DE1762374C3 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Serviceschaltung in einem
Farbfernsehempfänger, wie sie im Oberbegriff des Anspruchs 1 vorausgesetzt ist.
Bei Farbfernsehempfängern mit einer Mehrstrahlbildröhre, wie der bekannten Dreistrahl-Lochmasken farbbildröhre,
sind verschiedene Einstellungsmöglichkeiten mit entsprechenden Einstc-llorganen für die
-, Schaltung sowie für das elektromagnetische Ablenkjoch vorgesehen, damit eine farbgetreue Wiedergabe erreicht
wird.
Für einen optimalen Betrieb der Farbbildröhre erfolgt beim Einregulierungsvorgang (set-up) zuerst die
ι» Farbreinheitseinstellung. Bei einer Dreifarbenbildröhre
bezieht sich die Farbreinheit auf den Grad der Freiheit einer Farbe von einer Vermischung mit einer oder
beiden anderen Farben. Die Farbreinheitseinstellung erfolgt durch eine Verstellung des Ablenkjoches und des
ι, Farbreinheitsmagneten, so daß die Ablenkzentren der
drei Elektronenstrahlen so ausgerichtet werden, daß jeder Strahl nur auf einen einzigen vorbestimmten
Leuchtpunkt des Bildschirmes auftrifft.
Der Einregelungsvorgang umfaßt ferner Farbtempe-
_>o ratureinstellungen, durch welche Unterschiede in der
Kathodenemission der einzelnen Strahlsysteme und Unterschiede des Leuchtwirkungsgrades der verschiedenen
Leuchtmaterialien ausgeglichen werden. Das bedeutet, daß die Farbbildröhre die gewünschten
j-, Farben an allen Stellen des Leuchtschirmes erzeugen
soll und daß außerdem eine Weiß-Information der richtigen Farbtemperatur bei allen Helligkeitswerten
zwischen Schwarz- und Weißwert wiedergegeben wird, wobei der maximale Weiß-Pegel mit dem höchsten
in erreichoaren Helligkeitspegel und mit guter Bildschärfe
wiedergegeben wird.
Dies erreicht man bei einem bekannten Farbfernsehempfänger (USA.-Patentschrift 3114 794) durch ein
Abschalten der Vertikalablenkkreise und durch Anlegen
ι, eines gemeinsamen Bezugsspannungspotentials an Stelle des Ausgangssignals des Leuchtdichtesignalskanals
an die Kathoden aller drei Strahlsysteme und durch schrittweises Erhöhen der Vorspannung der Schirmgitter
jedes Strahlsystemes, bis dieses Strahlsystem eine
i,i sauber sichtbare Spur auf dem Bildschirm erzeugt. Da
die Vertikalablenkkreise abgeschaltet sind, bringt jedes Strahlsystem diejenigen seiner ihm zugeordneten
Leuchtpunkte zum Leuchten, welche auf einer relativ schmalen waagerechten Linie durch die Mitte des
r, Bildschirmes liegen. Wenn alle drei Strahlsysteme so
angesteuert werden, erscheint die Linie aus einem entsprechenden Abstand betrachtet als weiße Linie
geringer Helligkeit. Da man bei dem bekannten Empfänger die Strahlsysteme während des Strahlrück-
-„> laufes in der Horizontalaustastlücke nicht sperren kann,
erscheinen Farbrücklauflinien, deren Helligkeit sich von einer Seite des Schirmes zur anderen verändert, neben
der gewünschten Bezugslinie oder in Überlappung mit ihr, so daß der Einregulierungsvorgang gestört wird (die
-,-, Rücklaufiinie verursacht wegen der nichtlinearen
Rücklaufspannung Helligkeitsänderungen und Konvergenzfehler. Bei dem bekannten Empfänger, bei dem das
Horizontalaustastsignal der Bildröhre über den Leuchtdichtesignalkanal zugeführt wird, wird beim Abtrennen
,,ι dieses Kanals mittels eines Serviceschalters und
Zuführen des Bezugspotentials nämlich gleichzeitig das erwünschte Austastsignal abgetrennt. Außerdem wird
bei dem bekannten Empfänger vom Serviceschalter nicht der Farbkanal unterbrochen, der ebenfalls die
,, Einstellung stören kann.
