-
Gefesselter Hubschrauber Die Erfindung betrifft einen gefesselten
Hubschrauber mit einer bordeigenen, eine Brennkrattmaschine enthaltenden Antriebsanlage,
wobei der Hubschrauber von einer das Lande- bzw. Startgestell und die Fesselseliwinde
sowie die Steuereinrichtung tragenden Bodenstation betrieben wird.
-
Bei derartigen Fluggeräten ist es üblich, den Kraftstoff in Tanks
bzw. Reservebehältern mitzuführen. Der Austausch des Schmierstoffes fUr die Antriebsanlage
wird jeweils zwischen den einzelnen Flugmissionen vorgenommen. Ein gewisser Schmierstoffvorrat
ist in Reservebehältern im Fluggerät untergebracht.
-
Diese Art der Versorgung der Antriebsanlage des Hubschraubers mit
Treib-und Schmierstoff reicht für Flugmissionen, die sich nur über eine kurze Zeitdauer
erstrecken, aus. Soll jedoch der Hubechrauber über einen längeren Zeitraum in der
Luft gehalten werden, z. B. wenn der Hubschrauber als Träger für eine Notsende-
bzw. Empfangsanlage dienen soll, eo ergeben sich eine Reihe von Problemen hinsichtlich
der Versorgung der Antriebsanlage. Der vom Hubschrauber tür sich über längere Zeitdauer
erstreckende Flugmission mitzuführende Treibstoffvorrat bringt eine erhebliche Gewichtszunahme
des Hubschraubers mit sich und es wird zusätzlicher Raum innerhalb des Hubschraubers
für die Treibstofftanks benötigt.
-
Infolgedessen muß eine stärkere Antriebsanlage verwendet und eine
entsprechende Auslegung des Rotore vorgenommen werden. Hinzu kommt, daß tür länger
andauernde Flugmissionen ein erheblicher Schmierstoffvorrat mit einem entsprechenden
System zum Austausch des Schmierstoffes im Hubschrauber untergebracht werden muß.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen gefesselten Hubschrauber so auszubilden,
daß neben der aufzunehmenden Nutzlast nur ein geringer Vorrat an Treib-und Schmierstoff
vom Hubschrauber getragen werden muß und eine ununterbrochene Flugmission über längere
Zeiträume aufrechterhalten werden kann.
-
Erfindungsgemä# ist die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, da# das
Fesselseil Kraft- und Schmierstoftleltungen zur Versorgung der Antriebsanlage des
Hubschraubers enthält. Es wird damit vermieden, daß der Hubschrauber die Treibstoffmenge
mitführt, die für die gesamte Flugmission zum Betrieb der Antriebsanlage erforderlich
ist. Dadurch ergibt sich eine wesentliche Gewichts-i und Raumersparnis. Die Zuleitung
des Schmierstoffes während des Fluges in Verbindung mit der Treibstoffzuführung
erlaubt, den Hubschrauber aber längere Zeiträume ununterbrochen in der Luft zu halten.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen. daß
die Kraft und Schmierstoffleitung mittels einer Überleitungseinrichtung je an eine
mit der Seiltrommel rotierende und über die Seiltrommel zum Fluggerät führende Leitung
angeschlossen ist. Die Überleitungseinrichtung erlaubt Treib- und Schmier Stoff
ständig in das Fesselseil einzuleiten und zwar in jeder Ausfahrhöhe des Hubschrauber
s.
-
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung dargestellt.
-
Fig. 1 zeigt das Fluggerät in Verbindung mit dem Aufnahmeraum in Seitenansicht,
wobei die ausgefahrene Stellung des Fluggerätes strichpunktiert angedeutet ist.
-
Fig. 2 zeigt eine Ansicht von oben gemäß Fig. 1.
-
Fig. 3 zeigt in einer Seitenansicht das Fluggerät und den Aufnahmeraum
in Verbindung mit einem Schaltschema für die Antennenspeisung.
-
Fig. 4 zeigt in einem Ausschnitt aus Fig. 1 im Längsschnitt die Fesselseilwinde
in vergrößertem Maßstab.
-
Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch das Fesselseil.
-
In Fig. 1 bis 3 ist beispielsweise ein als Hubschrauber ausgebildetes
Fluggerät dargestellt, das einen rotationssymmetrisch ausgebildeten tonnenförmigen
Rumpf aufweist und das an seiner Oberseite den Rotorkopf mit der Rotornabe und den
Rotorblättern trägt. Es ist dabei vorgesehen, daß im Fluggeräterumpf eine Antriebseinheit
für den Antrieb der Rotorblatter 35 angeordnet ist, die aus einer Gasturbine und
einem daran angeschlossenen Gebläse besteht. Es ist dabei ferner vorgesehen, daß
die Rotorblätter durch Strahlreaktion angetrieben werden, wobei zu diesem Zweck
an den Rotorblattenden Schubdüsen 41 vorhanden sind.
-
In der Zeichnung ist mit 1 die Erdoberfläche und mit 2 das Erdreich
bezeichnet, ;n das ein Aufnahmeraum 3 für die Unterbringung des Fluggerätes 10 eingearbeitet
isti Die Öffnung für den Aufnahmeraum 3 ist von einer Böschung 4 umgeben, in welche
ein Abschlußdeckel 5 eingesetzt ist, dessen äußere Form der der Böschung angepaßt
ist und der zum Abschluß des Aufnahmeraumes 3 filr das Fluggerät 10 dient. In die
Bodenfläche des Aufnahmeraumes 3 ist eine Hubvorrichtung 12 eingelassen, die aus
einer Hubsäule 12' und einem entsprechenden Druckzylinder besteht, wobei die Hubsäule
12' mittels eines Druckmediums aus-bzw. einfahrbar vorgesehen ist. Die Hubvorrichtung
12 ist an eine Versorgungsanlage a angeschlossen. Die Hubsäule 12' weist an ihrem
oberen Ende eine Trägerplatte 13 aut, duf die aus Kunststoff gebildete Stützen 14,
welche das Traggestell für die Fesselungseinrichtung und das Lande- bzw. Startgestell
des Fluggerätes 10 tragen, aufgesetzt sind. Am freien Ende der Stützen 14 ist ein.
Aufnhameplattform 15 befeptigt die die Seilwinde 18 mit der zugehörigen Lagerung
und das Start-bzw.
Landegestell 30 des Fluggerätes 10 aufnimmt.
Mit 30 ist ein Gestell bezeichnet, das eine trichterförmlge Ausnehmung aufweist,
in die das Fluggerät 10 mit seinem entsprechend ausgebildeten unteren Teil eingeführt
werden kann, Die Seilwinde besitzt zwei Lagerböcke, die zur Aufnahme der Seiltrommelwelie
21 mit der auf der Welle befestigten Seiltrommel 22 dienen. Ferner ist noch der
Antriebsmotor für den Antrieb der Seiltrommel 22 auf der Aufnahmeplattform 15 angeordnet,
wobei die Übertragung des Antriebes auf die Seiltrommel hier nicht näher beschrieben
ist. Die Kraft-und Schmierstoffleitungen sind dabei von der Versorgungsanlage zum
Grund des Aufnahmeraumes 3 und von da zur Seiltrommel geführt, was später noch näher
erläutert ist.
-
Im Fluggeräterumpf 32 ist die Antriebsanlage 38 in Form eines Gasgenerators
angeordnet, der zum Antrieb eines Gebläses dient. Die Druckluft wird dabei über
Gasführungsrohre 39 zu den Blattspitzen der Rotorblätter 35 und damit zu den Schubdüsen
41 geführt. Die Antriebsanlage wird dabei von der Bodenstation aus mit Treibstoff
und Schmiermittel vereorgt. Mit F ist ferner der Fes.eipunkt für die Anlenkung des
Fesselseiles am Fluggeräterumpf 32 bezeichnet, während S den Schwerpunkt des Fluggerätes
anzeigt.
-
Im Aufnahmeraum 3 ist außer der Versorgungsanlage 9 auch die Versorgungsanlage
50 für die Antriebseinrichtung des Fluggerätes 10 untergebracht, die aus einem Kraftstoffbehälter
53, einem Schmierstoffbehälter 54 und zugehörigen Kraft -stoff- bzw. Schmierstoffpumpen
53' bzw. 54', sowie entsprechenden Zuleitungen 55 bzw. 56 besteht. Die Zuleitungen
55 und 56 sind dabei In Form nebeneinanderliegender Leitungsteile verlegt.
-
Wie Ffg. 4 erkennen läßt, weist die Seiltrommelwelle 21 eine axiale
Bohrung 110 auf die in eine BohrUng 111 größeren Durchmessers übergeht. An die
Bohrung
110 schließt ein Leitungsschlauch 56' an und ist an dieser befestigt.
-
Konzentrisch zum Schlauch 56' ist ein weiterer Schlauch 55' innerhalb
der Seiltrommel 22 angeordnet, der an den erweiterten Teil 111 der axialen Bohrung
anschließt und an dieser befestigt ist. Die Leitungen 55' und 56'liegen somit in
Form einer Koaxialleitung ineinander. Für die Überleitung des Schmiermittels und
des Kraftstoffes von den Leitungen 55 bzw. 56 auf die rotierende Seiltrommel 22
und damit zu den Anschlußleitungen 55' und 56' ist auf der Seiltrommelwelle 21 ein
feststehendes Anschlußstück 112 gelagert. Das Anschlußstück 112 weist radiale Bohrungen
114 und 115 tllr den Anschluß der Leitungsteile 55 und 56 und deren Befestigung
am Anschlußstück 112 auf. Die Bohrungen 114 und 115 münden je in eine Ringnut 118
bzw. 119 in der Seiltrommelwelle 21. Die Ringnut 118 steht dabei über radiale Bohrungen
120 mit der axialen Bohrung 111 und die Ringnut 119 über radiale Bohrungen 121 mit
der axialen Bohrung 110 In Verbindung. Durch Abdichtungsmittel 125 zwischen dem
Anschlußstück 112 und der Seiltrommelwelle 21 sind die Ringnuten gegeneinander und
nach außen abgedichtet. In der gleichen Weise können auch weitere erforderliche,
jedoch hier nicht dargestellte Hydraulikleitungen zur Seiltrommel geführt werden.
Für elektrische Leitungen kann eine Schleifkontaktübertragung zwischen dem relativ
drehenden Teil 21, 22 und dem feststehenden Teil 112 der Seilwinde vorgesehen werden.
-
In Fig. 5 ist das Fesseleeil 28 im Querschnitt dargestellt. Die beiden
ineinanderliegenden Zuführungsleitungen 55' und 56' für die Zuführung des Schmierstoffes
und des Kraftstoffes sind umgeben von Stahldrähten 130, die sich in Längsrichtung
der Leitungen 55' und 56' erstrecken und zur Übertragung der Zugkraft dienen. Den
äußeren Mantel des Fesselseiles 28 bildet ein Kupfer- oder Bronzegeflecht 131, welches
die eigentliche Antennenleitung darstellt. Die Stahldrähte 130
stnd
an der Seiltrommel 22 befestigt und das gleiche trIfft auch auf das Kupfer-bzw.
Bronzegeflecht 131 zu. Die Befestigung ist dabei in üblicher Weise vorgenommen.
-
Die Wirkungsweise der Austlihrung ist wie nachfolgend beschrieben.
-
Nimmt das Fluggerät 10 und damIt die Hubvorrichtung mit der Seilwinde
18 und dem Landegestell 30 die in Fig. 1 dargestellte eingefahrene Position im Aufnahmeraum
3 ein, so ist der Abschlußdeckel 5 in seiner Schließstellung. Nach Öffnen des Abschlußdeckels
5 mittels der Öffnungshydraulik 6, 9 wird die Hubvorrichtung 12 betätigt und das
Fluggerät zusammen mit der Seilwinde und dem Startgestell 30 In Ausfahrstellung
gebracht, wie sie in Fig. 1 strichpunktiert angedeutet ist. In dieser Stellung werden
die im eingefahrenen Zustand des Fluggerätes 10 parallel zur Fluggerätehochachse
gefalteten Rotorblätter 35 durch den Antrieb über die Antriebseinrichtung 38 infolge
der dabei auftretenden Fliehkräfte in die entfaltete Stellung übergeführt. Das Fluggerät
10 kann nunmehr durch Abspulen des Fesselseiles 28 von der Seilwinde 18 zum Aufstieg
gebracht werden.
-
Von der Versorgungsanlage 9 wird über die Leitungsteile 55 und 56
Schmier-bzw. Kraftstoff zur Antriebsanlage 38 des Fluggerätes gefördert. Die Leitungsteile
55 und 56 sind mittels der Überleitungseinrichtung 102 an der Fesselseilwinde 18
an die Leitungsteile 55' lzw. 56' angeschlossen. Infolgedessen, daß der Antriebsanlage
des Hubschraubers während des Fluges über das Fesselseil ständig Treib- und Schmierstoff
zugeführt wird, kann der Hubschrauber ohne Unterbrechung über einen langen Zeitraum
in der Luft gehalten werden. Ferner wird eine wesentliche Gewichtsersparnis erreicht;
da der Treib- und Schmierstoff nicht in Tanks und Reservebehältern vom Fluggerät
mitgeführt zu werden braucht.