DE1779404B1 - Verfahren zum herstellen eines hohlkoerpers aus thermoplasti schem kunststoff durch blasform - Google Patents

Verfahren zum herstellen eines hohlkoerpers aus thermoplasti schem kunststoff durch blasform

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Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Hohlkörpers aus thermoplastischem Kunststoff durch Blasformen, wobei ein rohrförmiger Vorformling in plastischem Zustand zwischen die geöffneten Formhälften einer Hohlform mit Ausnehmungen der gewünschten Gestalt des Hohlkörpers gebracht und bei geschlossenen Formhälften durch ein unter einem Blasdruck stehendes Druckmittel bis zur Anlage an die Innenwandung der Hohlform ausgedehnt bzw. ausgeweitet wird und wobei vor dem Anwenden des Blasdruckes ein geringerer Druck zum Einwirken gebracht wird.
  • Bei der Herstellung von Hohlkörpern aus Kunststoff, wie Polyäthylen od. dgl., besteht dann, wenn die Hohlkörper entlang ihres offenen Abschnittes mit gewinde- oder kappenartig ausgebildeten Nocken versehen werden sollen, mittels welcher durch Aufbringen eines Deckels der Hohlkörper verschließbar ist, eine Schwierigkeit in der Erzielung der hierfür erforderlichen Genauigkeit. Obwohl bei der Herstellung von Hohlkörpern, wie etwa Flaschen od. dgl. aus Kunststoff durch Blasformen im allgemeinen keine hohe Genauigkeit gefordert ist, muß der Genauigkeitsgrad für die Gewindeabschnitte oder andere dem Verschließen eines Behälters dienende Hilfsmittel verhältnismäßig groß sein. Da es sich bei den herzustellenden Hohlkörpern um Massenprodukte hoher Stückzahl handelt, ist es darüber hinaus von großer Bedeutung, das Verfahren zur Herstellung derartiger Massenprodukte auf eine möglichst geringe Anzahl einzelner Verfahrensschritte zu beschränken, wobei insbesondere Nachbehandlungsvorgänge zu vermeiden sind.
  • Bei der Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplastischem Kunststoff mit während des Ausformvorganges an dem Behälter angeformten Verschlußmitteln, wie beispielsweise Gewinde zur Aufnahme eines Deckels, ist es bereits bekannt, den mit dem Gewinde versehenen Halsteil des Behälters zunächst durch Spritzformen herzustellen. Hierbei wird plastischer Kunststoff zwischen einem Hohldorn und einem Halsformteil im Spritzgußverfahren eingebracht und dieser Formling zum Bilden eines daran anschließenden rohrartigen Rohlings aus der Vorrichtung herausgezogen, um nachfolgend zur abschließenden Formung des Behälters einem Blasformverfahren unterworfen zu werden.
  • Abgesehen davon, daß dieses bekannte Verfahren einen verhältnismäßig komplizierten mechanischen Aufbau einer entsprechenden Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens bedingt, ist hierbei auch eine sorgfältige Synchronisierung der einzelnen Bewegungsabläufe, beispielsweise des Dorns und der Spritzgußvorrichtung, erforderlich, wenn man kontinuierlich und mit entsprechend hoher Produktivität arbeiten will.
  • Auch ist das sogenannte Strangpreßverfahren zur Herstellung eines kontinuierlichen Kunststoffrohres um einen Dorn bekannt, wobei im Zusammenhang hiermit ein Preßformen des mit Gewinde versehenen Teiles des Halses des Hohlkörpers um den Dorn herum erfolgt, während der übrige Behälterteil durch Blasformen hergestellt wird. Dieses bekannte Verfahren ist insbesondere deshalb nachteilig, weil das Preßformen zwischen zwei beweglichen Formteilen meist zur Bildung einer Kunststoffnaht quer über das auszuformende Gewinde führt, so daß ein Nachbehandeln unumgänglich wird.
  • Weiter ist ein Verfahren zur Herstellung von Hohlkörpern aus thermoplastischem Kunststoff bekannt, bei welchem ein Rohr des plastischen Materials durch Extrudieren hergestellt wird und das offene Ende dieses Rohres durch ein Luftzuführungsrohr gezogen wird, um anschließend diese Anordnung innerhalb einer mehrteiligen Blasform durch Druckbeaufschlagung zu dem gewünschten Behälter zu verformen.
