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/Satz von Bauelementen zum Hohlwandbau.'7 Es ist bekannt, Bauten durch
Fertigteile zu errichten, um Einsparungen an Bauzeit und Baukosten zu erzielen.
Die Verwendung großformatiger Fertigteile erfordert leistungsfähige Hebegeräte.
Im übrigen wird bei Benutzung bekannter Fertigteile für Bauten der Planer an bestimmte
genormte Bauelemente gebunden und demzufolge für eine individuelle Gestaltung des
Bauwerks wenig Spielraum gelassen.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt.
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Die Erfindung betrifft einen Satz von Bauelementen zum Hohlwandbau,
der in mindestens zwei Platten mit wenigstens zwei gleichartigen Nuten, welche an
einer Plattengroßseite in der Breitrichtung von einer Plattenschmalseite ausgehen
und einen von der Schmalseite her steigenden Nutgrund aufweisen, und mindestens
zwei Keilen, welche Plattenkörper mit einer der Breite der Plattennuten entsprechenden
Stärke darstellen
und zwei gegenüberliegende im Neigungswinkel des
Nutgrunds nach außen geneigte Schmalseiten aufweisen, und ferner mindestens zwei
Klammern besteht, welche aus einem geraden stabartigen Körper mit wenigstens zwei
rechtwinklig zu dessen Auflageseite gestellten, einander entgegengesetzt gerichteten
Dornen an jedem Ende bestehen und eine dem kleinsten Abstand der Schrägseiten der
Keile vermehrt um die Dicke der Platten etwa entsprechende Länge aufweisen.
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Mit einem solchen Satz von Bauelementen läßt sich mörtellos jedes
gewünschte Bauwerk errichten. Dem Planer bleiben alle Gestaltungsmöglichkeiten offen.
Zwangsläufig entsteht mit derartigen wirkungsmäßig. zusammengehörigen Bauelementen
ein flucht-und lotrechtes bautrockenes festgefügtes Bauwerk.
Nach Belieben bzw. Erfordernis lassen sich senkrecht durch- |
laufende Hohlräume anordnen, so daß beispielsweise Stahlbetonstützen als tragendes
Gerippe ohne eine besondere Schalarbeit in das Mauerwerk eingefügt werden können.
Auch Stahlbetonquerbalken lassen sich nach Bedarf in das Mauerwerk einfügen und
gegebenenfalls gemeinsam mit Stahlbetonstützen in dem Plattenmauerwerk bilden. Die
Keile, auch die Klammern lassen bei den zum Aufbau kommenden Hohlwänden das Auflegen
von Platten zu, um für die Bildung von StahlbetonquerbJken die unterseitige Schalung
zu bieten. Ein als Tragkonstruktion fertig errichtetes Stahlskelett kann bequem
und schnell eingebaut werden. Stets werden unmittelbar flucht-und lotgerechte
Mauerflächen zwangsläufig geschaffen, welche bei Putzarbeiten |
wesentliche Ersparnisse vermitteln. Ein Abmontieren des |
Mauerwerks bei Verwendung für Ausstellungsbauten od. dgl. ist |
ohne Materialverluste in einfacher Weise möglich.
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Obwohl beim Hohlwandaufbau mit den erfindungsgemäßen Bauelementen
auf die Verwendung von Fugenmörtel verzichtet wird, wächst ein sofort in allen seinen
Teilen stabiles Mauerwerk empor. Durch Wahl von Keilen entsprechender Breite und
Klammern entsprechender Länge können mit derselben Platte verschiedene Mauerstärken
erzielt werden. Ohne daß besondere Formsteine benötigt werden, lassen sich, wie
es im Einzelfall gewünscht wird, Mauerwerksecken bilden, Quermauern einbinden, Fenster-und
Türanschläge schaffen, Überzüge und Deckeneinbindungen herstellen. Quermauern lassen
sich nach Bedarf errichten.
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Die Keile, welche bei der Errichtung einer Hohlwand die gegenüber
befindlichen Platten in Abstand halten, vermitteln eine Aussteifung und Stabilisierung
des entstehenden und errichteten Mauerwerks. Die den Hohlraum der Hohlwand überbrückenden
Klammern nehmen die durch das Einsetzen bzw. Eintreiben der Keile entstehenden Spreizkräfte
auf und bewirken gleichzeitig einen Verbund der gegenübergestellten Plattenschichten
und der übereinander befindlichen Plattenreihen.
