DE2342603B2 - Verfahren zur Herstellung von Malonsäuredialkylesterblockierten Biuretpolyisocyanaten sowie deren Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Malonsäuredialkylesterblockierten Biuretpolyisocyanaten sowie deren VerwendungInfo
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Description
2. Verwendung der gemäß Anspruch 1 zugänglichen Additionsprodukte als Isocyanatkomponente
in Polyurethan-Einbrennlacken.
Es ist bekannt, daß sich Mono- und Diisocyanate
unter dem katalytischen Einfluß von Alkalimetallen oder Alkalialkoholaten mit CH-aciden Verbindungen zu
Carbonamid-Derivaten umsetzen lassen. Nach Petersen und Taube (Ana 562,205 [1949]) ist dabei Malonsäurediäthylester als bifunktionelle Verbindung anzusehen;
denn das zweite Wasserstoffatom des gebildeten Carbonamids kann mit weiterem Isocyanat zur Umsetzung gebracht werdea Gegenüber Polyisocyanaten
kann der Malonester daher zumindestens in Form von Nebenreaktionen als Polyadditionskomponente fungie-
a) 40 bis 58 Gew.-%
I Il
o=c ο
" NH-(CH2)S-NCO
Triisocyanat, etwa 26,7% NCO
b) 20 bis 25 Gew.-%
O O
ren.
Umfangreiche Untersuchungen haben nun gezeigt, daß die technisch wichtigen aliphatischen Polyisocyanate, die für die Herstellung lichtechter Polyurethanmas-
sen (insbesondere Beschichtungsmassen und Lacke) verwendet werden, wie sie z. B. in Biuretpolyisocyanaten vorliegen, hochmolekulare Gemische von nieder-
und höhermolekularen Biuretpolyisocyanaten darstellen, die nach dem bisherigen Stand der Technik auf
Grund der Fällungsfraktionierung etwa folgende Zusammensetzung aufweisen:
I I I
O = C C = O O = C
I I I
Pentaisocyanat, etwa 19,3% NCO c) 15 bis 20 Gew.-%
O O O
Il Il Il
OCN-iCH^-N-C-NH-iCH^-NH-C-NH-fCH^-NH-C -N-(CH2J6-NCO
O=C O=C
Insbesondere die unter c) angeführten Biuretpolyisocyanate n?It freien nicht biuretisierten Harnstoff gruppen
sind zwar in der Hauptmenge des Triisocyanatobiurets
löslich, so daß derartige Mischungen klare viskose Harze darstellen; verdünnt man jedoch derartige Harze
oder deren konzentrierte Lösungen mit beliebigen Lösungsmitteln, so treten schon nach kurzer Zeit
Trübungen und Absetzeffekte ein.
Diese Uneinheitlkbkeit der technischen Biuretpolyisocyanate bedingt erhebliche Nachteile bei ihrer
Applikation in Form verdünnter spritzfähiger Klarlacklösungen, da verdünnte Lösungen mit 10 bis 20%
Feststoffgehalt .nicht hergestellt werden können. Vielmehr scheiden sich insbesondere die unter c) genannten
nicht bhiretisierte Harnstoffgruppen enthaltende Biurete schon nach kurzer Zeit ab, wobei opak% getrübte
Lösungen mit sich absetzendem Bodensatz erhalten werden, die für eine praktische Anwendung unbrauchbar sind.
Auf Grund der durch die vorstehende Literaturstelle gegebenen Lehre, daß es sich bei der Reaktion von
Malonester mit Isocyanaten um stark exotherme Reaktionen handelt — bei einem Ansatz von Hexamethylendiisocyanat und Malonsäurediäthylester steigt die
Reaktionstemperatur von 20° auf 900C — und daß ferner Malonester als difunktionelle Verbindung reagieren können, war zu erwarten, daß uneinheitliche,
hochfunktionelle Biuretpolyisocyanate bei der Umsetzung mit Malonestern, durch deren Bifunktionalität
bedingt, Anlaß zu beträchtlichen Molekulargewichtsvergrößerungen durch Nebenreaktionen der Kettenverlängerung und Vernetzung unter Ausbildung hochviskoser, schwerlöslicher bzw. unlöslicher Polyaddukte
geben würden.
Da bekanntlich Carbonamidgruppen durch Ausbildung zwischenmolekularer Kräfte Anlaß zu einem
starken Schmelzpunktanstieg und verminderter Löslichkeit geben, war auf Grund der bisherigen Lehre zu
erwarten, daß Malonester und hochiunktionelle Biuretpolyisocyanate zu extrem hochviskosen Polyaddukten
reagieren würden, die infolge ihrer hohen Viskosität und dem daraus resultierenden schlechten Verlauf bei der
Herstellung von Filmen und Lacken nur schwierig verarbeitbar sind.
Es war ferner auf Grund der leichten, alkalisch katalysierten Polymerisierbarkeit der Isocyanatgruppen, insbesondere zu Isocyanuraten, zu erwarten, daß
bei der Herstellung von Malonester-Addukten aus den technischen Biuretpolyisocyanaten mit einer Funktionalität größer als zwei auf Grund dieser erhöhten
NCO-Funktionalität in Gegenwart von Alkalimetallen und Alkalialkoholaten außerordentlich uneinheitlich
und schwerlösliche Produkte mit Isocyanuratgehalt entstehen würden.
In besonderem Maße sollten sich diese Schwierigkeiten bei der Herstellung hochkonzentrierter Lösungen
der obigen hochfunktionellen Polyisocyanate ergeben, da die Polykondensation sowie die Polymerisation der
Isocyanatgruppen bei steigender Konzentration begünstigt wird.
Versuche haben gezeigt, daß die aus vorstehenden Literaturstellen sich ergebende Lehre in der Tat zutrifft;
denn wird aus dem nach der DE-PS 11 74 759, Beispiel 7, hergestellten Biuretpolyisocyanat mit einer Viskosität
von 10 850 cP bei 25°C in 75%iger Lösung in Xylol mit
katalytischen Mengen von Natriummethylat ein Polyaddukt mit Malonsäurediäthylester hergestellt, so erhält
man ein Umsetzungsprodukt, welches folgende ungünstige Eigenschaften aufweist:
a) Die Viskosität beträgt bei 25° C über 150 000 cP.
b) Beim Verdünnen mit Lacklösungsmitteln wie Äthylacetat, Toluol, Benzol oder Xylol scheiden
sich schwerlösliche Bodensätze ab, die nach 48 Stunden mehr als 6 bis 8 Gew.-% betragen.
ίο Eine Aufgabe der Erfindung ist daher, ein Verfahren
zu finden, das es gestattet, hochkonzentrierte Lösungen
der Malonester-Addukte von aliphatischen Biuretpolyisocyanaten mit einer Funktionalität größer als 2
herzustellen, die in 84%iger Lösung bei 20° C Viskositä
ten von unter 13OuOOcP, vorzugsweise 45 000 bis
65 00OcP aufweisen und die sich mit den üblichen Lacklösungsmitteln klar verdünnen lassen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein
Herstellungsverfahren für die obenerwähnten Malon
ester-Addukte aufzufinden, bei dem auch im großtechni
schen Maßstab keine Gefährdung durch den stark exothermen Charakter der Anlagerungsreaktion erfolgen kann. Es ergibt sich nämlich aus der erwähnten
Literatur und wurde auch durch eigene Versuche
bestätigt, daß die Addition des Malonesters, sowie auch
die zugleich in Gegenwart von alkalischen Katalysatoren ablaufende literaturbekannte Claisenkondensation
(Bei·. 32, 1272) unter so starker Wärmeentwicklung ablaufen kann, daß die Reaktion außer Kontrolle gerät
Hierbei können Temperaturanstiege bis 1800C beobachtet werden, und der Ansatz kann weitgehend
vernetzen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung hochkonzentrierter Lösun
gen der obenerwähnten Malonester-Addukte zu finden,
die eine gute Lagerbeständigkeit besitzen. Dieses bedingt, daß die Lösungen der Malonester-Addukte
einen sehr geringen Restgehalt an freien Isocyanatgruppen haben, so daß Abmischungen mit Polyhydroxylver-
Windungen keinen oder nur einen langsamen Anstieg der
Viskosität der Lösungen verursachen. Die Reaktion aliphatischer Isocyanate verläuft mit Blockierungsmitteln bekanntlich wesentlich langsamer als die eines
aromatischen Isocyanats. Eine vollständige Addition
erfordert deshalb erheblich höhere Temperaturen und
längere Reaktionszeiten, was wiederum viskositätserhöhende Nebenreaktionen, wie Polymerisation der
NCO-Gruppe und Polykondensationen begünstigt Außerdem ist die Reaktion zwischen dem Polyisocyanat
so und dem Blockierungsmittel eine Gleichgewichtsreaktion, welche im Falle eines aliphatischen Isocyanats und
eines Malonesters bei höheren Temperaturen bereits merklich in Richtung der Spaltung verschoben ist. Zur
Herstellung NCO-freier Malonester-Addukte von ali
phatischen Isocyanaten wurden daher bislang vorzugs
weise kristalline Addukte hergestellt, die wie im Fall des Addukts von Malonsäurediäthylester an Hexamethylendiisocyanat durch Absaugen sowie durch Kristallisation
gereinigt wurden. Eine derartige Reinigung ist natürlich
bei den nichtkristallinen Malonester-Addukten der
hochfunktionellen aliphatischen Biuretpolyisocyanate nicht durchführbar.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man in reproduzierbarer Weise relativ mäßig viskose, jedoch
in Lacklösungsmittein sehr leicht lösliche Malonester-Additionsprodukte aliphatischer Biuretpolyisocyanate
mit einer Funktionalität größer als 2 mit einem freien NCO-Gehalt unter 0,5% herstellen kann, wenn man
a) die höher funktioneilen Isocanate mit mindestens einem Äquivalent Malonsäurediäthylester in Gegenwart von Estergruppen, vorzugsweise Ätheriind Estergruppen enthaltenden Lösungsmitteln
oder Gemischen derselben mit aromatischen lösungsmitteln, umsetzt und
b) die Addition in der Weise durchführt, daß
kontinuierlich stets ein geringer TeU des Polyisocyanats bzw. seiner Lösung in den Maionester
eingetragen wird.
Bei Einhaltung der obigen Bedingungen wird die Entstehung hochmolekularer Polyadditionsprodukte
durch bifunktionelle Reaktion des Malonesters vermieden, es werden Polymerisationsreaktionen der noch
nicht abreagierten hochfunktionellen Polyisocyanate vermieden und die Addition führt zu völlig lagerbeständigen Polyadditionsprodukten, die überraschenderweise
von ihrem Katalysator nicht befreit werden müssen und ferner mit beliebigen Lösungsmitteln verdünnbar sind.
Des weiteren gewährt die Einhaltung dieser Bedingungen eine betriebssichere Herstellung der Addukte, da
die exotherme Anlagerungsreaktion jederzeit unter Kontrolle gehalten werden kann.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von in Lacklösungsmitteln
leicht löslichen Additionsprodukten von Malonsäuredialkylestern und aliphatischen Biuretpol) isocyanaten
einer über 2 liegenden NCO-Funktionalität die in 84%iger Lösung bei 200C Viskositäten von unter
130 000 cP, vorzugsweise 45 000 bis 65 000 cP aufweisen und einen freien NCO-Gehalt unter 0,5% haben, durch
Umsetzung der genannten aliphatischen Polyisocyanate mit mindestens einem Äquivalent eines Malonsäuredialkylesters bei 20 bis 120° C, dadurch gekennzeichnet, daß
man
a) die Umsetzung in Gegenwart eines Estergruppen, vorzugsweise Äther- und Estergruppen enthaltenden Lösungsmittels bzw. in Gegenwart eines
Lösungsmittelgemischs aus aromatischem Kohlenwasserstoff und Estergruppen aufweisendem Lösungsmittel, wobei das Volumenverhältnis aromatischer Kohlenwasserstoff zu Estergruppen aufweisendes Lösungsmittel maximal bei 6:4 liegt,
durchführt und
b) die Zugabe des Polyisocyanats zum Malonsäuredialkylester stets so erfolgt, daß im Reaktionsgemisch ein stöchiometrischer Überschuß an Malonsäuredialkylester vorliegt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist weiterhin die Verwendung der nach diesem Verfahren zugänglichen blockierten Biuretpolyisocyanate als Isocyanatkomponente in Polyurethan-Einbrennlacken.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Malonsäuredialkylester sollten weniger als 0,05%,
vorzugsweise weniger als 0,03% Wasser enthalten. Gegebenenfalls muß der Maionester zum Trocknen
andestilliert werden. Der Maionester kann in Äquivalenz zum vorhandenen Isocyanat eingesetzt werden.
Besonders niedrig viskose und sehr gut lagerstabile Produkte entstehen jedoch, wenn ein Überschuß von
Maionester von 1 bis 10 Mol-% über die berechnete Menge verwendet wird.
Bei den beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten aliphatischen Biuretpolyisocyanaten mit einer
über 2 liegenden NCO-Funktionalität handelt es sich z. B. um
Biuretgruppen enthaltende Polyisocyanate auf
der Basis von aliphatischen, cydoaliphatischen
oder araliphatischen Diisocyanaten wie
1,6-Hexamethylendüsocyanat,
dem Isomerengemisch aus
1 -Methyl-2,4-diisocyanatocyclohexan und
l-Methyl-2£-diisocyanatocydohexan,
Bis(isocyanatomethyl)-benzol,
Bis(isocyanatomethyi)-cyclohexan,
ίο Bis(4-isocyanatocyck>bexyl)-methan,
isocyanat (Isophorondiisoeyanat),
2,4,4-Trirnethyl-hexamethylendiisocyanat und
sein 2^,4-Isomeres sowie
Diisocyanatocapronsäureester.
Diese Produkte werden nach den in Angew. Chem. 74,
799 oder DE-AS 1543178 angegebenen Verfahren
hergestellt
Ein besonders geeignetes Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren ist das durch Biuretisierung von Hexamethylendiisocyanat zugängliche biuretgruppen aufweisende Polyisocyanat
Estergruppen enthaltende Lösungsmittel, weiche im
erfindungsgemäßen Verfahren zur Verwendung kommen sind z. B. Äthylacetat und Propylacetat die
vorzugsweise verwendeten Äther- und Estergruppen enthaltenden Lösungsmittel umfassen z. B. Methylglykolacetat, Äthylglykolacetat Diäthylenglykolmonomethylätheracetat, oder Butylglykolacetat Diese Lösungsmittel können einzeln, im Gemisch miteinander oder in
Gemischen mit einem aromatischen Kohlenwasserstoff wie Benzol, Toluol oder Xylol verwendet werden. Die
Anwesenheit eines Äther- und Estergruppen enthaltenden Lösungsmittels bewirkt offensichtlich eine Stabilisierung der Reaktionslösung gegenüber dem Ausfallen
des alkalischen Katalysators oder schwerlöslicher alkalihaltiger Additionsprodukte des Polyisocyanats,
sowie gegenüber der Ausbildung hochmolekularer unlöslicher Polyadditionsprodukte der Polyisocyanate
mit dem Maionester oder hochmolekularer Polymerisationsprodukte der Polyisocyanate. Bei Verwendung von
Lösungsmittelgemischen, welche neben Ester- bzw. Ester- und Äthergruppen aufweisenden Lösungsmitteln
aromatische Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel aufweisen, ist darauf zu achten, daß der Gehalt an
Estergruppen aufweisendem Lösungsmittel im Gemisch mindestens 40, vorzugsweise mindestens 50 VoI.-%
beträgt
fahrens wird das Lösungsmittel im allgemeinen in
eingesetzt
Die erfindungsgemäße Reaktion wird durch organisehe Alkaliverbindungen katalysiert z. B. Natriumäthy-
lat, Natriummalonester, Natriumpropionat und Kaliumäthylhexoat Erheblich weniger wirksam sind die
üblicherweise für Isocyanat-Additionen verwendeten Zinn-, Eisen-, Blei- oder Wismutverbindungen, bei deren
Verwendung extrem lange Reaktionszeiten erforderlich sind, um die Malonesteraddukte in hoher Ausbeute zu
erhalten. Es werden Alkaliverbindungen bevorzugt welche in dem Malonsäuredialkylester löslich sind. Ein
oevorzugter Katalysator, der sowohl eine rasche Addition des Malonesters bewirkt als auch hervorragend die Ausbildung höher viskoser Additionsprodukte
verhindert, ist Natriumphenolat. Natürlich sind auch Alkaliphenolate substituierter Phenole wie die Natri-
um-, Kalium- oder Lithiumverbindung von m-Kresol oder p-Isononylphenol gut geeignet. Diese Katalysatoren
sind in dem verwendeten Malonsäureester gut löslich. Da die alkalischen Katalysatoren bei längerer
Reaktionszeit ihre Wirksamkeit vermindern, kann es vorteilhaft sein, nach einiger Zeit eine geringe Menge
des Katalysators nachzugeben. Insgesamt wird jedoch bevorzugt, mit einer möglichst kleinen Menge von
Katalysator auszukommen, weil man so lagerstabile Produkte erhält, ohne daß eine nachträgliche Entfernung
des Katalysators erforderlich ist. Der Katalysator wird in einer Menge von 0,1% bis 5%, bevorzugt 0,1 bis
2% bezogen auf das Gesamtgewicht der Reaktionslösung eingesetzt. Verwendet man als stärkeren Katalysator
ein Alkalialkoholat, benötigt man weniger Katalysator als im Fall des schwächer basischen Alkaliphenolats.
Bevorzugt beim erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzende Malonsäuredialkylester sind Malonsäuredi-Ci
— Cralkylester. Malonsäurediäthylester ist besonders bevorzugt.
Die Addition des Malonesters an das aliphatische Polyisocyanat wird unter Stickstoff und bei sorgfältigem
Ausschluß von Feuchtigkeit durchgeführt. Vorzugsweise wird die Reaktion so durchgeführt, daß der alkalische
Katalysator in dem Malonester gelöst wird, und das Polyisocyanat in dem Äther- und Estergruppen
enthaltenden Lösungsmittel oder einem Gemisch desselben mit einem aromatischen Kohlenwasserstoff
kontinuierlich eingetropft wird. Die Temperatur beträgt in dieser Phase etwa 50 bis 1000C, vorzugsweise 60 bis
95° C. Wird die Temperatur von 600C unterschritten, so
kann es leicht, insbesondere bei Verwendung von Natriumäthylat als Katalysator, zu klumpigen Ausscheidungen
kommen, welche das Rühren erschweren. Bei längerem Oberschreiten der oberen Temperaturgrenze
von 1000C können Vernetzungen und Viskositätserhöhungen
eintreten. Außerdem kann dann durch Nebenreaktionen mit dem Malonester oder dem Estergruppen
enthaltenden Lösungsmittel der Katalysator an Wirksamkeit verlieren.
Die Zugabe der Lösung des Polyisocyanats sollte vorzugsweise in 1,5 bis 2 Stunden beendet sein, damit
die Wirksamkeit des anfänglich eingesetzten Katalysators voll ausgenutzt wird. Sie sollte jedoch so
durchgeführt werden, daß kontinuierlich stets nur ein kleiner Teil des Polyisocyanats bzw. seiner Lösung in
den Malonester eingetragen wird. Durch diese Arbeitsweise werden Polymerisationsreaktionen des nicht
abreagierten Polyisocyanats vermieden sowie eine betriebssichere Durchführung der Addition gewährleistet,
da die exotherme Reaktion jederzeit unter Kontrolle gehalten werden kann.
Um eine möglichst vollständige Anlagerung des Malonesters zu erreichen, wird die weitere Umsetzung
vorzugsweise bei einer bestimmten Temperaturführung durchgeführt, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die
Reaktionstemperatur nach einiger Zeit gesenkt wird. Im Fall der Herstellung des Malonester-Addukts des
Biuretpolyisocyanats auf der Basis von Hexamethylendiisocyanat
beginnt man vorzugsweise bei 90° C und senkt die Temperatur nach 10 bis 16 Stunden auf etwa
500C Diese Temperaturführung hat den Sinn, die Lage des Malonester-Isocyanat-Gleichgewichts zu verschieben,
welches bei höheren Temperaturen in Richtung auf die Ausgangskomponenten verschoben ist Im übrigen
hängt die Reaktionszeit und der Restgehalt an freiem NCO wesentlich von der Aktivität des Katalysators ab.
Die Reaktion kann durch Abkühlen auf Raumtemperatür abgebrochen werden, wenn der Wert des freien
Isocyanats auf unter 0,5% gesunken ist.
Gegebenenfalls kann der Isocyanat-Gehalt durch Zugabe der berechneten Menge eines Alkohols, wie
Methanol oder Butandiol weiter reduziert werden. Im allgemeinen fällt der NCO-Wert jedoch durch Nachreaktion
bei Zimmertemperatur im Verlauf einiger Tage weiter bis schließlich auf den Wert Null.
Die erfindungsgemäß hergestellten hochkonzentrierten Lösungen der Malonester-Addukte aliphatischer Biuretpolyisocyanate sind gut verträglich mit für Polyurethan-Zweikomponentenlacke verwendeten Polyolen, z. B. Polyalkoholen, Polyesterpolyolen, PoIyätherpolyolen und hydroxylgruppenhaltigen Polyacrylaten. Sie ergeben mit diesen Polyolen trotz ihres Gehalts an Alkalikatalysatoren bei Raumtemperatur lagerstabile Harzlösungen, die für die Herstellung von lichtechten, überraschenderweise schon bei Temperaturen ab 8O0C ohne weitere Katalysatoren vernetzenden EinbrennUberzügen verwendet werden können.
Die erfindungsgemäß hergestellten hochkonzentrierten Lösungen der Malonester-Addukte aliphatischer Biuretpolyisocyanate sind gut verträglich mit für Polyurethan-Zweikomponentenlacke verwendeten Polyolen, z. B. Polyalkoholen, Polyesterpolyolen, PoIyätherpolyolen und hydroxylgruppenhaltigen Polyacrylaten. Sie ergeben mit diesen Polyolen trotz ihres Gehalts an Alkalikatalysatoren bei Raumtemperatur lagerstabile Harzlösungen, die für die Herstellung von lichtechten, überraschenderweise schon bei Temperaturen ab 8O0C ohne weitere Katalysatoren vernetzenden EinbrennUberzügen verwendet werden können.
Ferner eignen sich die erfindungsgemäßen Lösungen der Malonester-Addukte vorzüglich zur Verbesserung
von Lacküberzügen aus an sich nicht mit Isocyanaten vernetzten, jedoch mit Isocyanaten reaktionsfähige
Gruppen enthaltenden Harzen, wie z. B. Leinöl, Alkydharze und Polyacrylate. Sie verleihen derartigen
Überzugsfilmen einen hohen Glanz, hohe Flexibilität sowie eine verbesserte Lösungsmittel- und Wetterbeständigkeit.
Die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Malonester-Additionsprodukte hergestellten Lacklösungen
und -überzüge können die in der Lackindustrie üblichen Pigmente und Zusatzstoffe enthalten.
Beispiel 1
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
a) Entsprechend Beispiel 7 der DE-PS 11 74 759 wird 4(1 ein Polyisocyanat mit Biuretstruktur wie folgt
hergestellt:
In 1344 Teile auf 160°C erhitztes Hexamethylendiisocyanat
werden im Verlaufe von 60 Minuten 31 Teile Methylamin mit Stickstoff als Trägergas
eingeleitet Nach etwa 35 Minuten, noch während des Einleitens des Methylamins beginnt Methylisocyanat
abzudestillieren. Nach beendeter Aminzugabe wird das Reaktionsgemisch unter vermindertem
Druck bei 200 mm Hg während 2,5 Stunden auf
so 18O0C und alsdann weitere 2,5 Stunden auf 200° C
erhitzt. Nach dieser Reaktionszeit haben sich in den auf -70° C gekühlten Kältefallen 53 g Methylisocyanat
angesammelt Im Reaktionsgefäß zurück bleibt eine gelblich gefärbte Flüssigkeit mit einem
NCO-Gehalt von 37,6% und einer Viskosität von 23 cP/25°C. Es handelt sich dabei um eine Lösung
eines Polyisocyanats mit Biuretstruktur in monomerem Hexamethylendiisocyanat
Nach dem Abdestillieren des Hexamethylendiisocyanats im Vakuum von 0,2 mm Hg bei einer Innentemperatur von maximal 150° C wird ein gelblich gefärbtes Polyisocyanat mit Biuretstruktur mit einem NCO-Gehalt von ca. 214% und einer Viskosität von ca. 10 850 cP/25°C erhalten.
Nach dem Abdestillieren des Hexamethylendiisocyanats im Vakuum von 0,2 mm Hg bei einer Innentemperatur von maximal 150° C wird ein gelblich gefärbtes Polyisocyanat mit Biuretstruktur mit einem NCO-Gehalt von ca. 214% und einer Viskosität von ca. 10 850 cP/25°C erhalten.
b) Umsetzung des nach a) hergestellten Biuretpolyisocyanates
mit Malonsäurediäthylester in Gegenwart von Xylol:
Etwa 640 Gew.-Teile des nach a) hergestellten 100°/oigen Biuretpolyisocyanates werden mit 210
Gew.-Teilen wasserfreiem Xylol zu einer 75% igen Lösung aufgelöst. Die erhaltene klare Lösung wird
bei 9O0C innerhalb von 45 Minuten in 527 Gew.-Teile Malonsäurediäthylester eingetropft,
der 2Gew.-Teiie gelöstes Natrium enthält. Man rührt 16 Stunden bei 900C und 6 Stunden bei 50° C
nach und erhält eine gelbe, hochviskose Lösung des Malonester-Additionsproduktes in Xylol. Viskosität
der Lösung 158 000cP/25°C, freier NCO-GehaltO,48%.
Beim Verdünnen dieser Lösung mit Lacklösungsmittel zu 20gewichtsprozentigen Lösungen mit
Äthylacetat, Toluol, Benzol, Xylol, Äthylbenzol scheiden sich schwerlösliche Bodensätze ab, die
nach 48 Stunden etwa 6 bis 8 Gew.-%, bezogen auf gelöstes Malonsäureester-Addukt, betragen.
c) Umsetzung in Abwesenheit von Lösungsmittel:
Verfährt man wie nach b), führt aber die Addition des Malonesters bei Temperaturen analog Conrad
und Taube in Abwesenheit von Lösungsmittel aus, beginnend bei 2O0C (Ann. 562,205 [1949]) und läßt
die stark exotherme Reaktion abklingen, so wird eine Flüssigkeit erhalten, die bei 25° C eine
Viskosität von 185 00OcP aufweist. Diese Flüssigkeit scheidet beim Versuch des Verdünnens mit
unter den genannten Lacklösungsmitteln zu 20gewichtsprozentigen Lösungen 11 bis 13 Gew.-%
bezogen auf gelöstes Malonsäureester-Addukt an schwerlöslichen Bodensätzen aus.
In 527 g Malonsäurediäthylester werden 10,7 g Natriumphenolat in der Wärme gelöst. Anschließend
werden bei 900C 850 g einer 75°/oigen Lösung des obigen Biuretpolyisocyanats auf Basis von Hexamethylendiisocyanat
in Xylol/Äthylglykolacetat (Volumenverhältnis
1 :1) unter Rühren kontinuierlich in kleiner Menge in 45 Minuten eingetropft. Die Reaktionslösung
ίο wird 16 Stunden auf 900C und 10 Stunden auf 500C
gehalten. Der freie NCO-Gehalt ist hierauf kleiner als 0,3%. Es wird in quantitativer Ausbeute das Malonester-Additionsprodukt
des Biuretisocyanats als hellgelbe, klare, mäßig viskose, mit Lacklösungsmitteln trübungsfrei
mischbare Lösung in Äthylglykolacetat/Xylol
erhalten. Viskosität/20°C:47 000 cP.
In 5270 g Malonsäurediäthylester werden 20 g Natrium zum Natriummalonester gelöst. Bei 900C werden
innerhalb von 2 Stunden 8500 g einer 75%igen Lösung des obigen Biuretpolyisocyanats auf Basis von Hexamethylendiisocyanat
in Xylol-Äthylglykolacetat (Volumenverhältnis
1:1) unter Rühren kontinuierlich in kleiner Menge eingetropft. Die Reaktionslösung wird 16
Stunden bei 900C und 6 Stunden bei 5O0C nachgerührt.
Hierauf ist der freie NCO-Gehalt auf unter 0,1% gefallen. Es wird in quantitativer Ausbeute das
Malonester-Additionsprodukt des Biuretpolyisocyanats als hellgelbe, klare, mäßig viskose, mit Lacklösungsmitteln
trübungsfrei mischbare Lösung in Äthylglykolacetat/Xylol erhalten. Gemäß dem IR-Spektrum enthält die
Substanz kein Isocyanurat Viskosität/20o C: 49 000 cP.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von in Lacklösungsmitteln leicht fäslict £n Additionsprodukten von
Malonsäuredialkylestern und aliphatischen Bhiretpolyisocyaiiaten einer Ober 2 hegenden NCO-Funktionalität, die in 84%iger Lösung bei 20° C
Viskositäten von unter 13000OcP1 vorzugsweise
45000 bis 65 00OcP aufweisen und einen freien
NCO-Gehalt unter 0,5% haben, durch Umsetzung
der genannten aliphatischen Polyisocyanate mit mindestens einem Äquivalent eines Malonsäuredialkylesters bei 20 bis 120"C, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) die Umsetzung in Gegenwart eines Estergruppen, vorzugsweise Äther- und Estergruppen
enthaltenden Lösungsmittels bzw. in Gegenwart eines Lösungsmhtelgemisches aus aromatischem Kohlenwasserstoff und Estergruppen
aufweisendem Lösungsmittel, wobei das Volumenverhältnis aromatischer Kohlenwasserstoff
zu Estergruppen aufweisendes Lösungsmittel maximal bei 6:4 liegt, durchführt und
b) die Zugabe des Polyisocyanats zum Malonsäuredialkylester stets so erfolgt, daß im Reaktionsgemisch ein stöchiometrischer Oberschuß
an Malonsäuredialkylester vorliegt
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