DE177565C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

-JV* 177565-KLASSE 7b. GRUPPE

ROBERT SILLER in CÖLN a. Rh.

Es ist bei Guttapercha- und Gummikabeln, überhaupt bei allen Kabeln, welche mit Blei umpreßt werden sollen, und deren Isolation empfindlich gegen Hitze ist, als sehr störend empfunden worden, daß man mit den bis jetzt ■ existierenden hydraulischen Strangpressen, denen das Blei in festem (nicht flüssigem) Zustande zugeführt wird, ohne kontinuierlichen Arbeitsvorgang die Kabel

ίο nicht von Anfang bis zu Ende glatt durchpressen kann. Bei den bis jetzt hierfür existierenden Pressen mit unterbrochenem Arbeitsgange wird nur das Quantum eines Zylinders verhältnismäßig geringer Größe ausgepreßt, dann muß dieser Zylinder wieder gefüllt werden, und in der Zeit, welche verfließt, bis diese Füllung wieder preßfähig ist, ist das Kabel an der Stelle, an welcher es sich in der Matrize befindet, der Einwirkung des warmen Bleies so ausgesetzt, daß sehr oft Zerstörung der Isolation stattfindet.

Es liegt demnach das Bedürfnis vor, eine Presse zum Umpressen von Bleikabeln unter Zuführung des Bleies in starrem — nicht flüssigem — Zustande mit ununterbrochenem Arbeitsgange zu schaffen.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung stellt die Ausführungsform einer nicht absatzweise, sondern kontinuierlich arbeitenden Presse dar, bei welcher das Blei unter großem spezifischen Druck auf relativ kaltem Wege (d. h. in nicht flüssigem Zustande) zu

röhrenförmigen Überzügen gepreßt wird.

Auf beiliegender Zeichnung stellt Fig. 1 die Bleipresse mit zwei Zylindern arbeitend in Ansicht bezw. im senkrechten Schnitt dar, und zwar hat der Preßkolben des Zylinders links seinen Hub bereits begonnen, während der Zylinder rechts mit neuem Material geladen worden ist.

Fig. 2 zeigt die Mundstückanordnung zur Kabelumpressung, die jedoch nicht Gegenstand der Erfindung ist.

Die Nebeneinrichtungen, wie z. B. die Steuerung des Preßkolbens, die Füllung und Heizung der das Material aufnehmenden Zylinder, sind fortgelassen worden, weil sie nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind.

Die Einrichtung, sowie die Arbeits- und Wirkungsweise der vorliegenden Bleikabelpresse ist nun folgende:

Die Presse besitzt zwei hydraulische Preßzylinder a, a . . ., die abwechselnd arbeiten, außer beim Hubwechsel, wo auf kurze Zeit die beiden Zylinder gemeinschaftlich in Tätigkeit sind. Es bezeichnet b den Preßkopf, in den die das Material (Blei) aufnehmenden Zylinder c, c eingeschraubt sind. Die Preßstempel e, e werden durch die hydraulischen Zylinder α, α bewegt. Die festen Preßteile sind mittels Zugstangen in bekannter Weise miteinander starr verbunden.

Die Zylinder c, c . . . sind je an ihrem oberen Ende durch ein Abschlußorgan d — beispielsweise ein Rückschlagventil —, welches sich durch den Druck von unten öffnet, gegen den Preßkopf abgeschlossen.

Beim Beginn der Arbeit sind beide Preßkolben in ihrer untersten Lage; der eine Zylinder c wird mit dem Materialblock gefüllt und dann die dazugehörige hydraulische

Presse unter Druck gestellt. Das Material wird mittels des Stempels e nach dem Preßkopf b getrieben und durch das Mundstück um das durchgeführte Kabel gepreßt (Fig. ι links). Das Abschlußorgan d ist hierbei gegen seine obere Hubbegrenzung gedrückt und geöffnet, während das Abschlußorgan d des. anderen Zylinders c (rechts Fig. i) durch den Druck von oben fest geschlossen wird, so

ίο daß kein Material aus dem Preßkopf in den anderen Zylinder c (Fig. ι rechts) gelangen kann.

Während der Arbeitsperiode des einen Zylinders (links) wird der andere mit dem Bleiblock geladen und nach beinahe beendetem Kolbenhub des erstgenannten nunmehr in Tätigkeit gesetzt. Nach vollendetem Kolbenhub des linken Zylinders geht sein Kolben in die Anfangsstellung, und ehe noch der andere, rechte Zylinder seine Arbeit ganz beendet hat, ist der linke Zylinder wieder geladen und beginnt dessen Kolben seinen Hub aufwärts. . ■ · ·

So wiederholt sich der Arbeitsvorgang bis zur Beendigung der Arbeit ununterbrochen, wobei, wie bereits erwähnt, nur beim Hubwechsel auf kurze Zeit die beiden Kolben gemeinschaftlich, sonst aber unabhängig voneinander arbeiten.

Das Volumen der Zylinder c ist derart bemessen, daß genügend Zeit zum Laden verbleibt.

An Stelle der Verwendung zweier Zylinder c, c können auch drei und mehr Zylinder Anwendung finden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Hydraulische Strangpresse zum Umpressen von Bleimänteln um Kabel ohne Flüssigmachung des Bleies, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehr das Material nach dem Preßkopf (b) und nach dem Mundstück drückende Preßzylinder (c) mit je einem sich nur bei Überdruck im Preßzylinder öffnenden Abschlußorgan (d) angeordnet sind, so daß während der Preßarbeit eines Zylinders ein anderer Preßzylinder mit einem Bleiwerkblock geladen wird und kurz vor Vollendung des Preßhubes des ersten Zylinders seine· Preßarbeit beginnt zum Zwecke der Erzielung eines ununterbrochenen Arbeitsganges der Strangpresse.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.