  • Das Aufblasen des Behälters beginnt dabei während die Form sich noch in ihrem geöffneten Zustand befindet. Der den Hals des Hohlkörpers formende Ringteil wird vor dem Blasen geschlossen, und das Aufblasen hat keinerlei Einwirkung auf die Ausbildung des Behälterhalses, da die Halsform fest um das Luftzuführungsrohr gepreßt wird, bevor Druckluft eingelassen wird. Damit wird während des anfänglichen Blasens der Formling bei geöffneter Form ausgedehnt und tritt nicht mit der Form in Kontakt, da diese erst später geschlossen wird und somit eine gleichmäßige Dehnung des Formlings während des Formvorganges nicht sichergestellt werden kann.
  • Schließlich ist noch bekannt ein Verfahren zum Herstellen von Hohlkörpern aus organischem thermoplastischem Kunststoff unter Verwendung einer Hohlform, in die ein schlauchartiger, einseitig geschlossener Vorformling eingebracht und in plastifiziertem Zustand durch ein Druckmittel aufgeblasen und dann durch Abkühlung innerhalb der Form verfestigt wird, wobei die plastifizierte Kunststoffmasse in Gestalt des schlauchartigen Vorformlings unmittelbar aus der Schlauchpresse in die Form eingespritzt wird und wobei der Vorformling vor dem Aufblasen an einem Ende verschlossen wird. Gemäß diesem Verfahren ist es nicht neu, bei der Herstellung eines Hohlkörpers aus thermoplastischem Kunststoff durch Blasformen vor dem Anwenden eines unter Blasdruck stehenden Druckmittels einen geringeren Druck auf den Hohlkörper zur Einwirkung zu bringen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Anwendung eines zweistufigen Blasformverfahrens so zu verbessern, daß bei der Herstellung von Hohlkörpern mit mit Gewinde od. dgl. versehenen Verschluß abschnitten diese Verschlußabschnitte mit großer Genauigkeit und ohne das Erfordernis einer Nachbehandlung zusammen mit dem Hohlkörper hergestellt werden können.
  • Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß das Einwirken des geringeren Druckes bei geschlossenen Formhälften erfolgt und dabei wenigstens ein Teil des Vorformlings bis zur Anlage an die Innenwandung der Hohlform ausgedehnt wird und daß der anschließend ausgeübte Blasdruck zumindest teilweise aus Strömungsmitteldruck besteht.
  • In diesem Zusammenhang ist es von Bedeutung, daß durch den geringeren Druck der Endabschnitt des Gegenstandes zumindest teilweise geformt und danach der hierdurch in seiner richtigen Lage gehaltene Vorformling ausgedehnt bzw. aufgeweitet wird.
  • Indem nach dem Verfahren der Vorformling anfänglich nur an einem Ende erfaßt und einer Blasstufe mit niedrigerem Druck unterworfen wird, kann die Herstellung von Hohlkörpern der eingangs genannten Art wesentlich verbessert werden. Die mit geringerem Druck arbeitende erste Blasstufe paßt das freie Ende des Vorformlings entlang des Halsabschnittes ausreichend in die Form ein und dehnt den Vorformling im übrigen nur wenig aus, schafft aber dennoch einen ausreichenden Hohlraum für die nachfolgende Blasstufe mit hohem Druck. Dadurch, daß die Wandungen des Vorformlings in der Hochdrnckblasstufe ausreichend weit von dem Strömungsmittelstrahl entfernt sind, wird eine örtliche Ausdehnung an einem Ende und eine damit verbundene ungleiche Materialverteilung innerhalb der Wandung des Formlings verhindert.
