DE1778533C3 - Verfahren zur Erzeugung eines Filmes aus thermoplastischem Kunststoff mit einer örtlichen Trübung oder Dunkelung - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung eines Filmes aus thermoplastischem Kunststoff mit einer örtlichen Trübung oder DunkelungInfo
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Description
von der Temperatur, bei der der Film zweiachsig gestreckt worden ist, und von dem Ausmaß der molekularen
Orientierung bzw. der Schrumpfung des Filmes ab. Bei den meisten Harzmischungen reicht eine
Temperatur von etwa 100 bis 200° C vollständig aus.
Die molekulare Orientierung kann aber auch vermindert
oder aufgehoben werden, indem das auf dem Film zu reproduzierende Bild zuerst mit einem
wärmeabsorbierenden Material, wie einer Drucktinte, auf eine wärmereflektierende Fläche aufgetragen
wird. Der Film wird dann auf die als Original dienende Zeichnung aufgelegt und die gesamte Oberfläche
des Filmes sorgfältig mit z. B. einer Infrarot-Lampe erhitzt. Das wärmeabsorbierende Material auf
dem Original erhitzt dann selektiv die Teile der Filmoberfläche, die unmittelbar mit diesem in Berührung
stehen, wodurch die gewünschten Stellen undurchsichtig werden.
Die Reproduktion eines Bildes auf den erfindungsgemäß hergestellten zweiachsig orientierten Filmen
ist auch möglich, indem die gewünschten Flächen des Filmes mit einem Weichmacher für eines der Harze
oder vorzugsweise alle Harze, aus denen der Mehrkomponenten-Film besteht, in Berührung gebracht
werden. Unter der Bezeichnung »Weichmacher« soll hierbei jede chemische Verbindung oder Mischung
verstanden werden, die, wenn sie mit einem zweiachsig orientierten Film — vorzugsweise bei Zimmertemperatur
— in Berührung gebracht wird, in diesem eine solche Freiheit bezüglich der molekularen Bewegung
verursacht, daß es den orientierten polymeren Molekülen ermöglicht wird, in den nicht orientierten
Zustand zurückzukehren. Diese »Weichmacher« oder Plastifizierungsmittel umfassen daher
auch echte Lösungsmittel für die Harzkomponenten, wobei die übliche Unterscheidung zwischen Weichmachern
und Lösungsmitteln auf der Grundlage der Flüchtigkeit im vorliegenden Falle keine Rolle spielt.
Für den vorliegenden Zweck wird auch kein Unterschied zwischen Weichmachern und Pls.stifizierungsmitteln
gemacht.
Die Wahl des Weichmachers oder Lösungsmittels hängt zum großen Teil von dem jeweils verwendeten
Harzgemiscii ab und kann vom Fachmann leicht bestimmt werden.
Geeignete Weichmacher, die für eine Vielzahl verschiedener Harzgemische benutzt werden können,
sind z. B. Aceton, Methanol, Äthanol, Isopropanol, Amylacetat, Rizinusöl, Tricresylphosphat, Dibutylphthalat,
Dioctalphthalat, Methylenchlorid, Chloroform, Trichloräthan, Nitromethan, Dioxan, Pyridin,
Phenol, Bisphenol, Diphenylphosphat, Triphenylphosphat, Benzol, Toluol, Xylol, Butylalkohol. Chlorbenzol,
Dichloräthan, Diäthylamin, Äthylacetat, Äthylacetoacetat, Äthylamin, Benzylalkohol, Cyclohcxan,
Äthylbenzol, Äthyläther, Glycerin, Äthylenglykol, η-Hexan und Methylethylketon.
Der Weichmacher kann auf die Oberfläche des zweiachsig orientierten Filmes z. B. mit einer Feder
oder einem kleinen Pinsel auf dieselbe Weise aufgetragen werden, wie man Drucktinten auf Papier
aufträgt, oder er Vann unter Mitverwendung einer Schablone, durch welche die Flächen des Filmes abgedeckt
werden, die transparent bleiben sollen, aufgesprüht werden.
