DE1795387C - Verfahren zum Süßen von Kohlenwasser stoffen - Google Patents

Verfahren zum Süßen von Kohlenwasser stoffen

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DE1795387C
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English (en)
Inventor
William R Bird Wilmer L Baton Rouge La Mindick Morns Tyler Tex Lewis, (V St A )
Original Assignee
Esso Research and Engineering Co , Linden, N J , Howe Baker Engineers Inc , Chicago, 111, (V St A )
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Description

I 795 387 ν
I 2
Die Erfindung betrifft das katalytische Süßen von lysators, zu verhindern. Die Schwierigkeit bei den Kohlenwasserstoffen, wie sauren Erdöldestülatfrak- meisten katalytischer» Slißungsreaktionen besteht darin, tionen, und insbesondere ein verbessertes Verfahren daß der Katalysator nicht aktiv genug ist, um die zur katalytischen Umwandlung von Mercaptanscbwe- Süöungsreaktian bei hohen Durchsatzgeschwindigfelverunreinigungen in Erdölfraktionen in die ent- 5 keiten durch den Reaktor bis zum Ende zu führen. Es sprechenden. Disulfidverbin.dungen, welche relativ wurde gefunden, daß die Ergebnisse wesentlich verinaktiv sind. Bei derartigen Verfahren bringt man eine bessert werden können, wenn man saure ZSrdölfraktiofiüssige Erdölfraktion, welche eine größere Menge an nen mit den erfindungsgemäß verwendeten Katalysato-Mercaptanen enthält, d.h. eine saure Fraktion, an ren süßt.
einem SüCungskatalysator miteinem sauerstoffhaltigen io Diese Katalysatoren werden erhalten, indem man in
Gas in Kontakt. Es ist bekannt, daß man saure Kohlen- den genannten bekannten Katalysatoren die Metalle in
Wasserstoffgemische süßen kann, indem man in inni- die Form des elementaren Metalls, des Sulfids, des
gern Kontakt mit feinverteilten festen Ionenaustauscher- Oxyds oder des Hydroxyds überführt. Geeignete
teilchen oxydiert, welche ein ionisch gebundenes Metalle sind beispielsweise Kupfer, Quecksilber, SiI-
Metall enthalten. Katalysatoren dieser Art sind in den 15 her, Eisen, Nickel, Kobalt, Blei, Zink, Platin, Palla-
ausgelegten Unterlagen des belgischen Patents 688 096 dium und Mischungen derselben. Kupfer und Blei
beschrieben. Hiernach sind Katalysatoren bekannt, werden bevorzugt, insbesondere Kupfer. Geeignete
welche Mti:fie, vie Kiffer, Qnclsilter, Silter, Katalysatorträger sind organische Kationen- und
Nickel, Blei, Kotalt, Eisen, Zink, Platin und Palladium, Anionenaustauscher, amorphe Zeolithe und kristalline
in ionischer Bindung an anorganische Alumosilikate, ao Alumosilikat-Molekularsiebe. Die Zeolithe können
z. B. natürliche oder synthetische amorphe Zeolithe aus natürlichen oder synthetischen Produkten be-
oder synthetische organische Kationen- oder Anionen- stehen. Die verwendeten Ionenaustauscherharze und
austauscher, enthalten. Zeolithe sollten im allgemeinen eine dem Kohlen-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein wasserstoff zugängliche innere Oberfläche von minde-
Süßungsverfahren vorzuschlagen, bei welchem die 35 stens 1 ma/g und vorzugsweise von mindestens 3 ma/g
katalytische Reaktion einen höheren Durchsatz der haben. Wichtig ist vor allem ein hohes Basenaus-
$auren Erdölfraktion durch das Katalysatorbett er- tauschvermögen. Als Träger eignen sich besonders
möglicht und ^n größerer Anteil der Mercaptane um- amporhe synthetische Zeolithe der Formel
gewandelt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Ver- 30 Na„O · Al1O3 · 6SiO, · xH»O,
fahren zum Süßen von sauren Kohlenwasserstoff gemischen gelöst, bei welchem man die Kohlenwasser- welche aus Alumosilikaten vom Schmelz- oder Geltyp Stoffe bei einer Temperatur im Bereich von — 1 bis bestehen. Die bevorzugten Träger vom Typ der kristal- + 121° C mit einem sauerstoffhaltigen Gas in Gegen- linen Molekularsiebe sind Faujasit, Mordenit und wart eines Katalysators in Kontakt bringt, zu dessen 35 Erionit. Die bevorzugte Metall-Träger-Kombination Herstellung man einen Ionenaustauscher aus der jst ein mit Kupfer ausgetauschter Faujasit. Hierzu Gruppe der organischen Ionenaustauscherharze, der wjrd ein Kupfer(II)-salz, wie Kupfersulfat, Kupferamorphen Zeolithe oder der kristallinen Zeolithe mit nitrat, für den Basenaustausch mit dem Faujasit in einer inneren Oberfläche von mindestens 1 m'/g einem einem geeigneten Lösungsmittel gelöst.