  • Besonders vorteilhaft ist es bei dem neuen Verfahren, daß die mit Gewinde oder anderen Verschlußmitteln versehenen Behälterabschnitte keiner Nachbehandlung unterworfen werden müssen, da keinerlei Grat oder andere Spritznähte auftreten. Da sämtliche Bereiche des Halses des Hohlkörpers durch Formflächen gehalten werden, sorgt die Verwendung des sich bewegenden Blasdorns für eine genaue Kontrolle und Maßgebung des Innendurchmessers des Halses des herzustellenden Behälters bzw. Hohlkörpers. Durch weitere Zuführung des Blasmittels während des Herausziehens des Blasdorns wird eine erhebliche Blasmittelmenge durch den Hohlkörper und aus seinem Hals abschnitt herausgedrückt, wobei der Luftstrom die Innenteile des Hohlkörpers überstreicht, die auf Grund ihrer größeren Maße besonders langsam abkühlen. Die vorteilhafte Kühlung der herzustellenden Hohlkörper wird der Reihe nach zunächst durch Konvektion während der ersten Blasstufe nachfolgend durch Wärmeleitung, und zwar dann, wenn die Flächen der Form die gesamte Außenfläche des zu blasenden Hohlkörpers berühren und der Blasdorn die Innenfläche des unteren Abschnittes des Vorformlings gegenüber den im Hals desselben gebildeten Gewindegängen berührt und schließlich durch Konvektion erfolgt, sobald der Blasdorn zufolge des Herausziehens das unter hohem Druck stehende Blasmedium ausströmen läßt, wobei dieses als Kühlmittel über den gesamten Hals abschnitt des Hohlkörpers hinwegstreicht.
  • Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der Zeichnungen in einer Ausführungsform beschrieben.
  • Es zeigt F i g. 1 einen Schnitt durch eine Ringdüse zum Herstellen eines rohrförmigen Vorformlings, Fig. 2 einen Schnitt gemäß Fig. 1 in Bereitschaftsstellung zur Übergabe eines Rohrabschnittes, F i g. 3 einen Schnitt durch die Vorrichtung mit den Formhälften, dem Vorformling und dem Blasdorn, Fig. 4 bis 8 eine Darstellung der verschiedenen Stufen des Verfahrens bei unterschiedlichen Stellungen des Blasdornes, F i g. 9 einen vergrößerten Teilschnitt durch den Schließ- und Formmechanismus für die Verschlußfläche des herzustellenden Hohlkörpers und F i g. 10 einen Teilschnitt durch einen Hohlkörper.
  • Gemäß F i g. 1 besitzt eine Ringdüse 10 eine ringförmige Austrittsöffnung 12, durch die ein plastisches organisches Kunststoffmaterial, beispielsweise Polyäthylen, in Form eines nahtlosen Rohres 14 in bekannter Weise stranggepreßt wird.
  • Wie in F i g. 2 gezeigt, kann, nachdem ein Rohrabschnitt der erforderlichen Länge, die in jedem Falle größer als diejenige des endgültigen Hohlkörpers ist, als Vorformling20 unmittelbar unterhalb der Austrittsöffnung 12 von Greifern 16 erfaßt ist, eine Schneidklinge 18 zum Abtrennen des Vorformlings 20 quer über die Unterseite der Ringdüse 10 geführt werden.
  • Der Vorformling 20 wird, wie in F i g. 3 gezeigt, nachfolgend zwischen zwei geöffneten, aufeinanderpaßbaren Formhälften 22, 24 so angeordnet, daß seine untere Endkante in unmittelbarer Nähe eines in senkrechter Richtung verstellbaren Zentrierringes 26, der mit Hilfe eines Teiles 28 gehalten wird, liegt.
  • Durch Bewegen der Formhälften22, 24, beispielsweise mittels Druckzylinder30 in die geschlossene Stellung, wird der Vorformling 20 an seinem oberen Ende unmittelbar unterhalb der Greifer 16 fest zusammengepreßt und abgedichtet.
  • Unterhalb des Zentrierringes 26 und axial zu diesem ist ein Blasdorn 32 mit einem konischen Einführteil 34 und einem Schaft 36 angeordnet. Der Schaft 36 erweitert sich an einem Absatz 38 zu einem Absclmitt 40 des Blasdornes 32, wobei der Zentrierring 26 mittels des Absatzes 38 in seine endgültige Formstellung bewegbar ist. Der Blasdorn 32 ist in einer Lagerung 42 verschiebbar angeordnet und kann mit Hilfe eines Druckzylinders 44 betätigt werden, dessen Kolbenstange 46 an dem Abschnitt 40 des Blasdornes 32 befestigt ist. Der Druckzylinder 44 wird über mit von Hand betätigbaren Ventilen 52, 54 versehene Luftleitungen 48 und 50 mit Preßluft gespeist.
  • In den Blasdorn 32 ist bis zur Spitze 60 eine Bohrung 56 eingebracht. Eine Mehrzahl von Querbohrungen 58 sind in dem Einführteil 34 vorgesehen, die um den Außenumfang herum in gleichem Abstand voneinander angeordnet sind, wobei sie in mehreren in Längsrichtung des Einführteiles 34 voneinander getrennt angeordneten Querschnitten liegen. Die Bohrung 56 für die Luftzufuhr endet in einem Anschlußstück 62 des Blasdornes 32, an welches eine Druckleitung 64 angeschlossen ist, die mit einem von Hand betätigbaren Ventil 66 versehen und an eine Druckmittelquelle, beispielsweise an eine Preßluftquelle, angeschlossen ist.
  • Wie in den F i g. 4 bis 9 gezeigt, besitzen die beiden Formhälften 22, 24 je eine im wesentlichen gerade, den Hals des auszuformenden Hohlkörpers bildende Formfläche 68 (F i g. 9). Im Ausführungsbeispiel sollen Gewindegänge 70 in den Hals abschnitt des Hohlkörpers eingebracht werden. Am unteren Ende des Hals abschnittes jeder Formhälfte 22, 24 ist eine waagerecht verlaufende Fläche 72 und schließlich eine dazu senkrecht verlaufende Fläche 74 vorhanden, durch die eine rechteckige Ausnehmung gebildet wird. Ein weiterer Absatz wird von der senkrecht verlaufenden Fläche 74 ausgehend von einer waagerechten Formfläche 76 und der senkrechten Fläche 78 geschaffen, die an einer Außenfläche 80 endet. Auf diese Weise begrenzen die Formhälften 22 und 24 in geschlossenem Zustand einen ersten ringförmigen Raum 82, der die Abdichtungsfläche des Hohlkörpers formt, und einen zweiten äußeren ringförmigen Raum 84, der den Zentrierring 26 aufnimmt.
  • Gemäß F i g. 4 ist der Außendurchmesser des Vorformlings 20 so gewählt, daß bei geschlossenen Formhälften 22, 24 normalerweise zwischen dessen Außenwand 86 und der Formfläche 68 ein kleiner Raum vorhanden ist und sich die Innenfläche 88 des Zentrierringes 26 in einem Abstand außerhalb der Innenwand 90 des Vorformlings 20 befindet. Vorteilhafterweise ist die Oberseite des Zentrierringes 26 in geringem Abstand unterhalb der Formfläche 76 angeordnet, so daß die Stirnfläche des Vorformlings 20 ebenfalls in einem Abstand unterhalb der Formfläche 76 angeordnet ist. Eine derartige Anordnung ist beim Formen einer mit einem Gießrand 98 versehenen Flasche (s. F i g. 10) von Bedeutung.
  • Nachdem die untere Stirnfläche des Vorformlings 20 oberhalb und in unmittelbarer Nähe des Zentrierringes 26 angeordnet ist und normalerweise unmittelbar nach dem Schließen der Formhälften 22, 24 wird der Blasdorn 32 durch Lufteinlaß in den Druckzylinder über die Luftleitung 50 aus seiner in F i g. 3 dargestellten Lage in die Ausgangsblasstellung nach Fig. 4 bewegt. In der Stellung nach Fig. 5 befinden sich die Querbohrungen 58 gegenüber den Rillen oder Gewindegängen 70 des Halsteiles der Form. Während der Blasdorn 32 in die in F i g. 5 dargestellte Lage bewegt wird, oder unmittelbar nach Erreichen dieser Lage wird ein unter Druck stehendes Strömungsmittel, vorzugsweise Preßluft, bei einer Temperatur, die unterhalb derjenigen des Vorformlings 20 liegt, durch die Querbohrungen 58 und die Öffnung in der Spitze 60 ausgebracht, wobei der Vorformling 20 anfänglich aufgeweitet wird und infolge des durch die Querbohrungen 58 strömenden Druckmittels und des damit ausgeübten radialen Druckes die Gewindegänge 70 der Formfläche 68 in den Vorformling 20 gepreßt werden.
  • Bei sich in der Stellung nach F i g. 5 befindendem Blasdorn 32 ist das Innere des Vorformlings der Außenatmosphäre ausgesetzt und die anfänglich in ihn eingebrachte Luft kann zwischen dem Einführungsteil 34 des Blasdorns 32 und der Innenfläche 88 des Zentrierringes 26 hindurch nach außen entweichen. Auf diese Weise hat die anfängliche Ausdehnung des Rohrstückes durch die zirkulierende Kühlluft auf das innere Segment der Innenwand 90 des Vorformiings zusätzlich eine Kühlwirkung.
  • Der Druck des anfänglich aus dem Blasdorn 32 ausgebrachten Strömungsmittels kann in Abhängigkeit von der Temperatur und der Dicke des Vorformlings 20 unterschiedlich sein. Wesentlich ist jedoch, daß der Druck nicht zu hoch wird, da durch eine Überdehnung des Abschnitts des Vorformlings 20 hinter dem Halsabschnitt das untere Ende des Vorformlings 20 aus dem Hals abschnitt der Form heraus nach innen gezogen werden kann, da während des anfänglichen Blasvorganges das untere Ende des Vorformlings 20 nicht festgehalten wird. Sofern der Druck jedoch nicht hoch genug ist, wird das Kunststoffmaterial anfänglich nicht in den mit Gewinde versehenen Teil der Form hineingepreßt und somit der Halsabschnitt des Vorformlings 20 nicht gegen die Ausnehmung des oberen Teiles desselben verankert. Hierbei ist es außerdem von Bedeutung, daß sich der anfängliche Blasvorgang über eine verhältnismäßig kurze Zeitspanne erstreckt, damit der unmittelbare Kontakt des Kunststoffes mit der Luft den Kunststoff nicht übermäßig abkühlt, wodurch verhindert würde, daß sich der Kunststoff in einer nachfolgenden Stufe des Verfahrens der Gestalt des Halsabschnittes der Form eng anpassen kann. Somit sind sowohl die Zeitspanne des anfänglichen Blasvorganges als auch die Höhe des verwendeten Druckes für das Verfahren von Bedeutung. Zufnedenstellende Ergebnisse wurden bei Verwendung von Polyäthylen-Formlingen mit einer Wanddicke von etwa 6,35 mm, einer Temperatur zur Zeit des Blasvorganges von etwa 193 bis 2320 C und bei Ver- wendung eines Anfangsluftdruckes, der sich fast augenblicklich von 0 bis 0,35 kg/cm2 auf etwa 1,75 oder 2,1 oder bis 3,5 kg/cm2 erhöhte, erzielt.
  • Nachdem der anfängliche Blasvorgang beendet ist, befindet sich der Vorformling 20 in dem in F i g. 6 dargestellten Zustand, in welchem die Schulterabschnitte 94 des Hohlkörpers im wesentlichen ausgeformt sind, so daß eine weitere Steigerung des Luftdruckes in erster Linie eine seitliche Ausdehnung des Vorformlings 20 bewirkt und ein Herausziehen des Vorformlings 20 aus dem Halsteil der Form verhindert wird. Der gesicherte Vorformling 20 kann nachfolgend mit dem erforderlichen Druck für den endgültigen Formvorgang beaufschlagt werden, der in der Größenordnung von 7 bis 10,5 kg/cm2 liegen kann. Vorzugsweise wird der erforderliche volle Luftdruck innerhalb des Vorformlings 20 erreicht, bevor der Blasdorn 32 in die Stellung gemäß Fig. 6 bewegt ist und bevor der Außenumfang des Blasdornes 32, wie in F i g. 6 gezeigt, die Innenseite des Vorformlings 20 voll berührt und abdichtet.
  • Mit dem Verstellen des Blasdornes 32 aus seiner Stellung nach F i g. 5 in die Stellung nach Fig.6 wird durch die Basis des Einführungsteils 34 und den Schaft 36 die Außenfläche des unteren Abschnitts des Vorformlings 20 von seinem unteren Ende aus nach oben fortschreitend allmählich in die mit Gewinde versehenen Abschnitte der Form hineingepreßt, während überschüssiges Material nach innen gepreßt wird und sich an dem Schulterabschnitt der Form ansammelt, wo es auf Grund des in dem Vorformling 20 herrschenden Druckes radial nach außen gepreßt und verteilt wird. Auf diese Weise kommt der in den F i g. 6 bis 8 dargestellte verdickte Schulterabschnitt 94 zustande.
  • Wenn der Blasdorn 32 den Hals abschnitt der Form annähernd vollständig durchragt, wird die Stirn- oder Abdichtungsfläche 96 des Hohlkörpers geformt, indem auf die Stirnfläche des Vorformlings 20 in zu seiner Längsachse senkrechter und zur Stirnfläche im wesentlichen senkrechter Richtung Druck ausgeübt wird, während gleichzeitig der untere Abschnitt und die Stirnfläche des Vorformlings 20 abgegrenzt und abgekühlt werden. Wie in Fig. 6 gezeigt, füllt der Kunststoff den durch die Ringfläche 92 und die Flächen 72 und 74 der Form abgegrenzten Bereich nicht vollständig aus. Dies beruht auf der Tatsache, daß etwas von dem den unteren Abschnitt des Vorformlings 20 bildenden Material durch den Einführungsteil 34 des Blasdorns 32 hochgeführt wird und somit anfänglich nicht genügend Kunststoffmaterial verfügbar ist, um den durch die Flächen 72 und 74 der Form abgegrenzten ringförmigen Raum 82 auszufüllen. Dies ist jedoch erwünscht, da es die einwandfreie Fertigstellung der Abdichtungsfläche des Hohlkörpers ermöglicht, die dadurch bewirkt wird, daß sich der Absatz 38 des Blasdornes 32 gegen die Unterseite des Zentrierringes 26 und die Ringfläche 92 des Zentrierringes 26 gegen die Formfläche 76 der Form anlegt und so der Endabschnitt 100 des Rohrstückes in den durch den ringförmigen Raum 82 und die Ringfläche 92 des Zentrierringes 26 abgegrenzten Bereich hinein verdichtet wird. Zur gleichen Zeit kühlt durch die Berührung des Innenumfangs des Halsabschnitts des Vorformlings 20 mit den sich nach innen vorbewegenden Flächen des Blasdorns 32 der Kunststoff an dieser Stelle während seines Verdichtens ab, was für die Festigkeit des Halsabschnitts des Hohlkörpers und damit für die Stabilität der Gewindegänge vorteilhaft ist.
  • Je nach Temperatur des Vorformlings 20 und Größe des Endblasdruckes wird der Blasdorn 32 für ein Zeitintervall von etwa 5 bis 30 Sekunden in der Stellung nach F i g. 7 gehalten, um anschließend unter Beibehaltung des Blasmittelstromes herausgezogen zu werden. Sobald das obere Ende des Schaftes 36 des Blasdornes 32 das untere Ende 102 des Halses des Vorformlings 20 freigibt, kann Luft entweichen und der Abkühlvorgang des frisch geformten Hohlkörpers beginnt, bevor der Blasdorn 32 aus seinem Inneren vollständig herausgezogen ist. Dies ist insofern vorteilhaft, als dadurch der Formzyklus verkürzt wird, wobei das Blasmittel als Kühlmedium verwendet wird.

Claims (6)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Herstellen eines Hohlkörpers aus thermoplastischem Kunststoff durch Blasformen, wobei ein rohrförmiger Vorformling in plastischem Zustand zwischen die geöffneten Formhälften einer Hohlform mit Ausnehmungen der gewünschten Gestalt des Hohlkörpers gebracht und bei geschlossenen Formhälften durch ein unter einem Blasdruck stehendes Druckmittel bis zur Anlage an die Innenwandung der Hohlform ausgedehnt bzw. ausgeweitet wird und wobei vor dem Anwenden des Blasdruckes ein geringerer Druck zum Einwirken gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Einwirken des geringeren Druckes bei geschlossenen Formhälften (22, 24) erfolgt und dabei wenigstens ein Teil des Vorformlings (20) bis zur Anlage an die Innenwandung der Hohlform ausgedehnt wird und daß der anschließend ausgeübte Blasdruck zumindest teilweise aus Strömungsmitteldruck besteht.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Hohlform zum Formen des Gegenstandes aus einem den Endabschnitt und einem den Körperteil formenden Teil besteht, dadurch gekennzeichnet, daß durch den geringeren Druck der Endabschnitt des Gegenstandes zumindest teilweise geformt und danach der hierdurch in seiner richtigen Lage gehaltene Vorformling (20) ausgedehnt bzw. aufgeweitet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Endabschnitt des Gegenstandes dessen Hals abschnitt geformt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Halsabschnitt mit einer ungleichmäßigen Außenkontur geformt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Halsabschnitt mit einem Gewinde geformt wird.
  6. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorformling (20) ein offenes Ende aufweist und daß das offene Ende während des Einwirkens des geringeren Druckes zur Außenatmosphäre offengehalten wird und erst bei Anwendung des Blasdruckes zur Außenatmosphäre hin verschlossen wird.
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