimmtes Gleichgewicht zwischen dem Werkstoff der Folie und dem Quellmittel einzuhalten, wobei die genannten Bedingungen in bestimmter Weise gesteuert und überwacht werden können.
  • Wenn eine gute Qualität des synthetischen Papiers gewünscht wird, muß ein zu großes Quellen vermieden werden, denn hieraus resultiert nicht nur eine reduzierte Festigkeit des Papiers, sondern es ergibt sich ferner der Nachteil, daß sich das gesamte Papier derartig verformt, daß es nicht mehr eben ist, was darauf zurückzuführen ist, daß auch die inneren Schichten der Folie aufgequollen werden. Naturgemäß muß ein bestimmtes Mindestmaß an Quellen eingehalten werden, da andernfalls das synthetische Papier eine ungenügende Aufnahmefähigkeit für die Tinte aufweist und nicht ausreichend opak ist.
  • Die opaken Eigenschaften, die im allgemeinen gefordert werden, schließen ein gewisses "Durchscheinvermögen" ein, d. h. die opake Beschaffenheit des Papieres soll wenigstens ca. 50 % wie bei einem Zeichenpapier sein.
  • Dieser Wert liegt in etwa auch bei normalem Druckpapier vor. Obwohl Einflüsse des Aufbaues und des Polymerisationsgrades der Folie und der nachfolgenden Behandlungen zu beachten sind, soll die Dicke der gequollenen Schicht zur Erzielung des vorgenannten Wertes von wenigstens ca. 50 % ungefähr einige Mikron oder mehr betragen. Dieser Wert hat sich aufgrund von Versuchen als besonders zweckmäßig erwiesen. Hierbei werden gute Werte der Aufnahmefähigkeit für die Tinte sowie der Trocknungseigenschaften erreicht.
  • Wwohl bei der Quellbehandlung zur Erzielung einer gequollenen Schicht von wenigstens mehreren Mikron die vorgenannten Bedingungen und Verän derlichen noch in Betracht zu ziehen sind, so ist jedoch in der Regel die erforderliche Zeit für eine Folie aus Polystyrol oder Polyvinylchlorid bei Anwendung eines einzigen Quellbades ca. 1 bis 10 Sekunden, wenn die Behandlung bei Raumtemperatur durchgeführt wird.
  • Wenn die Quellbehandlung mit gleichen oder verschiedenen ellbädern durchgeführt wird, von denen jedes eines oder mehrere Komponenten aufweisen kann, kann die Quellwirkung der Bäder dadurch geändert werden, daß verschiedene Badzusammensetzungen, Konzentrationen und Temperaturen inAnwendung kommen. Hierbei ist es möglich, die Folie in die Bäder einzutauchen, um die Quellwirkung etwas abzuschwächen.
  • In diesem Fall - unter Beachtung der nachfolgenden Verfahren - wird das Lösungsvermögen des ersten Bades unterhalb des vorgenannten Lösungsbereiches gehalten. und es ist wichtig, daß die Behandlungstemperatur unterhalb des Erweichungspunktes der Folie liegt. Der Grund hierfür liegt darin, daß, wenn das Lösungsvermögen des Quellmittels gegenüber dem Kunstharz den vorgenannten Bereich überschreitet, die entstehende opake, rauhe Schicht eine ungenügende Oberflächenfestigkeit aufweist, und daß, wenn die Behandlung bei einer Temperatur oberhalb des Erweichungspunktes durchgeführt wird, die Folie schrumpft und sich verformt, so daß das entstehende synthetische Papier zum Beschreiben oder Bedrucken ungeeignet ist.
  • Die durch eine Mehrfachbadbehandlung hergestellte gequollene Schicht ergibt bei nachfolgender Koagulierungsbehandlung die genvunschte opake, rauhe Schicht mit ausgezeichneter Oberflächenfestigkeit.
  • Nachdem die gequollene Schicht gewünschter Dicke durch Behandlung in einem oder mehreren Bädern gebildet worden ist, wird sie angetrocknet und/ oder leicht verdichtet oder gequetscht, bevor die Koagulierungsbehandlung folgt. Wenn jedoch ein hoher Glanz der durch mehrere Bäder gebildeten, resultierenden, rauhen Schicht nicht gewünscht ist, wird die Folie sofort der Koagulierungsbehandlung unterzogen, wobei ein Antrocknen und ein Verdichten erfolgt.
  • Wenn diese Arbeitsgänge durchgeführt werden, gelingt es, den zulässigen Lösungsbereich des Quellmittels zu vergrößern, und man erhält eine glänzende, opake, aufgerauhte Schicht mit guter Oberflächenfestigkeit. Bei einer gequollenen Schicht, die durch ein einzelnes Bad mit einem Quellmittel hergestellt ist, dessen Lösungsvermögen gegenüber dem Kunstharz größer als 0, 3 % - der vorgenannte Lösungsbereich wird nicht überschritten - ist, ist es unmöglich, eine opake, aufgerauhte Schicht genügender Oberflächenfestigkeit zu erhalten, wenn nicht die vorgenannten Arbeitsgänge des Antrocknens und/oder Verdichtens durchgeführt werden.
  • Der Arbeitsvorgang des teilweisen Trocknens wird unmittelbar nach Bildung der gequollenen Schicht oder nach dem Verdichten und Quetschen durchgefuhrt, wie dies nachfolgend noch näher beschrieben ist. Die Temperatur hierbei ist niedriger als der Erweichungspunkt der Folie. Dieses Antrocknen bzw. "Halbtrocknen" muß derart gesteuert werden, daß die Folie noch eine gewisse Feuchtigkeit aufweist. Wenn die Folie nämlich schon vollständig in dieser Verfahrensstufe getrocknet wird, wird die Qualität des resultierenden, synthetischen Papieres beeinträchtigt. Dies betrifft vor allem die Aufnahmefähigkeit gegenüber Tinte, das Vermögen, die Tinte zu trocknen, die opaken Eigenschaften und die Helligkeit des Papieres, wenn auch die Oberflächenfestigkeit und der Glanz verbessert werden.
  • Wie schon erwähnt, findet das Verdichten oder Drücken entweder unmittelbar nach Bildung der gequollenen Schicht oder nach dem Antrocknen statt.
  • Bei dieser Behandlung wird die gequollene Schicht leicht gegen eine Fläche angedrückt, die glatt oder rauh sein kann oder auch ein-bestimmtes Muster aufweisen kann. Der Druck hierbei soll so hoch sein, daß die gequollene Schicht nicht beschädigt wird. Bei industrieller Durchführung des Verfahrens wird das Verdichten z. B. mit polierten Metallwalzen, Filzwalzen, Gummiwalzen, fasrigen Walzen, Quetschwalzen usw. durchgeführt.