Gleichgültig ob nun die örtliche Verdunkelung oder Lichtundurchlässigkeit thermisch oder chemisch
herbeigeführt wird, das Endprodukt bleibt im äußeren Aussehen praktisch gleich. In den meisten Fällen ist
das auf und in dem Mehrkomponenten-Film erzeugte Bild mit bloßem Auge leicht erkennbar. Von größerer
Bedeutung dürfte jedoch die Verwendung dieser graphischen Filme als Durchsichtsbilder sein, von
denen das Bild — wie bei Diapositiven — auf eine Bildfläche oder einen Schirm projiziert und vergrößert
werden kann. Infolge ihrer geringen Lichtdurchlässigkeit erscheinen dabei die undurchsichtigen
Teile des Filmes auf der Bildfläche als dunkle Stellen und bilden einen guten Kontrast zu den
durchsichtigen Teilen, welche die Strahlen der Lichtquelle praktisch unbeeinflußt durchlassen.
Die als Ausgangsmaterial verwendeten, nicht orientierten Filme werden wie folgt erhalten, wobei als
geeignete Polymerisate solche verwendet werden, die bei Temperaturen oberhalb ihrer Einfriertemperatur
(Te) normalerweise in einem amorphen, kautschukartigen Zustand vorliegen, miteinander unverträglich,
d. h. nicht ineinander löslich, sind und die bei einer gewissen gemeinsamen Temperatur oder innerhalb
eines gemeinsamen Temperaturbereiches orientierbar sind. Bei der Einfriertemperatur bzw. im Einfrierbereich
unterliegen amorphe Polymerisate einer Zu-Standsänderung aus verhältnismäßig harten, glasähnlichen
Feststoffen zu weichen, biegsamen und kautschukähnlichen Stoffen.
Die Einschränkung, daß die Polymerisate oberhalb 7\, amorph sein müssen, ergibt sich aus der Noiwendigkeit
der späteren biaxialen Orientierung der aus mehreren Komponenten bestehenden Filme. Unter
»amorph« sind dabei jedoch auch noch leicht kristalline Polymerisate zu verstehen, die durch Strecken
molekular orientiert werden können.
Die erfindungsgemäß hergestellten Filme können daher Polymerisate wie z.B. Polystyrol, Poly-\-
methylstyrol, Polyvinylchlorid, Polymethylmcthacrylat, Polyacrylnitril, Polyvinylacetat, Polyoxyäther.
Polyoxymethylen, Polybutadien, cis-Polyisopren.
Polydimethylbutadien, Polyvinylformal, Polyvinylacetal,
Vinylchlorid-Acrylnitril-Mischpolymerisatc, Polyvinylidenchlorid, Polyäthylmethacrylat, Poly-npropylmethacrylat,
Polycarbonate, wie sie durch Umsetzung eines Bisphenols mit Phosgen erhalten wcr-
den, "Poly-*-vinylnaphthalin, Polyvinylpyridin,
Polymethylacrylat, Vinylidenchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisate, Polyvinylbutyral oder Polydichlorstyrol
enthalten. Auch Guttapercha ist brauchbar.
Vorzugsweise wird als einer der beiden nicht miteinander verträglichen Kunststoffe Polystyrol, PoIymethylmethacrylat,
Polyäthylenterephlhalat oder ein Polymerisat von Vinylchlorid verwendet, wobei das
Vinylchloridpolymerisat vorzugsweise ein Mischpoly-
merisat aus Vinylchlorid und Vinylacetat darstellt.
Zur Herstellung der Mehrkomponcnten-Filme werden
zwei oder mehr nicht miteinander verträgliche Harze, die außerdem den oben beschriebenen Temperaturbedingungen
in bezug auf den kautschukähn-
liehen Zustand entsprechen, innig in üblicher Weise miteinander vermischt z. B. durch Erhitzen unter
gleichzeitigem Rühren, durch Lösen in einem gemeinsamen Lösungsmittel und Abdampfen des Lösungsmittels
oder Eintragen der Lösung in ein kein Lösungsmittel darstellendes Fällbad, durch Vermischen
auf beheizten Differentialwalzen oder auch durch einfaches trockenes Mischen von fein zerteilten Teilchen
der einzelnen benutzten Harze. Jedes der Harze
kann in einer Menge von 5 bis 95 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Harze, benutzt
werden, während der Rest der Mischung entweder lediglich noch aus einem einzigen nicht verträglichen
Harz oder aus beliebigen Anteilen von zwei oder mehr anderen nicht verträglichen Harzen bestehen
kann, falls insgesamt drei oder mehr verschiedene Harze angewendet werden sollen. Zweckmäßig werden
nicht mehr als drei Harze benutzt und vorzugsweise eine Mischung aus nur zwei nicht verträglichen
Harzen. Bei der am meisten bevorzugten Ausführungsform unter Verwendung von nur zwei Harzen
wird zweckmäßig das eine der Harze in einer Menge von etwa 5 bis 50 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Gesamtgewicht der beiden Harze, benutzt.
