DE1758883B - Niederdruck Gießeinrichtung - Google Patents
Niederdruck GießeinrichtungInfo
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Description
60
Die Erfindung bezieht sich auf eine Niederdruck-Gießettifichuing,
bei der das flüssige Metall aus einem Wafmhalteöfefi von unten her durch einen in die
Schmelze tauchenden Einlaufkanal einer Gießform, Z'B. iü eine Kokille gedruckt wird, die zur Dttrchiünhinj;,
eines automatischen Gteßbetfiebes hiif andepn
Gießformen an einem foFtsclmUbaren Karussell
ejnes Gießautomaten vorgesehen ist,
Es ist schon vorgeschlagen worden, einen Warmhalteofen
unterhalb eines mehrere Gießformen tragenden
Drehtisches anzuordnen und die Gießformen durch Fortscbalten des Drehtisches nacheinander
Über die Mündung eines in den Wannhalteofen tauchenden Steigrohres zu bringen. Diese Anordnung
scheitert vor allem an der Platzfrage. Es ist praktisch unmöglich, unterhalb des Drehtisches den
Warmhalteofen vernünftig unterzubringen. Ein großräuniiger Warmhaiteofen würde unterhalb des Drehtisches
so viel Platz beanspruchen, daß der Drehtisch untragbar große radiale Abmessungen erhalten müßte
und die Gießformen in sehr großen Abständen auf dem Drehtisch angeordnet werden müßten. Ein
Warmhalteofen mit kleinem Fassungsvermögen ist unwirtschaftlich. Außerdem wäre der Warmhalteofen
unterhalb des Drehtisches hinderlich und würde auch durch seine erhebliche Wärmestrahlung stören. Die
gleichen Schwierigkeiten würden sich ergeben, wenn man einen Warmhalteofen unterhalb des Karussells
eines Gießa'itomaien anordnen %vollte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Niederdruck-Gießverfahren im automatischen Betrieb
mit einem fortschaltbaren Karussell eines Gießautomaten
air, Kokillenträger unter günstigen räumlichen Bedingungen und unter Verwendung eines wirtschaftlichen
großräumigen Warmhalteofens durchführen zu können. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung
dadurch gelöst, daß der Warmhalteofen außerhalb der Bewegungsbahn der Gießformen aufgestellt ist
und mit dem freien Ende eines wannenförmigen Auslegers unter die Gießform greift und gegen diese
durch Anheben des Ofens für das ließen andrückbar
ist. und daß der Raum des VVarmhalteofens einschließlich Ausleger durch in die Schmelze tauchende
Trennwände in mehrere miteinander kommunizierende, je eine regelbare Druckgaszuführung aufweisende
Kammern unterteilt ist. wobei die am freien Ende des Auslegers befindliche Gießkammer ein nur
wenig größeres Fassungsvermögen als die Gießform hat und so gestaltet ist. daß die nach beendetem
Gießvorgang in ihr enthaltene Schmelze in ilie erheblich
tiefere benachbarte Kammer zurückfließen kann.
Nunmehr beansprucht die Gießvorrichtung unterhalb des Karussells mit dem freien Hndc des schmalen
wannenförmigen Auslegers des Warmhaltcofens nur wenig Plat/, und das Karussell kann mit verhältnismäßig
kleinen radialen Abmessungen und kleinen Abständen derCÜeßtorm-Aufnahmen ausgeführt werc":n.
Da d.is flüssige Metall über mehrere nur in Bodennähe miteinander verbundene Kammern zur
Gicßknmmer gefördert wird, ist gewährleiste daß
die Metallschmelze ohne Verunreinigung, z. B urch Oxydteilchen, in die Gießkammer gelangt. Die iießkammer
wird dadurch stets einwandfrei sauber schalten, daß sie nach beendetem Gießvorgang, solange
sie nocii von dem Luftzutritt abgeschlossen ist, entleert
wird. Das ist in etwa mit dem Gießen von Hand mittels einer Kelle vergleichbar, wobei der Gießer
den von der Gießform nicht aufgenommenen Metallrest sofort wieder in den flüssig gehaltenen Metallvorrat
zurückleert. Die notwendige Regelung der Druckgaszufuhr zu den einzelnen Kammern kann
durch eine Programmsteuerung selbsttätig durchgeführt werden.
Zur DruckgasbcatlfschlagUtlg der Metallschmelze
lcann aus wirtschaftlichen. Gründen in der ersten
Kammer, die den. eigentlichen Ofenraum bildet, billige
Druckluft und nur in den im Ausleger befindlichen
Kammern ein inertes Gas, z, B, CO2, verwendet werden. "
Der Warmlmlteofen ist zum Andrücken d,er Gieß-Jcammer
an 4ie Gießform vorzugsweise schwenkbar angeordnet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der in die Schmelze tauchende Einlaufkanal an der Gießform
als Stutzen vorgesehen und im Boden der Gießkammer eine Rinne ausgespart, die bei der Gießstellung
den Einlaufstutzen, bis annähernd auf ihren Grund herunterreichend, aufnimmt und nur wenig
breiter als der Außendurchmesser des Einlaufstutzens ist. Auf diese Weise werden im Fließweg des Metalls
zur Gießform wirksame Abstreifkanten für etwaige bis in die Gießkammer vorgedrungene Verunreinigungen
geschaffen. Der Durclitrittsquersc'^nitt zu dem
bis annähernd auf den Kammergrund herunterreichenden Einlaufstutzen der Gießform kann nach
Bedarf durch eine Randausnehmung des Einlaßstutzens auf der von dem Warmhalteofen abgekehrten
Seite vergrößert werden.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt des in der Gießstelling befindlichen Wannhalteofens,
F i g. 2 die entsprechende Darstellung für den zwisehen
zwei Gießvorgängen durch Schwenken abgesenkten Warmhalteofen,
Fig. 3 eine Ansicht in Pfeilrichtung C der Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt nach Linie A-B der Fig. 1.
