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Schriftguttasche für Bandförderanlagen
Das Gebrauchsmuster betrifft eine Tasche für in einer Bandfõrderanlage stehend zu
förderndes Schriftgut, die zur Bestimmung des Förderweges und des Zieles mit verstellbare,
mit Kontakteinrichtungen der Anlage zusammenwirkenden Steuergliedern versehen ist.
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Bekannt sind Schriftguttaschen mit an einer senkrechten Stirnkante
angeordneten Steuergliedern, die aber verschiedene Nachteile haben. Vor allem ist
es bei der Anordnung der Steuerglieder an der senkrechten Stirnkante erforderlich,
die Kontakteinrichtungen innerhalb des Förderkanals vorzusehen, was eine Gefährdung
der Kontakteinrichtungen durch eingeworfene Schriftguttasehen mit sich bringt. Ein
weiterer Nachteil ist bei dieser Anordnung darin zu erblicken, dass die Füllung
der Schriftguttaschen unterschiedlich ist. Bei starker Füllung werden sich die Taschen
ausbauchen oder wölben,
so dass sich bei der Abtastung bzw. der
Einwirkung der Steuerglieder auf die Kontakteinrichtungen Unregelmäasigkeiten ergeben
gegenüber solchen Taschen, die nur schwach gefüllt sind.
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Schliesslich ist aber auch die Anordnung der Steuerglieder an der
Stirnkante der Schriftguttaschen o. dgl. deshalb ungünstig, weil die Taschen vieler
Bandförderanlagen nicht nur horizontal, sondern auch vertikal gefördert werden müssen.
Die vertikale Förderung erfolgt nämlich zwischen Doppelbändern, zwischen denen nicht
nur die Taschen selbst, sondern auch die Steuerglieder eingeklemmt werden. Dabei
kann es sehr leicht vorkommen, dass die Steuerglieder nach dem Verlassen der vertikalen
Förderstrecke eine andere Stellung einnehmen als beim Eintreten, so dass es zu Fehlleitungen
der Taschen kommen kann.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile ist die Tasche gemäss dem Gebrauchsmuster
in der Weise ausgebildet, dass eines oder mehrere Steuerglieder an der in der Förderbahn
nach oben gerichteten Kante der Tasche längsverstellbar angeordnet sind. Dabei ist
die Anordnung zweckmässig so getroffen, dass die Steuerglieder über die Seitenwandungen
des Förderkanals hinausragen und mit Kontakteinrichtungen zusammenwirken, die ausserhalb
des eigentlichen Förderkanales liegen.
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Derartige Taschen haben darüber hinaus noch den Vorteil, dass sich
aus der wesentlich längeren, nach oben gerichtoten
Kante der in
der Grundform rechteckigen Schriftguttasche wesentlich mehr Einstellmöglichkeiten
für die Steuerglieder ergeben, zumal diese Längskanten beliebig lang gehalten werden
kann, während die Länge der Stirnkante der Tasche im allgemeinen nicht verlängerbar
ist. Und schliesslich ist auch eine Skala der Steuerglieder zum Bestimmen des Förderweges
und des Zieles im Bereich der oberen und im allgemeinen aus dem Förderkanal nach
oben vorstehenden Kante der Tasche leichter ablesbar.
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Im einzelnen kann die Anordnung so getroffen sein, dachs den Steuergliedern
an der nach oben gerichteten Kante ein oder mehrere Steuerglieder an der Stirnkante
zugeordnet sind. Dabei können diese an der Stirnkante angeordneten Steuerglieder
in an sich bekannter Weise höhenverstellbar sein und in ihrem Wirkungsbereich über
die Seitenwandungen des Förderkanals hinausragen. Schliesslich ist es auch zweckmässig,
die Steuerglieder in der gewählten Einstellung zu sichern. Die Steuerglieder können
als Schieber ausgebildet sein, die die Kante der Tasche umgreifen.