Die Herstellung der Filme kann durch übliche Strangpreßverfahren unter Verwendung einer Breitoder
Ringschlitzdüse erfolgen. Sollten Gegenstände von verhältnismäßig kleinen Ausmaßen hergestellt
werden, so können auch einfache Dr/ckformverfahren
angewendet werden. Die Strangpreß- oder Verformungstemperatur kann vom Fachmann leicht ermittelt
werden und liegt meist zwischen etwa 110 und
270- C.
Die physikalischen Eigenschaften der erhaltenen Filme bzw. Folien variieren in Abhängigkeit von der
angewendeten Temperatur. Die Folien bestehen jedoch in allen Fällen aus zwei oder mehr deutlichen
Polymerisat-Phasen, d. h. der Gegenstand bleibt eine heterogene Mischung, aber die Form und die räumliche
Anordnung der einzelnen polymeren Massen kann zwischen etwa kugelförmig bis blattförmig liegen,
wobei die einzelnen Blättchen in Dicke, Größe, Form und Winkellage variieren.
Außer den genannten, nicht verträglichen Harzen kann die Filmmasse auch verschiedene andere übliche
Zusatzstoffe enthalten, wie z. B. inerte Füllstoffe, Oxydationsschutzmittel, Stabilisatoren, Weichmacher,
Farbstoffe, Pigmente od. dgl.
(A) Es wurden gleiche Gewichtsteile von Kügelchen eines normalerweise festen, ataktischen Polystyrols
(7% = 82° C) und eines Polymethylmethacrylats
(Tt = 100° C) in einer konischen Mischvorrichtung
durch Umwirbein gemischt und dann einer üblichen Schneckenpresse zugeführt, die mit einer ringförmigen
Düse zur Herstellung schlauchförmiger Filme ausgestattet war. Das Strangpressen wurde bei
150c C durchgeführt und der erhaltene Schlauch bei
einer Temperatur von etwa 150° C zweiachsig orientiert, wobei das Luftaufblähverfahren angewendet
wurde, um die molekulare Orientierung in der Querrichtung zu bewirken. Die Orientierung in der Maschinenrichtung
wurde durchgeführt, indem der ausgedrückte Schlauch mit größerer Geschwindigkeit
von der öffnung der Düse fortgezogen wurde, als die lineare Preßgeschwindigkeit betrug. Die so erzielte
Orientierung war in der Maschinen- und Querrichtung praktisch gleich, und sie entsprach einem
Schrumpfwert bei 130° C von etwa 65 0Zo (ASTM
D-1204-54). Der zweiachsig orientierte Schlauch wurde dann der Länge nach aufgeschnitten, wodurch
ein durchsichtiger flacher Film mit einer praktisch gleichmäßigen Dicke von etwa 0,025 mm erhalten
wurde.
Fine Probe dieses Filmes wurde mit einer in Aceton eingetauchten Feder beschriftet. Der Film, der
auf Grund seiner zweiachsigen Orientierung klar und durchsichtig war, wurde an den Stellen, über die die
Feder geführt worden war, undurchsichtig, da die biaxiale Orientierung der berührten Moleküle unter
Einfluß des Lösungsmittels aufgehoben wurde. Die Beschriftung war mit bloßem Auge leicht lesbar und
konnte vergrößert zur Erzeugung eines Schwarz-Weiß-Bildes auf einen Schirm projiziert werden. Ferner
wurden Teile des Filmes der Wärmewirkung einer Infrarot-Lampe ausgesetzt, durch die die erhitzte
Fläche örtlich undurchsichtig wurde und die gleichen Eigenschaften besaß, wie der mit Aceton beschriftete
Film.
Es wurden zwei Mischungen aus einem normalerweise festen Polystyrol (re = 82° C) und einem nor-
malerweise festen Polyoxyäther (T1, = 90: C), der
aus 2,2-(4,4'-Dioxydiphenyl)-propan und Epichlorhydrin (Verhältnis 3: 1 bzw. 1:1) gewonnen worden
war. Die Mischungen wurden strangverpreßt und unter den im Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen
zweiachsig orientiert.
Wurde der Film mit einer gegen Wärme schützenden Schablone bedeckt und dann mit einer Infrarot-1
ampe erhitzt, so wurden die nicht geschützten Teile des Filmes undurchsichtig. Das Erhitzen wird so
lange fortgesetzt, bis in den betreffenden Teilen des Filmes die gewünschte Trübung eingetreten, ist.
