DE1792077C3 - Vorrichtung zum kontinuierlichen Entfernen und Rückgewinnen eines flüchtigen, flüssigen organischen Lösungsmittels - Google Patents

Vorrichtung zum kontinuierlichen Entfernen und Rückgewinnen eines flüchtigen, flüssigen organischen Lösungsmittels

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DE1792077C3
DE1792077C3 DE19681792077 DE1792077A DE1792077C3 DE 1792077 C3 DE1792077 C3 DE 1792077C3 DE 19681792077 DE19681792077 DE 19681792077 DE 1792077 A DE1792077 A DE 1792077A DE 1792077 C3 DE1792077 C3 DE 1792077C3
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James Lewis Lake Jackson Tex Dunn jun (V St A)
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The Dow Chemical Co, Midland, Mich (VStA) "Vtr 'Weickmann, H" Dip! -Ing , Fincke, K, Dipl-Phys Dr , Weickmann, F A, Dipl -Ing, Huber, B, Dipl Chem , Pat -Anwalte, 8000 München
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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Entfernen und Rückgewinnen eines flüchtigen, flüssigen organischen Lösungsmittels von einem mit dem Lösungsmittel benetzten Material, mit einer Kammer, einem Ein- und Auslaß für das Material, einem Flüssigkeitsverdampfer und Dampfkondensatoren.
Flüchtige, flüssige organische Lösungsmittel werden ganz allgemein sowohl zum Lösen als auch zum Dispergieren von Substraten, zur Herstellung von Überzugs- oder Beschichtungsmitteln, zur Behandlung von Reagenzien der verschiedensten Art, sowie zu Färbe-, Reinigungs- und Konditionierungszwecken eines zu behandelnden Grundmaterials verwendet. Solche Grundmaterialien, die aus dem einen oder anderen Grunde mit einem solchen Lösungsmittel benetzt werden sollen, sind z. B. Textilprodukte, wie natürliche und synthetische Fasern, Fäden, Garne, Stoffe und Tuche. Auch Papier und andere im Rahmen eines Naßprozesses hergestellte, gegebenenfalls verfilzte Produkte aus Zellulosematerialien sind Beispiele für Grundmaterialien, die oft mit flüchtigen, flüssigen organischen Lösungsmitteln behandelt werden. Weitere Grundmaterialien dieser Art sind Produkte aus Polyolefinen, Polystyrol und anderen Kunststoffen, aus denen durch Gießen, Strangpressen oder Formpressen Filme, Fäden, Stäbe, Tafeln oder anders gestaltete Gegenstände hergestellt werden können. Auch natürliche Materialien, wie Holz, Mineralien und Naturfasern, gehören zu diesen Grundmaterialien die bei zahlreichen Behandlungsverfahren mit flüssigen organischen Lösungsmitteln behandelt und damit benetzt werden. In manchen Fällen werden die festen Grundmaterialien mit einem ein Behandlungsmittel enthaltenden Lösungsmittel benetzt. In allen diesen Fällen muß das Lösungsmittel nach der Behandlung vom Grundmaterial entfernt und nach Möglichkeit zurückgewonnen werden.
