DE1767387A1 - Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Magnesiumchlorid - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem MagnesiumchloridInfo
- Publication number
- DE1767387A1 DE1767387A1 DE19681767387 DE1767387A DE1767387A1 DE 1767387 A1 DE1767387 A1 DE 1767387A1 DE 19681767387 DE19681767387 DE 19681767387 DE 1767387 A DE1767387 A DE 1767387A DE 1767387 A1 DE1767387 A1 DE 1767387A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- magnesium
- chloride
- gas
- production
- carbonate
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01F—COMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
- C01F5/00—Compounds of magnesium
- C01F5/26—Magnesium halides
- C01F5/30—Chlorides
- C01F5/32—Preparation of anhydrous magnesium chloride by chlorinating magnesium compounds
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Geology (AREA)
- Inorganic Chemistry (AREA)
- Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)
- Extrusion Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)
Description
Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Magnesiumchlorid
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Magnesiumchlorid, insbesondere von
wasserfreiem Magnesiumchlorid mit einem hohen Reinheitsgrad, das sich zur Verwendung bei der elektrolytischen Gewinnung
von metallischem Magnesium eignet und leicht und durch Ausfällen und Chlorierung mit Chlorwasserstoff oder Ammoniumchlorid
in hoher Reinheit aus Meerwasser gewonnen werden kann.
Mm let bekannt, waeeerfreiee Magnesiumchlorid durch Chlorierung Ton Magnesiumverbindungen, wie MagneeiuMoxyd, Magnesiuahydroxyd oder Magnesiuecarbonat nit Chlorgae zu gewinnen, doch bedarf ee bei dem bekannten Prozeß, bei de» Chlorgae als Chlorierungemittel benutsst wird, nicht nur einer
großen Menge Kohle, sondern auoh einer hohen Chlorierungstemperatur (siehe: Kirk-Othmer "Encyclopedia of Chemical
Technology", 2. Auflage, Band 12, Seite 718). Infolge der hohen Chlorierungstemperatur fällt das gewonnene Magnesiumchlorid in flüssigem bzw. geeohmolzenem oder zumindest klebrigem Zustand an, woraus bekanntermaßen eine Reihe von KaQh-
109836/1183
Chlorid.
- 2 - ■
teilen resultieren. So wird hierdurch nicht nur die Handhabung des Reaktionsmaterials erheblich erschwert, sondern
auch die Durchführung der weiteren, unter Verwendung von ■Rieselbetten oder Bändern erfolgenden Reaktion unmöglich
gemacht, wobei in einigen fällen der Fortgang der Reaktion unter Verminderung der Umwandlungsrate beeinträchtigt wird.
Zur Erniedrigung der Reaktionstemperatur ist bereits vorgeschlagen
worden, einen !Dell der Kohle durch Reduktionsgas zu ersetzen, doch ist es bei Anwendung dieses Verfahrens
unmöglich, eine Verunreinigung des gewonnenen Magnesiumchlorids mit Kohle zu vermeiden, da die Reaktion bei stark
verminderten Temperaturen durchgeführt wird. Infolgedessen erfordert die Anwendung dieses Verfahrens, da die Kohleverunreinigung
die Elektrolyse von metallischem Magnesium negativ beeinflußt, eine industriell befriedigende Möglichkeit
xur Intfernung der Kohle aus dem gewonnenen MagneeiuB-
Darüber hinaus kann auch Chlorwasserstoff oder Aaaoniumchlorid
als Chlorierungsmittel verwendet werden, insbesondere in den Fällen, in denen eine Verunreinigung des Magnesiumchlorids
durch basisches Magnesiumchlorid oder hydriertes Magnesiumchlorid in Kauf genommen werden kann. Jedoch
hindert das bei der Reaktion zwischen Chlorwasserstoff und Magnesiumoxyd, Magnesiumhydroxyd oder basischem Magnesium-
1098 36/1183
chlorid anfallende Wasser die Bildung von wasserfreiem
Magnesiumchlorid, so daß mit Ausnahme der Fälle, in denen Chlorwasserstoff lediglich als Reaktionsatmosphäre verwendet
wird, wenn etwa wasserfreies Magnesiumchlorid unter Verwendung von Chlorwasserstoff hergestellt wird, die Reaktion
in Anwesenheit eines das Wirksamwerden von Wasser verhindernden Materials, beispielsweise Schwefelwasser- M
stoff, flüchtigem Schwefel, flüchtigen Hydroxyden od.dgl.
durchgeführt werden muß. Die Verwendung von Sulfid, wie z.B. Schwefelwasserstoff od.dgl. beeinflußt jedoch die
Reaktion nachteilig. Es wird nicht nur eine komplizierte Reaktionsvorrichtung unter Verwendung spezieller Materialien
benötigt, sondern ebenfalls die Raffination des hergestellten Gases stark erschwert.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Gewinnung von wasserfreiem Magnesiumchlorid, ™
in dem ein Material, wie z.B. Chlorwasserstoff oder zur Freisetzung von Chlorwasserstoff geeignetes Ammoniumchlorid
als Ghlorierungsmittel verwendet und in dem wa.'Söerfrnies
Magnesiumchlorid ohne Anwendung von Sulfid und ohne Auftreten einer gerjchmolzenen oder klebrigen Fh a.'3 ο gewonnen wird.
Bei der Bildung von MagneniuinohJorid aus Magneaiumoxyd oder
Magnesiumhydroxyd durch Reaktion mit OhloriormißisgaH f3iiid
109836/1183
BAD ORlGiNAL
hohe Temperaturen erforderlich, so daß bisher das Auftreten von geschmolzenem oder klebrigem Magnesiumchlorid unvermeidbar
ist und die Chlorierung unter Temperaturen, unter denen eine flüssige oder klebrige Phase nicht auftritt, mit
der Bildung von basischem Magnesiumchlorid endet. Die Erfinder haben eine Vielzahl Versuche und Studien durchgeführt
mit dem Ziel der Auffindung von Magnesiumverbindungen, deren Umwandlung nicht mit der Herstellung von basischem
HagnesiumchJurid endet und die infolgedessen zur Herstellung
von ftrjßMiiJiumchlorid durch Chlorierung in Temperaturbereichen
geeignet sind, bei denen keine geschmolzene
odor klebrige !'hast? auftritt. ISs wurde gefunden, daß dieses
ΖΛοΙ durcii Verwendung von Magnesi.umuarbonat einer bestimmi-on
Zns-iirimvnKct'S.Wi!', erreicht werden kann.
