DE1770927B2 - Verfahren zur Herstellung von mehr als bifunktionellen Polyisocyanaten durch Umsetzung von Aminen mit einem Überschuß an Dioder Polyisocyanaten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von mehr als bifunktionellen Polyisocyanaten durch Umsetzung von Aminen mit einem Überschuß an Dioder PolyisocyanatenInfo
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Description
R"
wobei die Ketiminbildung normalerweise erst bei Zur Herstellung der Verfahrensprodukte werden
höheren Temperaturen in Erscheinung tritt. die Mischungen von Di- oder Polyaminen und Ke-
Erfindungsgemäß arbeitet man mit einem Über- tonen mit einem Überschuß an Di- oder Polyisoschuß
an Keton, bezogen auf das verwendete Amin. cyanaten oder Gemischen von Di- und Polyiso-In
diesem Fall ist die Aminkonzentration zu jedem 55 cyanaten umgesetzt. Dabei kann der Überschuß an Di-Zeitpunkt
der Reaktion sehr klein. Auch das a-Hy- oder Polyisocyanat grundsätzlich beliebig gewählt
droxyamin gemäß Schema reagiert unter den Reak- werden. Eine bevorzugte Ausführungsform des Vertionsbedingungen
mit dem Polyisocyanat zu höher- fahrens besteht indessen darin, pro Mol Amin 4 bis
funktionellen Polyisocyanaten. Erwartungsgemäß fin- 8 Mol an Di- oder Polyisocyanat einzusetzen,
det man somit im Reaktionsgemisch neben Biuret- 60 Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des be- und Harnstoffstrukturen auch Urethanverknüpfungen. anspruchten Verfahrens besteht auch darin, daß man
det man somit im Reaktionsgemisch neben Biuret- 60 Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des be- und Harnstoffstrukturen auch Urethanverknüpfungen. anspruchten Verfahrens besteht auch darin, daß man
Nach einer besonderen und vorteilhaften Ausfüh- eine Mischung von 1 Mol eines Di- oder Polyamins
rungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens können und 4 bis 12 Mol einer Carbonylverbindung langsam
auch Ketimine eingesetzt werden, wobei das Ketimin in 4 bis 20 MoI eines niedermolekularen Polyisomit
einem Keton gemischt und mit der stöchiometri- 65 cyanates gibt. Die Reaktion selbst wird im allgemeinen
sehen Wassermenge versetzt wird. Nach beiden Me- bei Temperaturen zwischen 60 und 1400C durchgethoden
werden weitgehend identische Polyisocyanate führt, vorzugsweise zwischen 80 und 12O0C. Durch
erhalten. intensives Rühren vermeidet: man größere Konzen-
3 O 4
trationen an der Eintropfstelle und verhindert so Aus- feuchtigkeit reagieren, rasch staubtrockene Oberfällungen.
Etwa eintretende Trübungen des Reak- flächen ausbilden und in kurzer Zeit vernetzen und
tionsgemischs können z. B. durch kurzzeitiges Erwär- unlöslich werden.
jnen auf 1400C behoben werden. Nach beendeter Zu- Die Mischungen der Verfahrensprodukte können
gäbe hält man die Temperatur des Reaktionsgemisches 5 mit bestimmten Katalysatoren auch bei der Herstel-
in der Regel noch 1 bis 6 Stunden auf 100 bis 1400C. lung lichtechter Schaumstoffe Verwendung finden.
Der Überschuß an monomerem Di- oder Polyiso- Weiter können die Verfahrensprodukte in Gegen-
cyanat und an Keton kann z. B. anschließend durch wart von Radikalbildnern, z. B. mit Acrylsäurederi-
Dünnschichtverdampfung entfernt werden. vaten oder anderen geeigneten Verbindungen, ge-
Geht man bei diesem Verfahren von Ketiminen aus, io pfropft werden und liefern so modifizierte Polyiso-
so verfährt man analog. Man setzt z. B. in der Regel cyanate mit wertvollen Eigenschaften.