  • Es können auch angewärmte und heiße Walzen benutzt werden, so daß das Antrocknen gleichzeitig mit dem Andrücken erfolgt. Es ist wichtig, ein zu starkes Quetschen und Andrücken zu verhindern, denn hierdurch werden die opaken Eigenschaften, das Aufnahmevermögen für die Tinte und die Trocknungseigenschaft des fertigen Papiers beeinträchtigt.
  • Wenn eine oder mehrere Quellbad-Behandlungen, Antrocknungsvorgänge und Verdichtungsbehandlungen ausgeführt werden, erhält man eine opake, aufgerauhte Schicht ausgezeichneter Oberflächenfestigkeit, wobei die Verfahrensbedingungen, insbesondere die Quellwirkung (weniger als 0,3 % Quellwirkung), mit wesentlich geringerer Genauigkeit eingehalten werden müssen als bei dem in der älteren Anmeldung beschriebenen Verfahren.
  • Wenn das Antrocknen und/oder das Verdichten benutzt wird, erhält man nicht nur eine gute Oberflächenfestigkeit, sondern gleichzeitig auch einen sehr guten Glanz.
  • Das Ansteigen der Oberflächenfestigkeit ist auf ein Anwachsen der Polymerisatkonzentration der Oberfläche der gequollenen Schicht und eine stärkere Bindung der Polymerisatteilchen zurückzuführen. Wenn das Quellen allmählich in das Innere der Folie im Verlauf der Zelt fortschreitet, steigt naturgemäß der Quellgradient von der Oberfläche in das Innere an Dieser Quellgradient bleibt erhalten bis das Quellen den Sättigungspunkt erreicht.
  • Wenn nur die Oberfläche der Folie gequollen ist - erfindungsgemäße Verfahrensweise -, ergibt sich naturgemäß ein bestimmter Quellgradient und das Ausmaß des Quellens der gequollenen Schicht steigt vom Boden zur Oberfläche an, wobei sich die Polymerisatkonzentration vom Boden dieser gequollenen Schicht bis zur Oberfläche verringert. Wenn ein Quellmittel mit einem Lösungsvermögen von weniger als 0,3 9> gemäß der älteren Anmeldung benutzt wird, kann die Oberflächenschicht gegen ein zu großes Quellen geschützt werden, weshalb das endgültige Papier eine gute Oberflächenfestigkeit aufweist. Wenn jedoch die Quellwirkung 0, 3 iG übersteigt, ist die Oberfläche zu stark gequollensbevor eine Quellschicht gewünschter Dicke erreicht wird. In diesem Fall ist die Oberflächenfestigkeit des endgültigen Papiers für den Druckvorgang zu niedrig.
  • Wenn in diesen Fällen einige oder mehrere der genannten Mehrfachbadquellbehandlungen, Antrocknungs - und Verdichtungsvorgänge durchgeführt werden, wird jedoch verhindert, daß die Oberfläche der gequollenen Schicht zu stark quillt und die Polymerisatkonzentration der Oberflächenschicht steigt an, so daß der Quellgradient kleiner ist oder ganz verschwindet.
  • Man erhält somit eine opake, rauhe Schicht guter Festigkeit.
  • Der in der Beschreibung benutzte Ausdruck "rauh" bzw. "aufgerauht" ist relativ zu verstehen und soll den Unterschied zwischen der Oberflächentextur einer erfindungsgemäß behandelten Folie und einer herkömmlichen glatten Folie anzeigen.
  • Anschließend an die Bildung der gequollenen Schicht wird die Folie einer Koagulierungsbehandlung unterzogen, bei der die Quellung suspendiert wird.
  • Dieses Koagulieren wird dadurch bewirkt, daß die Folie in ein Koagulierungsbad, das aus einer oder mehreren Komponenten besteht, eingetaucht wird. Dieses Bad enthält ein flüssiges Präparat, welches mit dem Quellmittel mischbar ist, jedoch gegenüber dem Kunstharz keine lösende oder quellende Wirkung besitzt.
  • Die für das Koagulieren erforderliche Zeit hängt von der Dicke der gequollenen Schicht und von der Mischbarkeit des Koagulierungsmittels mit dem Quellmittel ab. Unter normalen Bedingungen beträgt die Zeit ca. 10 bis ca. 60 Sekunden bei 20 bis 300C.
  • Beispiele für besonders geeignete Koagulierungsmittel in Verbindung mit verschiedenen Quellmitteln sind der nachstehenden Tabelle 2 zu entnehmen.
  • Tabelle 2 Kunstharz (folie) Quellmittel Koagulierungsmittel MIBK-MeOH Wasser, ROH Polystyrol Cyclohexanon-MeOH Pentan, Heptan Aceton Hexan THF-Wasser Wasser, ROH Polyvinylchlorid Cyclohexanon-Wasser Pentan, Hexan, Heptan Methylmethacrylat- Aceton-Wasser Wasser, ROH polymerisat MEK-MeOH Vinylchlorid- THF-MeOH Wasser, ROH vinylidenchloridcopolymerisat Dioxan-MeOH Cellulose- Aceton Wasser, ROH, triacetat Benzol, Toluol Polypropylen Tetrachlorkohlen- ROH stoff MIBK, MeOH und THF haben in der vorstehenden Tabelle 2 die gleiche Bedeutung wie bei Tabelle 1. Unter ROH sind niedere Alkohole mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen jeweils zu verstehen.
  • Bei der Koagulierungsbehandlung wird das Quellmittel in der gequollenen Schicht durch das Koagulierungsmittel ersetzt, weshalb ein Fortschreiten des Quellens verhindert wird und die gequollene Schicht koaguliert, wobei das Volumen allmählich abnimmt Die resultierende koagulierte Schicht, die das Koagulierungsmittel enthält, wird sodann bei dem nachfolgenden Trocknen von dem Koagulierungsmittel "befreit". Dieses Trocknen wird bei Temperaturen unterhalb des Erweichungspunktes der Folie durchgeführt, z. B. durch Luftumwälzung oder beliebige bekannte Trockner.
  • Die koagulierte Schicht nimmt beim Trocknen eine Struktur an, bei der viele kleine Harzkörner und Teilchen sich miteinander über kleine Abstände und Zwischenräume verbinden. Die opake, aufgerauhte Schicht ist somit sehr gut zum Beschreiben und Bedrucken geeignet und hat nicht nur eine gute Aufnahmefähigkeit gegenüber Tinte, die auf die sehr kleinen Zwischenräume zwischen den einzelnen Teilchen und Körnchen zurückzuführen ist, sondern ist darüber hinaus weiß und opak, was auf die Lichtstreuung durch die kleinen Kerner zurückzuführen ist Das erflndungsgemäß hergestellte synthetische Papier hat eine opake, rauhe Oberflächenschicht, die herkömmlichem Papier verschiedener Art und Qualitt entspricht. So fühlt sich z. B. das erflndungsgemäße Papier genauso an wie ein herkömmliches Papier.
  • ins erfindungsgemäße synthetische Papier ist nicht nur genauso gut geeignet zum Beschreiben und Bedrucken wie herkömmliches beschichtetes oder unbeschichtetes Papier, sondern weist darüber hinaus einen besseren Widerstand gegenüber Wasser und ein besseres Verformungsvermögen auf.
  • Da die opake, aufgerauhte Schicht druck- und wärmeempfindlich ist, kann das erfindungsgemäße synthetische Papier den entsprechenden bekannten Druck- und Wärmebehandlungsverfahren unterzogen werden.
  • Da das erfindungsgemäße synthetische Papier wieder zu der ursprünglichen transparenten Folie durch Einwirkung von Wärme und Druck oder durch ein Lösungsmittel umgewandelt werden kann, ist es möglich, ein transparentes, insbesondere zum Kopieren gut geeignetes Original zu erhalten. Hierbei wird zunächst ein bestimmtes Schriftbild auf das Papier aufgebracht, welches sodann der vorgenannten Behandlung zur Erzielung der Transparenz unterzogen wird.
  • Die vorstehende Beschreibung betrifft die Grundzüge und das Prinzip der Erfindung. Durch die nachfolgende zusätzliche Behandlung kann noch eine weitere Verbesserung und Modifizierung erzielt werden.
  • Wie vorstehend erwähnt, ist das erfindungsgemäße Papier weiß wie herkömmliches Papier, wenn nicht ein Farbstoff in der Folie und/oder dem Quellmittel und/oder dem Koagulierungsmittel eingelagert ist. Das synthetische Papier kann sehr einfach gefärbt werden, wobei die Farbgebung wahlweise beim Quellen, Koagulieren oder nach Bildung der opaken, rauhen Schicht erfolgen kann. Zur Vereinfachung der hierbei erforderlichen Arbeitsgänge wird die Färbung bevorzugt im Verlauf der Quell- oder Koagulierungsbehandlung durchgeführt. Wenn eine Farbe hoher Qualität oder ein kompliziertes Bild gewünscht wird oder wenn nur eine kleine Menge hergestellt werden soll, erfolgt die Farbgebung vorzugsweise nach Bildung der opaken, rauhen Schicht.
  • Das Färben beim Quellen oder Koagulieren wird dadurch erreicht, daß ein Quell- oder Koagulierungsmittel benutzt wird, in welchem ein bekannter öllöslicher Farbstoff, der geeignet zum Färben des Kunstharzes ist, eingelagert ist. Aufgrund der Affinität des Kunststoffes gegenüber dem Farbstoff wird jedoch das Färben vorzugsweise beim Quellen durchgeführt.
  • Aufgrund der Tatsache, daß, wie vorstehend erwähnt, die opake, rauhe Schicht eine Affinität gegenüber Flüssigkeiten hat, die der Affinität der Oberfläche von synthetischen Fasern ähnlich ist, kann das Färben der Folie nach Bildung der opaken, rauhen Schicht durch Anwendung eines beliebigen, bekannten Färbungsverfahrens erfolgen, das in bekannter Weise für synthetische Fasern oder Stoffe benutzt wird.
  • Beispiele für einige besonders bevorzugte, öllösliche Farbstoffe, die erfindungsgemäß zur Färbung des synthetischen Papiers benutzt werden können, sind nachfolgend aufgeführt: Gelb: Phenoform-gelb RS Sudan-gelb GRD Orange: Phenoform-orange R Sudan-orange RA Rot: Phenoform-rot 3G leuchtendes Autol-rot BND Autol-rot RLPD H'elid-öl-rät Sudan-rot GG, BBA, 4BA, B, R, 7B Violett: Arizarin-irisol N Sudan-violett RR Blau: Arizarin-himmelblau B Sudan-Blau GA Grün. Arizarin-cyaningrün G Braun: Phenoform-braun 5B Sudan-braun 3G, RRN, 3XR, BB Sudan-korinth B Schwarz: Phenoform-schwarz Nr.2, Nr. 3, N Sudan-blauschwarz B Sudan-schwarz BN, BT, G, RT Da die Kunstharzfolie zur elektrischen Aufladung neigt, wird in der Regel eine antistatische Behandlung vorgesehen, wenn das Kunstharz material in Folienform verformt wird. Bei einer derart behandelten Folie wird jedoch bei der Behandlung mit dem Quellmittel und mit dem Koagulierungsmittel das antistatische Mittel aus der gequollenen Schicht herausgezogen, weshalb die antistatische Eigenschaft der Folie zumindest verringert wird oder ganz entfällt. Um die durch statische Elektrizität bedingten Nachteile zu vermeiden, wird deshalb das erfindungsgemäße synthetische Papier einer antistatischen Behandlung unterzogen. Dies kann dadurch erfolgen, daß entweder im Quell- oder im Koagulierungsbad ein bekanntes an'tiStatisc'hes Mittel eingelagert wird, welches mit dem Kunstharz verträglich ist. Es ist auch m8glich, das antistatische Mittel direkt auf das fertige Papier aufzubringen.
  • Dies kann in einer dem Färben entsprechenden Art und Weise erfolgen.
  • Da die anttstatlschen Mittel in der Regel Eigenschaften aufweisen, die denen von oberflächenaktiven Stoffen verwandt sind, ist die Anwendung eines antistatischen Mlttels auch vorteilhaft im Hinblick auf das Färben. Bei einer Anwendung eines antistatischen Mittels, welches die Eigenschaften eines oberflächenaktiven Stoffes besitzt, ergibt sich jedoch der Nachteil, daß bei Aufbringung einer wässrigen Tinte diese ausläuft. Die Menge des antistatischen Mittels muß deshalb möglichst gering gehalten werden. Gemäß der Erfindung genügt es, wenn alleIn die opake, rauhe Schicht antistatisch behandelt wird. Wenn auch die Menge des antistatischen Mittels von der Dicke der rauhen, opaken Schicht sowie auch von der Art des jeweils benutzten Mittels abhängt, wird jedoch in der Regel eine ausreichende antistatische Wirkung erzielt - ohne die Gefahr eines Auslaufens der Tinte -, wenn die Menge des antistatischen Mittels in einem Bereich von ca. 10 bis ca. 200 mg/m2 liegt.
  • Da, wie schon erwähnt, ein erfindngsgemäßes synthetisches Papier ähnlich wie ein Kunststoff verformt werden kann, kann dieses Papier nicht nur für zweidimensionale, sondern auch für dreidimensionale Aufzeichnungen benutzt werden - Blindenschrift, erhabene Buchstaben usw.
  • Ein erfindungsgemäßes, zum dreidimensionalen Aufzeichnen geeignetes Papier kann dadurch hergestellt werden, daß die Oberfläche der Folie in einem Quell- oder Koagulierungsbad behandelt wird, welchem ein Treibmittel (blowing agent), das sich bei Temperaturen zwischen dem Erweichungspunkt und dem Schmelzpunkt des Kunstharzes zersetzt, in einer Menge von 0, 5 oder mehr Teilen - bezogen auf 100 Teile des Quell- oder Koagulierungsmittels - enthält. Das in der resultierenden opaken, rauhen Schicht eingeschlossene Schaum- und Treibmittel schäumt, wenn die Folie in bestimmter Weise erwärmt wird. Entsprechend der Art und Weise der Erwärmung wird eine bestimmte Formgebung der Folie erreicht, die z. B.
  • aus kleinen Vorsprüngen bestehen kann, die mit Hilfe der Fingerspitzen lesbar sind. Bei einem wärmesensitiven Aufzeichnungsverfahren oder bei elektrostatischer Fotografie ergibt das synthetische, mit dem Schaummittel behandelte Papier ein ausgezeichnetes dreidimensionales Bild.
  • Das Treibmittel muß sich bei Temperaturen zwischen dem Erweichungspunkt und dem Schmelzpunkt der opaken, rauhen Schicht, wie schon erwähnt, zersetzen und mit dem Quellmittel oder dem Koagulierungsmittel gut mischbar sein. Außerdem soll das Treibmittel die Folie nicht verfärben. Beispiele für besonders bevorzugte Treibmittel, die den vorgenannten Bedingungen genügen, sind die folgenden: Diazoaminoberizol, 2, 2' -Azobisisobutylonitril, 1,1'-Azobiscyclohexan-Carbonitril, Benzensulfonylhydrazid, Azodicarboamid, Diäthylazodicarboxylat, p-T oluol-fulfonyl-hydrazid, Toluolp-sulfoazid, usw.
  • Wenn das erfindungsgemäße synthetische Papier mit einer wässrigen Mischung beschichtet wird, erhält man ein sehr gutes synthetisches, beschichtetes Papier mit ausgezeichneter Festigkeit und sehr guten Druckeigenschaften.
  • Als Mischung zur Beschichtung kann jedes beliebige bekannte, wässrige Beschichtungsmittel, welches für beschichtetes Papier benutzt wird, verwendet werden, wie z. B. Beschichtungsmittel auf der Basis von Ton, Kalziumkarbonat, Talk, Tltandioxyd usw. und ähnliche Bindemittel. Der Ar beitsgang des Beschichtens kann in beliebiger bekannter Weise durchgeführt werden. Die vorgenannten Bindemittel brauchen nicht in großen Mengen zur Anwendung zu kommen, was auf den latexähnlichen Aufbau und die Eigenschaften des Kunstharzes zurückzuführen ist. Im Gegensatz hierzu sind bei herkömmlichen, nicht behandelten Kunststoffolien größere Mengen erforderlich. Aus diesem Grund zeigt das erfindungsgemäß beschichtete Papier keine Tendenz zur "Blockbildung".
  • Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen ersichtlich.
  • Beispiel 1 Eine Polystyrollolie (Mitsubishi-Monsanto) mit hoher Kerbschlagzähigkeit und einer Dicke von 75 wird in ein erstes Quellbad eingetaucht, welches 90 Teile Methylisobutylketon und 10 Teile Methylalkohol enthält, sowie in ein zweites Quellbad, welches 60 Teile Methylisobutylketon und 40 Teile Methylalkohol enthält Die Temperatur beträgt 300C. Die Zeiten sind 2 bzw. 5 Sekunden. Es bildet sich eine gequollene Schicht auf beiden Seiten der Folie, Nachfolgend wird die Folie in ein Methylalkoholbad (Koagulierungsbad) bei 25 0C während 30 Sekunden eingetaucht, wodurch das Quellen beendet und die gequollene Schicht koaguliert wird. Abschließend wird die Folie bei Raumtemperatur getrocknet Man erhält ein synthetisches Papier mit einerDicke von ca. 110p Dieses synthetische Papier hat einen opaken Wert (opacity) von 90 %, eine Helligkeit von 96 % und einen Glanz von 8 %. Die Dicke der opaken, aufgerauhten Schicht auf beiden Seiten beträgt ca. 20 . Die Festigkeit der Schicht ist derart, daß bei Anwendung von Tack-Nr. 14-Tinte eine Beschädigung der Oberflächenschicht nicht auftritt. Auch bei verschiedenen anderen Schreib- und Druckversuchen ergeben sich zufriedenstellende Ergebnisse.
  • Die elektrostatische Beschichtung des wie vorstehend beschrieben hergestellten Papieres beträgt ca. 80 - 110 mg. Wenn ein Allcylsulfonat-Antistatikum (Elenone 19M von Daiichi Kogyo Seiyaku) im Koagulierungsbad (0,5 Teile pro 100 Teile Koagulierungsmittel) benutzt wird, enthält das resultierende Papier ca. 15 mg/m² Antistatikum auf beiden Seiten, wobei eine elektrostatische Ladung im wesentlichen vermieden wird (z. B. 0 - 2 mg).
  • Die vorgenannten Teile sind Gewichtstelle. Die Dicke der opaken, aufgerauhten Schicht wird mittels eines Photomikrogrammes des Querschnittes des synthetischen Papiers gemessen. Die anderen Eigenschaften des synthetischen Papieres werden durch die nachfolgenden Verfahren bestimmt. Die Helligkeit und der opake Wert werden mit Hilfe eines Hunter-Mehrzweckreflektometers gemessen.
  • Der Glanz wird mittels eines Glanzmessers GM-3 (von Murakami Cloro Technical Laboratory) gemessen.
  • Die Oberflächenfestigkeit des Papiers wird unter Verwendung eines R. I. - Prüfgerätes (von Akira Seisakusho) und mit Hilfe von Tinten mit verschiedenen Tack-Werten gemessen.
  • Je größer die Tack-Nummer, umso höher die Oberflächenfestigkeit des Papiers Die Oberflächenfestigkeit eines herkömmlich beschichteten Papiers entspricht etwa einer Tack-Nummer von 12. Jede höhere Tack-Nummer bedeutet somit, daß das Papier zum Beschreiben und Bedrucken geeignet ist.
  • Die Zusätze "besser" und ?tscMechter1, die an die Tack-Nummer angehängt sind, bedeuten, daß bei den durchgeführten Versuchen die Papieroberfläche den gestellten Anforderungen genügte bzw. nicht genügte.