^'.ii/r'iiäl.· wurde weiterhin fr.'atg-eslol It, daii bei UurcJi-
führung ά^.ν .uenki-im, von Hacne'ümiK url.onat
Roakt ί οη:,1'Γ(ί3 ngim^cn wasserfreien M-is';nof'i.urncl]lori d Irlchi
l;f:.i Toinpf--rn im-vn '".vii'chen 2!.>0 und rt;0" C p:euonnon vverdoi
IüMj, l·· "j 'hjTir-n ii'.ineilf'i geBchmoJ aone oder klebrige Pliant.-·
•-^if + rit;!. L, (.-' u ■■■■ In· fi lf.'inu hui Χ<-ι:\->-Λ<<\ηΐι^ von au;= iirrrw;;,!-
-ίί ■»; .- - /i ta = · "-ι:- "-π K griüi.-iUiühycU o>:;vi] ali: Auis^fin^-^i'iul.t.-rial Ίίϋ;
i"if£:'l.f'£:l!V;ir·· i;O-.V"d oh UC ^l eicli^f.: t t ί iy. i;urOhluhj 'Ulli;' -.iiii.' -.'fri.!o·-
fi- run-{ 'JL· Ln uen Fällen der Vcrweiiduii^ von Ohlor^fUi al a
;th ,ο» ieru] MT..;" Hfl -juiiH· h:-t r,u Jvv'S.nf'-'iiiW'-'irliOn"**, n^y^^rf^i
10 9 8 3 6/1183
BAD ORIGINAL
werden, und es wurde festgestellt, daß dieses Magnesiumcarbonat außergewöhnlich einfach durch Chlorierung mit
Chlorwasserstoff oder Ammoniumchlorid in wasserfreies Magnesiumchlorid umgewandelt werden kann.
Darüber hinaus sind üblicherweise eine große Menge Borverbindungen
in aus Meerwasser gewonnenem Magnesiumhydroxyd M
enthalten. Infolgedessen ist xx bei Verwendung solchen Magnesiumhydroxyds als Ausgangsmaterial zur Herstellung
von metallischem Magnesium die vorgängige Entfernung dieser
Borverbindungen erforderlich, wozu es komplizierter Verfahrensweisen bedarf. Zu diesem Zweck wird beispielsweise
in der USA-Patentschrift 2 405 055 das Arbeiten unter
einem Überschuß von Alkali vorgeschlagen. Als Folge hiervon ist jedoch die Ausfällungsgeschwindigkeit des Magnesiumhydroxyde
außerordentlich gering. Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß durch Umwandlung von Borverbindungen
enthaltendem Magnesiumhydroxyd zunächst in Magnesiumcarbonat der Gehalt an Borverbindungen in der Umwandlungsstufe
so weit vermindert werden kann, daß metallisches Magnesium auf befriedigende Weise hergestellt werden kann.
Weiterhin entsteht in den Fällen, in denen Magnesiumhydroxyd
mit Chlorwasserstoff chloriert wird, bei der Bildung von basischem Magnesiumchlorid eine beachtliche Menge Reak-
• 109836/1183
tionswärme. Im Gegensatz hierzu ist bei der Chlorierung von
Magnesiumcarbonat die bei der Bildung von basischem Magnesiumchlorid
auftretende Reaktionswärme außerordentlich gering. Infolgedessen wird die Kontrolle der Reaktionstemperatur
stark vereinfacht.
fe Darüber hinaus können auch in den Fällen, in denen Magnesiumcarbonat unmittelbar als Rohmaterial verwendet wird, die
oben angegebenen Vorteile erzielt werden. Als weiterer Vorteil enthält insbesondere in den Fällen, in denen Ammoniumchlorid
als Ohlorierungsmittel verwendet wird, das in der
Chlorierungsstufe anfallende Gas lediglich Kohlendioxyd und
Ammoniakgas. Infolgedessen kann dieses Gas als Umlaufgas im Ammoniak-Soda-Kreislaufverfahren zur Rückgewinnung von
Ammoniumchlorid eingesetzt werden mit dem Ergebnis, daß wasserfreies Magnesiumchlorid in außerordentlich wirtschaftlicher
Weise hergestellt werden kann.
In Übereinstimmung mit den vorstehenden Ausführungen wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, Magnesiumcarbonat einer der
Generalformel
m MgCO3 · η Mg(OH)2 · w H2O
gehorchenden Zusammensetzung, wobei m für 0,5 bis 1,0, η für
0,5 bis 0, w für 3,0 bis 0 stehen und m + η = 1 sind, im Ge-
109836/1183
genstrom mit Ghlorwasserstoffgas oder Ammoniumchloridgas
bei Temperaturen von 250 Ms 550° 0 zu reagieren»
Im folgenden werden die einzelnen Verfahrensscliritte zur
Herstellung von wasserfreiem Magnesiumchlorid nach der vorliegenden
.Erfindung im einzelnen in Verbindung mit einem Beispiel unter Verwendung von Chlorwasserstoff als Chlorierungsmittel
beschrieben.
Im allgemeinen ist die Reaktion von Chlorwasserstoff mit
Magnesiumverbindungen, wie z.B. Magnesiumoxyd, Magnesiumhydroxid
oder MgCO, OHpO exotherm. Die Ursache, daß diese
Reaktionen nicht in einem Verfahren aur Gewinnung von wasserfreiem
Magnesiumchlorid angewendet werden können liegt darin, daß bei dieser Reaktion einerseits Wasser als HebenpBodukt.anfällt-und
andererseits eine große Wärmemenge freigesetzt wird, so daß es außerordentlich schwierig ist, die
Reaktion unter Kontrolle zu halten.
Ins einzelne gehende Untersuchungen eines solchen Reaktionsvorganges
haben gezeigt t daß, da in den üblichen Verfahren
Magnesiumverbindung und Chlorwasserstoff plötslich miteinander
in Reaktion gebracht werden, die exotherme Reaktion uacii
der nachstehenden Gleichung (1) und die endotherme Reaktion
10983 6/1183
BAD ORIGINAL
nach der nachstehenden Gleichung (2) nebeneinander ablaufen
und infolgedessen nicht nur die Kontrolle der Reaktion schwierig wird und Überhitzungserscheinungen auftreten, sondern
auch die Reaktion nach Gleichung (2) in umgekehrter Richtung abläuft.
