DE17996C - Neuerungen in der Anordnung und Ventilation von Viehställen auf Schiffen - Google Patents
Neuerungen in der Anordnung und Ventilation von Viehställen auf SchiffenInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63J—AUXILIARIES ON VESSELS
- B63J2/00—Arrangements of ventilation, heating, cooling, or air-conditioning
- B63J2/02—Ventilation; Air-conditioning
- B63J2/08—Ventilation; Air-conditioning of holds
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der Transport von lebendem Vieh, insbesondere auf Seeschiffen, ist gewöhnlich mit
grofsen Schwierigkeiten verknüpft. Einerseits ist es die schlechte, bei stürmischem Wetter
(wo die Fenster zur Verhütung des Eindringens von Wasser verschlossen werden) unzureichende
Ventilation der Räume, in welchen die Thiere untergebracht werden, und andererseits das
Schaukeln des Schiffes, welche den Transport mehr oder weniger benachtheiligen und den
Uebelstand im Gefolge haben, dafs die Thiere Schaden nehmen. Diesem Uebelstande zu
begegnen, ist der Zweck der gegenwärtigen Erfindung. Dieselbe ist auf der beiliegenden
Zeichnung dargestellt. Es . sollen sowohl die für ausreichende Ventilation erforderlichen
Kanäle vor dem Einströmen von Wasser geschützt und die schaukelnden Bewegungen des
Schiffes möglichst aufgehoben werden.
Es zeigt: Fig. 1 die äufsere Ansicht eines Stückes von einem Schiffsrumpf mit der Ventilationsvorrichtung,
Fig. 2 die zugehörige obere Ansicht, Fig. 3 die nach Entfernung eines Theiles der Wandung sich ergebende zugehörige
innere Ansicht, Fig. 4 einen Verticalschnitt nach x-x in Fig. 2 mit dem Deckel
der Lufteintrittsöffnung in geschlossener Position, Fig. 5 einen Verticalschnitt nach y-y in Fig. 3
mit für den Lufteintritt aufgeklapptem Deckel, Fig. 6 einen in Verbindung mit der Ventilationseinrichtung anzuwendenden neuen Viehstand in
perspectivischer Ansicht, und Fig. 7 einen zugehörigen Querschnitt.
Mit Bezug auf die Ventilationsvorrichtung bedeutet α ein Gehäuse mit zwei Kammern «' a2,
in welchen unabhängig wirkende Ventile b und c angeordnet sind. Die Ventile b und c
gleiten frei auf- und abwärts auf Führungsstangen d, welche in Lagern e1 e1 der Platten ee
stecken, und ruhen in ihrer normalen Position in einiger Entfernung von ihren in den besagten
Platten e e angebrachten Sitzen e"*, so
dafs die Luft ungehindert durchpassiren kann. Die Verbindung dieser Vorrichtung mit einer
Luftöffnung des Schiffes läfst sich auf verschiedene Weise bewerkstelligen. Eine empfehlenswerthe
Form derselben ist die auf der Zeichnung dargestellte, wo eine starke durchbrochene
Platte /, ein Schraubenbolzen g nebst Mutter g1
das Verbindungsmittel bilden. Die Platte / befindet sich auf der Aufsenseite der Luftöffnung
h und trägt in ihrer Mitte die~Schraube g,
welche durch eine dem Gehäuse α angehörende Querstange /z1 hindurchgeht und nach Anziehen
der Mutter g' eine F'ixirung der Platte / und
des besagten Gehäuses in ihrer relativen Position sichert. Aufserdem können noch Augen a*,
Fig. 2 und 3, vorgesehen werden, durch welche Schrauben gehen und als weitere Sicherung
des Gehäuses an seinem Platze dienen.
Die Durchbrechungen der Platte / haben den Zweck, die Kraft des eintretenden Wassers
zu brechen, und überhaupt das plötzliche Eindringen einer gröfseren Menge, wie solches
beim Anprall grofser Wellen an die Schiffswandung wohl stattfinden könnte, zu verhüten.
In einigen Fällen ist es auch angezeigt, noch eine zweite perforirte Platte oder einen Konus
zwischen die Kammer a' und die äufsere ■ Platte / einzufügen, um dem Einströmen des
Wassers ein ferneres Hemmnifs entgegenzusetzen.
