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Die Erfindung betrifft eine Arbeitsbühne zur Durchführung von Ausmauerungsarbeiten
in Konvertern, Tiegeln und ähnlichen metallurgischen Gefäßen.
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Solche Arbeitsbühnen werden entweder von oben oder von unten in das
Gefäß eingefahren; sie müssen für die Ausmauerungsmannschaft und die Mauersteine
Platz bieten. Da die Einlaßöffnung in das Gefäß meist wesentlich kleiner ist als
der Gefäßinnendurchmesser, muß die Arbeitsfläche der Bühne verstellbar sein und
der Innenkontur des Gefäßes angepaßt werden können. Zu diesem Zweck hat man bereits
aufklappbare oder radial ausschiebbare Tragarme vorgeschlagen (vgl. österreichische
Patentschrift 258 987), wobei die Zwischenräume zwischen den Tragarmen mit Füllplattformteilen
abgedeckt wurden. Es sind auch ausschieb- und einziehbare Segmente zur Vergrößerung
der Arbeitsfläche der Bühne bekanntgeworden.
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Die beschriebenen Konstruktionen haben sich nicht zufriedenstellend
bewährt. Das manuelle Ausschieben der Tragarme bzw. das Aufklappen der einzelnen
Tragarme nacheinander und die Sperrung in der aufgeklappten Stellung sind zeitraubende
Vorgänge, und die Betriebssicherheit solcher Vorrichtungen ist nicht in allen Fällen
gewährleistet. Zum Teil sind die bekannten Konstruktionen auch zu schwer gebaut
und benötigen einen hohen Wartungsaufwand.
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Es ist auch nach der österreichischen Patentschrift 243 839 eine Einrichtung
zum Auskleiden von Konvertern oder Hochöfen mit großen Formblöcken bekannt, die
eine in das Gefäß einbringbare, außerhalb des Gefäßes abgestützte Säule mit einer
höhenverstellbaren Arbeitsbühne umfaßt, wobei auf der Arbeitsbühne Drehkräne mit
ausschwenkbaren Armen zum Transport der Formblöcke, die von unten her durch die
Arbeitsbühne hindurch gefördert werden, angeordnet sind. Bei dieser bekannten Einrichtung
kann die Arbeitsbühne nach Bedarf vergrößert oder verkleinert werden. Eine Mechanik
hierfür, d. h. eine Schwenk- oder Ausschiebemechanik, ist jedoch nicht vorgesehen.
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Die Erfindung bezweckt die Vermeidung der bei bekannten verstellbaren
Arbeitsbühnen geschilderten Nachteile und Schwierigkeiten und hat insbesondere zum
Ziel, eine betriebssichere Einrichtung zu schaffen, mit der die Vergrößerung bzw.
Verkleinerung der Plattform der Arbeitsbühne rasch erfolgen kann.
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Die Erfindung besteht bei einer Arbeitsbühne zur Durchführung von
Ausmauerungsarbeiten in Konvertern u. dgl. mit ausschwenkbaren Tragrahmen und von
diesen unterfangenen Füllplattformteilen zur Vergrößerung der Plattform der Arbeitsbühne
darin, daß die Tragarme an vertikalen, um einen zentralen Teil der Arbeitsbühne
im Abstand voneinander angeordneten Achsen gelagert sind.
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Vorzugsweise sind die Tragarme mit ihr Schwenklager umfassenden Zahnsegmenten
ausgestattet, die mit um den Umfang eines ringförmigen, an der Arbeitsbühne gelagerten
Teils verteilten Zahnsegmenten im Eingriff stehen, wobei der ringförmige Teil über
ein Vorgelege antreibbar ist.
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Hierbei kann zweckmäßigerweise der antreibbare ringförmige Teil mittels
eines Schub-Zug-Geräts, wie eines Elektromagneten oder eines hydraulischen Zylinders,
mit einem der Tragarme gelenkig verbunden sein. Diese und weitere Merkmale der Erfindung
sind in der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher erläutert.
