DE1290152B - Verfahren zur Herstellung von Thiacyclopropanen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ThiacyclopropanenInfo
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Description
Aus J. Org. Chem., 26 (1961), S. 836 bis 839, ist die Herstellung von Äthylen- und Propylensulfiden durch
Umsetzung der entsprechenden Alkylenoxide in der Dampfphase mit Kohlenoxisulfid in Gegenwart von
Lithiumphosphat als Katalysator bei 200 bis 220° C bekannt. Dabei erhält man Äthylensulfid in 40%iger,
Propylensulfid in 23%iger Ausbeute. Dieses Verfahren ist jedoch nicht großtechnisch verwertbar, da
die Aktivität des Katalysators nach kurzer Zeit stark abnimmt und der Katalysator durch Ablagerung
von polymeren Nebenprodukten der Umsetzung nicht reaktivierbar ist. Außerdem entsteht in überwiegender
Menge unerwünschter Acetaldehyd, so daß praktisch das gesamte eingesetzte Alkylenoxid
umgewandelt wird und nicht etwa unumgesetztes Alkylenoxid in die Reaktion zurückgeführt werden
kann.
Es wurde nun gefunden, daß man diese Nachteile vermeidet, wenn man bei der erfindungsgemäßen
Herstellung von Thiacyclopropanen durch Umsetzung von Gemischen aus einem Alkylenoxid und einer
Schwefel abgebenden Verbindung bei erhöhter Temperatur an einem Metallsalz als Katalysator die
Umsetzung mit COS, H2S, CS2 oder einem von
dem Verfahrensprodukt verschiedenen Thiacyclopropan als Schwefel abgebende Verbindung bei etwa
100 bis 5000C an einem, gegebenenfalls auf einem Trägermaterial aufgebrachten Alkali- oder Erdalkalihalogenid,
-oxid oder -alkoxid, Boroxid, Aluminiumoxid oder -alkoxid, Siliciumoxid, Eisenoxid oder
Nickeloxid durchführt.
Bevorzugte Katalysatoren sind Natriumfluorid, Kaliumiodid oder Magnesiumoxid.
Die nach dem Verfahren dieser Erfindung herstellbaren Thiacyclopropane können durch die allgemeine
Formel
Rv /R2
40
dargestellt werden, in der R, R1, R2 und R3 gleich
oder verschieden sind und Wasserstoffatome, Arylgruppen oder niedermolekulare, lineare oder cyclische
Alkylgruppen mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen bedeuten. Beispiele hierfür sind Äthylensulfid, Propylensulfid,
1,2- oder 2,3-Butylensulfid, Isobutylensulfid, Styrolsulfid oder Cyclohexensulfid. Diese Verbindungen
können zur Herstellung von thermoplastischen Polymeren verwendet werden. Einige der nach der
Erfindung herstellbaren Thiacyclopropane sind auch als Insektizide oder Fungizide verwendbar, wozu
auf die USA.-Patentschrift 2 225 553 verwiesen wird.
Soweit als Katalysatoren Metallalkoxide verwendet werden, besitzen deren Alkylgruppen zweckmäßigerweise
1 bis 4 Kohlenstoffatome. Einen Natriumfluoridkatalysator mit großer Oberfläche je Gewichtseinheit
erhält man beispielsweise durch Granulieren von Natriumbifluorid (NaHF2) und Erhitzen dieser
Granalien unter Austreiben von Fluorwasserstoffsäure. Allgemein werden die Katalysatoren beim
erfindungsgemäßen Verfahren in Form von Granalien oder Kügelchen mit einem Teilchendurchmesser von
etwa 4,75 mm verwendet, obwohl je nach den Verfahrensbedingungen Form und Größe auch davon
abweichen können. Schließlich können auch Gemische mehrerer Katalysatoren eingesetzt werden,
die gegebenenfalls auf der Oberfläche eines Trägermaterials adsorbiert oder in einem Trägermaterial
dispergiert sein können.
Bevorzugt ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der als Alkylenoxid Äthylenoxid
oder Propylenoxid verwendet werden. Die Schwefel abgebenden Verbindungen können auch
in Form von Gemischen angewandt werden, die diese Materialien enthalten, wie beispielsweise in Form
von Raffinationsgasen, Naturgasen oder Koksofengasen, die Schwefelwasserstoff enthalten. Günstigerweise
setzt man die Schwefel abgebende Verbindung und das Alkylenoxid in einem Molverhältnis von
etwa 0,2 bis 10:1 und vorzugsweise in einem Molverhältnis
von etwa 0,8 bis 1,5 : 1 ein. Ganz besonders zweckmäßig ist es, einen molaren Überschuß an
Schwefel abgebender Verbindung gegenüber der Alky-' lenoxidmenge zu verwenden, um die Bildung von
Alkylenoxidpolymeren zu verhindern.
Außerdem ist es bevorzugt, die Umsetzung in der Gasphase mit einer Raumgeschwindigkeit von etwa
1,5 · 103 Stunden"1 oder einer geringeren Raumgeschwindigkeit
durchzuführen. Bevorzugte Raumgeschwindigkeiten liegen zwischen 150 und 500 Stunden"1.
Die Umsetzung in der Gasphase kann nach üblichen Methoden erfolgen, wobei der Katalysator
in einer feststehenden Schicht oder in einer Wirbelschicht vorliegen kann. Bei feststehenden Schichten
benutzt man den Katalysator zweckmäßigerweise in Form von Granalien, Kügelchen oder Pellets mit
einem Teilchendurchmesser von etwa 3,17 bis etwa 9,52 mm.
Die Umsetzung kann bei Atmosphärendruck oder autogenem Druck durchgeführt werden. Bevorzugte
Reaktionstemperaturen liegen zwischen etwa 175 und 200" C. Außerdem arbeitet man zweckmäßigerweise
unter relativ wasserfreien Bedingungen, um ein Agglomerieren der Katalysatorleilchen und eine
Zersetzung der Reaktionspartner und Reaktionsprodukte zu verhindern.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Eine Vorrichtung, bestehend aus einer elektrisch geheizten gläsernen Reaktionssäule mit einem Bohrloch
für ein Thermoelement und einer Kammer zum Vermischen der Reaktionsgase vor deren Einführung
sowie mit Meßinstrumenten zur Bestimmung der Fließgeschwindigkeit zwischen den Gasquellen und
der Kammer zum Vermischen der Reaktionsgase wurde mit Natriumfluoridgranalien mit einem Durchmesser
von 4,76 mm beschickt und auf eine Temperatur von etwa 200" C erhitzt. Die Reaktionsgase,
Kohlenoxisulfid und Äthylenoxid, wurden nun in einem Molverhältnis von etwa 1,2:1 und mit einer
Fließgeschwindigkeit von etwa 166 Stunden"1 eingeführt. Nach einer Stunde zeigte eine gaschromatographische
Analyse, daß die austretenden Gase 17,07% Thiacyclopropan enthielten, was einer Urnwandlung
von 25,09 Molprozent Äthylenoxid zu Äthylensulfid entsprach.
Die im Beispiel 1 beschriebene Vorrichtung wurde mit Natriumiodidgranalien mit einem Teilchendurchmesser
von etwa 9,5 mm beschickt. Die Reaktionsparameter und die Reaktionsbeschickung waren die
gleichen wie im Beispiel 1. Am Ende einer Stunde zeigte eine gaschromatographische Analyse eine Äthylensulfidkonzentration
von 27,15% oder eine Umwandlung von Äthylenoxid in Äthylensulfid von 39,10 Molprozent. Der Versuch wurde 10 Stunden
fortgesetzt; am Ende dieser Zeit ergab eine Analyse einen Thiacyclopropangehalt von 38,75% bzw. eine
Umwandlung von Äthylenoxid in Thiacyclopropan von 55,36 Molprozent.
Eine im Beispiel 1 beschriebene Vorrichtung wurde mit Granalien aus Natriumfluorid und Natriumchloridkristallen mit einem Durchmesser von 19,05 mm
bei einem Molverhältnis von 1 :1 beschickt. Die Temperatur des Reaktionsgefäßes wurde auf etwa
200 C gesteigert, und der Fluß von Kohlenoxisulfid und Äthylenoxid wurde so eingestellt, daß eine Raumgeschwindigkeit
von etwa 166 Stunden ' herrschte. Das Molverhältnis von Kohlenoxisulfid zu Äthylenoxid
betrug 1,2:1. Nach einer Stunde zeigte eine gaschromatographische Analyse eine Umwandlung
von Äthylenoxid zu Thiacyclopropan von 16,01 Molprozent.
Eine Vorrichtung wie im Beispiel 1 wurde mit Lithiumchloridgranalien (Durchmesser 9,5 mm) beschickt
und die Temperatur auf etwa 2000C gesteigert.
Kohlenoxisulfid und Äthylenoxid wurden in einem Molverhältnis von etwa 1,2:1 eingeführt und deren
Fließgeschwindigkeit so eingestellt, daß eine Raumgeschwindigkeit von etwa 166 Stunden"1 herrschte.
Nach einer Stunde zeigte eine gaschromatographische Analyse eine 6,08%ige Konzentration von Thiacyclopropan
oder eine Umwandlung von 9,82 Molprozent.
IO
Eine Vorrichtung wie im Beispiel 1 wurde mit Kaliumiodidkristallen einer Maschengröße von 5 bis 8
beschickt. Die Temperatur des Reaktionsgefaßes und Katalysators wurde auf etwa 2000C gesteigert und
das Kohlenoxisulfid und Äthylenoxid in einem Molverhältnis von 1,2: 1 eingeführt. Deren Fließgeschwindigkeit
wurde so eingestellt, daß eine Raumgeschwindigkeit von etwa 166 Stunden"1 herrschte. Nach etwa
1 1I2 Stunden zeigte eine gaschromatographische Analyse
eine Thiacyclopropankonzentration von 19,45% oder eine Umwandlung von 20,56 Molprozent.
Es wurde eine Vorrichtung wie im Beispiel 1 zusammengestellt und mit Bariumfluoridgranalien eines
Teilchendurchmessers von etwa 3,17 mm beschickt. Die Temperatur des Reaktionsgefäßes und Katalysators
wurde auf etwa 2000C gesteigert und Kohlenoxisulfid und Äthylenoxid in einem Molverhältnis
von 1,2:1 eingeführt. Die Fließgeschwindigkeit der Reaktionspartner wurde so eingestellt, daß eine Raumgeschwindigkeit
von 166 Stunden"1 herrschte. Eine gaschromatographische Analyse zeigte nach einer
Stunde eine Thiacyclopropankonzentration von 7,08% oder eine Umwandlung von 9,60 Molprozent.
Eine Vorrichtung gemäß Beispiel 1 wurde mit einem Katalysator aus 10% (Gewicht pro Gewicht)
Natriumbifluorid und Natriumchloridpellets mit einem Durchmesser von 9,5 mm, die durch allmähliches
Erhitzen auf 4000C innerhalb von 2 Stunden und Aufrechterhaltung dieser Temperatur über weitere
6 Stunden erhalten worden waren, beschickt. Das Reaktionsgefäß wurde dann auf 2000C erhitzt und
Äthylenoxid und Kohlenoxisulfid in einem Molverhältnis von 1,2:1 eingeführt. Die Fließgeschwindigkeit
wurde so eingestellt, daß eine Raumgeschwindigkeit von 166 Stunden"1 herrschte. Eine gaschromatographische
Analyse nach 1 1Z2 Stunden zeigte
eine 22,01 %ige Thiacyclopropankonzentration oder eine Umwandlung von 27,17 Molprozent.
Es wurde eine Vorrichtung wie im Beispiel 1 benutzt. Die gläserne Reaktionssäule war 432 mm
hoch und besaß einen Durchmesser von 20 mm. Natriumfluoridgranalien mit einem Durchmesser von
3,17 mm wurden benutzt, um eine Katalysatorschicht von 152 mm in dem Reaktionsgefäß zu bilden. Die
Säule und ihr Inhalt wurden auf 300 bis 4000C erhitzt. Das Äthylenoxidgas ließ man zuerst durch
erhitzten flüssigen Schwefelkohlenstoff perlen, um so den Schwefelkohlenstoff in den gasförmigen Zustand
zu bringen. Schwefelkohlenstoff und Äthylenoxid wurden dann 4V2 Stunden gleichzeitig durch
die erhitzte Säule bei verschiedenen Temperaturen geleitet. Die Fließgeschwindigkeit von Äthylenoxid
betrug 126cm3/Minute. Die Zusammensetzung der
austretenden Gase variierte während der Reaktionszeit nach einer chromatographischen Analyse dieser
Gase, wie gezeigt. Die angewandten Reaktionstemperaturen und die Zusammensetzung der austretenden
Gase sind in der Tabelle gezeigt.
Zusammensetzung der austretenden Gase
Teil der 4'/2Stündigen
Reaktionsperiode
Reaktionsperiode
1. Stunde
2. Stunde
3. Stunde
Die letzten 1 1Z2 Stunden
*) Äthylenoxid.
**) Thiacyclopropan.
**) Thiacyclopropan.
Eine Vorrichtung wurde wie im Beispiel 1 zusammengestellt
und mit Natriumfluorid eines Teilchendurchmessers von etwa 3,17 mm beschickt. Die
Temperatur des Reaktionsgefaßes und Katalysators wurde auf etwa 3000C gesteigert und dann H2S
kontinuierlich durch die Säule (bei 2000C) geleitet.
Nach etwa einer halben Stunde wurden die austretenden Gase chromatographisch analysiert. Es
fand keine Zersetzung oder irgendeine Produktbildung aus H2S statt. Äthylenoxid wurde dann in den eintretenden
H2S-Strom eingeführt. Das Molverhältnis von Schwefelwasserstoff zu Äthylenoxid betrug 1,2:1.
Die Strömungsgeschwindigkeit wurde so eingestellt, daß eine Raumgeschwindigkeit von etwa 166 Stunden"1
herrschte. Nach einer Stunde ergab eine gaschromatographische Analyse der austretenden Gase
die folgenden Ergebnisse: Kohlendioxid (oder Kohlenoxisulfid)
1,93%, Schwefelwasserstoff 50,96%, Äthylenoxid 25,48%, Thiacyclopropan 21,61% bzw.
eine Umwandlung von 38,3 Molprozent.
Eine Vorrichtung aus einer gläsernen Reaktionssäule mit 254 mm Länge und einem Durchmesser
von 25 mm, die mit einer Mischkammer ausgestattet war, in der das Äthylenoxid und das Kohlenoxisulfid
vor der Einführung in die Säule vermischt wurden, und einer Heizwicklung an der Außenseite
der Säule und einem mit einem Motor verbundenen Rührwerk diente der Wirbelung des Katalysators.
(Der Rührer war infolge der Anwesenheit eines flüssigen Nebenproduktes nützlich, das im Verfahren
gebildet wurde, welches ein Verharzen der Katalysatorschicht verursachte.) Meßinstrumente zur Bestimmung
der Fließgeschwindigkeit der Gase wurden zwischen die Gasquellen und die Mischkammer eingeschaltet.
Die Gaseinlaßröhre wurde am Boden der Säule in der Weise angebracht, daß die eintretenden
Reaktionsgase aufwärts durch die Wirbelschicht strömten. An der Spitze der Reaktionssäule führte
eine Gasauslaßröhre die umgesetzten Gase zu einem Gaschromatographen zwecks Analyse. Die Katalysatorschicht,
152 mm in der Länge und 25 mm im Durchmesser, bestand aus fein vermahlenem Calciumfluorid.
Die Säulentemperatur wurde auf etwa 300° C gesteigert. Bei dieser Temperatur ließ man die Reaktionsgase in die vorerhitzte Reaktionssäule strömen.
Das Molverhältnis von COS zu Äthylenoxid betrug 1,2:1. Die Fließgeschwindigkeit der Reaktionspartner
wurde so eingestellt, daß man eine Raumgeschwindigkeit von etwa 166 Stunden"1 erhielt. Eine gaschromatographische
Analyse der austretenden Gase führte zu folgenden Ergebnissen:
Zeit | 0ZoCO2 | % cos | %*) | % **) | Umwandlung in Molprozent |
V2 Stunde 1 Stunde 20 Minuten ... |
26,8 12,3 |
49,2 43,1 |
16,5 33,5 |
6,88 11,0 |
19 |
*) Äthylenoxid.
**) Thiacyclopropan.
**) Thiacyclopropan.
Die Reaktionssäule hatte eine Gewichtszunahme von 16,7 g am Ende des Versuches.
Es wurde die gleiche Vorrichtung wie im Beispiel 1 benutzt. Natriumfluoridgranalien mit einem Durchmesser
von 3,17 mm wurden in der Reaktionssäule zu einer Katalysatorschicht von 305 mm Höhe geschichtet
und diese Reaktionssäule auf 200° C erhitzt. Ein Kolben mit Methylthiacyclopropan, durch das
Äthylenoxid vor Eintreten in die Reaktionskammer mit einer Geschwindigkeit von 260 cm3/Minute perlte,
wurde angeschlossen. Die Ausfiußgase aus der Reaktionssäule, die mit dem Gaschromatographen nach
1V2 Stunden analysiert wurden, bestanden aus Äthylenoxid,
Propylenoxid, Methylthiacyclopropan und Thiacyclopropan.
Eine Vorrichtung mit einer elektrisch beheizten gläsernen Reaktionssäule, die mit einer Bohrung
für ein Thermoelement und einer Mischkammer ausgestattet war, durch die Äthylenoxid und Kohlenoxisulfid
vor dem Einführen in die Säule vermischt wurden, und Meßinstrumente zur Bestimmung der
Fließgeschwindigkeit zwischen den Gasquellen und der Mischkammer enthielt, wurde in einer Höhe
von 304 mm mit «-Aluminiumoxid eines Teilchendurchmessers von etwa 3,17 mm und einer Oberfläche
von etwa 5 bis 10 m2/g beschickt. Ein Entnahmehahn wurde am Boden der Säule angebracht, um
die austretenden Reaktionsgase zu prüfen und nachfolgend einer gaschromatographischen Analyse zu
unterziehen. Nun wurde die Säulentemperatur auf etwa 2000C erhöht, und die Apparatur wurde in den
Gasstrom eingeschaltet. Das Molverhältnis von COS zu Äthylenoxid betrug 1,2:1. Die Strömungsgeschwindigkeit
der Reaktionsteilnehmer wurde so eingestellt, daß man eineRaumgesch windigkeit von etwa 166 Stunden"1
erhielt. Nach 2 Stunden erreichte die Spitze der Umwandlung von Äthylenoxid in Thiacyclopropan
etwa 25,4 Molprozent, gemessen durch Gas-Chromatographie.
Die im Beispiel 12 beschriebene Vorrichtung wurde mit granuliertem Magnesiumoxid beschickt und die
Temperatur der Säule auf etwa 1000C gesteigert. Kohlenoxisulfid und Äthylenoxid wurden nun in
einem Molverhältnis von 1,6:1 mit einer Raumgeschwindigkeit von etwa 150 bis 500 Stunden"1
eingeführt. Eine gaschromatographische Analyse der austretenden Gase zeigte eine Umwandlung von
Äthylenoxid in Thiacyclopropan von etwa 12,9 Molprozent.
60
Die im Beispiel 12 beschriebene Vorrichtung wurde
mit geglühtem Aluminiumoxid beschickt und die Säulentemperatur auf etwa 250° C gesteigert. Kohlenoxisulfid
und Äthylenoxid wurden nun in einem Molverhältnis von 1,7:1 mit einer Raumgeschwindigkeit
wie im Beispiel 13 eingeführt. Die Analyse zeigte etwa 2,64% Thiacyclopropan.
Die Vorrichtung gemäß Beispiel 12 wurde mit einem Gemisch aus etwa 91% Tonerde und 6%
Siliciumdioxid beschickt. Dieser Katalysator besaß eine Oberfläche von etwa 210 bis 250 m2/g. Kohlenoxisulfid
und Äthylenoxid wurden in einem Molverhältnis von Kohlenoxisulfid zu Äthylenoxid wie
1,2:1 und mit einer Raumgeschwindigkeit wie im
Beispiel 13 eingeführt. Die Reaktionssäule war vorher auf etwa 1000C vorerhitzt worden. Eine gaschromatographische
Analyse zeigte die Gegenwart von Thiacyclopropan in einer Konzentration von etwa 2,54
bis 2,81%.
B ei s ρ i e 1 16 "5
Ein modifiziertes a-Aluminiumoxid mit einer Oberfläche
von 5 bis 10 m2/g war durch Behandlung des u-Aluminiumoxids mit einer NaNO3-Lösung und
nachfolgendes Erhitzen hergestellt worden. Das Natriumnitrat machte etwa 0,5 Gewichtsprozent der
Katalysatorzusammensetzung aus. Eine Vorrichtung gemäß Beispiel 12 wurde mit dem so hergestellten
Katalysator beschickt, und die Temperatur des Reaktionsgefäßes wurde auf etwa 200° C gesteigert. Kohlenoxisulfid
und Äthylenoxid wurden nun in einem Molverhältnis von 1,2:1 eingeführt. Alle anderen
Reaktionsparameter waren die gleichen wie im Beispiel 12. Eine gaschromatographische Analyse zeigte
eine Umwandlung von Äthylenoxid in Thiacyclopropan von etwa 17,65 bis etwa 23,9 Molprozent.
Ein Katalysator aus einem Tonerdeträger, auf dem etwa 5% Fe2O3 abgelagert worden waren und
der eine Oberfläche von etwa 1 m2/g besaß, wurde in eine Reaktionssäule gemäß Beispiel 12 eingebracht
und die Säulentemperatur auf etwa 2000C erhöht. Kohlenoxisulfid und Äthylenoxid wurden nun in
einem Molverhältnis von 1,2:1 mit einer Raumgeschwindigkeit wie im Beispiel 13 eingeführt. Eine
Analyse zeigte, daß Thiacyclopropan in einer Konzentration von etwa 4% vorhanden war.
45
Ein Katalysator aus einem Magnesiumoxidträger, auf dem 1,25% Natriummethylat als Aktivierungsmittel dispergiert worden waren, wurde in eine im
Beispiel 12 beschriebene Vorrichtung eingefüllt und die Temperatur auf etwa 1000C gesteigert. Kohlenoxisulfid
und Äthylenoxid wurden in einem Molverhältnis von 1,6:1 und mit einer Raumgeschwindigkeit
wie im Beispiel 13 eingeführt. Eine gaschromatographische Analyse zeigte, daß Thiacyclopropan
in einer Konzentration von etwa 4,59% vorhanden war oder daß eine Umwandlung von
16 Molprozent stattgefunden hatte.
Ein Katalysator aus geglühtem Aluminiumoxid (Hengar-Granalien) als Träger, der mit 0,76 Gewichtsprozent
Natriummethoxid überzogen war, wurde in eine gläserne Reaktionssäule mit einem inneren Durchmesser von 20 mm etwa 152 mm hoch
eingefüllt. Kohlenoxisulfid und Äthylenoxid wurden in einem Molverhältnis von 1:1,16 angewandt, wobei
die Strömungsgeschwindigkeit des Äthylenoxids 192 cm3/Minute und die Raumgeschwindigkeit
590 Stunden 1 betrug. Die Reaktionssäule war vorher
auf eine Temperatur von 250° C erhitzt worden. Eine gaschromatographische Analyse des Ausflusses
zeigte eine Umwandlung von Äthylenoxid zu Thiacyclopropan von 45 Molprozent.
B e i s ρ i e 1 20
Geglühtes Aluminiumoxid, welches mit 1,55% Natriummethylat überzogen war, wurde in eine
gläserne Reaktionssäule mit einem inneren Durchmesser von 20 mm etwa 152 mm hoch beschickt
und die Temperatur auf etwa 250° C gesteigert. Kohlenoxisulfid und Propylenoxid in einem Molverhältnis
von etwa 2:1 wurden eingeführt. Dabei betrug der Fluß des Propylenoxids 80 cm3/Minute;
die Raumgeschwindigkeit war 302 Stunden"1. Nach 2 Stunden zeigte eine gaschromatographische Analyse
die Gegenwart von Methylthiacyclopropan in einer Konzentration von etwa 41,5%· Dies entspricht einer
Umwandlung von 51,7 Molprozent.
Ein Katalysator aus geglühtem Aluminiumoxid als Trägermaterial wurde mit 1,55% Natriummethylat
überzogen. Eine gläserne Reaktionssäule mit einem inneren Durchmesser von 20 mm wurde mit etwa
152 mm dieses Katalysators beschickt und die Temperatur
der Reaktionssäule auf etwa 2000C gesteigert. Während die Säule erhitzt wurde, ließ man Äthylenoxid
durch einen Kolben mit flüssigem Schwefelkohlenstoffwährend
einer Stunde mit einer Geschwindigkeit von 120 cm3/Minute perlen. Der Kolben war
in einen Behälter mit Warmwasser gestellt, um den Strom des gasförmigen CS2 zu beschleunigen. Bei
Analyse dieses Stromes ergab sich, daß dieser 59,5% Äthylenoxid und 40,5% Schwefelkohlenstoff enthielt.
Eine gaschromatographische Analyse der Reaktionsgase zeigte, daß Thiacyclopropan in einer Konzentration
von etwa 3% vorhanden war.
Es wurde eine Wirbelschichtvorrichtung aus einer gläsernen Reaktionssäule von 254 mm Länge und
25 mm Durchmesser, die eine Mischkammer enthielt, mit Hilfe derer das Äthylenoxid und der Schwefelkohlenstoff
vor der Einführung in die Säule vermischt wurden, benutzt. Die Säule war mit einer Heizwicklung
um die Außenseite und einem durch einen Motor angetriebenen Rührer ausgestattet. Meßinstrumente
zur Bestimmung der Fließgeschwindigkeit wurden zwischen die Gasquellen und die Mischkammer
eingeschaltet. Die Gaseinlaßleitung wurde am Boden der Säule in der Weise angebracht, daß
die eintretenden Reaktionsgase aufwärts durch die Katalysatorwirbelschicht strömten. An der Spitze
der Reaktionssäule führte eine Gasauslaßleitung die umgesetzten Gase zu einem Gaschromatographen.
Die Katalysatorschicht mit 152 mm Länge und 25 mm Durchmesser bestand aus fein zermahlenem Calciumoxid.
Die Säulentemperatur wurde auf etwa 2000C gesteigert. Dann ließ man die Reaktionsgase in die
vorerhitzte Reaktionssäule einströmen. Das Molverhältnis von Schwefelkohlenstoff zu Äthylenoxid
betrug 1,2:1, und die Fließgeschwindigkeit wurde so eingestellt, daß eine Raumgeschwindigkeit von
etwa 166 Stunden"1 erreicht wurde. Eine gaschro-
909510/1243
matographische Analyse der austretenden Gase ergab die folgenden Ergebnisse:
Zeit nach Beginn - des Durchflusses der Reaktionsgase |
% CO2 | % cos | %*) | 0I0**) |
V2 Stunde 1 Stunde 1 Stunde 25 Minuten |
6,55 11,3 9,75 |
61,3 58,0· 56,4 |
27,2 24,5 23,8 |
5,23 6,45 8,1 |
*) Äthylenoxid.
**) Thiacyclopropan.
**) Thiacyclopropan.
Die Wirbelschicht hatte eine Gewichtszunahme von 8,5 g am Ende des Versuches.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Thiacyclopropanen durch Umsetzung von Gemischen aus
einem Alkylenoxid und einer Schwefel abgebenden Verbindung bei erhöhter Temperatur an einem
Metallsalz als Katalysator, dadurch ge-
kennzeichnet, daß man die Umsetzung mit COS, H2S, CS2 oder einem von dem Verfahrensprodukt
verschiedenen Thiacyclopropan als Schwefel abgebende Verbindung bei etwa 100 bis 5000C an einem, gegebenenfalls auf einem
Trägermaterial aufgebrachten Alkali- oder Erdalkalihalogenid, -oxid oder -alkoxid, Boroxid,
Aluminiumoxid oder -alkoxid, Siliciumoxid, Eisenoxid oder Nickeloxid durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung in der Gasphase mit einer Raumgeschwindigkeit von etwa <Ξ 1,5 · 103 Stunden"1 durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Schwefel abgebende
Verbindung und das Alkylenoxid in einem Molverhältnis von etwa 0,2 bis 10:1 einsetzt.
• 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkylenoxid Äthylenoxid
oder Propylenoxid verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator Natriumfluorid,
Kaliumjodid oder Magnesiumoxid verwendet.
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- 1965-05-21 NL NL6506490A patent/NL6506490A/xx unknown
Non-Patent Citations (1)
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