DE1772134A1 - Verfahren zur Herstellung von photographischen Silberbildern und photographisches Material zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von photographischen Silberbildern und photographisches Material zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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- G03C1/005—Silver halide emulsions; Preparation thereof; Physical treatment thereof; Incorporation of additives therein
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Description
Eastman Kodak Company, 343 State Street, Rochester, Staat New York, Vereinigte Staaten von Amerika
Verfahren zur Herstellung von photographischen Silberbildern und photographisches Material zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von photographischen Silberbildern durch Belichtung und Entwicklung
eines photographischen Materials, bestehend aus einem Träger und mindestens einer silberhalogenidhaltigen Auskopierschicht
sowie gegebenenfalls einer oder mehreren, auf chemischem Wege ausentwickelbaren Silberhalogenidschichten
und/oder Zwischen- und/oder Deckschichten, wobei mindestens eine der Schichten einen mindestens ein Stickstoffatom aufweisenden
Halogenakzeptor enthält sowie ein photographisches Material zur Durchführung des Verfahrens.
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Automatische photomechanische Aufzeichnungsvorrichtungen
eraöglichen es bekanntlich, auf ein und desselben licht«aipfind·
liehen Material gegebenenfalls mehrere Bilder zu erzeugen.
Mit Hilfe mechanischer und optischer Einrichtungen kann dabei die Lage eines Bildes auf der Oberfläche des lichtempfindlichen
Materials genau bestimmt werden. Die vorbestinte STeIIe
kann sodann belichtet werden, worauf die Lage eines zweiten Bildes ausgewählt und erneut belichtet wird usw. Bei jeder
nachfolgenden Belichtung müssen dabei die bereits belichteten Stellen des photographischen Materials entsprechend berücksichtigt
werden. Die Lage eines neuen Bildes kann am leichtesten dann bestimmt werden, wenn an den belichteten Stellen
sofort ein sichtbares Bildjerieugt wird. Dies kann z. B. mit
Hilfe von mehrschichtigen photographischen Materialien mit einer Auskopierschicht und einer ausentwickelbaren Schicht
erreicht werden. Nachteilig daran ist jedoch, daft beim ehemischen
Entwickeln derartiger photographischer Materialien in
der Auskopierschicht bisweilen sog. "Geisterbilder" entstehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung photographischer Silberbilder unter Verwendung «ines photographischen
Material-s mit einer Autkopierschicht und gegebenenfalls
einer oder mehreren ausentwickelbaren Schichten anzugeben, das zu verbesserten Bildern fuhrt. Insbesondere sollte
ein photographisches Material mit einer Auskopierschicht und
einer ausentwickelbaren Schicht entwickelt werden, bei
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dessen Entwicklung nur ein Bild entsteht und bei dessen Verarbeitung
die Probleme vermieden werden, die normalerweise bei der Erzeugung von Bildern in verschiedenen Schichten eines
Materials auftreten. Weiterhin sollte ein Material mit einer Auskopiereaulsionsschicht angegeben werden, die sich auf chemische«
Wege zu scharfen, hoch kontrastreichen Bildern entwickeln net.
Die Auskopierschicht solte ferner derart ausgestaltet sein,
daß nach chemischer Entwicklung der belichteten Emulsionsschich Auskopierbilder sehr niedriger Dichte erhalten werden« Schließlich
sollte ein photographisches Material angegeben werden, bei dessen Belichtung unmittelbar nach der Einwirkung des
Lichtes sichtbare Bilder entstehen und bei dem bei nachfolgender chemischer Entwicklung ein einziges Silberbild hoher Dichte
und geringer Hintergrunddichte erhalten wird.
Durch die Erfindung sollte insbesondere die Erzeugung einer
Vielzahl von Bildern auf einem photographischen Material in entsprechendem Abstand voneinander durch vielmalige Belichtung
des Materials dadurch erleichtert werden, daß die Lage eines auf dem Material zu erzeugenden Bildes durch das durch die
vorhergehende Belichtung erzeugte Bild bestimmbar ist.
Der Gegenstand der Erfindung geht von einem Verfahren zur Herstellung von photographischen Silberbildern durch Be-
009149/0757 bad omGHWL
lichtung und Entwicklung eines photographischen Materials,
bestehend aus einem Träger und mindestens einer silberhalogenidhaltigen
Auskopierschicht sowie gegebenenfalls einer oder mehreren , auf chemischem Wege ausentwickelbaren Silberhalogenidemulsionsschichten
und/oder Zwischen- und/oder Deckschichten, wobei mindestens eine der Schichten einen mindestens ein
Stickstoffatom aufweisenden Halogenakzeptor enthält, aus und ist dadurch gekennzeichnet, daß man das photographische Material
in Gegenwart eines Entwiclflungsverzögerers entwickelt.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein photographisches Material zur Durchfuhrung des Verfahrens, bestehend aus einem
Träger und mindestens einer silberhalogenidhaltigen Auskopierschicht sowie gegebenenfalls einer oder mehreren, auf chemischem
Wege ausentwickelbaren Silberhalogenidemulsionsschichten und/oder Zwischen- und/oder Deckschichten, wobei mindestens
eine der Schichten einen mindestens ein Stickstoffatom aufweisenden Halogenakzeptor enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß es in mindestens einer Schicht einen Entwicklungeverzögerer
enthält.
Die Entwicklungsverzögerer können der den Halogenakzeptor enthaltenden
Auskopierschicht, auf der gegebenenfalls noch mindestens eine ausentwickelbare Silberhalogenideaulsionsschickt
aufgebracht sein kann, einrerleibt werden. Die Entwicklungsverzögerer können jedoch auch einer nach der Belichtung .
verwendeten Verfahrenslösung, z. B. der Entwicklerlösung, zugesetzt werden.
