DE1785188B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Schuhes auf einer einen Streckleisten aufweisenden Vorrichtung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Schuhes auf einer einen Streckleisten aufweisenden VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Schuhes auf einer einen Streckleisten aufweisenden
Vorrichtung, in welchem ein Schaft und eine Brandsohle zunächst lose auf dem Leisten angeordnet
und zum Zwecke des Formens und Auf/wickens des Schafts sowie Anbringens einer Laufsohle positioniert
werden.
Durch die CiB-PS 147 918 ist ein Streckleisten be
kannt, auf dem ein im Spitzen- und Fersenbereich ge formter Schaft und eine Brandsohle von Hand positioniert,
gespannt und anschließend durch Aufzwicken und Befestigen einer Sohle fertig bearbeitet werden.
Durch die GB-PS 963 726 ist außerdem eine Einrichtung bekannt, die dem zwickgerechten Positionieren
eines Schafts auf dem Leisten in dessen Spitzenbereich dient. Außerdem ist durch diese Druckschrift eine
Zwickeinrichtung bekannt, mit welcher ein Bettungsdruck auf einen Zwickeinschlag ausgeübt wird. Ferner
ist durch die US-PS 497 505 eine Vorrichtung mit einem mit dem Sohlenteil nach oben gerichteten
Streckleisten bekannt, der einen Fersenteil und einen relativ zu diesem bewegbaren Vorderteil aufweist.
Die genannten bekannten Vorrichtungen haben den Nachteil, daß bei ihnen der Schaft feit auf dem Leisten
aufgespannt wird und hierbei seine endgültige Form erhält. In dieser gestreckten Form wird der Schaft auf
dem Leisten gehalten, während ein über den Leisten überstehender Zwickeinschlag mit einer bereits auf
dem Leisten angeordneten Brandsohle verbunden wird. Außerdem machen die bekannten Verfahren und Vorrichtungen
eine Vorformung des Vorderteils und des Fersenteils des Schafts und damit die Verwendung zusätzlicher
Herstellungsvorrichtungen zwingend erforderlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schuh ohne Auswechseln des Leistens auf einer einzigen
Maschine herzustellen.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß der Schaft mit der Brandsohle verbunden wird, ehe der Streckvorgang des Schafts zum Formen
des Vorderteils des Schuhs einsetzt. Dabei kann der Fersenteil des Schafts vor dem Aufbringen auf den
Streckleisten mindestens teilweise vorgeformt werden und beispielsweise vorher fersengezwickt sein. Vorteilhafterweise
können eine Sohle oder ein Sohlenteil entweder durch Ankleben oder durch Angießen an dem
auf dem Leisten angeordneten Schaft angebracht werden. Zur Unterstützung der Formgebung des Schafts
kann er beispielsweise durch Bestrahlung einer Hitzeeinwirkung ausgesetzt werden.
Die erfindungsgemäße Herstellung eines Schuhs auf einer einzigen Maschine erlaubt eine Senkung der Herstellungskosten.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der Schaft in losem, ungespanntein Zustand auf dem
Leisten angeordnet wird. Dadurch ist es möglich, den Schaft so zu positionieren, daß ein Zwickeinschlag oder
Zwickrand ganz bestimmter und gewünschter Breite über den Leisten übersteht Dabei lassen sich auch
Schäfte in der gewünschten Weise positionieren, die keinerlei Vorformung erfahren haben.
Das Verfahren gemäß der Erfindung läßt sich mit einer Vo. lichlung mit einem mit dem Sohlenteil nach
oben gerichteten Streckleisten durchführen, der einen Fersenteil und einen relativ zu diesem bewegbaren
Vorderteil aufweist und bei weichem erfindungsgemäß der Fersenteil einen den Vorderteil überdeckenden
Sohlenteil aufweist, dem eine Einrichtung zum zwickgerechten Positionieren des Schafts auf dem Leisten
sowie eine Einrichtung zum Zwicken und zum Erzeugen eines Bettungsdruckes auf den über die Brandsohle
geschobenen Zwickrand zugeordnet ist. Die Einrichtung zum Positionieren des Schafts kann eine oder
mehrere Zangen aufweisen, die beweglich sind, um einen Randteil oder Randteile des Schafts zu erfassen
und den Spitzenteil des Schafts nach oben über den Leisten zu ziehen. Die Zangen sind zweckmäßig in ihrer
Aufwärtsbewegung gesteuert, so daß ein Zwickeinschlag oder Zwickrand mit vorgegebener Breite über
den Sohlenteil des Leistens übersteht.
