DE1767653C3 - Verfahren zur Erzeugung von Isoamylase - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von IsoamylaseInfo
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- C12N9/14—Hydrolases (3)
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- C12N9/2451—Glucanases acting on alpha-1,6-glucosidic bonds
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung hochaktiver Isoamylase.
Isoamylase spaltet bekanntlich spezifisch die glukosidische Alpha-1,6-Bindung am Ansatzpunkt der Verzweigung
der Polysaccharide vom Stärketyp. Das Enzym wurde zuerst von Kobayashi und Maruo
aus Hefe gewonnen (vgl. Bunji Maruo und Tsuneo Kobayashi: »Studies on the Enzymic Formation
and Degradation of Starch«, Journal Agricult. Chem. Sve. Japan, 23,1949, Seiten 115 bis 123). St. Pea t, P. N.
H ο b s ο η und W. J. W h e 1 a η fanden das Enzym in
Bohnen und Kartoffeln (vgl. Journal of Chemical Society [1951], Seiten 1451 bis 1459). H. Bender und K.
W a 11 e η f e 1 s stellten fest, daß das Pullulan zerlegende
Enzym, nämlich Pullulanase. das aus Aerobacter aerogenes gewinnbar ist. ähnliche Wirkungen wie
Isoamylase hat (vgl. Biochemische Zeitschrift, 334. [1961]. Seiten 79 bis 95).
Die Bakterien der Gattungen Aerobacter und Pscudomonas sind nicht sporenbildende gramnegative
Stäbchen. Jedoch bestehen zwischen beiden Gattungen deutlich abgegrenzte taxonomische Unterschiede, und
zwar in der Hinsicht, daß die erstgenannten Arten der Gattung peritrich, während jene der letztgenannten
Gattung polar begeißell sind. Die erstere Gattung zerlegt verschiedene Zucker aerobisch und anaerobisch,
während die letztgenannte Gattung die Zucker nur aerobisch zerlegt.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht in der Entwicklung eines einfachen und
wirksamen Verfahrens zur Erzeugung hochaktiver Isoamyb^e mit hoher Ausbeute. Zur Lösung dieser
Aufgabe dient ein Verfahren, das erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Kulturmedium, das
Quellen für Kohlehydrate und Stickstoff enthält, auf einen pH-Wert von 6 bis 8 eingestellt wird, wonach
diese1; Kulturmedium mit dem Stamm Pseudomonas
amyloderamosa SB-15 (ATCC 21 262) inokuliert wird und dieses Gemisch unter Rütteln oder Bewegen und
Belüftung bei 20 bis 300C kultiviert wird.
Pseudomonas amyloderamosa unterscheide! sich
deutlich in verschiedener Hinsicht von den Arten der Gattung Aerobacter und den übrigen Gattungen der
Familie Enterobacteriaceae. Ein wesentlicher Unterschied ist auch in den Eigenschaften zwischen der
erfindungsgemäß gewonnenen Pseudomonas-Isoamylase i^nd der i'ekannieri Aerorvctcr- Isoamylase, nämlich
,ι, ,,, p,· ym Piillijlanase, festzustellen. Beispiels*·, eise ist
ii. iH"*irna!e pH-Wert Für die Wirkung des Enzyms
P''üuli-.'vr.-ί· κ11-ιt_-H (\ wäbr-rd der für die Wirkung des
Fn/\!T'L !):-i'udor'i"'i;(':"l·, ■ 'hiylasc von 2.5 bis. 3,5 reicht.
Pi" \ ennzeif !mcnden '■ !erkmrile von Pseudomonas
1) Form
2) Größe
3) Sporen
4) Geißeln
5) Gram-Färbung
6) Säurefestigkeit
7) Agar-Streifenkultur
8) Agar-Plattenkultur
9) Agar-Stichkultur
10) Bouillonkultur
11) Gelatine-Stichkultur
Stäbchen
0,4-0,6 μ χ 1.2-4,5 μ
keine
polar
negativ
negativ
keine
polar
negativ
negativ
glatte, glänzende Oberfläche, gelbliche Zellen
runde, zusammenfließende, glatte, glänzende Oberfläche, leicht gehoben, gelblich und opak
lineares gutes Wachstum nahe der Oberfläche
wird trübe, leichte Fällung, Bildung sehr dünner Oberflächenhaut
langsame Verflüssigung in Krater-Form
runde, zusammenfließende, glatte, glänzende Oberfläche, leicht gehoben, gelblich und opak
lineares gutes Wachstum nahe der Oberfläche
wird trübe, leichte Fällung, Bildung sehr dünner Oberflächenhaut
langsame Verflüssigung in Krater-Form
(Kulturen 7) bis 10) wurden mit Bouillon von 300C,
Kultur 11) mit Bouillon von 20°C durchgeführt.)