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Dabei können sie an einem Umschlag der Kante oder einer Verstärkungsleiste
derselben geführt und gegen Abfallen gesichert sein. Diese Sicherung besteht zweckmässig
aus einer Einbiegung der Steuerglieder, mit der sie die nach unten gerichtete Kante
des Kantenumschlages der Tasche oder der Verstärkungsleiste umgreifen.
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Zweckmässig bestehen ferner die Steuerglieder aus einem elektrisch
gut leitenden Werkstoff, beispielsweise Kupfer, und dienen als Kontaktbrücke für
an beiden Seiten des Florderkanals angeordnete Kontakte. Mindestens auf einer Seite
ist die Tasche im Bereich ihrer nach oben gerichteten Kante und parallel zu dieser
in vorzugsweise regelmässigen Abständen mit Vertiefungen versehen, in die entsprechende
Vorsprünge der Steuerglieder einrasten können. Die Vertiefungen können aber auch
am Kantenumschlag oder an der Verstärkungsleiste angeordnet sein.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand des Gebrauchsmusters in zwei
Ausführungsbeispielen veranschaulicht, und zwar zeigen
Fig. l eine Ansicht der Tasche, |
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1, |
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Bandförder- |
anlage mit einer Ausschleusstelle in Verbin- |
dung mit der neuen Taschegemäss Fig. 1, |
Fig. 4 die Ansicht einer weiteren Ausführungsform der neuen Tasche mit zwei Steuergliedern
und Fig. 5 eine weitere schematische Darstellung der Bandförderanlage mit einer
Ausschleusstelle in Verbindung mit einer Tasche gemäss Fig. 4.
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In beiden dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Schriftguttasche
mit 1 und ihre in der Förderbahn nach oben gerichtete Kante mit 2 bezeichnet. In
geeigneten
Fällen kann diese Kante aus dem einfachen, für die Tasche
verwendeten Material bestehen, und soweit eine Verstärkung der Kante erforderlich
ist, kann diese durch einen Umschlag oder eine Verstärkungsleiste 3 bewirkt werden.
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Auf der Kante 2 sind Steuerglieder 4 längsverschiebbar angeordnet,
die beispielsweise als Schieber mit der Bestimmung einer Kontaktbrücke bzw. Isolationsbrücke
ausgebildet sind und die Kante 2 umgreifen. Die Steuerglieder 4 können an der nach
unten gerichteten Kante des Kantenumschlages bzw. Verstärkungsstreifens 3 mittels
einer Einbiegung 4 a geführt und gegen Abfallen gesichert sein. Dabei umgreift die
Einbiegung 4 a des Steuergliedes 4 die nach unten gerichtete Kante des Kantenumschlages
3 bzw. der Verstärkungsleiste.
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Vorzugsweise bestehen die Steuerglieder aus einem elektrisch gut leitenden
Werkstoff, beispielsweise Kupfer, und dienen als Kontaktbrücke für an beiden Seiten
des Förderkanals 5 angeordnete Kontakte 6.
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Um die Steuerglieder 4 auf der Kante 2 gegen unbeabsichtigtes Verschieben
zu sichern, können mindestens auf einer Seite der Tasche im Bereich ihrer Kante
2 und parallel zu dieser in vorzugsweise regelmässigen Abständen Viertiefungen 7
vorgesehen sein, in die entsprechende Vorsprünge 8 der Steuerglieder 4 einrasten.
Die Vertiefungen können selbstverständlich auch am Kantenumschlag bzw. an der Verstärkungsleiste
3 vorgesehen sein.
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Wie das Ausführungsbeispiel gemaß Fig. 4 zeigt, können auch mehrere
Steuerglieder 4 auf der Kante 2 längsverschiebbar angeordnet sein, die entweder
für sich wirksam oder schaltungstechnisch voneinander abhängig sind. Um die Stellung
der einzelnen Steuerglieder 4 genau bestimmen zu können, kann der die Steuerglieder
4 tragenden Kante 2 bzw. dem Kantenumschlag oder der Verstärkungsleiste 3 an mindestens
einer Taschenseite eine vorzugsweise auswechselbare Kennzeichnungsleiste 9 zugeordnet
sein, auf der die Stellungen der Reiter entweder in Form von Ziffern oder in Form
von Zielangaben ablesbar ist. Diese Kennzeichnungleiste 9 ist auswechselbar.
