Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Rohrfittingen.. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Rohrfittingen sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens. Es handelt sich dabei um ein Verfahren, bei welchem ein rohrförmiger, in einem Gesenk eingespannter Rohling in Längsrichtung zusammengepresst und gleich zeitig mittels eines fliessfähigen, z. B. plasti schen oder flüssigen Füllmaterials einem In nendruck ausgesetzt wird, wodurch ein Teil des Rohlings in wenigstens einen von dem Haupthohlraum des Gesenkes abzweigende Hohlraum gedrückt wird.
Bei üblichen Gesenken bildet z. B. der Endteil des Anschlussstutzens des Rohlings den einzigen Teil, der nicht vollständig vom Gesenk umschlossen ist, und wenn demzufolge der Innendruck erzeugt wird, wird der End- teil des Ansehlussstutzens ausgebuchtet, wie dies üblicherweise bei Behältern auftritt, wel- ehe hydraulischem oder pneumatischem In nendruck ausgesetzt werden und bricht ge wöhnlich durch, bevor der Rohling vollständig geformt ist.
Die vorliegende Erfindung bezweckt die Schaffung eines gegenüber dem bekannten verbesserten Verfahrens und einer Vorrich tung zur Herstellung von Rohrfittingen, wobei der genannte Nachteil in einfacher und ein wandfreier Weise vermieden wird.
Das Verfahren ist erfindungsgemäss da durch gekennzeichnet, dass der Rohling wäh- rend des ganzen Verformungsvorganges all seitig gestützt wird.
Die ebenfalls Erfindungsgegenstand bil dende Vorrichtung zur Durchführung des ge nannten Verfahrens zur Herstellung von Rohr- fittingen aus einem rohrförmigen Rohling be sitzt ein Gesenk mit einem Haupthohlraum zur Aufnahme des rohrförmigen Rohlings und wenigstens einen vom Haupthohlraum abgezweigten Hohlraum zur Bildung eines Anschlussstutzens;ferner wenigstens einen ver schiebbar im Gesenk angeordneten Kolben zum längsweisen Zusammendrücken des Roh lings und Mittel zur Erzeugung von Druck in einem im Rohling enthaltenen Füllmaterial.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist da durch gekennzeichnet, dass im abgezweigten Hohlraum ein Stützorgan angeordnet ist zum Stützen desjenigen Teils des Rohlings, der nicht mit der Wandung des abgezweigten Hohlraumes in Berührung ist.
Der Ausdruck rohrförmiger Rohling soll alle rohrförmigen Stücke mit wenigstens einem offenen Ende umfassen. So kann der Rohling beispielsweise ein von einem längeren Rohr abgeschnittenes Rohrstück oder ein kappen- förmiges, aus einem flachen Materialstück ge zogenes Rohrstück sein. Die Form des ver wendeten Rohlings hängt von der Form des herzustellenden Fittings und auch von der Herstellungsart des letzteren ab.
Das Stützorgan kann z. B. hydraulisch oder mechanisch steuerbar sein. Bei einem Ausführungsbeispiel der erfin dungsgemässen Vorrichtung besitzt das Stütz organ eine Masse aus metallischem oder nicht metallischem Material, die in 'dem zweiten Hohlraum angeordnet und durch den An schlussstutzenteil deformiert wird, wenn dieser im Verlauf des Herstellungsverfahrens des Fittings in den letztgenannten Hohlraum ein dringt.
Bei einem Beispiel kann- die Anordnung auch derart sein, dass die genannte Masse aus metallischem oder nichtmetallischem Material während des Verformungsvorganges des Roh lings durch eine Öffnung aus dem genannten zweiten Hohlraum nach und nach herausge- presst wird.
Die Anordnung kann bei einem Beispiel aber auch derart sein, dass die ge nannte Masse im zweiten Hohlraum von der gleichen Länge wie dieser Hohlraum, jedoch von kleinerer- Querschnittsfläche als diese ist, so da-ss mit fortschreitendem Eindringen des Stutzenteils des Fittings in diesen Hohlraum Material der Masse in den Zwischenraum zwi schen Masse und Hohlraumwand gepresst wird,
bis diese Masse die gleiche Querschnittsfläche. jedoch eine kleinere Länge als der abgezweigte Hohlrainn aufweist.
Es ist zu bemerken, dass in beiden ge nannten und auch in andern ähnlichen Fällen die zum Deformieren des Materials im Hohl raum aufgewendete Arbeit zur Erzeugung eines Gegendruckes benützt wird, welcher dem Vordringen des Metalles des Rohlings in den abgezweigten Hohlraum entgegenwirkt Lind demzufolge eine Stützung des Rohlings wäh rend des Verformungsvorganges gestattet.
Bei einem andern Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens besitzt das Stützorgan einen hydraulisch betätigbaren Kolben.
Beim letztgenannten Beispiel kann die An ordnung derart sein, dass das Stützorgan durch hydraulische Mittel -unabhängig von den zur Verformung des Metalles des Rohlings vorgesehenen hydraulischen Mitteln; jedoch mit letzteren zusammenwirkend betätigbar ist: Anderseits kann die Anordnung bei einem Beispiel derart sein, dass die hydraulischen Mittel zur Betätigung des Stützorgans direkt mit den hydraulischen Mitteln zum Verformen des Rohlings sind.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Vorrichtung besitzt das Stützorgan einen Kolben, dessen Bewegung durch ein beweg liches, profiliertes Führungsglied steuerbar ist.
Die beiliegende Zeichnung zeigt einige Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Vorrichtung; an Hand dieser Zeichnung soll gleichzeitig das ebenfalls Erfindungsgegen stand bildende Verfahren beispielsweise näher erläutert werden.
Fig.1 zeigt einen rohrförmigen, in einem Gesenkhohlraum angeordneten Rohling im. Schnitt vor seiner Verformung.
Fig. 2 zeigt den Rohling nach seiner Ver formung.
Fig. 3 zeigt im Schnitt einen gleichen in einem Gesenk angeordneten Rohling; wobei das Stützorgan eine deformierbare Masse aus plastischem Material aufweist.
Fig.4 ist ein Schnitt durch das Gesenk gemäss Fig.3 während des Verformungsvor- ganges.
. Fig. 5 ist ein Schnitt durch eine weitere Vorrichtung mit einem verformbaren Körper als Stützorgan.
Fig. 6 ist ein Schnitt nach der Linie A-. in Fig. 5. ..
Fig. 7 zeigt das Gesenk gemäss Fig. 5 wäh rend der Verformung des Rohlings.
Fig. 8 ist ein Schnittt nach der Linie B-B in Fig.7.
Fig. 9 zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung von Rohrfittingen mit ab gezweigten Anschlussstutzen, wobei das Stütz glied hydraulisch betätigbar ist.
Fig.10 zeigt schematisch eine Variante der in Fig.9 gezeigten Vorrichtung.
Fig.11 zeigt einen rohrförmigen Rohling zur Herstellung eines T-förmigen Fittings. Fig.12 ist ein Teilschnitt durch einen -T- förmigen Fitting, der aus einem Rohling mit tels der genannten Vorrichtung hergestellt wurde. Fig.13 ist ein Vertikalschnitt durch den T-Fitting nach der Linie<B>A -_A</B> in Fig.12.
Fig.14 ist ein Längsschnitt durch eine Vorrichtung zur Herstellung T-förmiger Fit- tinge, bei welcher Vorrichtung die Druck kolben und der Stützkolben durch mechanische Mittel betätigbar sind.
Fig.15 ist ein Querschnitt durch die Vor richtung gemäss Fig.14.
Zur Herstellung von Rohrfittingen nach bekannten Verfahren sind schon die verschie densten Vorrichtungen und Verfahrensschritte vorgeschlagen worden. Ebenso wurden die ver schiedensten Vorschläge für das zu verwen dende fliessfähige Füllmaterial gemacht, z. B. Sand, Wasser, Öl, Weichmetall. Während bei Verwendung von Weichmetall mit. niederem Schmelzpunkt gewisse Erfolge erzielt wurden, so besitzt dieses Verfahren doch den grossen Nachteil, dass der Rohling vor seiner Verfor mung mit Weichmetall gefüllt werden muss, wobei das Füllmaterial nach der Verformung des Rohlings wieder entfernt werden muss.