Die Zangen können in einem Arbeitskopf angeordnet sein, der aus einer vom Leisten entfernten Ruhestellung
in eine Betriebsstellung verstellbar ist, in wel eher die Zangen den Randteil oder Randteile des
Schafts erfassen. Die Positioniereinrichtung kann vorteilhafterweise außerdem ein Klemmband aufweisen,
das in Richtung auf den Sohlenteil des Leistens so bewegbar ist, daß der Schaft zwischen dem Band und dem
Rand des Sohlenteils des Leistens zu liegen kommt. Das Klemmband kann die Form einer Platte haben, die
ein dem Profil der Vorderseite des Sohlenteils des Leistens komplementäres Profil aufweist.
Die Zwickeinrichtung der Vorrichtung kann zweckmäßig mit Überschiebern versehen sein, die in einem
Trägerkopf angeordnet sind, der aus einer Ruhestellung in eine Betriebsstellung verstellbar angeordnet ist
und eine Einrichtung aufweist, um die Überschieber einwärts über die Fläche des Sohlenteils des Leistens
zu bewegen und den Trägerkopf zum Anpressen des Zwickeinschlages gegen die Brandsohle bei einwärts
bewegten Überschiebern nach unten zu bewegen.
Mit Rücksicht auf den gegebenen Stand der Technik sind die Ansprüche 2 bis 5 und 7 bis 12 als echte Unteransprüche
zu werten.
Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wird nachfolgend an
Hand weilgehend schematischer Zeichnung näher er- to
läutert. Es zeigt
F i g. I eine Seitenansicht der Vorrichtung, teilweise im Schnitt, in einer Anfangsstellung des Schuhherstellverfahrens,
F i g. 2 eine Draufsicht auf die in F i g. 1 dargestellte Vorrichtung,
Fig. 3 eine der F i g. 1 entsprechende Ansicht der Vorrichtung bei einer anderen Stufe des Herstellungsverfahrens,
F i g. 4 eine Draufsicht auf die Positioniereinridituni
der Vorrichtung bei dem in F i g. 3 gezeigten Verfah
rensstand,
F i g. 5 eine der F i g. 1 entsprechende Darstellunj
bei einwirkender Zwickeinrichtung,
F i g. b eine Draufsicht auf die in F i g. 5 dargestellt*
Vorrichtung,
F i g. 7 eine der F i g. 5 entsprechende Darstellung
bei der Durchführung eines weiteren Verfahrensschrit
tes,
F i g. 8 eine Draufsicht auf die in F i g. 7 dargestellter Vorrichtungsteile und
F i g. 9 eine schematische Darstellung der Besohlungseinrichtung
für die Vorrichtung zur Herstellung eines Schuhs.