Der im ganzen mit 1 bezeichnete Warmhalteofen hat eine K immer I mit einer durch einen Deckel 2
dicht abschließbaren Einfüllöffnung 3 und einem schmalen wannenförmigen Ausleger 4, in dem durch
in die Schmelze tauchende Trennwände 5, 6 und 7 drei weitere Kammern II, III und IV abgeteilt sind.
Die Kammern I. II und III sind etwa gleich tief. Die am Ende des Auslegers 4 befindliche Kammer IV bat
eine mehrfach kleinere Tiefe. Alle vier Kammern sind an höchster Stelle an Druckgaszuleitungen 8, 9.
10 und 11 angeschlossen. Der ganze Warmhalteofen ist im Bereich des eigentlichen Ofenraumes 1 in Ständern
12 um eine waagerechte Achse schwenkbar gelagert. Die Schwenkbewegungen werden durch einen
hydraulischen oder pneumatischen Kolbentricb 1 Γ*<
bewirkt, der zwischen dem Fundament und dem hochliegcnden Boden der Kammer IV gelenkig angeordnet
ist.
Mit dem die Kammer IV aufweisenden freien Ende greift der Ausleger 4 des Warmhalteofens 1 unter die
auszugießende Gießform, die beim Ausführunasbeispiel
ein Kokille IS ist. und an einem radialen Arm 16 eine-- .m sieh bekannten, absatzweise fortsehaltbaren
K nussclis eines Gießaulomateil fest eingespannt
Hie Kokille 15 besteht aus zwei Teilen 15a tin«! I?/'. die in der Kokillen-Aufnahme 7\\\-
sehen ge nemander beweglichen Backen 17 und 18 miteinar ' 1 .rspannl sind. An der Unterseite hat
dje Kokille 15 einen StH&enansatz 19, d.er in dep
Kammer IV beim Gießen in die Metallschmelze
taucht und d,en Einlaufknnnl bildet, über den das
d,urch Druckgas verdrängte flüssige Metall in den
Formhohlraum der Kokille gedrückt wird. Bei dem
cjargestellten Beispiel liegt die Achse des Ein.la.uf-Stutzens
19 in der Teilebene der Kokille,
Die Kammer IY hat in ihrer oberen Wand für das Einführen des Einlaufstntzens 19 der Kokille 15 eine
Öffnung 20, die durch einen nach oben vorspringenden Kragen 21 eingefaßt ist, auf dem die Kokille mit
einem in eine Nut ihrer unteren Wand eingesetzten Dichtungsring22 in der Gießstellung (Fig, I) abdichtet,
so daß in der Kammer über dem Metallspiegel der zum Füllen der Kokille notwendige Gasdruck
aufrechterhalten werden karta.
Zwischen den Gießvorgängen, solange das Karussell zum Einrücken einer neu-*<
Kokille in die Gießstellung fortgeschaltet wird, ist d^r Warmhalteofen 1
in die in F i g. 2 gezeigte Lage so weit abwärts geschwenkt, daß der Einlaufstutzen 19 der Kokille aus
der Kammer IV herausbewegt ist und das Fortschalten des Karussells nicht behindert. Beim Abwar;-.-schwenken
des vVarmhalteofens ist vorzugsweise de Druckgaszufuhr zu allen vier Kammern abgeschaltet.
Wenn der Warmhalteofen 1 in die Gießstellunu
Fig. 1 aufwärts geschwenkt ist und die DruckiK:>zufuhr
zu den Kammern I und II eingeschaltet, dam
steigt in der Kammer III und damit auch in der Kammer IV der Metallspiegel an. Das Überfließe:i
des Metalls von der Kammer III in die Kammer IV ist dadurch gehemmt, daß die Trennwand 7 nur eiru.i
schmalen Durchflußspalt frei läßt. In den Kammern III und IV wird ein etwas niedrigerer Gasdruck eingestellt,
so daß der Metallspiegel in diesen Kammern ansteigen kann. Durch den in den Kammern III uikI
W eingestellten Gasdruck wird das flüssige Metal! über den Einlaufstutzen 19 in den Formhohlraum
der Kokille 15 verdrängt bis der Formhohlraum voll ist. Wird nun nach Erstarren des Metalls in dem
Formhohlraum der Kokille die Druckgaszufuhr abgestellt und gegebenenfalls in den Kammern III und
IV noch ein kleiner überdruck aufrechterhalten, so senki sich der Metallspiegel in der Kammer III bis
auf die Unterkante der Trennwand 7. Dann kann der in der Kammer IV und teilweise in dem Einlaufstutzen
19 befindliche Metallrest in die Kammer III zurückfließen. Darr.it sich die Kammer IV rasch entleert,
hat ihr Boden nach der Kammer III hin Gefälle
Die Kammer IV ist so bemessen, daß sie nur wenig mehr flüssiges Metall als die Kokille faßt. Beim Ausführungsbeisoiel
hat die Kammer IV in der Mitte ihres Bodens eine Rinne 24. auf deren Grund 25 der
F.inlaufstutzei. 19 der Kokille 15 bei der Gießstellung
(Fig. 1) annähernd herunterreicht. Die Rinne 24 ist nur wenig breiter als der Außendurchmesser des Ein
laufstutzens 19 (s. Fig. 4). An der von dem Warm
halteofen abgekehrten Seite bei 26 ist der Rand d Einlaufstutzens 19 abgeschrägt. Hierdurch wird .1
dem Einlaufstuteen eine Randausnehmung gebikk
die den DurchfJußquerschnitt über dein Kamme 1
boden vergrößert.
Hier/u 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Niederdruck-Gießeinrichtung, bei der das
flüssige Metall ans einem Warmhalteofen von unten her durch einen in die Schmelze tancbenden
Einlaufkanal in eine Gießform, z, B eine Kokille, gedrückt wird, die zur Durchführung eines
automatischen Gießbetriebes mit anderen Kokillen an einem, fortschaltbaren Karussell eines
Gießautomaten vorgesehen ist, dadurch ge- ϊο
kennzeichnet, daß der Warmhalteofen (1) außerhalb der Bewegungsbahn der Gießformen
aufgestellt ist und mit dem freien Ende eines wannenförmigen Auslegers (4) unter die Gießform
(15) greift und gegen diese durch Anheben des Ofens für das Gießen andrückbar ist, und
daß der Raum des Warmhalteofens einschließlich Ausleger durch in die Schmelze tauchende Trennwände
(5. 6, 7) in mehrere miteinander kommunizierende, je eine regelbare Druckgaszuführung
(8, 9, 10. 11) aufweisende Kammern (I, II, III, IV) unterteilt ist, wobei die am freien Ende de? Auslegers
befindliche Gießkammer (IV) ein nur wenig größeres Fassungsvf rmögen als die Gießform hat
und so gestaltet ist. daß die nach beendetem Gießvorgang in ihr enthaltene Schmelze in die
erheblich tiefere benachbarte Kammer (III) zurückfließen kann.
2. Niederdruck - Gießeinrichtung nach Antpruch 1, dadurch gekennzeichnet, laß die eigentliehe
Ofenkammer (1) an eine Druckluft führende Leitung (8) angeschlossen ist und die in dem Ausleger
befindlichen Kammern (II, III, IV) an ein inertes Gas. z. B. CO2. führende Leitungen (9.10.
II) angeschlossen sind.
3. Niederdruck - Gießeinrichtung nach Antpruch 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß der
Warmhalteofen (1) zum Andrücken der Gießkammer (IV) an die Gießform (15) schwenkbar
Ungeordnet ist.
4. Niederdruck-Gießeinrichtung nach Antpruch
1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß der in die Schmelze tauchende Einlaufkanal an der
Gießform als Stut/en (19) vorgesehen und im Boden (25) der Gießkammer (IV) eine Rinne (24)
ausgespart ist. die bei der Gießstellung den Einlaufstutzen, bis annähernd auf ihren Grund (25)
lierunterreichend. aufnimmt und nur wenig breiter
nls der Außendurchmesscr des F.inlaufstut/ens ist.
5. Niederdruck - Gießeinrichtung nach An-•pruch 4. dadurch gekennzeichnet, daß der Durchfluß(|iiersehnitt
zu dem bis annähernd auf den Kammergrund (25) hcrtintcrrcichcnden F.inlauf-
*tut/cn (19) der Gießform (15) durch eine Randausnehmung
(26) des Etnlaufstutzens auf der von dam Warmhalteofen (1) abgekehrten Seife vergrößert
ist.
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2936418A1 (de) * | 1979-09-08 | 1981-03-26 | Siegerländer Kupferwerke GmbH, 5900 Siegen | Verfahren und einrichtung zum giessen von metallen unter verwendung einer form |
DE3401354A1 (de) * | 1984-01-17 | 1985-07-18 | Klöckner-Humboldt-Deutz AG, 5000 Köln | Verfahren zum giessen von graugussteilen |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2936418A1 (de) * | 1979-09-08 | 1981-03-26 | Siegerländer Kupferwerke GmbH, 5900 Siegen | Verfahren und einrichtung zum giessen von metallen unter verwendung einer form |
DE3401354A1 (de) * | 1984-01-17 | 1985-07-18 | Klöckner-Humboldt-Deutz AG, 5000 Köln | Verfahren zum giessen von graugussteilen |
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