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Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeignete Entwicklungsverzögerer
sind z. B. Anthrachinonsulfonsauren und deren Salze, insbesondere heterocyclische Verbindungen ait Mindestens
5 Ringatosen, von denen mindestens vier Atome Stickstoffatome
sind. Die heterocyclischen Verbindungen können sowohl durch Brückenbindungen miteinander verbundene Ringe
aufweisen als auch sog. ankondensierte Ringsysteme aufweisen, wobei 4ie Stickstoffatome Über die gesamte Ringstruktur
verteilt sein
Im besonders vorteilhafter Weise werden als Entwicklungsverz^erer
Jlntlir«chinoa4erirate mit einem Sulfonsturerest in
1-Stel3.na§ v«rwe»det. l>er Salfonsäurerest kann sowohl in Box»
4er freiem Saar* C-SOjH) als auch in Salzform (-SO3M, wobei
M ein üatiea, z. B. «la Alkalimetall-, z. B. Natrium-, Kaliiim-
©ler JonK^miiaalaition oder den !test eines organischen Amins,
2, B, φοώ Trilthylamin, Triäthanolamin oder Morpholin,
jveigaete Anthrachinonsulfonsäuren und deren Derivate
si»4 z, I, Anthrachinen-2-sulfonsÄure, Anthrachinon-2,6-disulfonsilare,
Antlmchiaon-2}7-disulfonsfture, Anthrachinonlf2-di»ulf
©»star· und dergl. sowie deren Salze, insbesondere
4eren Alkalimetallsalz·. Werden die Anthrachinonderivate eimer
silberhalegenidhaltigen Schicht einverleibt, so werden sie
zweckmäßig in Konzentrationen von etwa 0,1 bis 50 Millimol
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*■ 6 ™
und vorzugsweise yon etfiwa 1 bis IS Milliaol pro Mol Silberhalogenid
verwendet, Werden sie der Entwickleriesiing zugesetzt,
so werden sie zweckaftfiig in Konzentrationen von etwa 0,01
bis 2,0 g pro Liter Entwicklerlösung verwendet, fieeifuete
Entwicklungsverzögerer dieses Typs werden z. B. ia den USA-Patentschriften
2 504 593 «ad 1 753 911 besdrriefeea.
Ms «ntwicfclengsireTÄageimde beterocyclisclMft Vmrbim&mgem werden
in besond9T3 vorteillutfter Weis« Tvtrmxele, TetrazaiaMtara
und Iainotriazele wwAmt» Seäur wirls*»e gattwictlwgirfirT#-
gerer siad ia der Ie^eI Jiercaptetetraxele, z, B.
tetrazole der folge»dem allgeasijiea
Ii W
I 1
II 31 λ
in der R einen g«g«fee*ea£mlis Xeteroateae aafwelscsieM alt
pha ti sehen «4«r mreeatieclieai lest «it bis m 30 bl^Matef
atewen und 1 «in Ilassersteffato«, eia AlfcaliMtmll, z, »-
Natriua, Kalium, AaMonim »der dem lest: eiaes
A«ins, z. B. voji Trilthylaeia, Triltnanalaaiie oder
bedeuten.
Die stickstoffhaltigen heterocyclischen Mercaptoveroindungen
können gegebenenfalls auch in der tautomeren Form, z. b. in der
iuionform, vorliegen, wobei das labile Wasserstoffatom der
^ercaptofunktion an ein Stickstoffaton wandert und aus der
*C-5ii-Gruppe eine Thiocarbonylgruppe ^,C«S wird.
K kann aus einem Kohlenwasserstoffrest, d. h. beispielsweise
einem Alkyl-, Aryl- oder Aralkylrest «it bis.zu 30 Kohlenstoffatomen
oder einem der in folgenden angegebenen Reste bestehen, d. ti. einem Alkoxy-, Phenoxy-, Cyano-, Nitro-, einen gegebenenfalls
substituierten Amino-, Sulfo-, einen gegebenenfalls substituierten
Sulfenyl-, Sulfonylphenyl-, Sulfonylalkyl-, Fluorosulfonyl-,
Sulfonanidophenyl-, Sulfonanidoalkyl-, Carboxy-, Carboxylat-, Carbanyl-, Carbaeylphenyl-, Carbamylalkyl-, Carbonylalkyl-
oder einem Carbonylphenylrest oder einem Halogenatom. liat R die Bedeutung eines Alkylrestes, so kann die Methylenkette
dieses Restes der Formel -CClIj)n-* mit η ■ 1 bis 18 durch
einen oder mehrere der zuletzt angegebenen Reste substituiert sein.
Typische geeignete S-Metcaptotetrazole sind z. B. 1-Phenyl-S-nercaptotetrazol,
i-Athyl-5-mercaptotetrazol, 1-a-Naphthylnercapto
te traiol, i-Cyclohexyl-S-mercaptotetrazol und dergl., wie sie z.B.
in den USA-Patentschriften 2 403 927 und 2 271 229 beschrieben ° werden. Typische geeignete Tetrazaindene und Iminotriazole sind
Q0 z.ß. die tSatriunsalze von 4-iiydroxy-6-nethyl-1,3,3a,7-tetrazainden
«ο und 4-uydroxy-6-methyl-2-methylnercapto-1,3,3a,7-tetrazainden
*""* Die heterocyclischen Entwicklungsverzögerer werden zweckmäßig
in Mengen von etwa 0,1 bis 50 Millimol und vorzugsweise von etwa 0,1 bis etwa 15 Millimol pro Mol Silber verwendet.
BAD ORIGINAL
Weist das photographisehe Material nur eine einzige silberhalogenidhaltige
Auskopierschicht mit einem Halogenakzeptor und einen Entwicklungsverzögerer auf, so genügen in der Regel bereits
relativ geringe Mengen an Entwicklungsverzögerer^, um die chemische Entwicklung von durch gestreutes Licht erzeugten
latenten Bildern zu verhindern und nach der chemischen Entwicklung ein dauerhaftes scharfes und kontrastreiches Bild zu
erzeugen. Werden demgegenüber photographische Materialien mit mindestens zwei silberhalogenidhaltigen Schichten, von denen
die eine primär als Auskopierschicht zur Erzielung maximaler Dichten des Auskopierbildes und die andere primär als ausentwickelbare
Schicht zur Erzielung scharfer und kontrastreicher Silberbilder bei kurzen Belichtungszeiten wirkt, verwendet,
so sind in der Regel höhere Konzentrationen an Entwicklungsverzögerern
in der Auskopierschicht erforderlich, um die chemische Bildentwicklung und Schleierbildung in der Auskopierschicht
zu verhindern.