Die auf der Zeichnung dargestellte Vorrichtung weist eine ortsfeste Grundplatte oder einen Tisch 10
mit einem aufgesetzten Gehäuse 16 auf, in welchem eine Tragstange 11 vertikal verschiebbar, jedoch gegen
Verdrehen gesichert, gelagert ist. Auf der Tragstange 11 ist eine horizontale Platte 12 mit einem hufeisenförmigen
Gehäuse 13 angeordnet Das Gehäuse 13 trägt eir plattenförmiges Klemmband 14. In einem auf dem
Gehäuse 13 seitlich verschiebbar angeordneten hufeisenförmigen Gehäuse 71 sind Überschieber 15 angeordnet,
wie sie in ähnlicher Form bei Aufzwickmaschinen verwendet werden. Die Überschieber lassen
sich, durch Kurvenbahnen gesteuert, in einer horizontalen Ebene gegeneinander bewegen. Die Platte 12, die
hufeisenförmigen Gehäuse 13 und 71 und deren Teile bilden den Kopf einer Einrichtung zum Zwicken und
Erzeugen eines Bettungsdruckes, der gegenüber einem in F i g. 1 rechts davon angeordneten Schaft aus einer
Bereitschaftstellung heraus auf- und abwärts bewegbar ist. Der Schaft ist auf einem Streckleisten 18 angeordnet,
der auf einem mit dem Tisch 10 verbundenen Träger 17 befestigt ist und aus einem Fersenteil 18a, einem
plattenförmigen Sohlenteil 186 und aus einem relativ zu den beiden anderen Teilen bewegbaren Vorderteil
18c besieht. Die Relativverstellung der Leistenteile erfolgt über ein Plattenpaar 19, das den Träger 17 umfaßt
und in F i g. 1 von rechts nach links durch einen Stift 20 verschiebbar ist, der in einen Vertikalschlitz 73 des Trägers
17 und in einen Gleitschlitz 80 der Platten 19 ragt und mittels eines pneumatischen Antriebszylinders 72
auf und ab bewegbar ist. Das Plattenpaar 19 ist an einem mit dem Vorderteil 186 des Streckleistens 18 fest
verbundenen Steg 21 befestigt.
Das plattenförmige Klemmband 14 weist einen konkaven
Eckbereich 22 auf, der eine zur Spitze des Vorderteils 18Ö des Streckleistens 18 komplementäre Form
aufweist und so ausgebildet ist, daß er das Schaftmaterial bei Berührung nicht beschädigen kann. Das plattenförmige
Klemmband 14 ist mittels eines auf dem Gehäuse 13 angeordneten pneumatischen Antriebszylinders
23 relativ zum Streckleisten 18 hin- und herbewegbar. Auch die Überschieber 15 lassen sich mit Hilfe von
Antriebszylindern 24 und 74 gleichzeitig einwärts oder auswärts bewegen, wobei der eine Antriebszylinder an
einem Ansatz des Gehäuses 13 und der andere Antriebszylinder an dem Gehäuse 71 befestigt ist. Der Antriebszylinder
24 betätigt das Gehäuse 71 zusammen mit den Überschiebern 15, während der Antriebszylinder
74 eine zusätzliche Bewegung der Überschieber 15 gegenüber dem Gehäuse 13 bewirkt.
Die horizontale Platte 12 läßt sich durch einen pneumatischen AntriebszvlinHpr ?"ϊ opffpniihor H«r« c..™i.
leisten 18 in der Höhe verstellen, um das plattenförmige Klemmband 14 und die Überschieber 15 in eine Arbeitsstellung
am Sohlenteil 18fczu bringen. Die Kolbenstange 26 des Antriebszylinders 25 ist mil dem Ende
der Tragstange 11 verbunden und verläuft in einem unteren
Gehäuse 75. Der Hub des Antriebszylinders 25 ist einstellbar, indem dieser Zylinder durch eine Schraubverstellung
auf- und abwärts bewegbar markiert ist. Hierzu ist der Antriebszylinder 25 mit einer Buchse 76
mit Außengewinde versehen, die mittels eines Stiftes an einem Zahnrad 27 befestigt ist, das mit einem Zwischenzahnrad
77 zusammenwirkt, das seinerseits mit einem auf einer Spindel 29 befestigten Zahnrad 28
kämmt. Die Spindel 29 ist mittels eines Handrades 30 zur Feineinstellung der Höhe des Kopfes der Zwickeinrichtung
gegenüber dem Streckleisten verstellbar. Die Spindel 29 und das Zwischenzahnrad 77 sind in Lagern
78 und 79 angeordnet.
