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Die Erfindung bezieht sich auf einen Schriftgutbehälter für Hängeregistraturen
mit einer randoffenen, von wenigstens einer Tragnase teilweise überragten Ausnehmung
etwa in der Quermitte des Hängerandes zum Aufhängen an einer einzigen Tragschiene
und mit einer zweiteiligen, beiderseits der Ausnehmung sich im Hängerand erstreckenden,
aus dessen Stirnenden begrenzt tierausziehbaren sowie in ihren Endstellungen durch
Nocken verriegelbaren Hängeschiene zum Aufhängen des Schriftgutbehälters auf zwei
zueinander parallelen Tragschienen.
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Bei diesem bekannten Schriftgutbehälter nach dem deutschen Gebrauchsmuster
1981839 sind jedoch die beiden an den äußeren Enden mit je einem Haken versehenen
Hängeschienenteile ungleich ausgebildet. Der eine Hängeschienenteil hat eine dem
Hängerand entsprechende Länge sowie zwischen dem äußeren Haken und der randoffenen
Ausnehmung eine Breite, die doppelt so groß ist wie die Breite der sich unterhalb
der randoffenen Ausnehmung bis zum hakenfreien Ende erstreckenden Schienenlänge.
Der zweite kürzere Hängeschienenteil hat an beiden Enden je einen Haken und ist
innerhalb des schlaufenartigen Hängerandes hochkant auf der oberen Schmalseite des
in der Breite abgesetzten Teiles des längeren Hängeschienenteiles geführt sowie
durch Nocken und Raste mit diesem in zwei Endstellungen verriegelbar. In der einen
Endstellung des kurzen Hängescbienenteiles kann der äußere Haken finit der einen
Tragschiene von zwei zueinander gehörenden parallelen Tragschienen zusammenwirken,
und in der anderen Endstellung kann der innere Haken in die randoffene Ausnehmung
des Hängerandes eingreifen und die Aufhängevorrichtung für den zugeordneten Schriftgutbehälter
bilden.
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Eine solche Ausführungsform einer zweiteiligen Hängeschiene erfordert
einen breiten Hängerand und damit einen großen Konstruktionsaufwand. Insbesondere
ist jedoch eine derartige Ausführungsform unzuverlässig und gewährleistet auf die
Dauer gesehen keine ordnungsgemäße Aufhängung des jeweils zugeordneten Schriftgutbehälters.
Die eine Schlaufe bildenden Wandungen des Hängerandes können im Laufe des Gebrauches
nachgeben. Dadurch kann ohne weiteres der kurze Hängeschienenteil vom langen Hängescbienenteil
abgleiten, so daß der zugeordnete Schriftgutbehälter weder für die eine noch für
die andere Art von Hängeregistratur verwendbar ist. Abgesehen davon ist bei diesem
bekannten Schriftgutbehälter weder bei seiner Verwendung als Pendelhängehefter noch
bei seiner Verwendung in Hängeregistraturen mit zwei Tragschienen für jede Schriftgutbehälterreihe
eine Kennzeichnungsmöglichkeit vorgesehen.
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Bei einem anderen, von vornherein für Pendelhängeregistraturen ausgebildeten
Schriftgutbehälter dieser Art, z. B. nach der deutschen Patentschrift
1245 313, wird bei seiner Verwendung in Hängeregistraturen mit je zwei Tragschienen
für jede Schriftgutbehälterreihe an den jeweiligen Hängerand eine einteilige Hängeschiene
aus Kunststoff eingeriegelt, die an den aus dem Hängerand herausragenden Enden je
einen Aufhängehaken aufweist. Zum Einriegeln hat die der zugeordneten Behälterwand
zugekehrte Seite der flachen Hängeschiene einen winkelförmigen Profilansatz, der
in gleicher Weise wie eine zur Aufnahme von Pendelhängeheftern vorgesehene Tragschiene
in die randoffene Ausnehmung des Hängerandes eingreift. Außerdem ist an diese Hängeschiene
ein über einen Rückenteil des Hängerandes greifender Steg vorgesehen. Damit sich
die Hängeschiene in unbeabsichtigter Weise nicht in axialer Richtung am Hängerand
verschieben und bei einer robusten Handhabung auch nicht vom Hängerand abfallen