Hinsichtlich der Ventile b c ist zu bemerken,
dafs dieselben vortheilhaft aus Kork gefertigt werden. Sie sind auf ihrer oberen Fläche mit
Scheiben ^1C1 aus Kautschuk oder dergleichen
versehen, welche gegebenenfalls mit den Ventilsitzen <?2 in Contact kommen und einen dichten
Verschlufs herstellen, um ein Aufwärtsdrucken von Wasser zu verhindern. Infolge dieser Vorrichtung
ist es gänzlich ausgeschlossen, dafs durch die Ventilationsvorrichtung Wasser in das
Innere des Schiffes gelangt; denn sollte wirklich einmal eine Quantität desselben durch die
Ventile b nach der Kammer α2 treten, so würden
doch die Ventile c sofort in die Höhe gehen und ein Weiterdringen der Flüssigkeit
unmöglich machen.
/ bezeichnet eine Oeffnung, durch welche
das Gehäuse α mit dem Innenraum des Schiffes communicirt. Dieselbe ist mit einer an der
Gehäusewaridung az drehbaren Klappe j versehen,
welche nach Bedarf mehr oder weniger geöffnet oder geschlossen werden kann und in letzterem Fall durch eine Schraube j \ Fig. 2
und 4, gehalten wird, k ist eine der Platte f gegenüber oder an irgend einer anderen passenden
Stelle im Gehäuse α befindliche Glasscheibe, durch welche das Licht in den Schiffsraum
fällt.
Wenn nun die Ventile b und c, deren auch mehr als zwei angeordnet werden können, ihre
normale Position inne haben, wie auf der Zeichnung, so strömt die durch die Platte f eintretende
Luft durch die Oeffnungen e2 und i
in das Innere des Schiffes. Taucht aber die Platte f bei hohem Wellenschlag unter, so hebt
das etwa einströmende Wasser die Ventile b und schliefst die Oeffnungen e in der die Kammern
a1 «2 trennenden Platte e1. Dringt das
Wasser noch weiter, so gehen auch die Ventile c in die Höhe, so dafs auf alle Fälle nichts davon
in den Schiffsraum gelangen kann. Sobald sich jedoch das Schiff hebt und die Platte f
wieder frei wird, fliefst das in das Gehäuse α gedrungene
Wasser wieder ans, und es fallen die Ventile sofort in ihre normale Lage zurück,
in welcher sie den freien Durchgang der Luft gestatten, bis sie neuerdings geschlossen werden
und das Spiel sich wiederholt.
Indefs ist die Ventilation allein nicht ausreichend, Thiere in ihren Ständern vor Schaden
zu bewahren; es müssen auch die Schwankungen des Schiffes compensirt werden. Durch eingehende
Beobachtungen soll festgestellt worden sein, dafs Thiere aller Art sich leicht den gewöhnlichen
Bewegungen eines Schiffes anbequemen können, wenn sie auf einer geneigten Ebene,
d. h. mit ihren Schultern höher stehen als mit ihren Hintertheilen, dafs sie aber im umgekehrten
Fall bald ihre Fähigkeit verlieren, Stand zu halten, und infolge dessen leicht zu Schaden
kommen. Diese Beobachtungen haben zu der durch Fig. 6 und 7 vorgeführten Construction
geführt.
Es bezeichnet / das Gestell des Viehstandes, welches die Balken m mit dem Fufsboden η
trägt. Die Balken m sind auf dem Querbalken ο gelagert und werden durch Zapfen an
einer Verschiebung auf demselben geschützt (s. Fig. 7). Ihre Form gestattet ein Schieflegen
des ganzen Fufsbodens, so dafs sich derselbe in die geeignetste Lage einstellen läfst,
um den darauf befindlichen Thieren zu ermöglichen, sich den Schwankungen des Fahrzeuges
anzubequemen.
Das Gestell besteht aus den Ständern P und den Traversen PP, welche die Vorrichtungen
zum Kippen des Fufsbodens η tragen. Dieses Kippen kann auf mancherlei Weise herbeigeführt
werden, so z. B. mit Hülfe von Schrauben oder Winden, oder, wie auf der Zeichnung
angegeben, durch die Kraft einer Welle p, welche bei ihrer Drehung die Ketten q kürzt
und die Ketten q1 verlängert, oder umgekehrt, so dafs die eine Seite des Fufsbodens gehoben
wird und die andere sich senkt. Mit dem Fufsboden hebt oder senkt sich auch die Krippe r, in welche das Vieh sein Futter und
Trinkwasser zugetheilt erhält, ί ist ein Brett,
welches die hintere Wand des Viehstandes bildet. Dasselbe ist mit dem Fufsboden η
scharnierartig verbunden und führt sich vermittelst Stangen s1 in Augen i2, so dafs es alle
Bewegungen des Fufsbodens mitmachen kann, ohne aus der richtigen Lage zu kommen.
