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"Blumentopf" Für einen Blumentopf besteht das Erfordernis, daß die
in ihn eingesetzte Pflanze wie in der Natur gleichmäßig mit Luft und Feuchtigkeit
versorgt wird. Wird diese Forderung nicht erfüllt, macht sich in der Erhaltung der
Pflanze der Unterschied zwischen Topf und Natur sehr schnell bemerkbar.
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Bisher bekannte Blumentöpfe bestehen ! aus einem Gefäß aus Ton, der
zwar hart gebrannt, doch porös sein muß, um wasser und Luft hindurchzulassen. Solche
Töpfe werdenden der Regel von oben gegossen, wodurch der Nachteil auftritt, daß
die Erde bald auslaugt. Derartige Töpfe werden auch häufig von unten bewässert ;
in diesem Falle weisen sie in ihrem Boden ein Loch auf und werden in eine mit Wasser
gefüllte Schale gesetzt. Hierbei verbleibt aber der Mangel, daß die Erde im unteren
Bereich naß und im oberen Bereich zu trocken ist. Bei allen diesen Blumentöpfen
werden der Erde
Mineralstoffe übermäßig schnell entzogen, so daß
es eines baldigen Umtopfens der Pflanze oder eines Zusatzes von Düngemittel bedarf.
Ferner ist ein häufiges Gießen erforderlich, so daß derartige Blumentöpfe über längere
Zeit nicht ohne Aufsicht stehen gelassen werden können. Das oftmalige Gießen wird
auch insofern notwendig, als durch die umlaufende poröse Tonwand eine Verdunstung
stattfindet.
Um eine zu hohe. Vasserverdunstung durch die Tonwand zu |
vermeiden und auch deren Zerbrechlichkeit zu verringern, |
darf die Tonwand daher nicht allzu porös sein, was jedoch nachteilig zur Folge hat,
daß ihre Luftdurchlässigkeit und ihr Wasseransaugvermögen herabgesetzt werden. Im
übrigen wird die Porosität eines solchen Topfes nach kurzer Zeit bereits dadurch
erheblich gemindert, daß das nach außen verdunstende Wasser in der Tonwand und insbesondere
an deren Außenfläche Kalk absetzt, der die Atmung der eingesetzten Pflanze verringert
und den Topf äußerlich fleckig macht und grau werden läßt, so daß der Topf insgesamt
verhältnismäßig schnell unbrauchbar wird. Das unschöne Aussehen eines solchen bisher
üblichen Topfes führt noch dazu, daß man ihn ohne einen Übertopf praktisch nicht
auf den Tisch stellen kann. In jedem Falle ist aber ein Untersetzer erforderlich,
um überschüssiges bzw. bevorratetes Wasser aufzunehmen.
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Um diesen Mängeln teilweise zu begegnen, wurde auch bereits vorgeschlagen,
die eingetopfte Pflanze ohne Erde mittels einer in einem Behälter gespeicherten
Nährlösung zu versorgen. Auch dieses Verfahren brachte keine einwandfreie Lösung
des Problems, zumal die Nährlösung der jeweiligen Pflanze angepaßt werden muß.
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Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, in einem Blumentopf
eingesetzte Pflanzen lang anhaltend kontinuierlich zu bewässern und der Pflanze
weitgehend gleichmäßig die erforderliche Feuchtigkeit und Luft zuzuführen. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß in überraschend einfacher Weise dadurch gelöst, daß
an den eine möglichst gleichmäßige und hohe Porosität besitzenden Wandungskörper
sich nach unten ein Wasserbehälter aus einem Material etwa gleicher Porosität anfügt,
der von dem mit Erde aufzufüllenden, vom Wandungskörper umgebenen Raum durch eine
zumindest teilweise luftdurchlässige Platte, vorzugsweise aus einem hochporösen
Werkstoff, insbesondere Ton, getrennt ist und in seinem oberen Bereich ein oder
mehrere in ihn führende Durchbrüche aufweist, und der landlagskörper und Wasserbehälter
auf ihren freiliegenden Außenflächen mit einem luft-und wasserundurchlässigen Überzug,
beispielsweise einer Glasur oder matterung versehen sind.
