DE1771080B1 - Arsenpentoxid glaeser guter haltbarkeit und mit extremen optischen eigenschaften und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Arsenpentoxid glaeser guter haltbarkeit und mit extremen optischen eigenschaften und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
Die Möglichkeiten der Variation der erfindungsgemäßen Gläser sind überaus groß. So ist es möglich,
die einfachen Fluoride von Zn, Cd, Bi, der Seltenen Erden oder des Yttriums sowie die als einfache Fluoride
leichtflüchtigen Verbindungen von Titan, Zirkonium, Niob, Tantal und Wolfram in Form der stabileren
komplexen Fluoride, wie Titanbariumfluorid, Zirkoniummagnesiumfhiorid
usw., einzusetzen. Auch die komplexen Bor- und Siliziumfluoride lassen sich einbauen,
letztere in Mengen bis zu 20 Gewichtsprozent. Überraschenderweise bleibt dabei die hohe IR-Durchlässigkeit
bis zu einer Wellenlänge von 5,5 μηι bei
Es sind bereits Gläser vorgeschlagen worden, die 5 mm Dicke erhalten. Auch Fluoride färbender EIeaus
Arsenaten oder Arseniten von Metalloxiden er- mente, wie Fe, Mn, Cu usw., können in die Gläser
schmolzen werden und eine gute Infrarotdurchlässig- 20 gemäß der Erfindung eingeführt werden. Hierbei ist
keit haben. Diese Gläser haben ebenfalls eine unzu- die Lage der Absorptionsbanden in manchen Fällen
reichende chemische Beständigkeit. gegenüber der in Oxidgläsern verändert.
Es wurde nun gefunden, daß man Gläser mit über- In den Rahmen der Erfindung fallen auch Gläser,
raschend guter Haltbarkeit und extremen optischen die aus Gemengen erschmolzen worden sind, denen
Eigenschaften erhält, wenn man eine neue Sorte von 25 kleine Mengen, bis zu 5 Gewichtsprozent, anderer
Quasizweikomponentengläsern erschmilzt. Die eine oxydischer Stoffe, außer As2O5, zugegeben wurden.
(Quasi-)Komponente besteht dabei aus einfachen oder Für die Stabilisierung des Glases wirkt sich besonders
komplexen anorganischen Fluoriden, die zweite aus günstig ein teilweiser Ersatz von Arsenpentoxid durch
Arsenpentoxid. Phosphorpentoxid aus. In der nachfolgenden Tabelle 1
Dieses System besitzt einen sehr großen Glasigkeits- 30 sind zwölf Gemenge genannt, aus denen gemäß der
bereich mit einer überaus großen Mannigfaltigkeit. Erfindung Gläser erschmolzen wurden.
Es ist z. B. möglich, Gläser herzustellen, die zu 40 bis
Es ist z. B. möglich, Gläser herzustellen, die zu 40 bis
92 Gewichtsprozent aus Fluoriden und zu 8 bis 60 Gewichtsprozent aus Arsenpentoxid bestehen.
Die Tatsache, daß man diese Komponenten zu her- 35
vorragenden Gläsern zusammenschmelzen kann, ist
überraschend, denn bekanntermaßen hat Arsenpentoxid den Nachteil, daß es bei relativ niedrigen Tempe-
raturen sublimiert. As2O5
Die erfindungsgemäßen Gläser bestehen also aus 40 AlF3 .
Arsenpentoxid und Metallfluoriden. Da beide Korn- CaF2 ponenten, insbesondere die Fluoride, ihr erstes Haupt- BaF2
maximum der Infrarotabsorption erst bei sehr langen PbF2
Wellenlängen besitzen, ist die Dispersion dieser Gläser MgF2
im Infrarotbereich extrem klein, und sie bringen auch 45
im Sichtbaren eine ganz abnorme Teildispersion, ahn-
lieh Calciumfluorid, die sie zur Verwendung in Apo-
chromaten besonders wertvoll machen. Die optische
Lage der erfindungsgemäßen Gläser erstreckt sich über
ein weites Gebiet. Bemerkenswert ist die hohe IR- 50 As2O5
Durchlässigkeit der Gläser gemäß der Erfindung. AlF3..
Als Fluoride kommen insbesondere die der mehrwertigen Elemente in Betracht, da größere Mengen
an Alkali die chemische Haltbarkeit verringern und ™" 2
die Hygroskopizität steigern. Besonders günstig ver- 55 halten sich Gläser mit hohem Gehalt an Erdalkali- ΰ^Γβ
fluoriden und Aluminiumfluorid. Der Minimalgehalt ThF4 ..
an diesen beiden Fluoriden sollte deshalb vorzugsweise
30 Gewichtsprozent nicht unterschreiten und kann bis
zum Maximalgehalt von 92 Gewichtsprozent gesteigert 60 werden, so daß sich ein solches Glas in den optischen
Werten bereits weitgehend denen der reinen Fluoride As2O5 .
nähert. AlF3...
