DE1772979B1 - Photographisches Aufzeichnungsmaterial fuer das Vesicularverfahren - Google Patents
Photographisches Aufzeichnungsmaterial fuer das VesicularverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein photographisches Aufzeichnungsmaterial
für das Vesicularverfahren, bestehend aus einem Schichtträger und mindestens einer
lichtempfindlichen Schicht, die eine lichtempfindliche, in einem thermoplastischen Polymeren dispergierte,
bei Belichtung unter Gasentwicklung zersetzbare Azidoverbindung enthält.
Photographische Aufzeichnungsmaterialien für das Vesicularverfahren bestehen bekanntlich aus einem
Schichtträger und einer lichtempfindlichen Schicht aus einem Bindemittel und einer hierin dispergierten,
bei Belichtung unter Gasentwicklung zersetzbaren Verbindung. Diese Verbindungen, die insbesondere
bei Bestrahlung mit ultraviolettem Licht Gas abspalten, bestehen vorzugsweise aus Verbindungen mit
einem Diazorest (—Ν = ΝΘ) oder einer Azidogruppe
(—N3), welche beim Zerfall, der durch die
Belichtung eingeleitet wird, kleine Stickstoffgasbläschen in Freiheit setzen.
Photographische Aufzeichnungsmaterialien für das Vesicularverfahren lassen sich in der Praxis als
Kopiermaterialien verwenden, und zwar insbesondere zur Herstellung von Kontaktdrucken oder Kontaktabzügen.
Derartige Kontaktdrucke oder Kontaktabzüge lassen sich leicht durch bildweise Exponierung
des Aufzeichnungsmaterials durch die zu vervielfältigende oder zu kopierende Vorlage erhalten. Bei
dieser bildgerechten Belichtung zersetzt sich oder zerfällt die lichtempfindliche Verbindung unter Abspaltung
eines Gases und unter Ausbildung von Gasbläschen. Anschließend wird das exponierte Aufzeichnungsmaterial
erhitzt, um die Polymerschicht weich zu machen und um die abgespaltenen Gasmoleküle
zum Koaleszieren zu bringen. Die erzeugten Gasbläschen erzeugen auf Grund ihrer Licht zerstreuenden
Eigenschaften ein sichtbares Bild, das dem Bild der Vorlage entspricht.
Die meisten der bekannten, bei Belichtung unter Gasentwicklung zersetzbaren Verbindungen, die sich
zur Herstellung photographischer Aufzeichnungsmaterialien für das Vesicularverfahren eignen, sind nur
gegenüber ultraviolettem Licht empfindlich.
Aus der USA.-Patentschrift 3 143 418 sind Aufzeichnungsmaterialien
für das Vesicularverfahren bekannt, deren Lichtempfindlichkeit in das sichtbare Gebiet hineinreicht, deren photographische Empfindlichkeit
für den Bereich des sichtbaren Lichtes für die meisten Anwendungszwecke jedoch noch nicht
ausreichend ist.
Nachteilig daran ist, daß diese Aufzeichnungsmaterialien nicht unter Verwendung üblicher und
billiger Lichtquellen, wie beispielsweise Fluoreszenzlicht oder Glühlampenlicht, belichtet werden können,
weil diese Lichtquellen kein oder nur wenig ultraviolettes Licht emittieren. Ein weiterer Nachteil der
bekannten Aufzeichnungsmaterialien besteht darin, daß man zu ihrer Herstellung keine Schichtträger verwenden
kann, die UV-Licht absorbierende Substanzen enthalten, und daß man ferner auch keine Vorlagen
mit solchen Schichtträgern verwenden kann, da sich bei Verwendung solcher Schichtträger keine Bilder
zufriedenstellender Qualität erhalten lassen.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein photographisches Aufzeichnungsmaterial für das Vesicularverfahren
anzugeben, dessen lichtempfindliche Schicht ihre maximale photographische Empfindlichkeit im
Spektralbereich zwischen 400 und 500 ηΐμ besitzt.