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Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, können den Steuergliedern 4 an der
nach oben gerichteten Kante 2 der Tasche ein oder mehrere Steuerglieder 10 an einer
Stirnkante 11 der Tasche zugeordnet sein. Diese an der Stirnkante 11 vorgesehenen
Steuerglieder 10 sind in an sich bekannter Weise höhenverstellbar und ragen in ihrem
Wirkungsbereich über die Seitenwandungen des Förderkanals hinaus. Soweit eine Verstellung
der Steuerglieder 10 nicht erforderlich ist, können dieselben selbstverständlich
auch fest mit der Tasche verbunden sein.
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In den Fig. 3 und 5 sind Wirkungsbeispiele der neuen ! örderguttasche
in einer Förderanlage schematisch gezeigt.
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Die Schriftguttasche 1 wird auf einem aus der Zeichnung nicht ersichtlichen
Band im Förderkanal 5 in Pfeilrichtung
beweg. Vor Erreichen einer
Ausschleusstelle 12 mit einer
Weichenklappe 13 gelangt die Tasche mit ihrer einen Stirn- |
CD |
seite an einen Schwenkhebel 14, der unter der Einwirkung der Wirkung der Förderbewegung
der Tasche entgegen/einer aus der Zeichnung nicht ersichtlichen Feder im Uhrzeigersinne
verschwenkt wird und dabei den Kontakt 15 eines Stromkreises schliesst, in dem der
die Weichenklappe 13 betätigende Magnet 13 a liegt.
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Fig. 3 zeigt eine Tasche gemäss Fig. 1 unmittelbar vor Er= reichen
des Hebels 14. In dieser Stellung der Tasche befindet sich das Steuerglied 4 derselben
noch ausserhalb des Wirkungsbereiches der Kontakte 6, die auf beiden Seiten der
Tasche angeordnet sind.
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Sobald die Schriftguttasche 1 den Hebel 14 des Kontaktes 15 erreichte
wird dieser Kontakt geschlossen, so dass der Stromkreis des Elektromagneten 13 a
in eine Schaltbereitschaft gelangt. Die Schliessung dieses Stromkreises erfolgt,
wenn bei geschlossenem Kontakt 15 das Steuerglied 4 zwischen die Kontakte 6 gelangt,
worauf der Elektromagnet 13 a Strom erhält und die Weichenklappe 13 ausschlägt.
Befindet sich das Steuerglied 4 jedoch an einer Stelle, an der eine Stromverbindung
der beiden Kontakte 6 nicht erfolgen kann, unterbleibt die Weichenverstellung.
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In Fig. 5 ist eine der Fig. 3 ungefähr entsprechende Anordnung gezeigt
zur Verwendung mit einer Tasche gemäss Fig. 4.
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Da an der Kante 2 zwei Steuerglieder 4 vorgesehen sind, ist
es
erforderlich, dass sowohl die Kontakte 6 als auch die Kontakte 6 a durch die beiden
Steuerglieder leitend verbunden werden. Die Darstellung zeigt die Tasche 1 in einer
Stellung, in der sowohl der Kontakt 15 geschlossen als auch die Kontakte 6 bzw.
6 a über die Steuerglieder 4 leitend verbunden sind. Die Weichenklappe 13 ist unter
der Wirkung des unter Strom stehenden Elektromagneten 13 a ausgeschwenkt, so dass
die Tasche 1 ausgeschleust wird.
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In gleicher Weise können anstelle von zwei Steuergliedern drei oder
mehr Steuerglieder vorgesehen sein, die hintereinander geschaltet eine noch grössere
Anzahl von Steuerungsmöglichkeiten bieten. Der Kontakt 15 hat vor allem den Vorteil,
dass die Kontakte 6 bzw. 6 a nicht stromführend sind, solange sich keine Tasche
im Bereich des Hebels 14 befindet.