Die aus den F i g. 3, 5 und 7 ersichtliche Positionierung eines Schaftes 3! auf dem Streckleisten 18 wird
mit Hilfe einer Gruppe von Zangen erreicht, die am besten aus den F i g. 3 und 4 ersichtlich ist. Diese Positioniereinrichtung
weist einen Träger 32 auf, der auf seiner Unterseite einen Arbeitskopf, bestehend aus
einem Wagen 81 und einem von letzterem gehaltenen Schlitten 82, trägt. Der Schlitten 82 weist von einem
Kreuzstück 34 ausgehende Arme 33 auf. Die Arme 33 tragen Seitenzangen 35 und das Kreuzstück 34 trägt
Spitzenzangen 36. Die Zangen sind einzeln durch kleine pneumatische Antriebszylinder 37 und 38 betätigbar
und so ausgebildet, daß sie mit dem Zwickrand des Vorderteils eines auf dem Streckleisten 18 angeordneten
Schafts 31 in Verbindung gebracht werden können. Die Zangen sind mit Distanzstücken versehen, so daß
sie den Schaft überlappen und ihn in einem einstellbaren Abstand einwärts von seinem Rand ergreifen. Die
Spitzenzangen 36 sind durch eine verstellbare Anordnung des Trägers 32 gegenüber den Seitenzangen 35
verstellbar angeordnet. Der Wagen 81 kann zur Feineinstellung der Zangen mittels eines Handrads 40 einer
Verstellspindel 39 verschoben werden. Die Zangen 35 und 36 können gemeinsam zurück und gegenüber dem
Streckleisten 18 nach oben bewegt werden, nachdem sie den Zwickeinschlag des Schafts erfaßt haben. Diese
Verstelleinrichtung wird nachfolgend beschrieben.
Die gemeinsame Rückwärtsbewegung der Zangen wird mittels eines am Wagen 81 befestigten Antriebszylinders 83 bewirkt, der eine mit dem Schlitten 82 verbundenen
Kolbenstange 84 aufweist Die erwähnte gesteuerte Aufwärtsbewegung der Zangen wird durch so
Teile der Positioniereinrichtung bewirkt. Der Träger 32 ist an den Stellen 41 und 42 an parallelen Armen 43 und
44 angelenkt die auf vertikalen, im Abstand voneinander
auf dem Tisch 10 angeordneten Führungsstangen
45 auf und ab bewegbar sind. Die Arme 43 und 44 sind
mit einem Wagen 85 verbunden, der auf den Führungsstangen 45 gleitet und gleichzeitig deren gegenseitigen
Abstand sichert Der Wagen 85 weist obere und untere Verbindungsstangen 86 und 87 auf. An den Enden der
Verbindungsstangen 86 sind stufenförmig abgesetzte Klauen 88 befestigt die mit komplementär ausgebildeten
und auf den Führungsstangen 45 drehbar angeordneten Klauen 49 zusammenwirken. Die komplementär
ausgebildeten Klauen 89 sind durch eine auf den Führungsstangen 45 auf und ab bewegbare Querstange 90
miteinander verbunden. Die Klauen 89 sind außerdem durch ein Verbindungsglied 91 (F i g. 4) miteinander gekoppelt
so daß sie gemeinsam mit Hilfe eines pneumatischen Aniricbszylinders 92 gedreht werden können,
der über einen Arm 93 auf die Klauen einwirkt. Die oberen Enden der Führungsstangen 45 sind durch eine
Querstange 94 miteinander verbunden, in welche eine vertikale, mit einem Stellknopf versehene Justierstange
95 eingeschraubt ist. Das untere Ende der Justierstange 95 ist mit der Querstange 90 verbunden, so daß beim
Drehen der Stange 95 die Querstange 90 mit den drehbaren Klauen 89 angehoben oder gesenkt werden
kann.
Der Wagen 85 läßt sich mit Hilfe eines am unteren Teil des Tisches 10 befestigten Antriebszylinders 97 anheben
oder absenken. Die Kolbenstange 98 des Antriebszylinders 97 ist über eine Kupplung 99 mit einer
oberen Stange 100 verbunden. Die Kupplung 99 erlaubt eine relative Drehbewegung zwischen den Stangen,
aber keine Längsbewegung. Die Stange 100 reicht bis zum oberen Ende der Führungsstange 45 und ragt
durch die Querstange 94 hindurch. Sie trägt an ihrem oberen Ende einen Stellknopf 101 und verläuft außerdem
durch Öffnungen in der Verbindungsstange 87 und in den Querstangen 90 und 94 hindurch. Der obere Teil
102 der Stange 100 ist mit einem Gewinde versehen, das in ein Gegengewinde der Verbindungsstange 86
eingreift. Durch Drehen des Stellknopfes 101 kann also die Höhe des Wagens 85 gegenüber der Stange 100
und damit die Grundhöhe verändert werden, bis zu welcher die Positioniereinrichtung bewegt werden
kann, damit die Zangen 35 und 36 mit dem Rand des auf den Streckleisten aufgezogenen Schafts 31 in Eingriff
kommen. Die obere Grenze der Zangenverstellung wird durch den Stellknopf 96 eingestellt, mit wel
ehern durch Verstellen der Höhe der Querstange 90 die Einstellhöhe der beweglichen Klauen verändert wird,
die damit Anschläge für die Begrenzung der Aufwärtsbewegung des Wagens 85 bilden. Durch den pneumatischen
Antriebszylinder 83 werden die Klauen 89 so eingestellt, daß sie zwei verschiedene Anschlagsgrenzen
bilden: die eine für du Zangen, die den Zwickrand des Schafts erfassen sollen, und die andere für die Aufwärtsbewegung
der Zangen beim Anheben des Zwickrandes des Schafts während der Rückwärtsbewegung
des Schlittens 82.
Die Horizontalbewegung der Positioniereinrichtung bei ihrer Verstellung in die Arbeitsstellung, in welcher
die Zangen den Zwickrand des Schafts ergreifen können, oder in die in der F i g. 4 mit gestrichelten Linien
dargestellte Ruhestellung wird mit Hilfe eines pneumatischen Antriebszylinders 103 bewirkt der in einem festen
Teil 104 drehbar gelagert ist und dessen Kolbenstange 105 über Universalgelenke 106 und 107 mit
einem Glied 108 und einem kurzen, am oberen Teil des Armes 44 befestigten Hebel 109 verbunden ist
Die Vorrichtung weist auch eine Einrichtung zum Anbringen der Sohle auf den Schaft auf. nachdem das
Aufziehen auf den Leisten, das Zwicken und das Strekken beendet ist der Schaft aber weiterhin auf dem
Streckleisten 18 verbleibt
In der F i g. 9 ist ein Ausführungsbeispiel einer Klebepresse zum Befestigen der Sohle dargestellt die ein
bewegliches Preßkissen aufweist An Stelle einer Klebepresse kann aber auch eine Spritzgießform verwendet
werden, mit welcher eine Sohle oder ein Sohienteil durch Angießen an den auf dem Streckleisten 18 angeordneten
Schaft 31 angebracht wird, während sich der Schaft noch auf dem Streckleisten befindet F i g. 9
zeigt einen an der Stelle 29 an einem Ständer 50 zentral angelenkten zweiarmigen Hebel 48. Der Ständer so i«t
am Tisch 10 seitlich von der Sireckleistenanordnung befestigt. Der Hebel kann mittels eines pneumatischen
Antriebszylinders 59 aus der mit ausgezogenen Linien dargestellten Position in eine mit gestrichelten Linien
eingezeichnete Position verschwenkt werden. Der Antriebszylinder 59 ist an der Stelle 52 am Tisch 10 oder
einem mit dem Tisch verbundenen Auslegerteil angelenkt, während die Kolbenstange des Antriebszylinders
59 an der Stelle 43 an einem Arm 54 angelenkt ist. der seinerseits mit einem Zahnrad HO fest verbunden ist.
das in einem Ständer 50 drehbar gelagert ist und in ein am Hebel 48 befestigtes kleineres Zahnrad 111 eingreift.