Es wurde wie im Beispiel 2 vorgegangen, mit der Ausnahme, daß statt Polystyrol ein Polymethylmethacrylat
(Γ,, = 100° C) verwendet wurde. Die Ergebnisse waren ähnlich. Dasselbe gilt für eine aus gleichen
Gewichtsmengen aus Polystyrol (T1 = 82° C), Polymethylmethacrylat {Τκ = 100° C) und Bisphenol-A-Polyoxyäther
(T g = 90° C) (gemäß Beispiel 2) hergestellte Mischung.
Eine Mischung aus gleichen Gewichtsmengen Polystyrol (Tg = 82° C) und einem nicht plastifizierten
Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymerisat (10 Gewichtsprozent Vinylacetat) (Tt = 80° C) wurde bei
einer Temperatur von 175° C auf einem Zweiwalzenstuhl vermischt und zu etwa 23 X 23 X 0,065 cm
großen Folien verpreßt. Diese Folien bei einer Temperatur von 140° C in jeder Richtung um das 5fache
gestreckt, wodurch eine Orientierung eintrat. Die so verstreckte Folie war optisch klar und sehr biegsam,
und aus ihr wurde gemäß Beispiel 1 unter Verwendung eines geeigneten Weichmachers bzw. Lösungsmittels
ein Bild hergestellt, das wie ein Diapositiv auf einen Schirm projiziert werden kann.
Aus folgenden Mischungen wurden in üblicher Weise Filme hergestellt und in der in Beispiel 4 angegebenen
Weise zweiachsig orientiert:
7 8
Gewichtsteile verhältnis 9:1) wurde eine Mischung hergestellt, die
(a) Bisphenol-A-Polyoxyäther (T1, ~ 90° C) 50 dann zu einer etwa 3,1 mm dicken Folie ausgewalzt
Vinylchlorid-Vinylacetat-Mischpolymeri- und in kleine Quadrate zerschnitten wurde. Diese
sat (nicht-plastinziert; 10°/o Vinylacetat) ausgewalzten Abschnitte wurden dann unter Ver-(Tx=SO0C)
50 5 wendung einer lmm Hohlform in (1,0 bis 1,2)
(b) Bisphenol-A-Polyoxyäther (Tg = 90° C) 50 -200 mm große quadratische Plättchen gepreßt. Die
Styrol-Acrylnitril-Mischpolymerisat Plättchen wurden hierauf bei einer Temperatur von
(28°/o Acrylnitril); (Tg = 90° C) 50 etwa 105" C und einer Ziehstrecke von etwa 12,7 bis
(c) Polystyrol (T'g = 82° C) 75 13,3 cm zu einem zweiachsig orientierten 0,025-mm-
Polyäthylenterephthalat (Tg = 80° C) ..25 io Film verslreckt. Das Ausmaß der Orientierung, ge-
(d) Polystyrol (Tt — 82° C) 50 messen durch Schrumpfung, betrug im allgemeinen
Polyäthylenterephthalat (Tg = 80° C) .. 50 mehr als 33O"/o. Beim Verstrecken wurde die zu
(e) Bisphenol-A-Polyoxyäther (T e =■-■ 90° C) 75 streckende Probe in einen Klemmrahmen einge-Polyäthylenterephthalat
(Tg = 80° C) .. 25 spannt und dann mittels einer Strahlungsquelle auf
(f) Bisphenol-A-Polyoxyäther (Te = 90° C) 50 15 eine vorbestimmte Temperatur erhitzt. Sobald diese
Polyäthylenterephthalat (Tg = 80° C) .. 50 Temperatur erreicht ist, wurde die Probe automatisch
über einen mit Seide bedeckten Dorn gezogen.
Gemäß den Beispielen 1 bzw. 2 konnten aus den Die Dicke des gezogenen Filmes wird durch die
Filmen beliebige Reproduktionen hergestellt werden. Ziehstrecke und die Dicke der ursprünglichen Folie
10 bestimmt. Sobald der gestreckte Film abgekühlt war
Beispiel 6 wurde er von Hand aus der Prüfvorrichtung heraus-
Aus Polystyrol und Butylkautschuk bzw. syntheti- genommen. Auch aus den so hergestellten Filmer
sehen Kautschukarten auf der Basis von Butadien- lassen sich nach den Verfahren gemäß Beispiel 1
Styrol-(Acrylnitril)-Mischpolymerisaten (Gewichts- und 2 Reproduktionen beliebiger Art herstellen.
Claims (2)
1. Verfahren zur Erzeugung eines Films aus Zustand vorliegen und deren Moleküle bei einer gethermoplastischem
Kunststoff mit einer örtlichen 5 meinsamen Temperatur orientierbar sind, um 50 bis
Trübung oder Dunkelung, d a d u r c h g e k e η η - 200° ο biaxial streckt und die durch das Strecken
zeichnet, daß man den Film aus wenigstens erzielte molekulare Orientierung durch örtliche Einzwei
nicht miteinander verträglichen thermo- wirkung von Wärme oder eines Weichmachers bzw.
plastischen Kunststoffen, die bei Temperaturen Plastifizierungsmittel an den Stellen des örtlichen
oberhalb ihres Einfrierbereiche:; in einem amor- io Einwirkens aufhebt.
phen, kautschukartigen Zustand vorliegen und Die örtlich zu trübenden Filme, deren Herstellung
deren Moleküle bei einer gemeinsamen Tempe- und Zusammensetzung weiter unten näher beschrie-
ratur orientierbar sind, um 50 bis 200u/ο biaxial ben ist, werden zuerst verstreckt. Dazu werden die
streckt und die durch das Strecken erzielte mole- als Ausgangsmaterial verwendeten Filme, die in der
kulare Orientierung durch örtliche Einwirkung 15 Regel undurchsichtig sind und nur mäßige physika-
von Wärme oder eines Weichmachers bzw. Plasti- lische Eigenschaften besitzen, biaxial verstreckt, und
fizierungsmittels an den Stellen des örtlichen Ein- zwar bei einer Temperatur, bei der alle Harzkcmpo-
wirkens verringert oder aufhebt. nenten in kautschukähnlichem Zustand vorliegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem man Die erhaltenen orientierten Filme besitzen dann eine
die molekulare Orientierung durch Einwirkung »o große Zähigkeit und sind im allgemeinen klar.
von Wärme örtlich aufhebt, dadurch gekennzeich- Das Ausmaß des VerStreckens in den beiden
net, daß man den Film mit einer Folie abdeckt, Hauptachsen des Filmes braucht nicht gleich zu sein;
deren Absorbierung von Infrarotstrahlen örtlich entscheidend ist jedoch, daß eine so ausreichende
unterschiedlich ist, und den Film mit Infrarot- zweiachsige Streckung bewirkt wird, daß ein
strahlen beaufschlagt. 25 Schrumpfwert von wenigstens etwa 5°,0 und Vorzugs
weise wenigstens 10 0Zo lineare Schrumpfung in jeder
der beiden Hauptachsen des Filmes bei einer Temperatur, die 50° über der Einfriertemperatur des
Hauptbestandteiles des Filmes liegt, erzielt wird. 30 Die maximale, d. h. absolute Schrumpfung in jeder
Richtung beträgt wenigstens 30 Vo und vorzugsweise
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeu- wenigstens 500,o. Ein Ziehen oder Strecken in jeder
fung eines Filmes aus thermoplastischem Kunststoff Hauptrichtung von wenigstens 50% und vorzugsmit
einer örtlichen Trübung oder Dunkelung. weise 2000,o ist notwendig, damit die erforderlichen
Es ist bekannt, gemusterte Folien aus Polyvinyl- 35 Schrumpfwerte erzielt werden.
Chlorid und ähnlichen Kunststoffen herzustellen, in- Die so hergestellten zweiachsig orientierten Filme
dem eine durch ein Gieß- oder Walzverfahren her- sind durchsichtig, wenn ihre Dicke etvva 0,5 mm nicht
gestellte Folie vor dem Verstrecken ohne Druck über überschreitet. Bis zu einer Dicke von etwa 0,38 mm
eine in an sich bekannter Weise auf eine Temperatur sind sie meistens glasklar. In einigen Fällen, insbeoberhalb
des Erweichungspunktes des Kunststoffes 40 sondere wenn die Mehrkomponenten-Filme aus Migeheizte
Walze eeführt wird, die auf ihrem Umfang schungen von Polystyrol und Polymethylmethacrylat;
eine dem gewünschten Muster entsprechende schwache Polyoxyäthern und Polystyrol oder Polyoxyäthern
Profilierung trägt. Auf diese Weise werden wasser- und Styrolacrylnitril hergestellt werden, besitzen sie
zeichenartige Musterungen erhalten. eine leichte Trübung; sie sind jedoch noch immer so
Ebenso ist es bekannt, Folien aus regenerierter 45 durchsichtig, daß eine Schreibmaschinenschrift leicht
Cellulose zu markieren, indem man eine Prägung lesbar ist, wenn eine 0,05 mm dicke Filmprobe auf
nach Wasserzeichenart im Herstellungsgang der CeI- die Druckschrift aufgelegt wird,
!ulosefolie nach teilweiser Trocknung derselben ein- Anschließend wird durch Anwendung von Wärme
!ulosefolie nach teilweiser Trocknung derselben ein- Anschließend wird durch Anwendung von Wärme
prägt, wobei der Feuchtigkeitsgehalt der Folie zwi- oder eines Weichmachers für eine oder alle der nicht
sehen 45 bis 1900O des Gewichts der trockenen Folie 50 verträglichen Komponenten des Kunststoffes eine örtbeträgt.