  • Die Druckfähigkeit eines Papieres betrifft auch das Haftungsvermögen und die Trocknungsgeschwindigkeit der Tinte. Die Werte der Druckfähigkeit werden durch ein R. I. -Versuchsgerät beim Drucken gemessen.
  • Die elektrostatische Ladung wird wie folgt bestimmt: Die Oberfläche einer Versuchsprobe (25 mm x 40 mm) wird zwanzigmal mit einem Baumwolltuch bei 25°C und 65 % RH abgerieben. Ein Filterpapier für chemische Analyse (Toyo Roshi Nr. 5A) mit einem Durchmesser von 90 mm wird dicht über der Probe in einem Abstand von 14 mm gehalten. Die Gewichtsabnahme des Papiers, die auf die elektrostatische Kraft zurückzuführen ist, wird direkt mit einer Waage gemessen. Mit Hilfe des Papiers können Werte von weniger als 10 mg bestimmt werden.
  • Die vorgenannten Meßverfahren werden auch bei den nachfolgenden Beispielen angewandt.
  • Beispiel 2 Eine plastizierte Polyvinylchloridfolie (handelsübliches Produkt) mit einer Dicke von 50 wird in derselben Weise wie gemäß Beispiel 1 und unter Einhaltung der nachstehenden Bedingungen gemäß Tabelle 3 behandelt. Die hierbei gewonnenen Ergebnisse sind aus der nachfolgenden Tabelle 4 ersichtlich.
  • Tabelle 3 Koagulie-Probe 1.Quellbad 2.Quellbad 3.Quellbad Trocknen rungsbad 2-A THF MeOH 20 C, 2sec. 20 C, 30 sec. Luft Koagulie-Probe 1.Quellbad 2.Quellbad 3.Quellbad Trocknen rungsbad 2-B THF THF:MeOH MeOH 40 60 20°C, 2sec. 20°C, 30sec. Luft 20°C, 5sec.
  • 2-C THF THF60:MeOH40 THF40:MeOH60 MeOG 20 C, 2sec. 200C, 2sec. 200C, Ssec. 20 C, 30sec. Luft (THF und MeOH haben dieselbe Bedeutung wie in Tabelle 1.) Tabelle 4 Oberflä-Probe Dicke chenfe- Glanz Helle Opak- Elektro- Druckfästigkeit Wert statikum higkeit 2-B 65µ pulvrig, 8 % 90 % 80 % > 100mg schlecht abgeschält 2-B 65µ Tack-Nr. 16 8 % 95 % 86 % > 100 mg gut oder besser 2-C 70µ Tack-Nr. 16 7 % 94 % 84f % > 100 mg gut oder besser Die Werte der Dicke in der vorgenannten Tabelle betreffen die Gesamtdicke eines jeden Blattes. Dasselbe gilt auch für die nachfolgenden Beispiele.
  • Aus der vorstehenden Tabelle ist zu entnehmen, daß die Probe A, die nur in einem Bad behandelt worden ist, eine schlechtere Druckfähigkeit und eine geringere Oberflächenfestigkeit aufweist als die Proben B und C, die in mehreren Bädern behandelt worden sind.
  • Wenn die Koagulierungsbehandlung bei der Probe 2-B mittels eines Koagulierungsbades durchgeführt wird, welches 0,7 Teile quartäres Ammoniumantistatikum (Anstex C-200 von Toho Chemical) pro 100 Teile Badmittel enthält, ergibt sich ein synthetisches Papier mit einem Belag von 50 mg/m2 Antistatikum mit einer elektrischen Ladung von 0 bis 5 mg.
  • Wenn ein gelber, öllöslicher Farbstoff (Sudan-gelb GRD) dem ersten und dem zweiten Quellbad in einer Menge von 1 Teil pro 100 Teile Badmittel zugegeben wird, ist das fertige synthetische Papier gleichmäßig gelb gefärbt.
  • Beispiel 3 Eine plastizierte Polyvinylchloridfolle (handelsübliches Produkt) mit einer Dicke von 50 p wird in ein Quellbad eingetaucht, welches aus 90 Teilen Cyclohexanon, 5 Teilen Wasser und 5 Teilen Isopropylalkohol besteht. Die Badtemperatur beträgt 250C. Das Eintauchen erfolgt während einer Zeit von 3 Sekunden Hierbei entsteht auf beiden Seiten der Folie eine gequollene Schicht. Die Folie wird in Luft von 250C während ca. 10 Sekunden getrocknet, wodurch die Kunstharzkonzentration auf der Oberfläche der gequollenen Schicht ansteigt. Die Folie wird in Isopropylalkohol von 25°C während 30 Sekunden eingetaucht, damit eine Koagulierung der gequollenen Schicht erreicht wird. Abschließend wird die Folie in Luft getrocknet.
  • Wie Tabelle 5 zu entnehmen, weist das synthetische Papier (Probe 3-A) eine wesentlich bessere Oberflächenfestigkeit und einen größeren Glanz auf als das synthetische Papier (Probe 3-B), welches in derselben Weise hergestellt ist, außer daß ein Zwischentrocknen nicht in Anwendung kommt.
  • Tabelle 5 Oberflächen- Opak- Druckfähig-Probe Dicke festigkeit Glanz Helle Wert keit 3-A 65 g Tack-Nr. 16 60 % 91 % 81 % gut oder besser 3-B 65µ pulvrig, ab- 10 % 92 % 83 % schlecht geschält Beispiel 4 Ein biaxial orientiertes Polystyrol hoher Schlagfestigkeit in Folienform mit einer Dicke von 50 LL , welches von Mitsubishi-Monsanto hergestellt wird, wird in ein Quellbad eingetaucht, welches aus 90 Teilen Methylisobutylketon und 10 Teilen Methanol besteht. Das Bad hat Raumtemperatur.
  • Das Eintauchen dauert 2 Sekunden. Hierbei entsteht auf beiden Seiten der Folie eine gequollene Schicht. Die Folie wird in Luft bei Raumtemperatur während 5 Sekunden getrocknet. Nachfolgend wird die Folie in Methanol von Raumtemperatur während 30 Sekunden eingetaucht, wodurch die gequollene Schicht koaguliert wird. Die Folie wird abschließend in Luft getrocknet Wie der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen, weist das resultierende synthetische Papier (Probe A) eine wesentlich verbesserte Oberflächenfestig keit und einen verbesserten Glanz im Vergleich zu einem ähnlichen Papier (Probe B) auf, welches in derselben Weise hergestellt worden ist, außer daß der Verfahrensschritt der Zwischentrocknung weggelassen worden ist.