Einige der erfindungsgemäß verwendbaren Entwicklungsverzögerer
stellen gleichzeitig ·*♦ Halogenakzeptoren dar. Die optimalen,
erfindungsgemäß zu erzielenden Wirkungen werden bei gleichzeitiger Verwendung von sowohl Entwicklungsverzögerern als auch
hochwirksamen Halogenakzeptoren erreicht.
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Zur Herstellung der Auskopier- und ausentwickelbaren Schichten
s ind die üblichen bekannten Silberhalogenidemulsionen mit SiI-berhalogenidkörnern,
die eine überwiegende Innenkomempf in dlichkeit aufweisen, geeignet. Typische geeignete Silberhalogenide
sind z. B. Silberbromjodid, Silberchlorbromid, Silberehlorbromjodid
und dergl., die nach Verfahren hergestellt werden können, wie sie z. B. in den USA-Patentschriften 2 996 382,
3 271 157 und 2 592 250 beschrieben werden. ™
Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden zur Herstellung der Auskopierschichten Silberhalogenidemulsionen
verwendet, deren Silberhalogenidkörner polyvalente
Ionen okldudiert oder eingeschlossen enthalten. Derartige
Silberhalogenidkörner können z. B. in Gegenwart von polyvalenten Metall ionen, z. B. Ionen von Blei, Wismut, Antimon, Arsen,
Gold, Iridium, Rhodium und dergl., ausgefällt werden. Die polyvalent en Ionen werden dabei zweckmäßig zusammen mit den wasser- |
löslichen Silbersalz, z. B. Silbernitrat, oder einem wasserlöslichen Halogenidsalz, z. B. Natrium- oder Kaliumjodid, -bromid
oder -Chlorid, in das zur Ausfällung des Silberhalogenids verwendete
Reaktionsgefäß eigngebracht. Die Menge an in den Silbe rhalogenidkörnern eingeschlossenen polyvalenten Ionen kann
in der Weise bestimmt werden, daß die Silberhalogenidkörner portionsweise mit einem Silberhalogenidlösungsmittel, z. B.
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einem organischen Thioäther oder einem Alkalimetallthiocyanat,
gewaschen und die Waschlösungen auf ihren Gehalt an polyvalenten Ionen analysiert«erden. Falls die polyvalenten Ionen nur
an die Oberfläche der Silberhalogenidkörner gebunden sind, tfrd
praktisch die Gesamtmenge der Ionen bereits während der ersten Waschprozesse entfernt, wohingegen von den Silberhalogenidkörnern
eingeschlossene polyvalente Ionen erst in folgenden Waschfe
lösungen, die kurz vor der vollständigen Lösung der Silberhalogenidkörner
anfallen, ermittelt werden.
Die Ausfällung sowie die Periode des Kornwachstums der Silberhalogenide,
die zur Herstellung der Auskopierschichten, insbesondere
der Auskopierschichten von einschichtigen Materialien, verwendet werden, können in vorteilhafter Weise auch in Gegenwart
von Thioäthern und Alkalimetallthiocyanaten erfolgen.
Zur Erzeugung der ausentwickelbaren negativen Silberhalogenid-™
emulsionsschichten wird zweckmäßig eine kontrastreiche, feinkörnige
Silberhalogenidemulsion, die in der Regel einen Y-Wert von mindestens etwa 3 aufweist, verwandet. Die Silberhalogenidkörner
typischer hierfür geeigneter Silberhalogenidemulsion
en haben eine durchschnittliche Größe von weniger als etwa 1 Micron, vorzugsweise von weniger als etwa 0,5 Micron.
Als kontrastreiche Silberhalogenidemulsionen mit hohem γ-Wert können die üblichen bekannten Emulsionen verwendet werden, z. B.
die feinkörnigen sog. Lippmann-Emulsionen, die z. B. in Mees "The Theory of the Photographic Process", MacMillan Company,
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Geeignete ausentwickelbare Silberhalogenidschichten sind solche,
in denen das latente Bild hauptsächlich an der Oberfläche der Silberhalogenidkörner erzeugt wird und die in den
üblichen bekannten Entwicklerlösungen, die nur wenig Silberhalogenid
lösen, chemisch entwickelt werden können. Das Halogenid des in der ausentwickelbaren Schicht vorhandenen Silberhalogenids
besteht vorzugsweise zu mindestens SO MoI-I aus Chlorid, üie ausentwickelbaren Schichten bestehen vorzugsweise M
aus Silberhalogenideraulsionsschichten, ebwohl das Silberhalogenid
auch in Abwesenheit eines Binde- oder Dispergiermittels, z. B. durch Aufdampfen im Vakuum, aufgebracht werden
kann.
Wie bereits erwähnt, können die silberhalogenidhaltigen ausentwickelbaren
Schichten gegebenenfalls Silberhalogenidkörner enthalten, die polyvalente Ionen eingeschlossen enthalten. Vorzugsweise
werden silberhalogenidhaltige Schichten, deren Silberhalogenidkörner tetraval£ente Ionen eingeschlossen enthal- I
ten, verwendet. Als besonders vorteilhaft haben sich ausentwickelbare Schichten mit Halogenakzeptoren und Salzen polyvalent
er Metalle, z. B. trivalenter Rhodium- oder Iridiumsalze
und dergl. oder tetravalenter Iridium-, Platin- oder Osmiumsalze,
-erwiesen.
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Zum Entwickeln der Silberbilder sind die üblichen bekannten
Entwicklerverbindungen geeignet, z. B. 3-Pyrazölidone, Polyhydroxybenzole
und Aminophenole, wie z. B. N-Methyl-p-aminophenol. Werden Silberhalogenidemulsionen mit Silberhalogenidkörnern,
die eine starke Innenkornempfindlichkeit aufweisen, verwendet, so werden zur Entwicklung der inneren latenten Bilder,
der Entwicklerlösung zweckmäßig Silberhalogenidlösungsmittel, P z. B. ein Thiosulfat oder ein Thiocjtyanat, zugesetzt.