Die Thiere werden je an einen Ring, welcher lose auf einem senkrechten Bolzen sitzt,
Fig. 6, gebunden und stehen mit den Köpfen nach der Längenaxe des Schiffes gekehrt.
Gewöhnlich liegt nur eine Reihe von Viehständen auf jeder Seite der Schiffsaxe; bei breiten
Schiffen jedoch lassen sich auch drei oder vier Reihen anordnen.
Wenn das Schiff sich nach der Backbordseite
neigt, so kommen die Thiere auf der Steuerbordseite (im Fall der Fufsboden des Viehstandes dem Deck parallel ist) mit ihren
Schultern niedriger zu stehen als gewöhnlich und mit den Hintertheilen zu hoch. Dann
wird aber der Fufsboden η schief gelegt, um dem Vieh eine vortheilhafte Position zu geben.
Angenommen nun, das Schiff sei gleichlastig und habe nur zwei Reihen von Viehständen,
so werden die Fufsboden η auf beiden Seiten so adjustirt, dafs die Thiere darauf mit den
Schultern höher stehen als mit ihren Hintertheilen. Wird dann das Fahrzeug bei stürmischer
Fahrt nach der Backbordseite geworfen, so kommt das Vieh hier mit den Köpfen noch
höher, während dasjenige auf der Steuerbordseite eine waagrechte Stellung erhält, und umgekehrt.
Erhält aber durch Unfall das Schiff
Schlagseite, ζ. B. nach Backbord, so werden die Viehstände auf der Steuerbordseite so adjustirt,
dafs ihre Fufsböden nach der Schiffsaxe zu höher sind als an ihrer äufseren Kante,
und wenn die Neigung eine bedeutende ist, so werden auch die Fufsböden auf der Backbordseite
durch Senken ihrer inneren und Heben ihrer äufseren Kante entsprechend eingestellt.
Die bekannten Constructionen von Ventilationsvorrichtungen mit einem Ventil für die
Luftöffnungen sollen sich nicht bewährt haben, da es sich herausgestellt hat, dafs die Anwendung
von nur einem Ventil den Eintritt von Wasser nicht verhindern kann, weil bei der
Kraft des Einströmens immer eine Quantität durch die Ventilöffnung gelangt, bevor deren
Schlufs stattgefunden hat.
Claims (3)
1. In Combination mit den Luftöffnungen h ein Gehäuse α mit Kammern al a2 und
darin angeordneten Ventilen b c, welche bei Einströmen von Wasser in die Höhe gehen
und die Oeffnungen e11 der Platten e
schliefsen, zu dem angegebenen Zweck.
2. In Combination mit dem Gehäuse a die Glasscheibe k, durch welche Licht in den
Schiffsraum gelangt.
3. Der bewegliche Fufsböden n, welcher mit Hülfe von Schrauben, Winden oder der
Welle p nebst Zugorganen q q1 nach Bedarf
schräggestellt wird.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2012034898A1 (de) | 2010-09-16 | 2012-03-22 | Wobben, Aloys | Schiff mit lüftungseinrichtung |
-
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Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2012034898A1 (de) | 2010-09-16 | 2012-03-22 | Wobben, Aloys | Schiff mit lüftungseinrichtung |
DE102010040913A1 (de) * | 2010-09-16 | 2012-03-22 | Aloys Wobben | Schiff mit Lüftungseinrichtung |
DE102010040913B4 (de) * | 2010-09-16 | 2013-02-28 | Wobben Properties Gmbh | Schiff mit Lüftungseinrichtung |
CN103108802A (zh) * | 2010-09-16 | 2013-05-15 | 乌本产权有限公司 | 具有通风设备的船 |
US9016223B2 (en) | 2010-09-16 | 2015-04-28 | Wobben Properties Gmbh | Ship comprising a ventilation device |
CN103108802B (zh) * | 2010-09-16 | 2016-08-10 | 乌本产权有限公司 | 具有通风设备的船 |
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