Zu diesem Zweck sind bereits verschiedene Vorrichtungen vorgeschlagen worden. So ist aus der US-PS 33 50 734 eine Vorrichtung zum Entfetten bandförmigen Materials mittels des Dampfes eines flüchtigen, flüssigen organischen Lösungsmittels, dessen Dichte größer als die der Luft ist, bekannt, die aus einem Behälter mit einem Einlaß und einem Auslaß für das jandförmige Material, einem unteren Flüssigkeitsbereich mit Heizelementen zum Erhitzen und Verdampfer des Lösungsmittels, einem darüberliegenden Dampfbereich, der vom Dampf des flüchtigen, flüssiger organischen Lösungsmittels erfüllt ist und gegen einer 5 oberen Luftweg durch Kühlschlangen, an denen dei Lösungsmitteldampf kondensiert, scharf abgegrenzt ist besteht. Bei dieser Vorrichtung befinden sich der Ein- und Auslaß für das bandförmige Material im oberen lufterfüllten Bereich; dazwischen taucht das bandförmi-
ίο ge Material in den vom Dampf des organischen Lösungsmittels erfüllten mittleren Bereich ein und wird dort zusätzlich von beiden Seiten mit dem flüssigen Lösungsmittel besprüht. An der Phasengrenze zwischen Dampf- und Luftbereich sind Mittel zum mechanischen
Abstreifen des auf das bandförmige Material aufgesprühten bzw. dort kondensierten flüssigen Lösungsmittels vorgesehen. Um die durch die kontinuierliche Bewegung des bandförmigen Materials in den oberen lufterfüllten Bereich mitgerissenen Lösungsmitteldampfmengen am Austritt aus dem geschlossenen System zu hindern, sind am Ein- und Auslaß für das bandförmige Material Saugkammern angeordnet, wodurch die Lösungsmittelverluste möglichst klein gehalten werden sollen.
Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß das mit dem Lösungsmittel befeuchtete bandförmige Material nicht wirklich getrocknet, sondern mit Hilfe der Abstreifer nur grob mechanisch entfeuchtet wird. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die oberste, in dem Behälter befindliche Phase stets Luft ist. Durch die ständige Bewegung des bandförmigen Materials kommt es an der Phasengrenze Luft/Lösungsmitteldampf ständig zu einer gewissen Vermischung, wodurch einer?":"> der Dichte-Unterschied verringert und somit die Kondensation des Lösungsmitteldampfes beeinträchtigt wird und andererseits eine in Gestalt der Saugkammern sehr aufwendige Schleuse notwendig wird, um ein Entweichen des Lösungsmitteldampfes in die Atmosphäre zu verhindern. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß trotz dieses aufwendigen Aufbaus eine wirtschaftliche Rückgewinnung des Lösungsmitteldampfes nicht möglich ist, weil hierzu die Trennung eines sehr verdünnten Luft-Lösungsmitteldampf-Gemisches notwendig wäre.
Aus der US-PS 21 98 412 ist eine Vorrichtung zum absatzweisen Entfernen und Rückgewinnen eines flüchtigen, flüssigen organischen Lösungsmittels von einem mit dem Lösungsmittel benetzten Material bekannt, die aus einer mit einem Heizmantel umschlossenen Kammer für das mit dem flüssigen organischen Lösungsmittel zu behandelnde und anschließend zu trocknende Material, einem Verdampfer für das flüssige Lösungsmittel, einem Kondensator und einer Überhitzungseinrichtung für den Lösungsmitteldampf, einem Vorratstank für das flüssige Lösungsmittel und einer Evakuierungseinrichtung für die gesamte Vorrichtung besteht. Bei dieser Vorrichtung wird das in der Behandlungskammer befindliche flüssige Lösungsmittel durch Beschickung des Heizmantels mit Wasserdampf erhitzt und unter Druck gesetzt. Durch teilweise Evakuierung der übrigen Teile der Vorrichtung mit Hilfe der Evakuierungseinrichtung wird ein Druckgefälle geschaffen, durch das das flüssige Lösungsmittel aus der Behandlungskammer in den Verdampfer gezogen, dort verdampft, im Kondensator kondensiert und schließlich in den mit der Behandlungskammer verbindbaren Vorratstank geleitet wird. Ein Teil des im Verdampfer entstehenden Lösungsmitteldampfes wird durch die Überhitzungseinrichtung geleitet und in die
Behandlungskammer zurückgeführt, wodurch die Trocknung des dort enthaltenen Materials vervollständigt wird. Der Dampf wird anschließend durch das im ganzen System herrschende Druckgefälle in den Kondensator gesaugt, von wo das Kondensat ebenfalls S in den Vorratstank gelangt. Un die letzten Reste an organischem Lösungsmittel aus dem in der Kammer befindlichen Material auszutreiben, wird diese schließlich mit Wasserdampf beaufschlagt, welcher danach in denselben Kondensator wie die Lösungbmitteldämpfe gezogen wird, dort kondensiert und in den Vorratstank gelangt. In dem Vorratstank bilden sich somit zwei Flüssige Phasen aus, wovon die eine, das Wasser, über besondere Hähne von Zeit zu Zeit dekantiert wird, wozu eine besondere Belüftung des ansonsten geschlossenen Systems notwendig ist.
Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß sie nicht kontinuierlich betrieben werden kann, daß sie nur für solche flüchtige, flüssige organische Lösungsmittel verwendet werden kann, die mit Wasser nicht mischbar sind, und vor allem, daß sie einen außerordentlichen apparativen Aufwand erfordert, weil es sich ja um eine Vakuumapparatur handelt. Da die Vorrichtung nur bei Aufrechterhaltung eines ständigen Druckgefälles arbeitet, ist die Trocknung des Materials und die Rückgewinnung des Lösungsmittels wegen des unmittelbar konstruktionsbedingten hohen Energiebedarfs in hohem Maße unwirtschaftlich.
Schließlich ist aus der FR-PS 15 02 150 eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung bekannt, bei der das zu trocknende bandförmige Material über mehrere beheizbare Walzen geführt und dadurch auf eine Temperatur oberhalb des Siedepunktes des organischen Lösungsmittels erhitzt wird. Das am Boden der Kammer befindliche flüssige organische Lösungsmittel wird gleichzeitig ständig zum Sieden erhitzt, der Dampf kondensiert an den unterhalb des Ein- bzw. Auslasses für das bandförmige Material angeordneten Kühlschlangen eines Kondensators.
Diese Vorrichtung hat den Nachteil, daß sie nur begrenzt verwendbar ist hinsichtlich des zu trocknenden bandförmigen Materials. So ist sie beispielsweise nicht verwendbar für Teppich- und Strickwaren. Bei einem Teppich, dessen Unterseite auf der Oberfläche der direkt beheizten Heiz- und Führungswalzen anliegt, besteht die Gefahr, daß die Hitze, die zur Trocknung des Teppichflors notwendig ist, Fasern, Bindemittel und jede Art von Beschichtung auf der Rückseite zerstört. Berührt dagegen der Flor direkt die heiße Oberfläche der Walzen, so erleiden die Fasern irreversible Veränderungen bis zur vollständigen Zerstörung. Strickwaren werden dagegen durch die heißen Walzen gedehnt und verlieren ihre ursprüngliche Form.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und eine Vorrichtung zu schaffen, die es gestattet, bei möglichst geringem apparativem Aufwand unter möglichst vollständigem Luftausschluß, möglichst vollständiger Lösungsmittelrückgewinnung und Vermeidung jedweden Lösungsmittelaustritts in die Atmosphäre jedes beliebige Material vollständig und möglichst wirtschaftlich zu trocknen.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Gattung dadurch gelöst, daß sich die Dampfkondensatoren am Einlaß und Auslaß einer Dampf einschließenden Führungskammer befinden und eine Dampfüberhitzungsvorrichtung vorgesehen ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß sie bei geringstmöglichem apparativem Aufwand eine vollständige Trocknung des bandförmigen Materials bei gleichzeitig vollständiger Rückgewinnung des flüchtigen organischen Lösungsmittels bei vollständigem Luftausschluß ermöglicht, wobei der Luftausschluß nicht durch aufwendige wartungsintensive mechanische Mittel, sondern dadurch erzielt wird, daß sich die Dampfkondensatoren am Einlaß und Auslaß der Dampf einschließenden Führungskammer befinden. Ein weite rer Vorteil bestellt darin, daß durch die Dampfüberhitzungsvorrichtung dafür gesorgt ist, daß die gesamte, für die Verdampfung des auf dem bandförmigen Material anhaftenden flüssigen Lösungsmittels erforderliche Wärme dem Wärmeinhalt des überhitzten Dampfes entnommen wird, wodurch der gesamte Kammerinhalt gleichmäßig auf die erforderliche Temperatur erhitzt wird, ohne daß eine inhomogene, örtlich verschiedene oder einseitige Temperaturverteilung auftreten kann. Hierdurch wird weiter erreicht, daß auch empfindliche, einseitig oder doppelseitig beschichtete oder unbeschichtete Materialien aller Art, auch Gewebe wie Strick- und Wirkwaren, ohne irgendwelche Beeinträchtigungen hinsichtlich ihrer Beschaffenheit, ihres Aussehens oder ihrer Formbeständigkeit wirksam getrocknet werden können.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemä-3en Vorrichtung besteht darin, daß unmittelbar vor dem Dampfkondensator am Auslaß ein Eintritt für den überhitzten Dampf vorgesehen ist.