(1) .MgCO, + HCI ■* MgO HCL + CO2 ■■;.-. . :
(2) MgOHCL + HCL ~ MgCL2 + H^0
Bei Verwendung von Magnesiumcarbonat nach der Erfindung als
Magnesiumverbindung ist nicht nur der Wärmewert niedrig im Vergleich zu den !"allen, in denen Magnesiumoxyd oder Magnesiumhydroxyd
verwendet wird, es werden darüber hinaus auch
die nachfolgend aufgeführten Vorteile erreicht* wenn das
Carbonat im Gegenstrom mit Chlorwasserstoff· zur, Reaktion, gebracht
wird:
1. Da das gewonnene Maggftaiumqhlorid kont.inuierMßh guj:iäc|iei
mit lediglich einen geringen Wasseranteil enthaltenden.,.,
und am Ende des Reaktionsofens völlig wasserfreien Reaktionsgas zur Reaktion gebracht wird, wird die Herstellung
wasserfreien Magnesiumchloride möglich,obwohl es
sich um eine Reaktion handelt, bei der als Nebenprodukt Wasser anfällt.
10 9 8 3 6/1183
2. Da die Reaktion mit Magnesiumcarbonat kontinuierlich
durchgeführt werden kann, kann auch die Reaktionszone in eine exotherme und eine endotherme Zone getrennt werden,
wodurch die Temperaturkontrolle wesentlich vereinfacht wird.
der
3. Da in der/Gleichung (1) entsprechenden Reaktionszone, in
der die exotherme Reaktion stattfindet, die Chlorwasserstoffkonzentration
unter die Hälfte vermindert wird, besteht keine Gefahr, daß die Reaktion in einer zu großen
Geschwindigkeit abläuft.
4. Da verdünnter Chlorwasserstoff in Kontakt mit unreagiertem
Magnesiumcarbonat kommt, ergibt sich eine hohe Umsetzungsrate an Chlorwasserstoff.
Darüber hinaus kann, da die Temperaturkontrolle durch Einstellung des eingeblasenen Chlorierungsmittels vorgenommen
werden kann, beispielsweise ein Kühlmantel um die exotherme
Zone vorgesehen sein oder trockene Luft oder Inertgas eingeblasen werden. Bei Anwendung einer Temperatur von 350 bis
550° C kann die Reaktion ohne Bildung einer geschmolzenen oder klebrigen Phase sowie mit einer industriell befriedigenden
Geschwindigkeit zum Ablauf gebracht werden. Insbeson-
109836/1183
- ίο -
dere werden bei Anwendung einer Reaktionstemperatur von
400 bis 450° 0 eine voll befriedigende Reinheit sowie ein voll befriedigendes Ausbringen an wasserfreiem Magnesiumchlorid
erzielt.
Das Verhältnis zwischen der Reaktionstemperatur und dem Chlorierungsmittel wird nachfolgend im einzelnen beschrieben.
So entspricht zweckmäßig die Zugabe an Chlorierungs*-
mittel bei Anwendung einer Temperatur von 250 /dem Zweifachen der zur Umwandlung von Magnesiumcarbonat in Magnesiumchlorid
benötigten stöchiometrischen Menge, die bei einer Temperatur von 300° C zugegebene Menge der 1,3-fachen
und die bei einer Temperatur von 350° C zugesetzte Menge der einfachen stöchiometrischen Menge.
Die vorstehend beschriebenen Ergebnisse können durch Verwendung von Magnesiumcarbonat der nachstehend wiedergegebenen
Formel erzielt werden:
m MgOO3 · η Mg(OH)2 · w H2O
wobei m = 0,5 bis 1,0, η = 0,5 bis 0, w = 3,0 bis 0 und
m -+ η = I sind.
Ist η größer als 0,5 so erhöht sich der Wärmewert, aus wel-
109836/118 3
chem Grunde Verbindungen dieser Art weniger geeignet sind.
Andererseits wird ea bei Erhöhung des Wasseranteiles von
w über 3 schwierig, das Magnesiumchlorid in eine» wasserfreien Zustand XU erhalten. Besonders günstig sind Magne
siumcarbonate der Zusammensetzung m = 0,75 bis 0,92, η =
0,25 bis 0,08, w = 0,1 bis 0,24 und m + η = 1, bei deren
Verwendung eine einfache Temperaturkontrolle möglich und
weiterhin die Bildung einer klebrigen Phase vermieden ist.
Infolgedessen wird eine weiche Chlorierung gewährleistet.
Magnesiumcarbonat der angegebenen Art kann auf jede beliebige
Weise gewonnen werden. Da jedoch Hagnesiumlagerstätten hoher Reinheit in der Welt erschöpft sind, ist es zweckmässig,
das Magnesiumcarbonat durch Carbonierung von aus Meerwasser gewonnenem Magnesiumhydroxyd zu gewinnen.
Von Natur aus besitzt aus Meerwasser gewonnenes Magnesium- '
hydroxyd einen realtiv hohen Gehalt an Borverbindungen, da Borverbindungen leicht absorbierbare Verbindungen darstellen.
Infolgedessen hat sich bisher bei der Herstellung von Magnesiumchlorid aus Magnesiumhydroxyd mit Anteilen an Borverbindungen
die Verminderung des Gehaltes an solchen Borverbindungen im Magnesiumchlorid auf eine bei der elektro-Iytischen
Weiterverarbeitung unschädliche Menge als außerordentlich schwierig erwiesen.
109836/1183
Es wurde nun festgestellt, daß "bei Umwandlung von Magnesiumhydroxyd
in Magnesiumcarbonat die Entfernung der Borverbin
dungen leicht durch bloßes Auswaschen.oder Reinigen möglich
ist.
In Übereinstimmung mit den Versuchen und Untersuchungen der Erfinder wurde weiterhin festgestellt, daß der Anteil an
Borverbindungen im Magnesiumcarbonat bei der Umwandlung von
MagneGiumhydroxyd in Magnesiuraearbonat stark vermindert
wird, wenn die Umwandlung des Magnesiumhydroxyds in verdünnter wässriger Lösung erfolgt. Infolgedessen ist og zweckmäßig,
das umzuwandelnde Magnesiuuihydroxycl in Wasser in der
Größenordnung von 1 'j g/l bis 70 ß/l, berechnet als KgO, zu
lösen.
JUi.e Uraaciiaa dor Abseheidung der Borverbindungen sind nicht
völlig klar. J)OcIi Irönueu sie dom Un.rtand ,^UjUMchrieben. worden,
daü unter den pJl-v/t rten der Carboni rruiif Borverbindungen
leicht gelöst v/erden, während ^loich^oitig dr.r Gehalt an
Borverbindungen Lei der Kristallisation de;3 liagnoniunicarboij
at a lei chi vom Magnesiumhydroxyd getrennt wird.