pro Mol Bisketimin in 4 bis 12 Mol der entsprechenden
pro Mol Bisketimin in 4 bis 12 Mol der entsprechenden
Carbonylverbindung und 2 Mol Wasser ein. Beispiel 1
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren finden als
Aminkomponente Di- und Polyamine beliebiger Art 15 58 Gewichtsteile 1,6-Hexamethylendiamin löst man
Verwendung, vorzugsweise aber Äthylendiamin, in 200 Gewichtsteilen Cyclohexanon. Man läßt 30 Mi-
1,3-Propylendiatnin, 1,4-Butylendiamin, 1,6-Hexame- nuten bei Raumtemperatur stehen und gibt dann die
thylendiamir, Isophorondiamin, p- und m-Xylylendi- Lösung bei 110 bis 1200C im Verlauf von 3 Stunden
amin, Diäthylentriamin, Dipropylentriamin, Triäthy- unter gutem Rühren zu 1176 Gewichtsteilen 1,6-Hexa-
lertettamin, 4,4'-Diamino-diphenylmethan. Besonders »o methylendiisocyanat. Man läßt 2 Stunden bei 1300C
bevorzugt sind allgemein aliphatische, cycloaliphati- nachrühren, filtriert von geringen Mengen an unlös-
sche und araliphatische Di- oder Polyamine. Auch die liehen Polyharnstoffen ab und befreit das Reaktions-
Carbonylkomponente kann beliebig gewählt werden. produkt durch zweimalige Dünnschichtverdampfung
Besonders eignen sich für das Verfahren Aceton, Me- bei 1403/0,1 mm Hg von monomerem Hexamethylen-
thylisobutylketon, Cyclohexanon, Cyclopentanon, Ace- »5 diisocyanat und überschüssigem Cyclohexanon. Man
tophenon. erhält 470 Gewichtsteile eines gelblichen Polyiso-
Geht man von Ketiminen aus, bieten sich vor allem cyanatgemisches mit einem NCO-Gehalt von 20,6%.
die Ketimine an, die aus den oben angeführten Aminen Streicht man eine etwa 75°/oige Lösung des Polyisc-
und Ketonen gewonnen werden können. Indessen cyanatgemisches in Äthylacetat, die man mit 0,2 Ge-
können aber auch grundsätzlich die Ketimine beliebi- 3o wichtsprozent Zinkoctoat versetzt hat, auf Glas, Holz,
ger Art sein. Metall oder Textilien auf, so erhält man lichtbestän-
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver- dige lufttrocknende Lacküberzüge, die nach 4 bis
fahrens sind auch die Di- und Polyisocyanate beü-oig 6 Stunden staubtrocken und nach weiteren 20 Stunden
zu wählen. Besonders in Frage kommen aliphatische, unlöslich geworden sind,
cycloaliphatische und araliphatische Di- und Polyiso- 35 _ . . . .
cyanate, z.B. 1,4-Tetra-, 1,5-Penta und 1,6-Hexa- Beispiel ζ
methylendiisocyanat, 1,3- und 1,4-Xylylendiisocyanat, Zu 1680 Gewichtsteilen 1,6-Hexamethylendiisocy-
1 - Isocyanatomethyl - 5 - isocyanato · 1,3,3 -trimethyl- anat gibt min unter intensivem Rühren bei Tempe-
cyclohexan, Cyclohexylen-l,4-diisoeyanat, Dicyclo- raturen zwischen 100 und 12O0C innerhalb von 4 Stun-
hexyl-4,4'-diisocyanat, 4,4'-Diisocyanato-dicyclohe- 40 den eine Mischung von 136 Gewichtsteilen, 1,3-Xyly-
xyl-methan, Diisocyanatomethylcyclobutan, 1,2-Di- lendiamin und 400 Gewichtsteilen Cyclohexanon. Nach
isocyanatocyclobutan, l,3-Bis-[isocyanato-propoxy]- beendeter Zugabe hält man die Temperatur 2 Stunden
2,2-dimethylpropan. Besonders bevoirzugt sind 1,6-He- bei 12O0C. Die weitere Aufarbeitung erfolgt wie unter
xamethylendiisocyanat, m- und p-Xylylendiisocyanat Beispiel 1 beschrieben. Man erhält 755 Gewichtsteile
und l-Isocyanato-methyl-S-isocyanato-l^.S-trime- 45 eines gelben, viskosen Polyisocyanatgemisches, das
thylcyclohexan. 19,8% NCO enthält.
Die Verfahrensprodukte zeichnen sich durch über- Lösungen des Polyisocyanates in Äthylacetat, die
raschend gute Löslichkeit in den gängigen organischen mit 0,2 Gewichtsprozent Zinn(II)-octoat versetzt und
Lösungsmitteln aus, so z. B. in Aceton, Dioxan, Tetra- auf Glas oder Papier aufgestrichen werden, ergeben
hydrofuran, Benzol, Xylol, Äthykcetat und Äthyl- 50 lichtbeständige, lufttrocknende Lacküberzüge, die
glykolacetat. nach etwa 6 Stunden staubtrocken und nach 24 Stun-
Die Verfahrensprodukte können z. B. als Rohlösung den vernetzt und unlöslich geworden sind,
in den bei ihrer Herstellung verwendeten überschüssi- „ . 11
gen Diisocvanaten oder auch in isolierter Form bzw. e 1 s ρ 1
in behebigen Abmischungcn mit anderen Polyiso- 55 Analog Beispiel 1 setzt man eine Mischung aus
cyanaten, zur Herstellung und Modifizierung von 170 Gewichtsteilen l-Aminomethyl-S-amino-l^.S-tri-
Kunststoffen, von Schaumstoffen aller Art und von methyl-cyclohexan und 400 Gewichtsteilen Cyclo-
Lacküberzügen verwendet werden. hexanon mit 1680 Gewichtsteilen Hexamethylendiiso-
Mit besonderem Vorteil werden die Produkte nach cyanat um. Man arbeitet wie unter Beispiel 1 be-
ihrer Isolierung und Befreiung von monomeren DI 60 schrieben auf und erhält 810 Gewiditsteile eines hoch-
bzw. Polyisocyanaten als physiologisch indifferente viskosen, gelben Polyisocyanatgemisches mit 20,6%
Polyisocyanate zur Herstellung von Lacküberzügen NCO-Gehalt.
allein oder in Kombination mit hierfür gebräuchlichen Streicht man eine Lösung des Polyisocyanats, die
Polyisocyanaten verwendet, um die Eigenschaften von man mit 0,2 Gewichtsprozent Sn(II)-octoat versetzt
Lacküberzügen zu modifizieren. Die monomeren- 65 hat, auf Glas oder Mietall auf, so erhält man einen
freien Reaktionsprodukte eignen sich auch vorzüglich lichtbeständigen Klarlack, der nach 5 Stunden staubzur
Herstellung von Einkomponentenlacken, da sie in trocken und nach weiteren 24 Stunden unlöslich geGegenwart
geeigneter Katalysatoren mit der Luft- worden ist.
5 T 6
Beispiel4 Beispiele
Analog zum Beispiel 1 setzt man eine Mischung aus 70 Gewichtsteile eines Bis-Ketimins, hergestellt aus
170 Gewichtsteilen l-Aminomethyl-S-ainiao-l.S.S-tri- zwei Mol Mjthylisobutylketon und einem MdI 1,6-Hemethylcyclohexan
und 400 Gewichtuteilen Methyliso- ί xamethylendiamin, werden mit 9 Gewichtsteilen Wasbutylketon
mit 1680 GewichtsteLen 1,6-Hexamethylen- ser versetzt. Nach etwa 15 Minuten liegt eine homodiisocyanat
bei 1100C um. gene Lösung vor, die mit etwa 140 Gewichtsteilen Me-
Man arbeitet wie unter Beispiel 1 beschrieben auf thyl-isobutylketon gemischt wird. Die so erhaltene
und erhält 800 Gewichtsteile eines viskosen, hellgelben Lösung wird bei etwa 12O0C im Verlaufe von etwa
Polyisocyanatgemisches mit 19,4% NCO-Gehalt. i» 4 Stunden unter gutem Rühren in 840 Gewichtsteile
In Gegenwart von Katalysatoren wie Sn(II)- oder 1,6-Hexamethylendiisocyanat eingetropft. Nach Ab-Zn(II)-octoat
ergeben Lösungen des Polyisocyanats, kühlung des Reaktionsgemisches wird von kleinen
auf Glas, Metall oder Holz aufgebracht, nach 5 Stun- Mengen an schwerlöslichen Polyharnstoffen filtriert
den einen lichtbeständigen, staubtrockenen Lacküber- und die klare Lösung durch zweimalige Dünnschichtzug,
der nach weiteren 20 Stunden vernetzt und unlös- 15 verdampfung bei 1400C und 0,2 Torr von monomerem
lieh geworden ist Hexamethylendüsocyanat und überschüssigem Me-
thylisobutylketon befreit. Man erhält ein monomeien-
Beispiel 5 freies, gelblich gefärbtes Polyisocyanat-Gemisch mit
einem NCO-Gehalt von 21,9%. Ausbeute: 435 Ge-
Wie unter Beispiel 1 beschrieben, setzt man eine »° wichtsteile.