Ferner muss darauf geachtet. werden, class genau die erforderliche Menge Metall in den Rohling eingefüllt wird, was nicht nur genaues Arbeiten, sondern unter Umständen auch eine spezielle Füllvorrichtung erforderlich macht. Es könnte aber auch die Kolbenvorrichtung, mittels welcher das Metall unter Druck ge setzt wird, so vorgesehen sein, dass automa tisch ein Überschuss an Füllmaterial im Roh ling ausgeglichen wird. Es versteht sich na türlich, dass der vorangehend erwähnte Nach teil in gleicher Weise auch für anderes festes Füllmaterial plastischer Natur gilt.
Aus dem Vorangehenden ist ersichtlich, dass die Deformation des Rohlings vorteilhaft unter Verwendung eines hydraulischen Flui dums, z. B. eines praktisch inkompressiblen Fluidums, erfolgt, und es wurde schon vor geschlagen, solches Füllmaterial zu verwenden: und das Fluidum durch das Zentrum des Druckkolbens zuzuführen.
Bei Verwendung der ersten Art von Füll material, d. h. festem Füllmaterial, hängt der effektive Druck an irgendeiner Stelle inner halb des Rohlings vom Abstand zwischen diesem Punkt und dem Kolben ab. Dies ist vor allem eine Folge der Oberflächenreibung zwischen dem Füllmaterial und dem Material des Rohlings. Wenn dagegen ein hydrauli sches Fluidum verwendet wird, wird der er zeugte Druck gleichmässig über die ganze Innenfläche des Rohlings verteilt.
Daraus geht hervor, dass während bei bekanntem festem Füllmaterial im Endteil des erzeugten Anschlussstutzens der geringste Druck herrscht, dieser Endteil bei bekannter Anwendung eines hydraulischen Fluidums dem gleichen Druck ausgesetzt ist wie der übrige Teil der Innen fläche des Rohlings.
Zur Herstellung des in den Fig.11 bis 13 gezeigten, typischen Fittings wird ein Roh ling 1. durch beidseitiges Zusammendrücken und gleichzeitiges Erzeugen von Druck durch hydraulische Mittel im Innern des Rohlings, der in ein entsprechendes Gesenk eingesetzt ist, zum T-förmigen Fitting geformt. In einem abgezweigten Hohlraum des Geserikes wird ein abgezweigter Ansehlussstutzen 3 erzeugt, wobei die am Schluss des Verformungsvorganges an diesem Stutzen noch vorhandene Endkappe 4 durch eine spanabhebende Bearbeitung ent fernt wird.
Gemäss den Fig: 1 und 2, welche die Grundform der Vorrichtung zeigen, ist ein rohrförmiger Rohling.1 in einem Haupthohl raum 2 eines Gesenkes 3 angeordnet. Ein Kol benpaar 4, 4a ist so in das Gesenk eingesetzt, dass ein abgesetzter Endteil 5, 5a der beider.; Kolben in die offenen Enden des Rohlings 1 eindringen und mit der Schulter 6 bzw. 6rc am letzteren anliegen. Die Kolben 4, 4a wer den darauf unter Anwendung von Druck gegeneinander bewegt, so dass der Rohling zu sammengepresst wird.
Gleichzeitig wird durch Axialbohrungen 7, 7a in den beiden Kolben Wasser in den Rohling eingeführt. Mit zrineh- mender Druckbelastung der Kolben 4, 4a nimmt auch der hydraulische Druck des Was sers zu. Es ist ersichtlich, dass, zufolge des Zusammendrückens des Rohlings 1 zwischen den Enden dieses Rohlings und den Schultern 6, 6a der Kolben eine Flüssigkeitsdichtung gebildet wird.