Darüber hinaus werden bei Anwendung den vorstehend beschriebenen
Verfahrens sowohl. Ätzkalk als auch das beim thorrai-
1 O 9 Π 3 G / 1 1 8 3
BAD ORIGINAL
sehen Aufschluß von Ätzkalk gewonnene CO2-GaS, nämlich der
Ätzkalk zur Gewinnung von Magnesiumhydroxid aus Meerwasser und das COp-Gas zur öarbonierung des Magnesiumhydroxyds verwendet.
Hierdurch gestaltet sich die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens außerordentlich vorteilhaft.
Zur Herstellung des Magnesiumhydroxyds wird eine allgemein bekannte Verfahrensweise angewendet, bei der Kalkmilch mit
carbonat- und bicarbonationenfreiem Meerwasser zur Reaktion gebracht wird. Hierbei erhöht die Anwendung eines Überschusses
an Oalziumhydroxyd im Verhältnis zu dem im Meerwasser enthaltenen Magnesiumionenanteil den Gehalt an CaI-ziumverbindung
und an Calziumion im gewonnenen Magnesiumhydroxyd. Allerdings stellt ein erhöhter Calziumgehalt im
Magnesiumhydroxyd «ine Behinderung bei der Elektrolyse auf metallisches Magnesium dar. Infolgedessen wird die Menge an
verwendetem Calziuahydroxyd zweckmäßig auf den gerade zur Umwandlung der im Meerwasser enthaltenen Magnesiumionen in
Magnesiumhydroxyd benötigten Wert eingestellt. Die zweckmäßige Zugabemenge im Verhältnis zum Magnesium beträgt berechnet
als auf die Oxyde abgestelltes Molverhältnis -
CaO : MgO = 0,6 bis 1,0.
Das für das Verfahren nach der Erfindung verwendete Magnesiumcarbonat
wird zweckmäßig in der nachstehend wiedergegebenen Weise hergestellt.
109836/1 183
Eine in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellte Magnesiumhydroxydtrübe
wird durch Einblasen von COp-Gas in MgGO, · 3 HpO umgewandelt und anschließend das gewonnene
MgCO5 · 3 H2O mit Wasser ausgewaschen. Das MgOO, ,».3 HpO
wird nach dem Waschen bei 100° bis 250° C während 1 bis 2 Stunden getrocknet bzw. calziniert. Zur Vereinfachung der
fc Handhabung und des Reaktionsvorganges bei der Chlorierung des so gewonnenen Magnesiumcarbonate mit Chlorwasserstoff
bzw. Ammoniumchlorid wird das Magnesiumcarbonat zweckmäßig zu einem Granulat der Korngröße von etwa 5 mm bis 10 mm
granuliert. Der Zeitpunkt, zu dem die Granulierung erfolgt, ist nicht begrenzt, doch ist es zweckmäßig, die Granulierung
vor dem Trocknen bzw. Galzinieren vorzunehmen.
Zur Reaktion zwischen dem so gewonnenen Magnesiumcarbonat
und dem Chlorierungsmittel, beispielsweise Chlorwasserstoff oder Jjamoniumchlorid, kann jedes beliebige Reaktlonssystem
angewendet werden, soweit ein Gegenstromkontakt zwischen den beiden Substanzen möglich ist, jedoch wird Magnesiumcarbonat
in einem Längs- oder Querreaktionsofen oder -reaktor
absatzweise oder kontinuierlich bewegt, während das Chlorierungsmittel im Gegenstrom hierzu zur Durchführung
der Reaktion eingeführt wird.
Weiterhin kann Chlorwasserstoff oder Ammoniumchlorid in je-
109836/1183
der beliebigen Weise vergast werden und mit Stickstoff-, Carbonsäure oder dgl. Gas als Trägergas versetzt werden.
Das durch die Reaktion gewonnene wasserfreie Magnesiumchlorid kann al3 Einsatzmaterial in die Elektrolyse zur
Gewinnung von metallischem Magnesium und Chlorgas verwendet werden. Weiterhin kann das gewonnene wasserfreie Magnesium- A
Chlorid in I-Iagnesiumoxyd und Chlorgas durch Umsetzen mit
Sauerstoff oder Luft umgewandelt werden.
Auf der anderen Seite können das anfallende ΰΟρ-Gas und
Ammoniakgas getrennt und in dieser Form in einem anderen geeigneten Verfahren eingesetzt werden.
Jedoch können beide Substanzen, wenn dar. 00 ,-Gat' und das
Ammoniakgas alQ Umlauf material im -Amnioniak-ooda-Kreislaui-.
Verfahren zur gleichzeitigen Gewinnung von Natriumbiearbo- ™
nat und Ammoniumclilorid verwendet werden, unmittelbar zusammen,
mit unreagierteiu Ainmoniumohlori.d eingesetzt v/erden.
Hierin liegt ein weiterer Vor1 < -Ll den V r-rf ahrens gemäli Erfindung,
da die als Hebenprodul·:.! anfallenden Substanzen .sowohl
in dem Verfahren nach der Erfindung als auch im Aimuoniak-Soda-Kreislauf-Verfahren
al« Umlaufmaterial eingesetzt
werden können.
109836/1183
BAD ORIGINAL
Unter Ammoniak-Soda-Kreislauf-Verfahren wird dor nachfolgend beschriebene Kreisprozeß verstanden:
Zu einer Mutterlauge, aus der Natriumbicarbonat abgetrennt worden ist, wird Ammoniak in einer Menge zugesetzt, die notwendig
ist, um die gleichzeitige Ausfällung von Natriurabi-
^ carbonat mit dem entstehenden kristall inen Ammoniuinchlorid
zu verhindern, und die im übrigen für drm gesamten Kreislauf
erforderlich ist. Danach wird Natriumchlorid zu der
Mutterlauge gegeben und die entstandene Mischung abgekühlt. Hierbei bildet sich kristallines Aminoniumchlorid (dieser
Verfahrensabschnitt wird nachfolgend kurz als Amraoniumchlorid-Kristalli
sati ons-Prozei3 bezeichnet), das abgetrennt wird. Anschliei3end wird CO„-Gas in die von Ainmoniumchlorid befreite
Mutterlauge eingeleitet, was zur J'Vlgo hat, daß Natriumbicarbonat
auskristallisiert (dieser Verfahrensgang
W wird nachfolgend kurz Natriumbicarbonat-Kri stalli.sati ons-Prozeß
bezeichnet) und abgetrennt wird, so daß eine natriumbicarbonatfreie
Mutterlauge zurückbleibt. Jeder der Verfahrensschritte wird alternativ und kontinuierlich durchgeführt
(es wird verwiesen auf: Kirk-Otluner "Encyclopedia of Chemical Technology" Second Edition, Vol. 1, Seiten 734
bis 739). Die für den oben beschriebenen Kreislauf benötigte Menge Ammoniak ist gleich der Menge Ammoniak, die ala kristallines
Ainmoniumchlorid herausgenommen worden ist.
