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Wechsel- oder Gegensprechanlage mit mehreren untereinander gleich- berechtigten,
über zweiadrige Sprechleitungen an eine gemeinsame
Zentrale angeschlossenen
Sprechstellen
Die Erfindung betrifft eine Wechsel- oder Gegensprechanlage
mit
mehreren untereinander gleichberechtigten, über zweiadrige Sprech-
leitungen
an eine gemeinsame Zentrale angeschlossenen Sprech-
stellen, bei der in der
Zentrale eine Anzahl Sprechleitungs-Sammelschienen angeordnet sind, die mit
den Sprechleitungen ein
Kreuzschaltfeld bilden, an dessen Kreuzungspunkten
zwischen die
Sprechleitungen und die Sprechleitungssammelschienen
Koppelele-
mente geschaltet sind, die für die Herstellung von Sprechver-
bindungen
zwischen zwei oder mehreren Sprechstellen über jeweils
eine Sprechleitungssammelschiene
aus ihrem Sperrzustand in den
leitenden Zustand überführbar
sind.
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In der deutschen Auslegeschrift 1 171 019 ist eine Wechselsprech-
anlage
mit mehreren Sprechstellen beschrieben, die untereinander
über eine gemeinsame
Zentrale in Sprechverkehr treten können.
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Es ist hierfür bei jeder Sprechstelle ein Mikrofon und ein
Laut-Sprecher sowie f-tir jede erreichbare andere Sprechstelle ein Aus-
wahlschalter
vorgesehen. In dar Zentrale ist jeder Sprechstelle
eine Sprechleitungssammelschiene
Zugeordnet, an die der Laut
aprecher, das Mikrofon sowie alle Anwahlschalter
mit ihrer einen
Elektrode angeschlossen sind. Die anderen Elektroden der
Anwahlschaler sind auf die Sprechleitungssammelschienen der anderen
Te2nehmer
verteilt. Es kann dabei jeder Teilnehmer durch Be-
tätigen eines Anwahlschalters
seiner Sprechstelle mit der zuge-
ordneten anderen Sprechstelle in Sprechverkehr
treten. Es sind
bei dieser Art von Wechselsprechanlagen eine Reihe
von Verriege.-lungaanordnungen erforderlich, die sowohl Rückkopplungserschei-
nungen
als auch das Mithören von Gesprächen durch nicht an der
Sprechverbindung beteiligte
Sprechstellen verhindern.
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Diese bekannten Anlagen bedürfen, besonders für eine größere Anzahl
von Sprechstellen, sehr vieler Relais und einer großen Zahl von Verbindungsadern
für jede Anachlußleitung und für jede
Sprechleitungssammelschiene.
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Es ist in der deutschen Auslegeschrift 1 152 447 eine
Uechsellautsprecheranlage beschrieben, bei der jede Sprechstelle mit
der
Zentrale nur durch eine Doppelader verbunden ist, die der
Stromversorgung
und der Übertragung der Sprechfrequenzen, des
Anrufs mittels tastengesteuerter
Tönfrequenzwahl und der Besetztmeldung dient.
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Nachteilig bei dieser bekannten Anlage ist, daß bei ihr die An- rufe
und die Besetztmeldungen
mittels dem Sprechfrequenzband
über- und
unterlagerte
Steuerfrequenzen erfolgt. Es sind bei
dieser bekannten Anlage
außer einem verhältnismäßig großen Auf-
wand an Koppelrelais,
Sende- und Empfangseinrichtungen für die
unterschiedlichen Frequenzen noch
besondere frequenztrennende
Einrichtungen notwendig. Gerade dieez
letztgenannten Einrich-
tungen
stehen der Erweiterbarkeit
bestehender Anlagen auf größere
5plrechatellenzahl im YtSe. |
Gegenüber den bei den bekannten Vechselsprechanlagen
für die
Durchschaltung
der Sprechverbindungen verwendeten Relais bzw.
Wahltastenschalter
haben die durch beispielsweise die US-Patent-Schrift
2.816 238 bekannten
elektronischen Koppelpunkte
den
Vorteil leichterer Steuerbarkeit
und schnelleren Ansprechens.
Sie bedürfen allerdings ebenfalls für die
Aufrechterhaltung
ihres Betriebszustandes der Zuführung von Steuerleistung.
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Es liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Möglichkeiten elektronischer
Bauelemente derart auszunutzen, daß die Mängel
bekannter
Anlagen vermieden werden. Es wird verlangt, daß ein-
mal eingerichtete
'tfechselsprechanlagen durch einfache Erhöhung
der Sprechstellenzahl
und durch üMentsprechende Vergrößerung
der gemeinsamen Zentrale
durch einfache HinzufIgung serien-
mäßiger Einrichtungen jederzeit
beliebig erweiterbar sind, so
daß dann über die Anlage zur gleichen
Zeit die erforderliche
Anzahl von Sprechverbindungen abwickelbar
ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Koppelelemente aus den
zwischen je eine Ader einer Sprechleitung und die zuge- ordnete Ader einer
Sprechleitungssammelsshiene geschalteten
Emitter-Kollektor-Strecken
zweier zueinander komplementärer
Transistoren bestehen, deren Kollektorelektroden
über Wider-
stände mit den gegenseitigen Basiselektroden
verbunden sind
und die zusammen eine an sich bekannte bistabile
Schaltung b11-
den, deren einer Basisaloktrade
ein für die Dauer des Wartezu-
standes der zugeordneten Sprechleitungssammelschiene
abschalt-
bares Sperrpotential für die Aufrechterhaltung
ihren Sperrzu-
standes zuführbar ist, wobei das Koppelelement bei
abgeschal-
tetem Sperrpotential durch ein seitens der zugeordneten Sprech-
stelle
im Anrufzustand über die eine Sprechader geliefertes
Anrufpotential
und bei anliegendem Sperrpotential durch ein
von den zugeordneten Wahlempfänger
über Steuerleitungen ge-
lieferten Steuerpotential, das bei belegten
Sprechstellen durch
eine Diode D$ ableitbar ist, in seinen leitenden
Zustand Uberführbar ist,
Damit werden die Vorteils erzielt, daß Wechsel-
oder Gegen-
sprechanlagen gemäß der Erfindung im Ruhezustand, da alle
Koppelelemente
stromlos sind,. minimale elektrische Leistung benötigen, Wechselsprechanlagen
gemäß der Erfindung sind, da
die Sprachstellen lediglich über
zweierdige Sprechleitungen
angeschlossen sind, jederzeit beliebig erweiterbaro
Auoh die
Zahl der Spreohleitungssammelschienen, über jede von
denen zu einer Zeit jeweils eine Sprechverbindung herstellber tote
kam
jederzeit beliibig erweitert worden, Dabei leitet jede Sprsch#
stelle lediglich durch Betätigung einer Anrnttaste einen Anruf
ein und wählt dann uittels igendeines an sich bekannten Taste. turwählverfahrens
die gewtinsohte ßegenspreobstellei Gesäß einer Weiterbildung
der Erfindung bestehen die Steuer. leitungeen aus mehreren
äodeleitungeh, an die die Dasiseelek-
troden der einen
Transistoren aller einer Sprechleitungssammelschiene zugeordneten Koppelelemente
wechselweise über kombi-
nierende logische Schaltungen angeschlossen sind,
über die bei
Koinzidenz der Steuersignale der angeschlossenen Kodeleitungen
das Koppelelement in den leitenden Zustand steuerbar ist. Hier-
bei bildet
der einer Sprechleitungssammelschiene zugeordnete
Wahlempfänger aus
den über die Adern der Sprechsammelschiene zugeführten Wählzeichen die die
Kodeleitungen beaufsch-'.;.#genden Steuersignple.
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Es wird dadurch der Vorteil erreicht, daß für jede Sprechleitungssammelschiene
nur wenige Steuerleitungen notwendig sind
und trotzdem bestehende Sprechverbi-idungen
mit Sicherheit gegen
das Eintreten oder Mithören anderer Sprechstellen
geschützt
sind. So besteht selbstverständlich dabei die Möglichkeit,
mehr
als nur zwei Sprechstellen zu einem Konferenzgespräch zu ver-
einigen.
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Die Erfindung wird an Schaltbildern erläutert.
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Fig. 1 zeigt schematisch den Aufbau einer Zentrale mit den
vngeschlossenen
Sprechstellen. In Fig. 2 ist ein Koppelele-
ment für zweiadrige
Durchschaltung und seine Anschaltung an
einen Kreuzungspunkt den
Kreuzschaltfeldes dargestellt.
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ü.s in Fig, i chematisch dargestellte Zentrale enthält
ein
Kreuzschaltfeld, dessen Spaltenleitungen durch die Sprech-.
leitungssammelschienen
mit den Adern Al, H1 ... Am, Hm und
dessen Zeilenleitungen durch
die Sprechleitungen mit den Adern
a1, bi ... an, bn
gebildet werden. An jede Sprechleitung ist
eine Sprechstelle Tlni ...
Tlnn angeschlossen, jede Sprechleitungesammelschiene ist über Drosseln
Dr mit einem Vahlempfänger WE1 ... 'Em verbunden. An den Kreuzungspunkten
ja einer
Sprechleitung und einer Sprechleitungssammelschiene
ist ein
Koppelelement K11 ... Knm angeschaltet, über das jede Sprech-
Leitung
mit jeder Sprachleitungssammelschiene verbindbar ist. Die Sprechleitungen
sind zweiadr--'.g ausgeführt. Auch die Sprech-,leitungsaammelschienen
sind zweiadrig ausgeführt. Diese be-
sitzen jedoch für die Steuerung
der Koppelpunkte noch eine
Sperrleitung Sp, die allen Koppelpunkten
ein Sperrpotential
zuführt, sowie mehrere Steuerleitungen, von denen in
Fig. 1
nur die Steuerleitung StL dargestellt ist und über die in
Kom# bination einem Koppelpunkt Durchschaltepotentiale zuführbar
sind.
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In hier nicht näher dargestellter und
erläuterter Weise
be-
findet sich stets ein Vahlempfänger IM
und damit gleichzeitig
die
zugeordnete Sprechleitungssammelschiene
AH in dem
einen
Anruf
einer Sprechstelle erwartenden
Zustand. Wird in einer
Sprechwtelle, $.H.
der Sprechstelle Tlni
die Erdtaste kursseitig
betätigt, so wird
das der Sprechstelle und der gerade
in Wartestellung befindlichen Sprechleitungssammelschiene
zu-
geordneten Koppelelement,
beispielsweise des Koppelelement K11
betät4it. Da dio @:cppeldlsmznte Haftoigsnsohaft beslszen,
wird |
das Koppelelement bei seiner Betätigung leitend gesteuert
und |
verbleibt dann in diesem Zustand, Dadurch wird die Sprechlei- |
tungssammelschiene und der Wahlempfänger belegt. Nach der
Be- |
legung wird in hier nicht zu beschreibender Weise die nächste |
gerade freie Sprechsammelschiene in Wartestellung gebracht. |
Nachdem die Sprechstelle Tlnt durch Tastendruck die Sprech- |
leitungssammelschiene A, B belegt hat, wird durch den zuge- |
ordneten Wahlempfänger WE1 über die Sperrleitung Sp an alle |
Koppelpunkte dieser Sprechleitungssammelschiene ein Sperr- |
potential angelegt, so daß etwa anrufende andere Sprechstellen |
diese Sprechleitungssamme38ohlefe nicht mehr beeinflussen |
können und nur durch die gerade in Wartestellung befindliche |
nächste Sprechleitungssammelschi.ene bedient werden können. |
Die mit einer Sprechleitungssammelschiene A, B verbundene |
Sprechstelle kann mittels ihrer dahltastatur, die beispiels- |
weise Gleichstrom.-Kodewahlzeichen abgibt, die Gegensprech- |
stelle anwählen, Die 1Jählzeichen werden durch den Wahlempfän- |
gor :M, aufgenommen und dort Verarbeitet. Der Wahlempfänger |
gibt auf den Steuerleitwxgen SU die das der gewählten
Sprech- |
stelle zugeordnete xoppeleleaent IC leitend steuernden
Steuer. |
signale ab. Als Steuerleitungen, können beispielsweise bei |
einhundert Sprechstellen dehn Zehnerleitungen und sehn Einer- |
Leitungen vorgesehen werden, so daß durch Kcinzidenz der
Signale |
auf einer Zehner- und auf einer Einerleitung das mit diesen
bei- |
den Steuerleitungen verbuhdena.Xoppelelement zum Ansprechen
Se- |
bracht und die Speechverbfnaung
von der rufenden zu der
gewähl-
ten Speechätcl1e über
die benutzte Sprechleitungssammelsahiene
hergestellt wird.
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Pig. 2 zeigt das Schaltbild eines Koppelelementes K. Die
Kollektor-Emitter-Strecken
der beiden Transistoren T1, T2 sind
jeweils in Reihe mit einer
Gleichrichterstrecke Dl, D2 in einem
Kreuzungspunkt zwischen eineAder
a, b der Sprechleitung und die zugeordnete Ader A, H der Sprechleitungssammelichiene
ge-
schaltet. Die beiden zueinander komplementären Transistoren
T!. T2 bilden zusammen eine bistabile Schaltung, weil die Kollektorw
elektrode den Transistors T2 über den Widerstand R3 mit der
Basiselektrode den Transistors T1 und die Kollektorelektrode
den Transistors T1 über den Widerstand R4 mit der Basiselek-
trode
den Transistors T2 verbunden ist. Diese bistabile Schal-
tung hat die
Eigenschaft, daß in ihrem Zustand beide Transistoren T1, T?. gesperrt und
in ihrem anderen stabilen Zustand 1#eide lei-
tend sind,
Im
Jartezustand der Sprechleitungssamaelschiene ist den Sperr.
potential der Sperrleitung Sp abgeschaltet, es sind jedoch alle
der
Sprechleitungssammelschiene zugeordneten Koppelelemente
wegen den vorher
anliegenden Sperrpotentials weiterhin in ihre
Spearzus tand .
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.Wird in einer Sprechstelle der Anrufzustand durch kurzzeitige
Betätigung der dnrt befindlichen Erdtaste eingeleitet, so So.
langt
dabei ein negativer Spannungsimpuls über die Ader a, die
Schwellwertdiode
ZD1 und die Widerstände R1 und ß2 an die Basis-
elektrode
des Transistors T1, der dadurch leitend gesteuert
wird und folglich auch den
Transistor T? leitend steuert. Dieser
Zustand ist ebenfalls stabil.
Der Kondensator C1 verhindert
durch seine integrierende !-1irkung
eine 3eeinflussung der bista-
bilen Schaltung durch Störimpulse.
Im leitenden Zustand der bei-
den Transistoren T1, T2 fließt über ihre beiden
Kollektor-
Emitter-Strecken ein die Sprechstelle zur Sprechleitungssammelschiene
durchschaltender Strom.
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Sobald eine Sprechstelle die wartende Sprechleitungssammelschiene
belegt hat, wirr:
durch den Vahlempfänger `1E der Wartezustand durch
Anle-cn
positiven Sperrpotentials an die Sperr-
leitung Sp beendet, wobei
alle übrigen Koppelelemente der Sprechleitungssammelschiene
in ihrem Sperrzustand
gehalten wer-
den und keine weitere
Sprechstelle sich an diese
Sprechl.eitungssamme?schiene anschglten kann. Es fließt nämlich dann das an die
Sprechader a einer anrufenden Sprechstelle bei. der Erc`.tastenbetätigung
angeschaltete Anrufpotential bei der bereits belegter. Sprechleitunssamarelschiene
über die Gleichrichterstrecke
D3 zur
Sperrleitung Sp ab.
Die `.Jählzeichen der anrufenden Sprechstelle
werden in dem der |
bel.eZteii prechleitungosammelsckleue zugeordneton XfAht
empfän@ |
ger UE aufgenommen und als negative Steuerpotentiale
e;.uf der> |
mli dem der angewählten Sprechstel1.e zugeord@@eten
Isflpp,relembrit |
verbundenen Steuerleitungen ZL
und EL ausgesendet.
Irrur
bei dem
angewählten Koppelelement kann
sich dabei das negative
Potential
der Steuerleitung EL über den kllderstand
R5 wegen des an
der
Steuerleitung ZL
ebenfalls gleichzeitig anliegenden negativen
Steuerpotentials,
das die Gleichrichterstrecke
D4 gesperrt hält,
auswirken
und den Transistor T1 an seiner Basiselektrode und
folglich auch an den
Transistor T? leitend steuern.
Es wird da-
durch das
der ,anMewäälten
Sprechstelle zugeordnete Koppelele-
ment leitend
gesteuert und die Sprechverbindung zwischen der
anrufenden und der angewählten
Sprechstelle hergestellt. War
jedoch die angewählte
Sprechstelle bereits
über eine andere
Sprechleitungssammelschiene
belegt, --:lso
nicht mehr frei, so
konnte der vorher beschriebene Anwählvorgang
nicht durchgreifen,
da die Steuerpotentiale der Leitungen EL und ZL
über die Gleich-
richterstrecke D5 zur Sprechleitungsader
a, die im Sprechzu-
stand der Sprechstelle über die Emitter-Kollektor-Strecke
ihres
zugeordneten Transistors T1 positives Potential führt, abge-
flossen
wären.
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Für die Auslösung einer bestehenden Sprechverbindung
gibt, beispielaweise durch Tastenbetätigung, eine der beteiligten Sprech-
stellen
eine Potentialänderung an der Sprechader b ab, die in
dem Wahlempfänger
WE eine kurzzeitige Unterbrechung des Speise. potential. der
Sprechleitungssammelschiene sowie die Aufrecht-
erhaltung des positiven
Sperrpotentials der Sperrleitung Sp hervorruft, wobei alle Koppelpunkte
K, die der betreffenden Spreohleitungesammelmchiene zugeordnet sind, in
den Sperrzu-#
stand überführt werden. Erst beim Übergang
der Sprechleitungs-Sammelschiene in den Anrufe erwartenden
Zustand wird das Sperr-
potential abgeschaltet.