DE1768090C - Verfahren zur Gewinnung von Aristolochiasäure I (S^-Methylendioxy-S-methoxy-lOnitrophenanthrencarbonsäure-(l) - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Aristolochiasäure I (S^-Methylendioxy-S-methoxy-lOnitrophenanthrencarbonsäure-(l)Info
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Description
ι 76öuyu
Der Aristnlochiasäure I kommt auf Grund ihrer
pharmakologischen Eigenschaften (vgl. I. R. Moese,
Arzneimiiiel-Forschung, BcI. 16 |l%6], S. 1 18 bis
122) erhebliche Bedeutung als Arzneimittel zu. Es
sind verschiedene Verfahren zur Gewinnung von Arisiolochiasäure I (3,4- Methylendioxy-8-methoxylO-niirophenanthrenearbonsäure-(l))
aus den Wurzeln verschiedener Arisloloehia-Arlen bekannt. Meistens
werden dazu Alkohol-Extrakte von Radix Aristolochiae hergestellt und nach bekannten Verfahren
aufgearbeitet. Man geht in der Regel so vor, daß die gemahlene Droge mit Petroläther entfettet
und mit Alkohol extrahiert wird. Der Alkohol wird abgedampft und der Rückstand in einem ChlorkohlenwasserstolT,
Äther oder Essigester aufgenommen. Diese Lösung wird mit wäßriger Natriumbicarbonallösung
ausgeschüttelt, und die Natriumbicarbonatlösung wird angesäuert. Hierbei fällt die
Aristolochiasäure ölig an. Durch Umfallen kann sie in fester Form erhalten werden. Sie muß zur weiteren
Reinigung Chromatographien werden. Dieser bekannte Weg der Aufarbeitung ist zeitraubend und
umständlich. Außerdem gelingt es nicht, die Aristolochiasäure aus der Droge quantitativ zu isolieren.
Hin verbessertes Verfahren zur Gewinnung der Aristolochiasäure I wird in der deutschen Auslegeschiift
I 186 980 beschrieben. Nach diesem Verfahren wird die vorzugsweise gemahlene Droge unmittelbar
mit Chloroform, Mcthylenchlorid oder Äther extrahiert. Aus der erhaltenen Lösung wird
die Arintolochiasäurc durch Ausschütteln mit einer
alkalischen wäßrigen Lösung als Salz extrahiert, durch Ansäuern wieder ausgefällt und gegebenenfalls
umkristaüisiert. obwohl bei diesem Veriamcn
die Aristolochiasäure schon ziemlich rein anfällt, muß sie durch Umkristallisation noch weiter gereinigt
werden.
Die Erfindung betrifft ein einfacheres und besseres Verfahren zur Gewinnung von Aristolochiasäure I
aus Radix Arisiolochiae, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Droge mit einem wassermischbaren
\Ikohol oder Keton mit einem Wassergehalt von 40 bis 60% in der Wärme extrahiert, die erhaltene
wasserhaltige Lösung heiß absaugt bzw. abpreßt, dann abkühlt, hierauf die Lösung mit 3 bis 5°/o
Dimethylformamid versetzt und auf einer Mineralsäure bis zu einem pH-Wert von 2 bis 3 ansäuert und
anschließend die Aristolochiasäure durch Stehenlassen auskristallisieren läßt.
Es ist überraschend, daß es im Gegensatz zu den bekannten Verfahren gelingt, nach dem erfindungsgemaßcn
Verfahren die Aristolochiasäure I in kristalliner Form und in einem Reinheitsgrad von etwa 82
bis 90% in einem einstufigen Verfahren zu gewinnen und daß eine weitere Reinigung nicht notwendig ist.
Als Ausgangsmalcrial kommen vorzugsweise solche Drogen in Frage, die Aristolochiasäure in einer
Menge von über 0,4% enthalten, vorzugsweise Radix Aristolochiae clcmatitis.
Die Durchführung des Verfahrens der Erfindung erfolgt praktisch in der Weise, daß man die zerkleinerte, vorzugsweise gemahlene Droge beim Siede·
punkt des zu verwendenden Lösungsmittels entweder bei Normaldruck oder einem fiberdruck bis 2 Atmosphären mit einem Alkohol «on 40 bis 60°/o Wasser-
gehalt oder mit 40 bis oWnigem wäßrigem Aceton,
vorzugsweise mit SWoigem Methanol, extrahiert. Die
nach dem Abpressen oder Absaugen erhaltene Lö-
sung wird nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur unter Zusatz von 3 bis 5% Dimethylformamid mil
einer Mineralsäure, vorzugsweise mit Salzsäure, auf einen pH-Wert von 2 bis 3 angesäuert. Nach Kl- bis
5()stündigem Stehen in der Kälte scheidet sich dann die Aristolochiasäure I in kristalliner Form ab. Die
Analyse des Verfahrensproduktes nach der von P. Patt, in Arzneimittel-Forschung, Bd. 15 (1%5),
S. 90 beschriebenen Methode ergab einen Gehalt von 82 bis 901Vu Aristolochiasäure 1. Die Ausbeute, bezogen
auf die in der Droge enthaltene Aristolochiasäure I1 beträgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
80 bis 9l)'Vü der Theorie.
Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße
Verfahren.
15,5 kg grob gemahlene Radix Aristolochiae clcmatitis werden zweimal mit jeweils 75 1 5O°/oigem
wäßrigem Methanol im Autoklav jeweils 1 Stunde auf 80° C erhitzt und jedesmal abgepreßt. Nach dem
Erkalten gibt man zu den vereinigten wäßrigen Methanollösungen 61 Dimethylformamid und säuert
danach mit 25%iger Salzsäure auf einen pH-Wert von 2 bis 3 an. Nach 48stündigem Stehen der Lösung
in der Kälte werden die ausgeschiedenen Kristalle abgesaugt, diese mit 50%igem wäßrigem Methanol
säurefrei gewaschen und 1 Stunde bei 130° C getrocknet. Es werden 61 g hellgelbe Kristalle vom
F. 257 und 266' C erhalten. Das Produkt zeigt ein deckungsgleiches IR-Spektrum mit authentischer
Aristolochiasäure I. Der Gehalt des Produktes an Aristolochiasäure I beträgt 87°/o.
200 g feingemahlene Radix Aristolochiae clematitis werden zweimal mit jeweils 1 1 50%igern wäßrigem
Methanol jeweils 1 Siunde unter Rückfluß gekocht und jedesmal abgesaugt. Nach dem Erkalten werden
die vereinigten Filtrate mit 50 ml Dimethylformamid versetzt und mit 50%iger Schwefelsäure auf einen
pH-Wert von 2 bis 3 eingestellt. Nach 24stündigcm Stehen der Lösung werden die ausgeschiedenen Kristalle
abgesaugt, mit 50%igem Methanol säurefrei gewaschen und 1 Stunde bei 130" C getrocknet. Es
worden 0,88 g eines Produktes vom F. 255 bis 261° C mit einem Gehalt von 83% Aristolochiasäure
I erhalten.
200 g feingemahlene Radix Aristolochiae clematitis v/erden zweimal mit jeweils 1 I 40%igem wäßrigem
Äthanol jeweils 1 Stunde unter Rückfluß gekocht und anschließend heiß durch ein gedichtetes Filter abgesaugt.
Nach dem Erkalten wird die Lösung mit 60 ml Dimethylformamid versetzt und mit 25%iger
Salzsäure auf einen pH-Wert von 2 bis 3 eingestellt. Dann läßt man die Lösung 12 Stunden im Kühlschrank stehen, saugt hierauf die ausgeschiedenen
Kristalle ab und wäscht diese mit 40V»igem Äthanol
üäurefrei und trocknet das Produkt bei 130° C. Man erhält 0,75 g eines Produktes vom V. 258 bis 263° C,
das einen Gehalt von 90%> an Aristolochiasäure I aufweist,
Beispiet 4
200 g feingemahlene Radix Aristolochiae clematitis werden gemäß Beispiel 3 mit 50%igem wäßrigem
Aeuiun extiahieu und auigeai heilet. Ils weiden
0,44 β eines Produktes vom F. 255 bis 260° C erhalten,
das einen Gehalt von. 84", υ Aristolochiasäure I aufweist.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung von Aristolochiasäure 1 ^^-Methylendioxy-S-methoxy-lO-nitrophenantlirencarbonsäure-[l]) aus Radix-Aristoloehiae, d u il u r c Ii gekennzeichnet, daß man die Droge mil einem wassennisehharen Alkohol uiler Keton mit einem Wassergehalt von 40 bis 601Vn in der Wärme extrahiert, die erhal tene wasserhaltige Lösung heiß absaugt bzw. abpreßt, dann abkühlt, hierauf die Losung mit 3 bis 5"/ii Dimethylformamid versetzt und mit einer Mineralsäure bis zu einem pl I-Wert von 2 bis 3 ansäuert und anschließend die Arisloloc.iiasäure durch Stehenlassen auskristallisieren läßt.
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