109836/1183
8AD ORIGINAL
Eine G-asmi.nch.ung, bestehend aus CCU-Gas und Ammoniakgas,
die als Nebenprodukt bei der Herstellung von wasserfreiem Magnesiumchlorid nach der Erfindung anfällt, kann als Mischung
oder getrennt bei Ausführung des Aminoriiumchlorid-Kristallisations-Prozesses
zugegeben werden. Dies empfiehlt sich aus folgenden Gründen:
Der Partialdruck des in der natriumbicarbonatfreien Mutterlauge
enthaltenen COp-Gases j_s-j; verhältnismäßig hoch und es
kann üblicherweise COp-Gas nicht mehr absorbiert werden.
Dagegen ist der Partialdruck von Ammoniakgas sehr niedrig. Aus diesem Grunde wird Ammoniakgas, wenn die mit anfallende
Gasmischung der natriumbicarbonatfreien Mutterlauge zugesetzt wird, selektiv absorbiert, während COp-Gas nicht
absorbiert werden kann und abgetrennt als Gas anfällt.
In der Praxis kann die als Nebenprodukt bei der Herstellung von Magnesiumchlorid anfallende Mischung aus Ammoniakgas
und COp-Gas ganz oder zum Teil anstelle de3 Ammoniak- und OOp-Gases verwendet werden, das in dem Aminoniak-Soda-Kreislauf-Verfahren
benötigt wird. Infolgedessen können Ammoniumchlorid und Natriumbicarbonat ohne Mischung mit unerwünschten
Verbindungen in einfacher Weise hergenbullt worden,
Die Erfindung wird in den nachfolgenden Di)I1JpU)Um weLberhin
beschrieben und erläutert:
I 09836/ 1183
In einem Kalkofen wurde Kalkstein zu Ätzkalk kalziniert*
Zu dem entstandenen Ätzkalk wurde Wasser gegeben und so 'eine Calziumhydroxydlösung (Kalkwasser) von einer Konzentration
von 1,26 g/l, errechnet als GaO, erhalten. Die so
gewonnene Calziumhydroxydlösung wurde mit von Carbonat-Ionen freiem Meerwasser (MgO-Konzentration 2 g/l) im Verhält-
von
nis/218 1 : 100 1 zur Gewinnung von Magnesiumhydroxyd zur Reaktion gebracht. Der Boranteil (B/MgO) im Magnesiumhydroxyd betrug 913 ppm.
nis/218 1 : 100 1 zur Gewinnung von Magnesiumhydroxyd zur Reaktion gebracht. Der Boranteil (B/MgO) im Magnesiumhydroxyd betrug 913 ppm.
Nach Filtration wurde das erhaltene Magnesiumhydroxyd mit
Wasser ausgewaschen. Anschließend wurde das Magnesiumhydro xyd in Wasser suspendiert und auf eine Konzentration von
50 g/l, errechnet als MgO, verdünnt. In die Magnesiumhydroxydschlämme wurde aus dem Kalkofen gewonnenes COp-Gas
bei 40 bis 50° C eingeblasen, wodurch Magnesiumhydroxyd in Magnesiumcarbonat (MgGO, * 3 HpO) umgewandelt wurde. Das
so gewonnene Magnesiumcarbonat wurde anschließend filtriert. Darauffolgend wurde das Magnesiumcarbonat in einem bekannten
Granulator auf Korngrößen von etwa 5 bis 7 mm 0 granuliert und das granulierte Magnesiumcarbonat in der Luft bei etwa
2r)0° Ö 2 l\ bunden kalzinier b.
Dur Boranbel.l (B/MgO) in dem erhaltenen Magnesiumcarbonat
3 6/1183" BAD ORIGINAL
betrug 95 ppm und das Oarbonat hatte die nachstehende Zusammensetzung:
0,92 MgCO3 . 0,03 Mg(OH)2 · 0,24 H2O
Das so vorbereitete Magneaiumcarbonat wurde xxx kontinuier-
v on
lieh/oben in einen zylindrischen Ofen mit einem inneren
lieh/oben in einen zylindrischen Ofen mit einem inneren
Durchmesser von 100 mm und einer Höhe von 2 m bei einer J
Temperatur von 200° 0 in einer Menge von 3 kg/Stunde (errechnet
als MgO) aufgegeben und aufgrund seiner Schwere in Form eines beweglichen Bettes durch diesen Ofen bewegt, während
Chlorwasserstoffgas mit einer Temperatur von 400° C,
das mit Stickstoff und 0(K-GaS auf eine Konzentration von
50 /S verdünnt war, von unten in den Ofen in einer Menge von
5,5 kg/Stunde eingeblasen und im Gegenstrom durch den Ofen
geführt wurde. Hierbei wurde das Magnesiumcarbonat chloriert.
Der Ofen weist weitei'hin in einer Höhe von 0,7 m von seiner ™
Spitze waagerechte, nach innen gerichtete Rohre von geringem Durchmesser auf, durch die gleichzeitig mit dem Uegiim
der Chlorierung Stickstoffgas von 200° C eingebla»en wurde,
wobei zur gleichen Zeit die Ofentemperatur derart kontrolliert
wurde, daß sie nicht als Folge der Reaktion über 45Oc
C anstieg.
Das so gewonnene Magnesiumchlorid wurde kontinuierlich mit
109836/1183
BAD ORIGINAL
Hilfe eines am unteren Ende des Ofens angeordneten Tischvorschubes
ausgetragen. Die Reinheit des gewonnenen Magnesiumchlorids betrug 98,5 ^.
In dem am oberen Teil des Ofens abgezogenen COp-Gas wurde
kein Chlorwasserstoff gefunden. Weiterhin zeigte das gefe wonnene Magnesiumchlorid keinerlei Klebrigkeit und besaß
die gleiche Form wie das als Rohmaterial eingeführte Magnesiumcarbonat.
en In dem gewonnenen Magnesiumchlorid verblieb/etwa 30 ppm Bor.
Eine solche Menge verursacht jedoch keine Schwierigkeiten bei der elektrolytischen Gewinnung von metallischem Magnesium.
' Es wurde Magnesiumhydroxyd in der gleichen Weise wie nach
Beispiel 1 hergestellt. Die in dem entstandenen Magnesiumhydroxyd enthaltene Menge an Bor (B/MgO) betrug 913 ppm.
Das Magnesiumhydroxyd wurde in Wasser suspendiert und auf
eine Konzentration von 15 g/l» gerechnet in MgO, verdünnt. Das verdünnte Magnesiumhydroxyd wurde mit COp-Gas von etwa
45° C in Kontakt gebracht. Das hierbei erhaltene MgCO., · 3 HpO wurde filtriert und mit Wasser ausgewaschen. An-
109836/1183
schließend wurde das gewaschene Magnesiumcarbonat in einer bekannten Granuliervorrichtung zu einem Granulat von etwa
8 Ms 10 mm Korngröße verarbeitet und das Granulat in der Luft bei etwa 240 C während 1,5 Stunden getrocknet. Das
Magnesiumcarbonat enthielt 59 ppm Bor (B/MgO) und hatte
die nachstehende Zusammensetzung;
0,80 HgOO5 · 0,20 Mg(OE)2 · 0,22
Das so gewonnene Magnesiumcarbonat wurde kontinuierlich von oben in einen zylindrischen Vertikalofen von 400 mm innerem
Durchmesser und 5 m Höhe bei 200° G mit einer Geschwindigkeit
von 40 kg/Stunde (gerechnet in MgO) eingeführt, in dem es aufgrund seiner Schwere vom oberen Teil des Ofens in Form
eines bewegten Bettes nach unten gelangte.
Andererseits wurde Ghlorwasserstoffgas von 30 f° Konzentration,
das auf eine Temperatur von 450 G erhitzt und mit Stickstoff und GO2-GaS verdünnt worden war, mit einer Geschwindigkeit
von 71 kg/Stunde von unten in den Ofen eingeführt, wodurch das Magnesiumhydroxyd chloriert wurde.
In einer Höhe von OJi von der Spitze deo Ofens war ein den
Ofen umgebender Mantel vorgesehen, durch den gleichseitig
mit dem Beginn der Chlorierung Verbrennungsgas von 250° G
109836/1183
8AO ORIGINAL
hindurchgeführt wurde, zu welcher Zeit die Temperatur derart
kontrolliert wurde, daß sie die durch die Reaktionshitze bedingte Temperatur von etwa 450° C nicht überstieg. Das gewonnene
Magnesiumhydroxyd wurde am unteren Teil des Ofens kontinuierlich mit Hilfe eines Tischvorschubes ausgetragen.
Jk Die Reinheit des Magnesiumchlorids betrug 98 ji.
Die Gegenwart von Chlorwasserstoffgas wurde in dem im oberen Teil des Ofens rückgewonnenen COp-Gas nicht festgestellt.
Das erhaltene Magnesiumchlorid zeigte keinerlei Klebrigkeit und befand sich in der gleichen Form wie das als Rohmaterial
eingeführte Magnesiumcarbonatgranulat.
MgCO^ · 3 HpO wurde in der gleichen Weise wie nach Beispiel
1 hergestellt und in einem Granulator zu Korngrößen von etwa 8 bis 10 mm granuliert. Das Granulat wurde in der Luft bei
etwa 240° C während zwei Stunden kalziniert. Das gewonnene Magnesiumcarbonat hatte die Zusammensetzung:
0,78 MgGO3 · 0,22 Mg(OH)2 · 0,24 H2O
Das so vorbereitete Magnesiumcarbonat wurde kontinuierlich von oben in einen zylindrischen Vertikalofen mit einem inne-
109836/1183 ^0 0B1G1NA1.
ren Durchmesser von 400 mm und einer Höhe von 4 m mit einer
Geschwindigkeit von 70 kg/Stunde (gerechnet als MgO) bei
200° C eingeführt und aufgrund seiner Schwere nach unten
fließen gelassen.
200° C eingeführt und aufgrund seiner Schwere nach unten
fließen gelassen.
Andererseits wurde Silikasand von einer Teilchengröße von
50 Tylar mesh auf eine Gitterplatte aufgebracht, die am un- Λ teren Teil einer zylindrischen Vorrichtung mit einem Innen- durchmesser von 1 m angebracht und von außen erhitzbar war. Die Temperatur der aufgebrachten lage wurde bei etwa 400° G gehalten. In das Sandbad wurde von unten OOp-Gas eingeblasen und der Silikasand wurde in einem fluktuierenden Zustand gehalten. Weiterhin wurde kristallines Ammoniumchlorid, das
nach dem Ammoniak-Soda-Kreislauf-Verfahren hergestellt worden war, mit einer Geschwindigkeit von 190 kg/Stunde in den Silikasand eingeführt. Hierbei wurde das Ammoniumchlorid
vergast und von dem COp-Gas bei ungefähr 400° O fortgeführt, " das von unten in den Ofen eingeblasen wurde. Das Magnesiumcarbonat kann so im Gegenstrom in Kontakt mit dem vergasten Ammoniumchlorid gebracht werden und wurde, während es sich aufgrund seiner Schwere nach unten bewegte, chloriert.
Gleichzeitig wurde über enge, horizontal nach innen gerichtete Rohre, die in einer Höhe von 1,5 m von der Ofenspitze
* ■ ' ■ ■
50 Tylar mesh auf eine Gitterplatte aufgebracht, die am un- Λ teren Teil einer zylindrischen Vorrichtung mit einem Innen- durchmesser von 1 m angebracht und von außen erhitzbar war. Die Temperatur der aufgebrachten lage wurde bei etwa 400° G gehalten. In das Sandbad wurde von unten OOp-Gas eingeblasen und der Silikasand wurde in einem fluktuierenden Zustand gehalten. Weiterhin wurde kristallines Ammoniumchlorid, das
nach dem Ammoniak-Soda-Kreislauf-Verfahren hergestellt worden war, mit einer Geschwindigkeit von 190 kg/Stunde in den Silikasand eingeführt. Hierbei wurde das Ammoniumchlorid
vergast und von dem COp-Gas bei ungefähr 400° O fortgeführt, " das von unten in den Ofen eingeblasen wurde. Das Magnesiumcarbonat kann so im Gegenstrom in Kontakt mit dem vergasten Ammoniumchlorid gebracht werden und wurde, während es sich aufgrund seiner Schwere nach unten bewegte, chloriert.