Der hydraulische Druck wirkt im Sinne einer Verformung des Rohlings 1, so dass ein Teil desselben in einen zweiten Hohlraum 8 hineingepresst wird, der radial vom Hohlraum 2 abgezweigt ist. Dieser zweite Hohlraum 8 des Gesenkes 3 dient zur Bildung des abgezweigten Anschlussstutzens 9 (Fug. 2) des Rohrfittings. Wenn durch den hydrauli schen Druck ein Teil des Rohlings in den Hohlraum 8 gedrückt ist, so wird der Roh ling mittels der Kolben 4, 4a weiter zusam mengedrückt, -um das zur Bildung der Ab zweigung 9 erforderliche zusätzliche Material in den Hohlraum zu pressen.
Die Anordnung kann _ derart sein, dass das hydraulische Flui dum durch die Öffnungen 7a und 7b dem Hohlraum zugeführt und aus diesem abgelas sen werden kann. Anderseits kann die Anord nung derart sein, dass die Zuführung des Flui dums nur durch eine dieser Öffnungen er folgt; während nach der Fertigstellung des Fittings das Fluidum durch die andere Öff nung abgelassen wird. Dadurch können die hydraulischen Mittel äusserst einfach gehal ten werden.
In dem zweiten Hohlraum 8 ist ein Stütz organ 10 gleitbar angeordnet. Es dient dem Endteil 11 des abgezweigten Stutzens 9 wäh rend des ganzen Verformimgsvorganges als Stütze. Der durch dieses Stützorgan 10 er zeugte Widerstand gestattet es dem Metall des Rohlings 1 gleichmässig aus dem Hohlraum 2 in den Hohlraum 8 zu fliessen und verhindert so, dass im Bereich des Überganges aus einem Hohlraum in den andern die Wandstärke des Fittings kleiner als an den übrigen Teilen ist, wie dies gerne eintritt. wenn kein Stütz organ verwendet wird.
Das Stützorgan 10 er zeugt einen Gegendruck zum hydraulischen Druck und dies kann natürlich auf verschie dene Weise erzielt werden. So kann das Stütz organ 10 z. B. durch eine Schraubenfeder belastet sein, oder es kann durch weitere hy draulische Mittel im Zusammenwirken mit den hydraulischen Hauptmitteln betätigbar sein. Bei einem weiteren Beispiel ist das Stützorgan auf mechanischem Weg durch die Bewegung der Kolben 4, 4a betätigbar und kann somit. beim Eindringen der Kolben in das Gesenk gleichzeitig herausgezogen werden.
In allen Fällen ist der Rohling während des ganzen Verformungsvorganges allseitig gestützt.
Der Kopf des Stützorgans 10 kann an nähernd eben sein oder konkav oder koveY oder von irgendeiner andern Form, je nach der für den Endteil 11 des Stutzens gewünsch ten Form.
Anschliessend an den vorangehend be schriebenen Verformungsvorgang wird der geformte Fitting aus dem Gesenk herausge nommen und der Endteil 11 des Anschluss - stutzens wird abgesägt oder in anderer Weise entfernt. Der Fitting kann auch kreuzförmig ausgebildet werden, indem z. B. zwei Druck kolben und zwei Stützorgane in entsprechen der Anordnung vorgesehen sind.
Anderseits kann aus einem einseitig geschlossenen Roh ling auch ein T-förmiger Fitting hergestellt werden, indem zur Verformung ein Driiek- kolben und zwei Stützorgane vorgesehen sind.
Im vorangehenden wurde als Füllmaterial stets eine annähernd inkompressible Flüssig keit vorgesehen. Es versteht sich jedoch, dass neben flüssigem auch festes Füllmaterial ver wendet werden kann, wenn es nur fliessfähig ist.
Gemäss den Fig. 3 und 4 ist ein, rohrför- miger Rohling 1 im Haupthohlraum eines Gesenkes 2 angeordnet, wobei Kolben 3a, 3b verschiebbar im Gesenk angeordnet sindundmit den Enden des Rohlings 1 in Berührung stehen.