An dem in der vertikalen Stellung des Hebels 48 oberen Ende des Hebels ist eine Polsterbox 55 mit Haltern
56 angeordnet, mit welchen eine mit Klebstoff bestrichene Sohle oder Sohleneinheit 57 in Bereitschaftstellung
gehalten wird. Zwischen der Polsterbox 55 und dem oberen Ende des Hebels 48 ist ein oder sind mehrere
pneumatische Antriebszylinder 58 vorgesehen, deren Aufgabe noch erläutert wird. Das gegenüberliegende
Ende des Hebels 48 weist eine Ausnehmung 59 auf. die mit einem auf einem Halter 61 angeordneten Bolzen
60 zusammenwirkt, der auf einem festen Teil 52 des Rahmens derVorriehtung gelagert ist. Über dem Hebel
48 ist eine vertikale Platte 67 an Stellen 68 und 69 an Gelenkarmen 63 angelenkt, die an den Stellen 64 und
65 auf einem festen Teil 66 des Rahmens der Vorrichtung drehbar gelagert sind. Die Platte 67 ist auf der
linken Seif unterhalb der unteren Verbindungsstelle 68 mit einer Heizeinrichtung 70 versehen, welche aus
einem oder mehreren elektrischen Heizelementen besteht, mit welcher der auf der Sohle oder Sohleneinheit
57 in der Klebepresse 55 aufgebrachte Klebstoff unmittelbar vor dem Aufbringen der Sohle auf den aufgeleisteten
Schaft beheizt wird. Die parallelen Gelenkarme 63 erlauben ein Verschwenken der Heizelemente 70
nach unten in die mit gestrichelten Linien dargestellte Position, also in die unmittelbare Nähe der frei liegenden
Fläche der in der Klebepresse 55 angeordneten Sohle oder Sohleneinheit 57. Die Wärmeeinwirkung
wird so lange ausgeführt, bis der Klebstoff auf der Sohleneinheit
57 aktiviert ist. Anschließend werden die Heizelemente 70 in die mit voll ausgezogenen Linien
angezeigte Position aus dem Verstellbereich der Klebepresse herausbewegt, bevor der Arm 48 im Uhrzeigersinne
in seine Horizontalposition bewegt wird. Die Bewegung der Heizelemente erfolgt mittels eines pneumatischen
Antriebszylinders 112. der an der Stelle 113 an einem festen Teil 114 des Rahmens der Vorrichtung
angelenkt ist und dessen Kolbenstange 115 an der Stelle
116 am oberen Gelenkarm 63 angreift.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Schuhherstellverfahrens beschrieben, das mit der Vorrichtung
ausgeführt wird. Die F i g. 1 und 2 zeigen die Ausgangsposition der Vorrichtung, insbesondere der
Teile 12. 13 und 71. wobei das plattenförmige Klemmband
14 und die Überschieber 15 sich in einer Ruhestellung befinden und der Vorderteil 18cdes Streckleistens
in Richtung auf den Fersenteil 18a des Streckleistens zurückgezogen ist. Nun werden der Schaft 31 und eine
Brandsohle auf dem Streckleisten 18 angeordnet (F i g. 3 und 4). und die Zangen 35 und 36 werden anschließend
zum Zwickrand des Schafts bewegt und ergreifen diesen Zwickrand in konstanter Breite. Anschließend
werden die Zangen gemeinsam durch die Antriebszylinder 83 und 84 in vorher bestimmtem
Maße vom Leisten zurück und aufwärts bewegt, bis der Zwickeinschlag des Schafts die gewünschte genaue
Lage einnimmt.
In diesem Stadium wird die Einrichtung zum Zwikken und Erzeugen eines Bettungsdruckes mit den Teilen
12. 13 und 71 durch Betätigung des Antriebszylins ders 25 vertikal angehoben, wodurch das Klemmband
14 auf die Höhe des Sohlenteils 186 des Streckleistens 18 gebracht wird. Eine notwendige Feinjusticrung wird
durch Betätigen des Handrades 30 bewirkt. Das Klemmband 14 wird mittels des Antriebszylinders 23 so
ίο bewegt, daß es fest am Rand des Sohlenteils i&b anliegt
und den Zwickeinschlag des Schafts in bezug auf den Leistenrand etwas einwärts geneigt am Sohlenteil 18i
hält. Anschließend werden die Zangen 35 und 36 gelöst und der in der F i g. 4 gezeigte Träger 32 nach links in
die gestrichelt eingezeichnete Ruhestellung bewegt Die Überschieber 15 werden dann durch den Antriebszylinder 24 betätigt und bewirken, daß der Zwickeinschlag
über die Brandsohle gebogen wird. Anschließend wird mit Hilfe des Antriebszylinders 25 ein Abwärisdruck
auf den über den Leistenrand ragenden Tei der Überschieber 15 ausgeübt, so daß der Zwickeinschlag
an der Brandsohle festgeklebt wird. Danach werden das Klemmband 14 und die Überschieber 15
zurückgezogen, und der die Teile 12, 13 und 71 aufweisende
Kopf der Einrichtung wird vom Schuh weg abwärts bewegt. Etwa zur gleichen Zeit, in welcher die
Überschieber 15 ihre Preßtätigkeit ausüben, wird dei
Vorderteil 18c des Streckleistens 18 verstellt, um der
Schaft des Schuhs in seine endgültige Form zu strekken. Dieser Arbeitsgang wird durch Wärmeeinwirkung
auf den Schaft mittels eines Heißluft- oder Dampfstrahlers und durch anschließende Kühlung mittels Kaltluft
oder durch eine Kühlung des Streckleistens 18 während der nächsten Arbeitsschritte unterstützt.
Nachdem der Arbeitskopf mit den Teilen 12. 13 und 71 abwärts bewegt worden ist, wird eine vorgeformte
oder vorfabrizierte Sohle oder Sohleneinheit 57 aul den Boden des Schuhes aufgelegt und nach unten gedrückt,
während der Schaft noch auf dem Leisten Ii angeordnet ist. Die Sohle oder Sohleneinheit 57 wire
hierzu vorher in der Klebepresse 55 angeordnet unc dort durch Zangen 56 in der richtigen Lage gehalten
Anschließend wird der bewegliche Arm 48 nach unter verschwenkt, so daß die Sohle oder Sohleneinheit 57 ir
die gewünschte Lage auf den Schuh aufgelegt wird. Dei
Klebstoff ist vorher in der bereits beschriebenen Weise durch die Heizvorrichtungen 70 erhitzt worden. Wenr
der Arm 48 in die horizontale Lage verschwenkt ist. urr eine Sohle oder Sohleneinheit aufzulegen, wird er ir
dieser Position durch einen Bolzen 60 blockiert, der ir die Ausnehmungen 59 eingreift. Die endgültige Ab
wärtsbewegung und ein Abwärtsdruck auf das Preßkis sen der Klebepresse 55 wird durch einen Antriebszylinder
58 ausgeübt. Nach dem Auflegen der Sohle unc dem Verstreichen einer ausreichenden Kühlzeit wire
der Arm 48 in seine vertikale Beschickungsstellung zu rückgeschwenkt. Anschließend wird der Vorderteil 18<
des Streckleistens 18 zurückgezogen und der fertigt Schuh vom Streckleisten 18 abgenommen.
Bei dem vorstehend beschriebenen Herstellungsver fahren war der Fersenteil des Schafts vorgeleistet unc
war eine vorzementierte Sohle vorgesehen. Bei derr Verfahren kann eine Sohle oder ein Sohlenteil abei
auch an den auf dem Leisten angeordneten Schaft 31 angegossen werden, wozu dann eine Spritzgießfom
verwendet wird.
Die Vorrichtung kann auch als Doppelvorrichtung
ausgebildet sein, die zwei Stationen bildet, bei weichet
sispielsweise auf der einen Station eines Schuhes gereckt
und die Sohle befestigt wird, während gleichzeig auf der anderen Station ein Schaft auf dem Streckisten
für die Weiterbehandlung angeordnet wird oder Tigekehrt.
Das Aufblasen von heißer Luft auf den Vorderteil es Schafts kann von unten her beispielsweise mittels
iehrerer, in der F i g. 7 mit strichpunktierten Linien
ngetragener Düsen bewirkt werden. Durch diese Du-
10
sen kann anschließend zur Kühlung auch Kaltluft ausgeblasen werden. Die verschiedenen pneumatischen
Antriebszylinder der Vorrichtung können unter der Steuerung eines pneumatischen Kontrollsystems stehen,
das eine exakte Zeitfolgesteuerung der Antriebszylinder unter Berücksichtigung erforderlicher Haltezeiten
der verschiedenen Bearbeitungswerkzeuge bewirkt. Die Steuerung kann auch durch Lochkarten erfolgen.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines Schuhes auf einer einen Streckleisten aufweisenden Vorrichtung,
in welcher ein Schaft und eine Brandsohle zunächst lose auf dem Streckleisten angeordnet und zum
Zwecke des Formens und Aufzwickens des Schafts sowie Anbringens einer Laufsohle positioniert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schaft (31) mit der Brandsohle verbunden wird, ehe
der Streckvorgang des Schafts zum Formen des Vorderteils des Schuhs einsetzt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fersenteil des Schafts (31) vor dem Aufbringen auf den Streckleisten (18) mindestens
teilweise vorgeformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fersenteil des Schafts (31) vorher fersengezwickt ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sohle oder ein
Sohlenteil (57) entweder durch Ankleben oder durch Angießen an dem auf dem Leisten (18) angeordneten
Schaft (31) angebracht wird, wahrend sich der Schaft noch auf dem Streckleisten befindet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Unterstützung der
Formgebung der Schaft (31) einer Hitzeeinwirkung, beispielsweise durch Bestrahlung, ausgesetzt wird.
b. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4 mit einem mit
dem Sohlenteil nach oben gerichteten Streckleisten, der einen Fersenteil und einen relativ zu diesem bewegbaren
Vorderteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß der Fersenteil (18a) einen den Vorderteil
(18c) überdeckenden Sohlenteil (186) aufweist, dem eine Einrichtung (35, 36) zum zwickgerechten
Positionieren des Schafts (31) auf dem Leisten sowie eine Einrichtung (15, 71, 24) zum Zwicken und
zum Erzeugen eines Bettungsdruckes auf den über die Brandsohle geschobenen Zwickrand zugeordnet
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6. dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Positionieren des
Schafts (31) eine oder mehrere Zangen (Ϊ5, 36) aufweist, die beweglich sind, um einen Randteil oder
Randteile des Schafts zu erfassen und den Spilzenteil des Schafts nach oben über den Streckleisten
(18) zu ziehen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zangen (35, 36) in ihrer Aufwärtsbewegung
gesteuert sind, so daß ein Zwickrand mit vorgegebener Breite über den Sohlenteil (186) des
Streckleistens (18) übersteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zangen (35, 36) in einem
Arbeitskopf (81, 82) angeordnet sind, der aus einer vom Streckleisten (18) entfernten Ruhestellung in
eine Betriebsstellung verstellbar ist, in welcher die Zangen den Randteil oder Randteile des Schafts
(31) erfassen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Positioniereinrichtung
ein Klemmband (14) aufweist, das in Richtung auf den Sohlenteil (186) des Streckleistens (18)
bewegbar ist, dergestalt, daß der Schaft (31) zwischen dem Klemmband und dem Rand des Sohlenteils
des Leistens zu liegen kommt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Klemmband (14) die Form einer Platte hat, die ein dem Profil der Vorderseite
des Sohlenteils (186) des Streckleistens (18) komplementäres Profil aufweist
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwickeinrichtung
Überschieber (15} aufweist, die in einem Trägerkopf (Gehäuse 71) angeordnet sind, der aus
einer Ruhestellung in eine Betriebsstellung verstellbar angeordnet ist und eine Einrichtung aufweist,
um die Überschieber (15) einwärts über die Fläche des Sohlenteils (18/?) des Streckleistens (18) zu bewegen
und den Trägerkopf zum Anpressen des Zwickeinschlags gegen die Brandsohle bei einwärts
bewegten Überschiebern nach unten zu bewegen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB39134/67A GB1243967A (en) | 1967-08-25 | 1967-08-25 | Improvements in shoe lasting |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE1785188B2 true DE1785188B2 (de) | 1975-02-27 |
DE1785188C3 DE1785188C3 (de) | 1975-10-02 |
Family
ID=10407825
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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GB (1) | GB1243967A (de) |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |