DE1768365C3 - Verfahren zur Herstellung von omega-Aminocarbonsäurenitrilen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von omega-Aminocarbonsäurenitrilen

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DE1768365C3
DE1768365C3 DE19681768365 DE1768365A DE1768365C3 DE 1768365 C3 DE1768365 C3 DE 1768365C3 DE 19681768365 DE19681768365 DE 19681768365 DE 1768365 A DE1768365 A DE 1768365A DE 1768365 C3 DE1768365 C3 DE 1768365C3
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acid nitriles
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ammonia
aminocarboxylic acid
omega
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Hans-Helmut Dr.; Immel Otto Dr.; 4150 Krefeld Schwarz
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Description

Aus der DT-AS 10 79 649 ist es bekannt, ««-Aminocarbonsäurenitrile durch Umsetzung von Lactamen mit Ammoniak in der Gasphase bei Normaldruck an Katalysatoren herzustellen. Um den Strömungswiderstand im Reaktor zu überwinden, wird das Gas entweder dem Reaktor mit geringem Überdruck zugeführt oder nach dem Reaktor ein geringer Unterdruck aufrechterhalten. Bei diesem Verfahren ist es jedoch notwendig, hohe Überschüsse an Ammoniak bei der Reaktion einzusetzen, damit nennenswerte Anteile des Lactams reagieren. Infolge der großen Verdünnung des Reaktionsgases mit Ammoniak sind die Raum-Zeit-Ausbeuten sehr gering.
Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile vermeiden kann, wenn man die Umsetzung zwischen Lactamen und Ammoniak bei Drücken oberhalb einer Atmosphäre durchführt. Durch diese Maßnahme werden die Raum-Zeit-Ausbeuten wesentlich gesteigert, so daß sie in einen wirtschaftlich interessanten Bereich kommen. Die Raum-Zeit-Ausbeuten steigen mit wachsendem Druck an. Im allgemeinen dürften jedoch Drücke oberhalb 10 atü keine nennenswerten wirtschaftlichen Vorteile mehr bringen. Die Reaktion wird zweckmäßig im Temperaturbereich von 280 bis 4500C, vorzugsweise zwischen 320 und 38O°C, durchgeführt. Der Ammoniaküberschuß pro Mol Lactam sollte zwischen 3 und 20 Mol liegen. Auch höhere Überschüsse sind möglich.
Es ist als außerordentlich überraschend anzusehen, daß durch die Anwendung von Druck bei der Reaktion von Lactamen mit Ammoniak die genannten Vorteile erzielt werden, denn bisher galt in der Fachwell die Ansicht, daß die Anwendung von Druck bei dieser Reaktion keine Vorteile bringt (US-PS 28 30 072).
Als Katalysator können die nach dem Stand der Technik bekannten Dehydratisierungskatalysatoren wie auf Trägern aufgebrachte Phosphor- oder Borsäure, Borphosphat, säureaktivierte Bleich- und Kieselerden, Kaolin, Tonerde, Erdalkalioxid (vgl. US-PS 28 30 072; US-PS 28 27 476; BE-PS 6 87 588) sowie Titandioxid, fluoriertes Aluminiumoxid und Magnesiumsilikal verwendet werden.
Das Verfahren zeichnen sich auch durch sehr geringe Nebenprodukt-Bildung aus.
Beispiel 1
In ein Reaktionssystem, welches aus einem elektrischen Vorerhitzer für Ammoniak und Lactam, einem elektrisch beheizten Kontaktrohr (innerer Durchmesser 14 mm, Länge 0,7 m), einem Kühler mit Abscheider und nachgeschaltetem Druckregelventil bestand, wurden stündlich 786 Nl Ammoniak und 268 g f-CaproIactam gepumpt. Mit dem Druckregelventil wurde ein Druck von 6 ata im Reaktionsrohr eingestellt. Das Kontaktrohr, das mit 90 ml Titandioxid-Pillen (4X4 mm) gefüllt worden war, wurde auf 3500C gehalten.
Zur Herstellung des Tilandioxid-Katalysators wurde Rutil in pigmentierter Form mit 2,5%iger Pcrl-Leimlösung vermischt, getrocknet und unter Zusatz von 1,5% Graphit zu Pillen verarbeitet.
Aus dem Abscheider wurden stündlich 309 g Reaktionsprodukt entnommen, das aus 18 g Wasser, 24 g Ammoniak, 112 g 6-Aminocapronsäurenitril und 155 g ε-Caprolactam bestand. Der Anteil der Nebenprodukte betrug weniger als 0,1 g. Aus der Zusammensetzung des Reaktionsproduktes errechnet sich ein Lactam-Umsatz von 42% und als Raum-Zeit-Ausbeute eine 6-Aminocapronsäurenitril-Produktion von 1244 g/l Katalysator und Stunde.
In einem Vergleichsversuch wurden unter Normaldruck stündlich 44,7 g Lactam und 131 Nl Ammoniak bei 35O0C durch das obengenannte Reaktionsrohr geleitet, so daß sich die gleiche mittlere Verweilzeit von 1 see ergab. Es resultierte hierbei ein Umsatz von 45%, aber nur eine 6-Aminocapronsäurenitril-Produktion von 220 g/l Katalysator und Stunde.
Beispiele 2 bis 5
Weitere Vergleichsbeispiele mit verschiedenen Katalysatoren sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Die Vergleichsversuche wurden bei 35O°C und bei einem Druck von 1 bzw. 7 ata unter Einhaltung gleicher Verweilzeiten durchgeführt. Es ist in allen, Beispielen eine wesentliche Steigerung der Raum-Zeit-Ausbeute festzustellen, wenn die Umsetzung von Lactam mit Ammoniak bei erhöhtem Druck stattfindet.
Beispiel Katalysator Druck Verweilzeit Molverhältnis Caprolactani 6-Aminocapron-
NH3/Capro- Umsatz säurenitril-Aus-
lactam beute/l Kataly
sator und Stunde
(ata) (see) (%) (g)
2 Anatas + H3PO4 7 2,34 223 42,8 433'
1 2,37 223 47,0 67
3 Borphosphat 7 2,54 22,3 18,5 172
1 2,64 21,7 13,0 17
(Fortsetzung)
Beispiel Katalysator
4 fluoriertes Al2O3
5 Magnesiumsilikat
Zur Herstellung des im Beispiel 2 benutzten Katalysators wurden 560 g Titandioxid (Analas) mit 100 s 85%iger Phosphorsäure vermengt Die entstandene Paste wurde getrocknet und 2,5 Stunden bei 450 bis 5000C geglüht Das erhaltene Produkt wurde auf eine Korngröße von 0,5 bis 2 mm gebracht und als Katalysator eingesetzt
Das im Beispiel 3 als Katalysator benutzte Borphosphat war ein Granulat der Korngröße 1 bis 1,5 mm.
Im Beispiel 4 wurden zur Herstellung des Kataly-
17 68 365 Molverhältnis
N!h/Capro-
l.tclam
4 6-Aminocapron-
säurenitril-Aus-
beule/l Kataly
sator und Stunde
(g)
Druck
(ata)
VerweiUeit
(see)
223
21,7
22,6
22,4
Caprolaclam
Umsatz
516
54
463
71
7
1
7
1
2,55
2,50
2,54
2,41
55,6
39,5
503
51,0
sators 200 g y-Al2O3 von 0,6 bis 1 mm Körnung und
einer spezifischen Oberfläche von etwa 108 m2/g mit einer Lösung von 100 g NH4HF2 in 300 ml Wasser 19 Stunden bei Raumtemperatur getränkt Dann wurde
die Flüssigkeit dekantiert und der Feststoff getrocknet. Im Beispiel 5 wurde Magnesiumsilikat (»gefallt,
rein«) mit Wasser zu einer Paste angeteigt und anschließend getrocknet. Das so erhaltene Produkt wurde auf eine Korngröße von 0,6 bis 1 mm gebracht und dann als Katalysator verwendet.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von m-Aminocarbonsäurenitrilen durch Umsetzung von Lactamen mit einem Überschuß an Ammoniak bei erhöhter Temperatur in der Gasphase in Gegenwart von Feststoffkatalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei Drücken oberhalb 1 Atm. durchführt
    Für das Verfahren geeignete Lactame sind z. B. Butyrolactam, Valerolactam, Önanthlactam, Laurinlactam, von technisch überwiegender Bedeutung ist jedoch die Überführung des f-Caprolactams in das 6-Aminocapronsäurenitril. Man kann auch das durch Depolymerisation von Polycaprolactam gewonnene sogenannte Spalüactam verwenden.
    Die ίυ-Aminoalkancarbonsäurenitrile sind wertvolle Ausgangsmaterialien z. B. für die entsprechenden Diamine oder für Schädlingsbekämpfungsmittel.
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DE1768365B2 DE1768365B2 (de) 1976-01-29
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