lieh beschränkte Aufhebung oder Verringerung der
Bei beiden Verfahren ist es zur Erzielung einer molekularen Orientierung herbeigeführt. Dies führt
Reproduktion eines gewünschten Musters notwendig, zu einem Verlust an Durchsichtigkeit infolge
eine das Muster auf den Film bzw. die Folie über- Schrumpfung der so behandelten örtlichen Flächen,
tragende Prägefläche mit dem Muster im Negativ 55 die sich somit leicht von den nicht behandelten
herzustellen, was umständlich und teuer ist, zumal Flächen des Filmes unterscheiden lassen,
auch das Prägeverfahren mit einer Bewegung des Um auf einem Bogen eines erfindungsgemäß her-
auch das Prägeverfahren mit einer Bewegung des Um auf einem Bogen eines erfindungsgemäß her-
Filmes bzw. der Folie über die Prägefläche verbunden gestellten zweiachsig orientierten Mehrkomponentenist,
was zumindest bei kleinerem Blattmaterial im dis- Filmes ein Bild zu reproduzieren, braucht man daher
kontinuierlichen Verfahren ebenfalls umständlich ist. 60 lediglich eine gegen Wärme schützende Schablone auf
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein den Film zu legen und die freiliegenden Flächen des
Verfahren zur Erzeugung eines Filmes aus thermo- Filmes selektiv zu erhitzen. Die Temperatur, der die
plastischem Kunststoff mit einer örtlichen Trübung freiliegenden Flächen des Filmes ausgesetzt werden,
oder Dunkelung zu schaffen, bei der die Trübung ist nicht entscheidend; sie muß jedoch ausreichen,
oder Dunkelung ohne Prägefläche mit einer einfachen 65 um die molekulare Orientierung wenigstens einer
Nachbehandlung des Filmes erzielbar ist. und vorzugsweise aller Kunststoffkomponenten zu
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- verringern oder aufzuheben. Die genaue Temperatur
löst, daß man den Film aus wenigstens zwei nicht hängt daher von der verwendeten Harzmischung,
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19621778533 DE1778533C3 (de) | 1962-06-29 | 1962-06-29 | Verfahren zur Erzeugung eines Filmes aus thermoplastischem Kunststoff mit einer örtlichen Trübung oder Dunkelung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19621778533 DE1778533C3 (de) | 1962-06-29 | 1962-06-29 | Verfahren zur Erzeugung eines Filmes aus thermoplastischem Kunststoff mit einer örtlichen Trübung oder Dunkelung |
Publications (3)
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DE1778533C3 true DE1778533C3 (de) | 1975-11-20 |
Family
ID=5703487
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19621778533 Expired DE1778533C3 (de) | 1962-06-29 | 1962-06-29 | Verfahren zur Erzeugung eines Filmes aus thermoplastischem Kunststoff mit einer örtlichen Trübung oder Dunkelung |
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DE (1) | DE1778533C3 (de) |
Families Citing this family (4)
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DE4233491A1 (de) * | 1992-10-05 | 1994-07-21 | Seebeck Carl Joern | Lotto-Control-Card |
DE4432388A1 (de) * | 1994-09-12 | 1995-03-16 | Bernd Heimberg | Schablone zum Kontrollieren von Lottoscheinen auf richtig getippte Zahlen |
-
1962
- 1962-06-29 DE DE19621778533 patent/DE1778533C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1778533A1 (de) | 1971-07-22 |
DE1778533B2 (de) | 1975-04-10 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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