Dies hat den Vorteil, daß die Trocknung im Gegenstrom erfolgt und deshalb besonders wirksam ist, und weiter, daß in Richtung zum Einlaß des bandförmigen Materials hin ein Dichtegradient aufgebaut wird, dessen Maximum unmittelbar am Einlaß liegt, wodurch der Eintritt von Luft in die Dampf einschließende Führungskammer mit dem größtmöglichen Wirkungsgrad vermieden wird.
Im Betrieb kann der erfindungsgemäßen Vorrichtung entweder das bereits vorher mit dem flüchtigen, flüssigen organischen Lösungsmittel behandelte Grundmaterial kontinuierlich zugeführt oder in der Vorrichtung im überhitzten Dampf gehalten werden. Das Grundmaterial kann der Vorrichtung aber auch unbehandelt zugeführt und erst innerhalb derselben Führungskammer sowohl mit dem flüssigen Lösungsmittel benetzt als auch mit Hilfe des Lösungsmitteldampfes getrocknet werden. Vorzugsweise wird der Dampf auf einer Temperatur gehalten, die wenigstens 1O0C über dem Siedepunkt des das Grundmaterial benetzenden flüssigen Lösungsmittels liegt.
Als überhitzter Dampf wird vorzugsweise der Dampf desselben flüssigen Lösungsmittels verwendet, mit dem das Grundmaterial benetzt ist. Gegebenenfalls kann aber auch der überhitzte Dampf jeder anderen verflüchtigbaren organischen Flüssigkeit verwendet werden, sofern der Dampf bei der zur Überhitzung über den Siedepunkt des benetzenden Lösungsmittels erforderlichen Temperatur ausreichend stabil und gegenüber dem festen Grundmaterial und dem Lösungsmittel, mit dem das Grundmaterial benetzt ist, inert ist.
Die Überhitzung des Dampfes der verflüchtigbaren organischen Flüssigkeit erfolgt in üblicher Weise: Die Flüssigkeit kann in einem Zwei-Stufen-Verfahren zunächst auf ihren Siedepunkt erhitzt und der dabei entstehende Dampf dann in einer zweiten Heizeinrichtung überhitzt werden; die Flüssigkeit kann aber auch in einem einstufigen Verfahren unter ihrem eigenen Dampfdruck zum Sieden erhitzt und durch Reduzierung des Drucks über ein Ventil oder eine Düse überhitzt
werden. Grundsätzlich kann jede Überhitzungseinrichtung bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet werden.
Da der Lösungsmittel-Rückgewinnungswirkungsgrad am höchsten und die Immission von Lösungsmitteldampf in die Atmosphäre am geringsten ist, wenn ein im wesentlichen luftfreier überhitzter Dampf verwendet wird, wird die erfindungsgemäße Vorrichtung vorzugsweise mit dem Dampf eines flüchtigen organischen Lösungsmittels betrieben, der weniger als 10 Vol.-%, noch besser weniger als 1 Vol.-%, Luft enthält. Je mehr Luft der Dampf bei der Siedetemperatur des Lösungsmittels enthält, um so tiefer ist die Temperatur, bei der der Dampf kondensiert.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung am Beispiel des kontinuierlichen Trocknens eines gleichmäßig bewegten Papierbandes, das mit einem flüchtigen halogenierten organischen Lösungsmittel benetzt ist, näher erläutert. Das als Trocknungsmittel verwendete Lösungsmittel ist hierbei mit dem vom Papierband zu entfernenden flüchtigen Lösungsmittel identisch.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung, teils schematisch, teils im Schnitt;
F i g. 2 ist ein Schnitt durch den die Dampf einschließende Führungskammer bildenden Teil eines zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung.
Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform besteht der Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung, in dem der eigentliche Trocknungsvorgang stattfindet, im wesentlichen aus einer Dampf einschließenden Führungskammer 11 in Form eines auf dem Kopfstehenden U mit einem Einlaß 13 und einem Auslaß 14 für ein kontinuierlich umlaufendes Band 5 aus mit Lösungsmittel benetztem Papier. Der Schenkel 22, an dem sich der Einlaß 13 befindet, ist um die Strecke χ langer als der Schenkel 23 der U-förmigen Führungskammer 11, an dem sich der Auslaß 14 befindet. In der Führungskammcr 11 sind Bandführungsrollen 15 vorgesehen, welche das Papierband führen. Am Einlaß 13 der Führungskammer 11 befindet sich ein Dampfkondensator 17 in Form einer Kühlschlange hoher Kapazität, an der das flüchtige organische Lösungsmittel 3 kondensiert und von der das Kondensat in ein Auffangbecken 19, an dem eine Abzugsöffnung 21 vorgesehen ist, strömt. Am Auslaß 14 der Führungskammer 11 befindet sich ein Dampfkondensator 18 in Form einer Kühlschlange geringer Kapazität. Durch diese Kühlschlange wird im Bereich des Auslasses 14 eine kalte Zone aufrechterhalten, um den Lösungsmitteldampf zu kondensieren und um zu verhindern, daß Lösungsmitteldampf mit dem aus der Führungskammer 11 austretenden Papierband 6 entweicht.
Das unbehandelte Papierband 4 wird von einer Vorratsrolle 7 über Führungsrollen 12 durch einen Bcschiclitungsbchälter 25 geführt, in dem es in eine Flüssigkeit 26 eingetaucht wird. Diese Flüssigkeit enthält ein in einem flüchtigen Lösungsmittel dispergieren Behandlungsmittel, wobei das Lösungsmittel ein hnlogenierter Kohlenwasserstoff ist. Das behandelte und mit Lösungsmittel benetzte Papierband S wird dann in eine durch die Führungskummer 11 begrenzte Dampfzone 10 eingebracht.
Die Dampfzone 10 enthalt den überhitzten Dampf einer flüchtigen organischen Flüssigkeit, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit dem vom Pupier· bund 3 zu entfernenden flüchtigen Lösungsmittel Identisch ist. Der überhitzte Dampf gelangt durch den Dumpfeinlaß 16, der sich unmittelbar oberhalb des Dampfkondensators 18 am Auslaß 14 befindet, in die Führungskammer 11. Das am Auslaß 14 aus der Führungskammer 11 austretende Papierband 6 ist trocken und wird auf eine Aufnahmerolle 8 aufgewikkelt.
Die Einrichtung zur Erzeugung des überhitzten Dampfes besteht im wesentlichen aus einem Verdampfer 32 und einer Überhitzungseinrichtung 35. Der im Verdampfer 32 erzeugte Dampf wird durch eine
ίο Dampfleitung 33 in die Überhitzungseinrichtung 35 geleitet, wo die Temperatur des Dampfes über seinen Siedepunkt hinaus erhöht wird. In der Überhitzungseinrichtung 35 durchläuft der Dampf eine Heizschlange 37, die durch heiße Verbrennungsgase erhitzt wird. Der überhitzte Dampf gelangt dann über eine Leitung 34 und den Dampfeinlaß 16 in die Führungskammer U, in der er das auf dem Papierband 5 befindliche flüssige Lösungsmittel erhitzt und verdampft, wonach er schließlich an den Kondensatoren 17 und 18 konden-
J0 siert. Das Kondensat tropft in die Auffangbecken 19 und fließt von dort durch die Leitungen 27 und 28 zu einem Lösungsmittelspeichertank 29. Das Lösungsmittel wird von dort über eine Speiseleitung 31 zum Verdampfer 32 zurückgeführt.