Als Halogenakzeptoren werden zweckmäßig solche verwendet,
die auch zur Herstellung von photographischen Direktkopiermateiialien,
d. h. von Materialien, die mit Licht hoher Intensität belichtet und anschließend bei normalem Raumlich ausentwickelt
werden können, geeignet sind.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung sind z. B. stickstoffhaltige
Halogenakzeptoren der folgenden allgemeinen Formeln:
R R3
1 1 ' 2
.Nn und . R1— N— R*
geeignet, in denen bedeuten:
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R, R und R Wasserstoffatome, gegebenenfalls substituierte
Alkylreste, gegebenenfalls substituierte Arylreste oder Acylreste,x. B. Acylreste der
Formel -C-R4, in der R4 ein Wasserstoffatom,
einen Alkyl- oder Arylrest bedeutet,
nenfalls substituierter Amino- oder βim gegebe- j
nenfalls substituierter Thiocarbamylrest und
sehen Ringes mit vorzugsweise S bis e ft Ug atome»,
von denen mindestens 2 Atome Stickstoffatome sind, und mit m!»desto·* el··» zweiwertige» Mut
dor Formel -C-, Is der X ein Schwoföl·, Sauerstoff-
oder Selenatom oder ei» Imimorest (UM)
ist, erforderliche» Atom«.
. i
Ist D odor *· ei» stickstoffhaltiger test, dessen Stickstoff*
•torn direkt an das Stickstoffatom 4er a»gete»eaem allgomeim·»
W 1 ? ■ : . · ■ · ■■■.:■■ y..
Formel* gaom»4on ist, so trägt miaoostoiu eines der Stickstoffatome
oim Wasserstoffatom.
S ·
wiedergegebe· werden, in der λ und λ im vorteilhefter
Weise die für R und R angegebene Bedeutung Wasserstoff,
Alkyl-, Aryl- oder Acylrest haben*
BAD ORiGiNAL 0098A9/0757
s R7 -C-N wiedergegeben werden, in der R und R in vorteil·
vr·
hafter Weise dieselbe Bedeutung wie R und R haben oder
Aainoreste sind.
Besonders verteilhafte Hai ogtnaksep term sind Verbindungen
der feigenden «llgesieinen Forn·!»:
«10 S *»
R1I-- M — C —1
9) I1I— 9~
— X -
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in denen bedeuten:
Wasserstoffatome oder die für R1 und R3
angegebenen Alkyl-, Aryl- oder Acylreste,
oder einen Iminorest und
Q und Z die zur Vervollständigung eines heterocyclischen
Ringes «it vorzugsweise 5 oder 6 Ringatomen und in zweckmäßiger Weise Bit nicht »ehr als
3 Stickstoffatosen U Ring erforderlichen ATome.
Vorzugsweise stellen Q und Z die zur Vervollständigung eines Triazolthiol-, Mercaptoimidazol-, Imidazolidinthion-, Triazinthiol-,
Thiobarbitursäuren Thiouracile oder Urazol-,
z. B. Thiourazolringes, erforderlichen Atone dar.
In den angegebenen allgemeinen Formeln stellen gegebeneiftlls
vorhandene Arylreste insbesondere gegebenenfalls substituierte Naphthyl- oder Phenyl rest e dar, die z. B. durch Ilalogenatome,
Alkyl- oder Acylreste substituiert sein können. In den Molekülen gegebenenfalls vorhandene Alkylreste weisen zvecVnäßif
1 bis 20, vorzugsweise 1 bis 8 Kohlenstoffatome auf und können
gegebenenfalls durch Halogenatome, Aryl- oder Acylreste substituiert sein.
bad
O ο 9 £ L 3 / (\ η'- 7
Vorzugsweise werden die durch die allgemeinen Formeln A und ti wiedergegebenen Thioharnstoffverbindungen und die durch die
allgemeine Formel i) wiedergegebenen Urazolverbindungen verwendet,
da diese zu besonders scharfen und kontrastreichen Bildern führen, obwohl auch die durch die allgemeine Formel C wiedergegebenen
Verbindungen insbesondere tür Herstellung von einchichtigen
photographischen Materialien geeignet sind, die zur Herstellung von Auskopierbildern und ausentwickelbaren Bildern
geeignet sind.
Typische geeignete Halogenakxeptoren vom Thioharnstofftyp,
wie sie durch die allgemeinen Formeln A und B wiedergegeben werden, werden z. B. in den USA-Patentschriften 3 241 971
und 3 326 689 beschrieben. Typisch« geeignete Halogenakzeptoren vom Hydrazintyp, wie sie durch die allgemeine Formel C
wiedergegeben werden, werden z. B. in d«r USA-Patentschrift
2 588 982 beschrieben. Typisch« geeignete Halogenakzeptoren von Urazol- und Thiourazoltyp, wie sie durch di« allgemeine
Formel D wiedergegeben werden, werden z. B. in d«r französischen
Patentschrift 1 4SO 984 beschrieben.
Typische geeignete stickstoffhaltige Halogenakzeptoren sind z. B.: 1,3-üiKethyl-2-imidazolidinthion, 2-Imidazolidinthion,
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Thiosemicarbazide Tetramethylthioharnstoff, ρ-Dimethy1aminobenzaldehyd-thiosemicarbazon,
1-Isopentyl-2-thioharnstoff,
l-(2-Diäthylaminoäthyl)-l,2,5,6-tetrahydro-l,3,5-triazin-4-thiol,
l,2-Bis(l,2,5,6-tetrahydro-l,3,5-triazin-4-thiol)-äthan, l-Phenyl-2-thioharnstoff, 1,3-Diphenyl-2-thioharnstoff,
4-Thiobarbitursäure, 2-Thiouracil, 1-Acetyl-2-thioharnstoff,
l,3-Dibenzyl-2-thioharnstoff, 1,l-Diphenyl-2-thioharnstoff,
l-Äthyl-l-Ca-nap\hyl)-2-thioharnstoff, 2-Mercaptoimidazol, Λ
l-Phenyl-2-imidazo01idinthion, 4,5-Diphenyl-4-imidazolidin-2-thion,
l-Methyl-2-mercaptoiinidazol, l-n-Butyl-1,2,5,6-tetrahydro-l,3,5-triazin-4-thiol,
Thioharnstoff, 1-Methyl-2-imidazolidinthion,
d-Mannose-thiosemicarbazon, Morpholino-2-propan-thiosemicarbazon, d-Galactose-thiosemicarbazon, Urazol,
3-Thiourazol, 3,5-Dithiourazol, 4-Arainourazolhydrazinsalz, 3,5-Dithiourazolhydrazinsalz,
Urazolnatriumsalz, 4-(l-Naphthyl)-urazol,
4-Äthylurazol, 1-Phenylurazol, 4-Pheeylurazol, 1-Butylurazol,
1-Octylurazol, 4-Butyl-3,5-dithiourazol, 1,4-Diphenylurazoü,
1,4-Dibutylurazol, l,4-Dibutyl-3,5-dithiourazol, 1,4- "
Diphenylr3,5-dithiourazol, 1-Äthyl-4-pheny!urazol, l-Xthyl-4-phenyl-3,5-dithiourazol,
3-Thio-5-iminourazol, 5-Selenourazol,
Hydrazin, Phenylhydrazinhydiochlorid, 2,5-Dichlorophenylhydrazin,
p-Tolylhydrazinhydrochlorid, a-Naphthylhydrazin,
e-Benzyl-a-phenylhydrazin, p-Toluolsulfonylhydrazin und Hexylhydrazin.