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Letzteres geschieht dadurch, daß die einander entgegengesetzt gerichteten
Dorne an den Klammerenden einerseits in die unter der Klammer befindliche Platte,
andererseits in die darüber gesetzte Platte eingetrieben liegen.
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Mit dem Wandaufbau aus den erfindungsgemäßen Bauelementen kann eine
Schalung für ein Stahlbetongerippe gesetzt werden, wenn eine besondere Tragkonstruktion
für ein Bauwerk erforderlich ist.
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Mit dem Wandaufbau kann auch eine Hohlraumfüllung zur Schall-und
Wärmeisolation mit unmittelbar erhärtendem Spritzschaum vorgenommen werden.
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Die erfindungsgemäßen nuttragenden Platten können, wie es im Einzelfall
gewünscht wird, Leicht-oder tragende Schwerplatten sein. Sie können jede gewünschte
Stärke bzw. Dicke aufweisen und. aus jedem geeigneten Material bestehen. Sie können
beispielsweise keramisch gebundene oder kaltgebundene
Platten darstellen, wie zemtntgebundene Ziegelsplitt-, Bims-, |
Lava-, Tuff-oder Schlackenplatten, ferner mit hydraulischen |
Bindemitteln gebundene mineralische oder organische Faserplatten. Sie können poröse
Zement-oder Kunststoffplatten, mit oder ohne faserigen Füll- oder Zusatzmittel sein.
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Bei den Platten können die keilförmigen Nuten bis etwa zwei Drittel
der Platte reichen und die Keile in ihrer Länge
der der Nuten der Platten entsprechen und : an ihrem Breitende |
eine'Verlängerung aufweisen, welche der nutfreien Plattenbrei |
längenmäßig gleicht und einen gleichbliebenden mit der kleinen Grundfläche des Keiles
übereinstimmenden Querschnitt besitzt.
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Die Verlängerung am Keilkörper bietet den Vorteil, daß bei den zur
Errichtung der Hohlwand jeweils gesetzten Platten die Keilkörper den oberen Plattenrand
überragen und beim Setzen der nächst höheren Plattenreihe der einzelnen Platte Anschlag
und Führung beim Niederdrücken bzw. Niederschlagen auf de, hochstehenden Dorne der
in die bereits gesetzte Plattenreihe eingeschlagenen Klammern bieten. Für die Herstellung
von Beton pfeilern wird durch ¢, beim Hohlwandbau übereinander gesetzte
Keile
unmittelbar eine geschlossene Schalung geschaffen.
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Am Grund der Plattennuten kann eine seitliche Erweiterung oder in
der Nutmitte verlaufend eine sich nach uhten erweiternde im Querschnitt z. B. schwalbenschwanzförmige
Rille vorgesehen sein, so daß beispielsweise gebildete Stahlbetonstützen zwangläufig
Rippen erhalten, die verankernd in den betreffenden Rillen der anliegenden Platten
liegen und so diese Platten einbinden.
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Die Platten werden bei der Errichtung einer Hohlwand auf knirschenden
Stoß gesetzt. Das den Leerraum der Hohlwand überbrückende und in der Horizontalfuge
liegende Teil der Klammer ist zweckmäßigerweise ein Flachkörper, der sehr dünn sein
kann. Es kann beispielsweise ein Bandeisen sein, dessen Stärke den Bruchteil eines
Millimeters beträgt. In solchem
Fall stört die Klammer das Verge. t. zen : de'roPlatten mit
iir- |
schendem Stoß nicht. Wenn das erwähnte Klammerteil größere Dicke aufweist, kann
bei den Platten die Schmalseite, von welcher die Nuten ausgehen, zum Einsenken des
jeweils aufliegenden Endteils einer Klammer mit Aussparungen versehen sein, welche
in Querrichtung laufend neben den Nuten in die nutbesetzte Plattenseite hineinragen.
In solchen Fällen kann die mit Aussparungen für die Klammern versehene Schamlseite
der Platte auch eine in Längsrichtung durchgehende mittlere Aussparung aufweisen,
damit bei Mauerwerksecken oder Quermaueransätzen die rechtwinklig angesetzten Platten
sich mit den gleichen Klammern festhalten lassen.
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Sofern die Platten eine nicht nagelbare Dichte aufweisen, können
für die Dorne der Klammern Vertiefungen an
den schmalen Seitenflächen
der Platten vorgesehen sein. Diese Vertiefungen können mit einer nagelbaren Füllung
versehen stirn.
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Wenn die Platten eine besondere nutfreie Sichtgroßseite aufweisen,
welche unverputzt bzw. unbedeckt bleiben soll, kann an dieser Plattenseite eine
unterschnittene Randaussparung vorgesehen sein, damit bei einer fertig errichteten
Wand eine Zierausfugung vorgenommen werden kann.
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Bei der Platte können die Nuten eine Breite aufweisen, welche der
Plattenstärke entspricht, und laufend im Abstand der Plattenstärke voneinander angeordnet
sein. In solcher Ausführungsform der Platten ist die Bildung von Mauerwerksecken
und das Einbinden von Quermauern wesentlich erleichtert.
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Die Klammern können aus einem dünnen Flachkörper mit je einem Loch
in den Endteilen und zwei an beiden Enden
spitzen Stabkörpern bestehen, deren Querschnitt dem der |
ri |
Löcher im Flachkörper entspricht.
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In der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsformen der Bauelemente
und deren Verwendung dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine Bauplatte in Vorderansicht, Fig. 2 die gleiche
Platte in Seitenansicht, Fig. 3 die gleiche Platte im Schnitt III-III der Fig. 1,
Fig. 4 eine Platte anderer Ausführungsform im gleichen Schnitt wie gemäß Fig. 3,
Fig. 5 und 6 eine Bauplatte anderer Ausführungsform in Schrägansicht, Fig. 7 einen
Keilkörper in Vorderansicht, Fig. 8 den gleichen Keilkörper in Seitenansicht, Fig.
9 einen Keilkörper anderer Ausführungsform in Schrägansicht,
Fig. 10 die Endteile einer Klammer in größerem |
Maßstab, |
Fig. 11 ein Eckteil einer aus den baukörpers teilweise |
errichteten Hohlwand. |
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Gemäß den Fig. 1 bis 3 ist die Bauplatte 1, vorzugsweise eine Leichtplatte,
mit gleichartigen Nuten 2 versehen, welche sich an einer Plattengroßseite befinden
und in der Breitrichtung von einer Plattenschmalseite ausgehen. Die Nuten weisen
einen von der Plattenschmalseite her steigenden Nutgrund 3 auf und reichen bis etwa
zwei Drittel der Plattenbreite, wo sie auslaufen, d. h. in die Plattenfläche übergehen.
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Gemäß Fig. 4 ist an der nutfreien Plattengroßseite eine unterschnittene
Randaussparung 14 vorgesehen, wenn die nutfreie Plattengroßseite bei der errichteten
Wand Sichtfläche bleiben und die Wand ausgefugt werden soll.
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Gemäß Fig. 5 sind an der Plattenschmalseite, von welcher die Nuten
2 ausgehen, zum Einsenken eines aufliegenden Endteils einer Klammer Aussparungen
11 vorgesehen, welche in Querrichtung laufend neben den Nuten in die nutbesetzte
Plattenseite hineinragen.
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Gemäß Fig. 6 ist außerdem eine durchgehende mittlere Aussparung'12
an der vorerwähnten Schmalseite der Platte vorgesehen, ferner auch Löcher 13 für
die Dorne der Klammern.
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Entsprechend lagegleich, iider Figur nicht sichtbar, sind Löcher 13
an der gegenüberliegenden Schmalseite der Platte angeordnet. Die Fig. 6 zeigt auch,
in welcher Weise am Nutgrund seitliche Erweiterungen 9 oder eine sich nach unten
erweiternde Rille 10 z. B. schwalbenschwanzförmigen Querschnitt
angeordnet
sein kann.
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Gemäß den Fig. ! und 8 weisen die Keilkörper 4, welche symmetrische
Plattenkörper darstellen und in ihrer Dicke der Breite der Nuten 2 der Bauplatte
entsprechen, zwei gegenüberliegende im Steigungswinkel des Grundes 3 der Nuten 2
nach außen geneigte-, ("Schmalseiten 5 auf. Die Länge der geneigten Schmalseiten
5 stimmt mit der Länge des Nutgrundes 3 bei den Bauplatten 1 überein. Am Breitende
des Keilkörpers 4 ist eine Verlängerung 15 vorhanden, welche zweckmäßigerweise der
nut-
freien Breite der Bauplatte l längenmäßig gleicht und einen |
gleichbleibenden Querschnitt aufweist, welcher mit der kleinen Grundfläche 16 des
Keilkörpers übereinstimmt.