2j Der größte Teil des in der Führungskammer 11 befindlichen Dampfes wird im Schenkel 22 im Bereich des Kondensators 17 mit der größeren Kapazität kondensiert, wodurch ein natürlicher Dampffluß in der Führungskammer 11 zum Kondensator 17 und zum Schenkel 22 hin entsteht. Um den überhitzten Dampf optimal auszunutzen, wird er im Bereich des Schenkels 23 oberhalb des Kondensators 18 am Auslaß 14 zugeführt. Der Dampf strömt so entgegen der Bewegungsrichtung des Papierbands 5. Die Längendifferenz zwischen den Schenkeln 22 und 23, die Strecke x, bewirkt eine Differenz der statischen Dampfdrücke, wodurch der Druckausgleich zwischen Einlaß- und Auslaßende unterstützt wird. Diese Druckdifferenz soll ausreichend groß sein, um dem durch die konstante Bewegung des Papierbands 5 durch die Führungskammer 11 erzeugten Druckunterschied entgegenzuwirken. Bei der /weiten Ausführungsform (Fig. 2), die für die Behandlung des Papierbandes durch Aufsprühen eines flüssigen Behandlungsmittel innerhalb der Führungs-
<5 kammer eingerichtet ist, befindet sich an der U-förmigcn Führungskammer 110 ein Einlaß 130 und ein Auslaß 140 für ein Papierband 105. Innerhalb der Führungskammer 110 sind Führungsrollcn 150 zur Umlenkung des Papierbands 105 angeordnet. Am Einlaß 130 ist ein Dampfkondensator 180 in Form einer Kühlschlange geringer Kapazität angeordnet, an dem ein Lösungsmittel 103 kondensiert und von dem das Kondensat in ein Sammelbecken 190 mit einer Abzugsöffnung 210 strömt, Am Auslaß 140 ist ein Kondensator 170 in Form einer Kühlschlange mit großer Kapazität angeordnet, die im Bereich des Auslasses 140 eine kalte Zone aufrechterhält, in der Lösungsmitteldampf kondensiert, und die verhindert, daß Lösungsmitteldampf mit dem aus der Führungskammer 110 austretenden Papierband 106
to entweicht.
Das unbchundelte Papierband 104 wird von einer Vorratsrolle 108 geliefert und durch den Einlaß 130 in die Führungskammer 110 eingeführt, in der es durch Sprühdüsen 250 mit einer Flüssigkeit 260 besprüht wird
Diese Flüssigkeit enthält ein in einem flüchtiger Lösungsmittel dispergiertcs Behandlungsmittel, wobei das Lösungsmittel Im dargestellten Beispiel ein flüssiger halogenierter Kohlenwasserstoff ist.
Die von der Führungskammer 110 begrenzte Dampfzone 100 enthält den überhitzten Dampf einer verflüchtigbaren organischen Flüssigkeil, die mit dem vom Papierband 105 zu entfernenden Lösungsmittel identisch oder gleichartig ist. Der überhitzte Dampf s gelangt durch einen Dampfeinlaß 160, der sich unmittelbar unter dem Dampfkondensator 170 befindet, in die Führungskammer 110. Das Papierband 106 verläßt die Führungskammer 110 am Auslaß 140 vollkommen trocken und wird auf einer Rolle 107 aufgewickelt. Die in Fig. 2 nicht gezeichnete Einrichtung zur Erzeugung des überhitzten Dampfes entspricht der in Fig. 1 wiedergegebenen.