Der Gehalt an Erdalkalifluoriden beträgt Vorzugs- CaF2 ..
weise 15 bis 75 Gewichtsprozent. Der Gehalt an Alu- 65 BaF2 ..
miniumfluorid soll mindestens 2 Gewichtsprozent be- ZnF2 ..
tragen und liegt vorzugsweise zwischen 5 und 35 Ge- YF3 ...
wichtsprozent. Besonders groß ist das Glasgebiet, CdF2 ..
Tabelle 1
Alle Angaben in Gramm
Alle Angaben in Gramm
Nr. 1 | Nr. 2 | Nr. 3 | Nr. 4 | Nr. 5 |
20,0 | 35,0 | 50,0 | 45,0 | 39,0 |
30,0 | 7,5 | 12,5 | 10,0 | 14,0 |
30,0 | 7,5 | 12,5 | — | 7,0 |
17,0 | 47,0 | 25,0 | 45,0 | 40,0 |
3,0 | 3,0 | — | — | — |
Nr.
25,0 20,0 20,0 5,0 30,0
Nr. 7
25,0
20,0
20,0
20,0
20,0
5,0
25,0
25,0
5,0
Nr. 8
25,0 20,0 20,0 12,5 10,0
12,5
Nr.
21,5 3,5 3,5
43,0
28,5
Nr. 10
25,0
25,0
25,0
20,0
5,0
25,0
25,0
20,0
5,0
Nr. 11
25,0 25,0 25,0 22,0
3,0
Nr.
25,0 25,0 25,0 20,0
5,0
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Gläser erfolgt
zweckmäßig, indem man das sorgfältig gemischte Gemenge der annähernd wasserfrei gemachten Fluoride
bei 800 bis 850° C einschmilzt und bei 850 bis höchstens 1000° C läutert. Bei übermäßigem Erhitzen
tritt Verlust an Fluor, Sauerstoff und Arsen ein, und zuweilen scheiden sich unlösliche Rückstände aus. Besondere
Läutermittel sind nicht nötig. Die Schmelze kann im Platintiegel durchgeführt werden.
Es wird bis etwa 650 bis 750° C abgerührt und wie üblich in Stahlformen abgegossen und gekühlt. Diese
Kühlung sollte wegen der relativ hohen Wärmeausdehnung nicht allzuschnell erfolgen.
Die Gläser lassen sich in guter optischer Homogenität herstellen. Sie sind hart und gut polierbar und,
abgesehen von hochbleihaltigen Gläsern, annähernd farblos und nicht hygroskopisch. Die chemische Haltbarkeit
ist auf jeden Fall für die Herstellung optischer Polituren ausreichend.
Wegen ihrer hohen Ausdehnung sind die beschriebenen Gläser auch als Lotgläser interessant (z. B. für
Kupfer und V2A). Da der Transformationspunkt der Gläser sehr hoch liegt, sind sie gut formbeständig.
Die nachfolgende Tabelle 2 gibt weitere Beispiele für Gemenge, aus denen Gläser mit den angegebenen
Eigenschaften erschmolzen wurden.
13 | 14 |
25,0 | 30,0 |
20,0 | 5,0 |
20,0 | 5,0 |
7,5 | 60,0 |
20,0 | — |
7,5 | — |
4,313 | 4,653 |
136,3 | 156,3 |
451 | 420 |
1,5948 | 1,6018 |
48,59 | 55,64 |
16
As2O5
AlF3
CaF3
BaF2
PbF2
LaF3
i/(g/cm3)
oc (-lO-'cm) 20 bis 300° C
Tg(0C)
Tg(0C)
15,0
27,5
27,5
15,0
15,0
27,5
27,5
15,0
15,0
4,030
153,9
η. gem.
153,9
η. gem.
1,5253
58,37
58,37
20,0
30,0
30,0
15,0
5,0
30,0
30,0
15,0
5,0
3,766
146,0
434
146,0
434
1,5067
67,50
67,50
In F i g. 1 ist die Dispersion im Infrarotbereich, in F i g. 2 die Dispersion im sichtbaren Bereich der
Gläser 13, 14, 15 und 16 graphisch dargestellt. In F i g. 3 ist das Pseudodreistoffsystem
As2O5 — BaF2 — AlF3 + CaF2
40
in Dreieckskoordinaten dargestellt. F i g. 4 gibt die Infrarotdurchlässigkeit des Glases Nr. 1 wieder.
In Tabelle 3 sind weitere Beispiele von Zusammensetzungen aufgeführt, in denen nach einer besonderen
Ausführungsform der Erfindung auch geringe Mengen an Metalloxiden enthalten sind.
17 | Beispiel 18 |
19 | |
As2O5 | 24,0 g 24,0 g 24,0 g 24,0 g 4,0 g |
24,0 g 24,0 g 24,0 g 24,0 g 4,0 g |
24,0 g 24,0 g 24,0 g 24,0 g |
CaF2 | |||
AlF3 | 4,0 g | ||
BaF2 | |||
ThO2 | |||
WO3 | |||
PbO |
55
6o
Claims (12)
1. Arsenpentoxid-Gläser guter Haltbarkeit und mit extremen optischen Eigenschaften, dadurch
gekennzeichnet, daß sie aus Arsenpentoxid und einfachen oder komplexen anorganischen
Fluoriden bestehen.
2. Gläser nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
zeichnet, daß sie aus 8 bis 60 Gewichtsprozent Arsenpentoxid und 92 bis 40 Gewichtsprozent einfachen
oder komplexen anorganischen Fluoriden bestehen.
3. Gläser nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie 30 bis 92 Gewichtsprozent der
Fluoride des Aluminiums und der Erdalkalimetalle enthalten.
4. Gläser nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens 2 Gewichtsprozent
AlF3 bzw. mindestens 15 Gewichtsprozent Erdalkalifluoride
enthalten.
5. Gläser nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie 30 bis 75 Gewichtsprozent Erdalkalifluoride
enthalten.
6. Gläser nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie 5 bis 35 Gewichtsprozent AlF3
enthalten.
7. Gläser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie bis zu 35 Gewichtsprozent Bleifluorid
enthalten.
8. Gläser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ZnF2 und/oder CdF2, BiF3
und/oder Fluoride der Seltenen Erden und/oder Fluoride des Yttriums und/oder des Thoriums
und/oder komplexe Fluoride von Titan, Zirkonium, Niob, Tantal und Wolfram enthalten.
9. Gläser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie Siliziumtetrafiuorid enthalten,
welches dem Gemenge in komplexer Form in Mengen bis zu 20 Gewichtsprozent zugesetzt
worden ist.
10. Gläser nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich bis zu 5 Gewichtsprozent
an Metalloxiden enthalten.
11. Gläser nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie etwa gleiche Gewichtsmengen an Calciumfluorid und Aluminiumfluorid
enthalten.
12. Verfahren zur Herstellung von Gläsern gemäß
den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemenge aus 8 bis 60 Gewichtsprozent
Arsenpentoxid und 40 bis 90 Gewichtsprozent einfachen oder komplexen, anorganischenFluoriden
unterhalb 10000C zusammengeschmolzen wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681771080 DE1771080B1 (de) | 1968-03-30 | 1968-03-30 | Arsenpentoxid glaeser guter haltbarkeit und mit extremen optischen eigenschaften und verfahren zu ihrer herstellung |
JP44016903A JPS4819844B1 (de) | 1968-03-30 | 1969-03-07 | |
US809507A US3615764A (en) | 1968-03-30 | 1969-03-24 | Arsenic pentoxide glass compositions |
FR6909403A FR2005179A1 (de) | 1968-03-30 | 1969-03-28 | |
GB06474/69A GB1205536A (en) | 1968-03-30 | 1969-03-28 | Improvements in or relating to glass |
DE2202652A DE2202652C2 (de) | 1968-03-30 | 1972-01-20 | Arsenpentoxid-Gläser guter Haltbarkeit und mit extremen optischen Eigenschaften zur Herstellung von Gegenständen großer Abmessungen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681771080 DE1771080B1 (de) | 1968-03-30 | 1968-03-30 | Arsenpentoxid glaeser guter haltbarkeit und mit extremen optischen eigenschaften und verfahren zu ihrer herstellung |
DE2202652A DE2202652C2 (de) | 1968-03-30 | 1972-01-20 | Arsenpentoxid-Gläser guter Haltbarkeit und mit extremen optischen Eigenschaften zur Herstellung von Gegenständen großer Abmessungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1771080B1 true DE1771080B1 (de) | 1971-10-28 |
Family
ID=32714223
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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DE2202652A Expired DE2202652C2 (de) | 1968-03-30 | 1972-01-20 | Arsenpentoxid-Gläser guter Haltbarkeit und mit extremen optischen Eigenschaften zur Herstellung von Gegenständen großer Abmessungen |
Family Applications After (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2202652A Expired DE2202652C2 (de) | 1968-03-30 | 1972-01-20 | Arsenpentoxid-Gläser guter Haltbarkeit und mit extremen optischen Eigenschaften zur Herstellung von Gegenständen großer Abmessungen |
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---|---|
DE (2) | DE1771080B1 (de) |
-
1968
- 1968-03-30 DE DE19681771080 patent/DE1771080B1/de not_active Withdrawn
-
1972
- 1972-01-20 DE DE2202652A patent/DE2202652C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2202652C2 (de) | 1974-02-07 |
DE2202652B1 (de) | 1973-07-19 |
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