Zufolge des durch die beiden Kolben auf den Rohling 1 ausgeübten Druckes wird eine Dich tung zwischen den Enden des Rohlings 1 und den Schultern 5 des abgesetzten Teils 4 ge schaffen. Hydraulische Flüssigkeit 6, welche durch Öffnungen 7a, <I>7b</I> in den Kolben 3a, 3b ins Innere des Rohlings 1 geleitet wird, kann somit nicht entweichen.
Ein zweiter Hohlraum 8, der rechtwinklig in den Haupthohlraum des Gesenkes mündet, dient zur Aufnahme jenes Teils des Rohlings 1, welcher zur Bildung des abgezweigten An schlussstutzens 9 (Fig.4) bestimmt ist. Vor dem Verformen des Rohlings wird ein Metall stück 10 in die Bohrung des zweiten Hohl raumes 8 eingesetzt, während hinter diesem Metallstück ein zylindrisches Stück 11 aus Weichmetall, z. B. Blei, angeordnet wird.
Zwecks Herstellung des Fittings werden nun die Kolben 3a, 3b gegeneinanderbewegt und das hydraulische Fluidum wird unter Drick gesetzt, um einen Teil des Rohlings 1 in den zweiten Hohlraum 8 zu drücken. Da durch wird ein Zweigstutzen 9 des T-förmigen Fittings gebildet. Während dieser Teil des Rohlings in den zweiten Hohlraum 8 des Gesenkes eindringt, versucht das Ende 12 des Zweigstutzens das Metallstück 10 weiter in den Hohlraum hineinzudrücken. Das Metall stück 10 seinerseits drückt gegen das Weich metallstück 11, und die Anordnung ist dabei derart, dass das Weichmetallstück 11 durch.
eine öffnung 13 in der Endwand 14 des Hohlraumes herausgedrückt wird, wodurch es zu einem Draht 15 geformt wird. Wenn der Zweigstutzen fertig geformt ist, wird das<B>T-</B> St.ück aus dem Gesenk genommen, wobei die Endwand 14 des Gesenkes geöffnet und der im Hohlraum verbliebene Rest des Weich metallstückes 11 entfernt wird. Somit ist die Vorrichtung zur erneuten Verwendung bereit.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in den Fig. 5 bis 8 dargestellt.
In gleicher Weise wie beim vorangehend beschriebenen Beispiel ist ein rohrförmiger Rohling 16 in einem Hohlraum eines Gesenkes 17 angeordnet. Zwei horizontal einander gegen überliegende Kolben 18a, 18b sind im Gesenk vorgesehen und dienen zum Zusammendrücken des zwischen ihnen liegenden Rohlings 1, wäh rend hydraulisches Fluidum durch die Kanäle 19a, 19b ins Innere des Rohlings gepresst werden kann.
In der öffnung des zweiten Hohlraumes steckt ein Stahlstück 20 und hinter diesem Stahl stück ist ein hohles Weichmetallstück 21, z. B. aus Blei (Fig. 5 und 6), angeordnet. Den Aussendurchmesser des Weichmetallstückes ist genau gleich gross wie der Innendurch messer des Hohlraumes, während seine Länge annähernd gleich der Länge des freien Hohl raumes ist.
Während des Verformungsvorganges dringt der Stutzenteil 22 in den zweiten Hohlraum ein und drückt in der Folge das Stahlstück 22 rückwärts. Diese Rückwärtsbewegung wird auf das Weichmetallstück 21 übertragen, das in der Folge zusammengedrückt wird, bis es die in den Fig. 7 und 8 gezeigte Form aufweist.
Das Weichmetallstück 21 könnte auch polygonalen Querschnitt aufweisen, Voraus setzung ist nur, dass da's Volumen dieses Stückes nicht grösser ist als das nach dem Verformen des Rohlings verbleibende Volu men des Hohlraumes. Das Weichmetallstück besitzt dieselbe Länge wie der Hohlraum vor der Deformierung des Rohlings. Bei dieser Ausbildung ist der Mindestunterschied der Inhalte der Querschnitte von Weichmetall stück und Hohlraum gegeben.
