DE177957C - - Google Patents

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DE177957C
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nitrocellulose
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threads
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solvent
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F2/00Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
    • D01F2/24Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives
    • D01F2/26Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives from nitrocellulose

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 296. GRUPPE
A. LUMIERE et ses Fils in LYON-MONTPLAISIR, Frankr.
Bekanntlich gibt es zwei Wege, um die aus Nitrocelluloselösungen unter Druck durch feine öffnungen hindurchgepreßten Fäden zum Erstarren zu bringen. Der eine Weg besteht darin, daß man den aus der Düse austretenden feuchten Faden zu. den Aufwickelvorrichtungen auf einem möglichst langen Weg durch den Luftraum führt, der andere dagegen darin, daß man den Faden mit solchen Flüssigkeiten in Berührung bringt, welche ihn zum sofortigen Erstarren bringen. Hierzu wurde in den meisten Fällen Wasser verwendet oder auch Petroleum, Benzin, Chloroform, öl und dergl. mehr.
ig Der erste dieser beiden Wege hat den großen Nachteil, daß durch Verdunstung große Mengen des Lösungsmittels verloren gehen, und daß in den Fabriksälen eine der Gesundheit der Arbeiter unzuträgliche, in hohem Grad explosions- und feuergefährliche Atmosphäre geschaffen wird. Außerdem aber ist die Erstarrung abhängig von der Temperatur, der Bewegung und dem Feuchtigkeitsgehalt der Luft, so daß, da diese Faktoren großen Schwankungen unterliegen, nur sehr ungleichmäßige Fäden erzeugt werden können. Außerdem reißen die unter der Spannung der Aufwickelvorrichtung stehenden Fäden häufig und behalten die ihnen durch die Düse gegebene Stärke und Gestalt nicht bei. Dieser große Nachteil wird auch durch das zweite Verfahren nicht beseitigt, denn die bisher .in Vorschlag gebrachten Flüssigkeiten rufen nur eine oberflächliche Erstarrung des Fadens 35
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hervor und verändern infolgedessen seine Gestalt und Stärke, was sich insbesondere bei der Herstellung von künstlichem Roßhaar, welches aus starken, nur langsam trocknenden und brüchigen Fäden besteht, sehr unangenehm bemerkbar macht. Die Erzeugung von z. B. breiten Bändern aus Nitrocelluloselösungen ist deshalb aus diesen und noch vielen anderen damit zusammenhängenden Gründen schon gar nicht durchführbar.
Alle diese Mißstände werden durch das vorliegende Verfahren beseitigt. Es besteht darin, daß man den aus der Düse austretenden Faden mit einer Flüssigkeit in Berührung bringt, welche aus einem beliebigen Lösungsmittel für.Nitrocellulose unter Zusatz' solcher Mengen anderer Flüssigkeiten bereitet wird, daß das Lösungsmittel sein Lösevermögen für Nitrocellulose gerade verliert. Eine solche Flüssigkeit ist z. B. mit 5 bis 8 Prozent Wasser versetzter Methylalkohol, der für sich, d. h. ohne Wasserzusatz, bekanntlich ein vorzügliches Lösungsmittel für Nitrocellulose ist, dagegen nach dem Zusatz der erwähnten geringen Wassermenge auf Nitrocelluloselösungen ausfällend wirkt. Ebenso verhalten sich andere Lösungsmittel, z. B. reiner oder denaturierter Alkohol, Alkoholäthergemische, Äther, Aceton, Essigsäure, wenn ihnen andere Stoffe, wie Wasser, Säuren, Alkalien oder dergl., nur in solchen Mengen zugesetzt werden, daß dadurch das Lösungsvermögen der zuerst genannten Flüssigkeiten für Nitrocellulose gerade aufgehoben wird. Bringt man den aus
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der Düse austretenden Faden mit solchen Flüssigkeiten zusammen, deren spezifisches Gewicht zudem annähernd gleich demjenigen des Nitrocellulosefadens ist, so wird der 5. Faden sofort zum Erstarren gebracht, ohne daß die ihm durch die Düse gegebene Stärke oder Gestalt auch nur im geringsten verändert wird. Man ist daher in der Lage, sehr gleichmäßige Fäden und selbst Bänder aus Nitrocellulose zu erzeugen, und erleidet keine Verluste an Lösungsmittel, da dieses von der Flüssigkeit, mit welcher der Faden in Berührung kommt, zurückgehalten wird und daraus durch fraktionierte Destillation wiedergewonnen werden kann.
Es muß unbedingt darauf geachtet werden, daß dem Nitrocelluloselösungsmittel nur solche Mengen anderer Stoffe zugesetzt werden, daß dadurch sein Lösungsvermögen für Nitrocellulose gerade aufgehoben wird; Zusätze in größeren Mengen haben die obenerwähnten Nachteile.
Am besten bedient man sich zur Durchführung dieses Verfahrens einer Vorrichtung, welche in der beiliegenden Zeichnung in Fig. 1 teilsweise in Ansicht, teilweise im senkrechten Schnitt dargestellt ist.
Die gereinigte Nitrocelluloselösung wird aus einem in der Zeichnung nicht dargestellten Sammelbehälter unter entsprechendem Druck durch eine Rohrleitung α geführt. Diese ist in Abständen mit einer Anzahl von Absperrorganen b ausgestattet, an die sich eine entsprechende Anzahl von an ihrem Ende mit Düsen d, e versehenen Rohrleitungen anschließen. Die Düsen münden entweder direkt in einen Fällbehälter f oder liegen oberhalb oder auch innerhalb einer Reihe in dem Deckel des Behälters f vorgesehener Stutzen. Werden die Hähne b geöffnet, so tritt aus der Rohrleitung a die Nitrocelluloselösung unter Druck durch die Leitungen c und die Düsen d, e hindurch, und der aus den letzteren austretende Faden gelangt in den z. B. mit 85 bis cjogradigem, denaturiertem Alkohol gefüllten Behälter f, woselbst der Faden sofort erstarrt und sich, wie dies aus Fig. ι hervorgeht, auf den Boden des Behälters, ohne irgendwelche Streckungen zu erfahren, spiralförmig auflegt, was nur deshalb möglich ist, weil das spezifische Gewicht der den Behälter/" füllenden Flüssigkeit demjenigen des Fadens annähernd gleich ist, während bei Anwendung von Wasser der Faden sich nur auf dessen Oberfläche auflegt und, damit die Fäden nicht zusammenkleben, sofort entfernt werden muß.
Die den Behälter f füllende Flüssigkeit ist in fortwährender Zirkulation begriffen; sie wird in den Behälter durch die Zuleitung g eingeführt und durch die Ableitung h abgeleitet. Von Zeit zu Zeit wird die Beschaffenheit der Flüssigkeit durch Stichproben festgestellt; etwaige Änderungen werden ausgeglichen. Sobald die Fäden den Behälter / ausfüllen, werden die Hähne b geschlossen, die Düsen d, e bezw. die mit ihnen verbundenen Leitungen entfernt und in die im Deckel des Apparates/ vorgesehenen Stutzen gerade oder knieförmig gebogene Führungsstücke e' (Fig.-2 und .3) eingesetzt. Durch diese werden die Fäden hindurchgeführt. Dann beginnt die Aufwickelarbeit, wobei man die ■ in der Spinnerei üblichen Aufwickelvorrichtungen verwendet. Diese Aufwickelarbeit ist eine leichte, weil die Fäden von gleichmäßiger Beschaffenheit und Stärke sind. Durch die Führungsstücke wird auch jedes Mitreißen der den Behälter f füllenden Flüssigkeit vermieden. Der Durchmesser der Führungsstücke entspricht nämlich ungefähr der Stärke der Fäden, kann aber auch kleiner sein, so daß nur diese hindurchtreten können.
Aus der in dem Behälter f enthaltenen Flüssigkeit kann das Lösungsmittel durch fraktionierte Destillation wiedergewonnen werden. Verluste an Lösungsmittel können auch dadurch vermieden werden, daß man die Fäden in bekannter Weise einer methodischen Waschung mit Wasser unterwirft, indem man sie eine Reihe von mit Wasser gefüllten Gefäßen durchlaufen läßt. In dem Wasser ver-. bleibt das Lösungsmittel; es kann durch fraktionierte Destillation wiedergewonnen werden.
Die mit Wasser gewaschenen Fäden werden hierauf in der üblichen Weise weiter behandelt, und zwar getrocknet, zugerichtet, denitriert usw.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Cellulosefäden aus Nitrocelluloselösungen, welche unter Druck durch feine Öffnungen hindurchgepreßt und mit den Faden zum sofortigen Erstarren bringenden Flüssigkeiten in Berührung gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß als Fällmittel die bekannten Lösungsmittel für Nitrocellulose verwendet werden, nachdem ihnen Wasser oder andere geeignete Stoffe in solchen Mengen zugesetzt sind, daß dadurch ihr Lösungsvermögen für Nitrocellulose gerade aufgehoben ist.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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FR (1) FR361960A (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE970677C (de) * 1948-11-27 1958-10-16 American Viscose Corp Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden aus acrylnitrilhaltigen Polymerisationsprodukten

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE970677C (de) * 1948-11-27 1958-10-16 American Viscose Corp Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden aus acrylnitrilhaltigen Polymerisationsprodukten

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FR361960A (fr) 1907-01-11

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