Gleichzeitig wurde über enge, horizontal nach innen gerichtete Rohre, die in einer Höhe von 1,5 m von der Ofenspitze
* ■ ' ■ ■
in der Ofenwand angeordnet waren, mit dem Beginn der OhIo-
109836/1183
rierung COp-Gas von etwa 200° 0 eingeblasen und die Ofentemperatur
derart kontrolliert xxxx, daß sie die Reaktionstemperatur von 450° C nicht überstieg* Das gewonnene Magnesiumchlorid
wurde kontinuierlich mit Hilfe eines Tischvorschubes am unteren Teil des Ofens ausgetragen.
Die Reinheit des gewonnenen Magnesiumchlorids betrug 98,7 #
Es zeigte keine Klebrigkeit und befand sich in derselben Form wie das als Ausgangsmaterial eingeführte Magnesiumcarbonatgranulat.
Am Ofendom wurde eine Mischung aus Ammoniakgas von 54 kg/
Stunde und CO2-GaS von 204 kg/Stunde abgezogen. Das Gas wurde
in der Mutterlauge absorbiert, aus der Natriumbicarbonat
•z
abgetrennt war, d.h. 684 Nm /Stunde Ammoniakgas in natriumbicarbonatfreier
Mutterlauge. Das in dem Gas enthaltene Kohlendioxyd wurde in der Mutterlauge nicht absorbiert.
Daraufhin wurde die Lauge auf etwa 20° G abgekühlt und mit
Kochsalz (NaCl) in einer Menge von 1,85 t/Stunde versetzt. Auf diftse Weise wurde Ammoniumchlorid in einer Menge von
1,7 t/Stunde gewonnen. Das kristallisierte Ammoniumchlorid wurde abgetrennt und nach Trocknung zur Chlorierung bei der
Gewinnung von Ammoniumchlorid wieder verwendet.
Das in dem austretenden Gas enthaltene Kohlendioxyd und das
109836/1183
bei der Oalzinierung von Kalkstein und der Gewinnung von
Ätzkalk entstandene Kohlendioxyd wurden mit einer Geschwindigkeit von 1360 m /Stunde in der Mutterlauge absorbiert,
aus der Ammoniumchlorid abgetrennt wurde, d.h. es wurden eine ammoniumchloridfreie Mutterlauge und kristallisiertes
Natriumbicarbonat abgeschieden. Das ausgefällte Natriumbicarbonat wurde abgetrennt und zur Gewinnung von Sodaasche
oder dgl. benutzt. Die bei der Herstellung von Magnesiumchlorid gewonnenen Ammoniumbicarbonate und Ammoniakgas wurden
wieder absorbiert in der Mutterlauge, aus der Natriumbicarbonat abgetrennt war und der Kreislauf wurde so von
neuem begonnen.
109836/1183
Claims (1)
- - 26 - '
Patentansprüche :Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Magnesiumchlorid aus Magnesiumchlorid, wie es insbesondere aus Meerwasser und Chlorwasserstoff oder Ammoniumchlorid gewinnbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß Magnesiumcarbonat mit der Zusammensetzung vonMgGO3 · η Mg(OH)2 · wwobei m = 0,5 bis 1,0, η = 0,5 bis 0, w = 3,0 bis 0 und m + η = 1 bedeuten, mit Chlorwasserstoff oder Ammoniumchlorid im Gegenstrom bei einer Maximaltemperatur von 250 bis 550° C zum Zwecke der Chlorierung des Magnesiumcarbonats in Kontakt gebracht wird.. 2. Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Magnesiumchlorid nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnesiumcarbonat durch Calzinieren von MgCO, · 3 HpO bei einer Temperatur von 100 bis 250 C gewonnen wird.'3. Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Magnesi.umch.LorLd nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß(a) MeerwasiJer mLt Calziumhydroxyd zur Gewinnung von Magnesiumhydroxid zur Reaktion gebracht wird,10 9 8 3 6/1183(b) das entstellende Magnesiumhydroxyd mit GO -Gas in Kontakt gebracht und so in MgGO-, · 3 HpO umgewandelt wird,(c) MgGO5 · 3 H2O bei einer Temperatur von 100 bis 250° G calziniert wird,(d) das calzinierte Magnesiumcarbonat mit Chlorwasserstoff oder Ammoniumchlorid im Gegenstrom bei einer Maximaltemperatur von 250 bis 500° G in Kontakt gebracht und a so chloriert wird.4. Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Magnesiumchlorid nach Anspruch 1, 2 und 3» dadurch gekennzeichnet, daß(a) Meerwasser mit Calziumhydroxyd zur Gewinnung von Magnesiumhydroxyd zur Reaktion gebracht wird, wobei das Molverhältnis von Galzium zu dem im Meerwasser enthaltenen Magnesium - gerechnet als Oxyde - GaO : MgO =0,6 bis 1,0 beträgt,(b) das entstehende Magnesiumhydroxyd - gerechnet als Magnesiumoxyd - auf 15 g/l bis 70 g/l verdünnt wird,(c) das verdünnte Magnesiumhydroxyd zum Zwecke der Umwandlung in MgGO5 · 3 H2O mit GOg-Gas in Kontakt gebracht wird,(d) das MgGO5 · 3 H2O bei einer Temperatur von 100 bis 2500G calziniert und so Magnesiumcarbonat von der Zusammensetzung m MgGO5 · η Mg(OH)2 · w H2O, wobei m = 0,75 bis109836/11830,92, η = 0,25 Ms 0,08, w = 0,1 Ms 0,24 und m + η = 1 bedeuten, hergestellt wird,(e) das calzinierte Magnesiumcarbonat mit Chlorwasserstoff oder Ammoniumchlorid im Gegenstrom bei einer Maximaltemperatur von 250 bis 550° 0 in Kontakt gebracht und so chloriert wird.5. Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Magnesiumchlorid nach Anspruch. 1, dadurch gekennzeichnet, daß(a) Magnesiumcarbonat von der Zusammensetzung m MgCO., · η Mg (OH)2 · w H2O, wobei m = 0,75 bis 0,92, η = 0,25 bis 0,08, w= 0,1 bis 0,24 und m + η = 1 bedeuten, mit Chlorwasserstoff oder Ammoniumchlorid im Gegenstrom bei einer Temperatur von 250 bis 550° C in Kontakt gebracht und so chloriert wird,(b) die als Hebenprodukte bei der Chlorierung des Magnesiumcarbonate anfallenden C0„-Gas und Ammoniumgas in einemW Kreisprozeß verwendet werden, in dem COp-Gas, Ammoniakgas und Natriumchlorid nacheinander zugesetzt werden und Natriumbiearbonat durch Zusatz von CO2-GaS und Ammoniumchlorid durch Abkühlen nach Zugabe von Natriumchlorid ausgefällt wird,(c) das in der Stufe (b) gewonnene Ammoniumchlorid im Kreislauf in die Chlor!erungsstufe (a) zurückgeführt wird./S/103836/1183