12) | Kartoffelnährboden | bräunlich, glänzend, |
feucht | ||
13) | Lackmusmilch | wird alkalisch, aber keine |
Änderung der Milch | ||
14) | Pigmentbildung | keine wasserlöslichen Pig |
mente; die Zellen werden | ||
aber leicht gelblich | ||
15) | Ammoniakbildung | positiv |
16) | Schwefel-Wasserstoff- | |
Bildung | negativ | |
17) | Indol-Bildung | negativ |
18) | Nitrat-Reduktion | negativ |
19) | Bildung von Acetyl- | |
methyl-carbinol | negativ | |
20) | Katalase-Nachweis | positiv |
21) | Harnstoff-Spaltung | positiv |
22) | Verwertung | |
von Kohlenhydraten | ||
und Säurebiidung | Säuren aerobisch aus |
Arabinose, Glukose, Mannose und Maltose (aber keine Gasbildung); Fruktose,
Galaktose, Laktose. Cellobiose, Rohrzucker. Trehalose, Salicin, a-Methylglukosid,
Dextrin und Stärke aerobisch als Kohlenstoffquelle verwertet (aber keine Säurebildung);
Xylose, Rhamnose, Cellulose, Dextran und Inulin nicht verwertet
23) Verwertung von Sorhit,
Mannit, Inosil und
Mannit, Inosil und
Glycerin negativ
24) Verwertung von Bcn/.oc ,
P Oxybenzoc und
Salicylsäure oder
sonstigen arom.i'ischei'
Verbindung^ negativ
P Oxybenzoc und
Salicylsäure oder
sonstigen arom.i'ischei'
Verbindung^ negativ
25) Verwertung von
Ammoniumsalzen und
Nitraten als
Stickstoffquellen
Ammoniumsalzen und
Nitraten als
Stickstoffquellen
nur in Gegenwart
organischer
Stickstoffverbindungen
(Glutaminsäure,
Asparaginsäure,
Aminosäurehydrolysate)
26) optimale Wachstumstemperatur 25—30° C (kein Wachstum
bei 37 0C)
27) optimales Wachs-
tums-pH 6,5-7,5
28) Lethaltemperatur 70° C (in 10 min)
29) Sauerstoffbedarf aerobisch (anaerob kein
Wachstum).
Es ergab sich, daß der untersuchte Bakterien-Stamm zur Gattung Pseudomonas gehört, denn er ist ein
aerobes, nicht sporenbildendes Gram-negatives Stäbchen mit einer einzigen polaren Geißel. Er ähnelt in der
farbstoffbildenden Pseudomonas-Gruppe der Pseudomonas ochracea, indem er Gelatine verflüssigt, Nitrate
nicht reduziert und Milch alkalisch macht.
Dennoch unterscheidet er sich von Pseudomonas ochracea in folgenden Eigenschaften: letztere erzeugt
Indol und Schwefelwasserstoff, Pseudomonas amyloderamosa
dagegen tut dies nicht. Bei Pseudomonas ochracea liegt die optimale Wachstumstemperatur bei
35° C, wächst auch noch bei 370C. Bei Pseudomonas
amyloderamosa liegt die optimale Wachstumstemperatur zwischen 25 und 30° C; bei 37° C erfolgt kein
Wachstum. Ferner verwertet P. ochracea Xylose, nicht aber Rohrzucker und Laktose, während P. amyloderamosa
Rohrzucker und Laktose, aber keine Xylose verwertet. Hinzu kommt, daß erstere Salicyl-, Benzoe-
und p-Oxybenzoesäure verwerten kann; dies kann P. amyloderamosa jedoch nicht.
Aufgrund dieser Ergebnisse stellte man fest, daß das erfindungsgemäß benutzte Bakterium eine neue Art ist,
die Pseudomonas amyloderamosa SB-15 genannt wurde.
Isoamylase wird erfindungsgemäß induktiv erzeugt.
Das Kulturmedium kann als Kohlenhydratquelle enthalten: Stärke, lösliche Stärke, Dextrin, Säure- und
En/ymhydrolysate von Stärke, Maltose und andere Stoffe mit glukosidischer Alpha-1,4- oder Alpha-1,6-Bindung.
Als Stickstoffqueller! können dienen: Ammoniumsalze, Nitrate und Harnstoff mit Glutaminsäure, Asparaginsäure
und andere organische Stickstoffverbindungen wie Pepton, Maisaufquellungen, Hefeextrakte und
Proteinhydrolysate. Die organischen Stickstoffverbindungen lassen sich für sich allein als Stickstoffquelle
verwenden. Reine Naturstoffe, die im wesentlichen aus Reis- oder Süßkartoffelpulver bestehen und mit denen
die Kohlenhydrat- und Stickstoffquellen in geeigneter Weise vermengt sind, lassen sich ebenfalls anwenden. In
jedem Fall muß die Menge der benutzten Stickstoffverbindung so gewählt sein, daß es ein optimales Ergebnis
ergibt, da die Anwesenheit einer zu großen Menge an Stickstoffverbindungen für die Erzeugung der Isoamylase
nich1 günstig ist. In synthetischen Medien sollten
anorganische Salze zusätzlich zu den genannten Kohlenstoff- und Stickstoffquellen zugesetzt werden.
F.rfinriungsgemäß werden folgende Kullurbedingungen
eingehalten:
Das angewandte Kulturmedium wird auf pH 6 bis 8 eingestellt und mit P. amyloderamosa SB-15 inokuliert;
danach wird unter Rütteln ode; Bewegen durch
ϊ Belüftung bei 20 bis 30° C 1 bis 5 Tage lang kultiviert.
Wenn der pH-Wert während der Inkubationszeit in alkalisch umschlägt, sollten saure Bedingungen eingehalten
werden, um eine hohe Isoamylase-Ausbeule zu erhalten. Nach der Inkubation werden die Zellen von
ίο der Kulturflüssigkeit durch Zentrifugieren abgetrennt.
Kalt gelagert ist die überstehende unreine Enzymlösung ziemlich stabil.
Aus dieser Enzymlösung können durch Lösungsmittelfällung, Aussalzen, Adsorption, Konzentrieren oder
I) andere Verfahren Isoamylasezubereitungen mit höherer
Zahl an Einheiten erhalten werden; sowie durch Trocknen Isoamylase in Pulverform. Der optimale
pH-Wert für die Reaktion dieses rohen Enzyms liegt bei etwa 3,0; das Enzym ist innerhalb des Bereiches der pH
3 bis 6 stabil.
Die erfindungsgemäß gewonnene Isoamylase kann beispielsweise zur Erzeugung von Amylose aus Stärke
sowie von Maltose aus Stärke verwendet werden, indem Stärke der gleichzeitigen Einwirkung von Isoamylase
und Beta-Amylase unterworfen wird.
Die Bestimmung der Isoamylase-Aktivität erfolgte im wesentlichen nach der von Maruo und Kobayashi
im »Journal Agricult. Chem. Sve. Japan«, 23, 115 — 120
(1949) beschriebenen Methode, und zwar in folgender
in Weise:
Ein Reaktionsgemisch, bestehend aus
5,0 ml einer 1,0% löslichen klebrigen Reisstärkelösung 1,0 ml einer0,5 N-Essigsäure-Pufferlösung(pH4,0)und
1,0 ml Enzymlösung,
wird bei 400C in geeigneten Zeitabschnitten inkubiert.
Zu 1 ml des inkubierten Gemisches setzt man 1 ml einer 0,01 N-Jodkalium-Jodid-Lösung zu, verdünnt mit
Wasser auf 25 ml und läßt 15 min stehen. Sodann wird
4(1 der Extinktionskoeffizient der Lösung bei 610 ιημ unter
Anwendung einer Einzentimeterzelle bestimmt, wobei die Enzymmenge, die die Zunahme des Extinktionskoeffizienten
um 0,1 in der Stunde bewirkt, als 10 Einheiten gewertet wird.
Beispi e 1 1
Ein Kulturmedium der Zusammensetzung
Ein Kulturmedium der Zusammensetzung
2,0% Maltose
0,2% Natriumglutamat
'"' 0,3% (NH„):HPO4
0,1 % KH2PO4
0,05% MgSO4 · 7 H2O,
0,2% Natriumglutamat
'"' 0,3% (NH„):HPO4
0,1 % KH2PO4
0,05% MgSO4 · 7 H2O,
das mit Leitungswasser von pH = 7 angesetzt wurde, .1 wird mit dem SB-15-Stamm von Pseudomonas amyloderamosa
inokuliert und unter Rütteln bei 300C 120 h kultiviert. Nach der Inkubation bestimmte man, wie
oben angegeben, die Isoamylase-Aktivität. In der Kulturflüssigkeit werden Aktivitäten von 180 bis 220
W) Einheiten/ml entwickelt. Durch Zenti ifugieren mit
10 000 U/min werden in 10 min die Zellen abgetrennt und die überstehende Flüssigkeit rein erhalten. Unter
Kühlen und Rühren der Flüssigkeit setzt man kaltes Aceluii bis zu einer Konzentration von 75% mit den
h> Ziel zu, eine Ausfällung des finzyms zu bewirken. D-. r
abgeschleuderte Niederschlag wird gefriergetrocknet. Man erhält Isoamylase in Pulverform. Ausbeute 80 bis
90%. Die erhaltene Isoamylase ist bei Irockner
Lagerung hochstabil. Durch Kombination der obigen Arbeitsweise mit dem Aussalzen mit Ammoniumsulfat
oder einer anderen Behandlung kann die Amylase weiter gereinigt werden.
Ein mit auf pH 7 eingestellten Leitungswasser bereitetes Kulturmedium der Zusammensetzung
1,0%
0,3%
U,l%
0,1%
0,05%
0,3%
U,l%
0,1%
0,05%
löslicher Stärke
(NK4J2HPO4
KH2PO4
Polypepton
MgSO4 · 7 H2O
(NK4J2HPO4
KH2PO4
Polypepton
MgSO4 · 7 H2O
wird mit dem P. amyloderamosa SB-15 inokuliert und
unter Rütteln bei 30° C 72 h kultiviert Das erhaltene Kulturfiltrat, dessen Isoamylase-Aktivität 164 Einheiten
beträgt, behandelt man gemäß Beispiel 1. Ausbeute an Isoamylase-Aktivität aus 100 ml Kulturf.üssigkeit 82%.
Es wird eine Reihe Kulturmedien zubereitet, auf pH 7
eingestellt und in 5 ml Anteilen in konische 30-ml-Kolben
gegeben. Man inokuliert das Medium in jedem Kolben mit 0,1 ml der Suspension des P. amyloderamosü
SB-15 und kultiviert unter Rütteln bei 300C. Nach 4
Tagen werden die Zellen durch Zentrifugieren mit 10 000 U/min in 10 min ausgefällt und in der
überstehenden Kulturflüssigkeit die IsoamyJase-Aktivität bestimmt. Die Zusammensetzung der Kulturmedien
und die Ausbeute an Isoamylase sind in der Tabelle angegeben. Die Trübung war bei lOfacher Verdünnung
mit einer Wellenlänge von 610 ιημ gemessen.
Kohlenhydrat | Salze | Trübung | End-pH | Isoamylase- Aktivitäi Einheit -/ml |
1% Maltose | 0,1% Mono-Naglutamat 0,15% (NH4J2 HPO4 0,1% KH2PO4 0,05% MgSO4 ■ 7 H2O |
0,319 | 4,9 | 50 |
1% Isomaltose | desgl. | 0.603 | 4,1 | 12 |
2% Malzextrakt | — | 0,120 | 4.0 | 26 |
2% klebriges Reispulver | 0,658 | 3.9 | 33 |
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Erzeugung von Isoamylase, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kulturmedium, das Quellen für Kohlehydrate und Stickstoff enthält, auf einen pH-Wert von 6 bis 8 eingestellt wird, wonach dieses Kulturmedium mit dem Stamm Pseudomonas amyloderamosa SB-15 (ATCC 21 262) inokuliert wird und dieses Gemisch unter Rütteln oder Bewegen und Belüftung bei 20 bis 300C kultiviert wird.amyloderamosa »SB-15« wurden nach den im Bergey: »Manuai of determinative Bacteriology«, 7. Aufl., sowie gemäß »Journal of Japan Agricultural Chemical Society«, 36, 663 — 674 (1962) angegebenen Methoden bestimmt Man erzielte folgende Ergebnisse:
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |