DE632410C - Ununterbrochen arbeitende Kolbenstrangpresse fuer bildsame Massen - Google Patents

Description

• Ununterbrochen arbeitende Kolbenstrangpresse für bildsame Massen Zum ununterbrochenen Herstellen von Fäden, Rohren o. dgl. aus plastischen Massen werden aus zwei miteinander verbundenen Zylindern bestehende Strangpressen verwendet. Von den beiden Zylindern dient der eine als Füllzylinder und der andere als eigentlicher Preßzylinder. Zwischen den Zylindern ist ein Kanal mit einem Rückschlagventil vorgesehen. Die beiden Zylinder haben gewöhnlich verschieden große Durchmesser. Sie sind nebeneinander teils parallel oder auch in einem Winkel zueinander aufgestellt, wobei an Stelle des Rückschlagventils auch eine Klappe in dem Kanal zwischen den beiden Zylindern angeordnet sein kann, die, je nachdem, welcher der beiden Zylinder arbeitet, den anderen abschließt.
• Diese Anordnung hat den Nachteil, daß jeder der beiden Kolben einen besonderen Antrieb braucht und daß im Füllzylinder ein größerer Druck als im Ausgleichzylinder herrschen muß. Die Benutzung der Klappe bereitet durch die notwendige Umstellung für das ununterbrochene Pressen insofern Schwierigkeiten, als der Preßstoffstrom jedesmal nach dem Umstellen der Klappe aus einer anderen Richtung in den Preßraum fließt und außerdem der Preßstoff während des Umstellens der Klappe in den außer Betrieb zu nehmenden Zylinder zurückgedrückt wird. Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, daß die zwei Zylinder mit gemeinsamer Achse hintereinander angeordnet sind und der mit größerem Durchmesser als Füllzylinder dient, während aus dem Zylinder mit kleinerem Durchmesser der in ihm von dem mit größerem Durchmesser geführte Preßstoff herausgepreßt wird. Dabei kann der Hub des Kolbens im Füllzylinder gleich dem Hub des Kolbens im Preßzylinder sein. Zur Füllung des Füllzylinders wird zweckmäßig eine ununterbrochen arbeitende, beispielsweise mit Schnecke ausgerüstete Füllvorrichtung benutzt. Die Preßzylinder haben vorteilhaft die gleiche Länge, so daß, wie oben bereits erwähnt, die Hübe der Preßkolben ebenfalls gleich sind.
• Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Fig. i und 2 schematisch dargestellt, von denen die Fig. i einen Schnitt durch die Presse und die Fig. 2 einen Schnitt durch einen besonders ausgebildeten Verschluß des Füllzylinders zeigen.
• Gemäß der Fig. i ist mit i der große und mit 2 der kleine Rezipient bezeichnet. Im Zylinder i ist der Kolben 3, im Zylinder 2 der Kolben q. geführt. Beide Kolben sind durch ein Rohr 5 miteinander verbunden, in welchem bei 6 ein Rückschlagventil angeordnet ist. 7 ist das Preßmundstück und 8 sind die hydraulischen -Zylinder, welche zur Bewegung der Kolben 3 -und q. in den Zylindern i und 2 in -an- sich bekannter Weise dienen. 9 ist ein Querhaupt, an welchem die-. Kolben io der Preßzylinder 8 und das Röhr,.:5 ... für die Kolben 3 und q. angeordnet sind: Die Presse arbeitet folgendermaßen: Es sei angenommen, daß die Presse in vollem Betrieb ist, d. h. daß schon Preßgut 12 herausgepreßt wird, wobei sich die beiden Kolben 3 und q. z. B. in Richtung 13 bewegen mögen. Bei dieser Kolbenbewegungsrichtung wird wegen des größeren Rauminhaltes des Füllzylinders i und des gleichen Hubes beider Kolben 3 und ¢ so viel Preßgut in den Zylinder 2 durch das Rohr 5 gepreß , daß nicht nur das Fertiggut 12 fortlaufend aus dem Preßzylinder heraustritt, sondern daß sich auch noch der Preßzylinder 2 mit Material füllt. Sobald die Kolben 3 und q. am Ende des Hubes bei iq. angelangt sind, wird die Bewegung umgekehrt. Dabei schließt sich zunächst das Ventil 6, so daß das Preßgut aus dem Preßzylinder 2 nicht nach rückwärts in Richtung 13, sondern nur nach vorwärts, also in Richtung 15, austreten kann. Beim Hub in Richtung 15 wird also weiter Materialgut 12 ausgepreßt. Die Kolbenbewegung in Richtung 15 wird zur Füllung des Zylinders i benutzt. Dazu wird der Verschluß geöffnet, indem die Verschlußplatte i i nach oben, also senkrecht zur Zeichnungsebene, herausgezogen wird. Kurz bevor der Kolben 3 in- die Nähe seines Umkehrpunktes 16 gelangt, wird das neue Preßmaterial in den Zylinder i gefüllt, die Verschlußplatte i i gesenkt und dadurch der Zylinder verschlossen. Inzwischen hat der Kolben 3 seine Bewegungsrichtung geändert, so da.ß weiter, wie oben angegeben, gepreßt werden kann. Das Füllen müß schnell durchgeführt werden, damit der Preßvorgang nicht unterbrochen wird.
• Um die Bedienung von der Anstrengung des schnellen Füllens des Aufnehmers i zu entlasten und trotzdem ein ununterbrochenes Pressen zu gewährleisten, kann. der in der Fig. 2 dargestellte Verschluß benutzt werden. Dieser besteht aus einem Deckel 17, in welchem ein Kolben 18 mit einer Platte 19 geführt ist. Außerdem ist eine Haube 2o angeordnet, welche dicht an dem Deckel 17 anliegt und als Druckraum zur Aufnahme von Druckwasser ausgebildet ist. Das Füllen des Zylinders i geschieht bei Verwendung dieser Verschlußplatte in der gleichen Weise wie bei Verwendung der Verschlußplatte i i. Der . J@ölben 18 gestattet aber, sobald Druckwasser in den Druckraum eingelassen wird, das in den Zylinder eingefüllte Preßgut gegen den Kolben 3 zu drücken. Hierdurch wird erreicht, daß erstens der Zylinder i nicht ganz voll gefüllt zu werden braucht, so daß der Verschlußdeckel schon bevor der Kolben 3 seine Endstellung 16 erreicht hat, aufgesetzt werden kann, und zweitens, daß das Preßgut sofort nach Einsetzen des Verschlußdeckels gegen- den Kolben 3 gepreßt wird. Dadurch wird ein Unterbrechen des Preßvorgangps, d. h. des dauernden Austretens des gepreßten Gutes 12, vermieden.
• Die Erfindung ist nicht an die gezeichneten Ausführungsbeispiele gebunden. So kann z. B. das Füllen auch mit einer anderen Einrichtung in der Weise geschehen, daß eine ununterbrochen arbeitende Schnecke mit Hilfe einer Pumpe das Preßgut zuführt.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Ununterbrochen arbeitende Kolbenstrangpresse für bildsame Massen, insbesondere plastische Kohlemassen, die aus zwei miteinander verbundenen Zylindern besteht, von denen der eine als Füllzylinder und der andere als eigentlicher Preßzylinder dient und zwischen denen ein Kanal mit einem Rückschlagventil angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei Zylinder mit gemeinsamer Achse hintereinander angeordnet sind und der mit größerem Durchmesser als Füllzylinder dient.
2. 2. Presse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben der Zylinder durch ein mit dem Rückschlagventil oder einem anderen Absperrorgan versehenes Rohr fest verbunden sind.
3. 3. Presse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Füllung des Füllzylinders eine ununterbrochen arbeitende, beispielsweise zeit Schnecke ausgerüstete Füllvorrichtung dient.