Es ist zu bemerken, dass durch Verformen des Weichmetallstückes dem Eindringen des Zweigstutzens in den zweiten Hohlraum ein be trächtlicher Widerstand entgegengesetzt wird. In jedem Fall wird die Kraft durch das Stahlstück auf den Endteil des Zweigstutzens übertragen, wodurch dieser Endteil annähernd die Form des Stahlstückes erhält. Dieses kann eine ebene, konkave oder andere Endfläche aufweisen. Gemäss dem Vorangehenden ist das Zweigstück des Rohlings während des ganzen Verformungsvorganges abgestützt und kann somit unter der Wirkung des hydraulischen Druckes nicht durchbrechen.
Das genannte Stützen des Zweigstückes ermöglicht auch, eine genügende Wandstärke an der Abzwei.- gungsstelle des Rohlings zu sichern. Es ver steht sich, dass beim Beispiel gemäss Fig. 3 die Grösse der jeweiligen Widerstandskraft von der Art des für das Stück 11 verwendeten Mate rials sowie von der Grösse der Austrittsöff nung 13 abhängt. Beide Grössen können zur Erreichung der optimalen Verhältnisse für den Verformungsvorgang variiert werden. Auch beim Beispiel gemäss Fig. 5 hängt die Widerstandskraft von der Art des verwen deten Weichmetallstückes ab.
In beiden Fällen kann natürlich irgendein plastisches Material, das sich leicht verformen lässt, vorgesehen sein, und kann z. B. Blei, Zink oder eine Legierung dieser Metalle oder ein plastischer Kunststoff sein. Zweckmässig wird dafür sol- ches Material verwendet, das nach dem Ent fernen des Stückes aus dem Gesenk ein Ein schmelzen und Wiederverwenden desselben gestattet.
Als Material hinter dem Stahlstück eignen sich auch eine Anzahl kleiner Kugeln, z. B. Bleischrot, deren Grösse und Anzahl dem ein zelnen Fall anzupassen ist.
Beim Beispiel gemäss Fig. 9 ist das Stütz organ hydraulisch betätigbar. Ein rohrförmi ger Rohling 1 ist im Haupthohlraum eines Gesenkes 2 angeordnet, wobei Kolben 3a, 3b mit den Schultern 5 an den Enden des Roh lings anliegen und mit ihren abgesetzten Tei.. len 4 in die Endteile des Rohlings hinein ragen. Die genannten Kolben können hydrau lisch, mechanisch oder durch andere geeignete Mittel betätigbar sein.
In den rohrförmigen Rohling wird durch die Kanäle 6a, 6b, die zentral durch die Kolben 3a bzw. 3b führen, hydraulisches Fluidum eingeführt. Zwecks Deformierens des Rohlings innerhalb des Ge- senkes, wie dies vorangehend beschrieben wurde, wird das Fluidum unter Druck gesetzt. In einem abgezweigten Hohlraum 8 des Ge- senkes ist ein Stützorgan 7 verschiebbar an geordnet. Teile des Rohlings 1 werden bei dessen Deformierung in diesen zweiten Hohl raum hiueingepresst. Das Stützorgan 7 ist.
durch einen hydraulisch betätigbaren Kolben 9 durch eine Verbindungsstange 10 betätigbar. Der Kolben 9 ist in einem Zylinder 11 an geordnet, wobei diesem Zylinder durch eine Leitung 12 über ein Rückschlagventil Druck- fluidum zugeführt werden: kann. In einer Auslassleitung 15 ist ein Überdruckventil 14 angeordnet, welches gewährleistet, da.ss der auf das Stützorgan übertragene Druck kleiner ist als der durch das hydraulische Fluidum innerhalb des Rohlings 11 ausgeübte Druck.
Während des Verformens des Rohlings 1 wird der Einlassdruek des in der Leitung 12 zu fliessenden hydraulischen Fluidums derart ge steuert; dass zwischen den beiden genannten hydraulischen Systemen eine kleine Druck differenz herrscht. Diese Druckdifferenz ge stattet es, die Deformierung des rohrförmigen Rohlings in weiten Grenzen zu steuern.
Wenn in der Folge im Innern des Uohlings der Ver- formungsdruck erzeugt wird und der Druck auf das Stützorgan 7 etwas kleiner ist als dieser Verformungsdruck, dann wird der Roh ling nur langsam in den zweiten Hohlraum 8 hineingepresst, ohne dass der so gebildete Zweigstutzen durchbrechen kann.
Ein weiteres Beispiel, bei welchem ein hy draulisch betätigbares Stützorgan vorgesehen ist, ist in Fig.10 dargestellt.. Bei dieser Aus führung stammen die beiden Fluida zur Er zeugung des Verformungsdruckes und des Stützorgandruckes aus derselben Quelle.
Druckfluidum wird durch eine Leitung 16, 17, 24 - den Zylindern 18a, 18b zugeführt; wobei der Druck mittels der Kolben 19a, 19b auf die Enddruckkolben 20a, 20b übertragen wird. Dem zentral im einen Kolben 20a ange ordneten Kanal 21 wird ebenfalls Druckflui dum aus der gleichen Quelle zugeführt, und zwar durch einen engen, radial angeordneten Kanal 22, der in den Zylinder 18a mündet.
Das Fluidum fliesst durch einen Kanal 23 im Kolben 20b, und der Ausfluss dieses Kanals ist durch ein nicht gezeichnetes Überdruck ventil gesteuert. Bei diesem Beispiel bewirkt das Fluidum sowohl das Deformieren des Roh lings als auch den durch die Kolben 20a, 20b auf den Rohling wirkenden Gegendruck.
Zusätzlich zu den genannten Funktionen füllt das hydraulische Fluidum auch einen Zylinder 26, dem es durch eine Leitung 25 zufliesst: Im Zylinder 26 ist ein Kolben 27 angeordnet, welcher zur Betätigung des Stütz organs 28 bestimmt ist. Es ist zu bemerken, dass zwecks Erreichens einer geeigneten Druck.
differenz zwischen dem Verformungsdruek und dem Gegendruck die wirksame Quer schnittsfläche des Kolbens 27 etwas kleiner sein muss als diejenige des Kolbens 19a. Da" genaue Verhältnis dieser Flächen kann be rechnet oder durch praktische Versuche be stimmt werden und hängt von der Art des für den Rohrfitting verwendeten Materials und von dessen Wandstärke sowie von der Kompliziertheit seiner Konstruktion ab.
Während beim Beispiel gemäss Fig.10 die Kolben 20a, 20b hydraulisch betätigbar sind. kann die Anordnung auch derart sein, dass zur Betätigung dieser Kolben mechanische Mittel vorgesehen sind. Die Zeichnung ist allerdings nur schema tisch, und es versteht sich, dass verschiedene Rückschlagventile, Steuerventile und ähnlich Einzelheiten, die in hydraulischen Systemen erforderlich sind, aus Gründen der Übersicht lichkeit weggelassen wurden.
Die Fig.14 und 15 zeigen ein Beispiel der Vorrichtung zur Herstellung T-förmiger Fit- tinge, wobei die Kolben und das Stützorgan durch mechanische Mittel betätigbar sind.
Die Vorrichtung besitzt ein zweiteiliges Gelenk 5a, 5b, wobei im Gelenkteil 5a ein abgezweigter Hohlraum 6 angeordnet ist, der in den Haupt hohlraum 7 unter einem Winkel mündet, der durch die Form des herzustellenden T-Stückes bestimmt ist. Der Rohling 1 ist im Haupthohl raum 7 angeordnet, während an dessen Enden verschiebbare Druckkolben 8 anliegen. Die An ordnung ist derart, dass Verlängerungen 9 der Kolben mit geneigt angeordneten Füh rungen 10 im Eingriff sind, welche einen Teil eines Führungsblockes 11 bilden. Dieser Block 11 ragt vom obern Werkzeugblock 12 einer. Presse weg.
Wenn demzufolge der Werkzeug block 12 sich senkt, werden die Kolben S einwärts gedrückt, und wenn sich der Block. 12 zurückbewegt, werden auch die Kolben 8 zurückgezogen.
Während "des Verformungsvorganges wird im Innern des Rohlings ein Druck erzeugt, und zwar mittels eines hydraulischen Hoch drucksystems 13, welchem Druckfluidum durch den untern Teil der Vorrichtung zu strömt und in die hohlzylindrischen Teile 14 von Behältern 15 gelangt. Das Druckfluidum strömt dann durch die zentrale Bohrung 16 in jedem der beiden Kolben B. Auf diese Weise wird während des Verschiebens der ge nannten Kolben der hydraulische Innendruck aufrechterhalten.
Wenn der Zweigteil 3 des Rohlings 1 durch den hydraulischen Druck in den Zweighohl raum 6 gepresst wird, wird dessen Endteil 4 durch ein Stützorgan 17 abgestützt. Damit der Zweigteil 3 annähernd während des gan- zen VerformungsvorgangAs abgestützt wird,. muss das Stützorgan 17 langsam aus dem Hohlraum 6 zurückweichen, wenn der Zweig teil 3 des Rohlings in diesen Hohlraum ein dringt.
Um die Bewegung des Stützorgankol- bens entsprechend zu steuern, ist ein keilför- miges Führungsglied 18 vorgesehen, welches am obern Werkzeugblock 12 befestigt und somit mit diesem bewegbar ist. Der Block 12 bildet den beweglichen Teil einer Presse. Die Arbeitsfläche 19 des keilförmigen Gliedes 18 wirkt mit dein Stützorgan 17 in solcher Weise zusammen, dass dieses Stützorgan langsam aus dem Hohlraum 6 herausgezogen und seine Be wegung relativ zur Lage des obern Werkzeug blockes 12 gesteuert wird.
Wenn demzufolge der obere Werkzeugblock 12 beim Verfor- mungsvorgang gesenkt wird, werden die Druckkolben 8 in den Führungen 10 nach innen bewegt, während das Stützorgan 17 unter der Steuerwirkung des keilförmigen Glie des 18 aus dem abgezweigten Hohlraum zu rückgezogen wird. Die Anordnung ist natür lich derart, dass das hydraulische System an nähernd gleichzeitig mit der Bewegung des obern Werkzeugblockes 12 zur Wirkung kommt. Die Bewegung des obern Werkzeug- bloekes und demzufolge der Kolben 8 und 1.7 muss mit dem Aufhören des innern hydrau lischen Druckes ebenfalls aufhören.
Ferner müssen die gegenseitigen Lagen der hintern Führung 18 und die der Seitenführungen 10 genau richtig sein. Zweckmässig sind deshalb Einstellmittel (nicht gezeichnet) vorgesehen, mittels welchen alle Führungsflächen undloder die von ihnen betätigbaren Glieder genau mit einander in Übereinstimmung gebracht werden können, um das beste Resultat zu erzielen, was am besten durch Versuche mit mehreren Probestücken erreicht wird.
Die Kolben 8 können je nach Wunsch hy, draulisch, pneumatisch oder mechanisch be- tätigbar sein, und zwar auch durch andere als die beschriebenen Mittel.
Aus Gründen der Einfachheit wurde im vorangehenden nur die Herstellung T-förmi- ger Fittinge beschrieben, aber es versteht sich, dass auch anders geformte Fittinge in gleiche Weise herstellbar sind. Durch geeignete Wahl der Gesenke und Kolben können auch wink lige T-Stücke, X-Stücke und andere Anschluss- fittinge hergestellt werden.
Als Füllmaterial wird zweckmässig ein h@-- draulisches Fluidum, vorteilhaft Wasser, ver wendet. Dagegen eignen sich dazu auch andere fliessfähige Materialien, plastisches, z. B. Weichmetalle oder thermoplastische Kunst stoffe.