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP2869967 | 1967-05-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1767387A1 true DE1767387A1 (de) | 1971-09-02 |
Family
ID=12255705
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19681767387 Pending DE1767387A1 (de) | 1967-05-08 | 1968-05-06 | Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Magnesiumchlorid |
Country Status (6)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3540841A (de) |
BE (1) | BE714744A (de) |
DE (1) | DE1767387A1 (de) |
FR (1) | FR1563427A (de) |
GB (1) | GB1230135A (de) |
NO (1) | NO123797B (de) |
Families Citing this family (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US9624590B2 (en) * | 2012-07-05 | 2017-04-18 | Siemens Aktiengesellschaft | Method for recovering an electropositive metal from a metal carbonate |
CN109607581B (zh) * | 2019-02-19 | 2023-08-29 | 河北工业大学 | 一种利用氯化铵与碳酸镁制取无水氯化镁的装置及方法 |
CN112897553A (zh) * | 2021-01-18 | 2021-06-04 | 大连东道尔膜技术有限公司 | 一种高浓盐水为原料制酸碱的装置 |
CN114959742B (zh) * | 2022-05-24 | 2023-09-08 | 南京师范大学 | 一种利用太阳能驱动盐湖卤水MgCl2矿化CO2联产碱式碳酸镁的系统和方法 |
Family Cites Families (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1771628A (en) * | 1925-03-09 | 1930-07-29 | Jennie Brandies | Method of manufacturing synthetic chlorides |
US2012098A (en) * | 1929-11-12 | 1935-08-20 | Preussische Bergwerks Und Hutt | Apparatus for treating mineral salts |
US1893047A (en) * | 1930-03-31 | 1933-01-03 | Dolomite Inc | Refined magnesia product from mineral sources of magnesia and process of making same |
US2139934A (en) * | 1936-02-11 | 1938-12-13 | Marine Chemicals Company Ltd | Magnesium carbonate and process of manufacture |
US2144339A (en) * | 1936-06-05 | 1939-01-17 | Anaconda Copper Mining Co | Recovery of magnesium |
US2342666A (en) * | 1942-08-05 | 1944-02-29 | Dow Chemical Co | Recovering magnesium salts |
US2580168A (en) * | 1946-08-19 | 1951-12-25 | Merck & Co Inc | Method of manufacture of anhydrous magnesium carbonate |
US3347625A (en) * | 1965-03-18 | 1967-10-17 | Exxon Research Engineering Co | Dehydration of magnesium chloride |
-
1968
- 1968-05-06 DE DE19681767387 patent/DE1767387A1/de active Pending
- 1968-05-07 BE BE714744D patent/BE714744A/xx unknown
- 1968-05-07 US US727373A patent/US3540841A/en not_active Expired - Lifetime
- 1968-05-07 NO NO1766/68A patent/NO123797B/no unknown
- 1968-05-08 GB GB1230135D patent/GB1230135A/en not_active Expired
- 1968-05-08 FR FR1563427D patent/FR1563427A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NO123797B (de) | 1972-01-17 |
BE714744A (de) | 1968-09-30 |
GB1230135A (de) | 1971-04-28 |
FR1563427A (de) | 1969-04-11 |
US3540841A (en) | 1970-11-17 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69820304T2 (de) | Verfahren zur isolierung und herstellung von produkten auf magnesiumbasis | |
EP2699524B1 (de) | Verfahren zur behandlung und verwertung von bypass-stäuben aus dem zementherstellungsprozess | |
DE2650224A1 (de) | Verfahren zur herstellung von natron-kalk-glas | |
DE2928537C2 (de) | Verfahren zum Herstellen von hochreinem Magnesiumoxid | |
DE2440544C2 (de) | ||
DE2652352A1 (de) | Verfahren zur grosstechnischen gewinnung von magnesiumoxid hoher reinheit | |
DE1592039C3 (de) | Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Natriumcarbonat und Chlorwasserstoff | |
EP0767140B1 (de) | Verfahren zur Wiedergewinnung der Salzbestandteile aus Härtereisalzbädern | |
DE2120580C3 (de) | Verfahren zum Reinigen von rohem Molybdänoxyd | |
DE1767387A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Magnesiumchlorid | |
DE69606341T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Magnesiumverbindungen | |
DE2914662C2 (de) | Verfahren zum Herstellen von Magnesiumoxid aus einer wässerigen Magnesiumsulfatlösung | |
EP0801028A2 (de) | Verfahren zur selektiven Wiedergewinnung der Salzbestandteile aus nitrit-nitrathaltigen Härtereialtsalzen | |
DE2725958A1 (de) | Anreicherung von magnesiumenthaltenden materialien | |
DE2512272A1 (de) | Verfahren zum aufarbeiten von magnesiumverbindungen | |
DE922882C (de) | Verfahren zur Herstellung von Manganverbindungen | |
DE1767066A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Chlorgas und Reaktionsmasse zu seiner Durchfuehrung | |
DE2159584C3 (de) | Verfahren zum Aufbereiten von Rotschlamm | |
DE2318568C3 (de) | Verfahren zur Herstellung einer reinen Magnesiumbisulfitlösung | |
DE2332314A1 (de) | Verfahren zur herstellung von magnesiumoxid aus magnesiumionen enthaltenden, waesserigen loesungen | |
DE96158C (de) | ||
DE3490369T1 (de) | Verfahren zur Herstellung von wasserfreiem Aluminiumchlorid aus wasserhaltigem Aluminiumoxid | |
DE2263085C3 (de) | Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Magnesiumchlorid und Natriumbicarbonat | |
DD244124A1 (de) | Verfahren zur herstellung von grobkristallinem kaliumchlorid aus carnallit | |
DE2249302C3 (de) | Verfahren zur Aufbereitung von Manganknollen |