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F i g. 1 a zeigt einen Aufriß der in den Konverter eingefahrenen Arbeitsbühne
mit halb ausgeschwenkten und F i g. 1 b eine gleiche Darstellung mit ganz ausgeschwenkten
Tragarmen; F i g. 2 a und 2 b geben die entsprechenden Draufsichten auf die Arbeitsbühne
wieder; F i g. 3 zeigt einen Schnitt nach der Linie 111-11I der F i g. 2 a in vergrößertem
Maßstab, und F i g. 4 erläutert weitere Einzelheiten des Ausschwenkmechanismus in
Draufsicht.
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In der Zeichnung ist mit 1 ein Konvertergefäß bezeichnet. Durch eine
Bodenöffnung 2 des Konverters wird das Ausmauerungsgerüst 3 eingeführt, das an seinem
oberen Ende die Arbeitsbühne 4 trägt. Die Arbeitsbühne umfaßt einen zentralen
Teil s, an dessen Umfang im Abstand voneinander vertikale Achsen 6 vorgesehen sind,
an denen Tragarme 7 gelagert sind. Unterhalb des zentralen Teils 5 der Plattform
ist auf Rollen 8 ein ringförmiger Teil 9, der Antriebsring, gelagert, mit dessen
Hilfe das Ausschwenken und Einschwenken der Tragarme 7 in horizontaler Ebene erfolgen.
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Zu diesem Zweck sind die Tragarme 7 mit ihr Lager umfassenden Zahnsegmenten
10 ausgestattet, die mit entsprechenden, im Antriebsring angeordneten Zahnsegmenten
11 im Eingriff stehen. Der Antrieb des Rings erfolgt über ein weiteres, an der Innenseite
des Rings vorgesehenes Zahnsegment 12, welches mit einem Zahnradvorgelege 13 im
Eingriff steht. Der Antrieb kann von Hand aus durchgeführt werden, wie in F i g.
3 dargestellt, indem die Bewegung mittels eines abnehmbaren Schlüssels 14 eingeleitet
wird, oder der Antrieb kann motorisch erfolgen, wie in Verbindung mit F i g. 4 näher
beschrieben wird. Mit 15 ist in F i g. 3 eine Verriegelungsvorrichtung angedeutet;
diese kann z. B. ein Sperrad mit Klinke sein.
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Bei der Ausführungsform nach F i g. 4 ist ein motorischer Antrieb
vorgesehen; hierbei ist der Tragarm 7 mit einem Hebel 16 verbunden, an dem ein Schub-Zug-Gerät,
z. B. die Kolbenstange eines hydraulischen Zylinders 17, angclenkt ist. An Stelle
des Hydraulikzylinders kann auch ein Elektromagnet verwendet werden.
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Die Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die folgende: Je
nach der Innenkontur der auszumauernden Tiegelzone werden durch händischen oder
motorischen Antrieb des Rings 9 die Tragarme 7 teilweise oder ganz ausgeschwenkt,
wie in den F i g. 2 a und 2 b erläutert. Das Ausschwenken erfolgt im Gegenuhrzeigersinn,
das Einschwenken im Uhrzeigersinn. Das Aus- bzw. Einschwenken aller Tragarme erfolgt
gleichzeitig über den einzigen vorhandenen Antrieb, wodurch der Zeitaufwand wesentlich
geringer ist als bei den einzeln betätigten Klapparmen der bekannten Konstruktionen.
Sobald die Tragarme ganz oder teilweise ausgeschwenkt sind, werden sie durch Füllplattformteile
abgedeckt, wie in den F i g. 2 a und 2 b mit 18 und 19 angedeutet.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung bedarf nur geringer Wartung, da ihr
Antrieb geschützt unter dem zentralen Plattformteil s liegt; sie zeichnet sich durch
eine gute Handlichkeit und hohe Betriebssicherheit aus.