  • Tabelle 6 Oberflächen- Opak Druckfähig-Peobe Dicke Glanz Helle festigkeit Wert keit 4-A 80 µ Tack Nr. 14 35 % 95 % 90 % gut oder besser 4-B 80 p TackNr.8 3 % 95% 93 % schlecht oder weniger Das vorgenannte synthetische Papier (Probe A-4) wird mit einem Prägedruckverfahren mittels einer Vandercook-Prüfpresswe bedruckt und sodann bei 120°C und 50 kg/cm² behandelt. Man erhält ein ausgezeichnet transparentes Blatt - die Transparenz ist wesentlich größer als bei der ursprünglichen Folie -, ohne daß die Schärfe des Bildes beeinträchtigt wird.
  • Beispiel 5 Eine biaxial orientierte Polystyrolfolie (Mitsubishi -Monsanto) hoher Schlagfestigkeit und mit einer Dicke von 100 FL wird während 5 Sekunden in Methylisobutylketon von 200C eingetaucht, wobei eine gequollene Schicht auf beiden Seiten der Folie entsteht. Die Folie wird sodann über zwei in einem Abstand von ca, 10 cm angeordnete Rollen geleitet und durchläuft somit einen S-förmigen Weg. Durch ein Ziehen der Folie hierbei wird diese leicht verdichtet. Die Folie wird sodann in Methanol während einer Zeit von 30 Sekunden eingetaucht, wobei die gequollene Schicht koaguliert. Abschließend wird die Folie in Luft getrocknet.
  • Wie der nachstehenden Tabelle 7 zu entnehmen, weist das resultierende synthetische Papier (Probe 5-A) wesentlich verbesserte Werte der Oberflächenfestigkeit und des Glanzes sowie eine Verringerung der Dicke im Vergleich zu dem in ähnlicher Weise hergestellten Papier (Probe 5-B) auf, bei dem das Ziehen bzw. Verdichten nicht stattgefunden hat.
  • Tabelle 7 Probe Dicke Oberflächen- Glanz Helle Opakfestigkeit Wert 5-A 130 p Tack-Nr.12 25% 95 90% oder besser 5-B 140 p pulvrig, ab- 3 % 95 % 92 % geschält Beispiel 6 Eine Folie ähnlich der gemäß Beispiel 5 wird aufeinanderfolgend in den nachstehenden drei verschiedenen Quellbädern behandelt, wobei auf beiden Seiten der Folie eine Quellschicht gebildet wird.
  • 1. Quellbad (200C, 2 Sekunden): Methylisobutylketon 100 Teile roter Farbstoff (Sudan-rot B) 1 Teil.
  • 2. Quellbad (200C, 2 Sekunden): Methylisobutylketon: Methanol (80: 20) roter Farbstoff (Sudan-rot B) 1 Teil 3. Quellbad (200C, 5 Sekunden): Methylisobutylketon: Methanol (60: 40).
  • Die Folie wird, wie im Beispiel 5 beschrieben, über Walzen bzw. Rollen geführt und sodann in ein Methanolbad von 200C während 30 Sekunden eingetaucht, welches zwei Teile eines Alkylsulfonatantistatikums (Elenone 19M von Daiichi Kogyo Seiyaku) enthält. Hierdurch wird die gequollene Schicht koaguliert Abschließend wird die Folie in Luft getrocknet. Die Eigenschaften und Meßwerte des endgültigen synthetischen Papiers sind der nachstehenden Tabelle 8 zu entnehmen.
  • Tabelle 8 Oberflächen- Opak- elektrosta- Druckfä-Dicke festigkeit Glanz Helle Wert tische La- higkeit dung 130 ,u Tack Nr. 14 20 % 95 % 87 % 0 - 5 mg gut oder besser Der Niederschlag an Antistatikum beträgt 120 mg/m2.
  • Bei einer in ähnlicher Weise hergestellten Folie, bei der kein antistatisches Mittel zugegeben wird, beträgt die elektrostatische Ladung 80 - 100 mg.
  • Beispiel 8 Eine biaxial orientierte Polystyrolfolie (Mitsubishi-Monsanto) mit einer Dicke von 50 y , wird während einer Sekunde in ein erstes Quellbad, welches aus 50 Teilen Aceton und 50 Teilen Tetrachlorkohlenstoff besteht und eine Temperatur von 250C hat, eingetaucht sowie nachfolgend in ein zweites Bad während einer Zeit von 5 Sekunden, welches aus 60 Teilen Aceton und 40 Teilen Isopropylalkohol besteht und eine Temperatur von 250C hat.
  • Hierbei entsteht eine gequollene Schicht auf beiden Seiten der Folie. Wenn die Folie im zweiten Quellbad behandelt wird, erfolgt gleichzeitig ein Prägen mit einer Prägewalze Anschließend wird die Folie während 30 Sekunden in einen Isopropylalkohol von 250C eingetaucht, wodurch die gequollene Schicht koaguliert wird Abschließend wird die Folie sodann in Luft getrocknet, Man erhält ein synthetisches Papier mit einem Wasserzeichen.
  • Die Eigenschaften des Teiles mit Prägungen und des Teiles ohne Prägungen sind aus der nachfolgenden Tabelle 9 zu entnehmen, Tabelle 9 Oberflächen- Opak- Druckfähig-Dicke festigkeit Glanz Helle Wert keit Teil mit Prägungen ungefähr Teil ohne 90 » Tack Nr. 12 8 % 95 % 90 % gut Prägungen Beispiel 9 Zwei Folien, ähnlich der gemäß Beispiel 8, werden aufeinandergelegt über Kontaktwalzen geführt, welche im Abstand von ca. 15 cm in einem Quellbad angeordnet sind, welches aus 90 Teilen Aceton und 10 Teilen lsopropylalkohol besteht und eine Temperatur von 25°C aufweist. Die Zeitdauer beträgt 2 Sekunden. Die Folien werden sodann in ein zweites Quellbad während 5 Sekunden eingetaucht, welches eine Temperatur von 250C hat und aus 60 Teilen Aceton und 40 Teilen Isopropylalkohol besteht. Hierbei wird auf beiden Seiten der aufeinandergelegten Folien eine gequollene Schicht gebildet.
  • Die Folien werden sodann in Isopropylalkohol von 250C während 30 Sekunden eingetaucht, wobei die gequollene Schicht koaguliert wird. Hieran schließt sich ein Trocknen in Luft an. Die Folien werden in einem Helßlufttrockner bei 700C während 3 Minuten weiter wärmebehandelt, wobei etwaige Spannungen im Film entfernt werden.
  • Sodann werden die Ränder der durch die Quellmittel versiegelten Folien abgezogen und man erhält synthetische Papiere, die eine sehr glatte Oberfläche haben und jeweils auf einer Seite mit einer 2011 dicken, opaken, aufgerauhten Schicht versehen sind. Die weiteren Eigenschaften der beiden Folien sind aus der nachstehenden Tabelle 10 zu entnehmen.