Basenaustausch mit einem Metall unterwirft, so daß 40 Außer den obengenannten anorganischen Ionenausdas eingebrachte Metall ionisch an den Austauscher tauschern können auch synthetische organische Katiogebunden wird, welches dadurch gekennzeichnet ist, nen- und Anionenaustauscher in dem ernndungsgedaß man das in den Ionenaustauscher eingebrachte mäßen Verfahren angewendet werden. Zu den Katio-Metall aus den ionischen in einen nichtionischen Zu- nenaustauschern gehören die Phenolsulfonsäurtharze stand in Form eines Metallsulfides, Metalloxydes, Me- 45 und insbesondere die sulfonierten Harze auf Styroltallhydroxydes oderfreien Metalls überführt. Das Süßen basis. Die Herstellung der stark sauren Kationenauswird dabei unter so milden Bedingungen durchgeführt, tauscherharze vom sulfonierten Styrol-Divinylbenzoldaß der hochaktive Katalysator keinen wesentlichen Typ ist in der USA.-Patentschrift 2 366 007 beschrie-Anteil der Kohlenwasserstoff fraktion umwandeln kann. ben. Die Sulfonsäure-Phenol-Formaldehydharze wer-Die Reaktion wird normalerweise so durchgeführt, daß 50 den durch Kondensation einer PhenolsuÖonsäure mit das Ausgangsmaterial in ein Produkt überführt wird, Formaldehyd hergestellt. Im allgemeinen eignen sich das dem Doctor-Test für Mercaptanschwefel genügt. Harze mit mehreren Sulfonsäuregruppen zur Her-Der Mercaptangehalt von typischen Ausgangsmateria- stellung der erfindungsgemäß verwendeten Katalysalien kann dabei auf unter 10 ppm gesenkt werden. toren. Ebenso können auch schwach saure Kationen-
Bei der Verwendung eines ionischen Metalls, wie 55 austauscherharze mit Carboxylgruppen an den aktiven
beispielsweise Cu+ *, finden zwei Hauptsüßungsreak- Stellen verwendet werden. Geeignete stark basische
tionen statt, nämlich Anionenaustauscherharze sind in den USA.-Patent-
1 ,.M«-,«.iu. Schriften 2 591573, 2 597440, 2 597 494, 2 614009,
!.regenerativ. 2 630427, 2 632000 und 2 632001 beschrieben.
4RSH + O1-> 2 RSSR + 2HaO g0 Schwach basische Anionenaustauscherharze des Amin-
2. stöchiometrisch: typs können ebenfalls für die Erfindung verwendet
4RSH + 2Cu++ **■ 2CuSR + RSSR + 4H> vvefden. Es können weiter Chelatharze verwendet
werden, welche durch Umsetzung eines chlormethylier«
Die Bildung von Kupfermercaptid bei der zweiten ten Styrol-Divinyl-BenzoUCopolymeren mit Imino- Reaktion kann durch kontinuierliches Regenerieren 65 diessigsäure erhalten werden. Die zum Einsatz gelan-
mit Luft gering gehalten werden, jedoch wäre es zweck- genden organischen Ionenaustauscherharze müssen
mäßiger, sie durch Verwendung von Kupfer in einer eine makroporöse oder makroretikuläre harte OeI*
niehtionischen Form, d. h. in Form eines echten Kata- struktur mit einer Vielzahl von Sulfonsäuregruppen an
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den Austauschstellen haben, Zur Verwendung für die wie H,S, behandelt, Auf diese Weise wird ein wesent-Erfindung müssen die Sulfonsäuregruppen in der Me- li'cher Anteil der Kupferionen in Kupfersulfid Ubertall+f-Form vorliegen, in welcher das Metall+ Mon führt. Hierzu kann H11S durch den ionischen Katalysavon der Sulfonsäuregruppe in der Harzstruktur ge- tor geblasen oder der bekannte Katalysator dit einer halten wird. Derartige Harze können nach den in den 5 Lösung von HSS in einem Lösungsmittel getränkt britischen Patentschriften 754 521 und 860 695 be- werden, Ein anderes Verfahren besteht darin, daß man schriebenen Verfahren hergestellt werden. Ähnliche den ionischen Katalysator mit einem geeigneten Salz Verfahren sind in den kanadischen Patentschriften behandelt, welches in Lösung Sulfid ionen liefert. Hierzu 625 753 und 674 860 sowie in der deutschen Patent- kann beispielsweise ein Alkalisulfid, wie Natriumsulschrift 1 045 102 und der USA.-Patentschrift 3 021 288 io fid oder Ammoniumsulfid, in einem Lösungsmittel gebeschrieben. Die Sulfonierungsverfahren sind aus den löst und der ionische Katalysator bei Raumtemperatur USA.-Patentschriften 2 366 077 und 2 500 149 bekannt. mit diesem Lösungsmittel getränkt werden. Diese Ionenaustauscherharze werden auf die gleiche Zur Bildung der Hydroxydform kann die Kupfer-Weise wie die Zeolithe einem Basenaustausch mit den Harz- oder Kupfer-Zeoliih-Kombination mit einem obenerwähnten Metallen unterworfen. 15 geeigneten Hydroxyd, wie beispielsweise Natrium-
üer als Ausgangsmaterial verwendete, an sich be- hydroxyd, behandelt werden.
kannte Katalysator kann auch aus einem Komplex der Zur Bildung von Kupfv oxyd erhitzt man den Kup-
Mitall-Zeolith- oder Metall-Harz-Komblnation be- ferhydroxyd enthaltenden katalysator, um das Hydro-
;ehen. Diese Metallkomplexe werden dadurch er- xyd in das Oxyd zu überführen. Ein weiteres Verfahren
fiiiren, daß man die Metall-Zeolith-oder Metall-Harz- zur Herstellung der Oxydform des Katalysators be-
V-. ombination mit einer vorzugsweise in einem Lösungs- steht darin, daß man die ionische Form des Katalysators
;. ttel gelösten komplexbildenden Verbindung be- in Gegenwart von Sauerstoff (d. h. Luft) auf 148 bis
:■ ndelt. Nach einer bevorzugten Ausführungsform ver- 4540C erhitzt.
. . ndet man hierzu Ammoniak oder ein Amin, in Zur Bildung von metallischem Kupfer wird die
■•■.JÜriger Lösung oder in einem organischen Medium *5 ionische Form des Katalysators mit einem Reduktions-
;:--löst, als komplexbildende Verbindung. Zur Herstel- mittel, wie beispielsweise Natriumhydrosulfit, behan-
! ig des Komplexes geeignete organische Lösungs- delt. Ein anderes Verfahren besteht darin, daß man
tel sind n-Butanol, Isopropanol, Benzol, Kerosin, den Kupferionen enthaltenden Katalysator in Gegen-
rc nzinfraktionen, Aceton, Dimethylsulfoxyd, Di- wart eines gasförmigen Reduktionsmittels, wie bei-
üicihylformamid, Tetrachlorkohlenstoff, Methanol, 30 spielsweise Wasserstoff, auf 1900C erhitzt.
r- cnanol, o-Butyrolacton und Mischungen derselben, Bleisulfid, Bleihydroxyd, Bleioxyd und/oder metal-
v. Ie Benzol-Isopropanol und Benzol-Methanol. Außer lisches Blei enthaltende Katalysatoren werden auf
Ammoniak können Amine, wie primäre, sekundäre und entsprechende Weise durch Umwandlung der vorher
icrtiäre Amine, Diamine, Polyamine, heterocyclische in den Träger eingebrachten Bleiionen hergestellt.
Amine und aromatische Amine für das Verfahren ver- 35 Bei den erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren
wendet werden. Hierzu gehören beispielsweise Methyl- liegt das Metall oder Sulfid, Oxyd oder Hydroxyd des
amin, Äthylamin, Propylamin, Butylamin, Äthylen- Metalls in sehr feinverteilter Form vor, d. h., es sind
diamin, N-Methyläthylendiamin, N-Äthyläthylendi- praktisch keine Metall- oder Salzkristalle oder -agglo-
amin, Propylendiamin, Diäthylentriamin, Tetraäthy- meratc vorhanden, die so groß sind, daß sie ein definier-
lenpentamin, Pentaäthylenhexamin und Anilin. Pyri- 4» tes Röntgenbeugungsbild ergeben. In dieser äußerst
din, welches als heterocyclisches Amin angesehen feinverteilten Form ist der Katalysator wesentlich
wird, kann ebenfalls zur Durchführung der Erfindung aktiver, als wenn er durch Tränken eines Trägers mit
verwendet werden. Unter bestimmten Umständen wer- den Metallsalzen oder Ausfällen der Metallsalze auf
den die Amine als solche eingesetzt, jedoch werden sie dem Träger hergestellt wird.
meistens, gelöst in einem organischen Lösungsmittel der 45 Das erfindungsgemäße Süßungsverfahren kann auf
oben beschriebenen Art, eingesetzt. Es können auch flüssige Kohlenwasserstoffe mit einem Siedebereich
wä3rigc Lösungen von Aminen oder Ammoniak ver- von etwa 10 bis etwa 3160C angewendet wurden. Die
wendet werden. Weiterhin eignen sich als komplex- flüssigen Kohlenwasserstoffe können dabei flüssige
bildende Verbindungen für die Erfindung Oxalsäure, Alkane, flüssige Alkene, flüssige Aromaten, wie
Milchsflure, Gluconsflure, Weinsäure, Citronensäure, 50 Benzol, Toluol und/oder Xylol, flüssige cycloalipha- Salicylsäure, 5-Sulfosalicylsflure, Dinatrium-l,2-dihy- tische Kohlenwasserstoffe, wie Cyclohexan, und Mi-
droxybenzol-3,5-disulfonat, e-Hydroxychinolin-S-sul- schungen derselben sein. Insbesondere eignen sich
fonsäure, Nitroessigsäure, Pyrophosphorsäure, N-Me- Erdölfraktionen im Siedebereich von 10 bic 260° C ah
thylglycin, Glycin. N-Äthylglycin, N-Propylglycin, Ausgangsmaterialien. So lassen sich beispielsweise
N-Butylglycin, N-Isopropylglycin, «-Alanin, /3-Alanin, 55 Erdölfraktionen, wie Leichtbenzin- oder Schwer- Norvalin, Leucin, Phenylalanin, Tyrosin, Serin, Threo- benzinfraktionen, katalytisch gekrackte Leichtbenzin-
nin, 1-Ornithin, Asparagin, Lysin, Arginin, Prolin, oder Schwerbenzinfraktioneri, Kokereibenzinfraktio-
Glutaminsäure, Olycylglycin. Weitere organische nen, dampfgekrackte Benzinfraktionen, Kerosin, DiI-
komplexbildende Verbindungen sind in der Veröffent- sentreibsf äffe, Heizöle und Mischungen derselben, wie
lichung »Organic Sequestering Agents« von C h a b e- 60 Mitteldestillatfraktionen, nach dem erfindungsgemäßen
rek&Mar'.ell, John Wiley & Sons, Inc. (1959), Verfahren süßen.
S. 503 bis 580 angegeben. Die organische Mercaptanverunreinigungen in der Die für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten sauren Fraktion haben die Formel RSH, in welcher R Katalysatoren werden durch die folgenden Modiflka- der Kohlenwasserstoffrest des Mercaptans ist. Dieser
tionen der bisher beschriebenen Katalysatoren erhalten. 65 Rest kann ein Q- bis CM-Alkyl- oder -Aikenylrest oder
Wenn das Kupfersulfid gebildet werden soll, wird eine ein aromatischer Kohlenwasserstoffrest, z. B. ein Kiipfer-Zeolith- oder Kupfer-Harz-Kombination der Phenyl- oder ein substituierter Phenylrest, sein. Der
oben beschriebenen Art mit einem Sulfldierungsmittel, Mercaptangehalt der sauren Fraktion, bezogen auf das
Ausgangsmaterial, liegt im aligemeinen bei O1OOO'. bis O1I Gewichtsprozent.
Bei einer bevorzugten Ausfuhrungsform des erfindungsgemäQen Verfahrens leitet man den sauren Ausgangskohlenwasserstoff durch Perkolation in Gegenwart eines Luftüberschusses bei einer Temperatur «wischen — 1 und 121"C, vorzugsweise zwischen 10 und 93° C, dursh das Katalysatorbett. Das Verfahren kann bei einem Druck von etwa Atmosphärendruek bis 35 attt, vorzugsweise 0,7 bis 14 atü, durchgeführt werden. Bei vielen Ausgangsmaterialien kann bei Raumtemperatur und Atmosphärendruek gearbeitet werden. Die Zuführgeschwindigkeiten können im Bereich von etwa ü,25 bis 100 Vol/Vol/Std., vorzugsweise von etwa 1 bis etwa 30 Vol/Vol/Std., liegen.
Das erflndungsgemlBe Verfahren bietet viele Vor· teile gegenüber den bekannten Süßungsverfahren. So werden keine chemischen Behandlungsmittel, wie Natronlauge, verwendet, welche das Produkt verunreinigen können und deren Beseitigung Schwierigkeiten bereiten kann. Die aktive Süßungskomponente ist auf dem Trägermaterial feinverteilt, und der Katalysator kann über lange Zeiträume kontinuierlich ohne Regenerierung verwendet werden. Entgegen der bisher allgemein herrschenden Ansicht, daß Sulfide Katalysatorgifte sind, wurde gefunden, daß Sttßungskatalysatoren durch Sulfidieren nicht entaktiviert, sondern sogar verbessert werden.
Beim Süßen von farbempfindlichen Ausgangsmaterialien, wie bestimmten Mitteldestillaten, haben die erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren eine wesentlich geringere farbverschlechternde Wirkung als die bekannten Katalysatoren. In dieser Beziehung sind die erfindungsgemäu verwendeten Bleisulfidkatalysatoren besonders vorteilhaft.
In den folgenden Beispielen werden die Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Katalysatoren näher beschrieben und die damit beim Süßen erzielten Ergebnisse mit den Ergebnissen bei Verwendung bekannter Katalysatoren verglichen.
Beispiel 1
Ein durch Basenaustausch eines amorphen Zeolithes mit Kupfer erhaltener Kupfer-Zeolith (Cu+·Ζ) wurde bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von 14e/0 luftgetrocknet. Ein weiterer Anteil des gleichen Katalysators wurde bei 110 C bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von 1 °/, ofengetrocknet. Beide Anteile wurden in Glasröhren gefüllt, durch welche H1S geleitet wurde, um die Kupferionen in Kupfersulfid zu überführen (CuSZ). Der überschüssige H1S wurde mit Luft ausgeblasen. Jeweils 2,5 ml der so erhaltenen Katalysatoren wurde in eine 120-ml-Ölprobenflasche gefüllt und mit 80 ml Kerosin mit einem Mercaptangehalt von 100 ppm versetzt. Die Flaschen wurden verschlossen und in einem rotierenden Mischer bei einer Temperatur von etwa 24° C geschüttelt. In Abständen von jeweils 30 Minuten über insgesamt 90 Minuten wurden Proben für eine Mercaptananalyse entnommen. Das Schütteln wurde über Nacht fortgesetzt und der Mercaptangehalt erneut bestimmt. Das gesüßte Kerosin wurde abdekantiert und der Katalysator jeweils mit weiteren 80 ml saurem Kerosin versetzt, worauf das Schütteln und die l-robeentnahme wiederholt wurden. Die beim Süßen von Kerosin mit einem Mercaptangehalt von ILO ppm bei Verwendung von Cu++Z bzw. CuSZ erzielten Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengestellt.
Tabelle 1
RSH, ppm 30 60 als Schwefel Über
Minuten Minuten 90 Nach!
Minuten
Erster Kerosinanteil
1.Cu11Z, 60 35 8
luftgetrocknet 50
2. CuSZ, 50 33 2
luftgetrocknet 14
3. Cu*'Z, 61 45 0
ofengetrocknet 31
4. CuSZ, 58 35 0
ofengetrocknet 18
Zweiter Kerosinan
teil
1.Cu-Z, luft 76 74 12
getrocknet 63
2. CuSZ, luft 55 37 1
getrocknet 27
3. Cu** Z, ofen- 70 63 22
getrochnet 54
■λ CuSZ, ofen 64 38 0
getrocknet 19
Aus den obigen Ergebnissen geht hervor, daß der sulfidierte Kupfer-Zeolith wesentlich schneller süßte als der ursprüngliche ionische Kupfer-Zeolith. Außer dem behielt der sulfidierte Katalysator seine hohe Aktivität im zweiten Test. Das Süßen kann also mit wesentlich höheret Durchsatzgeschwindigkeit durchgeführt werden, bzw. es kann ein kleinerer Reaktor ver- wendet werden. Die Werte aus der Tabelle 1 sind in der Zeichnung graphisch dargestellt: in den vier Kurven ist der Mercaptangehalt gegen die Zeit aufgetragen. In die Sulfidform überführte Katalysatoren sind als SUßungskatalysatoren überlegen, unabhängig davon,
ob das Katalysatorausgangsmaterial luftgetrocknet (14°/, Feuchtigkeit) oder ofengetrocknet (1·/, Feuchtigkeit) wurde. Es wurde vermutet, d?.ß die Anwesenheit von H1O0Im Träger vor dem Sulfidieren die Porer blockieren könnte, jedoch wurde gefunden, daß ein<
Trocknung auf einen besonders niedrigen Wasserge halt nicht erforderlich ist
Entsprechende Ergebnisse wurden aucrt mit de Oxydform, der Hydroxydform und der Metallform de Katalysators erzielt.
Bei s piel 2
Ein Ionenaustauscherharz und ein amorphe Zeolith wurden jeweils durch Ionenaustausch in di Pb++lonenform überführt und über Nacht an de Luft getrocknet. Das so erhaltene Harz wurde m Pb++R und der Zeolith mit Pb++Z bezeichnet. Ei Anteil jedes Katalysators wurde mit H1S-GaS b< handelt, um die Bleiionen in Bleisulfid zu überführe (PbSR und PbSZ). Zur Entfernung des überschüssige
H1S wurden zwei Verfahren benutzt: Im ersten Fa wurde der Katalysator mit Luft durchgeblasen und ii zweiten Fall wurde er mit Isopropylalkohol (IsOr gewaschen. Die gewaschene Probe wurde von Fliissi keit befreit, abgetrocknet und einige Minuten d Luft ausgesetzt, bis sie gerade frei fließend - wa Die ionischen und die summierten Bleikatalysatori
wurden auf ihre Aktivität beim Süßen nach der gleichi Schüttelmethode und mit dem gleichen sauren Keros
(mit 1000 ppm RSH) wie die Kupferkatalysatoren geprüft. Bei den Aktivität zeigenden Katalysatoren wurde ein zweiter und ein dritter Anteil saures Kerosin zugegeben und die Prüfung wiederholt. Die Ergebnisse sitvi in der folgenden Tabelle 2 wiedergegeben.
Tabelle 2
RSH, ppm 30 60 al« Schwefel über
Minuten Minuten 90 Nacht
Minuten
Erster Kerosinanteil
1. Pb+*R, iuftge* 100 100 95*)
trocknet 100
2. PbSR, mit Luft 91 74 5
geblasen 64
3. PbSR, mit IsOH 82 74 9
gewaschen .... 59
4. Pb+ *SZ, luftge 100 100 102*)
trocknet 100
5. PbSZ, mit Luft 32 13 0
geblasen 6
6. PbSZ, mit IsOH 27 10 0
gewaschen 5
,"weiterKerosinanteil
2. PbSR, mit Luft 92 69 5
geblasen 53
3. PbSR, mit IsOH 75 60 2
gewaschen — 50
5. PbSZ, mit Luft 73 55 10
geblasen 41
6. PbSZ, mit IsOH 39 42 5
gewaschen 36
Dritter Kerosinanteil
2. PbSR, mit Luft 87 66
geblasen 63
3. PbSR, mit IsOH 86 68
gewaschen — 51
5. PbSZ, mit Luft 63 64
geblasen 44
6. PbSZ, mit IsOH 57 48
gewaschen 24
*) Keine Aktivität, Prüfung a
Der Katalysator mit ionisch gebundenem Pb+f zeigte keine Aktivität, während der sulfidierte Katalysator eine hohe Aktivität aufwies. Die Aktivität des Harzkatalysators blieb auch bei der zweiten und dritten Behandlung von Kerosin konstant, während die Aktivität des sulfidierten Zeolith zunächst sehr hoch war und dann bei der zweiten und dritten Behandlung von Kerosin abfiel, dabei jedoch bei einer dem sulfidierten Kupfer-Zeolith im Beispiel 1 entsprechenden Aktivität stehenblieb.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Süßen von Kohlenwasserstoffgemischen, bei welchem man die Kohlenwasserstoffe bei einer Temperatur im Bereich von — 1 bis -I-12 Γ C mit einem sauerstoffhaltigen Gas in
is Gegenwart efnes Katalysator» in Kontakt miteinander bringt, zu dessen Herstellung man einen Ionenaustauscher aus der Gruppe der organischen Ionenaustauscherharze, der amorphen Zeolithe oder der kristallinen Zeolithe mit einer inneren
ao Oberfläche von mindestens 1 m*/g einem Basenaustausch mit einem Metall unterwirft, so daß das eingebrachte Metall ionisch an den Austauscher gebunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß man das in den Ionenaustauscher
as eingebrachte Metall aus dem ionischen in einen nichtionischen Zustand in Form eines Metallsulfides, Metalloxydes, Metallhydroxydes oder freien Metalls überfuhrt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Metall Kupfer oder Blei verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ionenaustauscher Faujasit verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das ionisch gebundene Metall vor der Überführung in die nichtionische Form mit Ammoniak in einem Komplex umwandelt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das ionische Metall zur Überführung in die nichtionische Form durch Behandlung mit H1S in das Sulfid umwandelt
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangs kohlenwasserstoffe eine im Bereich von 10 bi; 26O0C siedende Erdölfraktion, eine gekrackti Leichtbenzinfraktion, ein Kokereileichtbenzin odei Kerosin verwendet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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