Der Gegenstand der Erfindung geht aus von einem photographischen Aufzeichnungsmaterial für das Vesicularverfahren,
bestehend aus einem Schichtträger und mindestens einer lichtempfindlichen Schicht, die eine
lichtempfindliche, in einem thermoplastischen PoIymeren dispergierte, bei Belichtung unter Gasentwicklung
zersetzbare Azidoverbindung enthält, und ist dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche
Schicht ein 2-Azido-l,4-chinon enthält. Durch die Erfindung wird erreicht, daß ein photographisches
Aufzeichnungsmaterial für das Vesicularverfahren zur Verfügung steht, welches empfindlich
gegenüber sichtbarem Licht des blauen Bereiches des Spektrums ist, und zwar insbesondere in einem Bereich
von etwa 400 bis etwa 500 ηΐμ. Des weiteren sind diese
Aufzeichnungsmaterialien zusätzlich noch gegenüber ultravioletter Strahlung oder naher ultravioletter
Strahlung empfindlich. Sie sind jedoch nicht empfindlich gegenüber längeren Wellenlängen, insbesondere
den gelben und/oder roten Bereichen des Spektrums. Infolgedessen lassen sich die photographischen
Aufzeichnungsmaterialien der Erfindung mit Lichtquellen belichten, die Tageslicht oder fluoreszierendes
Licht emittieren, d.h. Licht mit Wellenlängen im Bereich von 400 bis 500 ηΐμ. Mit dem photographischen
Aufzeichnungsmaterial der Erfindung ist es möglich, Kopien von Vorlagen auf Schichtträgermaterialien
herzustellen, die Ultraviolettabsorber enthalten, was bisher nicht möglich war. Des weiteren lassen sich die
Aufzeichnungsmaterialien der Erfindung in Anwesenheit von gelbem oder rotem Licht handhaben.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung enthält das Aufzeichnungsmaterial ein 2-Azido-3-halo-l,4-chinon
oder ein 2,3-Diazido-l,4-chinon.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung enthält das Aufzeichnungsmaterial ein 2-Azido-l,4-chinon
der Formel
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35
55 worin bedeutet R ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom oder einen Azidorest, η = 0 oder 1 und R1, R2,
R3 und R4 jeweils entweder ein Wasserstoffatom oder
einen Alkyl-, Aralkyl-, Alkoxy-, Aryl-, Arylthio-, Aryloxy-, Sulfo- oder Alkalimetallsulforest, wenn
n=l ist oder zusätzlich zu einem Wasserstoffatom oder einem der genannten Reste ein Halogenatom
oder einen Azidorest, wenn η = 0 ist.
Ist η = 0, so haben R1 und R2 in vorteilhafter Weise
die Bedeutung eines Halogenatoms oder eines Azidorestes.
Besitzt R die Bedeutung eines Halogenatomes, so besteht dies vorzugsweise aus einem Brom- oder
Chloratom. Besitzen R1, R2, R3 und R4 die Bedeutung
eines Halogenatoms, so können diese aus einem Chlor-, Jod- oder Bromatom bestehen. Besitzen R1, R2, R3
und R4 die Bedeutung eines Alkyl-, Alkoxy- oder Aralkylrestes, d. h. eines arylsubstituierten Alkylrestes,
so weisen diese Reste vorzugsweise 1 bis 15 Kohlenstoffatome auf. Besitzen R1, R2, R3 und R4 die Bedeutung
von Arylresten, so können diese aus Phenyl- oder Naphthylresten bestehen, die gegebenenfalls
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durch einen oder mehrere, vorzugsweise kurzkettige Alkylreste substituiert sein können. Besitzen R1, R2,
R3 und R4 die Bedeutung von Arylthioresten, so
können diese beispielsweise aus Phenylthioresten bestehen.
Als besonders vorteilhafte Azidochinone der angegebenen Formel haben sich solche erwiesen, in
denen R die Bedeutung eines Chloratoms und die Reste R1 bis R4 jeweils die Bedeutung eines Wasserstoffatoms
oder eines kurzkettigen Alkylrestes mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere jeweils eines
Methylrestes besitzen.
Die Wirksamkeit der erfindungsgemäß verwendeten lichtempfindlichen Verbindungen beruht auf
ihrer 2-Azido-l,4-chinoidstruktur, wobei die 2-Azido-1,4-chinoidstruktur
durch die verschiedensten Substituenten substituiert sein kann. Als besonders vorteilhaft
haben sich dabei die aufgeführten Substituenten erwiesen. Weniger wünschenswerte Substituenten sind
weise Chlor, in Gegenwart von Essigsäure und Jod bei erhöhten Temperaturen, beispielsweise etwa 1000C,
bei atmosphärischem Druck. Bei einer Chlorieruhgsreaktion wird das Chlor in den 1,4-Chinohring in
jeder unsubstituierten Position, benachbart zum Carbonylrest, eingeführt. So wird beispielsweise 1,4-Benzochinon
bei der Chlorierung in Chloranil übergeführt, wohingegen 1,4 - Naphthochinon in 2,3 - Dichlor-1,4-naphthochinon
übergeführt wird.
Das Chlorochinon wird in ein Azidchinon durch Umsetzung bei Raumtemperatur mit Natriumazid in
einem organischen Lösungsmittel, wie beispielsweise Methanol oder Dimethylformamid, oder in einer
wäßrigen Mischung dieser Lösungsmittel übergeführt.
Dabei werden ein oder mehrere Chloratome durch Azidoreste ersetzt, je nach dem angewandten molaren
Verhältnis von Natriumazid zu Chlorochinon und je nach den angewandten Reaktionsbedingungen.
Substituierte Chinone lassen sich nach verschiedenen
beispielsweise Azo-, Azin- und Azomethingruppen. 20 bekannten Verfahren herstellen. So lassen sich bei-
Selbstverständlich sollen die Substituenten mit der . hydrophoben oder hydrophilen Natur des im Einzel-
ψ falle verwendeten thermoplastischen Polymeren oder
Bindemittels harmonieren. So wurden beispielsweise spielsweise 1,4-Naphthochinone oder Derivate hiervon, die in den 5-, 6-, 7- und/oder 8-Positionen substituiert
sind, leicht nach sogenannten Diels-Alder-Additionsreaktionen
des Butadiens oder eines Derivats
2-Azido-l,4-chinone mit salzbildenden Gruppen, bei- 25 hiervon zu Benzochinon herstellen.
spielsweise Sulfogruppen, vorzugsweise gemeinsam mit hydrophilen Polymeren angewandt.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung enthält das Aufzeichnungsmaterial eines der folgenden
2-Azido-l,4-chinone:
2,3-Diazido-1,4-naphthochinon, 2-Azido-3-chloro-l,4-naphthochinon,
2-Azido-3-chloro-5,6-dimethylbenzochinon, 2,3-Diazido-6,7-dimethyl-l,4-naphthochinon,
2,3-Diazido-5-nitro-l,4-naphthochinon, 2,3-Diazido-l,4-naphthochinon-6-sulfonsäure,
Natriumsalz.
Weitere typische, vorteilhafte 2-Azido-l,4-chinone, die sich zur Herstellung des photographischen Auf-Zeichnungsmaterials
der Erfindung verwenden lassen, sind beispielsweise:
2,3-Diazido-5-butoxybenzochinon, 2,3-Diazido-5,6-dimethoxybenzochinon,
2,5-Diazido-3,6-dichlorobenzochinon, 2,3-Diazido-5-phenylbenzochinon, 2-Azido-3-chloro-5-phenylthiobenzochinon,
2,3-Diazido-5-phenyloxybenzochinon, 2,3-Diazidobenzochinon-5-sulfonsäure, 2,3-Diazido-5,6-diäthylbenzochinon,
2,3-Diazido-l,4-naphthochinon-6-sulfonsäure, 2-Azido-3-chloro-7-methoxy-l,4-naphthochinon,
2,3-Diazido-5,7-diäthoxy-1,4-naphthochinon,
2,3-Diazido-6-phenyl-l,4-naphthochinon, 2,3-Diazido-6-phenoxy-l,4-naphthochinon und
2,3-Diazido-6-phenylthio-l,4-naphthochinon.
Die erfindungsgemäß verwendeten 2-Azido-l,4-chinone sind bekannte Verbindungen oder lassen sich
Die Beschichtungsmassen zur Herstellung des photographischen Aufzeichnungsmaterials nach der Erfindung
können nach üblichen bekannten Verfahren hergestellt werden. Die lichtempfindliche Schicht soll
thermoplastisch sein und eine ausreichende Impermeabilität gegenüber Stickstoffgas aufweisen, um einen
Verlust des Gases vor Entwicklung des Bildes zu verhindern. Zur Herstellung der lichtempfindlichen
Schicht geeignete Bindemittel oder thermoplastische Polymere sind beispielsweise Polystyrol, Polyvinylchlorid,
Polyvinylidenchlorid, Mischpolymerisate aus Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid mit den verschiedensten
Vinylmonomeren, wie beispielsweise Acrylonitril, Acrylsäure, Methylacrylat, Methylmethacrylat,
Diäthylmaleat, Vinylacetat, Vinylalkohol u. dgl., sowie ferner Mischpolymerisate des Styrols mit
Acrylonitril. Die lichtempfindliche Schicht kann dabei als Bindemittel oder thermoplastisches Polymer ein
oder mehrere Polymere aufweisen.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht das thermoplastische Polymer der lichtempfindlichen
Schicht aus einem Vinylidenchlorid/Acrylnitril-Mischpolymerisat,
einem Polymethylmethacrylat, einem Vinylidenchlorid/Acrylnitril/Acrylsäure-Mischpolymerisat
und/oder Gelatine.
Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, die Azidochinone in Mengen von etwa 2 bis etwa 20 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 2 bis etwa 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der lichtempfindlichen
Schicht, zur Anwendung zu bringen.
Das Auftragen der lichtempfindlichen Schicht auf einen Schichtträger kann nach bekannten üblichen
Verfahren erfolgen, beispielsweise durch Beschichtung
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mit einem Beschichtungstrichter oder einem Bevon bekannten Verbindungen nach bekannten Ver- 6o Schichtungsmesser.
fahren herstellen. Sie lassen sich leicht von 2- oder Der Schichtträger des photographischen Aufzeich-
2,3-unsubstituierten 1,4-Chinonen nach einem zwei- nungsmaterials nach der Erfindung kann aus einem
stufigen Verfahren, und zwar einer Halogenierungs- der üblichen bekannten Materialien bestehen, beireaktion
und einer nachfolgenden Reaktion mit Na- spielsweise aus einer Folie aus Celluloseacetat, Cellu-
losenitrat, Celluloseacetatbutyrat, Cellulosebutyrat,
triumazid, herstellen.
Die Halogenierung der 1,4-Chinone, beispielsweise eine Chlorierung, erfolgt zweckmäßig durch Umsetzung
eines 1,4-Chinons mit dem Halogen, beispiels-Polystyrol, oder einem Polyester, wie beispielsweise
Polyäthylenterephthalat. Des weiteren kann der Schichtträger aus Papier bestehen, ferner aus mit
Polyäthylen beschichtetem Papier oder aus mit Polypropylen beschichtetem Papier.
Vorzugsweise werden die photographischen Aufzeichnungsmaterialien der Erfindung mit einer Lichtquelle
bestrahlt, die im Bereich von etwa 400 bis 500 πΐμ intensiv ist, worauf das belichtete Aufzeichnungsmaterial
zur Erzeugung des Vesicularbildes hitzeentwickelt wird. Das Erhitzen kann in üblicher
bekannter Weise erfolgen, vorzugsweise mittels einer üblichen, heiße Walzen aufweisenden Vorrichtung,
wie sie zur Entwicklung von photographischen Aufzeichnungsmaterialien für das Vesicularverfahren angewandt
werden.
Zur Erhöhung der Empfindlichkeit der Aufzeichnungsmaterialien können sie einer einleitenden Totalbelichtung
unterworfen werden, um Kerne zu erzeugen, die zu einer Erhöhung der optischen Dichte
von etwa 0,03 bis etwa 0,5 Dichteeinheiten, gegenüber dem unexponierten Material, führen, wenn das Material
entwickelt wird, worauf das Material erhitzt und anschließend mindestens 12 Stunden lang bei 0
bis 3 5° C aufbewahrt wird.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter veranschaulichen.
Eine Suspension von 0,1 g 2,3-Diazido-l,4-naphthochinon in 1,0 g Tetrahydrofuran wurde zu einer
Lösung von 2,7 g eines Mischpolymeren aus Vinylidenchlorid und Acrylnitril im Verhältnis 80:20 und 0,3 g
Polymethylmethacrylat in 7,0 g Tetrahydrofuran zugegeben.
Die erhaltene Mischung wurde bei Raumtemperatur so lange gerührt, bis sich das Azid gelöst hatte.
Die erhaltene Lösung wurde dann auf einen üblichen Polyäthylenterephthalatschichtträger unter Verwendung
eines Beschichtungsmessers in einer Beschichtungsstärke von 0,015 cm bei 43° C aufgetragen. Das
erhaltene Aufzeichnungsmaterial wurde dann in einem Luftofen 10 Minuten lang auf 96° C erhitzt.
A. Ein Teil des erhaltenen Aufzeichnungsmaterials wurde 3 Minuten lang mittels Lampen bestrahlt, die
blaues, fluoreszierendes Licht ausstrahlten und die in einer Entfernung von 2,54 cm vom Aufzeichnungsmaterial
entfernt aufgestellt waren. Zwischen Lichtquellen und Aufzeichnungsmaterial befand sich ein
Stufenkeil mit Dichteinkrementen von etwa 0,3 Dichteeinheiten. Nachdem das Aufzeichnungsmaterial durch
ein Paar heiße Walzen eines üblichen Entwicklungsgerätes für das Vesicularverfahren geführt worden
war, die auf 93° C erhitzt waren, wurden vier sichtbare Stufen festgestellt mit Dichten von 1,88, 186, 1,80
und 1,48.
Die Hintergrunddichte betrug 0,06. Diese erhaltenen Werte entsprechen einer Empfindlichkeit von 110
(definiert als 1000 dividiert durch die Belichtungszeit in Sekunden, die erforderlich war, um eine Dichte von
1,0 zu erreichen).
Die lichtempfindliche Schicht war nach dem Fixieren farblos, obwohl sie vor der Exponierung eine orange
Farbe besaß.
B. Eine zweite Probe des Aufzeichnungsmaterials wurde in entsprechender Weise mit schwarzem,
fluoreszierendem Licht belichtet. Nach der Entwicklung waren vier Stufen mit Dichten von 1,88, 1,88,
1,77 und 0,10 sichtbar bei einer Hintergrunddichte von 0,09, entsprechend einer Empfindlichkeit von 79.
C. Ein dritter Teil des Aufzeichnungsmaterials wurde 1,5 bis 2 Minuten lang mit blauem Licht durch
eine Druckvorlage belichtet und anschließend in der beschriebenen Weise entwickelt. Es wurde eine scharfe
Wiedergabe ausgezeichneter Qualität erhalten. Als Druckvorlage wurde ein festes weißes Papier hoher
Qualität mit aufgedruckten Buchstaben verwendet.
Nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren wurde eine Lösung von 0,2 g 2-Azido-3-chloro-1,4-naphthochinon,
3,4 g des im Beispiel 1 beschriebenen Vinylidencnlorid/Acrylonitril-Mischpolymerisates,
0,4 g des im Beispiel 1 beschriebenen Polymethylmethacrylats und 9,7 g Tetrahydrofuran hergestellt,
welche auf einen Polyäthylenterephthalatschichtträger aufgetragen und aufgetrocknet wurde. Anschließend'
wurde das erhaltene Aufzeichnungsmaterial mit blauem Fluoreszenzlicht belichtet und entwickelt. Es
wurden drei sichtbare Stufen mit Dichten von 2,06, 1,09 und 1,30 bei einer Hintergrunddichte von 0,08,
entsprechend einer Empfindlichkeit von 67, entwickelt.
Zuerst wurde eine Lösung von 0,30 g 2-Azido-3-chloro-l,4-naphthochinon
in 1,95 g 1,2-Dichloropropan hergestellt, welche in kleinen Anteilen unter
Rühren zu 10 g eines Mischpolymerlatex aus Vinylidenchlorid, Acrylonitril und Acrylsäure im Verhältnis
80:14:16 und einem Feststoffgehalt von 30 Gewichtsprozent bei einem pH-Wert von 6 und 5O0C
zugegeben wurde. Nach Verrühren, bis Lösungsmitteltröpfchen verschwanden, wurde die Lösung auf einen
mit einer Haftschicht versehenen Polyäthylenterephthalatschichtträger unter Verwendung eines Beschichtungsmessers
bei einem Beschichtungsspalt von 0,015 cm aufgetragen. Das erhaltene Aufzeichnungsmaterial
wurde dann 10 Minuten lang in einem Luftofen bei 96° C getrocknet. Das erhaltene Material
wurde 30 Sekunden lang in der im Beispiel 1 A beschriebenen Weise mit blauem, fluoreszierendem Licht
belichtet und bei 1000C entwickelt. Es wurden drei sichtbare Stufen· entwickelt.
Nach dem im Beispiel 1 A beschriebenen Verfahren wurde ein weiteres Aufzeichnungsmaterial hergestellt,
mit blauem, fluoreszierendem Licht belichtet und entwickelt. Die lichtempfindliche Schicht wurde erzeugt
aus einer Lösung von 0,2 g 2-Azido-3-chloro-5,6-dimethylbenzochinon, 2,7 g eines Vinylidenchlorid/
Acrylonitril-Mischpolymerisates, in dem die Bestandteile in einem Verhältnis von 80:20 vorlagen, 0,3 g
Polymethylmethacrylat und 8,0 g Tetrahydrofuran.
Der Schichtträger bestand wiederum aus einer PoIyäthylenterephthalatfolie.
Es wurden drei sichtbare Stufen mit Dichten von 1,97, 1,97 und 1,64 bei einer Hintergrunddichte von 0,08, entsprechend einer Empfindlichkeit
von 66, erhalten.
Nach dem im Beispiel 1 A beschriebenen Verfahren wurde ein weiteres Aufzeichnungsmaterial hergestellt,
mit blauem, fluoreszierendem Licht belichtet und entwickelt. Die lichtempfindliche Schicht wurde
erzeugt aus einer Lösung von 0,2 g 2,3-Diazido-6,7-dimethyl-1.4-naphthochinon,
3,0 g eines Mischpolymerisats aus Vinylidenchlorid und Acrylonitril im Ver-
hältnis 80 :20, 0,3 g eines Polymethylmethacrylätes
und 8,7 g Tetrahydrofuran. Als Schichtträger wurde wiederum eine Polyäthylenterephthalatfolie verwendet.
Es wurden vier sichtbare Stufen mit Dichten von 1,91, 1,89, 1,83 und 1,20 bei einer Hintergrunddichte
von 0,08, entsprechend einer Empfindlichkeit von 100, erzeugt.
Claims (5)
1. Photographisches Aufzeichnungsmaterial für das Vesicularverfahren, bestehend aus einem
Schichtträger und mindestens einer lichtempfindlichen Schicht, die eine lichtempfindliche, in einem
thermoplastischen Polymeren dispergierte, bei Belichtung unter Gasentwicklung zersetzbare Azido-
IO
Nach dem im Beispiel 1 A beschriebenen Verfahren wurde ein weiteres Aufzeichnungsmaterial hergestellt,
mit blauem, fluoreszierendem Licht belichtet und entwickelt. Zur Erzeugung der lichtempfindlichen
Schicht wurde eine Lösung von 0,22 g 2,3-Diazido-5-nitro-l,4-naphthochinon, 3,4 g eines Mischpolymerisates
aus Vinylidenchlorid und Acrylnitril im Verhältnis 80:20, 0,4 g eines Polymethylmethacrylätes
und 7,7 g Tetrahydrofuran verwendet. Als Schichtträger diente wiederum eine Polyäthylenterephthalatfolie.
Es wurden drei sichtbare Stufen entwickelt, die ^o Dichten von 2,01,1,92 und 1,44 bei einer Hintergrunddichte
von 0,13, entsprechend einer Empfindlichkeit von 60, besaßen.
B e i s ρ i e 1 7
Unter Rühren wurden zu einer Lösung von 0,7 g Gelatine in 9,3 g Wasser von 4O0C 0,05 g 2,3-Diazidol,4-naphthochinon-6-sulfonsäure,
Natriumsalz, zugegeben. Die erhaltene Lösung wurde dann auf einem Polyäthylenterephthalatschichtträger, der eine PoIyvinylalkohol-Haftschicht
aufwies, mittels eines Beschichtungsmessers in einer Beschichtungsstärke von
0,030 cm aufgetragen. Die Schicht wurde dann bei 500C getrocknet. Das Aufzeichnungsmaterial wurde
dann mittels blauem, fluoreszierendem Licht, wie im Beispiel 1 A beschrieben, belichtet und durch Erhitzen
mittels eines Heizblockes wenige Sekunden lang auf 1000C entwickelt. Es wurden fünf sichtbare Stufen
erzeugt.
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verbindung enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß die lichtempfindliche Schicht ein 2-Azido-l,4-chinon enthält.
2. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ein
2-Azido-3-halo-l,4-chinon oder ein 2,3-Diazido-1,4-chinon enthält.
3. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ein
2-Azido-l,4-chinon der folgenden Formel
enthält, worin bedeutet R ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom oder einen Azidorest, π = 0
oder 1, R1, R2, R3 und R4 jeweils entweder ein
Wasserstoffatom oder einen Alkyl-, Aralkyl-, Alkoxy-, Aryl-, Aryloxy-, Arylthio-, Sulfo- oder Alkalimetallsulforest,
wenn η = 1 ist oder zusätzlich zu einem Wasserstoffatom oder einem der genannten
Reste ein Halogenatom oder einen Azidorest, wenn η = 0 ist.
4. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eines
der folgenden 2-Azido-l,4-chinone enthält:
2,3-Diazido-l,4-naphthochinon, 2-Azido-3-chloro-1,4-naphthochinon,
2-Azido-3-chloro-5,6-dimethylbenzochinon, 2,3-Diazido-6,7-dimethyl-1,4-naphthochinon,
2,3-Diazido-5-nitro-1,4-naphthochinon oder 2,3-Diazido-l,4-naphthochinon-6-sulfonsäure,
Natriumsalz.
5. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
thermoplastische Polymer der lichtempfindlichen Schicht aus einem Vinylidenchlorid/Acrylnitril-Mischpolymerisat,
einem Polymethylmethacrylat, einem Vinylidenchlorid / Acrylnitril / Acrylsäure-Mischpolymerisat
und/oder Gelatine besteht.
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Publication number | Publication date |
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BE718812A (de) | 1968-12-31 |
GB1223472A (en) | 1971-02-24 |
FR1573785A (de) | 1969-07-04 |
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