Beim praktischen Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden zur Erzeugung des überhitzten Dampfes solche flüchtigen organischen Flüssigkeiten verwendet, deren Siedepunkt oberhalb von 10'C liegt, und zwar vorzugsweise solche organischen Flüssigkeiten, deren Dampfdichte größer als die Dichte der Luft ist. Da Dämpfe mit größeren Dichten größere spezifische Wärmemengen enthalten, ist das Ausmaß der Trocknung pro Volumeinheit im Vergleich /u Luft größer.
Zu ilen verHüchtigbaren organischen Flüssigkeiten, die sich zum Einsatz in der ciTindungsgcmäßcn Vorrichtung eignen, gehören flüssige halogeniert organische Verbindungen, wie beispielsweise fluorierte, chlorierte, bromierle aliphatische und cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe, speziell die Fluorkohlenwasserstoffe Ui, INIi, 112, TI·". Perchloräthylen. Trichloräthy- v> len, 1,1,1-Triehloräthan, Mclhylcnchlorid und Tetrachlorkohlenstoff. Darüber hinaus können auch aromatische Kohlenwasserstoffe und höhersiedeiule aliphali sehe und aromalische Kohlenwasserstoffe, wie Naphtha, Toluol, lienzol, Hexan Pentan und Ucn/in /ur vs Urzeugung überhitzten Dampfes verwendet werden. 1 lalogenierte Kohlenwasserstoffe werden bevorzugt, weil sie nichtbrennbar sind, wenig kosten und leicht rückzugewinnen sind.
Wie schon erwähnt, ist es vorteilhaft, wenn zur Herstellung des überhitzten Dampfes dieselbe organische Flüssigkeit verwendet wird, die von dem Grundmaterial zu entfernen ist. Für die Anwendbarkeit der erfindungsgcmiißen Vorrichtung ist diese jedoch keineswegs erforderlich; wenn die Flüssigkeiten verschieden sind, kann das in den Sammelbecken 19 gesammelte Kondensatgemisch durch Destillation aufgei rennt und der Wiederverwendung zugeführt werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bietet den Vorteil, daß im wesentlichen keine Luft in die Zone des überhitzten Dampfes eingeschleppt werden kann, ti η 13 somit ein hoher l.ösungsmittelriickgewinnungsgrad erreicht und die Verschmutzung der Luft vermieden wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich zur behandlung und Trocknung von zusammenhängenden schichtförmigen Materialien, wie Papier, Kunststoff Metallfolien, Tuchen, Fasern und dergleichen, ("alls erforderlich, kann die erfindungsgemäße Vorrichtung ohne weiteres auch absatzweise betrieben werden.
Der überhitzte Dampf kann nicht nur im Gegenstrom durch die Führungskammer geführt werden, er kann auch beispielsweise in geschlossenen Führungen und unter Verwendung von Ventilatoren /ur Aurrechterhaltung eines kontinuierlichen Dampfrückstroms geführt werden. Eine derartige geschlossene Führung enthält /weckmäßigerweise im Abstand befindliche Kondensat-Rückführungseinrichtungen. Obwohl nicht erforderlich, kann das bandförmige Material auch durch eine mechanische Dichtung in die Zone des überhitzten Dampfes eingeführt werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 709 634/Bi

Claims (2)

JL, Patentansprüche:
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen Entfernen und Rückgewinnen eines flüchtigen, flüssigen organischen Lösungsmittels von einem mit dem Lösungsmittel benetzten Material, mit einer Kammer, einem Ein- und Auslaß für das Material, einem Flüssigkeitsverdampfer und Dampfkondensatoren, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Dampfkondensatoren (17,18; 170, 180) am Einlaß und Auslaß (13, 14; 130, 140) einer Dampf einschließenden Führungskammer (11; 110) befinden und eine Dampfüberhitzungsvorrichtung(32,35,37) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar vor dem Dampfkondensator am Auslaß (14; 140) ein Eintritt (16; 160) für den überhitzten Dampf vorgesehen ist.
DE19681792077 1968-07-19 Vorrichtung zum kontinuierlichen Entfernen und Rückgewinnen eines flüchtigen, flüssigen organischen Lösungsmittels Expired DE1792077C3 (de)

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