DE178477C - - Google Patents
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- DE178477C DE178477C DENDAT178477D DE178477DA DE178477C DE 178477 C DE178477 C DE 178477C DE NDAT178477 D DENDAT178477 D DE NDAT178477D DE 178477D A DE178477D A DE 178477DA DE 178477 C DE178477 C DE 178477C
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Description
be*
Ib.
Sa/wwwXiwvia
βι-ίίΛηαε- 'S
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 178477 -KLASSE 6 b. GRUPPE
RUDOLF DIETSCHE in WALDSHUT i. Baden.
und Nachgüssen.
Wird in der Bierbrauerei das Abläutern bei einer Temperatur, die über der normalen
Verzuckerungstemperatur liegt, durchgeführt, d. i. zwischen 70 und ioo°, so erhält man in dem
Hopfenkessel kleistertrübe Würze, welche in bekannter Weise durch eine Diastaselösung
nachverzuckert werden muß. Bis jetzt war es allgemein üblich, diese Würze entweder
kontinuierlich auf dem Wege zwischen der Läutermulde und dem Hopfenkessel oder in
dem Hopfenkessel selber auf die Verzuckerungstemperatur zurückzukühlen und dann die Diastaselösung zuzugeben. Dadurch entsteht
aber eine große Verzögerung in der Fertigstellung des Sudes, denn einmal ist viel Zeit erforderlich, bis alle Stammwürze
und alle Nachgüsse in dem Hopfenkessel beisammen und abgekühlt sind, sodann erfordert
aber auch wieder das Erwärmen dieser großen
ao Masse von 70 auf 100° hinauf eine bedeutende Zeit.
Zweck vorliegender Erfindung ist nun, hier Abhilfe zu schaffen und eine bedeutende Zeitverkürzüng
einzuführen, so daß ein Sud um etwa 2 Stunden schneller als nach der bisher üblichen Arbeitsweise beendigt sein kann.
Dabei bleibt es vollständig anheimgestellt, ganz nach Belieben wie bisher zu maischen.
Das neue Verfahren setzt erst beim Abläutern ein und besteht im Wesen darin, daß man die
Stammwürze und Nachgüsse in verschiedene, etwa gleich große Mengen teilt, diese einzeln
nachverzuckert und, sobald dies geschehen ist, diese einzelnen Mengen jeweils sofort im
Hopfenkessel zum Kochen bringt.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zur Ausübung des
Verfahrens, wobei die Größenverhältnisse so gewählt sind, daß die Stammwürze in etwa
zwei Teile und die Nachgüsse in drei bis vier gleich große Teile geteilt werden.
Für ein Sudwerk, bei dem pro Sud etwa 140 hl Würze gewonnen werden, würden die
Gefäße 1 und 2 jeweils einen Gesamtinhalt von ungefähr 30 hl erhalten, während das
Gefäß 3 einen solchen von nur etwa 3 hl bekommt. Die Gefäße 1 und 2 sind nebeneinander
aufgestellt, während das dritte Gefäß 3 darüber angeordnet ist. Dieses obere
Gefäß 3 dient zur Aufbewahrung der Diastaselösung, welche der Maische entnommen und durch eine Rohrleitung 21 dem Gefäß 3
zugeführt wird. Die beiden anderen Gefäße 1 und 2 dienen zum Aufbewahren der Stammwürze
und der N.achgüsse sowie zum Abkühlen und, wenn nötig, zum Wiedererwärmen
derselben. In diesen beiden Gefäßen wird die Nachverzuckerung der Würzen durchgeführt.
Beide Gefäße können gleiche Form und gleiche Vorrichtungen besitzen. Es sind gewöhnlich runde oder eckige Behälter, welche
mit Rührwerken 4 und 5 versehen sind und deren Boden durch eine Dampfheizung 6, 7
erwärmt werden kann, während die Seitenwände durch Kühlmantel 8, 9 abgekühlt werden
können. Die Leitung 10 dient zum Ableiten des Kondenswassers, die Leitung 11
für den Abfluß des erwärmten Kühlwassers. Durch die Leitungen 12, 13 und die Pumpe
20 werden die nachverzuckerten Würzen in
den Hopfenkessel gepumpt. Gefüllt werden die Gefäße ι und 2 von der Abläutermulde
14 her durch die mit einem Dreiweghahn versehene Leitung 15. Jedes der beiden Gefäße
ι und 2 trägt ein Thermometer 16 und 17, zu dessen Kontrolle zweckmäßigerweise
jeweils ein Registrierthermometer 18 und 19 angebracht sein kann.
Das Verfahren ist folgendes:
Das Verfahren ist folgendes:
Es wird durch die Leitung 21 der Maische eine bestimmte Menge klarer Diastaselösung
entnommen und in das Aufbewahrungsgefäß 3 geleitet. Beim Beginn des Abläuterns wird
das Gefäß 1 mit Stammwürze angefüllt, dessen Größe derart bemessen ist, daß es etwa die
Hälfte der Stammwürze faßt. Sobald das Gefäß ι gefüllt ist, wird der Dreiweghahn
der Leitung 15 umgestellt und die zweite Hälfte Stammwürze in das Gefäß 2 geleitet.
Unterdessen setzt man das Rührwerk 4 im Gefäß ι in Bewegung und leitet Kühlwasser
durch den Doppelmantel 8. Ist die Würze im Gefäß I auf die Verzuckerungstemperatur
abgekühlt, was an den Thermometern 16 und 18 zu ersehen ist, so öffnet man den
Hahn 22 und läßt etwa den fünften Teil der Diastaselösung aus Gefäß 3 in das Gefäß 1
laufen. Durch Öffnen oder Schließen der Dampf- und Wasserzuleitungen für die Dampfheizung
6 und den Kühlmantel 8 ist man in der Lage, die Temperatur der Würze ganz genau auf der Verzuckerungstemperatur festzuhalten.
Das Rührwerk 4 kann in Bewegung bleiben, bis das Gefäß 2 mit der zweiten Hälfte der Stammwürze fast ganz angefüllt
ist. Sobald die Jodprobe zeigt, daß die Nachverzuckerung im Gefäß 1 vollendet ist, was
gewöhnlich schon wenige Minuten nach Zugabe der Diastaselösung der Fall sein wird,
wird der Inhalt von 1 durch die Leitung 12 und die Pumpe 20 in den Hopfenkessel befördert
und dort sofort ins Kochen gebracht. Unterdessen wird der Inhalt von 2 in gleicher
Weise behandelt, indem man den Hahn 23 öffnet, das Rührwerk 5 in Bewegung setzt und dem Kühlwasser oder dem Dampf Zutritt
zu 7 oder 9 gibt. Ist auch diese Würze nachverzuckert, so wird sie in gleicher Weise in den Hopfenkessel gepumpt. Unterdessen
wurde das Gefäß 1 mit der durch den ersten Nachguß gewonnenen Würze oder
einem Teil derselben angefüllt. Das Befüllen und Entleeren der Gefäße 1 und 2 und die
Beförderung der verzuckerten Würze in den Hopfenkessel geht während des ganzen Abläuterns
immer in der gleichen Art, wie beschrieben, abwechslungsweise vor sich. Hierdurch
läßt sich eine wesentliche Zeitersparnis erzielen, und es ist eine vollkommene Sicherheit
dafür geboten, daß die ganze Würze vollständig nachverzuckert ist, so daß die Gefahr, kleistertrübe Biere zu erhalten, auch
dann vollständig ausgeschlossen ist, wenn Stammwürze und Nachgüsse bei viel höherer
Temperatur als 70 ° gewonnen wurden. Es ist nach diesem Verfahren sogar möglich,
siedendheiße Stammwürze zu ziehen und trotzdem fast sofort mit dem Kochen des Hopfenkessels
zu beginnen, während man bisher genötigt war, mit dem Kochen im Hopfenkessel so lange zu warten, bis alle Stammwürze
und Nachgüsse im Hopfenkessel gesammelt und dort auf die Verzuckerungstemperatur
gekühlt waren. Die Praxis hat gezeigt, daß für dieses Sammeln und Kühlen der Stammwürze
und Nachgüsse bei einem Sudwerk mittlerer Größe mindestens 3 Stunden erforderlich
sind. Dann erst konnte die für die Durchführung der Nachverzuckerung erforderliche
Diastaselösung beigegeben werden. Die . Nachverzuckerung selbst nimmt auch etwa Y4 Stunde in Anspruch; um dann die gesamte
Würze im Hopfenkessel von der Verzuckerungstemperatur
von etwa 70 ° auf die Siedetemperatur von 100° zu bringen, waren
je nach der Größe und Wirkung der Heizfläche des Hopfenkessels bis zu 3/4 Stunden
erforderlich. Wurde dann im Hopfenkessel noch 2 Stunden gekocht, so waren insgesamt
von der Zeit vom Beginn des Abläuterns bis zum Ausschlagen der fertiggekochten Würze
etwa 6 Stunden erforderlich. Bei einem nach vorliegender Erfindung arbeitenden Sudwerk
kann diese Zeit auf etwa 3 Stunden im ganzen vermindert werden, denn man braucht mit
dem Kochen im Hopfenkessel nur so lange zu warten, bis das Gefäß 1 zum ersten Male
gefüllt und entleert ist. Da dieses Gefäß etwa die Hälfte der Stammwürze faßt und
für das Abläutern der Stammwürze bei heißem Abläutern kaum 1 Stunde erforderlich ist, so
kann schon etwa 3/4 Stunden nach dem Be- ·
ginn des Abläuterns mit dem Erhitzen des Hopfenkessels begonnen werden. Die erste
Hälfte wird, bis die zweite Hälfte der Stammwürze zum Hopfenkessel gelangt, schon im
Kochen begriffen sein, und kann diese Überführung der zweiten Hälfte und aller Nachgüsse
in den Hopfenkessel so langsam vor sich gehen (durch entsprechendes Einstellen
der Hähne in den Leitungen 12 und 13), daß der Hopfenkessel nie mehr aus dem
Kochen kommt. Da nun das Kochen im Hopfenkessel in vorliegendem Falle längstens ι Stunde nach dem Beginn des Abläuterns
anfängt, so sind, wenn man im Hopfenkessel
2 Stunden kocht, auch nur im ganzen 3 Stunden erforderlich, was gegenüber dem bisherigen
Verfahren einer Zeitersparnis von
3 Stunden gleichkommt. Dabei gehen wir von der Ansicht aus, daß es durchaus nicht
nötig ist, die letzten Nachgüsse ebenso lange
Claims (2)
- zu kochen wie die Stammwürze. Es wird vielmehr für diese genügen, wenn sie kürzere Zeit der Siedetemperatur ausgesetzt sind, da ihr Extraktgehalt ja nur ein verschwindend kleiner ist. Man kann sogar, wenn sich herausgestellt hat, daß die bei den letzten Nachgüssen gewonnene Würze keine Reaktion auf Jod mehr ergibt, diese Nachgußwürze sofort in heißem Zustande unter Umgehung der Gefäße ι und 2 unmittelbar in den Hopfenkessei leiten.Die Zeichnung zeigt die Einrichtung eines einfachen Sudwerks; das Verfahren kann aber auch mit einem doppelten Sudwerk ausgeführt werden.Ρλτε ν τ-An Sprüche:I. Verfahren zum Nachverzuckern von bei hoher, 70 ° C. übersteigender Temperatur gewonnener Würze, dadurch gekennzeichnet , daß sofort beim Beginn des Abläuterns ein Teil der Stammwürze nachverzuckert, in den Hopfenkessel gebracht und dort gekocht wird, während die im weiteren Verlauf des Abläuterns gezogenen Teile der Stammwürze sowie die Nachwürzen in gleicher Weise behandelt werden, zu dem Zweck, den Sud möglichst zu beschleunigen.
- 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nacheinander gezogenen Teile der Stammwürze und der Nachgüsse getrennt aufgefangen und nacheinander in zwei getrennten Gefäßen auf die Verzuckerungstemperatur gebracht und nachverzuckert werden, worauf der Inhalt der beiden Gefäße in der Reihenfolge ihrer Befüllung in den Hopfenkessel entleert und die Gefäße selbst wieder für einen folgenden Teil der Würze oder der Nachgüsse freigemacht werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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