Lösung von 116 Gewichtsteilen 1,6-Hexamethylen- Werden Lösungen des Polyisocyanates ζ. B. in
diamin in 400 Gewichtsteilen Cyclohexanon mit Äthylacetat mit 0,2 Gewichtsprozent Zinkoctoat ver-2256
Gewichtsteilen m-Xylylendiisocyanat bei 90 bis setzt und die Lösungen auf Glas, Holz, Blech, Textilien
10O0C um. usw. aufgestrichen, so erhält man lichtbeständige,
Man arbeitet wie unter Beispiel 1 beschrieben auf 35 lufttiocknende Lacküberzüge, die nach etwa 6 Stun-
und erhält 840 Gewichtsteile eines Polyisocyanates mit den staubtrocken und nach etwa 28 Stunden unlöslich
einem NCO-Gehalt von 21,2% . geworden sind.
Bringt man eine 750/„ige Lösung des Polyisocyanates
in Äthylacetat, die man mit 0,2 Gewichtspro- Beispiel 9
zent Sn(H)-octoat .ersetzt hat, auf Glas oder Metall 30
zent Sn(H)-octoat .ersetzt hat, auf Glas oder Metall 30
auf, so erhält man nach 6 Stunden einen staubtrocke- 49 Gewichtsteile eines Bis-Ketimins, hergestellt aus
nen Lacküberzug, der nach weiteren 24 Stunden ver- zwei Mol Aceton und einem MoI 1,6-Hexamethylennetzt
und unlöslich geworden ist. diamin, werden mit 9 Gewichtsteilen Wasser und an
schließend mit 140 Gewichtsteilen Cyclohexanon ver-
Beispiele 35 setzt· Die erhaltene klare Lösung wird bei etwa 125° C
im Verlaufe von etwa 5 Stunden unter gutem Rühren
Wie unter Beispiel 1 beschrieben, setzt man eine in 840 Gewichtsteile 1,6-Hexamethylendiisocyanat ein-Lösung
von 116 Gewichtsteilen 1,6-Hexamethylendi- getropft. Die weitere Aufarbeitung und Reinigung des
amin in 400 Gewichtsteilen Cyclohexanon mit 2290 Ge- Polyisocyanats erfolgt wie im Beispiel 8 beschrieben,
wichtsteilen l-Isocyanatomethyl-S-isocyanato-l.S.S-tri- *o NCO-Gehalt des monomerenfreien, gelblich gefärbten
methyl-cyclohexan bei 90 bis 1000C um. Polyisocyanats: 20,3%. Ausbeute: 309 Gewichtsteile.
Nach Aufarbeitung, wie unter Beispiel 1 beschrie- Werden Lösungen des Polyisocyanats in Xylol/
ben, erhält man 1160 Gewichtsteile eine? gelben Harzes Äthylglykolacetat (1:1) mit 0,2 Gewichtsprozent
mit einem NCO-Gehalt von 17,6%. Zinn(II)-octoat versetzt und auf Glas oder Papier auf-
Das feste Polyisocyanat ist gut in üblichen Lösungs- 45 gestrichen, so erhält man lichtbeständige, lufttrockmitteln
löslich. Versetzt man eine Lösung des Poly- nende Lacküberzüge, die nach etwa 8 Stunden staubisocyanates
in Äthylacetat mit 0,2 Gewichtsprozent trocken und nach etwa 30 Stunden vernetzt und un-Zinkoctoat
und bringt sie auf Glas, Holz oder Metall löslich geworden sind,
auf, so erhält man einen lichtechten Lacküberzug, der
nach 25 Stunden vernetzt und unlöslich geworden ist. 50 B e i s ρ i e i 10
auf, so erhält man einen lichtechten Lacküberzug, der
nach 25 Stunden vernetzt und unlöslich geworden ist. 50 B e i s ρ i e i 10
Beispiel 7 7(>,5 Gewichtsteile eines Bis-Ketimins, hergestellt
aus zwei Mol Cyclohexanon und einem Mol m-Xyly-
Nach dem unter Beispiel 1 beschriebenen Verfahren lendiamin, werden mit 9 Gewichtsteilen Wasser und
setzt man eine Mischung von 103 Gewichtsteilen Di- 55 anschließend mit 140 Gewichtsieilen Cyclohexanon
äthylentriamin und 400 Cyclohexanon mit 2016 Ge- versetzt. Die erhaltene klare Lösung wird bei etwa
wichtsteilen 1,6-Hexamethylendiisocyanat bei 90 bis 125CC im Verlaufe von etwa 5 Stunden unter gutem
10O0C um und läßt anschließend noch 3 Stunden bei Rühren in 1100 Gewichtsteile m-Xylylendiisocyanat
1020C nachrühren. eingetropft. Die weitere Aufarbeitung und Reinigung
Man arbeitet wie unter Beispiel 1 beschrieben auf 60 des Polyisocyanats erfolgt wie im Beispiel 8 beschrie-
und erhält 1020 Gewichtsteile eines Polyisocyanatge- ben. NCO-Gehalt des monomerenfreien, gelblich gemisches
mit 19,9 % NCO. färbten Polyisocyanats: 18,5% NCO. Ausbeute:
Bringt man eine 75°/oige Lösung des Polyisocyanat- 460 Gewichtsteile.
gemisches in Äthylacetat, die man mit 0,2 Gewichts- Werden Lösungen des Polyisocyanats in einem Ge-
prozent Sn(II)-octoat versetzt hat, auf Glas oder Holz 65 misch von Xylol, Äthylglykolacetat, Methylisobutylauf,
so erhält man nach 5 Stunden einen staubtrocke- keton (1:1:1) mit 0,2 Gewichtsprozent Zinn-dibutylnen
Lacküberzug, der nach 30 Stunden vernetzt und dilaurat versetzt und auf Glas oder Papier aufgeunlöslich
geworden ist. strichen, so erhält man lichtbeständige, lufttrocknende
Lacküberzüge, die nach etwa 4 Stunden staubtrocken und nach etwa 18 Stunden vernetzt und unlöslich geworden
sind.
83,5 Gewichtsteile eines Bis-Ketimins, hergestellt aus zwei Mol Cyclohexanon und einem Mol Isophorondiamin,
werden mit 9 Gewichtsteilen Wasser und anschließend mit 140 Gewichtsteilen Cyclohexanon
versetzt. Die erhaltene klare Lösung wird bei etwa 1200C im Verlaufe von 5 Stunden unter gutem Rühren
in 1200 Gewichtsteile Isophorondiisocyanat eingetropft. Die weitere Aufarbeitung und Reinigung des
Polyisocyanats erfolgt wie im Beispiel 8 beschrieben. NCO-Gehalt des monomerenfreien, hellgelb gefärbten
Polyisocyanats: 15,2%. Ausbeute: 510 Gewichtsteile. Werden Lösungen des Polyisocyanats in Äthylacetat
mit 0,4 Gewichtsprozent Dimethylbenzylamin versetzt und auf Glas oder Holz aufgestrichen, so erhält
man einen lichtbeständigen Klarlack, der nacli ίο etwa 6 Stunden staubtrocken und nach etwa 26 Stunden
vernetzt und unlöslich geworden ist.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von mehr als bi- Polyisocyanate lassen sich auch grundsätzlich durch
funktionellen Polyisocyanaten durch Umsetzung 5 Reaktion von Diaminen mit Polyisocyanaten herstelvon
Aminen mit einem Überschuß an Di- oder len, doch verläuft die Umsetzung infolge der hohen
Polyisocyanaten, dadurch gekennzeich- Reaktionsfreudigkeit der Aminkomponente unüberu
et, daß man Mischungen von aliphatischen, sichtlich. Bei dieser Verfahrensweise werden somit uncycloaliphatischen
oder araliphatischen Di- oder einheitliche Produkte erhalten, ganz im Gegensatz zu
Polyaminen und Ketonen verwendet, wobei ein 10 den Methoden, die in den deutschen Patentschriften
Ketonüberschuß vorliegt 1101 394 und 11 65 580 beschrieben sind, bei denen
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- über die Verseifung von NCO-Gruppen Amine nur in
zeichnet, daß an Stelle von Mischungen aus Di- geringer Konzentration entstehen und praktisch in
oder Polyaminen mit Ketonen die entsprechenden statu nascendi zu Harnstoff- bzw. Bmretpolyiso-Ketimine
mit äquivalenten Wassermengen versetzt 15 cyanaten weiterreagieren.
und in Gegenwart von überschüssigen Ketonen zur Die Reaktion von Polyisocyanaten mit nieder-
Reaktion gebracht werden. molekularen isolierten Aminen stößt insbesondere bei
größeren Ansätzen auf erhebliche Schwierigkeiten, da
die Bildung von unlöslichen Polyharnstoffen und ver-
ao netzten Produkten sehr hoch ist. Bei Temperaturen um 2000C lassen sich zwar die schwerlöslichen Produkte
Polyisocyanate mit mehr als 2 NCO-Gruppen im über Abspalterreaktion wieder abbauen, doch wird
Molekül haben bei der Herstellung von homogenen durch die hohe thermische Beanspruchung der Reak-
oder porösen Kunststoffen, Lacken, Beschichtungen tionsgemische die Bildung unerwünschter und stark
oder Klebstoffen im Rahmen des Isocyanat-Poly- as gefärbter Nebenprodukte begünstigt,
additionsverfahrens große Bedeutung erlangt. Ihr Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß
additionsverfahrens große Bedeutung erlangt. Ihr Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß
Einsatz zusammen mit Polyhydroxyverbindungen man Mischungen aus Aminen und Carbonylverbinführt
immer zu vernetzten Endprodukten, die z. B. düngen mit Polyisocyanaten umsetzen kann, ohne daß
wegen ihrer Unlöslichkeit in organischen Lösungs- es zur Bildung von schwerlöslichen Polyharnstoffen
mitteln und ihrer Formbeständigkeit bei höheren 30 oder vernetzten Produkten in nennenswertem Maß-Temperaturen
sehr geschätzt sind. Der Vernetzungs- stab kommt.
grad ist proportional der Funktionalität der Kompo- Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit
nenten. ein Verfahren zur Herstellung von mehr als bifunk-
Technisch und wirtschaftlich bedeutend sind Ure- tionellen Polyisocyanaten durch Umsetzung von
thaiigruppen aufweisende Polyisocyanate mit mehr als 35 Aminen mit einem Überschuß an Di- oder Polyiso-2
NCO-Gruppen, die sich von drei- und höherwertigen cyanaten, dadurch gekennzeichnet, daß man Mischun-Alkoholen
ableiten, z. B. Trimethylpropan oder Glyce- gen von aliphatischen, cycloaliphatischen oder aralirin.
Pro Hydroxylgruppe des Alkohols wird dabei in phatischen Di- oder Polyaminen und Ketonen verder
Regel ein Mol Diisocyanat eingesetzt. wendet, wobei ein Ketonüberschuß vorliegt.
Weiter sind Polyisocyanate mit Biuretstruktur be- 40 Bekanntlich bilden Amine und Carbonylverbindunkr
nnt. Diese werden z. B. durch kontrollierte Reak- gen folgendes Gleichgewicht aus
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