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Das Bindemittel der Silberhalogenidemulsionsschichten des photographischen
Materials nach der Erfindung kann aus den verschiedensten üblichen bekannten hydrophilen Kolloiden, z. B. Gelatine,
kolloidalen Albunin, Polysacchariden, Cellulosederivaten,
Polyvinylverbindungen, z. B. Polyvinylalkoholderivaten, Acrylamidpolymerisaten
und dergl., bestehen. Die Bindemittel können gegebenenfalls auch hydrophobe Kolloide, z. B. dispergierte,
polynerisierte Vinylverbindungen, insbesondere solche, die die Dimensionsstabilität der photographischen Materialien erhöhen,
enthalten. Typische geeignete derartige Verbindungen sind z. B. wasserunlösliche Polymerisate aus Alkylacrylaten oder
-methacrylaten, Acrylsäure, Sulfoalkylacrylaten oder -methacrylaten
und dergleichen»
Die Enulsionen können die üblichen bekannten Zusatzstoffe
enthalten, z. B. Antischleiermittel, Härtungsmittel, Weichmacher,
Beschichtungshilfsmittel und dergleichen.
Die silberhalogenidhaltigen Schichten des photographischen Materials der Erfindung zeichnen sich durch eine hohe Empfindlichkeit
gegenüber Licht kürzerer Wellfenlängen, insbesondere gegenüber Licht des ultravioletten Spektralbereiches, und
durch eine geringe Empfindlichkeit den grünen und roten Licht
des Spektrums aus und sind daher gegenüber Licht längerer Wellenlängen spektral nicht sensibilisiert. In besonders
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vorteilhafter Weise können den silberhalogenidhaltigen Schichten
gelbe Filterfarbstoffe oder Pigmente einverleibt werden, um blaues Streulicht auszuschalten und die Erzeugung schärferer
Bilder zu ermöglichen. Gelbe Filterfarbstoffe, die während der Entwicklung wieder entfernt werden, können auch
deshalb verwendet werden, um das photographische Material bei Raumlicht handhaben zu können.
Die Auskopierschichten enthalten in besonders vorteilhafter Weise ferner eine photographisch desensibilisierend wirkende
Verbindung, d, h. einen Elektronenakzeptor, um die Empfindlichkeit herabzusetzen und beim Belichten zur Erzeugung eines
Auskopierbildes ein· Oberbelichtung zu verhindern. Als desensibilisierend
wirkende Verbindungen können die üblichen bekannten Desensibilisierungsfarbstoff« verwandet werden, z. B. heterocyclische
Verbindungen, die mindest«as «iniUteroatom, z. B.
ein Schwefel- oder Stickstoffatom, «nthalten, Anthrachinonfarbstoffe
und der grienen.
Die Träger des' photographischen Materials nach der Erfindung
können aus den üblichen bekannten Trägern bestehen, z. B.
Trägern aus Papier, insbesondere mit Polyolefinen überzogen··
Papier, Polyäthylen, Äthylen-Buten-Mischpolymerisaten, Glas,
Folien aus Cellulosenitrat, Celluloseacetat, linearen Polyestern, z. B. Polyäthylenterephthalat, Polystyrolen und Polycarbonaten.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung werden
die einen stickstoffhaltigen Halogenakzeptor und einen Entwicklungsverzögererjenthaitenden
Auskopieremulsionen in Form einer
einzigen Schicht auf einen Träger oder einen mit Grundschicht versehenen Träger aufgebracht. Das Silberhalogenid, der Halogenakzeptor
und der Entwicklungsverzögerer können jedoch auch in «paraten Schichten auf einen Träger aufgebracht werden.
In diesem Falle erfolgt eine ausreichende Diffusion der einzelnen Komponenten während des Beschichtens und der chemischen
Entwicklung, so daß auch in diesem Falle scharfe und kontrastreiche Bilder erzeugt werden können.
Zur Belichtung des photographischen Materials nach der Erfindung wird in vorteilhafter Weise eine Lichtquelle, die reich
an ultraviolettem Licht ist, verwendet. iftxbcsMdtxixYftxtftiix
der Li fiiiuuiii.'
wird ein photographisches Material mit einem trans-
parentem Träger, mit der Schichtseite der Lichtquelle zuge- w wandt, belichtet. Auf diese Weise werden für den Betrachter,
der sich in der Regel hinter dem photographischen Material befindet, die Strahlen des aktinischen Lichts durch das photographische
Material hindurch sichtbar. Zweckmäßig kann zwischen den Photographierenden und das photographische Material ein
Sicherheitslichtfilter (». B. eineKodagraph-Orangefilterplatte)
gebracht werden, um eine Schleierbildung zu verhindern und die Sichtbarmachung bei Raumlicht zu erleichtern. Zweckmäßig kann
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ferner ein Rotfilter (ζ. B. ein Wratten-Filter No. 25) in den
Bildstrahl gebracht werden, um eine vorzeitige Belichtung, während
das Bild für den Betrachter auf dem photographischen Material sichtbar ist, zu verhindern. Zur Belichtung wird das Rotfilter
aus dem Lichtstrahl entfernt, wobei augenblicklich ein Auskopierbild, in der Regel mit einer Dichte von etwa 0,05 bis
etwa 0,1, und von solcher Stärke, daß es durch das photographische Material hindurch beobachtet werden kann, sichtbar wird. ^j
Gleichzeitig entsteht in der silberhalogenidhaltigen SXKXX Schicht
ein latentes Bild. Das sichtbare Auskopierbild versetzt den Photographierenden in die Lage, auf dem photographischen Material
Stellen für nachfolgende Belichtungen auszuwählen und Fehlstellen früherer Belichtungen aufzufinden.