Aus der Zeitschrift »Funkschau«, 1967, Heft 9, S. 251,
ist ein Farbfernsehempfänger bekannt, bei welchem mit Hilfe des Serviceschalters die erste Stufe des Leucht-
dichteverstärkers gesperrt wird und der zweiten Stufe eine Gleichspannung zugeführt wird, welche den durch
die Sperrung der ersten Stufe bedingten Verlust der Gleichspannungskomponente ausgleicht In den Steuerkreis
der zweiten Stufe werden ferner unabhängig von der Stellung des Serviceschalters Horizontal- und
Vertikalaustasiimpulse eingekoppelt. Außerdem wird die Vertikalablenkschaltung durch Kurzschluß des
Gitters der Vertikalendröhre unwirksam gemacht. Zur Durchführung der Servicearbeiten muß bei diesem
Empfänger außer der Betätigung des Serviceschalters noch der Farbregler auf Null gestellt werden, damit kein
Farbsignal an die Bildröhre gelangt, welches die Einstellung der Farbreinheit erschweren würde.
Aus der Veröffentlichung »Photofact Folders« der Firma Howard W. Sams & Co., vom April 1967, S. 2, ist
es bekannt, in der Servicestellung des Serviceschalters eines Farbfernsehempfängers den Bild-ZF-Verstärker
über die Regelspannungsröhre der getasteten Verstärkungsregelschaltung zu sperren, um auf üese Weise
kein Leuchtdichtesignal an die Bildröhre gelangen zu lassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaltungsanordnung anzugeben, bei welcher während
der Farbtemperatureinstellung bei gesperrter Vertikalablenkschaltung und unterdrücktem Leuchtdichtesignal
vermieden wird, daß Farbrücklauflinien erscheiner welche die Farbtemperatureinstellung bei den bekannten
Geräten stören. Insbesondere soll die Notwendigkeit der Betätigung mehrerer Schalter oder Regler zur
Vorbereitung der ohnedies an mehreren Abgleichpunkten durchzuführenden Serviceeinstellung vermieden
werden, sondern es soll eine einzige Umschaltung genügen. Ferner sollen die Anfangsbedingungen für die
Farbtemperatureinstellung nach Betätigung des Serviceschalters ohne mögliche Beeinflussung durch
anderweitige Fehlerquellen unmittelbar vorliegen, so daß keine zunächst unbemerkten Fehler die ganze
Farbtemperatureinstellung illusorisch machen.
Diese Aufgabe wird bei einer Serviceschaltung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 erfindungsgemäß
durch dessen kennzeichnende Merkmale gelöst.
Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen ergeben sich aus der folgenden Beschreibung in Verbindung mit
der Darstellung eines Ausführungsbeispiels.
Der in der Zeichnung dargestellte Farbfernsehempfänger enthält einen Hochfrequenzverstärker 11, eine
Mischstufe 12, einen Zwischenfrequenzverstärker 13 und einen Videomodulator 14. Der übliche Tonteil ist
nicht besonders dargestellt. Das demodulierte zusammengesetzte Farbfernsehausgangssignal vom Demodulator
14 wird einem Videoverstärker 15 zugeführt, der ein oder mehrere Verstärkerstufen mit einer Anzahl
getrennter Ausgänge aufweist. Einer der Ausgänge des Videoverstärkers 15 ist auf eine Signaltrennschaltung 16
geführt, welche die Ablenksynchronisierimpulse liefert und den Horizontal- bzw. Vertikalablenkschaltungen 17
bzw. 18 zuführt. In den Ablenkschaltungen werden die geeigneten Ablenkströme für die Speisung der Horizontal-
und Vertikalwicklungen der Ablenkspule 19 erzeugt. Die Ablenkspule 19 ist so ausgebildet, daß die drei
Elektronenstrahlen der Bildröhre 20 in geeigneter Weise zur Erzeugung eines Farbbildes auf dem
Bildschirm abgelenkt werden.
Die Farbbildröhre 20 enthält einen Leuchtschirm 21, welcher ein Muster von roten, blauen und grünen
Leuchtstofftripeln enthält. Eine mit vielen Löchern versehene Schattenmaske 22 liegt im Weg der
Elektronen zwischen den Strahlsystemen und dem Leuchtschirm 21. Der Dtirchlaufwinke! eines einzelnen
Elektronenstrahls durch eine öffnung der Maske bestimmt, welcher Leuchtstoffpunkt des zugehörigen
Tripeis zum Leuchten angeregt wird.
Das Strahlsystem der Bildröhre 20 enthält drei getrennte Elektronenkanone^ welche zur Erzeugung
entsprechender Strahlen angeordnet sind, die bei richtiger Justierung der Ablenkspule 19 die Maske unter
entsprechend verschiedenen Winkeln durchlaufen, so daß eine Lichtemission jeweils nur vom zugehörigen
Leuchtstoffpunkt des Tripeis ausgeht. Im Zusammenhang damit ist die Elektronenkanone, die den nur den
roten Leuchtstoffpunkt jedes Tripeis auf dem Schirm 21 treffenden Elektronenstrahl aussendet, als rote Elektronenkanone
bzw. als rotes Strahlsystem bezeichnet usw. Das rote Strahlsystem der Farbbildröhre 20 hat eine
Kathode 23/?, ein Steuergitter 24/? und ein Schirmgitter
25/?, welches als erste Beschleunigungselektrode dient. Das blaue Strahlsystem und das grüne Strahlsystem
haben die gleichen Elektroden. Ferner ist den drei Strahlsystemen eine gemeinsam beaufschlagte Fokussierelektrode
26 zugeordnet. Die Farbbildröhre 20 enthält weiterhin eine Nachbeschleunigerelektrode 27,
die zur Nachbeschleunigung der Elektronenstrahlen an eine Hochspannung gelegt wird.
Damit eine geeignete Konvergenz der drei Strahlen an der Schattenmaske 22 erreicht wird, weist die
Farbbildröhre 20 eine Konvergenzeinheit 28 auf, die mit geeigneten Signalformen für eine dynamische Konvergenz
aus den Konvergenzschaltungen 29 gespeist wird, welche sie aus den von den Ablenkschaltungen 18 und
17 stammenden Signalformen ableitet.
Auf dem Hals der Bildröhre 20 ist eine Einheit 30 mit einem Farbreinheitsjustierring und einem Magnet für
die seilliche Blaueinstellung vorgesehen: der Ring dient zur Abwandlung des Magnetfeldes in der Bildröhre 20
zur Einstellung der Farbreinheit in der Mitte des Bildschirmes 21.
Ein zweiter Ausgang des Videoverstärkers 15 ist auf einen Chrominanzkanal 31 geführt, der üblicherweise
geeignete Schaltungen zur Selektion des demodulierten Farbträgers, zur Verstärkung des Farbträgers und zur
Synchrondemodulierung bzw. anderweitigen Demodulierung der Farbsignale aus dem verstärkten modulierten
Farbträger enthält. Ein Teil der Matrixschaltung, der zur Ableitung der einzelnen Farbdifferenzsignale dient,
ist dargestellt und enthält einen ersten, einen zweiten und einen dritten Farbdifferenzverstärker 32, 33 und 34
(die Gittervorspanniingsschaltungen sind nicht dargestellt).
Die demodulierien Farbsignale (d. h. X und Z) werden kapazitiv auf den ersten (R-Y) Verstärker 32
bzw. den dritten (B-Y) Verstärker 34 gekoppelt. Ein drittes Farbdifferenzsignal (G-Y) wird mit Hilfe eines
Widerstandsnetzes 35 hergeleitet, welches an die Ausgänge der Verstärker 32 und 34 angeschaltet ist. Die
Ausgänge der Verstärker 32,33 und 34 sind jeweils mit
den entsprechenden Steuergittern (24/?, 24C, 24B) der
Bildröhre 20 kapazitiv gekoppelt. Wegen dieser kapazitiven Kopplung gelangen nur die Wechselspannungsanteile
der von den Verstärkern 32, 33 und 34 gelieferten Ausgangsspannungen an die Steuergitter
24/?, 24C und 24ß der Bildröhre 20. Für jedes der Steuergitter 24/?, 24G und 24Ö wird mit Hilfe dreier
gleicher Diodenklemmschaltungen eine Bezugsbetriebsspannung erzeugt. Die zum Verstärker 32
gehörige Klemmschaltung enthält eine Diode 36, deren eine Elektrode an den Verbindungspunkt eines Konden-
salors 37 und des Steuergitters 24S und deren andere Elektrode an den Abgriff eines veränderbaren Widerstandes
38 für die Steuerung der Bildröhrenvorspannung angeschlossen ist. Der Vorspannungsregler 38
bildet einen Teil der Ausgangslast einer Horizontalaustaststufe 39, die während jedes Horizontalrücklaufintervalls
infolge eines von der Horizontalablenkschaltung 17 gelieferten Tasiimpulses leitend wird. Während jedes
Horizontalrücklaufintervalls wird eine durch die Einstellung des Reglers 38 bestimmte Spannung der Diode
36 (und ebenso den anderen Klemmdioden) zugeführt.
Wenn die Spannung an irgendeinem Steuergitter (beispielsweise 24R) während des vorhergehenden
Horizontalaustastintervalls sich von ihrem normalen Wert geändert hat, dann wird der Koppelkondensator
(beispielsweise 37) so aufgeladen, daß er die gewünschte Spannung am Steuergitter 24/? wieder herstellt. Der
erforderliche Unterschied der Spannung zwischen dem Steuergitter 24 der Bildröhre 20 und der Ausgangselektrode
(Anode) eines Matrixverstärkers (32) wird daher aufrechterhalten, so daß man die richtige Farbtemperatur
erhält.
Ein anderer Ausgang des Videoverstärkers 15 ist auf die Steuerelektrode eines Leuchtdichtesignalverstärkers
40 unter Verwendung einer Koppelschaltung mit einer Helligkeitsverzögerungsleitung 41, einer Austastdiode
42, einem Kondensator 43 und einer Kompensationsschaltung 44 gekoppelt. Das verstärkte Helligkeitssignal vom Verstärker 40 wird der Kathode (beispielsweise
23R) des Strahlsystems der Bildröhre 20 in einer noch zu beschreibenden Weise zugeführt. Die Austastdiode
42 wird mit Hilfe des Netzes 45 so vorgespannt, daß sie während des normalen Horizontalabtastintervalls
leitet und während jedes Rücktastintervalls und der Vertikalintervalle nicht leitet. Während dieser
Intervalle wird daher keine Helligkeitsinformation übertragen, und die Bildröhre 20 wird dunkel gesteuert.
Die Vertikalaustastsignale werden von der Ausgangsstufe der Vertikalablenkschaltung 18 geliefert, während
die Horizontalaustastimpulse von der Austaststufe 39 geliefert werden.
Ein weiterer Ausgang des Videoverstärkers 15 ist auf die Steuerelektrode einer getasteten Stufe für die
automatische Verstärkungsregelung geführt. Dieser Stufe 46 wird ferner ein Tastimpuls vom Ausgang der
Horizontalablenkschaltung 17 zugeführt. Das abgeleitete Regelsignal wird dem Hochfrequenzverstärker 11
und dem Zwischenfrequenzverstärker 13 zur Regelung von deren Verstärkung zugeführt. Zur Einstellung der
Gittervorspannung und damit des Betriebspegels der Verstärkungsregelstufe 46 dient ein Einstellwiderstand
47 für die Regelspannung.
Für einen sauberen Betrieb der Farbbildröhre 20 ergibt sich eine Reihe von Problemen, die durch das
Mehrfachstrahlsystem und die Mehrfachanordnung der Leuchtstoffpunkte bedingt sind. Beispielsweise erfordern
Unterschiede in den Sperrcharakteristiken der drei Strahlsysteme, Unterschiede in den Emissionscharakteristiken
der Kathoden der drei Systeme und Unterschiede im Leuchtwirkungsgrad der drei Leuchtstoffarten,
daß verschiedene Parameter einreguliert werden müssen, damit saubere Färb- und Schwarz-Weiß-Bilder
auf dem Leuchtschirm 21 erzeugt werden. Um eine solche Einregulierung zu ermöglichen, ist bei dem
Fernsehempfänger ein Serviceschalter 48 vorgesehen, der drei in geeigneter Weise gekennzeichnete Stellungen
vornehmen kann.
Die erste Stellung ist für den Normalbetrieb
vorgesehen, bei dem das Ausgangssignal des Verstärkers 40 über Kontakte a und b und die untere
Kontaktzunge des Schalters 48 über die Einsteller 49 für" rot, grün und blau auf die Kathoden der Farbbildröhre
20 geführt wird. Weiterhin dient in dieser Stellung die obere Kontaktzunge des Schalters 48 der Kopplung
eines Anschlusses des Einslellwiederstandes 47 für die automatische Verstärkungsregelung über die Kontakte
h und £' nach Masse, so daß eine einstellbare
Vorspannung (Gitter-Kathoden-Spannung) für die Verstärkungsregclstufe 46 geliefert wird. Die Stellung, auf
welche der Abgriff des Widerstandes 47 eingestellt ist, bestimmt den Spannungspegel, bei dem die Stufe 46
beim Einsatz der automatischen Verstärkungsregelung für den Hochfrequenzverstärker 11 und den Zwischenfrequenzverstärker
13 leitet.
Der Serviceschalter 48 kann in eine zweite Stellung geschaltet werden, welche eine Prüfung und endgültige
Einregulierung der Lage der Ablenkspulen 19 und der Farbreinheitsringeinheit 30 zur Erreichung einer gewünschten
Farbreinheit des auf dem Schirm 21 dargestellten Bildes erleichtert. Zwar läßt sich ein
gesendetes Testbild für die Einstellung der Farbreinheit verwenden, jedoch steht ein solches Testbild während
des größten Teils des Tages normalerweise nicht zur Verfügung. Daher wird auf dem Bildschirm 21 eine
Weißfläche gleichförmiger Helligkeit erzeugt, wenn der Serviceschalter 48 seine zweite Stellung einnimmt. Das
gesamte empfangene zusammengesetzte Fernsehsignal einschließlich der Helligkeits-, Färb-, Ton- und Synchronisierungsanteile
gelangt dabei nicht bis zu den entsprechenden Verarbeitungsschaltungen im Empfänger.
In dieser Stellung des Schalters 48 sind die Kontakte /"und # gemeinsam an Masse gelegt und haben
keine Funktion. In dieser Stellung, in welcher die obere Zunge des Schalters 48 die Kontakte /und # überbrückt,
ist der Einstellwiderstand 47 für die automatische Verstärkungsregelung nicht auf Masse geführt. Damit
ist die Stufe 46 stark leitend und ihre Anodenspannung fällt soweit ab, daß die Verstärker 11 und 13 vollständig
gesperrt werden. Hierbei gelangt kein Signal durch den Hochfrequenzverstärker 11 oder den Zwischenverstärker
12. Die Ausgangsspannungen des Farbkanals 31 und des Leuchtdichtesignalverstärkers 40 bleiben daher
praktisch auf einen festen Wert und beinhalten kein Programmsignal.
Die Ablenkschaltungen 17 und 18 arbeiten jedoch weiter und liefern die gewünschten Rücklaufaustastsignale
an die Austastdiode 42. Der Verstärker 40 liefert praktisch konstante Signale an alle drei Kathoden der
Bildröhre 20, deren Größe und damit die Helligkeit des Rasters mit Hilfe des Helligkeitsreglers 50, welcher an
das Steuergitter des Helligkeitsverstärkers 40 angeschlossen ist, einstellbar ist
Entsprechend dem üblichen Farbreinheitseinstellvorgang werden die blauen und grünen Strahlsysteme
zunächst gesperrt (d. h. die Regler für blau und grün
werden in ihre Minimalstellung gebracht, so daß die Blau- und Grünstrahlen unterdrückt werden). Wenn
angenommen wird, daß die Mittenkonvergenz genau eingestellt ist, dann sollte der gesamte Leuchtschirm 21
gleichförmig rot erscheinen. Tritt irgendeine Abweichung von diesem gleichmäßigen Rot auf, dann kann die
Magneteinheit 30 so justiert werden, daß in der Mitte des Schirms 21 ein gleichmäßiges Rot erscheint, und
anschließend können die Ablenkspulen 19 entlang des Röhrenhalses der Bildröhre 20 in üblicher Weise
verschoben werden, so daß der Leuchtschirm 21 überall
gleichmäßig rot wird. Falls es notwendig ist, kann die Helligkeit dieses roten Feldes zur Erleichterung der
Beobachtung mit Hilfe des Helligkeitsreglers 50 eingestellt werden.
Nachdem die Farbreinheit endgültig eingestellt ist,
kann der Serviceschalter 48 in seine dritte Position gebracht werden, in welcher die Blau- und Grün-Einsteller
für die richtige Farbtemperalur in der im folgenden beschriebenen Weise nachjustiert werden können.
Der Serviceschalter 48 kann dann in seine zweite Stellung zurückgeschaltet werden, damit die Grauskala
der Farbtemperatur geprüft werden kann, wenn der Helligkeitsregler über seinen gesamten Einstellbercich
verändert wird. Der Schalter 48 kann dann in seine erste Lage für den normalen Betrieb des Empfängers
zurückgestellt werden.
Die dritte Stellung des Schalters 48 wird zur Einregulierung der Betriebswerte, d. h. der Vorspannungs-
und Schirmgitterpotentiale der drei Elektronen-Strahlsysteme der Farbbildröhre 20 benutzt. Wenn der
Schalter 48 sich in dieser Stellung befindet, dann wird die Vertikalablenkschaltung 18 gesperrt, d. h., das Gitter
der Vertikalausgangsstufe 51 wird über die Leitung 52, den Anschluß e, die obere Zunge des Schalters 48 und
den Anschluß f auf Masse gelegt. Daher wird eine waagerechte Linie über die Mitte des Leuchtschirmes 21
erzeugt. Gleichzeitig wird die Masseverbindung über die Kontakte g und h zum Einstellwiderstand 47 für die
automatische Verstärkungsregelung in der ersten Stellung des Schalters 48 aufgehoben, so daß die Stufe
46 stark leitet, wie es für die zweite Stellung des Schalters 48 vorbeschrieben ist. Der Hochfrequenzverstärker
11 und der Zwischenfrequenzverstärker 13 sind daher abgeschaltet, so daß keine Video- und Farbsignale
von ihren entsprechenden Kanälen abgenommen und der Bildröhre 20 zugeführt werden können. Da der
Kontakt b des Schalters 48 von der Schaltung abgetrennt ist, wenn sich der Schalter 48 in seiner
dritten Stellung befindet, ist ein Ende der Farbregler 49 nicht angeschlossen, so daß den Kathoden der Bildröhre
20 eine feste Gleichspannung vom Anschluß 53 des im wesentlichen aus der Induktivität 60, einem Widerstand
57 und einem Widerstand 58 bestehenden Spannungsteilers zugeführt wird.
Die am Anschluß 53 gelieferte Spannung wird gleich der Spannung gewählt, welche den Kathoden der
Bildröhre 20 normalerweise zugeführt wird, wenn der Verstärker 40 bei Anliegen eines Leuchtdichtesignals
leitend wird. Wegen der Wirkung der automatischen Verstärkungsregelstufe 46 wird bei diesem Betriebs- so
punkt dem Verstärker 40 kein Leuchtdichtesignal zugeführt. Die Betriebspotentiale für die Bildröhre
können daher zur Erzeugung der richtigen Farbtemperatur ohne Störungen durch eine Programmsendung
eingestellt werden.
Obwohl zu diesem Zeitpunkt dem Eingang des Verstärkers 40 Horizontalaustastimpulse zugeführt
werden, haben diese Austastsignale praktisch keine Wirkung auf den Verbindungspunkt des Widerstandes
56 mit der Spule 60, d. h., die Spule 60 erscheint praktisch als Kurzschluß für die Austastfrequenzen. Jedoch
erscheinen die Horizontalaustastsignale am Verbindungspunkt des Widerstandes 56 mit dem Netz 59.
Befindet sich der Schalter 48 in der Service-Stellung (dritte Stellung), in der eine feste Bezugsspannung vom
Verbindungspunkt 53 an die Farbregler 49 geführt wird, dann werden außerdem Horizontalaustastimpulsc den
Kathoden (beispielsweise 23R) der Bildröhre 20 zugeführt. Die Horizontalaustastimpulse werden vom
Ausgang des Verstärkers 40 über eine Steckerverbindung 54 an den Anschluß cdes Schalters 48 gekoppelt.
In der dritten Stellung verbindet die untere Zunge des Schalters 48 die Anschlüsse c und d. Ein Widerstands-Kapazitäts-Koppelnetzwerk
55 ist zur Ankoppelung der Austastimpulsc an den Verbindungspunkt 53 und damit an die Kathoden der Bildröhre 20 vorgesehen,
während es die Anodcngleichspannung vom Verstärker 40 fernhält.
Die Austastimpulse werden der vom Anschluß 53 gelieferten Bezugsspannung überlagert. Die Enden der
Farbregler 49, welche an den Anschluß bgekoppelt sind,
sind offen und eine Einstellung dieser Regler hat daher keine Wirkung auf die Amplitude der Austastsignale
und der Bezugsspannung, welche den Kathoden der Bildröhre 20 zugeführt werden. Die Größe der
Austastsignale läßt sich über den Helligkeitsregler 50 verändern. Um die Wirkung der Austastsignale auf den
Bezugsspannungspegel am Verbindungspunkt 53 minimal zu halten, ist der Wert des im Koppelnetzwerk 55
verwendeten Widerstandes so gewählt, daß ein gewünschter Rücklaufaustastimpulspegel geliefert wird,
wenn der Helligkeitsregler 50 auf seinen Maximalwert eingestellt ist.
Wegen der Wirkung der Rücklaufsignale an der Konvergenzschaltung 29 hat es sich in der Praxis
gezeigt, daß bei vorhandenen Horizontalrücklauflinien, wenn sich de· Schalter 48 in seiner dritten Stellung
befindet, eine Rücklauflinie (d. h. eine Farbe des Rot-, Grün- oder Blautripeis) über der Hinlauflinie, eine
andere unter der Hinlauflinie und eine dritte in der Hinlauflinie auftreten kann. Andere Lagen der Rücklauflinien
lassen sich entsprechend den verschiedenen Bedingungen einzelner Empfänger beobachten. In
jedem Falle sind solche Rücklauflinien während der Farbtemperatureinstellungen unerwünscht und können
falsche Einstellungen der Schirmeinstellelemente zur
Folge haben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Serviceschaltung in einem Farbfernsehempfänger mit einer Farbbildröhre, die mehrere Strahlerzeugungssysteme
für die einzelnen Farben enthält, mit einer Anordnung zum Anlegen von Vertikalablenksignalen
an die Bildröhre, mit einem Leuchtdichteverstärker, welcher aus dem empfangenen Farbfernsehsignal
abgeleitete getrennte Austastsignale und das Leuchtdichtesignal verstärkt und mit einem
Serviceschalter, welcher in einer Betriebsstellung die Leuchtdichte- und Austastsignale der Bildröhre
zuführt und in einer Servicestellung, bei der die Farbtemperatur der Bildröhre einstellbar ist, die
Vertikalablenksignale unterdrückt und die Zuführung des Leuchtdichtesignals zur Bildröhre sperrt
unter Sperrung zumindest des BiId-ZF-Verstärkers und ihr statt dessen eine Bezugsspannung zuführt,
während die Horizontalaustastsignale weiterhin dem Leuchtdichteverstärker zugeführt werden und
an der Bildröhre wirksam bleiben, dadurch gekennzeichnet, daß in der Servicestellung
des Serviceschalters (48) die Gleichspannungskopplung (a. c-b) zwischen Leuchtdichteverstärker (40)
und Bildröhre (20) durch eine Wechselspannungskopplung (Koppelglied 55) ersetzt und die Bezugsspannung (am Schaltungspunkt 53) der Bildröhre
unmittelbar zugeführt ist.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelglied (55) einen Kondensator
aufweist.
3. Schaltung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelglied (55) einen
Begrenzungswiderstand enthält.
4. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Empfangs- und Verstärkerteil
(It, 12, 13) zur Regelung der Verstärkung entsprechend der Größe des empfangenen Signals eine
automatische Verstärkungsregelstufe (46) gekoppelt ist, daß in der Betriebs-Stellung des Schalters (48) die
Verstärkungsregelstufe (46) in ihren normalen Betriebszustand zur Regelung der Verstärkung dem
Empfangs- und Verstärkerteil (11, 12, 13) für den Normalbetrieb des Empfängers geschaltet ist und
daß in der Service-Stellung des Schalters (48) die Verstärkungsregelstufe (46) in einen festen Betriebszustand,
in dem der Empfangs- und Verstärkerteil (11, 12, 13) für sämtliche empfangenen Signale
gesperrt ist, geschaltet ist, so daß keine Leuchtdichte und Farbsignale aus dem zusammengesetzten
Fernsehsignal abgeleitet werden.
5. Schaltung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter (48) eine zusätzliche Stellung aufweist, in welcher der Leuchtdichtesignalverstärker
(40) zur Koppelung von Austastsignalen an die Bildröhre (20) gekoppelt ist, in welcher die
Ablenkschaltungen (17, 18) Ablenksignale liefern und in welcher die automatische Verstärkungsregelstufe
(46) in ihren festen Betriebszustand geschaltet ist.
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