  • Tabelle 10 Dicke Oberflächenfestlgkeit Glanz Helle Opak-Wert 70 µ Tack Nr. 16 oder mehr 3 % 90 % 70 % Beispiel 10 Eine Folie ähnlich der gemäßt Beispiel 8 wird während einer Sekunde in ein erstes Quellbad mit einer Temperatur von 20°C eingetaucht, welches aus 60 Teilen Benzol, 40 Teilen Methanol und 3 Teilen Diazoaminobenzol (Treibmittel) besteht. Hieran schließt sich eine Behandlung von 5 Sekunden in einem zweiten Quellbad von 200C an, welches aus 40 Teilen Benzol und 60 Teilen Methanol besteht Es wird auf beiden Seiten der Folie eine gequollene Schnicht gebildet. Anschließend wird die Folie während 30 Sekunden in Methanol von 20°C zur Koagulierung der gequollenen Schicht eingetaucht.
  • Abschließend wird die Folie in Luft getrocknet. Die Eigenschaften des synthetischen Papiers sind der nachfolgenden Tabelle 11 zu entnehmen.
  • Tabelle 11 Dicke Oberflächenfestigkeit Glanz Helle ~Opak-Wert Druckfähigkeit 80 µ Tack Nr, 16 oder mehr 15 % 80 % 60 % gut Das vorgenannte synthetische Papier wird zwischen ein Seidensieb mit 19 Maschen und ein Original gelegt, welches 22 punktartige Abdrücke aufweist, die in Blockform angeordnet sind. Mit Hilfe einer Thermofax-Kopiermaschine (Minnesota Mining & Machinery) wird eine Kopie hergestellt. Die erhabenen Abdrücke, die dem Original entsprechen, sind auf dem synthetischen Papier klar und scharf aufgezeichnet und können sehr einfach mit Hilfe der Fingerspitzen gelesen werden, Beispiel 11 Eine Polyäthylenfolie (handelsübliches Produkt) mit einer Dicke von 50p wird während drei Sekunden in ein Quellbad von 25 0C eingeta,ucht, welches durch ein Losen von 10 Teilen Polystyrol, 5 Teilen Nitrilbutadiengummi und 5 Teilen butyliertem Melaminharz in 100 Teilen Toluol hergestellt ist Man erhält auf beiden Seiten der Folie eine gequollene Schicht. Die Folie wird sodann in derselben Weise wie in Beispiel 5 beschrieben, über Walzen geleitet und in Luft während 15 Sekunden getrocknet. Die Folie wird in Methanol während 30 Sekunden bei 25°C eingetaucht, wobei die gequollene Schicht koaguliert.
  • Abschließend wird die Folie wärmebehandelt und in einem Tunneltrockner mit 600C während 10 Minuten getrocknet, Man erhält ein hochglänzendes synthetisches Papier.
  • Tabelle 12 Dicke Oberflächenfestigkeit Glanz Helle Opak-Wert Druclfähigkeit llOp Tack Nur. 14 oder mehr 40 % 93 % 95 % gut Beispiel 12 Eine biaxial orientierte Polystyrolfolie (Mitsubishi-Jushi) mit einer Dicke von 30 R wird aufeinanderfolgend in den nachstehenden Quellbädern behandelt, wobei auf den beiden Seiten der Folie eine gequollene Schicht entsteht.
  • 1, Quellbad: MIBK 250C, 0, 5 Sekunden, 2. Quellbad: Aceton: Methanol (60: 40) 250C, 5 Sekunden, 3. Quellbad: Aceton: Methanol (30: 70) 250C, 5 Sekunden.
  • Die Folie wird sodann in ein Methanolbad während 30 Sekunden eingetaucht, welches eine Temperatur von 250C hat und 0, 3 Teile eines antistatischen Mittels (Anstex von Toho Kaguku) enthält. Hierbei wird die gequollene Schicht kosguliert. Abschließend wird die Folie in Luft getrocknet. Die tgenschaften des resultierenden synthetischen Papiers sind der nachstehenden Tabelle 13 zu entnehmen.
  • Tabelle 13 Dicke Oberflächenfestigkeit Glanz Helle Opak-Wert Elektrostatische Ladung 50 µ Tack Nr. 16 oder mehr 3 % 90 % 65 % 0 - 2 mg Das vorgenannte synthetische Papier wird mit einer wässrigen Beschichtungsmischung der nachstehend aufgeführten Zusammensetzung beschichtet.
  • Die Beschichtung erfolgt mit einem Stab, und zwar derart, daß sich in festem Zustand eine Dicke von 15 g/m² ergibt. Das beschichtete Papier wird während 10 Minuten bei 400C getrocknet, Nachfolgend wird eine Superkalandrierung durchgeführt, Zusammensetzung der Beschichtungsmischung: Kaolin 80 Teile ) ) 100 Teile Titandioxyd 20 Teile ) Tripolynatriumphosphat 0, 3 Teile Casein 10 Teile Butadienmethylmethacrylat Latex "Polylac" ML 501 (Toyo Koatsu) 13 Teile gesamte Feststoffe 47%.
  • Das resultierende, beschichtete Papier ist einem herkömmlichen beschichteten Papier sowohl hinsichtlich der Oberflächenfestigkeit der durch Beschichtung erzeugten Schicht als auch hinsichtlich verschiedener Druckeigenschaften überlegen, Da das synthetische Papier substrat für dieses beschichtete Papier eine Tendenz zum Auslaufen zeigt und deshalb zum Beschreiben mit einer Füllfeder nicht geeignet ist, kann eine Behandlung mit einem Klebe- oder Schichtmittel erfolgen. Dies kann sehr einfach mittels der vorgenannten Koagulierungsbehandlung in einem Koagulierungsbad erreicht werden, in welchem ein wasserabstoßendes Mittel, z. B Chromstearatchlorid, dispergiert ist.
  • Beis;piel 13 Eine biaxial orientierte Polystyrolfolie (Mitsubishi Jushi) mit einer Dicke von 50 cm wird mit Methylisobutylketon mittels eines Stabes in einer Dicke von 20 g/m² beschichtet. Die beschichtete Folie wird während 3 Sekunden bei 40°C in einem Tunneltrockner getrocknet und sodann in Methanol von 250C während 30 Sekunden eingetaucht, wobei die Koagulierung stattfindet.
  • Abschließend erfolgt eine Trocknung in Luft. Dann wird die Folie mit der wässrigen Beschichtungsmischung gemäß Beispiel 12 mittels eines Stabes mit einer Dicke von 19 g/m² beschichtet. Die Folie wird in einem Heißluftstrom von 50°C während 10 Sekunden getrocknet und sodann superkalandriert, Man erhält ein synthetisches Papier, welches echtem beschichtetem Papier sehr ähnlich ist.