Nachdem das photographische Material gegebenenfalls nacheinander mehrere Male bildmäßig belichtet wurde, wird es in einer
üblichen bekannten Entwicklerlösung, die in besonders vorteilhafter Weise ein hohes Lösungsvermögen für Silberhalogenid haben
soll, chemisch entwickelt, wobei in der silberhalogenidhaltigen Schicht das latente Bild zu einem inneren Bild aus
metallischem Silber entwickelt wird. Typische geeignete Entwicklerlösungen sind z. B. wässrig-alkalische Lösungen, die
einen Silberhalogenidentwickler, z. B. 3-Pyrazolidon, Polyhydroxybenzole
und Aminophenole, z. B. N-Methyl-p-aminophenol,
enthalten. Zweckmäßig enthält die Entwicklerlösung Silber-
009849/0757
halogenidlösungsmittel, ζ. B. Thiosulfate und Thiocyanate,
um durch die Lösungsmittelwirkung das Entwickeln der inneren Bilder zu fördern.
Zur Herstellung einer lichtempfindlichen, nicht sensibilisierten,
feinkörnigen Gelatine-Silberbromjodideaulsion für Auskopierbilder (deren Silberhalogenid zu etwa 60 Mol-t aus
Bromid und zu etwa 40 Mol-t aus Chlorid bestand) wurden gleichzeitig unter kräftigem RUhren Lösungen aus AgNO*, KCl
und KBr in eine wässrige Gelatinelösung eingetragen. Die erhaltene Emulsion wurde zur Entfernung löslicher Salze gewaschen und
anschließend mit etwa 5,0 g Tartrazingelb, 1,3 g 2-Mercaptoimidazol
und 1,0 g Anthrachinon-2-sulfonsäure-Natriumsalz und
etwa 2,0 g Formaldehyd, jeweils berechnet pro Mol Silberhalogenid, versetzt.
Die erhaltene Emulsion wurde auf eine übliche Trägerfolie
aus linearem Polyester (Polyäthylenterephthalat) in der Weise aufgebracht, daß pro m2 Trägerfläche 2,15 g Silber
(200 mg/sq.ft.) entfielen.
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Der erhaltene Film wurde nacheinander unter Verwendung einer 200 Watt-Quecksilberdampflampe mit ultraviolettes Licht hoher
Intensität in einer photonechanischen Aufzeichnungsvorrichtung mehrmals belichtet, wobei die Emulsionsschicht des photo-
Operateur
graphischen Materials dentbinkttpuNtUot zugewandt wurde, ι
graphischen Materials dentbinkttpuNtUot zugewandt wurde, ι
tcrial wurde eine "Kodagraph"-Orange£ilterplatte gebracht,
um eine Schleierbildung zu vermeiden, wenn bei Raumlicht die Bilder betrachtet wurden. Die Belichtungszeit wurde so gewählt,
daß ein für den Photographierenden durch das photographische Material hindurch sichtbares Auskopierbild erzeugt
wurde. Das photographische Material wurde nacheinander an verschiedenen Stellen belichtet und anschließend in üblicher
Weise 3 Minuten bei 200C in einem Entwickler der folgenden
Zusammensetzung:
Wasser, etwa 250C | SOO cm3 |
p-Methyί amino phenolsulfat | 2.0 g |
Natriumsulfit, entwässert | 90,0 g |
Hydrochinon | «.0 g |
Natriumcarbonat, Monohydrat | 52,5 g |
Kaiiumbromid | 5.0 g |
mit kaltem Wasser zu 1,0 Liter aufgefüllt
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17V2134
entwickelt, fixiert, gewaschen und getrocknet. In den belichteten
Bezirken wurden scharfe und kontrastreiche Silberbilder erhalten.
Zu Vergleichszwecken wurde ein photographisches Material,
wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt, mit der Ausnahme jedoch, daß das Natriumsalz der Anthrachinon-2-sulfonsäure
weggelassen wurde. Der erhaltene Film wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, belichtet und entwickelt. Das an den belichteten
Stellen erzeugte Bild zeigte im Vergleich zu dem in Beispiel 1 erhaltenen Bild nur wenig Detailwiedergaben und war relativ
kontrastarm.
üies Beispiel soll zeigen, daß Bilder entsprechender Qualität
erhalten werden können, wenn der Entwicklungsverzögerer nicht dem photographischen Material einverleibt, sondern mit
diesem erst vor oder während der Bildentwicklung in Kontakt gebracht wird.
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Es wurde ein photographisches Material, wie in Beispiel 1
beschrieben, hergestellt, mit der Ausnahme jedoch, daß das Natriumsalz der Anthrachinon-2-sulfonsäure weggelassen wurde.
Nach der Belichtung wurde das photographische Material 3 Minuten bei 200C in einem Entwickler der in Beispiel 1 angegebenen
Zusammensetzung, der mit 0,07 g Anthrachinon-2-sulfonsäure-Natriumsalz
pro Liter EntwicHerlösung versetzt worden war, entwickelt. In den belichteten Bezirken wurden scharfe
und kontrastreiche Bilder, die den in Beispiel 1 erhaltenen entsprachen, erhalten.
Zur Herstellung einer lichtempfindlichen, grobkörnigen GeIatine-Silberchlorbromidemulsion,
deren Silberhalogenid zu etwa 40 MoI-* aus Chlorid und zu etwa 60 MoI-I Aus Bromid bestand
und deren Silberhalogenidkörner eine hohe Innenkornempfindlichkeit aufwiesen, wurde eine wässrige Lösung aus Silbernitrat,
und die 0,85 g Bleinitrat pro Mol Silber enthielt, langsam/unter Rühren bei 21,70C zu einer Kaliumbromid und Kaliumchlorid
enthaltenden Gelatine-lösung zugegeben. Die erhaltene Emulsion
wurde mit 5 g Tartrazingelb, 1,3 g 2-Merdaptoimidazol, 1,0 g 1-Phenyl-5-raercaptotetrazol
und 2,0 g Formaldehyd, jeweils be-
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7*134
rechnet pro Mol Silberhalogenid, versetzt. Die Emulsion wurde
dann auf eine Trägerfolie aus Polyäthylenterephthalat in der Weise aufgebracht, daß pro m2 Trägerfläche 2,15 g Silber
(200 mg/sq.ft.) entfielen.
Der erhaltene Film wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, belichtet und entwickelt. In den belichteten Bezirken wurde
ein scharfes und kontrastreiches Silberbild erhalten.
Entsprechend scharfe und kontrastreiche Silberbilder wurden erhalten, wenn Thioharnstoff, Thiosemicarbazid, 4,5-Diphenyl··
4-imidazolidin-2~thion und 3,5-Dithiourazolhydrazinsalz als
Halogenakzeptoren und Mercaptotetrazol als Entwicklungsverzögsrer verwendet wurden.
Nach dem in der USA-Patentschrift 2 996 382 beschriebenen Verfahren wurde, eine lichtempfindliche Gelatine-Silberchlorbrom
jodidemuls ion, deren Silberhalogenid zu etwa 90 MoI-I
aus Chlorid, zu 9 Mol-t aus Bromid und zu 1 Mol-t aus Jodid
bestand, hergestellt. Die Emulsion wurde mit 1,3 g 2-Mercapto·
imidazol, 2,0 g Entwicklungsverzögerer Nitron und 2,0 g Formaldehyd, jeweils bereichnet pro Mol Silberhalogenid,
009849/0757 BAD original
1 7 7 21 3 Λ
versetzt. Die erhaltene Emulsion wurde dann auf einen Träger aus Polyäthylenterephthalat in der Weise aufgebracht, daß pro
nt2 Trägerfläche 2,15 g Silber (200 ■g/sq.ft.) entfielen. Der
erhaltene Film wurde, wie in Beispiel ljbeschrieben, belichtet und entwickelt. In den belichteten Bezirken wurde ein
kontrastreiches Bild mit scharfer Detailwiedergabe erhalten.
Wurden demgegenüber die Anthrachinonverbindungen gemeinsam mit stickstoffreinen Halogenakzeptoren, z. B. Zinnchlorid,
Hydrochinon oder Thiosalicylsäure, verwendet, so erwiesen
sich die erhaltenen Bilder im Vergleich zu den mit stickstoffhaltigen Halogenakzeptoren erhaltenen Bildern als relativ
kontrastarm undjzeigten nur wenig Detail wiedergaben.
Es wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, ein photographisches \
Material hergestellt, mit der Ausnahme, daft anstelle von 2-Mercaptoinidazol 3,0 g 3,5-Dithiourazolhydrazin verwendet
wurden. Das photographische Material wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, belichtet und entwickelt. Es wurden in den belichteten
Bezirken den in Beispiel l)erhaltenen Bildern entsprechende scharfe und kontrastreiche Bilder erhalten.
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Entsprechende Ergebnisse wurden erhalten, wenn als Entwicklungsverzögerer
Anthrachinon-2,6-disulfonsäure, Anthrachinon-1,2-disulfonsäure
und 4-Hydroxy-6-methyl-l,3,3a,7-tetrazainden
anstelle des Natriumsalzes der Anthrachinon-2-sulfonsäure
verwendet und entweder, wie in Beispiel 1 beschrieben, der Emulsion einverleibt oder, wie in Beispiel 1-B beschrieben,
der Entwicklerlösung zugesetzt wurde.
Es wurde ein zweischichtiges photographisches Material mit einer Auskopier- und einer ausentwickelbaren Schicht in folgender
Weise hergestellt:
Zur Herstellung einer Gelatine-Silberchlorbromidemulsion, deren Silberhalogenid zu 5 MoI-I aus Chlorid und zu 95 MoI-I
aus Bronid bestand, wurde gleichzeitig eine wässrige Lösung
aus Silbernitrat und eine wässrige Lösung aus Alkalimetallhalogeniden langsam und unter Rühren bei 600C zu einer etwa
0,15 g Wismuttrinitratpentahydrat/Mol Silberhalogenid enthaltenden
Gelatinelösung von einem pH-Wert von etwa 2,0 zugegeben. Die erhaltene Emulsion wurde zur Entfernung löslicher Salze
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gewaschen. Dann wurde die Emulsion mit etwa 5,0 g Dithiourazolhydrazinsalz
als Halogenakzeptor und etwa 2,0 g l-Phenyl-5-mercaptotetrazol
als Entwicklungsverzögerer, berechnet jeweils pro Mol Silber, und außerdem mit Formaldehyd als Härtungsmittel
und einem anionischen Beschichtungshilfsmittel versetzt. Die Emulsion wurde dann auf einen Träger aus Polyäthylenterephthalat
in der Weise aufgebracht, daß pro m Trägerfläche etwa 2,69 g Silber (250 mg/sq.ft.) und 5,33 g Gelatine (495 mg/
sq.ft.) entfielen.
Zur Herstellung einer Gelatine-Silberchlorbromidemulsion, deren Silberhalogenid zu 5 MoI-I aus Chlorid und zu 95MoI-*
aus Bromid bestand, wurde gleichzeitig eine wässrige Lösung
von Silbernitrat und eine wässrige Lösung der Alkalimetallhalogenide langsam und unter Rühren zu einer wässrigen, 5,0 mg
Kaliumchloroosmat (K2OsCl^)/Mol Silberhalogenid enthaltenden
Gelatinelösung von 600C und einem pH-Wert von etwa 2,0 zugegeben.
Die Emulsion wurde gewaschen und mit den folgenden Zusatzstoffen versetzt:
100 mg Ammoniumchlororhodat/Mol Silber,
1,0 g Dithiourazolhydrazinsalz/Mol Silber,
0,7 g Tartrazin/Mol Silberhalogenid, Formaldehyd und
einem anionischen Beschichtungshilfsmittel.
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Die fcinulsion wurde dann auf der der Auskopierschicht gegen-
üDerliegenden Seite des Trägers in der h'eise aufgebracht, daß
pro m Trägerfläche etwa 2,69 g Silber (250 mg/sq.ft.) und
5,92 g Gelatine (550 n.g/sq.ft.) entfielen.
iiine Probe des Films wurde mit Hilfe einer 220 Watt-Quecksilberdampflampe,
die ultraviolettes Licht hoher Intensität ausstrahlte, nacheinander verschiedenen Bildern exponiert,
wie es ζ, b. in der französischen Patentschrift 1 497 beschrieben wird, üie Auskopierschicht wurde so lange belichtet,
bis ein sichtbares Auskopierbild entstand, wobei gleichzeitig in der ausentwickelbaren Schicht ein entsprechendes
latentes Bild erzeugt wurde. Nach der Belichtung wurde das photographische Material 2 Minuten lang bei 200C in
einem Entwickler der Zusammensetzung:
Kaliumbromid 1,6 g Mit Wasser auf 1,0 Liter aufgefüllt,
entwickelt, fixiert, gewaschen und getrocknet. In den belichteten Bezirken der negativen ausentwickelbaren SAicht
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wurden scharfe und kontrastreiche Silberbilder erzeugt. In der Auskopierschicht war der Lntwicklungsschleier und die
ßilddichte so gering, daß das ausentwickelte bild der ausentwickelbaren
Schicht dadurch nicht nachteilig beeinflußt wurde.
Entsprechende Ergebnisse wurden erhalten, wenn in der Auskopierschicht
als Entwicklungsverzögerer 4-Hydroxy-6-»ethyl
1 ^,Sa^-tetrazainden, 4,S-Dihydro-1 ,4-diphenyl-3,5-phenylimino-1,2,4-triaiol
und das Natriumsalz der Anthrachinon-2-sulfonsäure verwendet wurden·
Entsprechende optimale Ergebnisse wurden ferner erhalten,
wenn zur Herstellung der photographischen Materialien Emulsionen verwendet wurden, deren SilberhalogenidkOrner in Gegenwart
von polyvalenten Metollsalzen ausgeflll't worden
waren·
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Claims (20)
1. Verfahren zur Herstellung von photographischen Silberbildern durch Belichtung und Entwicklung eines photographischen Materials,
bestehend aus einem Träger und mindestens einer silberhalogenidhaltigen Auskopierschicht sowie gegebenenfalls
einer oder mehreren,auf chemischem Wege ausentwickelbaren
SilberhalogenidoMisiomschichten und/oder Zwischen- und/oder
Deckschichten, wobei mindestens eine der Schichten einen mindestens ein Stickstoffatom aufweisenden Halogenakzeptor
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß man das photographische Material in Gegenwart eines Entwicklungsverzögerers entwickelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Entwicklungsverzögerer ein in 2-Stellung einen SuIfonsäurerest
aufweisendes Anthrachinon verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Entwicklungsverzögerer eine heterocyclische Verbindung
mit mindestens 5 Ringatomen, von denen mindestens vier Stickstoffatome sind, verwendet.
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4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß nan
als Entwicklungsverzögerer eine heterocyclische Verbindung verwendet, deren sämtliche Heteroatome Stickstoffatome sind.
5. Verfahren nach Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Entwicklungsverzögerer Tetrazol oder Tetrazainden verwendet.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Entwicklungsverzögerer in einer Konzentration von etwa 0,05 bis 10 g pro Mol Silberhalogenid verwendet.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man ein photographisches Material verwendet, das in
mindestens einer Schicht einen Entwicklungsverzögerer enthält.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man den Entwicklungsverzögerer der Entwicklerlösung zusetzt.
9. Photographisches Material zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 bis 6, bestehend aus einem Träger und mindestens
einer silberhalogenidhaltigen Auskopierschicht sowie gegebenenfalls einer oder mehreren,auf chemischem Wege ausentwickelbaren
Silberhalogenidemulsionsschichten und/oder
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Zwischen- und/oder Deckschichten, wobei Mindestens eine der Schichten einen mindestens ein Stickstoffatom aufweisenden
Halogenakzeptor enthält, dadurch gekennzeichnet, daß es in mindestens einer Schicht einen Entwicklungsverzögerer enthält.
10. Photographisches Material nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Halogenakzeptor ein Urazol- oder Triazolthiolderivat enthält.
11. Photographisches Material nach Ansprüchen 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Auskopierschicht aufweist, deren
Silberhalogenid aus Silberchlorbromid besteht.
12. Photographisches Material nach Ansprüchen 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß es als Entwicklungsverzögerer das Natrium·
salz der Anthrachinon-2-sulfonsiure enthält.
13. Photographisches Material nach Ansprüchen 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet» daß es eine Auskopierschicht enthält, deren Silberhalogenidkörner eine Oberwiegende Innenkornempfindlichkeit
aufweisen.
14. Photographisches Material nach Ansprüchen 9 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß es eine Auskopierschicht mit Silberhalogenidkörnern
aufweist, die in Gegenwart von Bleiionen ausgefällt wurden.
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15. Photographisches Material nach Ansprüchen 9 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daft es eine Auskopierschicht aufweist, deren
Silberhalogenidkörner in Gegenwart von trivalenten Ionen ausgefällt wurden.
16. Photographisches Material nach Ansprüchen 9 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß es den Halogenakzeptor und den Entwicklungsverzögerer
in der Auskopierschicht enthält.
17. Photographisches Material nach Ansprüchen 9 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß es eine ausentwickelbare Silberhalogenideaul sionsschicht aufweist, die einen Halogenakzeptor enthält.
18. Photographisches Material nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß Mindestens ein Teil der Silberhalogenidkörner der ausentwickelbaren Schicht okkludierte tetravalente Ionen
enthält.
19. Photographisches Material nach Ansprüchen 17 und 18, dadurch gekennzeichnet, daß Mindestens ein Teil der Silberhalogenidkörner
der ausentwickelbaren Schicht in Gegenwart eines Rhodiuasalzes ausgefällt wurde.
20. Photographisches Material nach Ansprüchen 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Silberhalogenid der ausentwickelbaren
Schicht Mindestens zum Teil aus Silberchlorbroaid besteht.
009849/0757
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