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Aufgrund dieser Ausbildung des Blumentopfs nimmt die Pflanze die notwendige
Feuchtigkeit von unten auf. Da somit das Begießen der Pflanze von oben entfällt,
kann ein Verschlemmen und Verkrusten der Erde nicht mehr eintreten ; vielmehr bleibt
das Erdreich locker und somit für Wasser und Luft durchlässig.
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Auch ein Übergießen kann nicht mehr vorkommen. Das Wasser wird fortlaufend
aus dem Wasserbehälter über dessen porösen Mantelkörper von dem porösen Wandungskörper
des Topfes bis in dessen obersten Bereich angesaugt. Der Wandungskörper gibt das
aufgesaugte Wasser in weitgehend gleichmäßiger Verteilung an die Erde ab, so daß
diese gleichmäßig und regelmäßig befeuchtet
wird. Die Gesamtfeuchtigkeit
des Topfes einschließlich seines Inhalts bleibt solange erhalten, als nasser auch
nur in geringster Menge sich im Behälter befindet. Auch die poröse Trennplatte nimmt
über ihre Berührungsstelle mit der Topfwand von dieser Wasser auf und führt es der
erde von unten zu. Auf diese Weise ist eine gleichbleibende Feuchtigkeit der Erdmasse
auf lange Zeit gewährleistet, und es bedarf eines Nachgießens nur in verhältnismäßig
großen Zeitabständen, so daß das tägliche, zeitraubende Gießen entfällt und auch
bei längerer Abwesenheit die Pflanze vor dem Austrocknen bewahrt bleibt.
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Der Wasserbehälter kann durch die in ihm vorgesehenen Durchbrüche
aufgefüllt werden, in dem z. B. der Blumentopf mit seinem unteren Teil in ein Wasserbad
so lange gesetzt wird, bis der Wasserbehälter vollgelaufen ist. Darüberhinaus dienen
aber diese Durchbrüche auch für die Luftzufuhr, so das die Pflanze nicht nur von
oben sondern auch von unten über die poröse Trennplatte Luft erhält. Durch diese
Luftzirkulation wird eine gute Durchlüftung der Erde und besonders günstige Atmung
der Pflanze herbeigeführt. Erklärlicherweise ist die zirkulierende Luftmenge wesentlich
größer als diejenige, die bei bisher üblichen Töpfen durch deren poröse Wandung
an die Pflanze gelangen konnte.
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Während bei bisherigen Blumentöpfen gefordert wurde, die Landung durchlässig
zu halten, da undurchlässige Wandungen das Absterben der Pflanze sehr bald herbeiführen
würden, ist es hier möglich und sogar notwendig, die Außenwandung gegen
Luft
abzuisolieren da eben die Luftzufuhr von oben und unten erfolgt. Infolge dieser
Abdichtung kann kein Wasser seitlich verdunsten, so daß die Feuchtigkeit der Erde
sich wesentlich länger hält als bei bisher bekannten Töpfen.
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Darüberhinaus ist der Feuohtigkeitagrad der Erdmasse über deren Gesamthöhe
praktisch gleichbleibende was dadurch
zu erklären ist, daß die poröse Wandung die aufgenommene |
Feuchtigkeit gleichmäßig in sich verteilt und ohne Verdunstung |
ausschließlich der Erde zuführt. Die isolierende Außenßchicht |
hat auch ; noch den Vorzug. daß Kalkwasser nicht nach außen |
schlagen und damit das angenehme Aussehen des Topfes herabsetzen kann. Die Außenìsolierung
verhindert ferner, daß das von der Tonwand aufgesaugte Wasser mit der Außenluft
in unmittelbare Berührung gelangt, wodurch ein Kalkabsatz in der Tonwand nur in
ganz geringem Maße erfolgt und damit deren Porosität weitgehend erhalten bleibt.
Im übrigen ermöglicht erst die Außenglasur oder dgl. Isolierschicht die Verwendung
eines hochporösen Tons für den Topf, da durch sie die Tonwand die notwendige Festigkeit
erhält. Das Erfordernis einer solchen Außenisolierung ist auch insofern gegeben,
als sie ein allmähliches Ausrinnen von Wasser aus dem Wasserbehälter ausschließt.
Schließlich bringt der Außenüberzug den Vorteil, daß der Blumentopf ein gefälliges
Aussehen bekommt, ohne Übertopf unmittelbar auf den Tisch gestellt werden kann,
keinen Unterteller benötigt und sich geradezu als Ziertopf verwenden läßt.
Bei kleineren und mittleren Größen bilden der Wandungskörper |
, > |
und Wasserbehälter zweckmäßig eine stoffliche Einheit, gehen |
also unmittelbar ineinander über. Bei Übergroßen, wie sie beispielsweise
für Gummibäume und sonstige große Zimmerpflanzen Verwendung finden ist es aus Gewichts-
und Transportgründen vorteilhafter ? wenn Wandungskorper und Wasserbehälter zwei
Teile bilden, und zwar derart daß der Wandungskörpers der in Form eines normalen
Blumentopfs entsprechender Größe gehalten sein kann, dessen zentrale Bodenaussparung
die Trennplatte aufnimmt ? mit seinem nicht isolierten untersten Außenflächenrand
sich auf der nach oben auslaufenden Innenfläche des Wasserbehälters unter möglichst
inniger Berührung abstützt ; in diesem Falle wird das Wasser über diese Stützfläche
nach oben gesaugt, was selbstverständlich nicht so schnell vorsichgeht wie bei stofflicher
Einheit beider Kopfteile.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ragt
die Trennplatte teilweise bis nahezu an den Wasserbehälterboden und ist somit in
der Lage, unmittelbar aus dem Wasserbehälter Wasser anzusaugen und dieses der Erde
zusätzlich zuzuführen. Diese Ausführungsform ist von besonderem Vorzug für Pflanzen
mit hohem Wasserbedarf kann aber ebenso auch für Pflanzen mit niedrigerem Wasserbedarf
verwendet werden,. da bekanntlich eine Pflanze stets nur soviel Wasser aufnimmt,
als sie benötigt. Ferner hat diese Ausbildung der Trennplatte den Vorteil, daß ihre
unmittelbare Wasseraufnahme und-zufuhr die Abnahme der Wasserfor-
derung der Topfwand kompensiert, wenn deren Rrosität im |
-Lauf derJahre geringer werden sollte so daß die Pflanze |
stets ausreichend mit Wasser versorgt wird. |
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Derin den Wasserbehälter ragende Teil der Trennplatte kann durch einen
z, B. zentralen Hohlzapfen gebildet sein, der die von der Pflanze benötigte Feuchtigkeit
ansaugt. Weiterhin ist es von Vorteile die Trennplatte als gesonderten Teil auszubilden
so daß diese nach oben herausnehmbar ist und er-
forderlichenfalls ausgewechselt werden kann. Um die Luftzirkulation noch zu verstärken
? ist es ferner vorteilhaft, wenn die Trennplatte in ihrem nicht in den Wasserbehälter
ragenden Bereich ein oder mehrere Luftlöcher aufweist.
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Um den Wasserbehälter z. B. mit einer Gießkanne füllen zu können.
ist es von Vorteile daß die Durchbrüche des Wasserbehälters mit einer nach außen
ragenden Tülle ausgestattet oder miteinander durch eine umlaufende Rinne verbunden
sind.
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In diese Rinne kann an einer beliebigen Stelle das Wasser eingegossen
werden9 das sodann über die Durchbrüche in den Wasserbehälter gelangt.
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In der Zeichnung ist ein Blumentopf der erfindungsgemäßen Art in einer
beispielsweisen Ausführungsform schematisch im Axialschnitt veranschaulicht. An
den Wandungskörper 1 schließt sich nach unten ein Wasserbehälter 2 an, der von dem
mit Erde aufzufüllenden Raum durch eine lose eingesetzte Platte 3 getrennt ist,
die mit einem zentralen Hohlzapfen 4 in das Wasser ragt und aus einem hochporosen
Ton besteht.
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Im oberen Bereich der Wasserbehälterwandung unterhalb des Auflagebereichs
der Trennplatte 3 sind zwei diametral sich
gegenüberliegende Durchbrüche
5 vorgesehen, die durch eine umlaufende Rinne 6 miteinander verbunden sind. Die
Trennplatte 3 besitzt ferner zwei Luftlöcher 7. Die aus einem Ton hoher Porosität
bestehende, für Wandungskörper 1 und Wasserbehälter 2 gemeinsame Topfwand ist mit
einer Außenglasur versehen und saugt aus dem Wasserbehälter in der durch die eingezeichneten
Pfeile angedeuteten Weise Wasser nach oben, um die Blumentopferde gleichmäßig zu
befeuchten.