  • Die Festigkeit der mittels Beschichtung aufgebrachten Schicht des synthetischen Papieres und die Druckeigenschaften sind ebenso gut wie bei dem Papier gemäß Beispiel 12.
  • Wie den vorstehenden Darlegungen zu entnehmen, kann erfindungsgemäß ein synthetisches Papier hergestellt werden, das hinsichtlich sämtlicher Anforderungen gleich gut oder sogar besser ist als ein herkömmliches Cellulosepapier.
  • Das erfindungsgemaß hergestellte synthetische Papier kann für alle Zwecke benutzt werden, fur welche herkömmliches Papier benutzt wird, und ist insbesondere auch als Verpackungsmaterial geeignet. Von Bedeutung ist, daß das erfindungsgemäße synthetische Papier im Gegensatz zu herkömmlichem Papier auch mehrere Eigenschaften der Kunststoffe in sich vereinigt. Dies betrifft vor allem den sehr guten Widerstand gegenüber Wasser und Feuchtigkeit sowie eine gute Verformungsfäh,igkeit.

Claims (3)

  1. Patentansprüche
    Verfahren zur Herstellung papierartiger Erzeugnisse, insbesondere von synthetischem Papier, bei dem eine oder beide Oberflächen einer thermoplastlschen Kunstharzfolie mit einem Quellmittel zur Bildung einer gequollenen Schicht und nachfolgend mit einem koagulierenden Mittel zum Koagulieren der gequollenen Schicht behandelt werden, wobei das koagulierende Mittel keine quellende oder lösende Wirkung hat und mit dem Quellmittel mischbar ist und bei dem ferner die Folie zur Erzeugung mindestens einer opaken, rauhen Oberflächenschicht getrocknet wird, gekennzeichnet durch einen oder mehrere der nachfolgenden Verfahrensschritte: 1. Um die Quellwirkung zu verringern, wird die gequollene Schicht in mindestens zwei Quellbädern mit einer oder mit mehreren Komponenten gebildet, die gegenüber dem Kunstharz unterschiedliche Quellwirkung besitzen.
  2. 2. Vor dem Koagulieren der gequollenen Schicht wird die Folie soweit getrocknet, daß die gequollene Schicht noch einen gewissen Feuchtigkeitsgehalt aufweist.
  3. 3. Vor dem Koagulieren der gequollenen Schicht wird die gequollene Schicht mittels einer glatten oder einer rauhen Oberfläche leicht verdichtet oder gequetscht.
    2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Modifixierung der opaken, aufgerauhten Schicht dem Quell- und/oder Koagutierungsmittei ein antistatisches Mittel, ein Schichtmittel, ein Farbstoff, ein Treibmittel und/oder ein Klebstoff beigegeben wird.
    3. Verfahren gemaß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Modifixierung der opaken, aufgerauhten Schicht ein antistatisches Mittel, ein Schichtmittel, ein Farbstoff, ein Treibmittel und/oder ein Klebstoff in Berührung mit der opaken, aufgerauhten Schicht gebracht wird und daß sodann die Folie getrocknet wird.
DE19681800108 1968-10-01 1968-10-01 Verfahren zur Herstellung papierartiger Erzeugnisse,insbesondere von synthetischem Papier Pending DE1800108A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19681800108 DE1800108A1 (de) 1968-10-01 1968-10-01 Verfahren zur Herstellung papierartiger Erzeugnisse,insbesondere von synthetischem Papier

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19681800108 DE1800108A1 (de) 1968-10-01 1968-10-01 Verfahren zur Herstellung papierartiger Erzeugnisse,insbesondere von synthetischem Papier

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1800108A1 true DE1800108A1 (de) 1970-04-30

Family

ID=5709097

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19681800108 Pending DE1800108A1 (de) 1968-10-01 1968-10-01 Verfahren zur Herstellung papierartiger Erzeugnisse,insbesondere von synthetischem Papier

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1800108A1 (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1704862C3 (de) Verfahren zum Oberflächenbehandeln einer Folie aus thermoplastischem Kunststoff
DE1504522B2 (de) Verfahren zum herstellen eines polymeren materials mit mattierter oberflaeche
DE1928492C3 (de) Verfahren zur Erzeugung eines festverankerten Farbüberzuges auf thermoplastischen Gegenständen mit planerer Oberfläche
DE2322163C3 (de) Druckempfindliches Aufzeichnungsmaterial und Verfahren zu seiner Herstellung
DE3705889C2 (de) Verfahren zum Herstellen eines Kunststoff-Blattmaterials mit poröser Oberfläche
DE2604915A1 (de) Verfahren zur herstellung eines dem druckbild entsprechende poren oder strukturen aufweisenden sogenannten fertigeffektfilmes
DE1966137C2 (de) Verfahren zur Herstellung von papierähnlichen Bahnmaterialien und deren Verwendung als synthetisches Papier
DE2057745A1 (de) Lithographisches und Offset-Druckverfahren sowie Material fuer ein solches Druckverfahren und Verfahren zu seiner Herstellung
DE1546762C3 (de) Durchschreibepapier
DE1800108A1 (de) Verfahren zur Herstellung papierartiger Erzeugnisse,insbesondere von synthetischem Papier
DE1944931A1 (de) Verfahren zur Oberflaechenbehandlung von Kunststoff-Formkoerpern
DE2936041A1 (de) Uebertragungsfolie fuer die elektrophotographische druckfixierung
DE1597757A1 (de) Transparentblatt
DE3124862A1 (de) Beschichteter kunststoffilm
DE1729332C3 (de) Verfahren zur Herstellung von imprägniertem Papier und seine Verwendung für die Dekoration eines thermoplastischen Formkörpers
DE2263454A1 (de) Beschichtetes synthetisches papier und verfahren zu seiner herstellung
DE1771432A1 (de) Beschichtetes Kunstpapier und ein Verfahren zur Herstellung desselben
EP0614502B1 (de) Karton mit einseitigem strich
DE2036448A1 (de) Polymerfolienmaterial und Verfahren zu seiner Herstellung
DE1247836C2 (de) Verfahren zum Herstellen von Streichpapier
DE2032850C3 (de) Verfahren zum Herstellen einer papierähnlichen beschichteten Kunststoffolie
DE1047606B (de) Verfahren zum Behandeln von poroesem Papier, das mit Aufstrichen aus thermoplastischen Stoffen versehen wird
DE2918639C2 (de)
AT224917B (de) Verfahren zur Behandlung der aktivierten Oberfläche von Polyolefinen
DE2240764B2 (de) Verfahren zur Herstellung von synthetischem Papier aus Styrol-Pfropfcopolymerisaten