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Gemäß Fig. 9 ist an den planparallelen Seitenflächen des Keilkörpers
jeweils eine mittlere Längsrille 17 vorgesehen.
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Gemäß Fig. 10 besteht die Klammer aus einem dünnen Flachkörper 18
mit je einem Loch 19 in den Endteilen und zwei losen Stabkörpern 20, welche an beiden
Enden spitz sind und in ihrem Querschnitt dem der Löcher des Flachkörpers 18 entsprechen.
In den Flachkörper 18 eingesetzt bilden die Hälften jedes Stabkörpers 20 die jeweils
entgegengesetzt gerichteten Dorne der Klammer. Das die Dorne tragende Mittelstück
der Klammer kann auch ein mit Kunststoff ummantelter Draht mit einer Öse an jedem
Ende sein. Es können auch zwei solche Drähte in ihrem Mittelteil zusammengedreht
sein, während ihre ösentragenden Enden gespreizt liegen. In diesem Fall sind vier
Ösen zur Aufnahme je eines Stabkörpers 20 vorhanden.
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Gemäß Fig. 11 sind Bauplatten 1 parallel mit der Keilnutenseite
zueinander
waagerecht zu einer Hohlwand gesetzt.
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Es sind die von oben nach unten verlaufenden den Zwischenraum zwischen
den Platten verengenden Keilnuten 2 erkennbar. In zwei gegenüberliegenden Nuten
2 sind, auf jede Plattenlänge wenigstens zwei Keilkörper 4 ; die einzelnen Keilkörper
eingesetzt. Zur Querverbindung der Platten 1 untereinander sind mindestens zwei
Klammern 6 eingeschlagen, welche mit ihren Dornen einerseits in die darunter befindliche,
andererseits in die darüber befindliche Platte 1 eingreifen. Der Plattenstoß ist
knirsch. Die Keilnuten 2 befinden sich von einer Plattenreihe zur anderen senkrecht
übereinander. Die Keilkörper 4 können nach Zweckmäßigkeit beliebig angeordnet werden,
gegebenenfalls senkrecht übereinander, um an beliebig festzulegenden Stellen durchlaufende
Hohlwäume zir Aufnahme von Armierungsstahlstangen und Beton zur Bildung von Stahlbetonstützen
26 zu bilden. Der stabartige Teil 7 von in solcher Betonschalung befindlichen Klammern
6 kann mit einbetoniert werden und zusätzlich die gegenseitige Verankerung der Bauwerksteil
vermitteln. Da mit der Verlängerung 15 der Keilkörper 4 der lichte Plattenabstand
bestimmt ist und die Nuten 2 die Platten nicht völlig überqueren, lassen sich die
Platten 1 trotz der hochstehenden Dorne 8 der Klammern 6 an den die gesetzten Platten
überragenden Teilen der Keilkörper entlanggeführt leicht und schnell genau in die
vorgeschriebene Lage setzen. Die einzelnen Keilkörper können jeweils nach Verklammerung
der gegenüber befindlichen Platten durch nachträgliches geringfügigem Eintreiben
in die Nuten 2 festgekeilt werden. Die Keilkörper können aus gleichem Material wie
die Bauplatten 1 bestehen. Sie können aus an sich schon
schall-und
wärmeisolierendem Material hergestellt sein.
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Wenn es gewünscht wird, können bei der Fertigung von Stahlbetonstützen
und-querbalken wärme-und schalldämmende Platten an die Schalungsinnenwand gesetzt
werden. Bei Vorhandensein von Längsrippen 17 an den Keilkörpern 4 können Einschubplatte
24 eingesetzt werden, um beispielsweise für Spritzschaum entlang der innen gelegenen
Plattenschicht der Hohlwand einen Füllraum 25 zu schaffen und einen Luftraum dahinter
zu belassen, welcher durch eingelegte, von zweckentspre chend angeordneten Klammern
6 getragene Platten unterteilt werden kann. Dabei können die Plattenränder mit Spritzschaum
gegen die Hohlwandinnenseiten gedichtet werden, so daß in der Hohlwand ein gut wärme-und
schallisolierendes Luftkammersystem entsteht.