kann, sind die Endbereiche der Hängeschiene als Anschläge verdickt, gegen die die
jeweilige Stirnkante der zugeordneten Behälterwand anliegt: Eine solche Hängeschiene
erfordert beachtliche Formkosten und ist daher teuer in der Herstellung. Auch ist
ihre Anbringung am Hängerand einer Behälterwand umständlich, da die letztere dabei
wegen dem über den Rücken des Hängerandes greifenden Steg verbogen werden muß. Der
die randoffene Ausnehmung durchsetzende Profilansatz dient lediglich dazu, das Schriftgutgewicht
auf die einteilige Hängeschiene zu übertragen, die daher an ihren Enden noch besondere
Anschläge aufweisen muß, um sie gegen ein unbeabsichtigtes Verschieben am Hängerand
zu sichern. Zur Kennzeichnung des Behälterinhaltes können zwar Sichtleisten auf
der Hängeschiene aufgesetzt werden. Diese haben einen U-förmigen Querschnitt und
wenigstens am freien Längsrand des einen Schenkels angeformte Krallen, die beim
Aufsetzen der Sichtleiste in besondere Schlitze des Hängerandes und der flachen
Hängeschiene einrasten. Eine solche Ausführungsform der Kennzeichnungsmöglichkeit
ist infolge ihres großen Aufwandes unwirtschaftlich, zumal hierbei die Beschriftungsflächen
eines von einer Sichtleiste aufgenommenen, ebenfalls U-förmigen Beschriftungsstreifens
nur klein sind. Außerdem stellt diese bekannte Hängeschiene bei Verwendung des Schriftgutbehälters
als Pendelhängehefter einen losen Teil dar, der jedes Mal besonders aufbewahrt werden
muß, so daß sich der bekannte Schriftgutbehälter nicht durchsetzen konnte.
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Auch sind gemäß der britischen Patentschrift 1052 501 Schriftgutbehälter
zum Aufhängen bekanntgeworden, deren Hängerand eine an dessen Stirnenden herausragende
und im Hängerand fest angeordnete Hängeschiene zum Auflegen auf zwei zueinander
parallelen Tragschienen aufweist. Diese Hängeschiene ist zugleich als Reiterbahn
für Schiebereiter ausgebildet, die die Hängeschiene an drei Seiten umgreifen und
auf dem Hängerand sich in vorbestimmten Stellungen verriegeln. Derartige Schiebereiter
haben jedoch nur eine verhältnismäßig kleine Beschriftungsfläche und sind lediglich
bei Scbriftgutbehältern verwendbar, die am Hängerand eine von außen zugängliche
Hängeschiene aufweisen, damit die an der Hängeschiene vorgesehenen Rasten oder Nocken
mit entsprechenden Nocken oder Rasten der Schiebereiter zusammenwirken können. Derartige
Schiebereiter sind daher nicht für Pendelhefter mit einer zweiteiligen, an den Enden
des Hängerandes herausragenden Hängeschiene verwendbar, von welcher jeder Hängeschienenteil
in einen geschlossenen schlauchartigen Hängerand für sich axial verschiebbar geführt
wird.
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Es besteht die Aufgabe der Erfindung darin, einen von vornherein für
Pendelhängeregistraturen vorgesehenen und durch seine weitere Ausbildung wahlweise
auch in Hängeregistraturen mit zwei Tragschienen
für jede Schriftgutbehälterreihe
verwendbaren Schriftgutbehälter so auszubilden, daß er bei einem wahlweisen Aufhängen
auf zwei Tragschienen mit kleinem Konstruktions- und Bearbeitungsaufwand eine ausreichende
und vielseitige sowie mit wenigen Handgriffen herstellbare Kennzeichnung des Behälterinhaltes
ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der zweiteiligen Hängeschiene
eine nach oben vorstehende, sich über den gesamten Hängerand erstreckende und durch
die randoffene Ausnehmung sowie durch die beiden Hängeschienenteile verriegelbare
Kennzeichnungsleiste aus Kunststoff zugeordnet ist, die zu ihrer Verriegelung am
Fußrand mit Abstand von der Leistenfläche für jeden Hängeschienenteil einen deren
unteren Längsrand in der eingeschobenen Stellung randoffen durchsetzenden Nocken
sowie einen in die randoffene Ausnehmung für die Tragschiene praktisch spielfrei
eingreifenden Riegelansatz aufweist.
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Im einzelnen kann hierbei die Ausbildung so durchgeführt werden, daß
die Kennzeichnungsleiste beiderseits des Riegelansatzes hakenartige, den Rücken
des Hängerandes bzw. eines Beschlages für die randoffene Ausnehmung übergreifende
Vorsprünge aufweist. Zusätzlich kann die Kennzeichnungsleiste in ihrem über den
Hängerand nach oben vorstehenden Teil noch wenigstens zwei Fenster zum Eingriff
der Rastelemente von aufsetzbaren Sichtreitern aufweisen.
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Durch diese Maßnahmen kann der der Erfindung zugrunde gelegte Schriftgutbehälter
bei einer beabsichtigten Verwendung in einer Hängeregistratur mit zwei parallelen
Tragschienen für jede Schriftgutbehälterreihe mittels eines einzigen Handgriffes
mit einer Kennzeichnungsleiste versehen werden, die eine umfangreiche sich auf den
Behälterinhalt beziehende Markierung gewährleistet. Diese kann noch vielseitiger
gestaltet werden, wenn zusätzlich noch Sichtreiter auf die Kennzeichnungsleiste
aufgesetzt werden. Durch das seitliche Herausziehen der beiden Hängeschienenteile
aus dem Hängerand in ihre äußere, beispielsweise durch einen Anschlag begrenzte
Endstellung wird die sonst lediglich durch Aufstecken auf den Hängerand anbringbare
Kennzeichnungsleiste im Zusammenwirken mit den beiden angeformten winkelförmigen,
im Bereich der randoffenen Ausnehmung über den Rücken des Hängerandes greifenden
Vorsprüngen fest, aber trotzdem auswechselbar mit dem Hängerand verriegelt. Durch
das Herausziehen der Hängeschienenteile wird nunmehr die jeweils zugeordnete, beim
Aufstecken zum Durchtritt des jeweiligen Nockens dienende randoffene Ausdehnung
im unteren Längsrand der Hängeschienenteile ebenfalls verschoben, so daß nunmehr
jeder im Abstand der Dicke der Hängeschienenteile an der Kennzeichnungsleiste angeformte
Nocken von einem vollen Wandteil des zugeordneten Hängeschienenteiles hintergriffen
wird. Zugleich wird die Kennzeichnungsleiste durch den beim Aufstecken in die randoffene
Ausnehmung des Hängerandes eingreifenden Riegelansatz gegen jegliches axiales Verschieben
gesichert. Bei der gemäß der Erfindung durchgeführten Ausbildung üben somit die
Hängeschienenteile zwei Funktionen aus. Einmal dienen sie in ihrer Wirkstellung
zum Aufhängen des zugeordneten Schriftgutbehälters auch zwei zueinander parallelen
Tragschienen; zum anderen Male erfüllen sie aber zugleich noch die Aufgabe einer
besonderen Riegeischiene, so daß der gekennzeichnete Schriftgutbehälter sich durch
eine bedeutende Wirtschaftlichkeit auszeichnet.
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Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispieles erläutert werden.
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In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine Ansicht eines Schriftgutbehälters
im Bereich eines nur teilweise dargestellten Hängerandes, F i g. 2 eine Ansicht
einer nur teilweise dargestellten Kennzeichnungsleiste, F i g. 3 eine Stirnansicht
der Kennzeichnungsleiste nach F i g. 2, F i g. 4 eine der F i g. 1 entsprechende
Ansicht eines Hängerandes mit einer eingeriegelten Kennzeichnungsleiste, F i g.
5 eine perspektivische Ansicht eines auf zwei Tragschienen ruhenden, als Hängetasche
ausgebildeten Schriftgutbehälters mit zwei der F i g. 4 entsprechenden Hängerändern.
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In F i g. 1 ist das Oberteil eines erfindungsgemäßen Schriftgutbehälters
1 dargestellt, der als Hängemappe ausgeführt ist. In der Mitte des Hängerandes 2
des Schriftgutbehälters 1 ist ein Beschlag 3 angeordnet, der eine randoffene Ausnehmung
4 aufweist. Zum Hängerand 2 hin ist die Ausnehmung 4 durch Tragnasen 5 a, 5 b
begrenzt, die auf eine entsprechend profilierte (nicht dargestellte) Tragschiene
aufgesetzt werden können. Der z. B. in herkömmlicher Weise als Falzrücken ausgebildete
Hängerand 2 umschließt eine Hängeschiene 6, die in zwei Schienenteile 6', 6" geteilt
ist. Jeder Schienenteil weist einen Haken 7 am freien Ende auf, der zum Einhängen
in einer Lateralregistratur dient (vgl. F i g. 5). Die inneren Enden der Schienenteile
6', 6" sind mit Langlöchern 9 versehen, in die abgebogene Laschen 8 des Beschlages
3 als Anschläge zur Begrenzung der Längsbewegung dieser Schienenteile eingreifen.
Jeder Schienenteil 6'
bzw. 6" weist an seiner Unterkante eine Aussparung
10 auf, die in der eingeschobenen Stellung des Schienenteils mit einem Fenster
11 des Schriftgutbehälters 1 fluchtet. Sind die Schienenteile 6', 6" ausgezogen
(vgl. F i g. 4), so ist die Aussparung 10 gegenüber dem zugeordneten Fenster 11
nach außen versetzt, und die Haken 7 ragen über den Seitenrand 12 des Schriftgutbehälters
1 hinaus.
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Auf einen Schriftgutbehälter 1 der beschriebenen Art kann eine Leiste
13 aufgesetzt werden, die in F i g. 2 und 3 dargestellt ist. Sie besteht zweckmäßig
aus einem einzigen Kunststoffteil, das an seiner Unterkante zwei Nocken 14 und an
seiner Oberkante zwei Vorsprünge 16 sowie zwischen letzteren ein Riegelstück 17
aufweist. Außerdem können in der oberen Hälfte der Leiste 13 Fenster 15 vorgesehen
sein, die z. B. als Schlitze ausgebildet sind und zur Aufnahme von Rastelementen
eines (nicht dargestellten) Sichtreiters od. dgl. dienen. Die an der Unterkante
der Leiste 13 angeordneten Nocken 14 sind den Vorsprüngen 16 entgegengerichtet,
so daß die Leiste 13 von unten und oben her festlegbar ist. Das Riegelstück 17 hat
den Zweck, eine seitliche Verschiebung der Leiste 13 zu verhindern, indem es sich
an den beiden Tragnasen 5 a, 5 b beiderseits der Ausnehmung 4 abstützt.
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F i g. 4 zeigt einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schriftgutbehälter
1 mit aufgesetzter und verriegelter Leiste 13. Diese wird auf
den
Schriftgutbehälter 1 aufgebracht, wenn die Schienenteile 6', 6" nach innen geschoben
sind, so daß die Haken 7 im wesentlichen mit den Seitenrändern 12 abschließen (vgl.
F i g. 1). Dann befinden sich die Aussparungen 10 der Schienenteile 6', 6" in den
Fenstern 11. Von oben her wird nun die Leiste 13 so an den Hängerand 2 des Schriftgutbehälters
1 herangebracht, daß die Vorsprünge 16 den Beschlag 3 beiderseits der Ausnehmung
4 übergreifen, während das Riegelstück 17 zwischen die Tragnasen 5 a, 5 b
eintritt. Zugleich können die Nocken 14 durch die Fenster 11 hindurch an den Aussparungen
10 nach der anderen Seite des Schriftgutbehälters 1 hindurchgeführt werden. Durch
Anfassen an den Haken 7 der Schienenteile 6' bzw. 6" können letztere nach außen
gezogen werden, bis das andere Ende des Langloches 9 an der betreffenden Anschlaglasche
8 anliegt. Dadurch werden die Aussparungen 10 gegenüber dem zugeordneten Fenster
11 samt dem Nocken 14 versetzt und letztere mit den Schienenteilen 6', 6" verriegelt,
so daß die Leiste 13 formschlüssig am Schriftgutbehälter 1 befestigt ist. Dieser
Zustand ist in F i g. 4 dargestellt.
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Die Schrägansicht in F i g. 5 läßt erkennen, daß ein erfindungsgemäßer
Schriftgutbehälter 1 in Form einer Hängemappe an beiden Hängerändern 2 jeweils mit
einer Leiste 13 versehen werden kann. Die über die Seitenränder 12 überragenden
Haken 7 können auf schematisch und gestrichelt eingezeichneten Lateralschienen 18
aufruhen. In vielen Fällen wird es genügen, wenn die Vorderseite des Schriftgutbehälters
1 mit einer Leiste 13 ausgestattet wird. Am anderen Hängerand 2 genügen dann die
ohnedies vorhandenen Haken 7 der Hängeschiene 6, wenn dort weder eine Beschriftung
noch eine zusätzliche Handhabe vonnöten ist. Eine zweite Leiste 13 kann jedoch eine
wünschenswerte Verstärkung darstellen, dank derer die Belastbarkeit und damit das
Fassungsvermögen des Schriftgutbehälters 1 noch gesteigert wird.